ABU-TV-Tipps im Februar 2019 - PH Zürich

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ABU-TV-Tipps im Februar 2019 - PH Zürich
ABU-TV-Tipps im Februar 2019
Eine Dienstleistung der PH Zürich, zusammengestellt von Manfred Pfiffner (Angaben ohne Gewähr)

 Andy Warhol – Name. Marke.                                           3sat
 Visionär                                                             Samstag, 02.02.2019
                                                                      19.20–20.00 Uhr
 Film von Nicolette Feiler-Thull                                      (Erstausstrahlung)
 Er ist auch heute noch der größte Popstar der Kunstwelt –
 Andy Warhol. Eine Retrospektive im New Yorker Whitney
 Museum of American Art (noch bis 31. März 2019) definiert
 seine Kunst neu.
 Mit seinen Wiederholungen, Verzerrungen, Tarnungen und
 dem Recycling eigener Motive habe Andy Warhol tiefgreifende
 Auswirkungen des digitalen Zeitalters vorausgesagt. Die
 Dokumentation «Andy Warhol – Name. Marke. Visionär» geht
 dieser Aussage nach.
 Andrew Warhola (1928–1987), Sohn slowakischer
 Immigranten, beginnt seine Karriere 1949 in New York als
 Gebrauchsgrafiker. 1962 wird er schlagartig berühmt. Mit
 Suppendosen. Niemand zuvor hatte es je gewagt, Banales zur
 Kunst zu stilisieren. Die Idee, ein Kunstwerk zu recyceln,
 betreibt Warhol fortan exzessiv. Er erfindet dafür ein Muster,
 vergleichbar mit Algorithmen, die heute das Internet
 beherrschen. Somit ist Andy Warhol auch 30 Jahre nach
 seinem Tod ein Künstler des digitalen Zeitalters.
 Die Kunst des Amerikaners Andy Warhol ist immer noch
 allgegenwärtig. Ob kopiert auf Social Media oder auf dem
 Kunstmarkt. Es scheint: Gerade heute ist Andy Warhol
 aktueller denn je. Wie kaum ein anderer Künstler hat er seinen
 Namen zur Marke gemacht. Und das schon zu Lebzeiten. Er
 fotografierte, filmte wie besessen, bewahrte alles auf. Und er
 nutzte die Vorlagen, um sie auf allen damals gängigen Medien
 zu verbreiten.
 Für die Dokumentation begibt sich Nicolette Feiler-Thull auf
 Spurensuche nach New York und Zürich. Sie trifft Menschen,
 mit denen Andy Warhol zu Lebzeiten befreundet war. Die
 Kuratorin der Andy-Warhol-Retrospektive, Donna De Salvo,
 hat den Künstler zwei Jahre vor seinem Tod kennengelernt
 und bis zuletzt große Ausstellungen mit ihm gemacht. «Als
 Andy Warhol 1968 jedem fünfzehn Minuten Ruhm prophezeite,
 wusste er natürlich noch nicht, dass eines Tages das Internet
 als Plage über die Menschheit kommen würde. Aber es hätte
 ihm gefallen», sagt Donna De Salvo. Andy Warhols
 Lieblingsneffe, James Warhola, teilt De Salvos These. Er habe
 einen unersättlichen Mitteilungsdrang gehabt. Social Media –
 das sei seine Leinwand gewesen.

ABU-TV-Tipps im Februar 2019
Warhols Weggefährte, der New Yorker Künstler Alex Katz,
 selbst ein Kind russischer Immigranten, erzählt von der
 aufregenden Zeit, dem New York der 1960er- und 1970er-
 Jahre. Und der einflussreiche Schweizer Sammler und Galerist
 Bruno Bischofberger erzählt, warum Andy Warhol vor allem in
 Europa so erfolgreich wurde. Bischofberger, der mit Andy
 Warhol eng befreundet war, ist der erste Europäer, der
 «Warhol» sammelte. 1968 sichert er sich das Vorkaufsrecht an
 sämtlichen Warhol-Werken bis zum Tod des Künstlers im Jahr
 1987.

 makro: E-Mobilität                                                 3sat
 Wirtschaft in 3sat                                                 Sonntag, 03.02.2019
 Moderation: Eva Schmidt                                            06.15–06.45 Uhr
                                                                    (Erstsendung 01.02.2019)

 Tele-Akademie                                                      3sat
 Prof. Dr. Felix von Cube: Besiege Deinen Nächsten wie              Sonntag, 03.02.2019
 Dich selbst – Aggression im Alltag                                 06.45–07.30 Uhr
 Aggression wird oft als unangenehm, bedrohlich, gar als            (Erstsendung 27.01.2019)
 zerstörerisch erlebt, verwandt der Gewalt, je nach dem Grad
 ihrer Heftigkeit. Entspricht aggressives Verhalten der Natur
 des Menschen?
 Und, wie sollte man mit Aggression umgehen, um zu einer
 besseren und friedlicheren Verständigung der Menschen
 untereinander zu kommen? Professor Dr. Felix von Cube hat
 sich mit der Aggressivität des Menschen eingehend
 auseinandergesetzt.
 Der Verhaltensbiologe und Pädagoge Professor Dr. Felix von
 Cube war bis 1996 Ordinarius für Erziehungswissenschaften
 an der Universität Heidelberg. Er ist Autor mehrerer Bestseller,
 auch zum Thema Aggression im Alltag.

 Sophie Taeuber-Arp                                                 3sat
 Film von Marina Rumjanzewa                                         Sonntag, 03.02.2019
 Malerin, Bildhauerin, Tänzerin, Innenarchitektin, Architektin,     10.05–11.00 Uhr
 Designerin, Bühnenbildnerin: Sophie Taeuber-Arp (1889–             (Erstsendung 30.12.2012)
 1943) zählt zu den bedeutendsten Künstlerinnen des 20.
 Jahrhunderts.
 Ihre Werke sind in den wichtigsten Museen der Welt zu sehen,
 vom MoMa in New York bis zum Centre Pompidou in Paris.
 Der Film erzählt die bewegte Biografie einer der Pionierinnen
 der Avantgarde und Protagonistin der größten Kunstrevolution.

 10 Fakten zum Christentum                                          3sat
 Mit Petra Gerster                                                  Mittwoch, 06.02.2019
 Film von Daniel Sich                                               11.15–12.00 Uhr
 Das ganze Christentum in zehn Fragen. Journalistin Petra           (Erstsendung 02.04.2018)
 Gerster blickt auf 2000 Jahre Christentum und sucht
 Antworten.
 Petra Gerster fragt nach in einer Zeit, in der sich immer mehr
 Europäer von der Kirche abwenden und immer weniger über
 unsere gemeinsame, christlich geprägte Geschichte wissen.
 Wer hat sich nicht schon mal gefragt, wo die Kirche eigentlich

ABU-TV-Tipps im Februar 2019
herkommt? Seit wann es einen Papst in Rom gibt? Wer das
 Kreuz als Symbol erfunden hat? Oder warum der Gott der
 Christen als «Heilige Dreifaltigkeit» auftritt?
 Fakt ist: Der 2000-jährige Aufstieg des Christentums von einer
 kleinen jüdischen Sekte zur größten Weltreligion ist eines der
 bedeutendsten historischen Phänomene überhaupt. Aber wie
 wurde eigentlich aus dem jüdischen Wanderprediger Jesus
 von Nazareth der Stifter einer Weltreligion? Woher kommt der
 Glaube an die Auferstehung Jesu Christi von den Toten?
 Warum wird die Bibel von den Christen als Wort Gottes
 verstanden?
 Wodurch wurde der Glaube an «Christus, den Erlöser» im
 antiken «Supermarkt der Religionen» zum unschlagbaren
 Angebot? Und wieso waren Märtyrer die beste Werbung für
 den neuen Glauben? Wann wurden die Nachfolger des
 Fischers Petrus zu Päpsten? Und was war so Tiefgreifendes
 vorgefallen, dass es mit Orthodoxen und Protestanten zu den
 zwei großen Abspaltungen in der Geschichte des
 Christentums kam?
 Am Ende sind es zehn Fragen, deren Beantwortung auch
 Christen ins Schwitzen bringen dürfte. Eben die zehn
 ultimativen Punkte zum Christentum – alles, was man über
 das Christentum wissen muss.

 Tage der Angst – Die Welt                                        3sat
 blickt nach Japan                                                Mittwoch, 06.02.2019
                                                                  12.30–13.00 Uhr
 (aus der SRF-Reihe «Reporter»)                                   (Erstsendung 02.12.2018)
 Reportage von Marc Gieriet und Denise Schneitter
 März 2011: Die Welt hält den Atem an. Seit die Erde in Japan
 bebte, schauen die Menschen fassungslos zu, wie ein Land
 vom Elend schier zerdrückt wird. Ein Bericht aus dem
 Katastrophengebiet.
 Bilder, die niemand für möglich hielt, gehen um die Welt. In
 Fukushima droht eine noch schlimmere atomare Katastrophe
 als vor 25 Jahren in Tschernobyl. Barbara Lüthi,
 Auslandkorrespondentin von Schweizer Radio und Fernsehen,
 hat sich vor Ort ein Bild gemacht.
 Durch die Augen mehrerer Kamerateams erfährt das
 Publikum, mit welch unermesslichem Leid die Menschen in
 Japan konfrontiert sind. Es sieht, wie eine Nation versucht,
 sich gegen den endgültigen Kollaps zu wehren und wie die
 Schreckensmeldungen nicht enden wollen.

 Geschichten aus der Tonne                                        3sat
 Vom kreativen Umgang mit Müll                                    Donnerstag, 07.02.2019
 Film von Simone Brannahl und Philipp Rückriem                    00.20–00.50 Uhr
 Geldbörsen aus Fahrradschläuchen, Kunst aus dem Inhalt von       (Erstsendung 17.03.2018)
 Staubsauger-Beuteln: In Berlin hat sich eine hippe,
 wachsende Industrie entwickelt, die der Wegwerf-Kultur den
 Kampf ansagt.
 Totgesagtes zu neuem Leben erwecken, das ist nicht nur eine
 Idee versponnener Umweltaktivisten, sondern
 Geschäftsmodell cleverer, junger Unternehmer. Ihre Rohstoffe
 sind fast kostenlos. Was zählt, ist Kreativität. Am Ende
 gewinnen alle.
 Die Stadt hat weniger Müll, den neuen Kunden gefällt es, und
 die Jungunternehmer machen Kasse.

ABU-TV-Tipps im Februar 2019
makro: Wetter macht                                              3sat
 Wirtschaft                                                       Freitag, 08.02.2019
                                                                  21.00–21.30 Uhr
 Wirtschaft in 3sat                                               (Erstausstrahlung)
 Moderation: Eva Schmidt
 Das Wetter beeinflusst die Wirtschaft: Das zeigte der
 Jahrhundertsommer 2018. Die Flusspegel fielen, die
 Heizölpreise stiegen, weil die Tankschiffe deshalb weit
 weniger transportieren konnten.
 Forst- und Landwirte wissen das schon seit Jahrhunderten.
 Doch ohne Wetterdaten kommen heute beispielsweise auch
 Luft- und Schifffahrt, Bau- oder Energiewirtschaft nicht aus.
 Rund 80 Prozent aller Wirtschaftstätigkeiten werden vom
 Wetter beeinflusst.
 Der Vorhersagemarkt boomt entsprechend. Wetterdienste sind
 ebenso gefragt wie Wetter-Apps. Für Rückversicherer sind
 Wetterereignisse wichtige Geschäftsindikatoren. Hochwasser
 und Stürme beeinflussen die Jahresbilanzen. 2018 brauste
 Sturm «Friederike» im Winter durch Europa, im Sommer
 wütete dann «Fabienne». Und wegen des Klimawandels
 entwickelt sich die Wetterforschung zu einem Wirtschaftszweig
 mit Potenzial.

 Tele-Akademie                                                    3sat
 Dr. Elisabeth Oberzaucher – Homo Urbanus                         Sonntag, 10.02.2019
 Etwa 50 Prozent aller Menschen leben in Städten, bis 2050        06.45–07.30 Uhr
 sollen es zwei Drittel sein. Dr. Elisabeth Oberzaucher           (Erstsendung 03.02.2019)
 beschreibt, wie Städte sein müssen, damit man sich darin
 wohl fühlen kann. Unsere heutige urbane Lebensweise
 unterscheidet sich nämlich drastisch von den Bedingungen,
 auf die wir im Laufe unserer Evolutionsgeschichte biologische
 Antworten gefunden haben. Noch im 19. Jahrhundert lebten
 lediglich fünf Prozent aller Menschen in Städten. Es waren
 hauptsächlich Orte, an denen sich Handel und Verwaltung
 konzentrierten. Die erste Welle der Verstädterung, ausgelöst
 durch die industrielle Revolution, bot den Massen – wenn auch
 meist unter erbärmlichen Bedingungen – Arbeitsmöglichkeiten
 in der Stadt. Damals stieg die Anzahl der Stadtbewohner
 rasch auf bis zu 30 Prozent der Gesamtbevölkerung an. Die
 Evolutionsbiologin Dr. Elisabeth Oberzaucher forscht und lehrt
 an der Fakultät für Lebenswissenschaften der Universität
 Wien. Seit 2015 leitet sie das Forschungszentrum «Urban
 Human», das das menschliche Verhalten im urbanen Raum
 erforscht.

 Die Hydra hebt ihr Haupt – der                                   3sat
 neue Judenhass                                                   Sonntag, 10.02.2019
                                                                  10.05–11.00 Uhr
 In den Medien häufen sich Meldungen von antisemitischen          (Erstsendung 02.12.2018)
 Ausfällen und Übergriffen in Europa. «NZZ Standpunkte»
 beleuchtet Ursachen und Träger des neuen Antisemitismus.
 Mit dem deutsch-jüdischen Historiker Michael Wolffsohn
 sprechen «NZZ»-Chefredakteur Eric Gujer und die
 Politikphilosophin Katja Gentinetta über die destruktiven
 Wirkungen des Internets sowie die Unentschlossenheit und
 Ratlosigkeit der Politik. Dabei schien der Judenhass
 weitgehend besiegt zu sein. Echoraum der neuen Aggression

ABU-TV-Tipps im Februar 2019
ist das Internet: Auf Social-Media-Plattformen wird plötzlich
 sagbar, was lange gesellschaftlich geächtet war. Als
 enthemmte Akteure treten Neonazis und Rechtsextremisten in
 Szene, aber auch muslimische Einwanderer, bei denen sich
 der Hass auf Israel mit einer tradierten Verachtung des
 Judentums mischt.

 Katzen für Millionen – Die Welt                                  3sat
 der Rosina Wachtmeister                                          Sonntag, 10.02.2019
                                                                  12.30–13.00 Uhr
 Film von Miriam Jakobs und Gerhard Schick                        (Erstsendung 06.03.2017)
 Als junge, mittellose Marionettenspielerin und Mutter eines
 kleinen Kindes kommt die Österreicherin Rosina Wachtmeister
 Anfang der 1970er-Jahre nach Rom. Sie steht vor dem Nichts.
 Aus Langeweile beginnt sie zu malen – und trifft mit ihren
 goldenen Katzenbildern den Geschmack von Millionen von
 Menschen. Vom Erlös ihrer Werke kauft sie ein italienisches
 Dorf und entwirft dort fernab der Öffentlichkeit eine eigene
 Welt. Rosina Wachtmeisters Welt bietet wilden Hunden und
 gestrandeten Künstlern ein Zuhause. Sie selbst ist keineswegs
 die freundliche Großmutter, die in ihrem Stübchen hockt und
 ihre Porzellanfiguren abstaubt. Vielmehr ist sie eine
 eigenwillige, kantige und sehr erfolgreiche Frau von
 anarchischem Humor, die sich mit allen denkbaren
 gesellschaftlichen Konventionen anlegt, um ihr Leben und ihre
 Umgebung nach ihrer ganz persönlichen Vision zu gestalten.
 Die Dokumentation taucht in das abenteuerliche Universum
 von Rosina Wachtmeister ein und schildert ihre Entwicklung
 von der unbekannten jungen Marionettenspielerin zur weltweit
 agierenden Künstlerin und streitbaren Schutzpatronin eines
 ganzen Dorfes. Die Rosina Wachtmeister, wie die Zuschauer
 sie im Film erleben können, ist das Gegenteil des Bildes, das
 von Rosina Wachtmeister und ihren Werken kursiert: Statt
 Betulichkeit und Spießertum herrschen im italienischen
 Capena eine fröhliche Anarchie und Offenheit gegenüber
 abweichenden Lebensläufen.

 Algen, Würmer,                                                   3sat
 Retortenburger: Was essen                                        Sonntag, 10.02.2019
                                                                  19.10–19.40 Uhr
 wir 2050?                                                        (Erstsendung 02.11.2017)
 Film von Katharina Deuber und Sebastian Günther
 Im Jahr 2050 wird es vermutlich rund zehn Milliarden
 Menschen auf der Erde geben. Doch schon jetzt leidet eine
 Milliarde Menschen Hunger. Können wir zehn Milliarden
 überhaupt ernähren? Der landwirtschaftliche Raubbau, den wir
 über Jahrzehnte betrieben haben, hat die Böden ausgelaugt.
 Unser Fleischkonsum hat sich in den vergangenen 50 Jahren
 vervierfacht. Doch gerade die Tierzucht stellt eine Bedrohung
 für die Nahrungsmittelsicherheit dar. Denn um ein Kilo Fleisch
 zu bekommen, braucht das Tier ein x-Faches an Futtermitteln,
 die dann wiederum in der menschlichen Nahrungsmittelkette
 fehlen. Auf der anderen Seite landet rund ein Drittel unserer
 Lebensmittel im Müll. Wie können wir künftige
 Nahrungsmittelengpässe verhindern? Werden wir in Zukunft
 nur dank Insekten, Algen und Astronautennahrung satt?

ABU-TV-Tipps im Februar 2019
Liken, daten, löschen – Liebe                                    3sat
 und Sex in Zeiten des                                            Mittwoch, 13.02.2019
                                                                  20.16–21.05 Uhr
 Internets                                                        (Erstausstrahlung)
 Film von Constanze Grießler und Franziska Mayr-Keber
 Schnell, einfach, effizient: Die Partnersuche läuft zunehmend
 via Smartphone. Wer sich daten will, kann überall und
 jederzeit jemanden finden und, wenn es nicht passt, wieder
 loswerden. Der Singlemarkt ist groß. In Deutschland,
 Österreich und der Schweiz leben 20,4 Millionen Menschen
 solo. Online-Dating ist längst kein Tabu mehr: Nicht nur Paare
 finden so zueinander, die Digitalisierung hat auch die Suche
 nach dem Abenteuer unkomplizierter gemacht. Die
 Liebessuche im Netz mit den unzähligen Apps kann
 andererseits auch zu mühsamer Arbeit werden. Die
 Dokumentation beleuchtet Veränderungen, Hintergründe und
 Entstehungsgeschichte der heutigen Dating-Kultur. «Dass wir
 eine Revolution lostreten, damit haben wir absolut nicht
 gerechnet. Alles was wir machen, ist einfach die Menschen
 direkt miteinander zu verbinden. Niemand muss heute an
 einem bestimmten Ort sein, um sich kennenzulernen», sagt
 Whitney Wolfe, heutige Chefin der Dating-App «Bumble» über
 den Erfolg der international erfolgreichsten Dating-App
 «Tinder». 2012 hat sie die Online-Matching-Plattform
 mitbegründet und das Dating damit fundamental verändert.
 Die intuitive Auswahl per Foto am Smartphone und der
 Zugang zum oder zur Anderen bei gegenseitigem Interesse,
 das berühmte «Match», ist heutzutage beliebtes Prinzip der
 Partnersuche. Bei den großen Online-Partnerschaftsbörsen
 hingegen entscheiden Tests zum Ausfüllen sowie Algorithmen
 – angeblich – darüber, wer zu wem passt. Ein aufwendiges
 und geheimnisumwittertes Verfahren. Die berühmt-berüchtigte
 «Parship-Formel» wurde vom heute 87-jährigen Psychologen
 Hugo Schmale entwickelt. An die Bindung fürs gesamte Leben
 glaubt er selbst allerdings nicht: «Die Jungs und Mädels von
 morgen werden alle 90. Wenn sie sich schon mit 15 treffen,
 dann ist das eine seltsame Vorstellung, dass sie von 15 bis 90
 in derselben Beziehung bleiben. Es ist normal, dass man sich
 verändert und da, verdammt noch mal, muss man die
 Möglichkeit haben sich auch wieder zu trennen.» Von
 Unkenrufen wie dem angeblichen «Ende der Romantik» hält
 der Professor nichts, man könne sich ja einfach «auch zwei
 Kerzen neben den Computer stellen». Ob über Parship oder
 Tinder oder, ganz klassisch, über eine Partnervermittlung:
 Dating ist in aller Munde: Doch wie und warum ist es
 überhaupt entstanden? Die Digitalisierung macht die Suche
 nach dem oder der «Richtigen» scheinbar einfach, ein paar
 Klicks und schon ist man in der «Dating-Zone». Millionen
 nutzen heute Dating-Plattformen und vor allem Apps. Bei
 Swipe beispielsweise entscheidet eine schnelle
 Fingerbewegung, ob uns jemand gefällt oder nicht. Nach
 rechts zu wischen steht für «interessiert», nach links für
 «lieber nicht». Nach dem Date wird der Kontakt oftmals
 ebenso schnell wieder gelöscht. Für Moira Weigel hat Dating
 viel mit Arbeit gemeinsam, und das ist, so die Historikerin,
 nicht erst seit dem Internet-Zeitalter so. Auch früher mussten
 Frauen viel leisten, um am Markt einen Partner zu finden.
 Selbstdarstellung und Selbstoptimierung sind kein reines
 Phänomen der Smartphone-Ära. Die Soziologin Eva Illouz
 hingegen warnt: Der Kapitalismus hat auch die Liebe
 vereinnahmt. Die Dokumentation von Constanze Grießler und

ABU-TV-Tipps im Februar 2019
Franziska Mayr-Keber entführt den Zuschauer in die Welt des
 Online-Datings und dessen Geschichte, und versucht,
 herauszufinden, was das digitale Liebeswerben verändert.

 Weniger ist mehr – Vom Trend,                                     3sat
 mit Nichts glücklich zu sein                                      Donnerstag, 14.02.2019
                                                                   11.45–12.30 Uhr
 Film von Constanze Grießler und Franziska Mayr-Keber              (Erstsendung 08.09.2014)
 Das schicke Auto, die gut bestückte Bibliothek, ein voller
 Kleiderschrank: Statussymbole von gestern. Heute boomen
 (Lebens-)Projekte wie «CarSharing» und die Wohnungs-
 tauschbörse «airbnb». Der neue Minimalismus schwappt
 langsam aus den Staaten nach Europa. Ein Trend gegen den
 Kapitalismus? «Sharing economy» bzw. Ko-Konsum heißt das
 neue Zauberwort. So sollen Ressourcenverschwendung,
 Überproduktion und Umweltbelastung abgeschafft werden.
 Kritiker orten in dieser Bewegung allerdings nur einen
 weiteren Lifestyle-Trend, der dem Mittelstand vorbehalten
 bleibt. Der Konsum verschiebt sich auf eine erlebnisorientierte
 Bedürfnisbefriedigung und darüber hinaus gilt: Wer nichts hat,
 der kann auch nicht tauschen. Optimisten glauben aber an
 einen Wandel mit dem Potential, den Kapitalismus in seine
 Schranken zu weisen und sehen die Vorboten eines
 sozialeren Miteinanders sowie einer umweltschonenden
 Lebensweise. In der Dokumentation «Weniger ist mehr – Vom
 Trend, mit Nichts glücklich zu sein» diskutieren der Philosoph
 Robert Pfaller und der Soziologe Harald Welzer über die neue
 Lust an der Reduktion und das «gute Leben». Der Kabarettist
 Roland Düringer schwärmt vom Entsagen von Besitz in der
 Überfluss-Gesellschaft. Dana Giesecke von der Zukunfts-
 agentur «futur 2» präsentiert Projekte, die mit kreativen Ideen
 die Umwelt schützen und gleichzeitig die Gesellschaft sozialer
 machen. Minimalismus-BloggerInnen tauschen sich über das
 Glück an der Mäßigung aus. Und Minimalismus-Coach
 Joachim Klöckner, der nur 50 ausgewählte Gegenstände
 besitzt, gibt einen Einblick in seinen Alltag.

 Epidemie Einsamkeit                                               3sat
 Film von Eva Münstermann und Frédérique Veith                     Donnerstag, 14.02.2019
 Jeder Mensch ist phasenweise einsam. Relativ neu ist die          20.15–21.00 Uhr
 Erkenntnis, dass chronische Einsamkeit krank machen kann.         (Erstausstrahlung)
 Betroffen sind nicht nur Ältere, sondern auch jüngere
 Erwachsene. Die Gründe für die wachsende Vereinsamung
 sind so vielschichtig wie das Gefühl selbst. Inzwischen
 beschäftigt sich auch die Politik mit dem Thema:
 Großbritannien gründete beispielsweise jüngst ein Ministerium
 für Einsamkeit. Das Streben nach sozialer Einbindung ist tief
 im Menschen verwurzelt. Unsere Vorfahren waren auf den
 Zusammenhalt der Gruppe angewiesen, um zu überleben. Das
 Gefühl negativ erlebter Einsamkeit lässt sich als wichtiges
 Warnsignal verstehen: Der soziale Schmerz treibt uns an,
 unsere menschlichen Kontakte wieder mehr zu pflegen. Ein
 schwieriges Unterfangen in einer Welt, in der Digitalisierung
 und Individualismus zunehmen und sich Familienbande immer
 weiter auflösen. Verschiedene Initiativen stellen sich diesem
 Trend entgegen: Um zu verstehen, was Einsamkeit in uns
 bewirkt, und um Angebote für jene zu schaffen, die es nicht
 schaffen, die soziale Isolation aus eigener Kraft zu
 durchbrechen.

ABU-TV-Tipps im Februar 2019
Redaktionshinweis: In 3sat steht der Donnerstagabend im
 Zeichen der Wissenschaft: Um jeweils 20.15 Uhr beleuchtet
 eine Dokumentation relevante 3sat Dokumentation
 Wissenschaft Technik Umwelt: Gesellschaftlich soziale
 Problematik allgemein
 Fragen aus Natur- und Geisteswissenschaften, Kultur und
 Technik. Im Anschluss, um 21.00 Uhr, diskutiert Gert Scobel
 über ein verwandtes Thema.

 scobel – Epidemie Einsamkeit                                     3sat
 Gert Scobel spricht mit Gesundheitspsychologin Sonia Lippke,     Donnerstag, 14.02.2019
 dem Soziologen Hartmut Rosa und dem Freundschafts-               21.00–22.00 Uhr
 forscher Janosch Schobin über Einsamkeit in der modernen         (Erstausstrahlung)
 Gesellschaft. Einsamkeit ist keine Krankheit. Doch wer einsam
 ist oder sich einsam fühlt, erkrankt häufiger schwerer als
 andere Menschen. Haben wir es tatsächlich mit einer
 Epidemie zu tun? Warum kann Einsamkeit schaden – und
 welche positiven Seiten sind ihr auch abzugewinnen?
 Einsamkeit ist keine Fehlfunktion eines Organs, die mit einer
 Operation oder Medikamenten behoben werden kann. Doch
 Einsamkeit wird in der Gesellschaft immer mehr zum Problem,
 weil es immer mehr einsame Menschen gibt. Menschen, die im
 Alter vereinsamen, aber – noch erschreckender – auch immer
 mehr junge Menschen kämpfen mit dem Problem. Armut,
 Mobilität, die Digitalisierung, Individualisierung und
 zunehmende Urbanisierung können einsam machen. Und das
 macht krank. Im Gehirn wird Einsamkeit verarbeitet wie
 körperlicher Schmerz. Chronische Einsamkeit kann das
 Immunsystem schwächen, Schlafstörungen verursachen und
 sogar Herzinfarkte begünstigen. Depressionen, Angst und
 Scham können zu den psychischen Auswirkungen gehören.
 Und: Einsamkeit kann sogar ansteckend sein. Wie bemisst
 und definiert sich der Zustand der Einsamkeit eigentlich? Ist
 soziale Isolation Einsamkeit? Warum gilt sie in westlichen
 Gesellschaften als Problem und Makel, derer man sich
 schämt, in Lateinamerika aber zum Beispiel als Aufforderung
 an die Mitmenschen, fürsorglich zu sein und sich dem
 Einsamen zuzuwenden? Und warum können soziale Medien,
 die eigentlich der Kommunikation und Kontaktpflege dienen, in
 die Vereinsamung führen? Wenn familiäre Strukturen in der
 hypermobilen und individualisierten Gesellschaft an
 Bedeutung verlieren und die digitale Technik das gesamte
 Lebensumfeld dominiert, nimmt die Bedeutung sozialer
 Beziehungen wie Freundschaften zu. Und auch Empathie,
 Bindungen und «Resonanz» – so nennt der Soziologe Hartmut
 Rosa die Fähigkeit, in eine «Weltbeziehung» zu treten –
 werden vor diesem Hintergrund viel wichtiger. Seit jeher haben
 Philosophen, Künstler und religiöse Traditionen die Einsamkeit
 aber auch als Mittel der Selbsterkenntnis, als Quelle der
 Kreativität und als Tor zu spirituellen Erfahrungen gesehen.
 Hat der moderne Mensch vielleicht den produktiven Umgang
 mit der Einsamkeit ein Stück weit verlernt? Die Gäste der
 Sendung sind: Sonia Lippke, Leiterin Gesundheitspsychologie
 und Verhaltensmedizin, Jacobs University Bremen; Hartmut
 Rosa, Professor für allgemeine und theoretische Soziologie,
 Friedrich-Schiller-Universität Jena; Janosch Schobin,
 Lehrstuhl für Makrosoziologie, Universität Kassel.

ABU-TV-Tipps im Februar 2019
makro: Kühe für Katar                                             3sat
 Film von Frank Eggers                                             Sonntag, 17.02.2019
 Rinderzucht und Milchwirtschaft, wo sonst fast nichts wächst?     06.15–06.45 Uhr
 Katar will unbedingt Selbstversorger werden. Koste es, was es     (Erstsendung 26.12.2018)
 wolle.
 Seit Juni 2017 boykottieren Saudi-Arabien, Bahrain, Ägypten
 und die Vereinigten Arabischen Emirate Katar. Fatal für den
 kleinen Staat. Er gehört durch sein Gasvorkommen zu den
 reichsten der Welt, ist aber bei Lebensmitteln auf Importe
 angewiesen.
 Der Zugang auf dem Landweg ist dicht. Katar reagierte mit
 Mega-Investitionen in Infrastruktur und Wirtschaft. Der kleine
 Staat auf der Halbinsel vor Saudi-Arabien will sich aus dem
 Klammergriff lösen. Dabei ist ausgerechnet ein Kuhstall zur
 Pilgerstätte des Widerstands geworden. Zugegeben, ein
 großer: Mitten in der Wüste wurde eine gigantische,
 vollautomatisierte Milchfarm aus dem Sand gestampft.
 20‘000 Kühe sollen hier künftig für Milch, Joghurt und Fleisch
 «made in Quatar» sorgen. Die ersten 3500 Kühe wurden dafür
 kurzerhand eingeflogen. Jetzt werden die Kühe mit dem Schiff
 geliefert. Schwarzbunte Holsteiner aus allen Teilen der Welt.
 Auch das Futter wird per Schiff herbeigeschafft, das Wasser
 für die Tiere aufbereitet. Ein gigantischer Aufwand. Ein
 Muskelspiel. Und Teil eines größeren Plans, mit dem Katar
 alternative Wirtschaftszweige zum lukrativen Gas-Geschäft
 aufbauen will. Hierfür macht der Staat Zugeständnisse an
 ausländische Investoren, richtet Freihandelszonen ein, wirbt
 gezielt auch um deutsche Firmen.
 Ein Ende der Blockade ist nicht in Sicht. Doch statt der
 geplanten Isolation, scheint sie Katar wirtschaftliche Reformen
 zu bringen.

 Demagogen – von Führern                                           3sat
 und Verführern                                                    Sonntag, 17.02.2019
                                                                   19.10–19.40 Uhr
 (aus der Reihe «NZZ Format»)                                      (Erstsendung 16.11.2017)
 Film von Sebastian Günther
 Demagogie statt Demokratie: Die Abkehr vom demokratischen
 Diskurs und die Hinwendung zu einer vermeintlich starken
 Führungspersönlichkeit hat Hochkonjunktur.
 Von Nord bis Süd, von West bis Ost hieven die Wähler
 Demagogen in politische Ämter, nicht selten sogar in die
 Höchsten. Von Trump bis Erdogan, von Le Pen bis Kaczynski.
 Zwar sind die handelnden Personen unterschiedlich, ihre
 Methoden allerdings gleichen sich frappierend.
 Der Demagoge als «Volksverführer» nutzt die Macht der
 Worte und Bilder. Er spielt geschickt mit Ängsten,
 Sehnsüchten und Emotionen der Wähler und weiß diese sehr
 strategisch zu befeuern. Doch die technologischen Mittel
 geben dem Demagogen von heute einige gefährliche
 Werkzeuge in die Hand. Sind wir zu leicht manipulierbar? Wie
 können wir uns schützen?

ABU-TV-Tipps im Februar 2019
Der schmerzvolle Abschied                                      3sat
 Wie der Schweiz das Bankgeheimnis abhanden kam                 Dienstag, 19.02.2019
 Film von Hansjürg Zumstein                                     22.25–23.15 Uhr
 Jahrzehntelang verteidigte die Schweiz das Bankgeheimnis       (Erstsendung 03.04.2014)
 resolut gegen ausländische Angriffe – wohlwissend, dass
 Tausende von Ausländern dies nur nutzten, um
 Steuerzahlungen zu vermeiden.
 Die Schweizer Haltung Anfragen ausländischer
 Steuerbehörden gegenüber blieb stets die gleiche: Bei
 Steuerhinterziehung gibt es keine Auskunft, das
 Bankgeheimnis geht vor. Nach dem Ausbruch der
 Wirtschaftskrise im Jahr 2007 kam die Schweiz jedoch unter
 Druck.
 Innerhalb weniger Monate geschah, was vorher kaum jemand
 für möglich hielt: Bei Steuerhinterziehung müssen Schweizer
 Banken jetzt Auskunft geben. Das fiskalische Bankgeheimnis
 ist Geschichte.
 Im Film «Der schmerzvolle Abschied» von Hansjürg Zumstein
 erzählen prominente Akteure, «wie der Schweiz das
 Bankgeheimnis abhanden kam», darunter der deutsche
 Bankier Oswald Grübel, der ehemalige Staatssekretär Michael
 Ambühl im Eidgenössischen Finanzdepartement, der
 Schweizer Alt-Bundesrat Pascal Couchepin und der Schweizer
 Nationalrat Christoph Blocher.
 Neben diesen Interview-Ausschnitten nutzt der Autor auch das
 umfangreiche Videoarchiv des Schweizer Fernsehens.
 Unzählige Stunden von Videomaterial wurden ausgewertet:
 von «Wochenschauen» – beispielsweise über die
 Verhandlungen des Sonderdiplomaten Walter Stucki kurz nach
 dem Zweiten Weltkrieg bis hin zu Medienkonferenzen der
 Gegenwart.
 Zudem werden einzelne Schlüsselereignisse mit
 Schauspielern nachgestellt: Die dokumentarische Ebene wird
 durch eine Reenactment-Ebene ergänzt, die ebenfalls auf
 sorgfältiger Recherche und ausführlichem Studium von
 Originaldokumenten beruht.
 Die Dokumentation «Der schmerzvolle Abschied» hat den
 Medienpreis des Schweizerischen Anwaltsverbandes (SAV)
 2015 in der Kategorie der audiovisuellen Medien gewonnen.
 Redaktionshinweis: 3sat zeigt «Der schmerzvolle Abschied»
 anlässlich des 10. Jahrestags der Aufhebung des Schweizer
 Bankgeheimnisses. Am 18. Februar 2009 musste die
 Schweizer Großbank UBS den US-Behörden die Namen und
 Kontendaten von rund 300 mutmaßlichen US-Steuersündern
 übergeben. Damit war das Schweizer Bankgeheimnis, das bis
 dahin als eines der sichersten der Welt galt, de facto
 aufgehoben. Seit 25. Juni 2017 ist das Schweizer
 Bankgeheimnis komplett abgeschafft.
 Aus demselben Anlass folgt im Anschluss ab 23.15 Uhr die
 Dokumentation «Der Prozess» über das spektakuläre
 Gerichtsverfahren wegen Steuerbetrug gegen den einstigen
 Chef der UBS-Abteilung Private Banking, Raoul Weil.

 Der Prozess                                                    3sat
 Ein UBS-Banker vor Gericht                                     Dienstag, 19,02,2019
 Film von Hansjürg Zumstein                                     23.15–00.05 Uhr
 Im November 2008 klagt das US-Justizministerium den Chef       (Erstsendung 19.04.2018)
 der UBS-Abteilung Private Banking, Raoul Weil, wegen

ABU-TV-Tipps im Februar 2019
Steuerbetrugs an. Der Film erzählt von Weils Kampf um Ehre
 und Gerechtigkeit.
 Ein Film über ein Stück Schweizer Wirtschaftsgeschichte auf
 internationalem Parkett – mit exklusiven Interviews und
 brisanten Einblicken in Gerichtsdokumente.
 Raoul Weil, einst einer der mächtigsten Banker der Welt, leitet
 damals das weltweite Vermögensverwaltungsgeschäft der
 Großbank UBS. Er steht 60’000 Mitarbeitern vor; kein Banker
 der Welt verantwortet mehr Vermögensmilliarden als er. Weil
 tritt sofort in den Ausstand. Die UBS knickt wenig später ein
 und liefert der amerikanischen Justiz im Schnellverfahren
 Namen und Daten von Kunden, die mutmaßlich Steuerbetrug
 im großen Stil begangen haben. Und sie zahlt eine hohe Buße
 von rund 930 Millionen Franken.
 Für Raoul Weil hingegen ist die Sache nicht vorbei. Die USA
 lassen ihn während einer Ferienreise in Italien verhaften,
 verlangen seine Auslieferung und bringen ihn vor Gericht. Mit
 Tausenden von Dokumenten wollen die amerikanischen
 Staatsanwälte beweisen, dass die UBS-Spitze im großen Stil
 Steuerbetrug tolerierte.
 Ein spektakuläres Gerichtsverfahren im Oktober 2014 ist die
 Folge. Wochenlang lassen die amerikanischen Staatsanwälte
 ehemalige UBS-Mitarbeiter auftreten. Sie sollen beweisen,
 dass ihr Chef Raoul Weil nicht nur den Steuerbetrug tolerierte,
 sondern diesen sogar organisierte.
 Dann gelingt seiner Verteidigung die große Sensation: In den
 Kreuzverhören kann sie aufzeigen, dass nicht Raoul Weil den
 Steuerbetrug organisierte, sondern unter anderem die
 Kronzeugen der Anklage. Und dies ohne Wissen von Raoul
 Weil. Die Vorwürfe sacken in sich zusammen.
 Raoul Weil spricht ausführlich vor der Kamera über seine
 schrecklichen Erlebnisse in der italienischen Haft, über die
 Demütigungen in den USA und die spektakulären
 Prozessvorbereitungen. Seine Frau erzählt, wie sie das
 Schlüsseldokument für den Freispruch fand, und seine
 Anwälte schildern, wie die Kreuzverhöre abliefen.

 Die Plastikflut                                                      3sat
 Film von Albert Knechtel und Nanje Teuscher                          Donnerstag, 21.02.2019
 Das EU-Verbot von Plastiktellern, Trinkhalmen und anderen            20.15–21.00 Uhr
 Wegwerfprodukten aus Kunststoff ist beschlossen. In Kraft            (Erstausstrahlung)
 treten werden die Änderungen 2021.
 Laut Umweltbundesamt nimmt die Menge des Plastikmülls in
 Deutschland stetig zu. Ganz oben stehen vor allem
 Verpackungen für «To-go»-Lebensmittel wie Kaffee und
 Imbissprodukte, aber auch Plastik aus dem Online-Handel.
 In Deutschland werden jedes Jahr rund 446‘000 Tonnen
 Plastik in die Umwelt freigesetzt, knapp Dreiviertel davon ist
 Mikroplastik. Ob als Tüten, Flaschen oder Kisten – durch
 äußere Einflüsse wie UV-Strahlung, Hitze, Kälte oder Reibung
 zersetzt sich das Plastik in kleinste Partikel, die überall in der
 Natur vorkommen und ihr schaden. Mikroplastik wird auch
 Kosmetikprodukten beigefügt und gelangt so über das
 Abwasser in Flüsse und Meere. Auch beim Waschen von
 Hightech-Textilien wie Outdoor-Kleidung oder durch den
 Autoreifenabrieb findet der Eintrag von Plastik in die Umwelt
 statt. Im Meer folgen die Plastikreste den Strömungen in den
 Ozeanen. Sie werden hauptsächlich in fünf Regionen nahe
 des Äquators transportiert: Im Atlantik finden sich zwei
 gigantische Müllhalden, eine im Indischen Ozean und zwei
 weitere im Pazifik.

ABU-TV-Tipps im Februar 2019
Zwar ist der Plastikmüll im Ozean abseits der Müllstrudel
 weniger sichtbar, doch sind es gerade die Mikroplastikpartikel,
 die für die Meeresbewohner eine Gefahr darstellen. Die dem
 Plastik beigefügten Additive wie Weichmacher oder
 Flammschutzmittel gelangen über das Blut in die Organe und
 stehen im Verdacht, gesundheitsschädlich und sogar
 krebserregend zu sein. Erst kürzlich wurde in einer Studie
 Mikroplastik im menschlichen Darm nachgewiesen.
 Redaktionshinweis: In 3sat steht der Donnerstagabend im
 Zeichen der Wissenschaft: Um jeweils 20.15 Uhr beleuchtet
 eine Dokumentation relevante Fragen aus Natur- und
 Geisteswissenschaften, Kultur und Technik. Im Anschluss, um
 21.00 Uhr, diskutiert Gert Scobel über ein verwandtes Thema.

 Müll, Mafia und das große                                         3sat
 Schweigen                                                         Freitag, 22.02.2019
                                                                   20.15–21.00 Uhr
 Film von Christian Gramstadt                                      (Erstsendung 08.01.2018)
 Anfang Oktober 2017 sorgten die Ermittler in Reggio Calabria
 mit ihrer Aktion «Metauros» für Furore. Im Visier: Mitglieder
 mächtiger 'Ndrangheta-Clans, hohe Beamte und wichtige
 Unternehmen.
 Es ging um unlauteren Wettbewerb, Erpressung und
 Korruption im Bereich der Müll- und Abwasserentsorgung.
 Geschäftsfelder, mit denen sich kalabrische Mafia-Bosse
 Zugang zur kommunalen Verwaltung und zu politischen
 Ämtern verschafften.
 Es ging um Firmengeflechte, die mit Schmiergeldern und
 überhöhten Rechnungen für Profit und politischen Einfluss
 sorgten. Von den Ermittlungen betroffen sind auch
 europäische Unternehmen wie der französische Müll- und
 Wasser-Multi «Veolia», der bis 2013 unter anderem die
 einzige Müllverbrennungsanlage in Kalabrien führte, und der
 Terminalbetreiber des kalabrischen Hafens von Gioia Tauro
 MCT, einer der wichtigsten Containerumschlagplätze im
 Mittelmeer. MCT gehört zur deutsch-italienischen «Eurogate-
 Contship»-Gruppe.
 Müllentsorgung verschafft Einfluss und Macht und ist «zum
 Rückgrat der Mafia geworden, um in den Bereich von Politik
 und Behörden einzudringen. Ein wirtschaftspolitisches Projekt,
 das die 'Ndrangheta-Clans vereinte und sie damit sozusagen
 auf Industriestandard katapultierte», so der kalabrische
 Staatsanwalt Giuseppe Lombardo.
 Seit Jahrzehnten operiert die 'Ndrangheta weltweit und
 erwirtschaftet dabei schätzungsweise mehr als 50 Milliarden
 Euro jährlich. In Deutschland verzeichnen die Fahnder
 Stützpunkte aktiver Mafiosi in allen wichtigen
 Wirtschaftsregionen – und meist anscheinend ganz
 unbehelligt. So antwortete das Bundesinnenministerium auf
 eine Anfrage der Grünen vom Juni 2017 zur Mafiaproblematik
 unter anderem: «Das Phänomen illegaler Abfallentsorgung,
 begangen durch Gruppierungen der italienischen
 Organisierten Kriminalität, ist der Bundesregierung bekannt. In
 Deutschland wurden diesbezüglich bislang keine Ermittlungen
 geführt.»
 Illegaler Müllhandel ist ein Geschäftsfeld mit einer langen
 Geschichte: Vielen gilt 1989 als eine Art «Geburtsjahr»
 kalabrischer Giftmüllskandale: Rein zufällig wurde im Ort
 Santa Domenica Talo in der Provinz Cosenza 60 Tonnen
 Krankenhausmüll entdeckt, der illegal in einem Firmenofen
 verbrannt werden sollte. Ein Jahr später strandete das Schiff

ABU-TV-Tipps im Februar 2019
«Rosso» nahe dem Küstenort Amantea. Große Teile einer
 möglicherweise hochgefährlichen Fracht sollen im nahe
 gelegenen Tal Oliva vergraben worden sein. Analysen dort
 verzeichneten: toxische Substanzen, Cäsium 137 und eine
 überdurchschnittliche Rate von Krebskranken und -toten.
 Mehr als 100 Schiffe sollen im Mittelmeer mit Giften und
 radioaktivem Material an Bord versenkt worden sein. In
 Kalabrien selbst stehen mehr 600 Müllkippen auf der
 staatlichen Beobachtungs- und Sanierungsliste. Geschehen ist
 von Seiten den Behörden dennoch bislang wenig – obwohl
 Umwelt-Aktivisten seit mehr als 20 Jahren Alarm schlagen und
 davor warnen, dass Kalabrien zur «Müllkippe Europas»
 verkommt.
 Stattdessen wurden Ermittler kaltgestellt und Prozesse
 verschleppt. Brisante Akten verschwanden in den Archiven.
 Einer der Top-Fahnder, Natale de Grazia, starb 1995 völlig
 unerwartet und unter dubiosen Umständen. Abhörprotokolle
 von Mafiabossen blieben unbeachtet. So sagte der
 'Ndranghetist Carlo Micò 2011: «Ich habe zehn Liter
 Nervengas. Das tötet in einer Reichweite von acht Kilometern.
 Ich habe es an einer Stelle vergraben. Jetzt will ich dort nicht
 mehr hin. Nervengas! Von einem Sowjet, einem Russen und
 gefährlichem Händler.»
 Klar ist den italienischen Antimafiabehörden, dass toxische
 und radioaktive Stoffe aus den europäischen Industriezentren
 stammen. Und klar ist auch, dass die Interessen einer
 verdeckten Koalition aus kalabrischen Mafiaclans,
 Geheimlogen, Geheimdienstlern, Politikern und Industriellen
 bis heute vielfältig und mächtig sind. Die Staatsanwaltschaft
 geht von einer neuen, einer «unsichtbaren Mafia» aus: einer
 kleinen Gruppe von Bossen, die sowohl die Familienclans als
 auch Politiker kontrollieren und die ganz große Deals
 einfädeln. In den vergangenen Jahren haben sie deshalb ihre
 Ermittlungen im Müllbereich intensiviert.
 Zwei Jahre lang hat sich ein Film-Team in Italien und
 Deutschland auf Spurensuche begeben. Ermittler, Experten,
 Aktivisten, Informanten, Mafia-Aussteiger und die Opfer des
 tödlichen Geschäftes kommen dabei zu Wort.

 Peter Paul Rubens – auf den                                        3sat
 Spuren eines Malergenies                                           Dienstag, 26.02.2019
                                                                    01.45–02.15 Uhr
 Film von Werner Raeune                                             (Erstsendung 27.10.2012)
 Peter Paul Rubens (1577–1640) war nicht nur einer der
 bedeutendsten Maler aller Zeiten, er reiste als Diplomat auch
 im Auftrag der Habsburger durch Europa. – Eine
 Spurensuche.
 Weil er für die verschiedenen Fürstenhöfe malte, gelang es
 ihm, als Unterhändler in schwierigen Missionen zu wirken. So
 versuchte er, den Achtzigjährigen Krieg zu beenden und den
 Dreißigjährigen Krieg zu verhindern.
 Die Dokumentation «Peter Paul Rubens – auf den Spuren
 eines Malergenies» geht auf Spurensuche in Antwerpen, wo
 Rubens aufwuchs und arbeitete. Sie zeigt die wichtigsten
 Gemälde an ihren Originalschauplätzen in Kirchen, Klöstern
 und im Rubenshaus, die bis heute erhaltene Druckerei, in der
 Rubens seine Stiche drucken ließ, sowie die Bauten des
 Architekten Rubens in der flandrischen Hafenmetropole.

ABU-TV-Tipps im Februar 2019
Die Schweizer Geheimarmee                                          3sat
 P-26                                                               Dienstag, 26.02.2019
                                                                    22.25–23.15 Uhr
 Film von Pietro Boschetti und Xavier Nicol                         (Erstsendung 21.03.2018)
 Es waren rechtschaffene, unauffällige Eidgenossen: Mitglieder
 der Schweizer Geheimarmee P-26, die für den Widerstand im
 Falle einer sowjetischen Invasion verantwortlich war.
 Als die geheime Organisation im Februar 1990 enthüllt wurde,
 glaubte man sich in einem Spionagefilm. Doch der Bundesrat
 bestätigte die Existenz umgehend. War es ein geheimes
 Netzwerk, hinter dem Putschabsichten steckten, ja sogar die
 extreme Rechte?
 Unter größter Geheimhaltung lernten die Mitglieder der
 Geheimarmee, Verfolger abzuschütteln, besaßen geheime
 Funkanlagen und Goldvorräte. Und einige waren sogar in der
 Kunst der Sabotage ausgebildet.
 Eine geheime Armee, bestehend aus 400 Mitgliedern,
 ausgerüstet mit Sprengstoff, Waffen, Funkanlagen und einem
 Goldvorrat, verteilt in etwa 80 regionalen Zellen, versehen mit
 dem Code P-26: Die Enthüllung kommt just zur selben Zeit,
 als NATO-Länder ähnliche Organisationen bekannt geben,
 von denen einige, besonders in Italien, wahrscheinlich
 Kontakte gepflegt haben mit den Neofaschisten. Jetzt stürzen
 sich die Schweizer Medien auf alle Arten von Hypothesen. Der
 Skandal ist beträchtlich und verursacht eine politische Krise.
 Die Mitglieder der Geheimarmee P-26 jedoch können sich
 nicht erklären – sie stehen unter Schweigepflicht.
 Heute, fast 30 Jahre später, hat sich die Situation geändert.
 Endlich können die Akteure dieser Organisation erzählen, was
 sie damals motivierte. In einer Reportage – gedreht vom
 welschen Fernsehen RTS – schildern sie ihre Sicht. Zu Wort
 kommt auch jener Untersuchungsrichter, der damals im
 Bundesrats-Auftrag die Organisation durchleuchtete.
 Thematisiert wird auch, weshalb es so hilfreich wäre, wenn
 seine mittlerweile verschwundenen Handakten
 wiederauftauchen würden.

 Homo Digitalis                                                     3sat
 Was macht das Netz mit Dir und deinem Leben?                       Donnerstag, 28.02.2019
 Film von Eva Achinger und Christiane Miethge                       00.00–00.30 Uhr
 Verwandeln wir uns im digitalen Zeitalter in eine neue Art         (Erstsendung 20.10.2017)
 Mensch? Was macht das digitale Dauerrauschen eigentlich
 auf lange Sicht mit unserem Gehirn, unserem Körper und mit
 der Sexualität?
 Die junge Anthropologin Zoe untersucht mit ihrem
 Forschungsprojekt «Homo Digitalis» den neuesten
 wissenschaftlichen Stand im Hinblick auf diese drei
 Kernbereiche der menschlichen Existenz.
 Dabei trifft sie auf begeisterte Vorreiter einer neuen digitalen
 Zeit, aber auch auf Experten, die die Entwicklungen
 differenziert analysieren. «Wenn wir doch wissen, dass wir
 unseren Körper digital aufwerten können, wäre es dann nicht
 unethisch, dies nicht zu tun?», so XX, Star der amerikanischen
 Biohacker-Szene. Die britische Roboter-Ethikerin Dr. Kathleen
 Richardson kritisiert hingegen die zunehmende
 Verschmelzung von digitaler und realer Welt.
 Im Zuge der Digitalisierung steigt die Abhängigkeit von
 Smartphone, Tablet und Co. Jedoch ist das erst der Anfang:
 Auch zentrale menschliche Eigenschaften werden nach und

ABU-TV-Tipps im Februar 2019
nach in die virtuelle Welt ausgelagert. Während Online-Dating
 und Tablet-Schulklassen heute Realität sind, erobern die
 nächsten großen Trends bereits unseren Alltag: «Virtual
 Reality Porn» und implantierte Microchips etwa, um nur zwei
 Beispiele zu nennen.
 Auch an der Nachbildung des kompletten menschlichen
 Gehirns durch Computer wird bereits gearbeitet. Doch wie
 wirken sich diese umfassenden Änderungen des Alltags
 überhaupt auf uns aus?

ABU-TV-Tipps im Februar 2019
Werktags von 09.00–10.00 Uhr auf SRF 1

08.02.2019      09.00     Detailhandelsfachfrau EFZ (Consumer Electronics)
                          Berufsbilder aus der Schweiz, Folge 121
                          Bildungswege, Berufs- und Arbeitswelt für Sek I, Sek II

19.02.2019      09.00     Debattieren
                          Politik und Gesellschaft, Folge 5
                          Politik, Gesellschaft für Sek I, Sek II

20.02.2019      09.00     Streiken
                          Politik und Gesellschaft, Folge 6
                          Politik, Gesellschaft für Sek I, Sek II

21.02.2019      09.00     Elektroniker EFZ
                          Berufsbilder aus der Schweiz, Folge 122
                          Bildungswege, Berufs- und Arbeitswelt für Sek I, Sek II

22.02.2019      09.00     Polymechaniker EFZ
                          Berufsbilder aus der Schweiz, Folge 123
                          Bildungswege, Berufs- und Arbeitswelt für Sek I, Sek II

ABU-TV-Tipps im Februar 2019
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