Acronis Cyber Infrastructure 3.5- Self-Service-Anleitung

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Acronis Cyber Infrastructure 3.5- Self-Service-Anleitung
Acronis Cyber
Infrastructure 3.5
– Self-Service-Anleitung
31. Juli 2020
Acronis Cyber Infrastructure 3.5- Self-Service-Anleitung
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7,246,211; 7,275,139; 7,281,104; 7,318,135; 7,353,355; 7,366,859; 7,383,327; 7,475,282; 7,603,533; 7,636,824; 7,650,473; 7,721,138; 7,779,221; 7,831,789;

7,836,053; 7,886,120; 7,895,403; 7,934,064; 7,937,612; 7,941,510; 7,949,635; 7,953,948; 7,979,690; 8,005,797; 8,051,044; 8,069,320; 8,073,815; 8,074,035;

8,074,276; 8,145,607; 8,180,984; 8,225,133; 8,261,035; 8,296,264; 8,312,259; 8,347,137; 8,484,427; 8,645,748; 8,732,121; 8,850,060; 8,856,927; 8,996,830;

9,213,697; 9,400,886; 9,424,678; 9,436,558; 9,471,441; 9,501,234; sowie weitere, schwebende Patentanmeldungen.
Acronis Cyber Infrastructure 3.5- Self-Service-Anleitung
Inhaltsverzeichnis

1. Über diese Anleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .        1

2. Am Self-Service-Panel anmelden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .              2

3. Benutzer und Projekte verwalten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .             3
    3.1    Benutzer erstellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .      4
    3.2    Benutzer zu Projekten zuweisen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .          4
    3.3    Projekt-Quotas anzeigen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .         7

4. Compute-Ressourcen verwalten              . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .   9
    4.1    Virtuelle Maschinen verwalten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .         9
           4.1.1    Unterstützte Gastbetriebssysteme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
           4.1.2    Virtuelle Maschinen erstellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
           4.1.3    Überblick der Aktionen, die mit virtuellen Maschinen durchgeführt werden können . . 19
           4.1.4    Protokollierung in den virtuellen Maschinen aktivieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
           4.1.5    Virtuelle Maschinen neu konfigurieren und überwachen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21
           4.1.6    Gast-Tools verwalten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22
                    4.1.6.1     Gast-Tools installieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22
                    4.1.6.2     Gast-Tools deinstallieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23
    4.2    Kubernetes-Clusters verwalten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25
           4.2.1    Persistente Volumes für Kubernetes-Pods verwenden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27
                    4.2.1.1     Storage-Klassen erstellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28
                    4.2.1.2     Persistente Volumes dynamisch bereitstellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28
                    4.2.1.3     Persistente Volumes statisch bereitstellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30
           4.2.2    Externe Load Balancer in Kubernetes erstellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33
    4.3    Images verwalten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35
           4.3.1    Images hochladen und entfernen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36
           4.3.2    Volumes aus Images erstellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37

                                                                                                                               i
Acronis Cyber Infrastructure 3.5- Self-Service-Anleitung
4.3.3    ISO-Images in virtuellen Maschinen mounten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38
4.4   Volumes verwalten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38
      4.4.1    Volumes erstellen, bearbeiten und entfernen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38
      4.4.2    Volumes klonen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40
      4.4.3    Volumes anschließen und trennen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41
      4.4.4    Images von Volumes erstellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42
      4.4.5    Volume-Snapshots verwalten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43
4.5   Virtuellen private Netzwerke verwalten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46
4.6   Virtuelle Router verwalten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48
      4.6.1    Router-Schnittstellen verwalten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51
      4.6.2    Statische Routen verwalten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53
4.7   Floating-IP-Adressen verwalten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55
4.8   Load Balancer verwalten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57
      4.8.1    Balancing-Pools verwalten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63
4.9   SSH-Schlüssel verwalten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63

                                                                                                                     ii
Acronis Cyber Infrastructure 3.5- Self-Service-Anleitung
KAPITEL 1

Über diese Anleitung
Diese Anleitung richtet sich an Domain-Administratoren sowie Projektmitglieder und erklärt, wie man
Projektbenutzer und Compute-Ressourcen über das Self-Service-Panel verwalten kann.

                                                                                                      1
KAPITEL 2

Am Self-Service-Panel
anmelden
Gehen Sie folgendermaßen vor, um sich am Self-Service-Panel anzumelden:

  1. Rufen Sie die IP-Adresse des Panels über den Port 8800 auf.

  2. Geben Sie Ihren Domain-Namen (Groß-/Kleinschreibung wird unterschieden) sowie die Anmeldedaten
     (Benutzernamen, Kennwort) ein. Wenn Sie alternativ einen Link zum Self-Service-Panel für eine
     bestimmte Domain erhalten haben, müssen Sie nur die Anmeldedaten angeben.

                                                                                                     2
KAPITEL 3

Benutzer und Projekte
verwalten
Einem Benutzer kann eine der folgenden Rollen zugewiesen werden:

   • Ein Domain-Administrator kann virtuelle Objekte in allen Projekten innerhalb der zugewiesenen
     Domain sowie Projekt- und Benutzer-Zuweisungen im Self-Service-Panel verwalten.

   • Ein Projektmitglied fungiert im Self-Service-Panel als Projektadministrator in einer bestimmten Domain.
     Ein Projektmitglied kann verschiedenen Projekten zugewiesen werden und kann in diesen virtuelle
     Objekte verwalten.

In der Registerkarte Alle Benutzer können Sie Benutzer erstellen, einsehen und bearbeiten. Die Erstellung
eines Benutzerkontos unterscheidet sich je nach Benutzerrolle geringfügig und wird in den nachfolgenden
Abschnitten beschrieben.

Wenn Sie die Benutzeranmeldeaten oder Berechtigungen ändern wollen, müssen Sie neben dem
entsprechenden Benutzer auf die Drei-Punkte-Schaltfläche klicken und dann auf den Befehl Bearbeiten.

Ein Benutzerkonto zu aktivieren bzw. zu deaktivieren bedeutet, die entsprechende Benutzeranmeldung zu
erlauben bzw. zu verbieten.

Wenn Sie einen Benutzer (de)aktivieren oder entfernen wollen, müssen Sie auf das entsprechende
Drei-Punkte-Symbol klicken und dann die gewünschte Aktion auswählen.

                                                                                                            3
Kapitel 3. Benutzer und Projekte verwalten

3.1 Benutzer erstellen
Gehen Sie folgendermaßen vor, um einen Benutzer zu erstellen:

  1. Wählen Sie die Domain im Listenfeld oben rechts aus.

  2. Wechseln Sie zu Alle Benutzer und klicken Sie auf Benutzer erstellen.

  3. Spezifizieren Sie im Fenster Benutzer erstellen den Benutzernamen, das Kennwort und (bei Bedarf)
     eine Benutzer-E-Mail-Adresse sowie Benutzerbeschreibung. Der Benutzername muss innerhalb einer
     Domain eindeutig sein.

  4. Wählen Sie die gewünschte Rolle aus dem Listenfeld (Dropdown-Menü) Rolle aus.

  5. Klicken Sie auf Erstellen.

3.2 Benutzer zu Projekten zuweisen
Domain-Administratoren können die Zuweisung von Projektmitgliedern in den Anzeigen Alle Projekte und
Alle Benutzer verwalten.

                                                                                                        4
Kapitel 3. Benutzer und Projekte verwalten

Gehen Sie folgendermaßen vor, einen Benutzer zu einem Projekt zuzuweisen:

   • In der Anzeige Alle Projekte:

      1. Klicken Sie auf dasjenige Projekt, dem Sie Benutzer zuweisen wollen (nicht den Projektnamen).

      2. Klicken Sie im Projekt-Fensterbereich auf den Befehl Mitglieder zuweisen.

      3. Wählen Sie im Fenster Mitglieder zuweisen einen oder mehrere Benutzer, damit dieser/diese
         dem Projekt zugewiesen werden. Es werden nur Benutzerkonten mit der Rolle Projektmitglieder
         angezeigt. Sie können optional auf Projektmitglieder erstellen klicken, um ein neues
         Projektmitglied in einem neuen Fenster zu erstellen.

      4. Klicken Sie auf Zuweisen.

   • In der Anzeige Alle Benutzer:

      1. Klicken Sie auf das Benutzerkonto mit der Rolle Projektmitglied, welches Sie dem Projekt
         zuweisen wollen.

      2. Klicken Sie im Benutzer-Fensterbereich auf den Befehl Zu Projekt zuweisen.

      3. Wählen Sie im Fenster Benutzer zu Projekten zuweisen ein oder mehrere Projekte aus und
         klicken Sie dann auf Zuweisen.

                                                                                                         5
Kapitel 3. Benutzer und Projekte verwalten

Gehen Sie folgendermaßen vor, um die Zuweisung eines Benutzer zu einem Projekt aufzuheben:

   • In der Anzeige Alle Projekte:

      1. Klicken Sie auf das Projekt, um die Zuweisung von Benutzern aufzuheben.

      2. Öffnen Sie im Projekt-Fensterbereich die Registerkarte Mitglieder.

      3. Klicken Sie auf das Kreuzsymbol neben einem Benutzer, dessen Zuweisung Sie aufheben wollen.

   • In der Registerkarte Alle Benutzer:

                                                                                                       6
Kapitel 3. Benutzer und Projekte verwalten

      1. Klicken Sie auf den Benutzer, um dessen Zuweisung zum Projekt aufzuheben.

      2. Öffnen Sie im Benutzer-Fensterbereich die Registerkarte Projekte.

      3. Klicken Sie auf das Kreuzsymbol neben dem Projekt, aus dem Sie die Zuweisung des Benutzers
         aufheben wollen.

3.3 Projekt-Quotas anzeigen
Jedem Projekt wird über Quotas eine bestimmter Menge an Compute-Ressourcen zugeteilt. Wenn Sie die
Quotas eines Projektes einsehen wollen, müssen Sie zuerst PROJEKTE öffnen, dann in der angezeigten Liste
auf das gewünschte Projekt klicken und anschließend zur Registerkarte Quotas wechseln.

                                                                                                       7
Kapitel 3. Benutzer und Projekte verwalten

                                        8
KAPITEL 4

Compute-Ressourcen
verwalten

4.1 Virtuelle Maschinen verwalten
Jede virtuelle Maschine (VM) ist ein unabhängiges System mit einer unabhängigen Zusammenstellung aus
virtueller Hardware. Ihre Hauptmerkmale sind:

   • Eine virtuelle Maschine gleicht vom Prinzip einem normalen Computer und funktioniert wie dieser. Sie
     hat ihre eigene virtuelle Hardware. Software-Applikationen können in virtuellen Maschinen für
     gewöhnlich ohne Änderungen oder Anpassungen ausgeführt werden.

   • Die Konfiguration virtueller Maschinen kann leicht geändert werden, z.B. indem neue virtuelle
     Festplattenlaufwerke oder mehr Arbeitsspeicher (RAM) hinzugefügt wird.

   • Auch wenn virtuelle Maschinen bestimmte physische Hardware-Ressourcen gemeinsam nutzen, sind
     doch untereinander (was Dateisystem, Prozesse und Sysctl-Variablen angeht) und vom
     Computing-Knoten isoliert.

   • Auf einer virtuellen Maschine kann jedes unterstützte Gastbetriebssystem ausgeführt werden.

Die folgende Tabelle listet die aktuellen Konfigurationsbeschränkungen für virtuelle Maschinen auf:

                                  Tab. 4.1.1: Virtuelle-Maschinen-Hardware

                            Resource          Beschränkung
                            RAM               1 TiB
                            CPU               48 logische CPUs
                                             Fortsetzung auf der nächsten Seite

                                                                                                            9
Kapitel 4. Compute-Ressourcen verwalten

                               Tab. 4.1.1 – Fortsetzung der vorherigen Seite
                            Resource              Beschränkung
                            Storage               15 Volumes, je 512 TiB
                            Netzwerk              15 NICs

Eine logische CPU ist ein Kern (Thread) in einem Multicore-(Multithreading)-Prozessor.

4.1.1 Unterstützte Gastbetriebssysteme

Die folgenden Gastbetriebssysteme wurden getestet und werden in virtuellen Maschinen unterstützt:

                                Tab. 4.1.1.1: Windows-Gastbetriebssysteme

 Betriebssystem                        Edition                                              Architektur
 Windows Server 2019                   Essentials, Standard, Datacenter                     x64
 Windows Server 2016                   Essentials, Standard, Datacenter                     x64
 Windows Server 2012 R2                Essentials, Standard, Datacenter                     x64
 Windows Server 2012                   Standard, Datacenter                                 x64
 Windows Server 2008 R2                Standard, Datacenter                                 x64
 Windows Server 2008                   Standard, Datacenter                                 x64
 Windows 10                            Home, Professional, Enterprise, Enterprise 2016      x64
                                       LTSB
 Windows 8.1                           Home, Professional, Enterprise                       x64
 Windows 7                             Home, Professional, Enterprise                       x64

                                  Tab. 4.1.1.2: Linux-Gastbetriebssysteme

                            Betriebssystem                         Architektur
                            CentOS 8.x                             x64
                            CentOS 7.x                             x64
                            CentOS 6.x                             x64
                            RHEL 8.x                               x64
                            RHEL 7.x                               x64
                            Debian 9.x                             x64
                            Ubuntu 20.04.x                         x64
                                                 Fortsetzung auf der nächsten Seite

                                                                                                          10
Kapitel 4. Compute-Ressourcen verwalten

                                Tab. 4.1.1.2 – Fortsetzung der vorherigen Seite
                              Betriebssystem                       Architektur
                              Ubuntu 18.04.x                       x64
                              Ubuntu 16.04.x                       x64

4.1.2 Virtuelle Maschinen erstellen

Bevor Sie mit der Erstellung von VMs fortfahren, sollten Sie überprüfen, ob Sie Folgendes haben:

   • Eine Quelle für das Gastbetriebssystem (siehe Images verwalten (Seite 35)):

        •   ein ISO-Image eines Gastbetriebssystems, welches in der VM installiert werden soll – oder

        •   eine Vorlage, die ein Boot-Volume im QCOW2-Format ist, oder

        •   ein Boot-Volume

                Bemerkung: Um ein Boot-Volume zu erhalten, müssen Sie (wie im Abschnitt Volumes
                verwalten (Seite 38) beschrieben) ein Volume erstellen, dieses an eine VM anschließen, in
                diesem ein Betriebssystem installieren und dann die VM löschen.

   • Ein oder mehrere virtuelle Netzwerke (siehe Virtuellen private Netzwerke verwalten (Seite 46))

   • Einen SSH-Schlüssel (siehe SSH-Schlüssel verwalten (Seite 63))

     Bemerkung: Sie können nur dann einen SSH-Schlüssel spezifizieren, wenn Sie VMs aus einer Vorlage
     oder einem Boot-Volume erstellen.

Bemerkung: Virtuelle Maschinen werden standardmäßig mit dem Host-CPU-Modell erstellt. Wenn Sie
Compute-Knoten mit unterschiedlichen CPUs haben, kann dies zu Problemen bei der Live-Migration von VMs
führen. Um dies zu vermeiden, können Sie das CPU-Modell für alle neuen VMs manuell festlegen (siehe:
Setting Virtual Machines CPU Model).

Gehen Sie folgendermaßen vor, um eine VM zu erstellen:

                                                                                                            11
Kapitel 4. Compute-Ressourcen verwalten

1. Klicken Sie bei Virtual machines screen auf den Befehl Virtuelle Maschine erstellen. Daraufhin wird
  ein Fenster geöffnet, in dem Sie die VM-Parameter spezifizieren müssen.

2. Spezifizieren Sie einen Namen für die neue VM.

3. Wählen Sie bei Bereitstellungsquelle die Option Volume, wenn Sie ein Boot-Volume haben oder eines
  erstellen wollen. Ansonsten können Sie Image wählen.

4. Klicken Sie – abhängig von Ihrer Wahl – auf das Stiftsymbol im Bereich Volumes bzw. Image und gehen
  Sie anschließend nach einer der folgenden Möglichkeiten vor:

     • Wählen Sie im Fenster Images das ISO-Image oder die Vorlage aus und klicken Sie dann auf Fertig.

                                                                                                    12
Kapitel 4. Compute-Ressourcen verwalten

• Führen Sie im Fenster Volumes für eine der folgenden Aktionen aus:

   •   Wenn Sie ein Volume mit installiertem Gastbetriebssystem vorbereitet haben, klicken Sie auf
       Anschließen, suchen Sie das Volume, wählen Sie dieses aus und klicken Sie anschließend auf
       Fertig.

                                                                                                 13
Kapitel 4. Compute-Ressourcen verwalten

5. Klicken Sie optional im Fenster Volumes auf Hinzufügen oder Anschließen, um weitere benötigte
  Volumes zu erstellen oder anzuschließen. Wenn Sie ein Volume als bootfähig festlegen wollen, müssen
  Sie dieses an die oberste Position in der Liste setzen. Verwenden Sie dafür die
  Pfeil-nach-oben-Schaltfläche neben dem Volume.

6. Nachdem Sie ein Image oder Volume ausgewählt haben, wird das Listenfeld Platzierung angezeigt.
  Platzierungen werden vom Administrator erstellt, um Knoten oder VMs zu gruppieren, die eine
  Besonderheit (wie etwa eine spezielle Lizenz) teilen. Wählen Sie die Platzierung nach den
  VM-Merkmalen aus. Weitere Informationen finden Sie im Abschnitt ‚Managing Placements‘.

7. Wählen Sie im Fenster Variante eine VM-Variante aus und klicken Sie dann auf Fertig.

                                                                                                    14
Kapitel 4. Compute-Ressourcen verwalten

8. Klicken Sie im Netzwerk-Fenster auf Hinzufügen, wählen Sie einen virtuellen Netzwerkadapter aus und
  klicken Sie dann auf Hinzufügen. Er wird dann in der Liste Netzwerkschnittstellen angezeigt.

  Sie können zusätzliche Parameter von neu hinzugefügten Netzwerkschnittstellen bearbeiten, wie IP-
  und MAC-Adressen oder Spoofing-Schutz. Klicken Sie dazu auf das Drei-Punkte-Symbol der Schnittstelle
  und anschließend auf Bearbeiten – und legen Sie dann die Parameter im Fenster
  Netzwerkschnittstelle bearbeiten fest.

                                                                                                      15
Kapitel 4. Compute-Ressourcen verwalten

  Sie können diese Parameter nur in diesem Stadium und nicht zu einem späteren Zeitpunkt bearbeiten.
  Stattdessen können Sie die alte Netzwerkschnittstelle aber löschen und durch eine neue ersetzen.

  Klicken Sie auf Fertig.

9. (Optional) Wenn Sie die VM von einer Vorlage oder einem Boot-Volume (nicht von einem ISO-Image)
  bereitstellen, können Sie Folgendes spezifizieren:

                                                                                                     16
Kapitel 4. Compute-Ressourcen verwalten

• Einen SSH-Schlüssel, der in die VM eingeschleust werden soll. Wählen Sie dazu einen SSH-Schlüssel
 im Fenster Einen SSH-Schlüssel auswählen aus und klicken Sie dann auf Fertig.

 Bemerkung: Um eine Verbindung zur VM per SSH herstellen zu können, sollten Sie sicherstellen,
 dass die VM-Vorlage oder das Boot-Volume das Paket cloud-init und OpenSSH installiert haben
 (siehe ‚Preparing Templates‘).

• Stellen Sie Benutzerdaten bereit, um die VM nach der Ausführung anzupassen. Die Benutzerdaten
 können in einem von zwei Formaten vorliegen: cloud-config oder Shell-Skript. Dafür müssen Sie im
 Feld Anpassungsskript ein Skript direkt eingeben oder eine Datei auf Ihrem lokalen Server
 angeben, aus der das Skript geladen werden soll.

                                                                                                17
Kapitel 4. Compute-Ressourcen verwalten

        Bemerkung: Damit das Gastbetriebssystem angepasst werden kann, sollten Sie sicherstellen,
        dass die VM-Vorlage oder das Boot-Volume das Paket cloud-init installiert haben (siehe ‚Preparing
        Templates‘).

        Wie Sie ein Skript in eine Windows-VM einschleusen können, finden Sie in der
        Cloudbase-Init-Dokumentation erläutert. Sie können beispielsweise mit dem folgenden Skript ein
        neues Kennwort für das Konto erstellen:

          #ps1
          net user  

10. Klicken Sie, wenn Sie zurück im Fenster Virtuelle Maschine erstellen sind auf den Befehl
    Bereitstellen, um die VM zu erstellen und zu booten.

                                                                                                       18
Kapitel 4. Compute-Ressourcen verwalten

 11. Wenn Sie die VM aus einem ISO-Image bereitstellen (keiner Boot-Volume-Vorlage oder einem Volume
     mit vorinstalliertem Gastbetriebssystem), wählen Sie die VM aus, klicken Sie auf Konsole und
     installieren Sie das Gastbetriebssystem über die integrierte VNC-Konsole.

 12. (Optional) Wenn Sie die VM aus einer vorbereiteten Vorlage mit einem eingeschleusten SSH-Schlüssel
     bereitstellen, können Sie sich per SSH und mithilfe des Benutzernamens sowie der VM-IP-Adresse mit
     der VM verbinden:

        • Bei Linux-Vorlagen müssen Sie einen Benutzernamen eingeben, der für das
          Cloud-Image-Betriebssystem vorgegeben ist (für ein CentOS-Cloud-Image lautet der
          Standard-Anmeldename beispielsweise centos).

        • Bei Windows-Vorlagen müssen Sie den Benutzernamen eingeben, den Sie während der
          Cloudbase-Init-Installation spezifiziert haben.

     Beispiel:

       # ssh myuser@10.10.10.10

4.1.3 Überblick der Aktionen, die mit virtuellen Maschinen durchgeführt
werden können

Wenn Sie eine virtuelle Maschine erstellt haben, können Sie diese mithilfe von Aktionen, die für das aktuelle
Stadium der VM verfügbar sind, verwalten. Sie können eine vollständige Liste der verfügbaren Aktionen
einsehen, wenn Sie neben einer VM oder im oberen Fensterbereich auf das Drei-Punkte-Symbol klicken.
Folgende Aktionen sind unter anderem verfügbar:

   • Ausführen – schaltet eine VM ein.

   • Konsole – verbindet sich über die integrierte VNC-Konsole mit einer laufenden VM. Über das
     Konsolen-Fenster können Sie eine Tastenkombination an eine VM senden, einen Screenshot des
     Konsolen-Fensters machen und das Konsolen-Protokoll herunterladen.

   • Neustart – bootet eine laufende VM per Software-Befehl neu.

   • Herunterfahren – fährt eine laufende VM ordnungsgemäß herunter.

   • Harter Neustart – startet eine VM neu, als würde die Stromversorgung erst getrennt und dann wieder
     eingeschaltet.

   • Ausschalten – schaltet eine VM zwangsweise aus, als würde die Stromversorgung getrennt.

                                                                                                           19
Kapitel 4. Compute-Ressourcen verwalten

   • Ablegen – trennt eine gestoppte VM von dem Knoten, auf dem sie gehostet wird, und gibt ihre
     reservierten Ressourcen (wie CPU und RAM) frei. Eine abgelegte VM bleibt weiterhin bootfähig und
     behält ihre Konfiguration, einschließlich der IP-Adressen.

     Virtuelle Maschinen in anderen Stadien können abgelegt werden, wenn Sie zuerst auf Herunterfahren
     oder Ausschalten klicken und dann das Kontrollkästchen Virtuelle Maschine ablegen aktivieren.

   • Wieder aufnehmen – bindet eine abgelegte VM wieder in einen Knoten ein, der über genügend
     Ressourcen verfügt, um die VM zu hosten.

   • Anhalten – speichert das aktuelle VM-Stadium in eine Datei.

     Dies kann beispielsweise nützlich sein, wenn Sie den Host neu starten müssen, Sie aber die
     Applikationen, die gerade in der VM laufen, nicht beenden oder das Gastbetriebssystem nicht neu
     starten wollen.

   • Fortsetzen – stellt eine VM wieder her, die sich im Stadium ‚Angehalten‘ befindet.

   • Konsolen-Protokoll herunterladen – lädt das Protokoll der Konsole herunter. Stellen Sie sicher, dass
     die Protokollierung in der VM aktiviert ist, weil das Protokoll sonst leer sein wird (weitere Informationen
     dazu finden Sie im Abschnitt Protokollierung in den virtuellen Maschinen aktivieren (Seite 20)).

     Eine Analyse der Konsolen-Protokoll kann zur Fehlerbehebung bei ausgefallen Maschinen hilfreich sein.

   • Stadium zurücksetzen – setzt eine VM, die in einem ausgefallenen oder Übergangszustand festhängt,
     auf ihr letztes stabiles Stadium zurück: aktiv, heruntergefahren oder abgelegt.

   • Löschen – entfernt eine VM aus dem Compute-Cluster.

4.1.4 Protokollierung in den virtuellen Maschinen aktivieren

Das Konsolen-Protokoll einer VM enthält nur dann Protokollmeldungen, wenn die Protokollierungsstufen
TTY1 und TTYS0 innerhalb der VM aktiviert sind. In Linux-VMs beispielsweise können Sie diese
folgendermaßen aktivieren:

  1. Fügen Sie die Zeile GRUB_CMDLINE_LINUX_DEFAULT="console=tty1 console=ttyS0" in die Datei
     /etc/default/grub ein.

  2. Führen Sie, abhängig vom Boot-Loader, Folgendes aus:

       # grub-mkconfig -o /boot/grub/grub.cfg

     oder

                                                                                                             20
Kapitel 4. Compute-Ressourcen verwalten

       # grub2-mkconfig -o /boot/grub2/grub.cfg

  3. Booten Sie die VM neu.

In Windows-VMs können Sie zu diesem Zweck die Konsolen-Umleitung der Notverwaltungsdienste (EMS)
aktivieren. Gehen Sie folgendermaßen vor:

  1. Starten Sie die Windows PowerShell mit administrativen Berechtigungen.

  2. Richten Sie in der PowerShell-Konsole den COM-Anschluss und die Baudrate für die
     EMS-Konsolen-Umleitung ein. Weil Windows-VMs nur den COM1-Anschluss mit einer Übertragungsrate
     von 9600 Bit/s verfügen, müssen Sie folgenden Befehl ausführen:

       bcdedit /emssettings EMSPORT:1

  3. Aktivieren Sie EMS für den aktuellen Boot-Eintrag:

       bcdedit /ems on

Sie können außerdem die Treiberstatus-Protokollierung aktivieren, um die Liste der geladenen Treiber
einzusehen. Dies kann nützlich sein, wenn Sie Probleme mit einem fehlerhaften Treiber oder einem langen
Boot-Vorgang analysieren wollen. Sie können dies folgendermaßen durchführen:

  1. Starten Sie die Systemkonfiguration mit administrativen Berechtigungen.

  2. Öffnen Sie im Fenster Systemkonfiguration die Registerkarte Starten und aktivieren Sie die
     Kontrollkästchen Betriebssystem-Startinformationen sowie Starteinstellungen sollen immer
     gelten.

  3. Bestätigen Sie die Änderungen und starten Sie das System neu.

4.1.5 Virtuelle Maschinen neu konfigurieren und überwachen

Wenn Sie die CPU-, Storage- und Netzwerk-Nutzung einer virtuellen Maschine überwachen wollen, müssen
Sie die VM auswählen und die Registerkarte Überwachung öffnen.

Das Standardzeitintervall für die Diagramme beträgt 12 Stunden. Wenn Sie in ein bestimmtes Zeitintervall
zoomen wollen, wählen Sie den internen Bereich mit der Maus aus. Wenn Sie den Zoom zurücksetzen
wollen, klicken Sie doppelt auf ein Diagramm.

Folgende Performance-Diagramme sind verfügbar:

                                                                                                           21
Kapitel 4. Compute-Ressourcen verwalten

CPU / RAM
      CPU- und RAM-Nutzung durch die VM.

Netzwerk
      Eingehender und ausgehender Netzwerkverkehr.

Storage Lesen/Schreiben
      Die Menge der von einer VM gelesenen und geschriebenen Daten.

Lese/Schreib-Latenz
      Die Latenz beim Lesen und Schreiben. Wenn Sie mit dem Mauszeiger über einen Punkt im Diagramm
      fahren, können Sie auch die durchschnittliche und maximale Latenz für diesen Zeitpunkt sowie die 95
      und 99 Perzentile sehen.

Wenn Sie eine VM neu konfigurieren wollen, müssen Sie diese auswählen und dann in der Registerkarte
Überblick neben einem Parameter, den Sie ändern wollen, auf das Stiftsymbol klicken. Folgende Aktionen
können nicht ausgeführt werden:

   • Das Boot-Volume ändern, trennen oder löschen

   • Nicht-Boot-Volumes verwalten, außer diese anzuschließen oder zu trennen

   • Zuvor hinzugefügte Netzwerkschnittstellen ändern

   • Netzwerkschnittstellen mit/von abgelegten VMs verbinden/trennen

4.1.6 Gast-Tools verwalten

In diesem Abschnitt wird erläutert, wie Sie die Gast-Tools installieren und deinstallieren können. Diese
Funktionalität ist erforderlich, um konsistente Snapshots von den Laufwerken einer laufenden VM zu
erstellen (für weitere Informationen siehe ‚Volume-Snapshots verwalten (Seite 43)‘).

4.1.6.1 Gast-Tools installieren

Gehen Sie folgendermaßen vor, um die Gast-Tools in einer virtuellen Maschine zu installieren:

   • In einer Windows-VM:

       1. Laden Sie das ISO-Image der Windows-Gast-Tools herunter, welches Sie von Ihrem
          Systemadministrator erhalten.

       2. Mounten Sie das Image in der VM.

                                                                                                           22
Kapitel 4. Compute-Ressourcen verwalten

            •   Bei Windows 8 oder Windows Server 2012 (und höher) können Sie ISO-Images mit den
                systemeigenen Funktionen als Laufwerk mounten. Klicken Sie dazu mit der rechten Maustaste
                auf das ISO-Image der Gast-Tools und wählen Sie den Befehl Bereitstellen.

            •   Bei Windows 7 und Windows Server 2008 benötigen Sie eine Dritthersteller-Applikation, um
                ISO-Images zu mounten.

       3. Wechseln Sie im Windows Explorer zu dem gemounteten Laufwerk und installieren Sie die
          Gast-Tools, indem Sie auf setup.exe klicken.

       4. Starten Sie die VM neu, nachdem die Installation abgeschlossen wurde.

   • In einer Linux-VM:

       1. Laden Sie das ISO-Image der Linux-Gast-Tools herunter, welches Sie von Ihrem
          Systemadministrator erhalten.

       2. Erstellen Sie einen Mount-Punkt für das virtuelle optische Laufwerk, welches das Image der
          Gast-Tools enthält, und führen Sie dann den Installer aus:

            # mkdir /mnt/cdrom
            # mount  /mnt/cdrom
            # bash /mnt/cdrom/install

Bemerkung: Die Gast-Tools basieren auf dem QEMU-Gast-Agenten, der zusammen mit den Tools installiert
wird. Der Dienst des Agenten muss laufen, damit die Tools funktionieren können.

4.1.6.2 Gast-Tools deinstallieren

Wenn Sie feststellen sollten, dass die Gast-Tools mit einer bestimmten Software in einer virtuellen Maschine
nicht kompatibel sind, können Sie sie folgendermaßen deinstallieren:

   • In einer Windows-VM:

           1. Entfernen Sie die QEMU-Gerätetreiber aus dem Geräte-Manager.

                Wichtig: Entfernen Sie jedoch nicht den VirtIO/SCSI-Festplattentreiber und den
                NetKVM-Netzwerktreiber. Ohne den ersten Treiber kann die VM nicht booten; ohne den
                letzten Treiber verliert die VM die Netzwerkkonnektivität.

                                                                                                           23
Kapitel 4. Compute-Ressourcen verwalten

       2. Deinstallieren Sie den QEMU-Gast-Agenten und die Gast-Tools aus der Liste der
          installierten Applikationen.

       3. Stoppen und löschen Sie den Guest Tools Monitor:

            > sc stop VzGuestToolsMonitor
            > sc delete VzGuestToolsMonitor

       4. Heben Sie die Registrierung des Guest Tools Monitors im Ereignisprotokoll auf:

            > reg delete HKLM\SYSTEM\CurrentControlSet\services\eventlog\Application\\
            VzGuestToolsMonitor

       5. Löschen Sie den Registry-Schlüssel ‚autorun‘ für den RebootNotifier:

            > reg delete HKLM\SOFTWARE\Microsoft\Windows\CurrentVersion\Run /v \
            VzRebootNotifier

       6. Löschen Sie das Verzeichnis C:\Programme\Qemu-ga\.

          Wenn die Datei VzGuestToolsMonitor.exe gesperrt sein sollte, schließen Sie alle Fenster
          der Ereignisanzeige. Wenn die Datei weiterhin gesperrt ist, starten Sie den Dienst
          Ereignisprotokoll neu:

            > sc stop eventlog
            > sc start eventlog

      Starten Sie die virtuelle Maschine neu, nachdem die Gast-Tools entfernt wurden.

• In einer Linux-VM:

   1. Die Pakete entfernen:

     1.1. Auf RPM-basierten Systemen (CentOS und andere):

            # yum remove dkms-vzvirtio_balloon prl_nettool qemu-guest-agent-vz vz-guest-udev

     1.2. Auf DEB-basierten Systemen (Debian und Ubuntu):

            # apt-get remove vzvirtio-balloon-dkms prl-nettool qemu-guest-agent-vz vz-guest-udev

          Wenn eines der oben aufgeführten Pakete nicht auf Ihrem System installiert ist, wird der
          Befehl fehlschlagen. Schließen Sie in dem Fall diese Pakete von dem Befehl aus und führen Sie
          ihn erneut aus.

   2. Die Dateien entfernen:

                                                                                                     24
Kapitel 4. Compute-Ressourcen verwalten

            # rm -f /usr/bin/prl_backup /usr/share/qemu-ga/VERSION /usr/bin/install-tools \
            /etc/udev/rules.d/90-guest_iso.rules /usr/local/bin/fstrim-static /etc/cron.weekly/fstrim

       3. Laden Sie die udev-Regeln neu:

            # udevadm control --reload

     Starten Sie die virtuelle Maschine neu, nachdem die Gast-Tools entfernt wurden.

4.2 Kubernetes-Clusters verwalten
Self-Service-Benutzer können verwendungsbereite Kubernetes-Cluster mit persistentem Storage zur
Verwaltung von containerisierter Applikationen bereitstellen.

Die Voraussetzungen für die Erstellung eines Kubernetes-Clusters sind:

   • Die Kubernetes-as-a-Service-Komponente. Sie kann zusammen mit dem Compute-Cluster bereitgestellt
     werden oder zu einem späteren Zeitpunkt (siehe die Abschnitte ‚Creating the Compute Cluster‘ oder
     ‚Managing Add-On Services‘).

   • Ein Netzwerk, welches die Kubernetes Master- und die Kubernetes Worker-Knoten miteinander
     verbindet. Es kann entweder ein freigegebenes öffentliches Netzwerk oder ein privates Netzwerk sein,
     das über einen virtuellen Router mit einem öffentlichen Netzwerk verknüpft ist. Für das private
     Netzwerk muss ein Gateway und ein DNS-Server spezifiziert werden.

   • Ein SSH-Schlüssel, der sowohl auf dem Master- als auch auf dem Worker-Knoten installiert wird.

   • Genug Ressourcen für alle Kubernetes-Knoten, unter Berücksichtigung ihrer Varianten (Flavors).

Wichtig: Es ist außerdem notwendig, dass sich das Netzwerk, in dem Sie einen Kubernetes-Cluster erstellen,
nicht mit diesen Standardnetzwerken überschneidet:

   • 10.100.0.0/24 — für Netzwerke auf Pod-Ebene verwendet

   • 10.254.0.0/16 — für die Zuweisung von Kubernetes-Cluster-IP-Adressen verwendet

Wenn Sie einen Kubernetes-Cluster erstellen wollen, müssen Sie in der Anzeige Kubernetes-Cluster auf der
rechten Seite auf Erstellen klicken. Daraufhin wird ein Fenster geöffnet, in dem Sie Ihre Cluster-Parameter
festlegen können:

                                                                                                          25
Kapitel 4. Compute-Ressourcen verwalten

1. Wählen Sie im Bereich Cluster eine Kubernetes-Version, geben Sie einen Cluster-Namen ein und
  wählen Sie einen SSH-Schlüssel.

2. Wählen Sie im Bereich Netzwerk einen virtuellen Router aus, der in den oben genannten
  Voraussetzungen aufgeführt wurde. Wir empfehlen außerdem, dass Sie das Kontrollkästchen Eine
  Floating-IP-Adresse verwenden aktivieren. Dann werden den Kubernetes-Knoten öffentliche
  IP-Adressen zugewiesen, was der Zugang auf die Knoten erleichtert.

3. Wählen Sie im Bereich Master-Knoten eine Variante aus und bestimmen Sie, ob Hochverfügbarkeit
  (HV) für den Master-Knoten aktiviert werden soll (oder nicht). Wenn Sie die Hochverfügbarkeit
  aktivieren, werden drei Master-Knoten-Instanzen erstellt. Diese werden im Aktiv/Aktiv-Modus arbeiten

                                                                                                    26
Kapitel 4. Compute-Ressourcen verwalten

  4. Wählen Sie im Bereich Container-Volume eine Storage-Richtlinie und geben Sie die Größe für die
     Volumes auf den Master- und Worker-Knoten ein.

  5. Legen Sie im Bereich Workers die Anzahl von Workers fest, die erstellt werden sollen, und wählen Sie
     eine Variante (Flavor) für jeden Worker aus.

  6. Klicken Sie abschließend auf Erstellen.

Die Erstellung des Kubernetes-Clusters wird gestartet. Die Master- und Worker-Knoten werden auf der
Anzeige Virtuelle Maschinen aufgeführt, während deren Volumes auf der Anzeige Volumes erscheinen.

Wenn der Cluster fertig ist, klicken Sie auf Kubernetes-Zugriff um Anweisungen zu erhalten, wie Sie auf das
Dashboard zugreifen können.

Wenn Sie einen Kubernetes-Cluster löschen wollen, müssen Sie diesen in der Anzeige Kubernetes-Cluster
auswählen und dann auf den Befehl Löschen klicken. Die Master- und Worker-VMs werden gemeinsam mit
deren Volumes gelöscht.

4.2.1 Persistente Volumes für Kubernetes-Pods verwenden

Kubernetes ermöglicht es, Compute-Volumes als persistenten Storage für Pods zu verwenden. Persistente
Volumes (PV) existieren unabhängig von Pods. Ein solches Volume bleibt auch dann weiter bestehen, wenn
der Pod gelöscht wurde, in dem das PV gemountet wurde. Dieses PV kann auch in anderen Pods gemountet

                                                                                                         27
Kapitel 4. Compute-Ressourcen verwalten

werden, um auf die darauf gespeicherten Daten zugreifen zu können. Sie können PVs dynamisch
bereitstellen, ohne diese manuell erstellen zu müssen – oder statisch, indem Sie Volumes verwenden, die im
Compute-Cluster vorhanden sind.

4.2.1.1 Storage-Klassen erstellen

Storage-Klassen werden in Acronis Cyber Infrastructure zu Compute-Storage-Richtlinien zugeordnet, die im
Admin-Panel definiert werden. Die Erstellung einer Storage-Klasse ist für alle Storage-Aktionen in einem
Kubernetes-Cluster erforderlich.

Um eine Storage-Klasse zu erstellen, müssen Sie im (englischsprachigen) Kubernetes Dashboard zuerst auf +
CREATE klicken und dann eine YAML-Datei spezifizieren, die dieses Objekt definiert. Beispiel:

  apiVersion: storage.k8s.io/v1
  kind: StorageClass
  metadata:
    name: mysc
  provisioner: csi-cinderplugin
  parameters:
    type: default

Dieses Manifest beschreibt die Storage-Klasse mysc mit der Storage-Richtlinie default. Die Storage-Richtlinie
muss im Compute-Cluster vorhanden und in den Storage-Quotas für das aktuelle Projekt spezifiziert sein.

4.2.1.2 Persistente Volumes dynamisch bereitstellen

Persistente Volumes können dynamisch über sogenannte PVCs (Persistent Volume Claims, Ansprüche auf ein
persistentes Volume) bereitgestellt werden. Ein PVC fordert ein persistentes Volume (PV) mit einer
bestimmten Storage-Klasse (bei Azure auch „Speicherklasse“ genannt), einem bestimmten Zugriffsmodus
und einer bestimmten Größe an. Wenn es ein passendes PV in dem Cluster gibt, wird es an den Anspruch
gebunden. Wenn es keine geeigneten PVs gibt, diese aber bereitgestellt werden können, wird ein neues
Volume erstellt und an den Anspruch gebunden. Kubernetes verwendet einen PVC, um das PV abzurufen,
welches den Anspruch unterstützt, und mountet das PV dann in dem Pod.

Wichtig: Ein Pod und der Anspruch auf das persistente Volume müssen im gleichen Namespace existieren.

Sie können ein PV folgendermaßen dynamisch für einen Pod bereitstellen:

                                                                                                            28
Kapitel 4. Compute-Ressourcen verwalten

1. Greifen Sie über das Dashboard auf den Kubernetes-Cluster zu. Klicken Sie auf Kubernetes-Zugriff, um
  Anweisungen zu erhalten.

2. Erstellen Sie im Kubernetes Dashboard eine Storage-Klasse, wie es im Abschnitt ‚Storage-Klassen
  erstellen (Seite 28)‘ beschrieben ist.

3. Erstellen Sie einen PVC (Anspruch auf ein persistentes Volume). Klicken Sie dafür auf + CREATE und
  spezifizieren Sie folgende YAML-Datei:

     apiVersion: v1
     kind: PersistentVolumeClaim
     metadata:
       name: mypvc
     spec:
       accessModes:
       - ReadWriteOnce
       resources:
         requests:
           storage: 10Gi
       storageClassName: mysc

  Dieses Manifest spezifiziert den PVC (Anspruch auf das persistente Volume) mypvc, der von der
  Storage-Klasse mysc ein Volume mit mindestens 10 GiB anfordert, welches dann von einem einzelnen
  Knoten im ‚Lese/Schreib‘-Modus gemountet werden kann.

  Die Erstellung des PVC löst die dynamische Bereitstellung eines persistenten Volumes aus, welches die
  Anforderungen des PVCs erfüllt. Kubernetes bindet dieses dann an den Anspruch.

                                                                                                        29
Kapitel 4. Compute-Ressourcen verwalten

  4. Erstellen Sie einen Pod und spezifizieren Sie den PVC für dessen Volume. Klicken Sie dafür auf +
     CREATE und geben Sie folgenden YAML-Datei ein:

       apiVersion: v1
       kind: Pod
       metadata:
         name: nginx
       spec:
         containers:
         - image: nginx
           imagePullPolicy: IfNotPresent
           name: nginx
           ports:
           - containerPort: 80
             protocol: TCP
           volumeMounts:
             - mountPath: /var/lib/www/html
               name: mydisk
         volumes:
         - name: mydisk
           persistentVolumeClaim:
             claimName: mypvc
             readOnly: false

     Diese Konfigurationsdatei beschreibt den Pod nginx, der den PVC mypvc verwendet. Das an den
     Anspruch gebundene persistente Volume wird unter der Adresse /var/lib/www/html im Container nginx
     verfügbar sein.

4.2.1.3 Persistente Volumes statisch bereitstellen

Sie können vorhandene Compute-Volumes auch über eine statische Bereitstellung von persistenten Volumes
in Pods mounten. Gehen Sie folgendermaßen vor, um ein Compute-Volume zu mounten:

  1. Rufen Sie im Self-Service-Panel die ID des gewünschten Volumes ab.

                                                                                                        30
Kapitel 4. Compute-Ressourcen verwalten

2. Greifen Sie über das Dashboard auf den Kubernetes-Cluster zu. Klicken Sie auf Kubernetes-Zugriff, um
  Anweisungen zu erhalten.

3. Erstellen Sie im Kubernetes Dashboard eine Storage-Klasse, wie es im Abschnitt ‚Storage-Klassen
  erstellen (Seite 28)‘ beschrieben ist.

4. Erstellen Sie ein persistentes Volume. Klicken Sie dafür auf + CREATE und spezifizieren Sie folgende
  YAML-Datei:

     apiVersion: v1
     kind: PersistentVolume
     metadata:
       annotations:
         pv.kubernetes.io/provisioned-by: csi-cinderplugin
       name: mypv
     spec:
       accessModes:
       - ReadWriteOnce
       capacity:
         storage: 10Gi
       csi:
         driver: cinder.csi.openstack.org
         fsType: ext4
         volumeHandle: c5850e42-4f9d-42b5-9bee-8809dedae424
       persistentVolumeReclaimPolicy: Delete
       storageClassName: mysc

                                                                                                          31
Kapitel 4. Compute-Ressourcen verwalten

  Dieses Manifest spezifiziert das persistente Volume mypv aus der Storage-Klasse mysc, das 10 GiB
  Speicherplatz hat und einen Zugriffsmodus verwendet, der es ermöglicht, dass das Volume von einem
  einzelnen Knoten im ‚Lese/Schreib‘-Modus gemountet werden kann. Das persistente Volume mypv
  verwendet das Compute-Volume mit der ID c5850e42-4f9d-42b5-9bee-8809dedae424 als Backing Storage
  (auch Hintergrundspeicher oder unterstützender Speicher genannt).

5. Erstellen Sie einen PVC (Anspruch auf ein persistentes Volume). Bevor Sie den PVC definieren, stellen
  Sie sicher, dass das PV erstellt wurde und den Status ‚Verfügbar‘ (‚Available‘) hat. Das vorhandene PV
  muss die Anforderungen des PVCs hinsichtlich Speichergröße, Zugriffsmodus und Storage-Klasse
  erfüllen. Klicken Sie auf + CREATE und spezifizieren Sie folgende YAML-Datei:

     apiVersion: v1
     kind: PersistentVolumeClaim
     metadata:
       name: mypvc
     spec:
       accessModes:
       - ReadWriteOnce
       resources:
         requests:
           storage: 10Gi
       storageClassName: mysc

  Sobald der PVC mypvc erstellt wurde, wird das Volume mypv an diesen gebunden.

6. Erstellen Sie einen Pod und spezifizieren Sie den PVC für dessen Volume. Verwenden Sie das Beispiel
  aus Schritt drei im Abschnitt ‚Persistente Volumes dynamisch bereitstellen (Seite 28)‘.

                                                                                                           32
Kapitel 4. Compute-Ressourcen verwalten

     Im Self-Service-Panel wird das Compute-Volume in der virtuellen Maschine gemountet, die den
     Kubernetes-Pod ausführt.

4.2.2 Externe Load Balancer in Kubernetes erstellen

Sie können in Kubernetes einen Service mit einem externen Load Balancer erstellen, der es ermöglicht, aus
öffentlichen Netzwerken auf den Service zuzugreifen. Der Load Balancer erhält eine öffentlich zugängliche
IP-Adresse und leitet eingehende Anfragen an den richtigen Port auf den Kubernetes-Cluster-Knoten weiter.

Gehen Sie folgendermaßen vor, um einen Service mit einem externen Load Balancer zu erstellen.

  1. Greifen Sie über das Dashboard auf den Kubernetes-Cluster zu. Klicken Sie auf Kubernetes-Zugriff, um
     Anweisungen zu erhalten.

  2. Erstellen Sie auf dem Kubernetes Dashboard eine Bereitstellung und einen Service mit dem Typ
     LoadBalancer. Klicken Sie dafür auf + CREATE (das Kubernetes Dashboard ist normalerweise auf
     Englisch) und spezifizieren Sie eine YAML-Datei, die diese Objekte definiert. Beispiel:

                                                                                                            33
Kapitel 4. Compute-Ressourcen verwalten

• Wenn Sie den Kubernetes-Cluster in einem freigegebenen öffentlichen Netzwerk bereitgestellt
 haben, spezifizieren Sie folgendes Manifest:

   apiVersion: apps/v1beta1
   kind: Deployment
   metadata:
     name: nginx
   spec:
     replicas: 2
     template:
       metadata:
         labels:
            app: nginx
       spec:
         containers:
         - name: nginx
            image: nginx
            ports:
            - containerPort: 80
   ---
   kind: Service
   apiVersion: v1
   metadata:
     name: load-balancer
     annotations:
       service.beta.kubernetes.io/openstack-internal-load-balancer: "true"
   spec:
     selector:
       app: nginx
     type: LoadBalancer
     ports:
     - port: 80
       targetPort: 80
       protocol: TCP

 Das obere Manifest beschreibt die Bereitstellung (Deployment) nginx mit einem Replikatsatz von
 zwei Pods und dem Service load-balancer mit dem Typ LoadBalancer. Die für den Service
 verwendete Anmerkung weist darauf hin, dass der Load Balancer intern sein wird.

 Sobald der Load Balancer erstellt wurde, wird ihm eine IP-Adresse aus dem freigegebenen
 öffentlichen Netzwerk zugewiesen. Anschließend ist er über diesen externen Endpunkt verfügbar.

                                                                                                34
Kapitel 4. Compute-Ressourcen verwalten

        • Wenn Sie den Kubernetes-Cluster in einem privaten Netzwerk bereitgestellt haben, welches über
          einen virtuellen Router mit einem öffentlichen Netzwerk verknüpft ist, können Sie die obere
          YAML-Datei ohne den Abschnitt annotations (Anmerkungen) für den Service load-balancer
          verwenden. Der erstellte Load Balancer wird eine Floating-IP-Adresse aus dem öffentlichen Netz
          erhalten und ist dann über diesen externen Endpunkt verfügbar.

Der Load Balancer wird außerdem im Self-Service-Panel angezeigt, wo Sie dessen Performance und Zustand
überwachen können. Beispiel:

4.3 Images verwalten
Acronis Cyber Infrastructure ermöglicht Ihnen, ISO-Images und Vorlagen hochzuladen, die zum Erstellen von
VM-Volumes verwendet werden können. Ein ISO-Image ist eine typische Betriebssystem-Distribution, die auf
dem Laufwerk installiert werden muss. Demgegenüber ist eine Vorlage ein einsatzbereites Volume im
QCOW2-Format mit einem installierten Betriebssystem sowie Applikationen und einer festgelegten
Mindestgröße. Viele Betriebssystem-Hersteller bieten unter der Bezeichnung „Cloud-Images“ Vorlagen ihrer
Betriebssysteme an. Eine Liste mit Gastbetriebssystemen, die in virtuellen Maschinen unterstützt werden,
finden Sie unter Unterstützte Gastbetriebssysteme (Seite 10).

                                                                                                           35
Kapitel 4. Compute-Ressourcen verwalten

4.3.1 Images hochladen und entfernen

Gehen Sie folgendermaßen vor, um ein Image hinzuzufügen:

  1. Klicken Sie in der Anzeige Images screen auf Image hinzufügen.

  2. Führen Sie im Fenster Image hinzufügen folgende Schritte aus:

     2.1. Klicken Sie auf Durchsuchen und wählen Sie eine Vorlage oder ISO-Datei aus.

     2.2. Spezifizieren Sie einen Image-Namen, der im Admin-Panel angezeigt werden soll.

     2.3. Wählen Sie im Listenfeld einen passenden Betriebssystemtyp aus.

         Wichtig: Der Betriebssystemtyp beeinflusst VM-Parameter wie die Hypervisor-Einstellungen. VMs,
         die aus einem Image mit einem falschen Betriebssystemtyp erstellt wurden, funktionieren
         möglicherweise nicht richtig (können beispielsweise abstürzen).

                                                                                                    36
Kapitel 4. Compute-Ressourcen verwalten

  3. Klicken Sie auf Fertig, um den Upload des Image zu starten. Der Fortschritt des Uploads wird in der
     rechten unteren Ecke angezeigt.

Bemerkung: Wenn Sie ein Image auswählen, welches einer Platzierung zugewiesen wurde, wird auch die
erstellte virtuelle Maschine in diese Platzierung aufgenommen. Weitere Informationen finden Sie in der
Anleitung für Administratoren.

Wenn Sie ein Image herunterladen oder entfernen wollen, müssen neben dem Image auf die
Drei-Punkte-Schaltfläche klicken und im dann angezeigten Menü die gewünschte Aktion auswählen.

4.3.2 Volumes aus Images erstellen

Sie können Volumes aus ISO-Images und Vorlagen (auch Templates genannt) erstellen. Gehen Sie
folgendermaßen vor:

  1. Klicken Sie im Image-Fensterbereich auf Volume erstellen.

  2. Spezifizieren Sie im Fenster Volume erstellen den Namen, die Größe und eine Storage-Richtlinie für
     das Volume.

  3. Klicken Sie auf Erstellen.

Das neue Volume wird auf dem Volumes screen angezeigt.

                                                                                                           37
Kapitel 4. Compute-Ressourcen verwalten

4.3.3 ISO-Images in virtuellen Maschinen mounten

Bemerkung: Diese Funktion wird nur für virtuelle Linux-Maschinen unterstützt.

Gehen Sie folgendermaßen vor, um ein ISO-Image in einer Linux-VM zu mounten:

  1. Erstellen Sie ein Volume aus dem ISO-Image (wie in Abschnitt ‚Volumes aus Images erstellen (Seite 37)‘
     beschrieben).

  2. Schließen Sie das resultierende Volume an die gewünschte VM an – wie unter ‚Volumes anschließen und
     trennen (Seite 41)‘ beschrieben.

Das gemountete Laufwerk wird innerhalb der Linux-VM angezeigt.

4.4 Volumes verwalten
Ein Volume in Acronis Cyber Infrastructure ist ein virtuelles Laufwerk, das an eine VM
angeschlossen/angehängt werden kann. Die Integrität der Daten auf den Volumes wird durch den
Redundanzmodus geschützt, der in der Storage-Richtlinie festgelegt ist.

Bemerkung: Zusätzliche virtuelle Laufwerke, die an VMs angeschlossen sind, müssen innerhalb des
Gastbetriebsystems standardmäßig initialisiert werden, bevor sie verwendet werden können.

4.4.1 Volumes erstellen, bearbeiten und entfernen

Gehen Sie folgendermaßen vor, um ein Volume zu erstellen:

  1. Klicken Sie in der Registerkarte Volumes screen auf den Befehl Volume erstellen.

                                                                                                              38
Kapitel 4. Compute-Ressourcen verwalten

  2. Spezifizieren Sie im Fenster Volume erstellen einen Namen sowie eine Größe (in Gigabyte) für das
     Volume, wählen Sie eine Storage-Richtlinie aus und klicken Sie dann auf Hinzufügen.

Wenn Sie ein Volume bearbeiten wollen, müssen Sie dieses auswählen und dann neben einem Parameter,
den Sie ändern wollen, auf das Stiftsymbol klicken. Beachten Sie folgende Beschränkungen:

   • Sie können die Größe von Volumes nicht verkleinern.

   • Wenn Sie Volumes, die gerade verwendet werden, erweitern wollen, müssen Sie die entsprechende VM
     vorher stoppen.

   • Der Redundanztyp des Volumes kann nicht geändert werden.

Wenn Sie ein Volume entfernen wollen, müssen Sie auf das Drei-Punkte-Symbol klicken und dann auf
Löschen. Wenn Sie mehrere Volumes gleichzeitig entfernen wollen, müssen Sie diese auswählen und dann
auf Löschen klicken. Wenn Sie ein Volume entfernen wollen, das verwendet wird, müssen Sie dieses zuerst
trennen.

Bemerkung: Ein Volume wird zusammen mit all seinen Snapshots entfernt.

                                                                                                        39
Kapitel 4. Compute-Ressourcen verwalten

4.4.2 Volumes klonen

Sie können Volumes klonen, die nicht an laufende VMs oder gestoppte VMs angeschlossen sind. Gehen Sie
folgendermaßen vor, um ein Volume zu klonen:

  1. Klicken Sie in der Anzeige Volumes screen auf ein Volume.

  2. Klicken Sie in den geöffneten Volume-Details auf Klonen.

  3. Spezifizieren Sie im geöffneten Fenster Volume klonen den Namen, die Größe und eine
     Storage-Richtlinie für das Volume. Klicken Sie auf Klonen.

                                                                                                      40
Kapitel 4. Compute-Ressourcen verwalten

4.4.3 Volumes anschließen und trennen

Um einer VM ein beschreibbares virtuelles Laufwerk hinzufügen zu können, müssen Sie ein Volume an diese
anschließen. Gehen Sie dafür folgendermaßen vor:

  1. Klicken Sie in der Anzeige Volumes screen neben einem unbenutzten Volume auf die
     Drei-Punkte-Schaltfläche und dann im angezeigten Kontextmenü auf den Befehl Anschließen

  2. Wählen Sie im Fenster Volume anschließen die VM aus dem Listenfeld aus und klicken Sie dann auf
     Fertig.

                                                                                                       41
Kapitel 4. Compute-Ressourcen verwalten

Gehen Sie folgendermaßen vor, um ein Volume zu trennen:

  1. Klicken Sie neben dem Volume, das verwendet wird, auf das Drei-Punkte-Symbol.

  2. Wenn die VM nicht gerade ausgeführt wird, klicken Sie auf Trennen. Wenn die VM ausgeführt wird,
     Trennen erzwingen um das Volume – unter dem Risiko eines Datenverlustes – sofort zu trennen.

4.4.4 Images von Volumes erstellen

Wenn Sie mehrere VMs mit/aus demselben Boot-Volume erstellen wollen, können Sie dafür aus einem
vorhandenen Boot-Volume ein Image erstellen und dieses verwenden, um darüber VMs bereitzustellen.
Stellen Sie sicher, dass Sie das Paket ‚cloud-init‘ im Volume installieren, bevor Sie das Image erstellen.

Gehen Sie folgendermaßen vor:

  1. Schalten Sie die VM aus, an die das ursprüngliche Volume angeschlossen ist.

  2. Wechseln Sie zu Volumes screen, klicken Sie auf das Drei-Punkte-Symbol des Volumes und dann auf
     den Befehl Image erstellen.

                                                                                                             42
Kapitel 4. Compute-Ressourcen verwalten

  3. Geben Sie im Fenster Image erstellen einen Namen für das Image ein und klicken Sie dann auf
     Erstellen.

Das neue Image wird auf der Registerkarte IMAGES angezeigt.

4.4.5 Volume-Snapshots verwalten

Sie können den aktuellen Zustand eines VM-Dateisystems oder die Benutzerdaten speichern, indem Sie von
einem Volume einen Snapshot erstellen. Es kann z.B. nützlich sein, vor einem Update der VM-Software einen
Snapshot des Boot-Volumes zu erstellen. Wenn irgendetwas schiefgehen sollte, können Sie die VM jederzeit
in einen betriebsbereiten Zustand zurückversetzen. Snapshots von Datenvolumes können als Backup von
Benutzerdaten und für Testzwecke verwendet werden.

Gehen Sie folgendermaßen vor, um von einem Volume einen Snapshot zu erstellen:

  1. Klicken Sie in der Anzeige Volumes screen auf ein Volume.

  2. Wechseln Sie im geöffneten Panel des Volumes zu Snapshots und klicken Sie auf den Befehl Snapshot
     erstellen.

                                                                                                      43
Kapitel 4. Compute-Ressourcen verwalten

     Bemerkung: Wenn Sie von einem Volume einer laufenden VM einen konsistenten Snapshot erstellen
     wollen, müssen Sie sicherstellen, dass die Gast-Tools in der VM installiert sind. Der im Gast-Tools-Image
     enthaltene QEMU-Gast-Agent schaltet das Dateisystem während des Snapshot-Vorgangs automatisch
     ab. Anweisungen über die Installation von Gast-Tools finden Sie unter: Gast-Tools installieren (Seite 22).

Sobald der Snapshot erstellt wurde, können Sie diesen im Volume-Fensterbereich auf der Registerkarte
Snapshots sehen und verwalten.

                                                                                                             44
Kapitel 4. Compute-Ressourcen verwalten

Wenn Sie eine vollständige Liste der verfügbaren Aktionen sehen wollen, klicken Sie neben dem Snapshot
auf das Drei-Punkte-Symbol. Folgende Aktionen sind unter anderem verfügbar:

   • Volume erstellen – erstellt ein neues Volume aus dem Snapshot.

   • Image erstellen – erstellt ein Vorlagen-Image aus dem Snapshot.

   • Zu Snapshot zurücksetzen – verwirft alle Änderungen am Volume, die seit Erstellung des Snapshots
     vorgenommen wurden. Diese Aktion ist nur für VMs mit den Statuszuständen ‚Heruntergefahren‘ und
     ‚Abgelegt ausgelagert‘ verfügbar.

       Warnung: Weil jedes Volume nur einen Snapshot-Zweig hat, werden alle Snapshots gelöscht, die
       nach dem Snapshot erstellt wurden, den Sie für das Zurücksetzen verwenden. Wenn Sie einen
       nachfolgenden Snapshot speichern wollen, bevor Sie das Zurücksetzen durchführen, müssen Sie
       zuerst ein Volume oder ein Image aus dem entsprechenden Snapshot erstellen.

   • Bearbeiten – ändert den Namen und die Beschreibung des Snapshots.

   • Zurücksetzen – setzt einen Snapshot, der in einem Fehler- oder Übergangszustand festhängt, in den
     Zustand Verfügbar‘ zurück.

   • Löschen – entfernt einen Snapshot.

                                                                                                         45
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