Afrikanische Schweinepest - Sachstand Oktober 2017 - Landesjagdverband Sachsen eV
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ASP – Inhalt ❙ Virus ❙ Klinik ❙ Pathologie ❙ Rückblick ❙ Lage in CZ ❙ Aktuelles/Risikobewertung ❙ Rechtsgrundlagen ❙ Zusätzliche Faktoren ❙ Seuchengebiet und Auswirkungen ❙ Offene Fragen ❙ Aufbau Behördenstruktur ❙ Sachsen: Rückblick/Ausblick ❙ Infomaterial ❙ Allgemeine prophylaktische Maßnahmen 2 | 14. Oktober 2017 | Dr. Stephan Koch
ASP - Virus Afrikanische Schweinepest Asfarviridae African Swine Fever Virus, DNA Virus, behüllt Übertragung: Direkt: Tier-Tier Indirekt: z.B. kontaminiertes Fleisch, Gegenstände, Gebäude, Fahrzeuge, Kleidung, Zecke (Ornithodoros) Übertragungsmedium: Blut, Gewebe, Sekrete Überleben: Hochresistent bei niedrigen Temperaturen 3–6 Monate: ungekochte Schweinefleischprodukte pH: Inaktiviert bei pH 11.5 in serumfreiem Medium. Serum erhöht die Resistenz des Virus. 3 | 14. Oktober 2017 | Dr. Stephan Koch
ASP - Klinik (Quelle: BMEL) http://asforce.org/flyers/asf orce-ge.pdf ❙ sehr variabel! ❙ sehr schwere, aber unspezifischen Allgemeinsymptomen wie Fieber, Schwäche, Fressunlust, Bewegungsstörungen und Atemproblemen. Durchfall und Blutungsneigung (Nasenbluten, blutiger Durchfall, Hautblutungen) können ebenfalls auftreten. ❙ Erkrankte Tiere zeigen mitunter eine verringerte Fluchtbereitschaft ("Liegenbleiben in der Suhle") oder andere Auffälligkeiten wie Bewegungsunlust und Desorientiertheit. ❙ Alle Altersklassen/Geschlechter können erkranken -> Tod innerhalb von 7-10 d möglich Veterinäramt 4 | 14. Oktober 2017 | Dr. Stephan Koch
ASP - Pathologie (Quelle: BMEL) http://asforce.org/flyers/asforce-ge.pdf Aufbruch: ❙ vergrößerte, "blutige" Lymphknoten, ❙ vergrößerte Milz und feine, punkt- oder flächenförmige Blutungen in den Organen, der Haut oder Unterhaut ❙ Die Lunge und die Atemwege sind häufig mit Schaum gefüllt. Das Fehlen solcher Auffälligkeiten schließt allerdings nicht aus, dass es sich dennoch um ASP handelt. http://asforce.org/flyers/asforce- 5 | 14. Oktober 2017 | Dr. Stephan Koch ge.pdf
ASP - Rückblick Quelle: Vortrag Mai 2016 Dr. Sandra Blome „Was wir in den letzten Jahren aus tierexperimentellen und labordiagnostischen Arbeiten zur ASP gelernt haben“: Arbeitshypothesen 2014: 1. Wegen der sehr hohen Letalität wird die Seuche von selbst zum Stillstand kommen 2. Schnelle Ausbreitung Richtung Westeuropa 2017: 1. Kein selbsttätiges Erlöschen der Seuche 2. Keine explosionsartige Ausbreitung nach Westen ASP ist (ohne Vektorbeteiligung) keine hochkontagiöse Seuche! 6 | 14. Oktober 2017 | Dr. Stephan Koch
ASP - Rückblick „Die ASP kommt in vielen afrikanischen Ländern südlich der Sahara sowie auf Sardinien endemisch vor. Im Jahr 2007 wurde das Virus aus Afrika nach Georgien eingeschleppt und hat sich seither über mehrere Trans-Kaukasische Länder nach Russland, Weißrussland und die Ukraine ausgebreitet.“ Quelle: https://www.openagrar.de/servlets/MCRFileNodeServlet/Document_derivate_00014451/Ste ckbrief-Afrikanische-Schweinepest-2016-05-09K.pdf 7 | 14. Oktober 2017 | Dr. Stephan Koch
ASP - Rückblick Epidemiology of African Swine Fever: A prerequisite to control ; Presentation by Richard Bishop, Edward Okoth, Jocelyn Davies at the 'BecA-CSIRO Partnership Review meeting' held on 10-14 September 2012 at ILRI Nairobi, Kenya Campus. 8 | 14. Oktober 2017 | Dr. Stephan Koch
ASP - Rückblick seit 2014 Ukraine, Weißrussland sowie EU-MS Litauen, Polen, Lettland und Estland; zahlreiche Fälle bei Wildschweinen sowie etliche Ausbrüche bei Hausschweinen (kommerzielle Anlagen, Hinterhofhaltungen); Russische Föderation - Fälle mit einer weiten geographischen Verbreitung Quelle: WAHID 01.01.2014-10.10.2017 9 | 14. Oktober 2017 | Dr. Stephan Koch
ASP - Lage in CZ 21.06.2017 totes Wildschwein, Region Zlin 26.06.2017 Wildschwein: State Veterinary Institute (SVI) ASF: positiv 26.06.2017 Wildschwein: National Reference Laboratory (NRL) Bestätigung ASF: positiv 27.06.2017 CZ-KOM: ASP 10 | 14. Oktober 2017 | Dr. Stephan Koch
ASP - Lage in CZ ❙ Industriegebiet neben der Straße ❙ LKW aus EU- und Nicht EU-Ländern fahren regelmäßig ❙ Felder und Wälder grenzen an das Gebiet ❙ Hohes Vorkommen von Wildschweinen (ca. 7 WS/km²) 11 | 14. Oktober 2017 | Dr. Stephan Koch
ASP - Auszug des SCoPAFF- Berichtes: Petr Šatrán (State Veterinary Administration) Brüssel 19.09.2017 Wahrscheinliche Infektionsquelle: Kontaminierte Nahrungsmittel der Ukrainischen Arbeiter der Wäscherei des Krankenhauses In Russland gibt es einen Schinken genannt „SALO“ der roh verzehrt wird. Er ist besser wenn er weniger Fleisch und mehr Fett beinhaltet. Der rohe Schinken wird meist im Kühlschrank gelagert. Er ist gewöhnlich roh mit Gewürzen oder geräuchert. 12 | 14. Oktober 2017 | Dr. Stephan Koch
ASP - Allgemeine Informationen Ausbruch CZ ❙ Infiziertes Gebiet: Distrikt Zlin: 1 034 km2, 37 Gemeinden, 89 Jagdbezirke ❙ Bisher keine Ausbrüche bei Hausschweinen ❙ Maßnahmen: • Definition des infizierten Gebietes (27.06.2017), der Hochrisikozone im infizierten Gebiet (18.07.2017) und Niedrigrisikozone (21.07.2017) • Etablierung Veterinärmedizinischer Maßnahmen (inklusive Jagdverbot und Fütterungsverbot (27.06.2017) • Ermittlung der epidemiologischen Situation (Start 27.06.2017) 13 | 14. Oktober 2017 | Dr. Stephan Koch
ASP - Allgemeine Maßnahmen in CZ Informationen der Öffentlichkeit, Schweinehalter, Jäger, Veterinäre durch • Amtliche Bekanntmachung • Website Updates • Biosicherheits-Leitfaden für die Landwirte • Liste der Desinfektionsmittel • Anleitung für den Fund eines Wildschweins • Etablierung einer Expertengruppe (Veterinäre, Jäger, Biologen, Epidemiologen) • Verbot der Fütterung von Hausschweinen mit Küchen und Cateringabfällen wurde noch mal verstärkt • Überwachungsprogramm und Präventivmaßnahmen wurden noch mal angewendet für Hausschweine • Passive Überwachung von Totfunden wird fortgesetzt 14 | 14. Oktober 2017 | Dr. Stephan Koch
ASP - Maßnahmen bei Hausschweinen im infizierten Gebiet ❙ Offizielle Kontrolle der Hausschweinproduktionsstätten ❙ Monitoring der kranken und toten Hausschweine ❙ Auflistung der Hausschweinproduktionsstätten im infizierten Gebiet ❙ Verbot der Strohnutzung und Grasfütterung ❙ Probenahme der 5 größten landwirtschaftlichen Betriebe ❙ Maßnahmen der Biosicherheit für Hinterhofbetrieben 15 | 14. Oktober 2017 | Dr. Stephan Koch
ASP – Maßnahmen bei Wildschweinen in der Hochrisikozone ❙ Aktives Monitoring der Totfunde ❙ Zahlung von 153 EUR pro gefundenem toten Wildschwein ❙ Inspektion durch offiziellen Veterinär ❙ Verbot der Jagd ❙ Geruchs- und Elektrozäune um die Hochrisikozone ❙ Sammeln, Beproben und Beseitigen der Totfunde 16 | 14. Oktober 2017 | Dr. Stephan Koch
ASP – Maßnahmen bei Wildschweinen in der Niedrigrisikozone ❙ Aktives Monitoring der Totfunde ❙ Bezahlung 115 EUR für Totfund ❙ Inspektion jedes Totfundes durch offiziellen Veterinär ❙ Bejagung erlaubt sein 2.08.2017 nur durch autorisierte und trainierte Jäger ❙ Prämie für erlegtes Wildschwein 115 EUR ❙ Alle Wildschweine werden beprobt und beseitigt 17 | 14. Oktober 2017 | Dr. Stephan Koch
ASP - Aktuell Stand: 04.10.2017 18 | 14. Oktober 2017 | Dr. Stephan Koch
ASP – Risiko ❙ Risiko der Einschleppung des ASPV durch illegale Einfuhr: hoch ❙ Risiko der Einschleppung des ASPV mittels kontaminierter Kleidung oder Fahrzeugen: mäßig bis hoch ❙ Risiko der Einschleppung des ASPV durch Wildtiere: mäßig bis hoch ❙ Risiko der Einschleppung des ASPV durch legale Einfuhr/Verbringen: vernachlässigbar 19 | 14. Oktober 2017 | Dr. Stephan Koch
ASP – Risiko FLI Risikobewertung: Die Risikoeinschätzung ist immer im Zusammenhang mit dem Unsicherheitsgrad (Sicherheit der Datenlage, ausreichend wissenschaftliche Erkenntnisse, vergleichbare Studie etc.) zu betrachten! 20 | 14. Oktober 2017 | Dr. Stephan Koch
ASP – Veterinärmedizinische Rechtsgrundlagen und deren Anpassung https://www.tierseucheninfo.niedersachsen.de/startseite/service/rechtsvorschriften/afrikanische_ 21 | 14. Oktober 2017 | Dr. Stephan Koch schweinepest/rechtliche-bestimmungen-zur-afrikanischen-schweinepest-121748.html
ASP - Durchführungsbeschluss 2014/709: ❙ Teil IV: (Sardinien) endemisch ❙ Teil III: sowohl Schweinebetriebe als auch die Wildschweinpopulation ist betroffen ❙ Teil II: "lediglich" die Wildschweinpopulation ist betroffen = „Gefährdeter Bezirk“ ❙ Teil I: das Risiko ergibt sich aus einer gewissen Nähe zur infizierten Wildschweinpopulation ❙ Äußerer Teil des „Seuchengebietes“ (§14 a i.V.m. §14 c (2) SchwPestV) „von Behörde bestimmtes Gebiet“ = „Pufferzone“ 22 | 14. Oktober 2017 | Dr. Stephan Koch
ASP - Was beeinflusst das Geschehen? Wirt Erreger Ü.-Wege Umwelt 23 | 14. Oktober 2017 | Dr. Stephan Koch
ASP - Was beeinflusst das Geschehen? Rechts- Wirt lage Handels- Erreger & Produktions- kette Öffentlichkeit/ Politik Ü.-Wege Jäger Umwelt schaft 24 | 14. Oktober 2017 | Dr. Stephan Koch
Was beeinflusst die Vorgehensweise? Schwarzwildstrecke nach LK Stück je 100 ha Waldkarte SN 25 | 14. Oktober 2017 | Dr. Stephan Koch
ASP - „Grundregeln“ im Seuchengebiet ❙ Stand still - nichts rein – nichts raus! (empfängliche Tierart(en) sowie LM / Erzeugnisse) ❙ Herkunft der Tiere bestimmt immer die Kennzeichnung der Lebensmittel ❙ Ausnahmen ggf. nur bezüglich des Verbringens der Tiere / LM ❙ Ausnahmen bezogen auf ❙ a) Ort der Versendung (Risiko: „aus diesem Gebiet heraus“) ❙ b) Status der Tiere (Risiko: trotz Untersuchung Virusträger“) 26 | 14. Oktober 2017 | Dr. Stephan Koch
ASP – Aufbau der Behörden- struktur im Normalbetrieb SMS LUA LDS LÜVA 27 | 14. Oktober 2017 | Dr. Stephan Koch
ASP – Bekämpfung in der Tierseuchenlage Krisenstab SMS Landestierseuchenbekämpfungszentrum wird Landesebene/ gebildet durch: regionale Ebene Nach Bedarf: SMS LDS LUA TSK u.a. FG-1 FG-2 FG-3 FG-4 Innerer Dienst Lage & Öffentlichkeitsa Koordination TS- Dokumentation, rbeit Bekämpf.maßnah Epidemiologie men Lokales Tierseuchenbekämpfungszentrum Landkreise und kreisfreie Städte 28 | 14. Oktober 2017 | Dr. Stephan Koch
ASP – Bekämpfung in der Tierseuchenlage Krisenstab SMS: Aufgabe: Entscheidungen zu Grundsätzlichem und allgemeiner Strategie, ggf. Infoaustausch mit Wirtschaftskreisen, Körperschaften, Verbänden u.a. Landestierseuchenbekämpfungszentrum Aufgabe: ausführendes Organ des Krisenstabes, Koordination der TS-Bekämpfungsmaßnahmen Berichtspflicht gg.über Nationalem Krisenzentrum 29 | 14. Oktober 2017 | Dr. Stephan Koch
ASP – Was wurde bisher gemacht? Seit 2014 Gesprächsrunden mit allen beteiligten Kreisen 2015 Etablierung der Task Force Tierseuchenbekämpfung 07.06.2017 Schlachtung, Verarbeitung und Vermarktung von Schweinefleisch in tierseuchenrechtlichen Restriktionszonen 10.08.2017 Landesuntersuchungsanstalt 06.05.2016-08.08.2017 Sachverständigengruppe (Ziel: Erstellung eines Tilgungsplanes) 30 | 14. Oktober 2017 | Dr. Stephan Koch
ASP – Was wurde bisher gemacht? 17. 08.2017 Beratung zum Stand ASP in Sachsen mit allen Veterinärbehörden 13.09.2017 Informationsveranstaltung Interessengemeinschaft Schweinehalter Sachsen e.V. 19.09.2017 SMS - Änderungserlass zur Verwendung von Bluttupfern bei Fallwild 31 | 14. Oktober 2017 | Dr. Stephan Koch
Worum wollen wir uns weiterhin kümmern? ❙ Koordination im Bereich der Landesregierung (SMUL) ❙ Information aller Betroffenen ❙ Ergebnisorientierte Diskussion der Fragestellungen ❙ Sicherstellung einer einheitlichen Verwaltungshandelns (LTKZ) ❙ Angemessene Restriktionen, wo unvermeidbar 32 | 14. Oktober 2017 | Dr. Stephan Koch
ASP - Infomaterial ❙ FLI: Maßnahmen im Falle eines Ausbruchs der Afrikanischen Schweinepest bei Wildschweinen ❙ FLI: Überblick Afrikanische Schweinepest ❙ FLI: FAQ Afrikanische Schweinepest beim Schwarzwild ❙ FLI: Qualitative Risikobewertung zur Einschleppung der Afrikanischen Schweinepest nach Deutschland aus Osteuropa ❙ FLI: Maßnahmenkatalog – Optionen für die Bekämpfung der ASP bei Wildschweinen im Seuchenfall ❙ FLI: ASP-Früherkennung Was ist zu tun, wenn ein verendetes Schwarzwild gefunden wird? ❙ FLI: Exemplarische Anwendung jagdlicher Maßnahmen im Seuchenfall der ASP ❙ SMS/LUA: Hinweise für Jäger zur Probenahme 33 | 14. Oktober 2017 | Dr. Stephan Koch
ASP – Welche Botschaften habe ich an Sie? ❙ Biosicherheit: ❙ Innere und äußere Verkehrslage ❙ Der Landwirt als Jäger! ❙ Machen Sie sich mit den Fragestellungen vertraut ❙ Überdenken Sie Ihre Handlungsoptionen ❙ Reden Sie mit Ihrem Veterinäramt 34 | 14. Oktober 2017 | Dr. Stephan Koch
ASP – Prophylaktische Maßnahmen ❙ Beteiligung am Monitoring-Programm ❙ Kontamination der Jagdausrüstung, Kleidung, Schuhwerk etc. mit Blut meiden ❙ Wechsel des Schuhwerks vor Verlassen des Reviers ❙ Gründliche Reinigung & Desinfektion der Jagdausrüstung, Kleidung, Schuhe, KFZ- Innere nach der Jagd ❙ Meldung von Anstieg verendeter und krank angesprochener Wildschweine/Fallwildzahlen o. a. Auffälligkeiten beim Veterinäramt ❙ Kontakt zwischen Jagdhund und z.B. Fallwild meiden ❙ Keine Speiseabfälle und Essensreste im Revier entsorgen (Wurststulle) ❙ … 35 | 14. Oktober 2017 | Dr. Stephan Koch
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 36 | 14. Oktober 2017 | Dr. Stephan Koch
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