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AIM
        AVM-CH

39. Weiterbildungsgang/Veranstaltungen

    Sommersemester 2021 (13. März - 27. Juni)
   Wintersemester 2021/22 (16. Okt. - 13. Feb.)

                 AIM
                      AVM-CH

                                       Akademie für
    Verhaltenstherapie und Methodenintegration
                           1                   - AIM
Akademie für Verhaltenstherapie und
Methodenintegration – AIM

Oktober 2020

Liebe Kollegin
Lieber Kollege

Auf den folgenden Seiten finden Sie das            Am Ende eines Semesters erhalten Sie ge-
Jahresprogramm Ihres Weiterbildungsganges          trennte Gesamtbescheinigungen zu den von
für das Sommersemester 2021 und das                Ihnen besuchten Kursen und Kleingruppen-
Wintersemester 2021/22. Die für Sie rele-          supervisionen (nur nach Eingang der Semes-
vanten Kurse sind dort im Überblick darge-         tergebühren).
stellt beschrieben.                                Weitere Informationen entnehmen Sie bitte
Sie erhielten automatisch eine Platzreserva-       unserer Homepage.
tion für diese Kurse. Eine Anmeldung ist
nicht erforderlich und eine Anmeldebestäti-        Mit freundlichen Grüssen und vielen Anre-
gung erfolgt nicht.                                gungen für Ihre Tätigkeit
Bitte informieren Sie die Geschäfts-
stelle frühzeitig, falls Ihre Teilnahme            Ihre AIM
an einem Kurs nicht möglich ist. Wir
können diesen Platz dann an „Nachholende“
weiter vergeben.
Die Kurs- und Kleingruppensupervisions-
gebühren („Semestergebühren“) werden in
zwei Raten pro Semester in einer Rechnung
gestellt und sind innerhalb der genannten
Fristen auf das Postkonto der AIM zu beglei-
chen (AIM, IBAN CH23 0900 0000 9071
7001 9).

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Kontakt mit uns
Veranstaltungsorte

Abkürzung im Programm          Veranstaltungsort

Schulungsräume Bern            Schulungsräume Bern
                               Zähringerstr. 25, 3012 Bern
                               (Schulungsräume der AIM im
                               Untergeschoss)

Innovationsdorf Bern           Innovationsdorf Bern
                               Wylerringstrasse 36, 3014 Bern
                               (Raum Air & Heartmind, 3. Stock )

Klinik Sonnenhalde Basel       Klinik Sonnenhalde AG
                               Psychiatrie und Psychotherapie
                               Gänshaldenweg 28
                               CH-4125 Riehen
                               (Mehrzweckraum)

Kontakt mit us

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Überblick zum Jahresprogramm
(SS 2021 und WS 2021/2022)

Sommersemester 2021
39. Weiterbildungsgang (2. Semester)
13./14.03.21   Dipl.-Psych. K. Mayer                   Übungsseminar Falldokumentation
17./18.04.21   Dr. phil. P. Newark                     Gesprächsführung
               Dr. phil. J. Buchli-Kammermann
05./06.06.21   PD Dr. phil. A. Delsignore              Angst und Zwang
26./27.06.21    Dr. phil. D. Müller                    Schizophrenie: Überblick

Wintersemester 2021/2022
39. Weiterbildungsgang (3. Semester)
16./17.10.21    Lic. phil. A. Costa                    Ressourcenaktivierung
11./12.12.21    Dr. phil. P. Newark                    ADHS im Erwachsenenalter
08./09.01.22    PD Dr. rer.nat. R. Demmel              Motivational Interviewing
12./13.02.22    Dr. rer. biol. hum. I. Schweizer       Sexuelle Störungen

                                                                 AIM
                                                                         AVM-CH

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Übungsseminar Verhaltensanalyse, Therapieplanung und
Falldokumentation
Seminarleiter     Klaus Mayer
Termin            13./14.03.2021
Beginn            9.15 Uhr
Ort               Innovationsdorf Bern

Beschreibung/Themen des Seminars
Im Vordergrund des Seminars steht die               Literatur
Erarbeitung einer verhaltenstherapeutischen         - Bartling, G., Echelmeyer, L. & Engberding,
Falldarstellung auf der Grundlage des Do-           M. (1998) Problemanalyse in therapeuti-
kumentationsschemas der AIM. Das Seminar            schen Prozess. Stuttgart: Kohlhammer
soll den Teilnehmenden ermöglichen, Erfah-          - Fliegel, S. & Heyden, Th. (1994) Verhal-
rungen mit dem Dokumentationsschema zu              tenstherapeutische Diagnostik I. Problem-
sammeln und Anwendungssicherheit für                analyse und Methoden der Informationsge-
seine Nutzung in der Supervision und bei            winnung. Tübingen: DGVT Verlag
der Erstellung eigener Falldokumentationen          - Kanfer, F.H., Reinecker, H & Schmelzer, D.
zu erlangen. Das Seminar hat einen ausge-           (2012). Selbstmanagement-Therapie: Ein
prägten Praxisbezug. Es werden verschiede-          Lehrbuch für die klinische Praxis (5., korr.
ne Materialien zur Planung und Strukturie-          und durchges. Aufl.). Berlin, New York:
rung von Therapieprozessen und Möglich-             Springer.
keiten zu deren Nutzung für eine systemati-         - Knafla, I. & Ehlert, U. (2001) Verhal-
sche Falldokumentation vorgestellt. Als             tensanalyse. Psychotherapeut 46, 145-153
Grundlage dafür dienen aktuelle Fälle der           - Margraf, J. (Hg)(2009) Lehrbuch der Ver-
Seminar-teilnehmenden, die in Kleingruppen          haltenstherapie, Band 1: Grundlagen, Diag-
nach der Struktur des Dokumentations-               nostik, Verfahren, Rahmenbedingungen.
schemas aufgearbeitet werden und als Mo-            Berlin: Springer
dell für die Erstellung weiterer Falldokumen-       - Tuschen-Caffier, B. & v. Gemmeren, B.
tationen dienen. Als Vorbereitung zum Se-           (2009) Problem- und Verhaltensanalyse. In J.
minar sollten Notizen zu einem aktuellen            Margraf & S. Schneider (Hg) Lehrbuch der
Fall mitgebracht werden.                            Verhaltenstherapie. Band 1: Grundlagen,
                                                    Diagnostik, Verfahren, Rahmenbedingungen
                                                    (S.      364-375).       Berlin:    Springer

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Gesprächsführung in der Psychotherapie
Seminarleiterinnen        Jacqueline Buchli-Kammermann
                          Patricia Newark
Termin                    17./18.04.2021
Beginn                    9.15 Uhr
Ort                       Klinik Sonnenhalde Basel

Beschreibung / Themen des Seminars
In der Psychotherapie ist die Gesprächsfüh-
rung ein zentrales sowie tragendes Element.       Ziele des Seminars sind:
Eine gelungene Kommunikation trägt we-            - theoretische und praktische Kenntnisse von
sentlich zur Beziehungsgestaltung und zum         verschiedenen Gesprächsführungstechniken
therapeutischen Verlauf bei. Verschiedene         erwerben
Techniken der psychotherapeutischen Ge-           - im Rollenspiel neue Techniken üben und
sprächsführung mit dem Schwerpunkt auf            mehr Sicherheit als Therapeut(in) erlangen
kognitiver Verhaltenstherapie und 3. Welle-       - Sensibilisierung für “Störungen“ in der
Ansätzen werden vorgestellt und geübt.            Kommunikation; Reflektion und Aneignen
Darüber hinaus will dieser Workshop auf           von psychotherapeutischen Strategien im
Fallstricke und Störungen in der Kommuni-         Umgang mit diesen
kation eingehen. Der Umgang mit diesen soll
diskutiert und anhand von hilfreichen Stra-       Literatur
tegien geübt werden.                              - Beck, J. S. (2013). Praxis der kognitiven
Im ersten Teil des Workshops stehen die           Therapie. Weinheim: Psychologie Verlags
therapeutische Haltung und der Beziehungs-        Union.
aufbau, die Zielsetzung und der Therapiebe-
                                                  - Kanfer, F. H. (2006). Umgang mit schwieri-
ginn im Vordergrund.
                                                  gen Therapiesituationen. In Kanfer, F. H.,
Der zweite Teil des Workshops widmet sich
                                                  Reinecker, H. & Schmelzer, D. Selbstma-
vorwiegend der Gesprächsführung bei nicht
reibungslos verlaufenden Therapiesituatio-        nagement-Therapie (5: 403-427). Berlin:
nen. Zu „Störungen“ in der Kommunikation          Springer.
bzw. in der therapeutischen Beziehung kann        - Rogers, C. R. (1993). Die klientenzentrierte
es sowohl auf Seiten des Patienten als auch       Gesprächspsychotherapie. Frankfurt am Mai.
auf Seiten des Therapeuten kommen. Die            Fischer.
Teilnehmer sollen für solche anspruchsvol-        - Sachse, R. (2010). Persönlichkeitsstörungen
len Situationen sensibilisiert werden und         verstehen. Zum Umgang mit schwierigen
Anregungen erhalten, um einen sichereren          Klienten. Bonn: Psychiatrie-Verlag.
und achtsamen Umgang zu erlangen. Es wird
viel Raum gegeben, um neue Strategien aus-
zuprobieren. Eigene Praxisbeispiele sind
erwünscht.

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Angst und Zwang
Seminarleiterin   Aba Delsignore
Termin            05./06.06.2021
Beginn            9.15 Uhr
Ort               Schulungsräume Bern

Beschreibung/Themen des Seminars
Angst ist ein verbreiteter Zustand, der so-         Videobeispielen und in praktischen Übungen
wohl im Alltag wie auch im klinischen Set-          trainiert. Im Seminar wird Raum gegeben,
ting sehr häufig beschrieben und beobachtet         um typische Schwierigkeiten bei der Behand-
wird. Angstreaktionen können sich je nach           lung von Angst- und Zwangsstörungen zu
Person, Kontext und Vorgeschichte unter-            diskutieren.
schiedlich äussern und sind oft ein Grund,          Ziele des Seminars: Teilnehmende sind in
um eine psychotherapeutische Behandlung             der Lage, Angst- und Zwangssymptome
in Anspruch zu nehmen.                              diagnostisch einzuordnen. Sie können mit
Der Übergang zwischen normalen und                  ihren KlientInnen individuelle Erklärungsmo-
zwanghaften Reaktionen kann fliessend sein.         delle erarbeiten, aufrechterhaltende Bedin-
Zwänge können sich jedoch auch in einer             gungen erkennen und realistische Verände-
derartig übertriebenen, absurden und auf-           rungsziele ableiten. Sie lernen kognitiv-
wändigen Form zeigen, dass sie von aussen           verhaltenstherapeutische Interventionsmög-
kaum nachvollziehbar sind und zu erhebli-           lichkeiten bei der Bewältigung von Angst
chem Leidensdruck führen. Die kognitive             und Zwang kennen und vertiefen ihre prakti-
Verhaltenstherapie bietet empirisch nachge-         sche Kompetenz. Sie kennen typische
wiesene Methoden, um Angst- und Zwangs-             Schwierigkeiten und Grenzen von KVT-
störungen wirksam zu behandeln.                     Methoden und sind in der Lage, diese in der
Im Seminar werden zunächst verschiedene             eigenen therapeutischen Arbeit zu reflektie-
Erscheinungsbilder aus dem Spektrum der             ren.
Angst- und Zwangsstörungen aufgezeigt.
Relevante diagnostische und differentialdiag-       Literatur
nostische Überlegungen werden anhand von            Wird im Seminar abgegeben.
Fallbeispielen diskutiert. Das Erkennen mög-
licher Faktoren, die im individuellen Kontext
bei der Entstehung, Auslösung und Aufrecht-
erhaltung von Angst- und Zwangssympto-
men eine wichtige Rolle spielen, sowie die
Erarbeitung von Hypothesen zu möglichen
Funktionalitäten,    bilden    ein   weiterer
Schwerpunkt des Seminars. Darauf aufbau-
end wird die Formulierung individueller
Therapieziele und die Auswahl geeigneter
Interventionsmethoden sowohl auf der
Symptomebene wie auch bei Hintergrund-
problemen thematisiert. Störungsspezifische
Methoden bei der Behandlung von Angst-
und Zwangsstörungen werden anhand von

                                                7
Schizophrenie: Überblick
Seminarleiter    Daniel R. Müller
Termin           26./27.06.2021
Beginn           9.15 Uhr
Ort              Schulungsräume Bern

Beschreibung/Themen des Seminars
Zunächst wird kurz ein integriertes Modell         tiellen Indikationsstellung der verschiedenen
mit verschiedenen Symptom- und Funkti-             Therapieansätze bei akuten, stabilisierten,
onsbereichen der Schizophrenie dargestellt,        chronifizierten oder Ersterkrankten sollen
das in der Veranstaltung als Grundlage für         praxisnah geklärt sowie Behandlungsemp-
das Verständnis und die Behandlung der             fehlungen für die klinische Arbeit vermittelt
Schizophrenie dienen soll.                         werden.
Auf das integrierte Modell abgestützt, wird
ein Überblick zum aktuellen Stand evidenz-         Literatur
basierter psychotherapeutischer Behand-            - Roder V, Brenner HD, Müller DR (2019)
lungsmöglichkeiten gegeben. Dabei lassen           Integriertes Psychologisches Therapiepro-
sich vier Richtungen unterscheiden: Psycho-        gramm bei schizophren Erkrankten IPT,
edukation und Familientherapie, kognitive          Praxismanual, 7. Aufl. Beltz, Weinheim
Remdiationstherapie (KRT), Therapie sozialer       - Müller DR, Roder V (2017) Vom kognitiven
Kompetenz und Kognitive Therapie bei per-          Training zur Kognitiven Remediationsthera-
sistierenden Symptomen (KVTp). Schliesslich        pie (KRT): Nutzen und Grenzen. Verhaltens-
werden auch integrierte Ansätze vorgestellt,       therapie, 27, 170–179.
welche verschiedene der genannten Inter-           - Lincoln T (2014) Kognitive Verhaltensthe-
ventionsziele in einem umfassenden Thera-          rapie der Schizophrenie. 2., überrbeitete
piekonzept zusammenfassen.                         Auflage. Göttingen: Hogrefe
Die erwähnten Interventionsmöglichkeiten           - Roder V, Müller DR (2013) INT – Integrier-
werden anhand von ausgewählten prakti-             te neurokognitive Therapie bei schizophren
schen Übungen vermittelt und in Kleingrup-         Erkrankten. Springer, Berlin Heidelberg
penübungen angewandt. Ziel dabei ist es,           - Roder V, Zorn P, Pfammatter M, Andres K,
die Besonderheiten der verschiedenen The-          Brenner HD, Müller DR (2008) Praxishand-
rapierichtungen hinsichtlich spezifischer          buch zur Verhaltenstherapeutischen Behand-
Didaktik, Interventionstechniken und der           lung schizophren Erkrankter, 2. Aufl. Huber,
Verwendung von Therapiematerialien ken-            Bern
nen zu lernen und erstmals auszuprobieren.         - Bäuml J, Pietschel-Walz G (2008) Psycho-
Die in der Regel zentralen klinischen Fragen       edukation bei schizophrenen Erkrankungen.
der Motivierung der Patienten zu einer akti-       Konsenspapier der arbeitsgruppe Psycho-
ven Behandlungsteilnahme, Fragen zur Be-           edukation bei schizophrenen Erkrankungen.
ziehungs- und Behandlungsgestaltung, u.a.          2. Aufl. Stuttgart: Schattauer
auch bei vorherrschender Negativsymptoma-
tik, sowie insbesondere Fragen zur differen-

                                               8
Ressourcenaktivierung
Seminarleiterin   Alessandra Costa
Termin            16./17.10.2021
Beginn            9.15 Uhr
Ort               Schulungsräume Bern

Beschreibung / Themen des Seminars
Ressourcen stellen den Möglichkeitsraum             ten zur Ressourcenaktivierung vermittelt und
eines Patienten dar, in dem er sich bewegen         im Rollenspiel konkret ausprobiert werden.
kann und das ihm zur Befriedigung seiner
Bedürfnisse zur Verfügung steht (Grawe,
1999).                                              Literatur
Die Ressourcenaktivierung ist ein primäres          - Flückiger, Ch., Wüsten, G. (2008). Res-
Wirkprinzip der Psychotherapie. Das gezielte        sourcenaktivierung. Ein Manual für die Pra-
Ansprechen von Ressourcen trägt wesentlich          xis. Bern: Huber.
zu einer erfolgreichen Therapie bei.                - Berking, M. (2008). Training emotionaler
Ressourcen (seitens des Therapeuten und             Kompetenzen. Verlag: Springer.
des Patienten) helfen dabei, eine positive          - Grawe, K., Grawe-Gerber M. (1999) Res-
Therapie-Beziehung zu schaffen, die Motiva-         sourcenaktivierung. Ein primäres Wirkprinzip
tion und Selbstwirksamkeit zu fördern und           der Psychotherapie. Psychotherapeut 44: 63-
das Wohlbefinden wieder vermehrt zu ver-            7
ankern.                                             - Frank, R. (Hrsg.) (2007). Therapieziel
                                                    Wohlbefinden. Ressourcen aktivieren in der
In diesem Kurs wird vermittelt, wie wir als         Psychotherapie. Heidelberg: Springer.
Therapeutinnen und Therapeuten die Res-             - Fliegel, St. Kämmerer A. , R. (2007). Psy-
sourcenperspektive einnehmen können, wie            chotherapeutische Schätze. Verlaug: dgvt.
wir die Ressourcen unserer Patienten auffin-        - Koppenhöfer, E. (2004). Kleine Schule des
den und brachliegende Ressourcen wieder             Geniessens. Verlag: Pabst.
reaktivieren können. Neben der Vermittlung          - Prior, M. (2002). MiniMax-Interventionen.
theoretischer Konzepte an Hand konkreter            Heidelberg: Carl-Auer.
Beispiele sollen unterschiedliche Möglichkei-

                                                9
Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung im Erwach-
senenalter –
Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten

Seminarleiterin      Patricia Newark
Termin               11./12.12.2021
Beginn               9.15 Uhr
Ort                  Klinik Sonnenhalde Basel

Beschreibung/Themen des Seminars                            Ziele des Seminars sind:
                                                            - theoretische Kenntnisse des Störungsbildes
Lange Zeit wurde davon ausgegangen, dass eine
                                                            erhalten
Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung
(ADHS) ein Phänomen ist, das ausschliesslich im             - Besonderheiten bei der Diagnosestellung
                                                            kennen, diagnostische Mittel bei ADHS kennen-
Kindesalter auftritt und im Erwachsenenalter
                                                            lernen
verschwindet. Eine zunehmende Zahl an For-
schungsarbeiten konnte jedoch zeigen, dass in ca.           - medikamentöse und psychotherapeutische
                                                            Behandlungsmöglichkeiten kennenlernen
50% der Fälle eine ADHS im Erwachsenenalter
                                                            - kognitiv-verhaltenstherapeutische Inter-
fortbesteht.
Mit einer Prävalenzrate von 2-4 % ist die adulte            ventionen für die Behandlung der adulten ADHS
                                                            kennenlernen und praktische Erfahrungen in
ADHS eine häufige neurobiologische Störung.
                                                            Übungssequenzen erarbeiten. Es werden stö-
Kernsymptome der ADHS sind Aufmerksamkeits-
störungen, (motorische) Hyperaktivität und Impul-           rungsspezifische Module (z.B. Umgang mit Auf-
                                                            schieben oder Impulsivität) bei ADHS vorgestellt
sivität.
                                                            und Elemente daraus in Rollenspielen geübt.
Erwachsene Individuen, die an einer ADHS leiden,
sind seit ihrer Kindheit von dieser hochgradig              - störungsspezifische Schwierigkeiten in der Psy-
                                                            chotherapie sollen reflektiert und Lösungsmög-
vererbbaren Störung betroffen. Die dadurch verur-
                                                            lichkeiten aufgezeigt werden.
sachten multiplen Beeinträchtigungen (z.B. Schule,
Weiterbildung, Beruf, soziale Beziehungen) führen
bei Erwachsenen mit ADHS häufig zu einer Lern-              Literatur
geschichte von negativen Ergebnissen oder gar               - Krause, J. & Krause, K.-H. (2014). ADHS im
Versagen. Fehlen den Betroffenen hilfreiche Co-             Erwachsenenalter: Symptome, Differentialdiagno-
ping-Strategien, erleben sie sich als unfähig, mit          se,      Therapie.       Stuttgart:      Schattauer.
Problemen umzugehen. Prokrastination und                    - Safren, S. A., Perlman, C. A., Sprich, S., & Otto,
Vermeidung kann die Folge sein. Ebenfalls kommt             M. W. (2008). Kognitive Verhaltenstherapie der
es, durch die Impulsivität, häufig zu interpersonel-        ADHS im Erwachsenenalter. Berlin: Medizinisch
len Schwierigkeiten im Privaten sowie im Berufs-            Wissenschaftliche               Verlagsgesellschaft.
leben.                                                      - Stieglitz, R.-D., Nyberg, E., & Hofecker-
Aktuelle empirische Studien zeigen, dass kognitiv-          Fallahpour, M. (2011). ADHS im Erwachsenenal-
behaviorale Interventionen in Kombination mit               ter. Fortschritte der Psychotherapie. Göttingen:
Pharmakotherapie (Methylphenidat) bei adulter               Hogrefe.
ADHS eine effektive Behandlungsmethode darstel-             - National Institute for Health and Clinical
len. Psychotherapie kann dazu beitragen, Coping-            Excellence Guidelines, NICE (2009). Attention
Strategien zu entwickeln, das Vermeidungsverhal-            Deficit Hyperactivity Disorder. Diagnosis and
ten und Prokrastination aufzugeben sowie die                management of ADHD in children, young People
Lebensqualität des Patienten zu verbessern.                 and adults. National Clinical Practice Guideline
                                                            Number 72. The British Psychological Society &
                                                            The Royal College of Psychiatrists. www.
                                                            nice.org.uk.

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Wie motiviere ich unmotivierte Patienten?
Motivational Interviewing – Kommunikation auf Augenhöhe
Seminarleiter         Ralf Demmel
Termin                08./09.01.2022
Beginn                9.15 Uhr
Ort                   Schulungsräume Bern

Beschreibung/Themen des Seminars
Motivational Interviewing (MI) ist ein zugleich patien-             (7)  auf Einwände und Vorbehalte reagieren,
tenzentriertes und direktives Verfahren. Die Patienten              (8)  Behandlungsethik (Akzeptanz, Partner-
werden nicht »überzeugt« oder zu etwas überredet,                        schaftlichkeit etc.),
sondern vielmehr zu einem so genannten Change                       (9) Arbeitshilfen und Materialien (Agenda
Talk – einem lauten Nachdenken über Veränderung –                        Mapping, Value Card Sort etc.),
ermutigt (Möchte ich etwas verändern? Traue ich mir                 (10) Körpersprache und nonverbale Kommuni-
das zu? Warum sollte ich vielleicht etwas verändern?                     kation,
etc.). Veränderung soll nicht verordnet, sondern                    (11) Auswertungsverfahren (MITI, REM etc.).
vielmehr in gegenseitigem Einvernehmen – auf Au-
genhöhe – vereinbart und vorbereitet werden. So                Methoden: Auswertung von Audioaufzeichnungen,
wird der Patient zum Fürsprecher einer Veränderung             Auswertung von Transkripten, Life-und Videode-
und nicht genötigt, seine »Laster« oder »schlechten            monstrationen (»Lernen am Modell«), Übungen in
Gewohnheiten« zu verteidigen. Da auf jegliche Kon-             kleinen Gruppen (zwei bis drei Teilnehmer), kurze
frontation verzichtet wird, profitieren insbesondere           Referate des Dozenten (15 bis 20 Minuten)
»unmotivierte« und »schwierige« Patienten von einer            Ziele: Im Laufe der Fortbildung werden – ausgehend
Behandlung, die den von Miller und Rollnick (2015)             von der Definition individueller Lernziele – bereits
formulierten Prinzipien entspricht: Die Vorbehalte             erworbene Kompetenzen vertieft und erweitert.
und Einwände des Patienten werden aufgegriffen,                Neben dem »Feintuning« der Gesprächsführung
unfruchtbare Auseinandersetzungen vermieden und                nehmen die Anpassung an spezifische Zielgruppen
Widerstände minimiert.                                         und Settings sowie verschiedene Formate breiten
MI wurde zunächst in Abgrenzung zu herkömmlichen               Raum ein. Die Fortbildung »lebt« von den Beiträgen
– oftmals konfrontativen –Methoden der Behandlung              der Teilnehmer sowie der Bereitschaft, aufgezeichne-
alkoholabhängiger Patienten entwickelt. In den ver-            te Gespräche zu analysieren und dabei »genau hinzu-
gangenen Jahren wurde der Anwendungsbereich                    hören«.
jedoch zunehmend erweitert: Verhaltensmedizin
(z. B. Adipositas, Diabetes, Tabakabhänggkeit), Psy-
                                                               Literatur
chotherapie (z. B. Essstörungen, Störungen im Kin-
                                                               - Demmel, R. (2016). Motivational Interviewing. In J.
des- und Jugendalter), Soziale Arbeit (z. B. Bewäh-            Bengel & O. Mittag (Hrsg.), Psychologie in der medizini-
rungshilfe, Strafvollzug, Wohnungslosenhilfe) oder             schen Rehabilitation: Ein Lehr- und Praxishandbuch (pp.
Zahnmedizin (Dentalhygiene).                                   105-114). Berlin: Springer.
Programm                                                       - Demmel, R. (2017). Poster Motivational Interviewing:
      (1) Begriffe, Definitionen, Konzepte (change             Prozesse auf einen Blick. Weinheim: Beltz.
           talk, sustain talk etc.),                           - Demmel, R. & Kemény, G. (2017). Motivational Inter-
      (2) theoretische Grundlagen und aktueller                viewing: Arbeitshilfen für Therapie und Beratung. Mit
           Stand der Forschung,                                einem Geleitwort von Stephen Rollnick. Freiburg im
      (3) Aufgaben des Therapeuten (engaging,                  Breisgau: Lambertus.
           focusing, evoking, planning),                       - Demmel, R. & Stuppe, M. (2016). Motivational Inter-
      (4) Gesprächstechniken (Affirmationen, offene            viewing: Kommunikation auf Augenhöhe. InFo Neurolo-
           Fragen, Zusammenfassungen etc.),                    gie & Psychiatrie, 18, 40-44.
                                                               - Miller, W. R. & Rollnick, S. (2015). Motivierende Ge-
      (5) Empfehlungen und Ratschläge formulie-
                                                               sprächsführung. Freiburg im Breisgau: Lambertus.
           ren,
      (6) Informationen angemessen dosieren,

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Sexuelle Störungen
Seminarleiterin   Ines Schweizer
Termin            12./13.02.2022
Beginn            9.15 Uhr
Ort               Schulungsräume Bern

Beschreibung/Themen des Seminars                      Therapeuten sowohl somatisches Basiswissen
Sexualität gehört zu den Grundbedürfnissen            (Anatomie, Physiologie, Endokrinologie u.a.)
des Menschen! Studien zeigen auf, dass ein            besitzen und Techniken aus der Verhaltensthe-
signifikanter Zusammenhang zwischen sexuel-           rapie aber auch aus der klassischen Sexualthe-
ler Gesundheit und Lebenszufriedenheit be-            rapie anwenden können. Da die Sexualität
steht! Entgegen verbreiteter Vorurteile sind          immer auch eine Beziehungsebene beinhaltet,
aber Sexualprobleme kein besonders heikles,           müssen Therapeuten systemisches Wissen und
schwieriges und gar «undankbares» Gebiet der          paartherapeutisches Wissen besitzen. Betrach-
Psychotherapie. Im Gegenteil: es gibt wenige          tet man die Sexualität als körperliches Gesche-
Bereiche der Psychotherapie, in denen man             hen sind ebenfalls körperpsychotherapeutische
Klienten so wirkungsvoll helfen kann. Kli-            Kenntnisse von Vorteil. In diesem Seminar
ent/innen sind meist sehr dankbar, wenn ihr           werden Basiskenntnisse der Anatomie und
Therapeut sich dieser Probleme annimmt –              Physiologie der Sexualität vermittelt und Ätio-
auch im Rahmen anderer somatischer und                logie und Diagnostik sexueller Funktionsstö-
psychischer Erkrankungen. Es ist anzunehmen,          rungen behandelt. Hauptaugenmerk wird je-
dass sexuelle Funktionsstörungen zu den häu-          doch auf der Behandlung sexueller Funktions-
figsten Krankheitsbildern unserer Zeit zählen.        störungen liegen. Hierzu werden Beispiele aus
Sie werden wahrscheinlich durch den alters-           der sexualtherapeutischen Praxis dargestellt.
demographischen Wandel und damit, einher-             Sehr willkommen sind Beispiele aus dem Be-
gehend mit der Zunahme von chronischen                rufsalltag der Teilnehmenden, so dass schwie-
Erkrankungen, als sekundäre Sexualstörungen           rige therapeutische Fragestellungen besprochen
aufgrund einer Erkrankung und/oder deren              werden können.
Behandlung weiter zunehmen (z.B. kardiovas-
kuläre    Erkrankungen;     Krebserkrankungen;        Literatur
gynäkologische Erkrankungen, operative Ein-           - Beier, K.; Bosinski, H.; Loewit, K. (2005).
griffe im kleinen Becken; schwere Allgemeiner-        Sexualmedizin. München: Urban & Fischer. - - -
krankungen u.v.m.). Epidemiologische Studien          - Gromus, B. (2002). Fortschritte der Psycho-
sind aufgrund des Themengebietes, das als             therapie. Sexualstörungen der Frau. Göttingen:
sehr privat und intim gilt, schwer zu erheben         Hogrefe.
und entsprechen nicht unbedingt den Stan-             - Kockott, G.; Fahrner, E.-M. (2000). Fortschrit-
dards. Man geht in zuverlässigeren Studien            te der Psychotherapie. Sexualstörungen des
davon aus, dass 42% der Frauen und 35% der            Mannes. Göttingen: Hogrefe.
Männer unter sexueller Dysfunktionen leiden.          - Kockott, G.; Fahrner, E.-M. (Hrsg.) (2004).
Aufgrund der oben genannten Ausführungen              Sexualstörungen. Stuttgart. Thieme.
sollte der Behandlung von sexuellen Funktions-
störungen auch in der Psychotherapie mehr
Gewicht verliehen werden. Therapeuten sollten
zumindest Basiskenntnisse im Erkennen und
Behandeln dieses Störungsbereichs erwerben
und anwenden können. Bei der Behandlung
sexueller Dysfunktion ist es wichtig, dass

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