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AIM AVM-CH 39. Weiterbildungsgang/Veranstaltungen Sommersemester 2021 (13. März - 27. Juni) Wintersemester 2021/22 (16. Okt. - 13. Feb.) AIM AVM-CH Akademie für Verhaltenstherapie und Methodenintegration 1 - AIM
Akademie für Verhaltenstherapie und Methodenintegration – AIM Oktober 2020 Liebe Kollegin Lieber Kollege Auf den folgenden Seiten finden Sie das Am Ende eines Semesters erhalten Sie ge- Jahresprogramm Ihres Weiterbildungsganges trennte Gesamtbescheinigungen zu den von für das Sommersemester 2021 und das Ihnen besuchten Kursen und Kleingruppen- Wintersemester 2021/22. Die für Sie rele- supervisionen (nur nach Eingang der Semes- vanten Kurse sind dort im Überblick darge- tergebühren). stellt beschrieben. Weitere Informationen entnehmen Sie bitte Sie erhielten automatisch eine Platzreserva- unserer Homepage. tion für diese Kurse. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich und eine Anmeldebestäti- Mit freundlichen Grüssen und vielen Anre- gung erfolgt nicht. gungen für Ihre Tätigkeit Bitte informieren Sie die Geschäfts- stelle frühzeitig, falls Ihre Teilnahme Ihre AIM an einem Kurs nicht möglich ist. Wir können diesen Platz dann an „Nachholende“ weiter vergeben. Die Kurs- und Kleingruppensupervisions- gebühren („Semestergebühren“) werden in zwei Raten pro Semester in einer Rechnung gestellt und sind innerhalb der genannten Fristen auf das Postkonto der AIM zu beglei- chen (AIM, IBAN CH23 0900 0000 9071 7001 9). 2
Kontakt mit uns Veranstaltungsorte Abkürzung im Programm Veranstaltungsort Schulungsräume Bern Schulungsräume Bern Zähringerstr. 25, 3012 Bern (Schulungsräume der AIM im Untergeschoss) Innovationsdorf Bern Innovationsdorf Bern Wylerringstrasse 36, 3014 Bern (Raum Air & Heartmind, 3. Stock ) Klinik Sonnenhalde Basel Klinik Sonnenhalde AG Psychiatrie und Psychotherapie Gänshaldenweg 28 CH-4125 Riehen (Mehrzweckraum) Kontakt mit us 3
Überblick zum Jahresprogramm (SS 2021 und WS 2021/2022) Sommersemester 2021 39. Weiterbildungsgang (2. Semester) 13./14.03.21 Dipl.-Psych. K. Mayer Übungsseminar Falldokumentation 17./18.04.21 Dr. phil. P. Newark Gesprächsführung Dr. phil. J. Buchli-Kammermann 05./06.06.21 PD Dr. phil. A. Delsignore Angst und Zwang 26./27.06.21 Dr. phil. D. Müller Schizophrenie: Überblick Wintersemester 2021/2022 39. Weiterbildungsgang (3. Semester) 16./17.10.21 Lic. phil. A. Costa Ressourcenaktivierung 11./12.12.21 Dr. phil. P. Newark ADHS im Erwachsenenalter 08./09.01.22 PD Dr. rer.nat. R. Demmel Motivational Interviewing 12./13.02.22 Dr. rer. biol. hum. I. Schweizer Sexuelle Störungen AIM AVM-CH 4
Übungsseminar Verhaltensanalyse, Therapieplanung und Falldokumentation Seminarleiter Klaus Mayer Termin 13./14.03.2021 Beginn 9.15 Uhr Ort Innovationsdorf Bern Beschreibung/Themen des Seminars Im Vordergrund des Seminars steht die Literatur Erarbeitung einer verhaltenstherapeutischen - Bartling, G., Echelmeyer, L. & Engberding, Falldarstellung auf der Grundlage des Do- M. (1998) Problemanalyse in therapeuti- kumentationsschemas der AIM. Das Seminar schen Prozess. Stuttgart: Kohlhammer soll den Teilnehmenden ermöglichen, Erfah- - Fliegel, S. & Heyden, Th. (1994) Verhal- rungen mit dem Dokumentationsschema zu tenstherapeutische Diagnostik I. Problem- sammeln und Anwendungssicherheit für analyse und Methoden der Informationsge- seine Nutzung in der Supervision und bei winnung. Tübingen: DGVT Verlag der Erstellung eigener Falldokumentationen - Kanfer, F.H., Reinecker, H & Schmelzer, D. zu erlangen. Das Seminar hat einen ausge- (2012). Selbstmanagement-Therapie: Ein prägten Praxisbezug. Es werden verschiede- Lehrbuch für die klinische Praxis (5., korr. ne Materialien zur Planung und Strukturie- und durchges. Aufl.). Berlin, New York: rung von Therapieprozessen und Möglich- Springer. keiten zu deren Nutzung für eine systemati- - Knafla, I. & Ehlert, U. (2001) Verhal- sche Falldokumentation vorgestellt. Als tensanalyse. Psychotherapeut 46, 145-153 Grundlage dafür dienen aktuelle Fälle der - Margraf, J. (Hg)(2009) Lehrbuch der Ver- Seminar-teilnehmenden, die in Kleingruppen haltenstherapie, Band 1: Grundlagen, Diag- nach der Struktur des Dokumentations- nostik, Verfahren, Rahmenbedingungen. schemas aufgearbeitet werden und als Mo- Berlin: Springer dell für die Erstellung weiterer Falldokumen- - Tuschen-Caffier, B. & v. Gemmeren, B. tationen dienen. Als Vorbereitung zum Se- (2009) Problem- und Verhaltensanalyse. In J. minar sollten Notizen zu einem aktuellen Margraf & S. Schneider (Hg) Lehrbuch der Fall mitgebracht werden. Verhaltenstherapie. Band 1: Grundlagen, Diagnostik, Verfahren, Rahmenbedingungen (S. 364-375). Berlin: Springer 5
Gesprächsführung in der Psychotherapie Seminarleiterinnen Jacqueline Buchli-Kammermann Patricia Newark Termin 17./18.04.2021 Beginn 9.15 Uhr Ort Klinik Sonnenhalde Basel Beschreibung / Themen des Seminars In der Psychotherapie ist die Gesprächsfüh- rung ein zentrales sowie tragendes Element. Ziele des Seminars sind: Eine gelungene Kommunikation trägt we- - theoretische und praktische Kenntnisse von sentlich zur Beziehungsgestaltung und zum verschiedenen Gesprächsführungstechniken therapeutischen Verlauf bei. Verschiedene erwerben Techniken der psychotherapeutischen Ge- - im Rollenspiel neue Techniken üben und sprächsführung mit dem Schwerpunkt auf mehr Sicherheit als Therapeut(in) erlangen kognitiver Verhaltenstherapie und 3. Welle- - Sensibilisierung für “Störungen“ in der Ansätzen werden vorgestellt und geübt. Kommunikation; Reflektion und Aneignen Darüber hinaus will dieser Workshop auf von psychotherapeutischen Strategien im Fallstricke und Störungen in der Kommuni- Umgang mit diesen kation eingehen. Der Umgang mit diesen soll diskutiert und anhand von hilfreichen Stra- Literatur tegien geübt werden. - Beck, J. S. (2013). Praxis der kognitiven Im ersten Teil des Workshops stehen die Therapie. Weinheim: Psychologie Verlags therapeutische Haltung und der Beziehungs- Union. aufbau, die Zielsetzung und der Therapiebe- - Kanfer, F. H. (2006). Umgang mit schwieri- ginn im Vordergrund. gen Therapiesituationen. In Kanfer, F. H., Der zweite Teil des Workshops widmet sich Reinecker, H. & Schmelzer, D. Selbstma- vorwiegend der Gesprächsführung bei nicht reibungslos verlaufenden Therapiesituatio- nagement-Therapie (5: 403-427). Berlin: nen. Zu „Störungen“ in der Kommunikation Springer. bzw. in der therapeutischen Beziehung kann - Rogers, C. R. (1993). Die klientenzentrierte es sowohl auf Seiten des Patienten als auch Gesprächspsychotherapie. Frankfurt am Mai. auf Seiten des Therapeuten kommen. Die Fischer. Teilnehmer sollen für solche anspruchsvol- - Sachse, R. (2010). Persönlichkeitsstörungen len Situationen sensibilisiert werden und verstehen. Zum Umgang mit schwierigen Anregungen erhalten, um einen sichereren Klienten. Bonn: Psychiatrie-Verlag. und achtsamen Umgang zu erlangen. Es wird viel Raum gegeben, um neue Strategien aus- zuprobieren. Eigene Praxisbeispiele sind erwünscht. 6
Angst und Zwang Seminarleiterin Aba Delsignore Termin 05./06.06.2021 Beginn 9.15 Uhr Ort Schulungsräume Bern Beschreibung/Themen des Seminars Angst ist ein verbreiteter Zustand, der so- Videobeispielen und in praktischen Übungen wohl im Alltag wie auch im klinischen Set- trainiert. Im Seminar wird Raum gegeben, ting sehr häufig beschrieben und beobachtet um typische Schwierigkeiten bei der Behand- wird. Angstreaktionen können sich je nach lung von Angst- und Zwangsstörungen zu Person, Kontext und Vorgeschichte unter- diskutieren. schiedlich äussern und sind oft ein Grund, Ziele des Seminars: Teilnehmende sind in um eine psychotherapeutische Behandlung der Lage, Angst- und Zwangssymptome in Anspruch zu nehmen. diagnostisch einzuordnen. Sie können mit Der Übergang zwischen normalen und ihren KlientInnen individuelle Erklärungsmo- zwanghaften Reaktionen kann fliessend sein. delle erarbeiten, aufrechterhaltende Bedin- Zwänge können sich jedoch auch in einer gungen erkennen und realistische Verände- derartig übertriebenen, absurden und auf- rungsziele ableiten. Sie lernen kognitiv- wändigen Form zeigen, dass sie von aussen verhaltenstherapeutische Interventionsmög- kaum nachvollziehbar sind und zu erhebli- lichkeiten bei der Bewältigung von Angst chem Leidensdruck führen. Die kognitive und Zwang kennen und vertiefen ihre prakti- Verhaltenstherapie bietet empirisch nachge- sche Kompetenz. Sie kennen typische wiesene Methoden, um Angst- und Zwangs- Schwierigkeiten und Grenzen von KVT- störungen wirksam zu behandeln. Methoden und sind in der Lage, diese in der Im Seminar werden zunächst verschiedene eigenen therapeutischen Arbeit zu reflektie- Erscheinungsbilder aus dem Spektrum der ren. Angst- und Zwangsstörungen aufgezeigt. Relevante diagnostische und differentialdiag- Literatur nostische Überlegungen werden anhand von Wird im Seminar abgegeben. Fallbeispielen diskutiert. Das Erkennen mög- licher Faktoren, die im individuellen Kontext bei der Entstehung, Auslösung und Aufrecht- erhaltung von Angst- und Zwangssympto- men eine wichtige Rolle spielen, sowie die Erarbeitung von Hypothesen zu möglichen Funktionalitäten, bilden ein weiterer Schwerpunkt des Seminars. Darauf aufbau- end wird die Formulierung individueller Therapieziele und die Auswahl geeigneter Interventionsmethoden sowohl auf der Symptomebene wie auch bei Hintergrund- problemen thematisiert. Störungsspezifische Methoden bei der Behandlung von Angst- und Zwangsstörungen werden anhand von 7
Schizophrenie: Überblick Seminarleiter Daniel R. Müller Termin 26./27.06.2021 Beginn 9.15 Uhr Ort Schulungsräume Bern Beschreibung/Themen des Seminars Zunächst wird kurz ein integriertes Modell tiellen Indikationsstellung der verschiedenen mit verschiedenen Symptom- und Funkti- Therapieansätze bei akuten, stabilisierten, onsbereichen der Schizophrenie dargestellt, chronifizierten oder Ersterkrankten sollen das in der Veranstaltung als Grundlage für praxisnah geklärt sowie Behandlungsemp- das Verständnis und die Behandlung der fehlungen für die klinische Arbeit vermittelt Schizophrenie dienen soll. werden. Auf das integrierte Modell abgestützt, wird ein Überblick zum aktuellen Stand evidenz- Literatur basierter psychotherapeutischer Behand- - Roder V, Brenner HD, Müller DR (2019) lungsmöglichkeiten gegeben. Dabei lassen Integriertes Psychologisches Therapiepro- sich vier Richtungen unterscheiden: Psycho- gramm bei schizophren Erkrankten IPT, edukation und Familientherapie, kognitive Praxismanual, 7. Aufl. Beltz, Weinheim Remdiationstherapie (KRT), Therapie sozialer - Müller DR, Roder V (2017) Vom kognitiven Kompetenz und Kognitive Therapie bei per- Training zur Kognitiven Remediationsthera- sistierenden Symptomen (KVTp). Schliesslich pie (KRT): Nutzen und Grenzen. Verhaltens- werden auch integrierte Ansätze vorgestellt, therapie, 27, 170–179. welche verschiedene der genannten Inter- - Lincoln T (2014) Kognitive Verhaltensthe- ventionsziele in einem umfassenden Thera- rapie der Schizophrenie. 2., überrbeitete piekonzept zusammenfassen. Auflage. Göttingen: Hogrefe Die erwähnten Interventionsmöglichkeiten - Roder V, Müller DR (2013) INT – Integrier- werden anhand von ausgewählten prakti- te neurokognitive Therapie bei schizophren schen Übungen vermittelt und in Kleingrup- Erkrankten. Springer, Berlin Heidelberg penübungen angewandt. Ziel dabei ist es, - Roder V, Zorn P, Pfammatter M, Andres K, die Besonderheiten der verschiedenen The- Brenner HD, Müller DR (2008) Praxishand- rapierichtungen hinsichtlich spezifischer buch zur Verhaltenstherapeutischen Behand- Didaktik, Interventionstechniken und der lung schizophren Erkrankter, 2. Aufl. Huber, Verwendung von Therapiematerialien ken- Bern nen zu lernen und erstmals auszuprobieren. - Bäuml J, Pietschel-Walz G (2008) Psycho- Die in der Regel zentralen klinischen Fragen edukation bei schizophrenen Erkrankungen. der Motivierung der Patienten zu einer akti- Konsenspapier der arbeitsgruppe Psycho- ven Behandlungsteilnahme, Fragen zur Be- edukation bei schizophrenen Erkrankungen. ziehungs- und Behandlungsgestaltung, u.a. 2. Aufl. Stuttgart: Schattauer auch bei vorherrschender Negativsymptoma- tik, sowie insbesondere Fragen zur differen- 8
Ressourcenaktivierung Seminarleiterin Alessandra Costa Termin 16./17.10.2021 Beginn 9.15 Uhr Ort Schulungsräume Bern Beschreibung / Themen des Seminars Ressourcen stellen den Möglichkeitsraum ten zur Ressourcenaktivierung vermittelt und eines Patienten dar, in dem er sich bewegen im Rollenspiel konkret ausprobiert werden. kann und das ihm zur Befriedigung seiner Bedürfnisse zur Verfügung steht (Grawe, 1999). Literatur Die Ressourcenaktivierung ist ein primäres - Flückiger, Ch., Wüsten, G. (2008). Res- Wirkprinzip der Psychotherapie. Das gezielte sourcenaktivierung. Ein Manual für die Pra- Ansprechen von Ressourcen trägt wesentlich xis. Bern: Huber. zu einer erfolgreichen Therapie bei. - Berking, M. (2008). Training emotionaler Ressourcen (seitens des Therapeuten und Kompetenzen. Verlag: Springer. des Patienten) helfen dabei, eine positive - Grawe, K., Grawe-Gerber M. (1999) Res- Therapie-Beziehung zu schaffen, die Motiva- sourcenaktivierung. Ein primäres Wirkprinzip tion und Selbstwirksamkeit zu fördern und der Psychotherapie. Psychotherapeut 44: 63- das Wohlbefinden wieder vermehrt zu ver- 7 ankern. - Frank, R. (Hrsg.) (2007). Therapieziel Wohlbefinden. Ressourcen aktivieren in der In diesem Kurs wird vermittelt, wie wir als Psychotherapie. Heidelberg: Springer. Therapeutinnen und Therapeuten die Res- - Fliegel, St. Kämmerer A. , R. (2007). Psy- sourcenperspektive einnehmen können, wie chotherapeutische Schätze. Verlaug: dgvt. wir die Ressourcen unserer Patienten auffin- - Koppenhöfer, E. (2004). Kleine Schule des den und brachliegende Ressourcen wieder Geniessens. Verlag: Pabst. reaktivieren können. Neben der Vermittlung - Prior, M. (2002). MiniMax-Interventionen. theoretischer Konzepte an Hand konkreter Heidelberg: Carl-Auer. Beispiele sollen unterschiedliche Möglichkei- 9
Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung im Erwach- senenalter – Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten Seminarleiterin Patricia Newark Termin 11./12.12.2021 Beginn 9.15 Uhr Ort Klinik Sonnenhalde Basel Beschreibung/Themen des Seminars Ziele des Seminars sind: - theoretische Kenntnisse des Störungsbildes Lange Zeit wurde davon ausgegangen, dass eine erhalten Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung (ADHS) ein Phänomen ist, das ausschliesslich im - Besonderheiten bei der Diagnosestellung kennen, diagnostische Mittel bei ADHS kennen- Kindesalter auftritt und im Erwachsenenalter lernen verschwindet. Eine zunehmende Zahl an For- schungsarbeiten konnte jedoch zeigen, dass in ca. - medikamentöse und psychotherapeutische Behandlungsmöglichkeiten kennenlernen 50% der Fälle eine ADHS im Erwachsenenalter - kognitiv-verhaltenstherapeutische Inter- fortbesteht. Mit einer Prävalenzrate von 2-4 % ist die adulte ventionen für die Behandlung der adulten ADHS kennenlernen und praktische Erfahrungen in ADHS eine häufige neurobiologische Störung. Übungssequenzen erarbeiten. Es werden stö- Kernsymptome der ADHS sind Aufmerksamkeits- störungen, (motorische) Hyperaktivität und Impul- rungsspezifische Module (z.B. Umgang mit Auf- schieben oder Impulsivität) bei ADHS vorgestellt sivität. und Elemente daraus in Rollenspielen geübt. Erwachsene Individuen, die an einer ADHS leiden, sind seit ihrer Kindheit von dieser hochgradig - störungsspezifische Schwierigkeiten in der Psy- chotherapie sollen reflektiert und Lösungsmög- vererbbaren Störung betroffen. Die dadurch verur- lichkeiten aufgezeigt werden. sachten multiplen Beeinträchtigungen (z.B. Schule, Weiterbildung, Beruf, soziale Beziehungen) führen bei Erwachsenen mit ADHS häufig zu einer Lern- Literatur geschichte von negativen Ergebnissen oder gar - Krause, J. & Krause, K.-H. (2014). ADHS im Versagen. Fehlen den Betroffenen hilfreiche Co- Erwachsenenalter: Symptome, Differentialdiagno- ping-Strategien, erleben sie sich als unfähig, mit se, Therapie. Stuttgart: Schattauer. Problemen umzugehen. Prokrastination und - Safren, S. A., Perlman, C. A., Sprich, S., & Otto, Vermeidung kann die Folge sein. Ebenfalls kommt M. W. (2008). Kognitive Verhaltenstherapie der es, durch die Impulsivität, häufig zu interpersonel- ADHS im Erwachsenenalter. Berlin: Medizinisch len Schwierigkeiten im Privaten sowie im Berufs- Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft. leben. - Stieglitz, R.-D., Nyberg, E., & Hofecker- Aktuelle empirische Studien zeigen, dass kognitiv- Fallahpour, M. (2011). ADHS im Erwachsenenal- behaviorale Interventionen in Kombination mit ter. Fortschritte der Psychotherapie. Göttingen: Pharmakotherapie (Methylphenidat) bei adulter Hogrefe. ADHS eine effektive Behandlungsmethode darstel- - National Institute for Health and Clinical len. Psychotherapie kann dazu beitragen, Coping- Excellence Guidelines, NICE (2009). Attention Strategien zu entwickeln, das Vermeidungsverhal- Deficit Hyperactivity Disorder. Diagnosis and ten und Prokrastination aufzugeben sowie die management of ADHD in children, young People Lebensqualität des Patienten zu verbessern. and adults. National Clinical Practice Guideline Number 72. The British Psychological Society & The Royal College of Psychiatrists. www. nice.org.uk. 10
Wie motiviere ich unmotivierte Patienten? Motivational Interviewing – Kommunikation auf Augenhöhe Seminarleiter Ralf Demmel Termin 08./09.01.2022 Beginn 9.15 Uhr Ort Schulungsräume Bern Beschreibung/Themen des Seminars Motivational Interviewing (MI) ist ein zugleich patien- (7) auf Einwände und Vorbehalte reagieren, tenzentriertes und direktives Verfahren. Die Patienten (8) Behandlungsethik (Akzeptanz, Partner- werden nicht »überzeugt« oder zu etwas überredet, schaftlichkeit etc.), sondern vielmehr zu einem so genannten Change (9) Arbeitshilfen und Materialien (Agenda Talk – einem lauten Nachdenken über Veränderung – Mapping, Value Card Sort etc.), ermutigt (Möchte ich etwas verändern? Traue ich mir (10) Körpersprache und nonverbale Kommuni- das zu? Warum sollte ich vielleicht etwas verändern? kation, etc.). Veränderung soll nicht verordnet, sondern (11) Auswertungsverfahren (MITI, REM etc.). vielmehr in gegenseitigem Einvernehmen – auf Au- genhöhe – vereinbart und vorbereitet werden. So Methoden: Auswertung von Audioaufzeichnungen, wird der Patient zum Fürsprecher einer Veränderung Auswertung von Transkripten, Life-und Videode- und nicht genötigt, seine »Laster« oder »schlechten monstrationen (»Lernen am Modell«), Übungen in Gewohnheiten« zu verteidigen. Da auf jegliche Kon- kleinen Gruppen (zwei bis drei Teilnehmer), kurze frontation verzichtet wird, profitieren insbesondere Referate des Dozenten (15 bis 20 Minuten) »unmotivierte« und »schwierige« Patienten von einer Ziele: Im Laufe der Fortbildung werden – ausgehend Behandlung, die den von Miller und Rollnick (2015) von der Definition individueller Lernziele – bereits formulierten Prinzipien entspricht: Die Vorbehalte erworbene Kompetenzen vertieft und erweitert. und Einwände des Patienten werden aufgegriffen, Neben dem »Feintuning« der Gesprächsführung unfruchtbare Auseinandersetzungen vermieden und nehmen die Anpassung an spezifische Zielgruppen Widerstände minimiert. und Settings sowie verschiedene Formate breiten MI wurde zunächst in Abgrenzung zu herkömmlichen Raum ein. Die Fortbildung »lebt« von den Beiträgen – oftmals konfrontativen –Methoden der Behandlung der Teilnehmer sowie der Bereitschaft, aufgezeichne- alkoholabhängiger Patienten entwickelt. In den ver- te Gespräche zu analysieren und dabei »genau hinzu- gangenen Jahren wurde der Anwendungsbereich hören«. jedoch zunehmend erweitert: Verhaltensmedizin (z. B. Adipositas, Diabetes, Tabakabhänggkeit), Psy- Literatur chotherapie (z. B. Essstörungen, Störungen im Kin- - Demmel, R. (2016). Motivational Interviewing. In J. des- und Jugendalter), Soziale Arbeit (z. B. Bewäh- Bengel & O. Mittag (Hrsg.), Psychologie in der medizini- rungshilfe, Strafvollzug, Wohnungslosenhilfe) oder schen Rehabilitation: Ein Lehr- und Praxishandbuch (pp. Zahnmedizin (Dentalhygiene). 105-114). Berlin: Springer. Programm - Demmel, R. (2017). Poster Motivational Interviewing: (1) Begriffe, Definitionen, Konzepte (change Prozesse auf einen Blick. Weinheim: Beltz. talk, sustain talk etc.), - Demmel, R. & Kemény, G. (2017). Motivational Inter- (2) theoretische Grundlagen und aktueller viewing: Arbeitshilfen für Therapie und Beratung. Mit Stand der Forschung, einem Geleitwort von Stephen Rollnick. Freiburg im (3) Aufgaben des Therapeuten (engaging, Breisgau: Lambertus. focusing, evoking, planning), - Demmel, R. & Stuppe, M. (2016). Motivational Inter- (4) Gesprächstechniken (Affirmationen, offene viewing: Kommunikation auf Augenhöhe. InFo Neurolo- Fragen, Zusammenfassungen etc.), gie & Psychiatrie, 18, 40-44. - Miller, W. R. & Rollnick, S. (2015). Motivierende Ge- (5) Empfehlungen und Ratschläge formulie- sprächsführung. Freiburg im Breisgau: Lambertus. ren, (6) Informationen angemessen dosieren, 11
Sexuelle Störungen Seminarleiterin Ines Schweizer Termin 12./13.02.2022 Beginn 9.15 Uhr Ort Schulungsräume Bern Beschreibung/Themen des Seminars Therapeuten sowohl somatisches Basiswissen Sexualität gehört zu den Grundbedürfnissen (Anatomie, Physiologie, Endokrinologie u.a.) des Menschen! Studien zeigen auf, dass ein besitzen und Techniken aus der Verhaltensthe- signifikanter Zusammenhang zwischen sexuel- rapie aber auch aus der klassischen Sexualthe- ler Gesundheit und Lebenszufriedenheit be- rapie anwenden können. Da die Sexualität steht! Entgegen verbreiteter Vorurteile sind immer auch eine Beziehungsebene beinhaltet, aber Sexualprobleme kein besonders heikles, müssen Therapeuten systemisches Wissen und schwieriges und gar «undankbares» Gebiet der paartherapeutisches Wissen besitzen. Betrach- Psychotherapie. Im Gegenteil: es gibt wenige tet man die Sexualität als körperliches Gesche- Bereiche der Psychotherapie, in denen man hen sind ebenfalls körperpsychotherapeutische Klienten so wirkungsvoll helfen kann. Kli- Kenntnisse von Vorteil. In diesem Seminar ent/innen sind meist sehr dankbar, wenn ihr werden Basiskenntnisse der Anatomie und Therapeut sich dieser Probleme annimmt – Physiologie der Sexualität vermittelt und Ätio- auch im Rahmen anderer somatischer und logie und Diagnostik sexueller Funktionsstö- psychischer Erkrankungen. Es ist anzunehmen, rungen behandelt. Hauptaugenmerk wird je- dass sexuelle Funktionsstörungen zu den häu- doch auf der Behandlung sexueller Funktions- figsten Krankheitsbildern unserer Zeit zählen. störungen liegen. Hierzu werden Beispiele aus Sie werden wahrscheinlich durch den alters- der sexualtherapeutischen Praxis dargestellt. demographischen Wandel und damit, einher- Sehr willkommen sind Beispiele aus dem Be- gehend mit der Zunahme von chronischen rufsalltag der Teilnehmenden, so dass schwie- Erkrankungen, als sekundäre Sexualstörungen rige therapeutische Fragestellungen besprochen aufgrund einer Erkrankung und/oder deren werden können. Behandlung weiter zunehmen (z.B. kardiovas- kuläre Erkrankungen; Krebserkrankungen; Literatur gynäkologische Erkrankungen, operative Ein- - Beier, K.; Bosinski, H.; Loewit, K. (2005). griffe im kleinen Becken; schwere Allgemeiner- Sexualmedizin. München: Urban & Fischer. - - - krankungen u.v.m.). Epidemiologische Studien - Gromus, B. (2002). Fortschritte der Psycho- sind aufgrund des Themengebietes, das als therapie. Sexualstörungen der Frau. Göttingen: sehr privat und intim gilt, schwer zu erheben Hogrefe. und entsprechen nicht unbedingt den Stan- - Kockott, G.; Fahrner, E.-M. (2000). Fortschrit- dards. Man geht in zuverlässigeren Studien te der Psychotherapie. Sexualstörungen des davon aus, dass 42% der Frauen und 35% der Mannes. Göttingen: Hogrefe. Männer unter sexueller Dysfunktionen leiden. - Kockott, G.; Fahrner, E.-M. (Hrsg.) (2004). Aufgrund der oben genannten Ausführungen Sexualstörungen. Stuttgart. Thieme. sollte der Behandlung von sexuellen Funktions- störungen auch in der Psychotherapie mehr Gewicht verliehen werden. Therapeuten sollten zumindest Basiskenntnisse im Erkennen und Behandeln dieses Störungsbereichs erwerben und anwenden können. Bei der Behandlung sexueller Dysfunktion ist es wichtig, dass 12
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