AG Gender Budgeting bmukk - Erwachsenenbildung Konstituierende Sitzung - 28.01.2009, Wien
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AG Gender Budgeting bmukk – Erwachsenenbildung Konstituierende Sitzung 28.01.2009, Wien Birgit Buchinger (Solution) Nicole Schaffer (Joanneum Research)
Tagesordnung Tagesordnung 13.00 – 13.15 Begrüßung, Vorstellung 13.15 – 14.00 Input: Grundlagen Gender Budgeting & Diskussion 14.00 – 16.00 Übung zur GB-Pilotprojektumsetzung: 7 Schritte der GBA anhand des Budgetbereichs Erwachsenenbildung 16.00 – 17.00 Ergebnissicherung & next steps 1
GB-Einführung Gender Budgeting - Einführung 2
Gender Budgeting - Geschichte Geschichte von Gender Budgeting; zur Bedeutung öffentlicher Budgets Gleichstellungsstrategie, die in 1980er Jahren in entwicklungspolitischen Kontexten entwickelt wurde Zentral war das gesellschaftspolitische Verständnis von öffentlichen Budgets Öffentliche Budgets reflektieren die gesellschaftlichen, sozialen und wirtschaftlichen Prioritäten einer Regierung, eines Bundeslandes oder einer Gemeinde und spiegeln damit auch bestimmte gesellschaftspolitische Leitbilder wider. Budgetpolitik ist in Zahlen gegossene Gesellschaftspolitik 3
Gender Mainstreaming und Gender Budgeting Verhältnis von Gender Mainstreaming (GM) und Gender Budgeting (GB) „Gender Budgeting ist eine Anwendung von Gender Mainstreaming im Haushaltsprozess. Es beinhaltet eine geschlechtsbasierte Bestands- aufnahme der Haushalte, die eine Genderperspektive auf allen Ebenen des Haushaltsprozesses einschließt und die Einnahmen und Ausgaben so umverteilt, um die Geschlechtergleichstellung zu fördern.“ Europäischer Rat 2003 (Advisory Commitee on Equal Opportunities for Women and Men) 4
Gender Budgeting - Definition Was ist Gender Budgeting? Integration des Zieles der tatsächlichen Gleich- stellung von Frauen und Männern in die Haushalts- bzw. Wirtschaftspolitik Integration der Gender Perspektive auf allen Ebenen und in alle Phasen des Budgetprozesses Genderspezifische Wirkungsanalyse der Budgets Einnahmen und Ausgaben, Effektivität der Dienstleistungen Umstrukturierung von Einnahmen und Ausgaben - Veränderung der Budgetprozesse Unter besonderer Berücksichtigung von unbezahlter Arbeit (care economy) 5
Gender Budgeting - Int. Grundlagen Gender Budgeting - Internationale Grundlagen CEDAW 1979: Konvention zur Beseitigung der Diskriminierung der Frau Aktionsprogramm „Gender Mainstreaming“ Weltfrauenkonferenz Peking (1995) EU-Politik: Amsterdamer Vertrag 1997 (in Kraft: 1999) 6
GBA in Österreich Gender Budgeting in Österreich Bundesverfassung (Art. 7, Abs.2): Verpflichtung zur Gleichstellung sowie Diskriminierungsverbot Ministerratsbeschluss (2004): Berücksichtigung der Genderperspektive bei allen budgetpolitischen Maßnahmen Haushaltsreform des Bundes (2007): Umsetzung in 2 Etappen, ab 2009 in Kraft. Ab 2010 Wirkungsorientierung zentral, wobei Gleichstellung eine Dimension der Wirkungsorientierung bildet 7
Gender Budgeting - Fragestellungen Wesentliche Fragestellungen Wie ist die Verteilung von öffentlichen Einnahmen/ Ausgaben auf die Geschlechter? Wie wirkt die Haushaltspolitik kurz- und langfristig auf die Ressourcenverteilung zwischen den Geschlechtern / auf die sozioökonomische Stellung von Frauen und Männern (Zugang zu Ressourcen, Arbeit, Freizeit, gesellschaftliche Teilhabe etc.)? Wie sind die Wirkungen auf bezahlte und unbezahlte Arbeit von Frauen und Männern? Wie beeinflusst die Haushaltspolitik die Geschlechter- rollen und –normen? 8
Gender Budgeting - Begrifflichkeiten Verschiedene Begrifflichkeiten, die überwiegend synonym verwendet werden Gender Budgeting (GB) Gender Budget Analyse (GBA) Engendering Budgets Geschlechtergerechte Budgetgestaltung Women Budgets 9
GBA – Methodische Ansätze Ausgewählte methodische Ansätze und Instrumente - quantitativ und qualitativ Wahl der Herangehensweise & Methoden nach: Kontext, AkteurInnen, Zielen & Fragestellungen, Zeithorizont, Analysegegenstand, Datenlage etc. Genderdisaggregierte Ausgabeninzidenzanalysen Wem kommen Ausgaben zugute? NutzerInnenanalysen öffentlicher Dienste Datenanalysen, auch Befragungen potentieller NutzerInnen Gender Impact Assessment Umfassende Bewertungen der Wirkungen von Budgets: ex ante zur Einschätzung von Budgetvorhaben & ex post zur Evaluierung von Budgets 10
GBA - Voraussetzungen Voraussetzungen Klarer politischer Auftrag Keine neuen Strukturen aufbauen -> GB in allfällige wirkungsorientierte Verwaltungsreformen und Gender Mainstreaming-Prozesse einbinden Gender Kompetenz, interne Fortbildung Einbindung von Politik und Verwaltung Bewusstsein über Bedeutung von Gleichstellungszielen 11
GBA - zu beachten! Wichtig! Eine (partielle) Analyse eines Budgetbereiches ist noch kein Gender Budgeting Werden geschlechtsspezifische Ungleichheiten festgestellt, sind (budget)politische Maßnahmen zur Förderung der Gleichstellung zu treffen Wahrnehmung der Komplexität; Gender ist nur eine soz. Dimension in der Wirkungsorientierung: Schicht, Alter, migrantischer Hintergrund etc. Vorsicht mit stereotypen Zuschreibungen (etwa was mögliche unterschiedliche Bedürfnisse von Frauen und Männern betrifft) 12
GBA - Nutzen Nutzen Identifizieren von Disparitäten – notwendige Förderungen benachteiligter Gruppen ableitbar Schaffung von Voraussetzungen für politisches (Um)steuern Ergänzung und Konkretisierung von GM-Prozessen Bewusstseinsbildender Effekt in Verwaltung, beteiligten Organisationen (insbesondere bei Genderthematik) Qualitätssteigerung Höhere Transparenz des Budgethaushalts 13
Zusammenfassung (3) Es geht um die Gestaltung und Änderung politischer Prozesse! GBA beinhaltet 4 Phasen: z Vorbereitung z Analyse z Entwicklung von Zielen und Umsetzungsschritten z Evaluierung der Zielerreichung Untersuchungsaspekte z Ausgangssituation & angebotene Leistungen z Beschäftigungs- und Einkommenswirkung z Inanspruchnahme von Leistungen z Wirkungen & indirekte Effekte 14
GBA-Umsetzung GBA-Umsetzung 15
GBA: 4 Phasen, 7 Schritte I. Vorbereitung 1. Auswahl Bereiche 2. Darstellung Fachbereich 3. Darstellung Leistungen II. Analyse 4. geschlechterdifferenzierte Analyse III. Umsetzung 5. Entwicklung Gleichstellungsziele + Indikatoren 6. Entwicklung + Umsetzung Maßnahmen IV. Controlling 7. Controlling, Evaluierung, Dokumentation 16
GBA: Vorbereitung/ Schritt 1 PHASE 1: VORBEREITUNG 1. Schritt: Auswahl der zu analysierenden Bereiche anhand Budget Relevanz und Gender Relevanz Orientierungsfragen: Sind LeistungsempfängerInnen nach Geschlecht identifizierbar? Unterschiedliche Betroffenheiten bei Frauen und Männern? Bewertung der Budget Relevanz (hoch – niedrig) -> gute Datenlage (geschlechterdiff.) als Basis notwendig! 17
GBA: Vorbereitung/ Schritt 2 + 3 PHASE 1: VORBEREITUNG 2. Schritt: Darstellung der fachspez. Ausgangssituation Allgemeine (Wirkungs-) Ziele der Fachbereiche? Existieren Gleichstellungsziele? -> Förderungen, Aufwendungen, Personal und Ressourcen der Abteilung 3. Schritt: Darstellung der angebotenen Leistungen Art, Ausmaß und Struktur der Leistungen? Werden bereits tendenziell geschlechtsspezifische Aspekte bei den Angeboten berücksichtigt? 18
GBA: Analyse/ Schritt 4 (Übersicht) PHASE 2: ANALYSE (Übersicht) 4. Schritt: Geschlechterdifferenzierte Analyse der 4.1 Inanspruchnahme der Leistungen 4.2 Wirkungen 4.3 indirekten Effekte 4.4 Einkommens- und Beschäftigungswirkung 19
GBA: Analyse/ Schritt 4.1 + 4.2 PHASE 2: ANALYSE 4. Schritt: Geschlechterdifferenzierte Analyse der 4.1 Inanspruchnahme der Leistungen Konkrete Verteilung der Ausgaben für Leistungen auf Frauen und Männer? 4.2 Wirkungen Werden inhaltliche Zielsetzungen der Maßnahmen erreicht? Führen Maßnahmen zu Veränderung traditioneller Geschlechterrollen, zB. Auswirkungen auf Arbeitsmarktbeteiligung? 20
GBA: Analyse/ Schritt 4.3 + 4.4 PHASE 2: ANALYSE 4. Schritt: Geschlechterdifferenzierte Analyse der 4.3 Indirekten Effekte Welche Auswirkungen zeitigt Maßnahme auf die Verteilung der unbezahlten Arbeit von Frauen und Männern? 4.4 Einkommens- und Beschäftigungswirkungen Werden durch die Leistungen Beschäftigungsverhältnisse geschaffen od. Arbeitsplätze gesichert, für wen? Einkommenseffekte zur Schließung des Gender Pay Gaps? 21
GBA: Umsetzung/ Schritt 5 +6 PHASE 3: UMSETZUNG 5. Schritt: Entwicklung von Gleichstellungszielen und Indikatoren Welche gleichstellungspolitischen Ziele sollen durch die Leistungen künftig erreicht werden? Mit welchen Indikatoren (quantitativ bzw. qualitativ) lässt sich Zielerreichung messen?) 6. Schritt: Entwicklung und Umsetzung von Maßnahmen für eine geschlechtergerechte Budgetgestaltung Welche budgetpolitischen Maßnahmen sind zur Erreichung der Gleichstellungsziele notwendig? Wer ist für Umsetzung verantwortlich? 22
GBA: Controlling/ Schritt 7 PHASE 4: CONTROLLING 7. Schritt: Controlling, Evaluierung, Dokumentation Welche bugdetpolitischen Maßnahmen zur Förderung der Gleichstellung wurden umgesetzt, welche nicht? Warum nicht? Wurden die gleichstellungspolitischen Ziele erreicht? Wenn nicht, warum nicht? 23
GBA: Links GBA-Leitfaden Oö. http://www.land-oberoesterreich.gv.at/cps/rde/xbcr/SID-3DCFCFC3- 1C24457A/ooe/GBA_Leitfaden_Langfassung.pdf Arbeitshilfe für Gender Budgeting in der Verwaltung (BKA) http://www.imag- gendermainstreaming.at/cms/imag/attachments/6/9/7/CH0565/CMS12085079 07030/arbeitshilfe_fuer_gender_budgeting_in_der_verwaltung.pdf 24
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