500 Jahre reformation - freiheit und Vertrauen - Bildung ist Bunt und farBenreich - Evangelischer ...
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nenbildung ro g ra m m d er Erwachse P 017 irch e n k re is Münster 02/2 im K Ein Wort zuvor Das Jahr 2017 geht in den Endspurt – die zweite Hälfte hat begonnen. 500 Jahre Reformation, vor 500 Jahren hat Martin Luther seine Thesen veröffentlicht, mit derzeit ungeahnten Folgen. Einfach frei. Unter diesem Motto begeht die Evangelische Kirche von Westfalen dieses Jahr 2017. Einfach frei – so möchte ich Ihnen das Programm des zweiten Halbjahres der Erwach- senenbildung im Evangelischen Kirchenkreis Münster vorstellen. In diversen Veranstaltungen vom Vortrag über ein Wochenende mit einem Clown bis hin zur Pilgertour ist alles für Sie vorbereitet. Seien Sie so frei, das Passende für sich in diesem Angebot zu finden. Ich freue mich auf die Begegnungen mit Ihnen! Ihre die S ch u len zu n ehm en , „Wenn im L an d! “ dann st eh t s´w ohl Martin Luther © Screensun MagretWeiper Erwachsenenbildung 2017/02 3
Reformation in Ausstellungsprojekten und ihren Begleitprogrammen „Die Macht des Wassers – Taufen in der Reformation“ Die Veröffentlichung der 95 Thesen Martin Luthers hatte in Münster wenig Nachhall. Erst 1529 hatte der den Täufern nahestehende Bernhard Rothmann in Münster, Bischofssitz mit derzeit etwa 9000 Einwohnern, die evangelische Lehre verbreitet. Diese nichtluthe- rischen Reformationsbestrebungen führten zu einem Streit, dessen zentrale Punkte die Sakramente Taufe und Abendmahl bildeten. In direktem Zusammenhang stand damit die für Münster spezielle Ausrichtung der Reformation der sog. „Wiedertäufer“. Von den eigentlich sieben Sakramenten der katholischen Kirche erkannte Luther einzig die Sakramente Taufe und Abendmahl neben dem der Buße an. Die Täufer werteten das Sakrament als heiligen Eid, als Schwur und Treuegelöbnis. In der Taufe geht der Täuf- ling nach ihrem Verständnis einen ewigen Bund mit Gott ein. Dieses gilt ebenso für das Abendmahl. Die Taufe eines Säuglings war wertlos, musste wiederholt werden. Die Glau- benstaufe war die wirkliche Taufe. Das Ausstellungsprojekt stellt diese zeitgenössischen kontroversen Ansichten in den Mittelpunkt. Flugschriften Luthers und seiner Widersacher, Taufgeschenke, Taufbecken sowie Darstellungen in moderner digitaler Version aufbereitet, lassen diese unterschied- lichen Auffassungen von Taufe sicht- und erfahrbar werden. Einen weiteren Schwerpunkt bilden Dar- stellungen lutherischer Taufen, bei denen in der Regel lokale Reformato- ren selbst im Zentrum der Abbildungen als Taufende auftreten. Laufzeit: 1. September 2017 bis 4. Januar 2018 Öffnungszeiten Dienstag – Freitag 10.00 – 18.00 Uhr Samstag, Sonn- u. Feiertag 11.00 – 18.00 Uhr Ort Stadtmuseum Münster, Salzstraße 28, 48143 Münster © Heike Plaß 4 Erwachsenenbildung 2017/02
Begleitprogramm zur Ausstellung „Alles über Luther“ – VIP-Lesung und Vortrag im Rahmen der „Nacht der Museen und Galerien“ Der evangelische Theologe und ehemalige Professor für Christliche Gesellschaftslehre Günter Brakelmann nimmt die Teilnehmenden mit in die Zeit Martin Luthers mit ihrem feudalen und frühbürgerlichen System. Die politische, ökonomische und gesellschaftliche Umwelt Luthers werden ebenso thematisiert wie die Kirche. Dabei steht die Biografie des Reformators in en- gem Zusammenhang mit den Krisen und Fortschritten dieser Zeit des Umbruchs vom ausge- henden Mittelalter in die Frühe Neuzeit. Zeit 2. September 2017 um 18.00 Uhr und 20.00 Uhr Ort Stadtmuseum Münster, Salzstraße 28, 48143 Münster Referent Prof. Dr. Günter Brakelmann EINTRITT frei Das Tauflied Martin Luthers im Rahmen der „Nacht der Museen und Galerien“ Luthers Tauflied „Christ, unser Herr, zum Jordan kam“ erreicht den modernen Hörenden kaum noch in den Metaphern mittelalterlichen Taufverständnisses. Aber was Worte nicht transponieren können, kann die Musik ausrücken: Dass unser Leben geschützt werden muss, dass es brüchig werden kann, nicht selbstverständlich ist und eines Segens bedarf. So nimmt diese Neuvertonung die Hörenden mit in ein neues musikalisch-bildliches Erleben von Wort und Klang. Zusammen mit der Komposition Norbert Ammermanns werden Video-Sequenzen zu zwei Bedeutungen von Wasser gezeigt: Einerseits zeigen Filme die reinigende Kraft des Wassers wie Hände waschen, Blumen gießen, Regen und wachsende Saat, Taufe eines Kindes … Andere Sequenzen verdeutlichen, wo wir Wasser zu „Blut“ machen, wie z.B. Flüchtlinge, die im Mit- telmeer den Tod fanden, Pläne zur Privatisierung der Weltmeere und der Quellwassergebiete, im Müll verendende Meere… Musik Prof. Dr. Norbert Ammermann: Film zur Vertonung des Taufliedes von Martin Luther Gesang Yuan-Yuan Lu Norbert Ammermann, Pfarrer im Ev. Kirchenkreis Tecklenburg, Kulturbeauftragter, außerplan- mäßiger Professor für Ev. Prakt. Theologie an der Kirchlichen Hochschule Wuppertal. Kompo- sitionen: dritte Sinfonie „Die Religionen“ (uraufgeführt anlässlich des Jubiläums zum Westf. Frieden in der Überwasserkirche Münster) Zeit 18.00 Uhr Ort Stadtmuseum Münster, Salzstraße 28, 48143 Münster EINTRITT frei Erwachsenenbildung 2017/02 5
Podiumsdiskussion „Taufe als Mission“ Welche Bedeutung hat die Taufe im Chris- tentum? Ist sie als Mission zu verstehen? Und wie sehen die Initiationsriten in Islam und Judentum aus? Wird der Mensch in den Glauben hinein getauft oder hinein ge- boren? – In einer Diskussionsrunde werden Prof. Dr. Thomas Sternberg, Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Prof. Dr. Perry Schmidt – Leukel, Professor für Religionswissenschaft und interkulturel- le Theologie, sowie Prof. Dr. Ahmad Milad Karimi, Religionsphilosoph und Islamwissen- schaftler, mit dem Initiationsritus Taufe in den großen Weltreligionen und ihrer mögli- chen missionarischen Bedeutung in den Aus- tausch treten. Daran schließt sich ein offenes © Heike Plaß Gespräch mit den Teilnehmenden an mit Fra- gen sowie Meinungen und Stellungnahmen. Die Moderation hat der ev. Theologe und Professor für Praktische Theologie und Religionspä- dagogik Christian Grethlein. Zeit 27. September 2017 um 19.00 Uhr Ort Stadtmuseum Münster, Salzstraße 28, 48143 Münster EINTRITT frei Zeichenkurse für Erwachsene Die Blicke schärfen und die Kreativität im Selbstversuch entfalten – das ist möglich im Zeichen- kurs für Erwachsene unter fachlicher Anleitung der Druckgrafikerin Gintare Skroblyte. Inspi- riert durch die Ausstellung, durch die Exponate und Darstellungen von Taufen und Taufriten aus der Reformationszeit und heute können die Teilnehmenden selbst tätig werden und ihren Vorstellungen freien Lauf lassen. Zeit 24. September, von 11.00 bis 14.00 Uhr 12. November, von 11.00 bis 14.00 Uhr Ort Stadtmuseum Münster, Salzstraße 28, 48143 Münster Referentin Gintare Skroblyte Kosten pro Person10,– € zzgl. 2,– € Materialkosten (max. 10 Personen) Anmeldung im Stadtmuseum unter 0251/492-4503 oder www.stadt-muenster.de/museum/lernenveranstaltungen/zeichenkurse.html © Tom Bayer/Fotolia 6 Erwachsenenbildung 2017/02
GOTT3 – Juden, Christen und Muslime in ihrer Begegnung von Martin Luther bis heute Die Ausstellung im Westfälischen Mu- seum für religiöse Kultur RELiGIO Telgte befasst sich mit den Fragestellungen: Wie sind sich Juden, Christen und Musli- me zu Zeiten Martin Luthers begegnet? Wie stand der Reformator zu ihnen? Und welche Begegnungsformen lassen sich durch die Jahrhunderte bis heute nachvollziehen? © Screensun MagretWeiper Begleitprogramm zur Ausstellung Luther und das Recht (Prof. Dr. Folker Siegert) – Diskussionsforum mit Dr. Michael Bertrams und Landrat Dr. Olaf Gericke Luther und das Recht, Luther und das Gesetz, Luther und das Judentum – hier offenbart sich ein komplexes und konfliktträchtiges Themenfeld von Luthers Rechts- und Gesetzesverständ- nis. Außer der „Unterrichtung, wie Christen sich in Mose sollen schicken“ (1525; 1529) kom- men weitere einschlägige Äußerungen Luthers zur Sprache. Luthers Rechtsverständnis v. a. in den „Tischgesprächen“ ist wirksam geworden als Begründung eines rein säkularen Rechts un- ter Verneinung jedes kirchlich verfügten „göttlichen“ Rechtes. Dass er in seinen Spätschriften die Juden ausgeschlossen haben wollte von den so begründeten bürgerlichen Rechten, ist eine Inkonsequenz, von welcher erst die Kirchen der Nachkriegszeit Abstand genommen haben. Zeit 12. Juli 2017 um 19.00 Uhr Ort Westfälisches Museum für religiöse Kultur RELiGIO, Herrenstraße 1 – 2, 48291 Telgte Referent Prof. Dr. Folker Siegert EINTRITT frei Ruhm dem Luther. Der Reformator aus der Sicht Heinrich Heines Heine, aus Karrieregründen zum protestantischen Christentum konvertierter Schriftsteller jü- discher Herkunft, hat sich in seiner „Geschichte der Religion und Philosophie in Deutschland“ ausführlich mit Luther beschäftigt – er sieht ihn als ganzen Menschen, Sprachschöpfer und Verfechter der Denkfreiheit. Lessing setzt sein Werk fort. Mit Witz vorgetragen soll Heines Lutherbild mit vielen Zitaten zu Wort kommen. Zeit 30. August 2017 von 19.00 Uhr Ort Westfälisches Museum für religiöse Kultur RELiGIO, Herrenstraße 1 – 2, 48291 Telgte Referent Prof. Dr. Hans Jürgen Benedict EINTRITT frei Erwachsenenbildung 2017/02 7
Evangelisch – katholisch: glauben, wissen, leben Jahrestagung der Volkskundlichen Kommission für Westfalen des LWL in Kooperation mit dem Evangelischen Kirchenkreis Münster und dem Westfälischen Museum für religiöse Kultur RELiGIO Telgte zum Datum 2017 – 500 Jahre Reformation Konfessionelle Ordnungen und Konflikte sind seit 500 Jahren ein fester Bestandteil der Geschich- te: als religiöses Bekenntnis, als Wissensformat, als Lebensweise. Die volkskundliche Forschung hat diese drei Erscheinungsweisen konfessioneller Differenz mit hervorgebracht: Indem sie diese als konfessionelle Kultur erforschte und dokumentierte, indem sie ihre wissenschaftlichen Fragen in Orientierung an dieser Differenz formulierte, indem sie Spuren konfessioneller Überlieferung im weltlich gewordenen Alltag ermittelte. Glauben: Wie sehen die Formen und Formate konfessioneller Praxis in der Zeitläufte aus? Wäh- rend vielfach davon ausgegangen wird, dass konfessionelle Unterschiede außerhalb bekennt- nisgebundener Milieus keine Rolle mehr spielen, zeigen Einzelbefunde ein Überdauern oder Reaktivieren solcher Unterschiede im Alltag. Die Tagung will die drei Felder glauben – wissen – leben wissenschafts- und wissenshistorisch thematisieren und zugleich nach Konfession als gegenwärtiger Alltagskultur fragen. ort RELíGIO – Westfälisches Museum für religiöse Kultur (Vortragssaal), Herrenstraße 1 – 2, 48291 Telgte Veranstalter Jahrestagung der Volkskundlichen Kommission für Westfalen des LWL, in Kooperation mit dem RELíGIO – Westfälisches Museum für religiöse Kultur, Telgte, und dem Evangelischen Kirchenkreis, Münster. Ansprechpartnerin am Tagungsort: Dr. Anja Schöne (anja.schoene@telgte.de) Anmeldungen museum@telgte.de bis 21.08.2017 KOSTEN Ein Tagungsbeitrag wird nicht erhoben. © SG- design/Fotolia 8
Programm Freitag, 1. September 2017 Zeit 19.30 Uhr Thema öffentlicher Abendvortrag: „... dass man einsehen lernt, dass überall Gott und der Mensch derselbe sey.“ Die Darstellung konfessioneller Differenz in Reiseberichten der Frühen Neuzeit. Referent PD Dr. Christoph Nebgen, Kath.-Theol. Fakultät, Universität Mainz Samstag, 2. September 2017 Zeit 9.00 Uhr Thema Zwischen den Konfessionen: „Ur-Schnurren“, Kontingenz und Bibelstechen. Drei fachgeschichtliche Assoziationen zum Verhältnis von religionswissen- schaftlicher Perspektive und kultureller Befindlichkeit Referent Dr. Herbert Nikitsch, Institut für Europäische Ethnologie Universität Wien Zeit 9.45 Uhr Thema „Zuerst versuchte er mir die Hochzeit mit einem evangelischen Mädchen auszureden.“ Konfessionsverschiedene Ehen seit dem Zweiten Weltkrieg. Ein Praxisbericht Referent Pfarrerin Andrea Klausmann, Münster / Pfarrer Torsten Melchert, Olfen Zeit 11.00 Uhr Thema Praktische Einblicke in die Ausstellung „Gott3. Juden, Christen und Muslime in ihrer Begegnung von Luther bis heute“ Referent Dr. Anja Schöne, Museumsleiterin Zeit 14.00 Uhr Thema »Das ist ausschließlich Ressort der Geistlichen« Katholische Geistliche als österreichische Volkskundler am Beispiel von Robert Weißenhofer, Johann Veichtlbauer, Romuald Pramberger und Co. Referent Dr. Mag. Michael J. Greger, Salzburger Landesinstitut für Volkskunde Zeit 14.45 Uhr Thema Zugpferd Luther? Konfessionalität und Museumsbesuch Referent Dr. Ingo Grabowsky, Stiftung Kloster Dalheim, LWL-Landesmuseum für Klosterkultur Zeit 15.00 Uhr Thema Konfessionelle Architekturlandschaften? Referent Dr. Fred Kaspar, LWL-Denkmalpfege, Landschafts- und Baukultur in Westfalen, Münster Ende der Veranstaltung: ca. 16.00 Uhr Erwachsenenbildung 2017/02 9
„Gott3“. Pilgern im Münsterland mit Besuch der Sonderausstellung zum Reformationsjubiläum im RELiGIO in Telgte Pilgern hat eine lange Tradition. Wir gehen einen kleinen Teil des Jakobsweges von Raestrup-Everswinkel nach Telgte. Auf gut ausgebauten Wegen werden wir in Natur und ländlicher Umgebung 9 km miteinan- der pilgern und uns von spirituellen Impul- sen begleiten lassen. In Telgte angekommen stärken wir uns nach einem Reisesegen in der Wallfahrtskapelle in einem Café. An- schließend erwartet uns im RELIGiO, dem Westfälischen Museum für religiöse Kultur, eine Führung durch die Sonderausstellung „Gott3 – Juden, Christen und Muslime in ihrer Begegnung von Luther bis heute“. © Heike Plaß Wir erhalten Einblicke in Luthers Streit- und Schmähschriften gegen Juden und Türken und ihre ihre damalige wie heute wieder oder immer noch aktuelle Bedeutung. Heiliger Krieg, Toleranz, Mission, Meinungsfreiheit und Grenzverletzung, das Miteinander unterschiedlicher Religionen sind weitere Themen. Zeit 3. September 2017 von 10.00 bis 17.30 Uhr Treffpunkt Parkplatz am Bahnhof Haltestelle Raestrup-Everswinkel, Am Raestruper Bahnhof 5, 48291 Telgte Leitung Dr. Heike Plaß Kosten 24,– € (inkl. Eintritt und Führung, exkl. Imbiss in Telgte) Anmeldungen bis 19. August 2017 (ein Programm- und Anmeldeflyer ist vorhanden) ANREISE Eigene Anreise mit dem PKW oder ÖPNV zum Treffpunkt. Mit einem Großraumtaxi werden wir gegen 17.30 Uhr wieder zu unserem Ausgangs- ort zurückkehren. DETAILS Wir pilgern bei – fast – jedem Wetter. Ein gute Kondition ist erforderlich. Mitzubringen sind feste Wanderschuhe und Regenjacke sowie Mittagsver- pflegung und Wasser. 500 Jahre Reformation – ein Jubiläumsabend in der Ausstellung „Here I stand“ Die Ausstellung „Here I stand“ zeigt 30 grafische und bildnerische Exposés. Sie entstand aus einer vom Bundesministerium des Äußeren unterstützten Ausstellung für die USA anlässlich des Jubiläums. Durch die Exponate werden den Teilnehmenden aus sieben verschiedenen Blickrichtungen Einblicke in den vielschichtigen und weit reichenden Prozess der Reformati- on geboten. Kabarettistische wie musikalische und kulinarische Beiträge werden die unter- schiedlichen Sinne ansprechen und das reformatorische Geschehen lebendig werden lassen. Zeit 15. September 2017, 19.00 Uhr Ort Gemeindehaus Sassenberg, Schückingstraße 2, 48336 Sassenberg Referent Michael Prien Eintritt frei 10 Erwachsenenbildung 2017/02
Reformation unterwegs „Luther von 1917 bis heute“ – eine Tagesfahrt zur großen Luther-Schau im LWL Lan- desmuseum für Klosterkultur, Stiftung Kloster Dalheim „Hitlers Kampf und Luthers Lehr / des deutschen Volkes gute Wehr“. So heißt es erschreckend auf einem Propaganda-Plakat aus dem Jahr 1933 anlässlich des 450sten Geburtstags Martin Luthers. Die Ausstellung im Kloster Dalheim setzt sich schwerpunktmäßig mit der Luther- Rezeption von 1917 bis heute auseinander, lässt aber auch den historischen Blick in die vorangegangenen Jahrhunderte zu. Die dunklen Flecken auf der Weste des sprachgewaltigen Reformators, allen voran seine Äußerungen zu den Juden, sind von den Nationalsozialisten zu eigenen Zwecken genutzt und gezielt missbraucht. Doch ist die Ausstellung keine antilutheri- sche Schau, sondern setzt sich vielmehr gezielt mit der Person Luthers auseinander, und zwar vor allem aus dem Blickwinkel unserer Eltern, Groß- und Urgroßeltern. Von der klingenden Ablassmünze über die Rezeption in den vergangenen Jahrhunderten bis in die heutige Zeit reichen die Präsentationen in der anschaulich und auch humorvoll aufgemachten Ausstellung. Nach einer Führung und einem Mittagessen im Klosterrestaurant bleibt genügend Zeit, sich das Klostergelände, das Klostermuseum oder erneut die Sonderausstellung auf eigene Faust zu erschließen. Zeit 2. September 2017 Abfahrt Frie-Vendt-Platz / Friedrich-Ebert-Str. 1, Münster Rückkehr gegen 18.00 Uhr Leitung Nicole Schlögelhofer Kosten 39,90 € Anmeldung bis zum 12. August 2017 Tagesfahrt zur Buchmesse nach Frankfurt Für fünf Tage im Oktober ist die Frankfurter Buchmesse einmal mehr die Welthauptstadt der Bü- cher. Mehr als 7000 Verlage aus über 100 Ländern präsentieren hier ihre Neuerscheinungen und bringen zahlreiche Autoren mit an ihren Stand. Nirgendwo sonst ist man so nah und umfassend am kulturellen Puls der Zeit wie an diesem Ort. Literatur und Kultur des diesjährigen Gastlandes Frankreich bilden den Mittelpunkt der Frankfurter Buchmesse. Verlage präsentieren Neuerschei- nungen, es gibt die Gelegenheit, mit Autorinnen und Autoren ins Gespräch zu kommen. Inter- views von Radio- und Fernsehsendungen können live mitverfolgt werden. Am Messe-Samstag, dem 14. Oktober 2017, nehmen wir Sie mit zur größten Buch- und Medienmesse der Welt. Lassen Sie sich verzaubern vom Flair der Messe und dem großen Rahmenprogramm mit zahlreichen Lesungen alt- bekannter und neu entdeckter Autoren! Zeit 14. Oktober 2017 Abfahrt 6.30 Uhr ab Stadthalle Olfen, Seite Freiherr-vom-Stein-Straße Rückkehr gegen 20.00 Uhr Leitung Elisabeth Pellmann Kosten 46,– € (Busfahrt und Eintritt) Buchungen · Evangelische öffentliche Bücherei, Von-Vincke-Straße 21, Olfen · Katholische öffentliche Bücherei, Kirchstr. 20, Olfen · Elisabeth Pellmann – schreiben-lesen-schenken, Nordwall 11, Olfen © Heike Plaß Erwachsenenbildung 2017/02 11
Stadtspaziergang: Evangelisch in Münster – Von den Täufern zu den Preußen Mit dem Geistlichen Bernhard Rothmann hat in Münster die Reformation im Sommer 1532 bereits Fuß gefasst. Bevölkerung, Stadtrat und die meisten Geistlichen stehen hinter ihm. Im Dezember 1532 schreibt Martin Luther Briefe an den münsterschen Stadtrat und auch an den Prediger Rothmann und warnt vor den in Westfalen eindringenden „Sacramentirern“. Deren Zuspruch in Münster ist hoch und die Situation in der Stadt spitzt sich stetig zu, die Bevöl- kerung radikalisiert sich zunehmend. Die erste Reformationsbewegung in Münster endet in der Isolation und gipfelt in der blutigen Eroberung der Stadt im Juni 1535. Im Januar 1536 findet die öffentliche Verurteilung und Hinrichtung der drei Anführer der „Wiedertäu- fer“ statt, die mehrfach gegen kaiserliches Recht verstoßen haben. Zur Abschreckung der Bevöl- kerung erfolgt eine Zurschaustellung, indem die Leichname in drei Körben aus Eisen an den Turm der Lambertikirche gehängt werden. Der lutherische Reformationsgedanke kann sich nicht durchsetzen. Erst mit den Preußen begründet sich 1803 die erste evangelische Kirchen- gemeinde. Und obwohl 1816 Münster der Sitz der Kirchenverwaltung für die gesamte preußische Provinz Westfalens wird, hat Münster nur gut 500 evange- lische Gemeindemitglieder. Die Anzahl steigt stetig besonders durch den Zuzug von Militär, Beamten und Wissenschaft- lern mit ihren Familien. 1822 ist es end- lich soweit: In Münster existiert eine evan- gelische Kirche. Der Rundgang durch die Innenstadt dau- ert etwa 90 Minuten und ist auf Nachfrage auch mit Gehhilfen möglich. Auf verständli- che Art und Weise wird die Geschichte der Stadt Münster und das gegenseitige Verhält- nis zwischen der katholischen und evangeli- schen Bevölkerung erläutert und mit histo- rischen Dokumenten erlebbar gemacht. Der Stadtspaziergang ist sowohl für Personen mit und ohne geschichtliches Hintergrundwissen interessant. © Screensun MagretWeiper Termine 15.Juli 2017 9.September 2017 14.Oktober 2017 Zeit jeweils um14.30 Uhr Treffpunkt Lambertibrunnen – Lambertikirchplatz 5, 48143 Münster Referent Klaus Martin Polster Kosten 5,– €, erm. 3,– € 12 Erwachsenenbildung 2017/02
© Heike Plaß Reformationsbewegung in Münster – Das Stadtspiel-Quiz Die Reformationsbewegung in Münster kann auf aktive und spielerische Art in mehreren Teams von jeweils vier bis sechs Personen auf eigene Faust erkundet werden. Die Wege führen dabei durch die verkehrsberuhigte Innenstadt. Im Stadtspiel werden vor Ort Dinge gesucht und entdeckt oder auch kreative Aufgaben gelöst. Bei einigen Standorten können verschiede- ne Lösungen richtig sein, bei anderen werden einige Möglichkeiten vorgegeben. Man erfährt einiges über die Beziehung zwischen Martin Luther und den (Wieder-) Täufern, taucht dabei ein in eine frühere Zeit und erfährt Geschichte(n) aus einem anderen Blickwinkel. Unterstützt wird dies durch verschiedene dargebotene Materialien wie z. B. Faksimiles und Abbildungen. Beantwortet werden schließlich Fragen wie: Warum zeigte sich die Reformation durch Martin Luther erfolgreich? Warum war sie in Münster zum Scheitern verurteilt? Mit einer kleinen Ein- führung zu den geschichtlichen Hintergründen, dem Spielablauf und in einer Abschlussrunde wird das Erlebte und Entdeckte für alle gemeinsam zusammengetragen. Das Quiz ist für Jugendliche, junge Erwachsene und alle, die Spaß an Spiel und Entdeckung mit gleichzeitiger Wissensvermehrung haben, geeignet. Termine 16.Juli 2017 (Anmeldung bis 10. Juli 2017) 3.September 2017 (Anmeldung bis 30. August 2017) 15. Oktober 2017 (Anmeldung bis 9. Oktober 2017) Zeit jeweils um14.30 Uhr Treffpunkt Lambertibrunnen – Lambertikirchplatz 5, 48143 Münster Referent Klaus Martin Polster Kosten 5,– €, erm. 3,– € Erwachsenenbildung 2017/02 13
Reformation und Musik Konzertlesung „Katharina von Bora – die Lutherin“ Nur wenigen Historikern war Katharina von Bora eine gründliche Recherche wert. Auch im Jubiläumsjahr der Reformation wird sie allenfalls als die im Schatten stehende Ehefrau des Reformators erwähnt. In der von Uschi Hollmann, Rheine, konzipierten Lesung wird man die „Lutherin“ in vielerlei Gestalt etwas näher kennenlernen: Als Nonne, die 17 Jahre in klösterlicher Abgeschiedenheit lebte, sich nach ihrer lebensgefährlichen Flucht aus dem Kloster als Luthers Ehefrau selbstän- dig, souverän und mündig entwickelte, sechs Kinder gebar und Luther mit organisatorischem Talent den Rücken frei hielt für seine theologische Arbeit, wobei sie sich – aus heutiger Sicht – als Mitkämpferin für seine umwälzenden Ideen unentbehrlich machte. Die Lesung wird an der Orgel (Mechthild Scholz) mit Kompositionen aus dem 15. und 16. Jahrhundert begleitet, mit Musik, wie sie in Klöstern gespielt wurde in Katharinas Zeit als Ordensfrau. Außerdem werden die Besucher Musik hören, wie sie vermutlich bei der Hochzeit von Katharina und Martin Luther erklang. Zeit 2. Juli 2017 von 17.00 Uhr bis 18.30 Uhr Ort Christuskirche Warendorf, Friedrichstraße, 48231 Warendorf Referentin Uschi Hollmann Eintritt frei Neue Töne – neue Texte für Unterricht und Gottesdienst Hans Werner Scharnowski, Popkantor des Evangelischen Kirchenkreises Münster (am Piano), und Jan Primke, Musiker und Singer-Songwriter aus Dortmund (an der Gitarre) richten eine musikalische Praxiswerkstatt für Schule und Kirchengemeinde und für alle an neuer Musik und neuen Texten Interessierten an. An den drei Terminen stehen das gemeinsame Erstellen und Ausprobieren von Inhalten neuer Texte, das Singen neuer Songs für Unterricht, Gruppen- arbeit und Gottesdienst im Mittelpunkt. Zugleich erhalten die Teilnehmenden Hintergründe, didaktische Hilfen für das Einstudieren, inhaltliche Zusammenhänge, liturgische Kontexte an die Hand. Termine 12. September 2017 26. September 2017 17. Oktober 2017 Zeit jeweils von 17.00 bis18.30 Uhr Ort Aula der ESG Münster, Breul 43, 48143 Münster Leitung Hans Werner Scharnowski und Jan Primke Kosten 5,– € pro Termin Anmeldung für alle Termine bis 4. September 2017 (Die Termine können auch einzeln wahrgenommen werden) © Heike Plaß 14 Erwachsenenbildung 2017/02
Argula von Grumbach – Das Projekt zum Jahr 2017 Musicalprojekt „Argula von Grumbach“ – die Mutter Courage der Reformation Argula von Grumbach, 1492 als Argula von Stauff geboren, war eine außergewöhnliche und mutige Frau und damit ihrer Zeit weit © Hans Schwarz, via Wikimedia Commons voraus. Sie wuchs in einem intellektuellen und adeligen, doch verarmten Elternhaus unter für die Zeit progressiven Bedingungen auf. Bildung und Argula von Grumbach auf einer Mut zum Widerstand prägten ihre Erziehung. Porträtmedaille, um 1520. Verheiratet mit einem streng katholischen Mann und als Mutter von vier Kindern musste sie 1523 zusehen, wie in Ingolstadt hochrangige Theologen den Studenten Arsacius See- hofer zwangen, seinen evangelischen Glauben öffentlich zu leugnen. Die mutige Argula forderte daraufhin die Theologen zu einer öffentlichen Debatte heraus. Darin warf sie ihnen intolerantes Verhalten vor und konnte dieses mit passenden Bibelstellen belegen. Sie hielt diese Rechtfertigung schriftlich in einem Brief fest. In 16 Auflagen erschien dieser innerhalb eines Jahres und erfuhr damit eine ungeahnte Aufmerksamkeit. Als direkte Fol- ge wurde ihr Mann seines Amtes enthoben, der Druck auf die Familie wuchs. Doch Argula ließ sich nicht beirren. Es folgten sieben weitere Flugschriften von ihr. Argula von Grumbach sah sich mit Anfeindungen, aber auch mit Bewunderung konfron- tiert. Martin Luther, mit dem sie bereits längere Zeit im Austausch stand, schätzte ihren Mut. Auf den Reichstagen in Nürnberg und Augsburg gelang es ihr, die protestantischen Fürsten zur Standhaftigkeit zu ermahnen. Argula gewann nach und nach zahlreiche Un- terstützer und Fürsprecher. Sie ist verantwortlich für die Gründung der evangelischen Gemeinden in Franken. Geschichte und Person Argula von Grumbachs sind historisch belegt. Das Leben dieser außergewöhnlichen und mutigen Frau bietet den Stoff für ein Musical: Ungerechtigkeit und Widerstand, Angst und Mut, Verzweiflung und Kraft. Dramatik pur! Genau das ver- körpert Argula als weibliche historische Persönlichkeit mitten in der spannenden Zeit des Aufbruchs, der Reformation. Die Tatsache, dass Argula bereits im Alter von 10 Jahren eine deutschsprachige Bibel ge- schenkt bekam, ist sicher. Auch ihre Kontakte zu Luther sind bewiesen. Fiktiv sind einzig die Dialoge und die inneren Dramen, die sich abspielen. Ihre Flugschriften, die auch an das Publikum verteilt werden sollen, sind authentische Zitate Argula von Grumbachs. Vor den Aufführungen des Musicals werden an jedem Aufführungsort separate Einfüh- rungsveranstaltungen in das Thema durchgeführt. Mit der Aufführung selbst sind eben- falls thematische Einstiege verbunden. Nähere Informationen finden Sie auf Argulas eigener Website https://argula.jimdo.com/ Erwachsenenbildung 2017/02 15
Das Musical – Aufführungsorte und -zeiten Termine 23. September 2017, 19.00 Uhr Erlöserkirche Münster Friedrichstraße 10, 48145 Münster 24. September 2017, 19.00 Uhr St. Ambrosius Ostbevern, Hauptstraße 13, 48346 Ostbevern 14. Oktober 2017, 19.30 Uhr St. Mauritius Enniger, Kirchplatz 1, 59320 Ennigerloh 15. Oktober 2017, 19.00 Uhr Stiftskirche Freckenhorst, Stiftshof 2, 48231 Warendorf Eintritt ab 12,– €, erm. 8,– € VVK ab 1. Juli Münster Buchhandlung Ringold, Gemeindebüro Erlöser, Referat Erwachse- nenbildung, Kath. Pfarrbüros St. Jakobus Ennigerloh, St. Mauritius Enniger, St. Bonifatius Freckenhorst, Ev. Gemeindebüro Pauluskirche Freckenhorst) © argula.jimdo.com Der Pauluschor Freckenhorst Einführende Themenabende zu Argula und ihrer Zeit Zu Leben und Geschichte dieser besonderen Frau findet an allen vier Aufführungsorten je ein einführender Themenabend statt. Einblicke in die Hintergründe der Zeit Argulas sowie in ihre Schriften bereiten auf das Musical vor. Termine 14.09.2017 Erlöserkirche Münster, Friedrichstr. 10, 48145 Münster 19.09.2017 Gemeindehaus Ostbevern St. Ambrosius Hauptstr. 13, 48346 Ostebevern 27.09.2017 Gemeindehaus Freckenhorst Paulusplatz 1, 48231 Warendorf 28.09.2017 Pfarrhaustenne Enniger, Wiemstr., 59320 Ennigerloh Referentinnen Marion Lohoff-Börger, Dr. Heike Plaß Eintritt 2,– € 16 Erwachsenenbildung 2017/02
„Ich habe Euch kein Frauengeschwätz geschrieben“ Argula von Grumbach, Martin Luther und die Heilige Schrift – ein Workshop-Wochenende Ausgehend von der Geschichte Argula von Grumbachs wird das Buch der Bücher an diesem Wochenende einen zentralen Platz einnehmen. Argula hatte als 10-jähriges Mädchen eine Bibelausgabe in deutscher Sprache von ihrem Vater bekommen – eine vorreformatorische, die von ihren Großeltern, Hans von Stauff und Margarethe Schenk von Geyern, in Auftrag gegeben worden war. Es handelt sich um die sogenannte „Furtmeyer Bibel“, eine kunstvolle Bibelhandschrift aus dem Jahr 1472. Diese vorreformatorischen Ausgabe, die Übersetzung Luthers von 1542, die 2016 erschienene neue Ausgabe der Lutherbibel und die Bibel in gerechter Sprache sind anhand ausgewählter Textstellen, die auch für Argula von wegweisender Bedeutung waren, zentrale Bestandteile des Workshops. Luther hatte den Menschen auf’s Maul geschaut, als er seine Übersetzung verfasste. Bei der Erstellung der neuen Ausgabe und vor allem bei der Bibel in gerechter Sprache ist genau dieses in anderer Form erneut geschehen. Wie aktuell sind heutige Bibelausgaben – in Sprache und Inhalt? Dazu kommt die Fragestellung: Was ist an der Sprache der jeweiligen Bibelausgabe geschlechtergerecht oder was ist zu männlich dominant? In einer Schreibwerkstatt können die Teilnehmenden sich selbst ausprobieren und eine Bibel- stelle selbst verfassen, neu aufbereiten. Als Abschluss mag in Anlehnung an Argula von Grumbach die Fragestellung dienen: Welche Bibel gäbe ich meinem Kind mit auf seinen Weg? Warum diese Ausgabe? Argula war eine Frau, die beinah besser in die heutige als in ihre eigene Zeit gepasst hätte – mutig im Denken und Handeln nahm sie sprachlich, geistlich und politisch kein Blatt vor den Mund. Tagungsort Jugend- und Bildungsstätte Tecklenburg, Sonnenwinkel 1, 49545 Tecklenburg Datum 24. November 2017, 17.00 Uhr bis 26.November 2017, 14.00 Uhr Referenten Pfarrer Dirk Heckmann und Dr. Heike Plaß Kosten 130,– € Übernachtung und Vollpension bei eigener Anreise Anmeldung Verbindlich bis zum 31. August 2017 © argula.jimdo.com Erwachsenenbildung 2017/02 17
Reformation in Vorträgen Ein katholischer Blick auf Martin Luther Martin Luther ist eine weit bekannte Person und eine sehr ambivalente: Kirchenreformer oder Kirchenspalter? Wortgewaltiger Theologe und Bibelübersetzter, das Sprachgenie und der Po- lemiker! Seine Verdienste sind groß, doch ebenso gibt es Schattenseiten. Wir denken an sei- ne Äußerungen zu Juden und „Türken“ und an seine wechselnde Haltung gegenüber den Bauernaufständen. Der ältere Luther hatte beinah cholerische Züge angenommen. All diese Facetten sind in den Blick zu nehmen. Doch gibt es eine unterschiedliche Sichtweise auf die Person Luthers heute aus protestantischer und katholischer Sicht? Dr. Michael Kappes ist Leiter der Fachstelle theologische Grundsatzfragen und Ökumene im Bistum Münster und Vorstandsmitglied der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Nord- rhein-Westfalen. Zeit 7. September 2017 um 20.00 Uhr Ort Jakobus Gemeindezentrum, Von-Ossitzky-Straße 17, 48151 Münster Referent Dr. Michael Kappes Eintritt frei Das evangelische Pfarrhaus zwischen Mythos und Realität Martin Luther gilt als Begründer des evangelischen Pfarrhauses. Zusammen mit seiner Frau Katharina führte er ein offenes Haus, welches Gasthaus, Studentenherberge und ein ganzes Wirtschaftsunternehmen zugleich waren. Im 19. Jahrhundert wurde das Pfarrhaus zu einer Art Mythos stilisiert, erkennbar in zahlreichen Abbildungen und Berichten. Nicht selten ist Martin Luther als treu sorgender Hausvater im Kreis seiner Familie darin die zentrale Gestalt. Wo liegen die Grenzen zwischen Mythos und Realität, in der Geschichte und heute? Zeit 26. September 2017 um 20.00 Uhr Ort Jakobus Gemeindezentrum, Von-Ossitzky-Straße 17, 48151 Münster Referent Martin Mustroph Eintritt frei Wie hat Luther exegetisch gearbeitet Die humanistische Forderung „Zurück zu den Quellen“ fand bei Luther große Resonanz. Sie bildete die Grundlage für das Verständnis und für eine Übertragung der Bibel in die deutsche Sprache. In zahlreichen Vorlesungen und Büchern setzte Luther sich mit einzelnen Schriften der Bibel auseinander, interpretierte, legte aus. Er selbst verstand sich als Exeget, als Ausleger, als Kommentator der Bibel. Der Referent, Prof. Dr. Thomas Söding, ist Professor für Neues Testament mit den Schwerpunk- ten Exegese der Evangelien, paulinische Theologie, Theorie und Praxis der Schriftauslegung und Ökumene. Zudem ist er Mitglied zahlreicher wissenschaftlicher und kirchlicher Gremien, u.a. der Akademie der Wissenschaften des Landes Nordrhein-Westfalen und der Glaubens- kommission der Deutschen Bischofskonferenz. Zeit 27. September 2017 um 19.30 Uhr Ort Pfarrheim Haus Katharina, Kirchstraße 19, 59339 Olfen Referent Prof. Dr. Thomas Söding Eintritt frei 18 Erwachsenenbildung 2017/02
Freiheit und Verantwortung im Islam In unserer heutigen Gesellschaft leben wir in einer bunten Vielfalt, interkulturell, interreligiös. Dabei treten viele Fragen und Unsicherheiten auf, die vielfach auf Unwissen basieren. Der Vor- trag steigt in die Hintergründe des Islam ein, er informiert und hinterfragt. Welche Freiheiten bietet der Islam und welchen Verantwortungen muss er sich stellen? Prof. Dr. Mouhanad Khorchide ist Professor für Islamische Religionspädagogik und Leiter des Zentrums für Islamische Theologie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster Zeit 26. Oktober 2017 um 20.00 Uhr Ort Jakobus Gemeindezentrum, Von-Ossitzky-Straße 17, 48151 Münster Referent Prof. Dr. Mouhanad Khorchide Eintritt frei Ist Ökumene noch ein Thema? Was trennt die Christen heute noch? Ein ökumenisches Gespräch an der Basis. Wie wird heute Ökumene gelebt? Wie sieht es ganz praktisch in den evangelischen und katholischen Gemeinden in Münster aus? Der ev. Pfarrer Martin Mustroph, Synodalbeauftragter für Mission und Eine Welt des Evangelischen Kirchenkreises Münster, und der katholische Geistliche Jörg Hagemann, Stadtdechant für die katholische Kirche Münster, kommen dazu miteinander in einen Dialog und laden auch die Teilnehmenden zu einem offenen Gespräch ein. Zeit 12. Oktober 2017 um 20.00 Uhr Ort Pfarrzentrum St. Clemens, Patronatsstraße 2, 48165 Münster Referenten Martin Mustrop und Jörg Hagemann Eintritt frei Stand der Ökumene heute Im alltäglichen Leben, an der Basis wird Ökumene praktisch und lebendig vollzogen, in den Ortsgemeinden und ganz nah in den konfessionsverbindenden Ehen. Doch auf institutioneller Ebene gibt es eine andere Wirklichkeit. Ein passendes Stichworte liefert der vielfach geäußerte Wunsch nach einem gemeinsamen Abendmahlsverständnis. Wie ist es um die Ökumene wirklich bestellt? Wie mag ihre Zukunft aussehen und welche Chancen hat sie? Referent Michael Beintker ist Professor em. für Systematische Theologie, Co-Präsident des Ra- tes der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa und Mitglied zahlreicher wissenschaft- licher und kirchlicher Gremien, u. a. der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Theologie, Nord- rhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften, Europäische Akademie der Wissenschaften und der Künste. Zeit 12. Oktober 2017 um 19.30 Uhr Ort Ev. Gemeinehaus Olfen, Von-Vincke-Straße 21, 59399 Olfen Referent Prof. Dr. Dr. Michalel Beintker Eintritt frei Erwachsenenbildung 2017/02 19
Warum entgleiste die Reformation in Münster? Wer ist der charismatische Bernhard Rothmann? Was war los in Münster in den Jahren 1534 und1535? Der Vortrag bietet einen Einblick in die Geschichte des Täuferreiches. Der Referent, Prof. Dr. Christian Peters, Professor für Kirchengeschichte, Leiter des Instituts für Westfälische Kirchengeschichte, Vorsitzender des Vereins für westfälische Kirchengeschichte, nimmt die Teilnehmenden mit in diese ereignisreichen Jahre. Zeit 18. Oktober 2017 um 19.30 Uhr Ort Pfarrheim Haus Katharina, Kirchstraße 19, 59339 Olfen Referent Prof. Dr. Christian Peters Eintritt frei © Screensun MagretWeiper 500 Jahre Reformation – der Reformationstag in Vortrag, Gespräch und Spiel Impulsvorträge zu Martin Luther, Katharina von Bora, der Rechtfertigungslehre und weiteren reformatorischen Personen und Begebenheiten bieten einen Einstieg zu Gesprächen und Aus- tausch darüber, welche Auswirkungen die Reformation hatte und hat. Auch Luthers Einfluss als Liederdichter kommt zur Sprache. Kinder können an einem Luther-Parcours teilnehmen. Zeit 31. Oktober 2017, 11.00 Uhr Ort Gemeindehaus Sassenberg, Schückingstraße 2, 48336 Sassenberg Referent Michael Prien Eintritt frei 20 Erwachsenenbildung 2017/02
Da war doch nicht nur Luther … – Ein Beitrag zur Kulturgeschichte der Reformation Der Vortrag bietet einen Streifzug durch die Zeit Luthers. Nicht nur die Kirchengeschichte, sondern mit ihr die Mentalitäts- und Sozialgeschichte sowie die Kunst- und Wirtschaftsge- schichte mussten in der sog. frühen Neuzeit in Teilen neu geschrieben werden. Luther war in ein funktionierendes System eingebrochen, hatte das jahrhundertealte Heilswesen der Kirche durcheinander gebracht. Dazu löste die Erfindung Gutenbergs eine mediale Revo- lution aus. Informative und polemische Blätter und Schriften flogen auf den Markt. Sie überschritten so manches Mal die Grenzen der Höflichkeit und des guten Geschmacks, und zwar auf eine Art und Weise, wie sie heute kaum vorstellbar wäre. – Oder doch? Zeit 9. November 2017, 19.30 Uhr Ort Gemeindehaus Sassenberg, Schückingstraße 2, 48336 Sassenberg Referentin Dr. Heike Plaß Eintritt frei © Heike Plaß Beten mit den Füßen: Pilgern „Wer sich auf den Weg macht, der kann was erleben; wer aufbricht zum Pilgern, der wird staunen lernen.“ Mit diesen Worten beginnt Tomas Zahrnt sein Buch über den norwegischen Olavsweg. Im Sommer 2014 pilgerte er mit einer Frau die populärste Strecke dieses Weges: von Hammer nach Trondheim. In Wort und Bild möchte er seine Zuhörer und Zuhörerinnen mitnehmen auf diese spirituelle Reise. Zeit 13. November 2017, 19.00 Uhr Ort Adventskirche Münster, Coerdestraße 56, 48147 Münster Referent Thomas Zahrnt Eintritt frei Kirche und Staat – Brauchen wir eine stärkere Trennung? Dieses Sonderthema des Verhältnisses von Kirche und Staat ist über die Jahrhunderte immer wieder neu angedacht, mit Staatstheorien versehen, neu entwickelt und angepasst worden. Die Trennung begann mit der Französischen Revolution, im 19. Jahrhundert setzte sich die Auseinandersetzung nicht zuletzt im sog. Kulturkampf fort. Heute gibt es vertragliche Regelungen. Wie sehen diese aus und sollten sie weiter ausgebaut werden? Brauchen wir eine stärkere Trennung von Kirche und Staat, von Religion und Politik? In einer Podiumsdiskussion werden sich Dr. Peter Zocher, Karl-Barth-Archiv Basel, und Prof. Dr. Peter Oestmann, Lehrstuhl für Rechtsgeschichte an der WWU Münster, dieser Thema- tik und ihren Fragen nähern. Zeit 17. November 2017, 20.00 Uhr Ort Deutsche Hochschule der Polizei, Zum Roten Berge 18, 48165 Münster Referenten Dr. Peter Zocher, Prof. Dr. Peter Oestmann Eintritt frei Erwachsenenbildung 2017/02 21
Und was die Erwachsenenbildung sonst noch bietet … Kirche bietet Parolen paroli – Ein Workshop gegen Parolen und Populismus Der Ton in der Diskussion um Migration und Flüchtlingsthematik hat sich massiv verschärft. Wir bekommen dies an vielen Stellen in unserer Gesellschaft und auch in unserem direkten Umfeld zu spüren.Der Zuzug vieler Geflüchteter beeinflusst die öffentliche Diskussion und ihre Themen. In Kneipen, auf Familienfesten, am Arbeitsplatz, in Bus und Bahn werden wir mit Be- leidigungen und radikalen Äußerungen konfrontiert. Doch wie geht man um mit stumpfen Pa- rolen und Vorurteilen? Wir leben in einer hochkomplexen und auch „Schweigen ist feige, komplizierten Welt und viele Menschen stecken voller Zukunfts- Reden ist Gold.“ ängste. Die Flucht zu einfachen Erklärungen und Lösungen ist leicht. Marius Müller Westernhagen Die Ängste, die dahinter stecken, sind ernst zu nehmen. Populisten wollen nicht diskutieren, sondern missionieren. Ihnen ist nicht mit Fakten entgegen zu treten, sondern man muss ihnen zunächst zuhören, sie aushalten und ernst nehmen. Zu einem passenden Zeitpunkt kann mit passendem Zeugnis etwas dagegen gesetzt werden. Doch wann ist der passende Zeitpunkt? Was ist das passende Zeugnis? Rechtspopulisten sind nicht nur in Europa weit auf dem Vormarsch. Das soziale Ungleich- gewicht wird größer, das Armutsrisiko steigt. Rechtspopulisten spielen diesem Prinzip der Ungleichheit allerdings in die Hände, da sie den Sozialstaat rück-, wenn nicht gar abbauen. Soziale Gerechtigkeit und vor allem dazu die gleichen Bildungsmöglichkeiten für alle sind Ins- trumente, um Rechtspopulismus wirksam etwas entgegen zu setzen. Akzeptanz, Wertschätzung und Anerkennung des Einzelnen sind wichtige Stichworte. Und an dieser Stelle sind auch und vor allem die Kirchen gefragt. Doch nicht nur die Kirchen, son- dern auch die Universitäten. Das Referat Erwachsenenbildung im Evangelischen Kirchenkreis Münster bietet das passende Handwerkszeug im Rahmen eines Workshops. Dieser wird sich mit einzelnen Parolen beschäftigen, sie zuordnen, interpretieren. Die Teilnehmenden werden befähigt, sich mit Mut und Nerven gegen rechtsradikale Zumutungen zur Wehr zu setzen, dagegen zu halten, ohne selbst der Gefahr des Populismus und der Parolen anheim zu fallen. In Rollenspielen gelingt es, eine andere Sichtweise und eine andere Haltung zu entwickeln, um sich gar nicht erst in die Defensive drängen zu lassen. Maximale Teilnehmerzahl: 20. Termine 11. Juli 2017, 18.00 bis 22.00 Uhr Philipp-Melanchthon-Haus, Pictoriusstraße 19, 48231 Warendorf Anmeldung bis 06.07.2017 15. September 2017, 17.00 bis 21.00 Uhr Pfarrheim Haus Katharina, Kirchstraße 19, 59339 Olfen Anmeldung bis 11.09.2017 3. November 2017, 15.00 bis 19.00 Uhr Matthias-Claudius-Haus, Osthofstr. 6, 48163 Münster-Albachten Anmeldung bis 26.10.2017 16. November 2017, 18.00 bis 22.00 Uhr Gemeindehaus an der Epiphaniaskirche, Kärntener Straße 23 – 25, 48145 Münster Anmeldung bis 9. November 2017 Referentin Dr. Heike Plaß Eintritt frei © Heike Plaß 22 Erwachsenenbildung 2017/02
Ich und die Bibel, die Thesen von Luther und all dieses Zeug Thematisch wollen wir alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer anregen, sich über das Medium Bild mit der Bibel oder mit Martin Luther und seinen Thesen auseinanderzusetzen. Zeichne- risch und kreativ gestaltend wollen wir uns gemeinsam niedrigschwellig mit Botschaften aus der Bibel beschäftigen. Daraus werden individuell gestaltete Bilder und Texte entstehen, die wir im Ergebnis in einer ganz besonderen Bibel zusammenfügen werden. So soll die Bibel einmal mehr lebendig und für einen Moment Teil unseres Alltags werden. Für Gruppen im Ev. Kirchenkreis Münster (z.B. aus einer Senioreneinrichtung, aus der Frauenhilfe, Konfirmanden- gruppen oder Kirchenchöre) gibt es auch die Möglichkeit, separate Termine zu vereinbaren. Zeit 27. September 2017 9.00 bis 13.00 Uhr oder 27. September 2017 14.00 bis 18.00 Uhr Ort Beratungs- und BildungsCentrum der Diakonie Münster, Hörsterplatz 2 b, 48147 Münster Referentin Alexandra Supe Eintritt frei Anfragen nimmt das Beratungs- und BildungsCentrum unter der Telefonnummer 0251/490150 entgegen. Die Apokalypse des Johannes – Vision, Schreckensbild und Offenbarung Die Offenbarungen des Johannes, auch Apokalypse genannt, nehmen in der Bibel einen Son- derstatus ein. Sie sind das einzige prophetische Buch des neuen Testaments. Wie sind sie einzuordnen und zu interpretieren? Der Kurs möchte eine neue Einordnung der Apokalypse in den historischen Zusammenhang vornehmen und dabei gegenwärtige Glaubens- und Zwei- felsfragen in den Blick nehmen. Zeit 7. September bis 14. Dezember 2017 immer donnerstags von 9.15 bis 11.30 Uhr Ort Gemeindehaus der Friedenskirchengemeinde, Zum Erlenbusch 15, 48167 Münster. ReferenT Heinz Willy Kehren Eintritt frei „Vorsorgen ohne Sorgen“ – Zur aktiven Gestaltung der letzten Dinge Vorsorge für den Fall der Fälle, die Vorsorge für die letzten Dinge: Es geht um große Entschei- dungen, um große Werte und um große Gefühle! Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung, Testament? Eine aktive Gestaltung der Vorsorge hat Vorteile: Sicherheit bei notwendigen Ent- scheidungen und bei einer Verteilung des Erbes, Streitvermeidung, Steuerersparnis, Erleichte- rung, Zufriedenheit, dazu die Möglichkeit, ewig in Erinnerung zu bleiben. Die Veranstaltung der Stiftung des Evangelischen Kirchenkreises Münster informiert über Schenken, Spenden und Stiften zu Lebzeiten, über Vollmachten für den Ernstfall sowie die Erbgestaltung für den Todesfall (Testament, Vermächtnis). Zeit Donnerstag, 28. September 2017, 19:00 Uhr Ort Apostel-Kirchengemeinde, Dietrich-Bonhoeffer-Haus, An der Apostelkirche 5, 48143 Münster Referent Dr. Christoph Goez, Fachanwalt für Erb- und Steuerrecht Moderation Prof. Dr. Rolf Stober Eintritt frei Erwachsenenbildung 2017/02 23
Luthers Erwachen – Ein Puppenspiel mit Sinn und Hintersinn Luther ist etwa dreißig Jahre alt, als er einen geistigen Durchbruch erlebt. Er beschreibt dieses als das „Eintreten ins Paradies durch geöffnete Pforten“. Dieses Umkehrerlebnis ist nicht nur für Luther eine geistige Neuge- burt, sondern in der Folge auch eine notwen- dige Reformation für die Christenheit: ohne diesen Sinneswandel keine Reformation. Nicht verschwiegen werden Luthers dunkle © Charivari Seiten und das unschätzbare Leid, das die Religionskriege mit sich brachten. Zeit 11. Oktober 2017, 19.00 Uhr Ort Adventskirche Münster, Coerdestraße 56, 48147 Münster Puppenspieler und Referent Wilfried Plein Eintritt frei EIN WOCHENDE: Auf CLOWNS-ENTDECKUNG IN DIR SELBST! Berufliche Bildung – Berufliche Fortbildung – Berufliche Qualifikation …mit dem Clown fidelidad. Humor und Lachen heben die Stimmung, lassen Leichtigkeit aufkommen, bewirken Achtsam- keit, erhöhen Aufmerksamkeit – ein Garant für ein besseres Betriebsklima. Die Kommunikation im Berufsleben wird aufgeheitert und erhellt… Lachen und auch Weinen, Humor und Perspektivwechsel durch Humor, sind wichtige Stra- tegien, den eigenen Berufsalltag zu gestalten. Die Zusammenarbeit mit den Kollegen, mit dem Patienten, Kunden, Klienten gelingt leichter und ist Erfolg versprechender, wenn Humor Einlass findet in die konkrete Berufssituation. Ein kleiner Spalt zum Ungeahnten öffnet sich, das Wunder ist möglich: Jetzt. Entdecken Sie den Clown in sich, zusammen mit dem Clown fidelidad – seit 35 Jahren Clown und Clown-Lehrer. Körpertraining, Raum und Selbstwahrnehmung, leichtes akrobatisches Üben, Instrumenten- spiel (evtl. wer will und hat), Verkleiden, sich Schminken, uralte Clowns-Nummern aus der guten alten Zirkuswelt und Gromolo als die universale Sprache der Clowns – all dies sind Be- standteile des Wochenendes. Szenen und Clowns-Spiele lassen uns spielerisch unsere in uns wohnende Clowns-Welt entdecken und entfalten. Entspannungsübungen, Phantasiereise, Übungen aus dem Lach-Yoga, Tanzelemente aus dem „Modern Dance“, Übungen aus dem Qui Gong, leichte pantomimische Elemente, Atem, Stimme, Körper…die Clownstypen August, Weißclown und Monsieur Loyal, als alte klassische Personagen lernen wir kennen und spielen, und „Status Arbeit“ lässt uns wach werden für die humorvolle Bewältigung unserer Berufs-Hierarchie vor Ort in unserem Beruf: Der viel beschwo- rene Perspektivwechsel findet statt. Wieder wie die Kinder zu werden und verantwortlich für sich selbst wie ein Erwachsener, auch mal tierisch wild und verspielt, dabei bewegt sein und sich bewegen lassen. Das eige- ne Potential erahnen und ausprobieren, geschützt im Schonraum in einer Gruppe spielender 24 Erwachsenenbildung 2017/02
Menschen, und sich gemeinsam auf die Reise begeben. Du selbst sein und sich freuen … auf 16 andere Menschen, die das mit Ihnen zusammen tun wollen. Lassen Sie sich vom Clown an die Hand nehmen. Entdecken Sie diesen Clown in sich. „Jeder Mensch ist ein Clown … aber wenige haben den Mut das zu zeigen!“ (Charlie Rivel) Diesen Mut werden Sie in dieser Fortbildung in Ihnen finden. Seien Sie herzlichst willkommen zum Workshop Wochenende für Anfänger und Fortgeschrittene. Zeit 2. Dezember 2017 von 10.00 bis 18.00 Uhr und 3. Dezember 2017 von 10.00 bis 16.30 Uhr Ort Ev. Familienbildungsstätte fabi Münster, Friedrichstraße 10, 48145 Münster Leitung Wolfgang Konerding, der Clown fidelidad Kosten 145,– € (inkl. Verpflegung) Anmeldungen bis zum 18. November 2017 (die Teilnehmeranzahl ist begrenzt) © Wolfgang Konerding – Clown fidelidad © Wolfgang Konerding – Clown fidelidad Künstlergespräch im Cityadvent in der Liebfrauen-Überwasserkirche Münster „Coming in the air – Da kommt etwas“ Der Advent ist eine Zeit der Erwartung und Vorahnung. In diesen Wochen des Advents sehnen wir uns in besonderer Weise nach Aufbruch, Freiheit, Vergebung und Frieden. Noch schauen wir auf die noch leere Krippe, doch eine Ahnung erfüllt die Menschen. Der Cityadvent mit seinen Installationen und Impulsen lädt dazu ein, diese adventlich-vorweihnachtlichen Gefühle und Gedanken zuzulassen. In einem Künstlergespräch mit der Münsteraner Künstlerin Ruth Blanke, welche das Hauptex- ponat des diesjährigen City Advent, die Installation „Vogelschwarm“ geschaffen hat, wird der Zugang zu dem Werk und dem Thema des diesjährigen City Advent deutlich. Das Motiv der Geisttaube im Vogelschwarm als zentraler Installation bietet zugleich die Inter- pretation der Menschwerdung Gottes als Beginn eines gewaltigen Aufbruchs, einer Reise ganz neuer Dimension. Ruth Blanke, kreativ, immer wieder neu und überraschend, ist in ihrem Werk nicht dem Zeit- geist untergeordnet, sondern dieses birgt viel Persönliches in sich. Zeit 13. Dezember 2017 um 18.00 Uhr Ort Überwasserkirche Münster, Überwasserkirchplatz 4, 48143 Münster Referentin Ruth Blanke Eintritt frei Erwachsenenbildung 2017/02 25
Und nach dem Jahr 500 Jahre Reformation? Eine Vorschau auf 2018 Entdeckungsreise Lissabon „Aqui, onde a terra se acabe e o mar comeca“ – Hier, wo das Land aufhört und das Meer be- ginnt. Dieser auf das Land Portugal bezogene Satz des portugiesichen Dichters Luis de Camões passt nirgends besser als auf die Hauptstadt dieses Landes, auf Lissabon – die charismatische Stadt an der Mündung des Tejo, die Stadt der sieben Hügel und einstiger Startpunkt der Ent- deckungsreisen Heinrich des Seefahrers. Prachtstraßen, eindrucksvolle Plätze, Paläste, Klöster und elegante Geschäfte und Restaurants und dagegen winzige Gässchen wie im Gewirr der verwinkelten Alfama, wo Verlaufen dazu gehört, kleine Häuser mit Kanarienvögeln in den Fenstern, Handwerkerläden und Straßenca- fés mit einheimischen Köstlichkeiten. Bélem und Sintra geprägt durch die prachtvolle ma- nuelinische Baukunst Portugals zwischen Gotik und Renaissance, der mondäne Badeort Estoril und der Fischerort Cascais, all das und noch viel mehr gehört zu Lissabon und seiner direkten Umgebung. Die Reise wird aber tiefere Einblicke in das Leben in Lissabon vermitteln. Wir werden die deutsch evan- gelische Gemeinde kennenlernen, wir erfahren et- was über das soziale Projekt Serafina. Serafina, eine ehemaliges Slumviertel der Ärmsten der Armen aus den Kolonien Geflüchteten. In Zusammenarbeit mit der deutschen Kirchengemeinde entwickelte sich ein umfangreiches und wirkungsvolles Sozialprojekt. Zeit (geplant) 24. bis 30. März 2018 © Heike Plaß Leitung Felix Eichhorn, Dr. Heike Plaß Anmeldung ab August 2017 möglich SAUDADE – auf den Spuren der portugiesischen Seele auf dem portugiesischen Jacobsweg – Eine Pilgerreise von Porto nach Santiago Saudade – ein die Portugiesen kennzeichnender Begriff, der schwer zu übersetzen ist. Es be- deutet so viel wie Sehnsucht, Melancholie, Wehmut und beinhaltet doch viel mehr. Er hat etwas Nostalgisches an sich, ist nicht negativ, sondern ganz im Gegenteil. In der Freundlichkeit und Gastfreundschaft der Portugiesen, in ihrer Fado-Musik, in ihrem ganzen Wesen und in ihrer Kultur kommt die Saudade zum Ausdruck. Saudades, só portugueses Saudades – nur die Portugiesen Conseguem senti-las bem. Erlangen sie, empfinden sie wirklich. Porque têm essa palavra Weil nur sie dieses Wort haben Para dizer, que as têm. Um zu sagen, dass sie es haben. Fernando Pessoa Gemeinsam begeben wir uns in einer kleinen Gruppe auf den portugiesischen Jakobsweg von Porto nach Santiago de Compostela und lernen sie dabei kennen, die Saudade. Wir gehen durch von Weinanbau geprägte Landstriche, Maisfelder, historische portugiesische Dörfer und kleine Städte mit verwinkelten Gassen und ihrer typischen Architektur. In Begegnungen, in einem Fado-Abend, in der Kultur lernen wir die Portugiesen ein wenig besser kennen und bekommen ein kleinen Einblick in das, was die Saudade ausmacht. 26 Erwachsenenbildung 2017/02
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