Acker Journal - Solawi Bodensee eV
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Jahrgang 7 Acker Journal Ackerjournal der Solidarischen Landwirtschaft Bodensee Ausgabe Frühjahr 2021 Winterspaziergang auf unserem Solawi-Acker Auch im Winter kann man auf dem Acker die frische Luft genießen. Am 9. Januar war die „Stunde der Win- tervögel“. Hierzu hatte der NABU zur deutschlandweiten Zählung der Win- tervögel aufgerufen. Da in meinem eigenen Garten kei- ne Vögel zu beobachten waren, ver- suchte ich mein Glück auf unserem Acker in Raderach. Die Sonne schien und der kalte Ostwind fegte über den mit Schnee bedeckten Acker. Viele Vö- gel gab es auch hier nicht zu beobach- ten. Nur „unseren“ Falken, der uns oft auf der Sitzstange bei der Ernte be- obachtet und jedes Mal auf eine von klima. Schneebedeckter Grünkohl, Es hat sich auf jeden Fall gelohnt, den uns aufgeschreckte Maus hofft. In der der mit etwas Fantasie an kleine Mon- Acker an einem Sonntagmittag in sei- Ferne kreisten vier Rotmilan-Paare am ster erinnerte. Kleine Erhebungen auf ner Schönheit aufzusuchen und Dinge strahlend blauen Himmel und jagten den Beeten, bei denen man nur weiß, zu entdecken, auf die man nicht im- hinter einem Schwarm Möwen her, dass sich darunter noch ein „Zucker- mer achtet. die wohl auf der Weiherberg-Deponie hut“ und ein Winterrettich verbergen, Albrecht nach Nahrung suchten. wenn man sich auf den Acker genau Aus der Stunde Vogelbeobachtung auskennt. wurde schlussendlich ein ausgedehn- Es blieb auch noch genügend Zeit, um ter Winterspaziergang, auf dem es beim Bienenhotel vorbeizuschauen viel zu entdecken gab: Die gefrorenen und um nachzusehen, wie viele Zim- Teiche mit Mauswieselunterschlupf mer über den Winter belegt sind, in in der Permakultur, die sich hinter denen die Bienenlarven darauf war- den Hagebutten der Wildrosen ver- ten, dass der Acker wieder aus seinem steckten. Winterschlaf erwacht und im nahen Die Nord- und Südhänge der Dämme Kräutergarten alles aufs Neue er- mit ihrem unterschiedlichen Klein- blüht.
Seite Solidarische Landwirtschaft – ein Konzept mit Zukunft! Das Konzept der solidarischen Land- lichen Betriebes zu beteiligen. Dafür wirtschaft entstand während der 60er erhalten die Abnehmer im Gegenzug Jahre in Japan, als Reaktion auf den Lebensmittel, die ökologisch angebaut sich ausbreitenden Einsatz minera- wurden, oft gemäß den Vorgaben des lischer Dünger und des zunehmenden Demeter-Verbandes. Einsatzes des chemischen Pflanzen- Jenseits dieser grundsätzlichen Struk- Solawi, die als Beispiel für die 1. Ka- schutzes. Das Prinzip war damals wie tur – hier Produzent, dort klar verein- tegorie gilt: Der Erzeuger hat mit den heute gegenseitiges Vertrauen, Trans- barte Abnehmer – gibt es seit jeher Abnehmern jeweils Kooperationsver- parenz und vor allem ökologischer sehr unterschiedliche Modelle, nach träge abgeschlossen. Landbau. Bis zum Jahr 2015 hat sich denen die Solawis aufgebaut sind. diese Idee in Japan im Mainstream Was ist nun der spezifische Vorteil der Diese unterschiedlichen Strukturen etabliert: ca. 25% der Haushalte be- Solawis in der heutigen Zeit? lassen sich auf 3 wesentliche Modelle teiligen sich an einer Solawi. zurückführen: Lebensmittel-Skandale sind heutzuta- In den 80er Jahren wurde die Idee ge verhältnismäßig häufig. „Normal“ auch in den USA aufgegriffen, bis Kooperationsverträge der Erzeuger produzierte Lebensmittel werden oft 2005 entstanden ca. 1.700 Solawis mit den Abnehmern nach industriellen Maßstäben erzeugt, dort. Auch in Deutschland hielt die Kooperation der Abnehmer: Zu- Rückstände von Pflanzenschutzmit- Solawi als Konzept in den 80er Jahren sammenschluss in der Form eines teln oder Rückständen giftiger Che- Einzug; der Buschberghof in Fuhlen- Vereins oder einer Genossenschaft, mikalien im Boden sind nicht auszu- hagen gilt als erste deutsche Solawi, die wiederum einen Kooperati- schließen. Bei Fleisch oder Fisch muss dicht gefolgt vom Kattendorfer Hof. onsvertrag mit den Erzeugern ab- meist mit Rückständen von Antibioti- Heute, also in den 20ern dieses Jahr- schließt und sich um die Verteilung ka oder anderen unerwünschten Sub- hunderts, gibt es in Deutschland un- kümmert stanzen gerechnet werden. gefähr 300 Einrichtungen, die soli- Die Abnehmer haben nur in den So- Gesellschaftsrechtliche Beteiligung darische Landwirtschaft betreiben, lawis tatsächlich ein Mindestmaß an der Abnehmer am Erzeugerunter- Tendenz stark steigend. Kontrolle über die Produktion der nehmen. Vereinfacht dargestellt sind Solawis Lebensmittel, mit denen sie sich er- Wie im praktischen Leben üblich, fin- nähren. Die Nähe zur Produktion der die Konsequenz aus der Erkenntnis, den sich zahlreiche Übergangsformen Lebensmittel, auch die persönliche dass ökologische Landwirtschaft im dieser 3 Grundstrukturen. Die Sola- Mitarbeit, erlaubt tiefere Einblicke und klassischen „Bauernhof-Modell“ nicht wi-Bodensee ist ein Beispiel für die schafft damit Vertrauen in deren Ver- mit den existentiellen Bedürfnissen 3. Kategorie: Hier wurde ein Verein träglichkeit. Diese Nähe zur Produkti- der Landwirte vereinbar ist. Im de- gegründet, der die Gärtner anstellt on bedeutet aber auch die Übernah- finierten Rahmen der solidarischen und selber der Erzeugerbetrieb ist, in me von Verantwortung. Die Erzeuger Landwirtschaft verpflichtet sich eine dem gleichzeitig die Abnehmer orga- dieser Lebensmittel sind von der Sola- bekannte Anzahl an Abnehmern, sich nisiert sind. In Kempten existiert eine wi abhängig. Die vertraglichen Bezie- an den Kosten des landwirtschaft- hungen schaffen Sicherheit für beide Seiten, aber zunächst müssen die Pro- duzenten liefern – Qualität und Quan- tität. Daraus kann ein Spannungsver- hältnis zwischen Produzenten und Abnehmern entstehen. Auch hier gilt, gegenseitiges Vertrauen und absolute Transparenz helfen. In mehreren folgenden Artikeln wollen wir euch einige Solawis aus der Regi- on vorstellen und ihre Organisation in eine der beschriebenen Kategorien einordnen. Susanne Buschberghof, Fuhlenhagen
Seite Bieterrunde der Solawi Bodensee e. V. 2021 Auch dieses Jahr stand wieder die Bieterrunde der Solawi Bodensee e.V. an, bei der den Mitgliedern des Ver- eins und Interessierten die Kosten- kalkulation für die neue Saison 2021 vorgestellt wurde. Die dabei beziffer- ten Summen müssen dann im Rahmen der Bieterrunde über die Gemüsean- teile gedeckt werden. Ein Gemüsean- teil wird dabei wöchentlich bezogen und monatlich gezahlt. Wie schon gewohnt, verpflichtet man sich im Rahmen der Bieterrunde den Gemü- seanteil für eine Saison (= 1 Jahr) zu beziehen, um dem Verein Planungssi- cherheit zu geben. Leider konnte dieses Jahr keine Prä- senzveranstaltung im Dorfgemein- Quelle: Vecteezy.com schaftshaus in Raderach stattfinden. Dies stellte die Organisatoren der Bie- „Organisation & Kommunikation / So konnten wir unsere Bieterrunde terrunde vor vielfältige Fragen. Wie Öffentlichkeitsarbeit & Internet“ so- auch dieses Jahr erfolgreich bestrei- kann man die Mitglieder und auch wie die Kerngruppe über mehrere ten. Aktuell haben wir 77 Anteile ver- Interessierte gut, strukturiert und Monate. Am Ende wurde sich dafür geben zu einem monatlichen Durch- umfassend über die Finanzplanung entschieden, die Durchführung der schnittspreis von 83,20€. Damit haben informieren? In welcher Form können Bieterrunde für unsere Mitglieder so wir unser gestecktes Zwischenziel für Rückfragen gut eingebunden werden, einfach wie möglich zu gestalten. die Bieterrunde erreicht. damit zum einen alle über die Antwort informiert sind und zum anderen nicht Alle relevanten Informationen zur Um die gesamten Kosten abzudecken ähnliche Fragen doppelt gestellt wer- Bieterrunde wurden im Vorfeld an sind noch ca. 20 Gemüseanteile für den? Wie können Gebote verbindlich die Mitglieder verteilt. Im Rahmen die Saison 2021 zu vergeben. Interes- und datenschutzkonform abgegeben eines Zoom-Meetings bestand dann senten können sich gern unter mail@ werden? In welcher Form sollen die die Möglichkeit Rückfragen zu stel- solawi-bodensee.de melden. Wer Gebote abgegeben werden (digital len. Anschließend hatten unsere Mit- das Konzept zunächst für sich testen – per Mail oder analog – per Zettel im glieder 2 Wochen lang Zeit ihr Gebot möchte kann dies gern bei einem 4- Briefkasten)? abzugeben – per Mail an eine eigens wöchigen Probemonat tun. eingerichtete Mail-Adresse oder als All dies und noch viel mehr beschäf- ausgedruckten Zettel, welche in eine tigte die Mitglieder des Arbeitskreises verschlossene Box im Abholraum ge- worfen werden konnte. Das Organisationsteam war sich bis zuletzt sehr unsicher, ob diese neue Form der Bieterrunde gut angenom- men werden würde, was sich aller- dings als grundlos erwies. Alle Mit- glieder haben sich problemlos in das neue Verfahren eingefunden. Auch gab es viel positives Feedback an das Vorbereitungsteam, für das wir uns an dieser Stelle noch einmal herzlich be- danken wollen. Quelle: Vecteezy.com
Seite Porträt: Sylvia Schoch Vorstand der Solawi Bodensee Sylvias Wunsch ist es, ganz viel der Verwaltungsarbeit abgeben und eher mal auf dem Acker mitzuhelfen. Da sie Pferde hat, würde sie gerne der Pferdearbeit auf dem Acker neu- en Schwung verleihen: „Es wäre toll, wenn wir das irgendwann dauerhaft hätten!“ „Das Konzept der Solidarischen Land- wirtschaft überzeugt mich weiterhin, auch wenn manche Aspekte sicher noch weiter ausgefeilt werden kön- nen. Ich finde es toll, neue Gemüse- sorten und viele tolle Menschen ken- nen gelernt zu haben und immer noch neue kennen zu lernen. Auch das le- ckere Gemüse möchte ich nicht mehr missen.“ Für unsere Solawi wünscht sie sich einen größeren festen Mitglieder- stamm, stabile 100 bis 120 Anteile, Sylvia Schoch, Vorstand und Kassen- Mitgliederverwaltung/-betreuung, ein über mehrere Jahre konstantes wart, ist seit dem allerersten Kern- Leitung AK Mitgliederverwaltung GärtnerInnen-Team sowie ein ausge- gruppen-Findungstreffen im November und Finanzen: Mitgliederliste füh- bildetes Ackerpferd. Eine derartige 2014 aktiv dabei, die Solawi- Bodensee ren (aktualisieren, Kündigungen und Vereinsgröße würde eine solide fi- e.V. zu gestalten. Neueintritte bearbeiten, Teillisten nanzielle Basis schaffen und dadurch für Gemüseausgabe, Bieterrunde, auch höhere Gärtnerlöhne ermögli- Im Vorstand ist sie seit der Vereins- Darlehensübersicht erstellen), Da- chen. Für eine gute Zukunft braucht gründung im April 2015: „Ich fühle ten und Unterlagen einfordern und es engagierte Mitglieder, denen die mich eng mit der Solawi verbunden, verwalten, Mail- und Postverkehr: Solawi wirklich am Herzen liegt und weil ich von Anfang an dabei bin und Infomails schreiben, Mitglieder die bereit sind und Zeit haben Aufga- sie mit aufgebaut habe. Außerdem begrüßen, Fragen beantworten …, ben und Verantwortung zu überneh- wohne ich auf dem Hof beim Acker AK Treffen organisieren, Formulare men, die belastbar und konfliktfähig und bin auch dadurch nah dran in jeg- überarbeiten und bei Bedarf neue sind – damit die ehrenamtliche Arbeit licher Hinsicht. ;-)“ erstellen, Post verteilen besser verteilt werden kann und allen Sylvia hat ein großes Aufgabengebiet, Spaß macht. für das sie sich verantwortlich fühlt, von dem sie aber gerne etwas abge- ben möchte: Kassenwart: Rechnungen über- weisen, Löhne überweisen, Last- schriften einziehen, Bankkontakte verwalten, Buchführung Bankkon- to (das macht inzwischen größ- tenteils Margit) und Barkasse, Kassenprüfung begleiten, Spen- denbescheinigungen ausstellen, Kontakt Steuerberaterin, Finanz- amt, Versicherungen, Krankenkas- sen usw., Betriebsprüfung
Seite Porträt: Uta Wentzky Buchtipp von Susanne Vorstand der Solawi Bodensee Rawia Bishara – Levante, meine kreative orientalische Küche Kontakt zu Sendung mit der Maus Habt Ihr euch schon mal gefragt, was ihr hergestellt und betreut, Teichpfle- mit den vielen Zucchinis machen sollt, ge und Bepflanzung würde ich ger- die es im Sommer gibt? Wenn dann noch ne abgeben die Zucchinis der Solawi dazu kommen, wird es noch kritischer! Leitung AK Landwirtschaft, Gärt- Nun, es gibt eine ganz einfache Antwort ner betreuen, inkl. Neueinstellung, auf diese Frage: Ihr findet sie auf Sei- Vertragsgespräche, Vorauswahl, te 98 in dem Buch Levante von Rawia Vorstellung in der Kerngruppe, Te- Bishara. Sie beschreibt ein bestechend lefon- und Mailkontakt, dafür sor- einfaches und extrem leckeres Rezept, gen, dass genug Werkzeug vorhan- mit dem man jede Menge Zucchini zu den ist, Probleme ansprechen und einer sehr leckeren Vorspeise verarbei- in Kerngruppe einbringen, tet kann; sie lässt sich zudem einige Zeit im Kühlschrank aufbewahren. Veranstaltungen konzipieren und Rawia Bishara wurde in Palästina gebo- anbieten auch mit anderen: Wachs- ren und eröffnete 1998 ihr Restaurant tücher, Handarbeiten, Kräuterfüh- Tanoreen in Bay Ridge, Brooklyn, New rungen York. Sie ist bekannt für ihre Meze, die Vorspeisen. Meze sind fast schon eine Vernetzung von Mitgliedern, Zu- eigene Welt, doch extrem lecker, durch- Uta Wentzky ist beim 1. Sommerfest sammenhänge wahrnehmen, Fra- aus sättigend und dabei auch noch ge- auf dem Acker unserer Solawi eingetre- gen beantworten, mein Wissen sund. ten seit Juli 2015 aktives Mitglied; im weitergeben Das Buch „Levante“ erschöpft sich nicht Vorstand ist sie seit April 2019. Uta fühlt sich dafür verantwortlich, in Meze, sondern zeigt vollständige dass „der Laden läuft“. Auf die Frage, Menüs: Neben Rezepten zum Früh- Zu Ihren Hauptaufgaben gehören fol- stück enthält es zahlreiche spannende was sie an der Solawi begeistert, er- gende Tätigkeiten: und einfach nachzukochende Rezepte zählt sie: „Wenn es Solawi nicht gäbe, hätte sie für mich erfunden werden für vegetarische und nicht vegetarische E-Mails beantworten, Seminare, Hauptgerichte, ebenso wie für Salate, Veranstaltungen koordinieren, An- müssen. Ich lerne mit ihr, überwinde Desserts, Saucen, Marinade und Gla- meldungen bearbeiten, Kontakt zu Grenzen, die ich vorher noch gar nicht suren – aber auch Getränke. den Teilnehmern, Betreuung wahrgenommen habe, muss nicht mehr Gärtnerin werden, um in der Die Rezepte sind durchaus auf west- Neue Mitglieder und Interessierte liche Geschmäcker adaptiert, bieten Erde zu wühlen, Verantwortung für informieren, Ackerführungen lei- aber viele interessante Ansatzpunkte die Erde zu übernehmen, ganz prak- für Ausflüge in die Küche des mittle- ten, Solawitelefon tisch Klima zu schützen.“ ren Ostens. Mit den Erläuterungen zu Kräutergarten, anlegen, betreuen, Für unsere Solawi wünscht sie sich: den verschiedenen Rezepten lenkt Ra- Pflanzen anziehen, Wünsche der „Viele, die sich verantwortlich fühlen wia Bishara den Blick nicht nur auf eine Mitglieder umsetzen, Aktionen in- wohlschmeckende und gesunde Küche, und den Sinn hinter der Arbeit nicht sondern auch auf das Umfeld sowie ihre itiieren (mediterranes Hügelbeet) nur sehen, sondern auch mit gestal- persönlichen Erfahrungen mit diesen ten wollen, noch mehr Solidarität Gerichten. Kinderbereich, Sand für die Sand- beim Abholen und der Finanzierung, kiste organisieren, mit Hänger fah ausreichend Mitglieder, damit wir die ren, Weideniglu pflanzen, schnei- Gärtner*innen wirklich gut bezahlen den, mit Bohnen bepflanzen, Fuß- können und ihnen so viele Stunden fühlpfad planen (Umsetzung fehlt anbieten können, wie sie arbeiten noch), würde ich gerne abgeben wollen, Fantasie bei den Mitgliedern Hühnerbereich, fahrbares Haus or- für die Gestaltung unserer Gemein- ganisiert, Gruppe gebildet, Verant- schaft, eine tragfähige theoretische wortung würde ich gerne abgeben, Basis, auf der unsere Arbeit in einem aber mitmachen Gesamtzusammenhang steht, eine Vi- sion, die uns durch schwierige Zeiten Rawia Bishara Teiche mit Mauswiesel/Kleintier- trägt und uns eint. Levante, Kreative orientalische Küche burgen geplant, Aktion geleitet, 25 EURO – ISBN 978-3-96342-006-1
Seite Vom Kräutergarten zum Garten der Sinne Unser neues Konzept Als die Solawi frisch gegründet war, legte Uta einen Kräutergarten an, dann kam Karin hinzu und sie erweiterten ihn auf das Doppelte. Schließlich wollten sechs Großer Sauerampfer Frauen mitarbeiten, träumten von noch mehr Kräutern, von Heilkräutern, Tink- Standort: Halbschatten bis Schatten, mit turen – so erweiterten sie ihn erneut. Der Kräutergarten wuchs und wuchs und Kompost düngen und bei Trockenheit wuchs – uns letztendlich über den Kopf, denn von den sechs Frauen, blieben nur gießen, da er einen feuchten Boden be- drei dabei, teils aus beruflichen Gründen, teils aus Krankheit. vorzugt. Verwendung in der Küche: sparsam jun- ge Blätter und Triebspitzen, da Sauer- ampfer einen hohen Gehalt an Oxalsäu- re hat; durch die Bitter- und Gerbstoffe wirkt er appetitanregend; die jungen Blätter haben einen hohen Gehalt an Vi- tamin C; er enthält Kalium. Die Samen können im August gesam- melt werden, sollten noch nachtrock- nen. Man verwendet sie entweder, um Keimlinge herzustellen, oder gemahlen, gemörsert, als säuerliche Würzung für herzhafte Gerichte Rezept: Honig-Senf-Aufstrich 1 Tl. Sauerampfersamen, 100 g Cashewkerne oder (vegane) Butter 1 Tl. flüssiger Honig 1 Zwiebel Olivenöl 1 Tl. Senf Salz und Pfeffer Daher war es dringend notwendig ein neues – weniger arbeitsintensives – Kon- zept zu entwickeln: Die Samen fein mörsern, die Cashew mit kochendem Wasser übergießen Neben den frisch aufgestellten Insektenwohnungen werden zwei Beete und 30 min stehen lassen, die Zwiebeln als (pflegeleichte) Blühstreifen angelegt, so dass sich die kleinen Kerlchen fein würfeln und in etwas Olivenöl gla- den Bauch vollschlagen können. Die Bank dort lädt ein, dem Treiben in aller sig dünsten, dann in den Honig geben, Ruhe zuzuschauen und zu lauschen. mit allen anderen Zutaten in ein hohes Gefäß füllen und fein pürieren. Den fer- Ein Beet ist bereits in einen Sitzplatz umgewandelt worden. Das Gestell des tigen Aufstrich im Schraubglas im Kühl- kleinen ehemaligen Tomatenhäuschens wird demnächst mit einem Wind- schrank aufbewahren. schutz versehen und ein Tisch hineingestellt; so kann hier auch einmal in Ruhe Kaffee getrunken und geplauscht werden. Die begonnene Hecke aus einheimischer und japanischer Himbeere wird als Naschhecke verlängert. Weitere Naschbeete sind geplant. Die Erdbeeren sind ja schon da. Jedes Kraut bekommt in Zukunft ein eigenes Beet, wie das beim Thymi- an, Rosmarin oder Sauerampfer der Fall ist. Die Beschilderung mit den Blu- mentöpfen hat sich bereits bewährt, doch wenn alle Kräuter munter durch- einander wachsen, so ist das Jäten und Ernten nur etwas für Menschen, die sich schon mit den unterschiedlichen Arten auskennen. Wir hoffen, mit dieser neuen Struktur allen den Zugang zu dieser interessanten Kräuterwelt zu erleichtern. Zudem wird es regelmäßig Kräuterführungen geben Wir freuen uns über neugierige Nasen und helfende Hände! Meldet auch bei Karin (karinschwind@posteo.de)
Seite Bürgerkarte für die Region Bodensee-Oberschwaben Klare Idee – einfach Nutzung Durch das Vorzeigen der (analogen) Bürgerkarte bei einem teilnehmenden geschichte finden sich unter www.bu- Händler widmen die Kunden den Umsatz ihres Einkaufs einem von ihnen aus- erger-vermoegen-viel.de. gewählten Förderprojekt. Der Händler unterstützt nun das Förderprojekt mit Weitere Informationen zur wertschät- 1,8% der jeweiligen Einkaufssumme und macht sich damit für den Kunden at- zenden Gemeinwohlökonomie gibt es traktiv. 0,2% fließen in den Topf des Bürgerparlaments. unter: Da die Kunden das Förderprojekt selbst bestimmen können, unterstützt der https://www.ecogood.org/de/vision/ teilnehmende Händler jederzeit exakt das, was seinen Kunden am wichtigsten ist. Der Vorgang kann dabei völlig anonym und ohne irgendeine Datenerhe- Jeden zweiten Montag im Monat trifft bung vonstattengehen. sich die Regional-Gruppe der GWÖ in der Buchhandlung Fiederer in Fried- Die Bürgerkarte hat in den letzten Jahren knapp 9 Millionen Euro bewegt und richshafen. Ihr seid herzlich willkom- diese Werte an die jeweiligen Regionen gebunden: sozialwirksam, steuerwirk- men! sam und Arbeitsplätze erhaltend. Text: Grundlage von Simon Neitzel von wirundjetzt e.V. (für das Ackerjournal zu- Mitmachen sammengefasst und ergänzt von Karin Auch die Solidarischen Landwirtschaft Bodensee e.V. ist als Förderprojekt mit Schwind) dabei. Wer also zugunsten der Solawi einkaufen gehen will, nimmt entweder unsere neue Bürgerkarte mit oder gibt beim Kauf einfach unserer Fördernum- mer an: 281 786 Zurzeit lässt sie sich unter anderem hier einsetzen: Buchhandlung Fiederer, IMPRESSUM Ravensbuch, Soma-Tofurei, Tante Emma’s Bruder, Lehenhof, VauDe, Papeterie An dieser Ausgabe haben mitgewirkt: GUT, Heimatliebe in Markdorf … Jürgen, Karin, Albrecht, Susanne, Claudia, Aktuelle Liste: https://www.buerger-vermoegen-viel.de/marktplatz.php Sylvia, Uta, Katja Wenn Sie das Ackerjournal und weitere Mithelfen Informationen von Solawi Bodensee Die Zahl der mitmachenden Geschäfte darf weiter steigen, daher hilft es, auch per E-Mail nicht mehr erhalten möch- Einzelhändler_innen anzusprechen und auf diese Möglichkeit der Kundenbin- ten, schreiben Sie uns bitte eine kurze dung sowie der individuellen, gemeinnützigen und regionalen Fördermöglich- E-Mail an: mail@solwai-bodensee.de. keiten aufmerksam zu machen. Sie bekommen dann keine E-Mails mehr von uns. Der Aufbau des Bürgerkarten-Konzeptes in der Region Bodensee-Oberschwa- ben erfolgt durch den wirundjetzt e.V. Eine umfassende Beschreibung des Solawi Bodensee e. V. Konzeptes, Filme und weiteres Material sowie Zahlen zur bisherigen Erfolgs- Vorstand: Sylvia Schoch, Uta Wentzky, Klaus Fiederer, Jürgen Flemming Unser Acker: Hof Gerhard Schoch, Fichtenburgstr. 51 88048 Friedrichshafen-Raderach Homepage: www.solawi-bodensee.de E-Mail: mail@solwai-bodensee.de Solawi Bodensee e. V. ist Mitglied bei: „Solidarische Landwirtschaft e. V.“ www. solidarische-landwirtschaft.org „Wir und Jetzt“ www.wirundjetzt.org „Bodenfrucht- barkeitsfonds“ www.bodenfruchtbarkeit.bio
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