Aktionen, Erfolge und Geschichte - Greenwire
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WIE ALLES BEGANN: Im Jahr 1980 kennt kaum Erfolge und Lösungen, die jemand in Deutschland die Welt verändern Greenpeace. Umweltschutz Seit Jahrzehnten zeigt Greenpeace, ist für die meisten ein Fremd dass sich Siege für den Umwelt- wort. Das ändert sich nach schutz erreichen lassen – auch gegen der Gründung des deutschen mächtige Konzerne und uneinsichtige Greenpeace-Büros: In den 80er Regierungen. Mit Aktionen rund um Jahren decken die Umwelt- den Globus, Hintergrundarbeit auf schützer zahlreiche Umwelt- internationalen Konferenzen und vielen Hunderttausend Unterstützern skandale auf und benennen weltweit gelingt es, den nötigen Umweltsünder. Spektakuläre Druck für Veränderungen aufzubauen. Aktionen sorgen für Schlagzei- 1981 – Aktion gegen Atommüll-Versenkung Dank vieler privater Spenderinnen len und machen Missstände und Spender kann Greenpeace einer breiten Öffentlichkeit be- erfolgreich arbeiten. So bleibt die Organisation wirklich unabhängig – sie akzeptiert keine kannt. Damit setzt Greenpeace Gelder von Regierungen, Parteien oder der Industrie. die Verantwortlichen erfolgreich Greenpeace-Kampagnen bringen Erfolge, etwa beim „Weltpark Antarktis”, beim Urwald- unter Druck, ihr umweltschädli- und Meeresschutz. Greenpeace-Lösungen belegen, dass es anders geht. Beispiele dafür ches Verhalten zu ändern. sind chlorfreies Papier, der klimafreundliche Kühlschrank „Greenfreeze”, das Sparauto „SmILE” oder das Energiekonzept „Der Plan”, ein Energieszenario für Deutschland ohne gefährliche Atom- und Kohlekraft. Unterwegs zum Grünen Frieden 1971 Im kanadischen Vancouver gründet sich Greenpeace. Eine Hand voll Umweltschützer sticht am 15. September in See, um amerika- 1981 – Aktion gegen nische Atomwaffentests auf der Giftschleuder Boehringer Insel Amchitka vor Alaska zu ver- hindern. 1972 Ausweitung des Widerstands auf französische Atomtests im Südpazifik. 1975 Start der Walekampagne im Pazifik: Aktivisten fahren mit Schlauchboot- 1971 – Protest gegen Atomtests en in die Schusslinie der Harpunen. 1976 Auftakt der Kampagne zum Schutz der Robben in Neufundland. 1977 Green- peace kauft das erste eigene Schiff, die „Rainbow Warrior“, und erhält Beobachterstatus bei der Internationalen Walfangkommission (IWC). 1978 Greenpeace deckt auf, dass europäische Länder Atommüll im Atlantik verklappen. Die Crew der „Rainbow Warrior“ behindert mit wagemutigen Schlauchboot-Einsätzen die Versenkung von britischem Atommüll. 1980 Greenpeace Deutschland geht aus dem „Verein zur Rettung von Walen und Robben“ hervor. 13. Oktober: Erste Aktion in der Nordsee gegen Kronos-Titan, die im Auftrag der Bayer AG Dünnsäure (verdünnte Schwefel- säure) ins Meer pumpt. 1981 Auftakt der Chemie-Kampagne: Zwei Aktivisten verharren 26 Stunden auf dem 35 Meter hohen Schlot der Firma Boehringer, die unter anderem lindanhaltige Pestizide herstellt. Dabei verseucht sie Luft, Wasser und Böden mit Dioxinen und anderen hochgiftigen Chemikalien. 1984 schließen die Behörden Boehringer.
1982 Greenpeace unterstützt Elbfischer gegen DOW Chemical. Der Konzern pumpt u. a. Quecksilber in die Elbe und vergiftet die Fische. Die IWC verbietet die kommerzielle Waljagd, in Kraft ab 1986. Krach im deutschen Büro über den Führungsstil: Einige Ehrenamtliche steigen aus und gründen Robin Wood. 1983 Greenpeace übergibt der Bundesregierung eine Million Unterschrif- ten gegen das Robbenschlachten. Der EG-Umweltrat beschließt den Einfuhrstopp für Jungrobbenfelle. Start der Arbeit gegen Treibnetz- fischerei und Beginn der Antarktis-Kampagne. Greenpeace fordert einen „Weltpark Antarktis“, um den eisigen Kontinent vor Ressourcen-Abbau Seit 1983 – Aktionen gegen Treibnetzfischerei und Zerstörung zu bewahren. 1984 Gegen sauren Regen und Waldsterben: Greenpeacer besetzen zeitgleich in acht europäischen Ländern die Schlote von Kohlekraftwerken. 1985 Die „Beluga“, mit Chemielabor an Bord, nimmt ihre Arbeit gegen Flussverschmutzung auf. Im Visier sind vor allem die Papierhersteller, die Chlorbleiche-Abwässer einleiten. Die „Rainbow Warrior“ wird in Auckland vom französischen Geheimdienst versenkt. Ein Greenpeace- Fotograf stirbt. 1984 – Protest an Kohlekraftwerken 1986 Nach dem Super-GAU von Tschernobyl verstärkt Greenpeace die Kampagne gegen die zivile Nutzung der Atomkraft. Das Verbot des kommerziellen Walfangs, 1982 von der IWC beschlossen, tritt in Kraft. 1987 Greenpeace eröffnet eine eigene Antarktis-Station, um Umweltschäden zu dokumentieren. Greenpeace startet das „Bergwaldprojekt“. Freiwillige pflanzen Bäume gegen das Waldsterben. Aktivisten protestieren mit einem Transparent auf der Georgij-Dimitroff-Brücke in Dresden gegen die Verschmutzung der Nordsee durch Elbanrainer. 1987 – Greenpeace eröffnet Antarktis-Station
GREENPEACE BRINGT 1988 Das deutsche Büro startet eine Kampagne gegen illegalen Giftmüllexport aus NICHT NUR UMWELT- Industrieländern nach Afrika, Lateinamerika sowie Osteuropa und veröffentlicht brisante SKANDALE ANS LICHT Recherchen zu den Müllschiebereien. Eine halbe Million Protestpostkarten an das der Öffentlichkeit, sondern Auswärtige Amt fordern den „Weltpark Antarktis“. entwickelt auch Lösungen. Die beweisen, dass es anders geht 1989 Auftakt der Kampagne gegen die – sehr zum Ärger der Industrie. Ozonkiller FCKW. 250 Greenpeacer besetzen 1992 zeigt der „Greenfreeze“: das Gelände von Hoechst. Das Greenpeace- Kühlschränke lassen sich Magazin erscheint auf chlorfrei gebleichtem ohne FCKW und FKW und Papier. 20 Aktivisten empfangen einen somit ozon- und klimascho- nuklear bewaffneten britischen Flugzeugträger nend herstellen. 2002 zeigt es im Hamburger Hafen und fordern „Atomfreie Greenpeace der deutschen Meere“. Beginn der Kampagne für den Schutz Autoindustrie und präsentiert des Regenwaldes: Deutsche Baumärkte sollen ein Dieselauto mit nachträglich kein Tropenholz mehr verkaufen. Die Dünn- eingebautem Dieselrußfilter. säure-Verklappung in der Nordsee wird ein- Dieser hält die gefährlichen gestellt. Rußpartikel zurück und 1990 Die Giftmüllverbrennung auf der schützt die Menschen vor diesem Feinstaub und damit Nordsee wird eingestellt. Das Greenpeace- vor Dieselkrebs und anderen Büro in Ostberlin nimmt nach der Wende seine Krankheiten. Arbeit auf. Die „Beluga“ setzt auf einer zwei-monatigen Elbfahrt Flussverschmutzer in Ost und West unter Druck. Das Kinder- und Jugendprojekt wird aus der Taufe gehoben. 1700 Großplakate prangern die Chefs der 1989 – FCKW-Aktion bei Hoechst Chemie-Industrie an: „Alle reden vom Klima – wir ruinieren es“. Greenpeace veröffentlicht geheim gehaltene Routen, auf denen in Deutschland Atommüll transportiert wird. 1991 Aktivisten stoppen einen Transport mit radioaktiver Fracht aus dem Atomkraft- werk Unterweser in die Wiederaufarbeitungsanlage Sellafield. Riesenerfolg: 26 Staaten unterzeichnen das Antarktis-Schutzprotokoll, das den Rohstoffabbau für 50 Jahre verbie- tet. Greenpeace bringt ein Plagiat des „Spiegel“ heraus: als erste Zeitschrift auf chlorfrei gebleichtem Tiefdruck-Papier. 1991 – Protest gegen Atommülltransporte
1992 Greenpeace entwickelt zusam- men mit einer ostdeutschen Firma den „Greenfreeze“, den weltersten Kühl- schrank ohne FCKW und FKW. Aktivisten bringen dem deutschen Umweltminister radioaktiv verseuchten Sand vom Strand nahe der britischen Wiederaufarbeitungsanlage Sellafield, die deutschen Atommüll verarbeitet. Green- 1992 – Giftmüll-Aktion in Rumänien peace entdeckt in Rumänien Fässer mit GEWALTFREI, Altpestiziden und bringt sie zurück nach Deutschland. Umweltminister Töpfer lässt INTERNATIONAL daraufhin den ganzen Giftmüll zurückholen. UND UNABHÄNGIG – 1993 Die London Dumping Convention beschließt, die Entsorgung von radioakivem das sind die Grundprinzipien und industriellem Müll auf See ganz zu verbieten. Kampagne für die letzten Urwälder von Greenpeace. Die Umwelt- Kanadas, die für die Papiergewinnung kahl geschlagen werden sollen. Aktivisten riegeln schutzorganisation arbeitet den Zugang zu den Wäldern ab. Der Ökokühlschrank „Greenfreeze“ setzt sich in unabhängig von Regierungen, Deutschland und Europa durch und startet seinen weltweiten Siegeszug – unter anderem Parteien und wirtschaftlichen in China und Japan. Interessengruppen. Internationalität mit heute über 1994 Die Basler Konvention beschließt das Verbot aller Müllexporte der Industrie- 40 Ländervertretungen welt- nationen in die Entwicklungsländer und nach Osteuropa. Die IWC richtet ein Wal- weit ist dabei eine besondere schutzgebiet in antarktischen Gewässern ein. Erste Aktionen gegen Castor-Transporte. Stärke – und in Zeiten zu- Greenpeace entwirft das Konzept für eine ökologische Steuerreform. Mit dem Stadt- nehmender Globalisierung forst Lübeck präsentieren die Umweltschützer das erste Waldgebiet in Deutschland, das unverzichtbar. Weltweit hat ökologisch bewirtschaftet wird. Der Luftmessbus von Greenpeace Deutschland ist Greenpeace rund 2,9 Millionen unterwegs in Mexico-City, wo die Luft extrem belastet ist. Unterstützer, allein in Deutsch- land sind es heute über 580.000 Fördermitglieder. Sie sichern die finanzielle und 1994 – Luftmessbus in Mexico-City politische Durchschlagskraft – und machen erfolgreiche Greenpeace-Kampagnen über- haupt erst möglich.
GREENPEACE FÖRDERT 1995 Mehrere Wochen hält Greenpeace die ausgediente Ölplattform „Brent Spar“ DIE WEITER- besetzt, die Shell in der Nordsee versenken will. Der Ölmulti gibt schließlich bekannt, die ENTWICKLUNG DER „Brent Spar“ an Land zu entsorgen. Kampagne für regenerative Energie: Greenpeace GESELLSCHAFT stellt mit „Cyrus“ den Prototyp einer Photovoltaik-Anlage für ein Einfamilienhaus vor. weit über den Umweltschutz hinaus. Immer wieder gibt es 1996 Greenpeace im Internet: Die Website www.greenpeace.de startet. Auftakt der dafür anerkennendes Lob von Kampagne gegen Gentechnik in der Landwirtschaft: Aktionen an Schiffen, die erst- namhafter Stelle, beispiels- mals Gen-Soja aus den USA nach Europa bringen. Aktionen gegen den finnischen weise von UNO, Weltbank, Papierhersteller Enso, der den deut- Regierungen und Behörden. schen Markt mit Papier bedient und Was Greenpeace einst dafür finnische Urwälder kahl anprangerte, wird heute von schlägt. Greenpeace präsentiert Behörden als gesetzwidrig den „Twingo SmILE“, ein serien- verfolgt – etwa die Giftmüllent- reifes Sparmobil, das nur 2,3 Liter sorgung in Entwicklungsländer, Benzin auf 100 Kilometer ver- die Verwendung von hormon- braucht. Konfrontation mit schädigenden Schiffsan- Heringsfängern im Ärmelkanal, die strichen, die Nicht-Kennzeich- für die Überfischung der Nordsee nung von Gen-Lebensmitteln. mitverantwortlich sind. Greenpeace stellt „Prinzipien für eine ökologisch 1997 – Aktion gegen Gentech-Lebensmittel verträgliche Fischerei“ vor. 1997 Aktionen gegen deutsche Firmen, die Zellstoff aus kanadischen Urwäldern verarbeiten. Das EinkaufsNetz, die Verbraucherorganisation von Greenpeace, startet. Innerhalb eines Jahres steigen rund 270.000 Verbraucher ein und wehren sich gegen genmanipulierte Lebensmittel. 1998 In Folge der „Brent Spar“-Kampagne beschließt die Konferenz der Ostatlantik- Anrainer (OSPAR), die Entsorgung von Öl- und Gasplatt- formen im Meer generell zu verbieten. 1995 – Brent Spar-Aktion: Das Meer ist keine Müllkippe
1998 Im „genetiXproject“ sagen Jugendliche „Nein“ zum Butterfinger, einem Schokoriegel mit genmanipuliertem Mais. Der Produzent Nestlé nimmt daraufhin den Riegel vom Markt. 60.000 Haushalte beteiligen sich an der „Aktion Strom- wechsel“ und erklären gegenüber Greenpeace ihre Absicht, umweltfreundlichen Strom zu beziehen. Aktivisten „empfangen“ einen kanadischen Zellstofffrachter im Hamburger Hafen und fordern, die letzten Urwälder an der Westküste Kana- das vor den Kettensägen zu bewahren. 1999 Aktivisten kennzeichnen Felder, auf denen die Raiffeisen eG heimlich 1998 – genetiXproject gegen Gentechnik Genmais von Novartis anbaut. Deutsche Supermarktketten erklären im März, bei ihren Lebensmittel-Eigenmarken auf Gentechnik zu verzichten. Weltweite Kampagne zur Rettung des Amazonas, des größten tropischen Regenwaldes der Erde. 2000 Greenpeace enthüllt, dass das Europäische Patentamt (EPA) ein Patent auf die Züchtung menschlicher Embryonen erteilt hat. Aktivisten mauern die Eingänge des EPA zu und fordern „Stoppt Patente auf Leben“. „Greenpeace energy“ wird gegründet, die Genossenschaft für sauberen Strom, der nicht aus Atomanlagen und Kohlekraftwerken stammt. Das Schiff „Amazon Guardian“ startet eine mehrmonatige Expedition im Amazonas. In Deutschland stoppen Aktivisten Schiffe, die illegal gefälltes Urwaldholz geladen haben. Ebenso kämp- fen sie für den Schutz des hessischen Kellerwaldes. Mit Erfolg: Ab 2004 wird dieser einzigartige Buchenwald zum Nationalpark. 2001 Aktionen gegen das Ultragift Tributylzinn (TBT) in Schiffsanstrichen haben Erfolg: Die Internationale Organisation für die Seeschifffahrt (IMO) beschließt ein weltweites Verbot von TBT, gültig ab 2003. 2000 – Protest am Europäischen Patentamt 2002 Greenpeace kämpft für den Schutz der sieben letzten großen Urwaldge- biete weltweit. Aktionen gegen den Ölmulti Exxon (Esso), der den Klimaschutz blockiert. Die Kampagne gegen Krebs erregenden Dieselruß soll deutsche Autobauer dazu bewegen, endlich Dieselrußfilter in ihre Fahrzeuge einzubauen. 2003 „Nein“ zum Irakkrieg! Weltweit setzen sich Greenpeacer mit Aktionen für den Frieden ein. Das EinkaufsNetz, ein Verbraucherprojekt von Greenpeace, startet eine Kampagne gegen Gift und Gentechnik im Essen. Die Umweltstiftung Greenpeace unterstützt den Tierpark Warder, um seltene europäische Nutztier- rassen vor dem Aussterben zu bewahren. 2004 Rund 1,5 Millionen Ratgeber „Essen ohne Gentechnik“ werden verteilt. Er enthält Listen mit Firmen, die gentechnikfreie Lebensmittel garantieren. Gegen Gen-Pflanzen in Futtermitteln protestiert Greenpeace beim Konzern Müllermilch. Kampagne für die Meere: Greenpeace ist in Nord- und Ostsee unterwegs und fordert Meeresschutzgebiete. 2004 – Meeresschutz-Aktion
2005 Der Ratgeber „Essen ohne Pestizide“ erscheint – mit Tipps für den Einkauf von Obst und Gemüse ohne giftige Spritzmittel. Die „Esperanza“ startet eine einjährige Weltreise zur Kampagne „SOS Weltmeer“, dokumentiert u. a. die Überfischung und Verschmutzung der Meere und fordert echte Schutzgebiete weltweit. Mit einem fünf Meter hohen Dinosaurier aus Schrott tourt Greenpeace durchs Land, um gegen die geplante Laufzeitverlängerung für deutsche Atomkraftwerke zu protestieren. 2005 – „Esperanza“ auf der Tour „SOS Weltmeer“ 2006 An der Ostseeküste strandet ein 17 Meter langer toter Finnwal. Greenpeace transportiert das Tier nach Berlin und protestiert damit vor der japanischen Botschaft ge- gen den Walfang. Greenpeacer nehmen Proben gentechnisch veränderter Maispflanzen auf einem Feld bei Borken (Nordrhein-Westfalen). Der Mais der Firma Monsanto enhält Gift, das nicht nur Schädlinge, sondern auch Schmetterlinge und andere Insekten töten kann. GREENPEACE 2007 Mit der Studie „Plan B“ stellt Greenpeace ein fundiertes Energie- und Klimaschutz- WICHTIGER DENN JE: konzept für Deutschland vor – ganz ohne Atom- und Kohlestrom. Greenpeace belegt, Umwelt und Wirtschaft werden dass die hohe Nachfrage nach Palmöl, z. B. von der Kosmetik- oder Lebensmittelbranche, heute zunehmend gegen- die Urwälder Indonesiens zerstört. Der kostbare Urwald muss riesigen Ölpalm-Plantagen einander ausgespielt, ökologi- weichen. An deutschen Autobahnen stellen Greenpeacer Verkehrsschilder mit „120 km/h sche Probleme verschwinden Höchstgeschwindigkeit – Klimaschutz“ auf. Eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf deut- von der politischen Tagesord- schen Autobahnen ist längst überfällig. nung und aus den Medien. Greenpeace und andere Nicht- 2008 Mit Hilfe der „Beluga II“ und einem Arbeitsschiff versenkt Greenpeace Hunderte Regierungsorganisationen Natursteine am Sylter Außenriff (Nordsee) auf dem Meeresgrund, um das Naturschutz- haben daher eine größere gebiet vor Grundschleppnetzfischerei zu bewahren. Das Meeresmuseum Ozeaneum in Bedeutung als je zuvor. Denn Stralsund wird eröffnet, darin die spektakuläre Greenpeace-Ausstellung „1:1 Riesen der sie sind die Einzigen, die sich Meere“ – mit Wal-Modellen in Originalgröße und vielen Infos über die bedrohten noch für die elementarsten Meerestiere. Anliegen einsetzen: den Schutz der Lebensgrundlagen – und damit für eine lebenswerte Zukunft nachfolgender Generationen. 2008 – Aktion am Sylter Außenriff für den Schutz der Fischbestände
2009 Deutschland und die Welt ereilt eine Banken- und Wirtschaftskrise. Als Reaktion auf die milliardenschweren Bürgschaften der Bundesregierung für kriselnde Geldinsti- tute erklettern Aktivisten die Zentrale der Deutschen Bank in Frankfurt. Auf ihrem Banner der Slogan: „Wäre die Welt eine Bank, hättet ihr sie längst gerettet.“ Proteste unter dem Motto „Atomkraft schadet Deutschland“ richten sich gegen Pläne der Energiekonzerne, die Laufzeit alter Atommeiler zu verlängern. 2011 – Nach dem Gau im japanischen Fukushima messen Greenpeace-Experten die Strahlenbelastung 2010 In Finnland werden acht große Urwaldgebiete unter Schutz gestellt – großer Erfolg nach jahrelanger Greenpeace-Arbeit in Deutschland und weltweit. Um die letzten Urwälder Indonesiens GREENPEACE zu retten – Heimat der bedrohten Orang-Utans – fordert Greenpeace vom Lebensmit- MOTIVIERT ZUM UM- telkonzern Nestlé, kein Palmöl aus Urwaldzerstörung zu verarbeiten. Im Mai lenkt Nestlé WELTENGAGEMENT, ein. Der Greenpeace-Kühlschrank „SolarChill“ wird von der Weltgesundheitsorganisa- zum kritischen Umgang mit tion (WHO) für den weltweiten Einsatz zugelassen. Der Impfstoffkühlschrank ist FCKW- Institutionen und damit gegen und FKW-frei und läuft mit Sonnenenergie. Politik-Verdrossenheit und Re- signation. Tausende Kinder, Ju- 2011 Im März kommt es im japanischen Fukushima zum atomaren Super-GAU. gendliche und Erwachsene, die Greenpeace entsendet Expertenteams, um Lebensmittel, Böden und Meereslebewesen zu sich ehrenamtlich für Green- untersuchen. Für Deutschland zeigt Greenpeace mit dem Energiekonzept „Der Plan“, peace-Themen einsetzen, dass eine Versorgung ohne Atom- und Kohlestrom möglich ist. Greenpeace startet im tragen die Arbeit der Organisa- Spessart die Kampagne zum Schutz der deutschen Buchenwälder. Auftakt des Projekts tion bis in die letzte Ecke der „Detox“ für giftfreie Kleidung – erste große Firmen verpflichten sich, bis 2020 giftige Republik und sind Beweis einer Chemikalien aus ihrer Produktion zu verbannen. lebendigen demokratischen Gesellschaft. Greenpeace ist 2012 Proteste gegen Riesentrawler, die vor Westafrika die Meere plündern. Greenpeace überzeugt, dass jeder und jede fordert eine nachhaltige europäische Fischereipolitik. Weltweite Aktionen für den Einzelne zur Veränderung der Schutz der Arktis. Shell, Gazprom und andere Konzerne sollen ihre Ölförderpläne stoppen. Welt beitragen kann. Autobauer VW im Fokus, Greenpeace fordert: Spritspartechnik serienmäßig in die VW-Fahrzeugflotte – ohne Preisaufschlag. 2009 – Auf dem Atomkraftwerk Unterweser
2013 Asiens größter Papierproduzent gibt bekannt, auf die Einschläge in indonesischen Regenwäldern zu ver- zichten – ein Erfolg nach dreijähriger Greenpeace-Kam- pagne. Schließung der Cellulosefabrik am sibirischen Baikalsee: Damit ist nach 15 Jahren Greenpeace-Protest der größte Verschmutzer des weltältesten Süßwassersees beseitigt. Weltweite Proteste für die Freilassung der „Arctic 30“, die friedlich gegen Ölförderung in der Arktis protestierten und dafür rund zwei Monate in russischer Haft sitzen. Zum Jahresende kommen alle Aktivisten frei. 2014 Detox-Kampagne: Vor der Fußball-WM fordert Greenpeace vom Sportkonzern Adidas, endlich Sport- artikel ohne Gift herzustellen. Nach Aktivitäten weltweit verpflichtet sich Adidas zu mehr Transparenz in der Lieferkette und konkreten Ausstiegszielen für fluorierte Chemikalien bis Ende 2017. In der Lausitz demonstrie- ren 7500 Menschen aus über 20 Ländern gegen weitere 2013 – Proteste gegen Ölbohrungen in der Arktis und für die Braunkohletagebaue und für eine echte Energiewende. Freilassung von Aktivisten aus russischer Haft. Die Menschenkette reicht vom deutschen Kerkwitz bis ins polnische Grabice. 2015 Shell beendet seine Pläne, vor Alaska nach Öl zu bohren. Bei der Klimakonferenz in Paris werden ambitionierte Ziele gesetzt: 1,5 statt zwei Grad Klimaerwärmung im Konferenztext. Vattenfall bietet seine Braun- kohlesparte zum Verkauf an. Zu diesen Erfolgen hat Greenpeace jahrelang Druck gemacht, auch in anderen Branchen: Wiesenhof und McDonalds bekennen sich wieder zu gentechnikfreiem Hühnerfutter. Tchibo, Lidl und Aldi verpflichten sich nach Greenpeace-Verhandlungen, ihr Textilsorti- ment zu entgiften. 2016 Erfolg in Kanada: Nach rund 20 Jahren Greenpeace-Einsatz werden 2014 – Lausitz: Demo gegen neue im Februar mehr als drei Millionen Hektar des Great-Bear-Regenwalds vor Kohletagebaue Abholzung geschützt. Im Mai veröffentlicht Greenpeace die bis dahin geheim gehaltenen Vertragspapiere des Handelsabkommens TTIP: Aus- züge als Projektionen auf dem Berliner Reichstag, den Gesamttext in einem gläsernen Leseraum am Brandenburger Tor. Zusammen mit der indigenen Bevölkerung stoppen Aktivisten ein zerstörerisches Staudamm- projekt der brasilianischen Regierung am Amazonas. Greenpeace-Sieg über den Ölkonzern Dea: Im Dezember verbietet die Politik, im National- park Wattenmeer nach Öl zu bohren. Nach Funden von Ethoxyquin in Speisefischen aus konventioneller Aquakultur fordert Greenpeace, das bedenkliche Pflanzenschutzmittel als Futtermittelzusatz zu verbieten. Im Juni 2017 tritt das Verbot in Kraft – ein großer Erfolg von Greenpeace. 2016 – Greenpeace deckt auf: Speisefische aus Aquakulturen sind mit Pflanzengift Ethoxyquin belastet
KEIN GELD VON INDUSTRIE UND STAAT Greenpeace ist international, über- parteilich und völlig unabhängig von Politik, Parteien und Industrie. Mit gewaltfreien Aktionen kämpft Green- peace für den Schutz der Lebens- grundlagen. Rund 580.000 Förder- mitglieder in Deutschland spenden einen regelmäßigen Beitrag an 2016 – Einsicht in TTIP-Handelsverträge: der gläserne Leseraum in Berlin Greenpeace und gewährleisten damit schafft Transparenz unsere tägliche Arbeit zum Schutz der Umwelt. 2017 Ein Erfolg, der die gesamte Branche verändert: Die Detox-Kampagne überzeugt Gore Fabrics, im Outdoor- Sektor aus den gefährlichen fluorierten Chemikalien (PFC) auszusteigen. Mit einem Report zeigt Greenpeace, wie viel Plastik aus Kosmetika in die Meere gelangt. Die Jugendlichen der Umweltschutzorganisation fordern von Beiersdorf, Plastik aus ihren Produkten zu verbannen, und springen vor dem Hamburger Nivea-Haus in die Binnenalster. Im März gibt der Braunkohlekonzern LEAG den Tagebau Jänschwalde Nord auf, wofür sich Greenpeace mit der Bevölkerung jahrelang eingesetzt hatte. Drei Dörfer sind gerettet. Anfang Dezember einigt sich die EU mit 9 Ländern – darunter Kanada, China, Russland, Norwegen und die USA – die industrielle Fischerei im arktischen Meer zu verbieten. Das Moratorium umfasst rund 2,8 Millionen Quadratkilometer und soll mindestens 16 Jahre gelten. 2017 – Hamburg: Jugendliche Greenpeacer protestieren in der Alster für plastikfreie Meere und gegen Mikroplastik in Kosmetik A 0137 6 IMPRESSUM Greenpeace e.V., Hongkongstraße 10, 20457 Hamburg; Tel.: 040 - 306 18 - 0 Politische Vertretung Berlin Marienstr. 19–20, 10117 Berlin; mail@greenpeace.de, www.greenpeace.de V.i.S.d.P. Anja Oeck Fotos Fotos Titel: Daniel Beltra, Dave Sims, Bas Beentjes, Ricardo Beliel, Fred Dott; S. 2: Pierre Gleizes, Robert Keziere, Wolfgang Hain; S. 3: Roger Grace, Greenpeace (Montage), Steve Morgan; S. 4: Diether Vennemann, Sabine Vielmo; S. 5: Sabine Vielmo, Karsten Smid; S. 6: Bernhard Wiesen, Dave Sims; S. 7: Roman Schramm, Thomas Einberger, Christian Aslund; S. 8: Jeremy Sutton-Hibbert, Fred Dott; S. 9: Jeremie Souteyrat, Fred Dott; S.10: Chris Grodotzky, Gordon Welters, Fred Dott; S. 11: Gordon Welters, Daniel Müller; S. 12: Chris Grodotzky, Mike Schmidt; alle © Greenpeace Gestaltung Nina Höffken; Titel: Henriette Jakubik Druck Druckerei Zollenspieker, Zollenspieker Hauptdeich 54, 21037 Hamburg Auflage 15.000 Stand 3/2018 Zur Deckung unserer Herstellungskosten bitten wir um eine Spende: GLS Bank, BLZ 430 609 67, KTO 33 401, IBAN DE49 4306 0967 0000 0334 01, BIC GENODEM1GLS Gedruckt auf 100 % Recyclingpapier www.greenpeace.de
Ehrenamtliches Engagement Die Umwelt liegt Ihnen am Herzen – Mitmachen! Finden auch Sie, dass Politiker und Politikerinnen in Sachen Umweltschutz mehr leisten könnten? Oder sorgen Sie sich über Nachrichten zur Erderhitzung oder aussterbende Fischarten? Vielleicht ärgern Sie sich auch über lapidare Erklärungen von Konzernchefs, warum überschrittene Abgas-Grenzwerte gar nicht illegal seien. Wenn Ihnen diese oder ähnliche Themen am Herzen liegen, dann sind Sie bei uns richtig. Helfen Sie mit, etwas zu verändern! Ehrenamtliche haben viele Möglichkeiten, die Ziele von Greenpeace voranzutreiben: Manche arbeiten an einer bundesweiten Greenpeace-Kampagne, andere stellen regionale Kampagnen auf die Beine, wieder andere leisten Verbraucherarbeit vor Ort. Um kreative Aktionen zu entwickeln und Lösungen für eine bessere, saubere Umwelt durchzusetzen – dazu braucht es Menschen jeden Alters. Gemeinsam können wir viel erreichen! An allen Ecken Konkrete Arbeit „Mich motiviert es, zu Deutschlands aktiv mitten im Leben sehen, dass wir etwas In mehr als 100 Städten bieten Unsere Aktiven sind keine Öko- bewirken können. Es reicht ehrenamtliche Greenpeace- Superfrauen oder -männer. Sie nicht immer aus, sich auf Gruppen Möglichkeiten zum wissen, wie schwierig es ist, die Politik zu verlassen. Mitmachen an. Ob berufstätig, einen ökologisch-nachhaltigen Schülerin, Student oder im Lebensstil zu gestalten. Deshalb Man unterstützt sich gegen- Ruhestand – Greenpeace braucht entwickeln sie konkrete Tipps, die seitig, lernt Gleichgesinnte Menschen, die sich mit Talent, nah am praktischen Leben sind. kennen und ergänzt Kreativität und Idealismus für Sie stellen Schulen oder sogar den Schutz unserer Umwelt ganze Kommunen auf Recycling- sich sehr gut.“ einsetzen. Papier um, besuchen Schulklas- Tim Petzoldt aus der Greenpeace-Gruppe Köln sen und erklären, was Erneuer- In großen Greenpeace-Gruppen, bare Energien sind, weshalb es wie in Hamburg, Berlin oder Mün- für das Klima so wichtig ist, die chen, können Sie sich je nach Regenwälder zu schützen und Aktiv im Netz Interesse für unterschiedliche vieles mehr. Engagieren Sie sich im Internet! Themen engagieren. Welche Themen-Teams es in Ihrer Nähe Unser Online-Auftritt bietet Ihnen gibt, erfahren Sie von den Green- viele Möglichkeiten: Beteiligen peace-Ansprechpartnern vor Ort Sie sich an unseren aktuellen oder auf deren jeweiliger Home- Online-Aktionen diskutieren Sie page. Viele der regionalen Grup- mit uns auf Facebook oder im pen bieten zusätzlich Jugend- Greenpeace-Blog über laufende AGs oder das Team50plus an. Kampagnen oder das aktuelle Eine Übersicht, in welchen umweltpolitische Geschehen. Städten Gruppen aktiv sind, Unterstützen Sie unsere Peti- finden Sie unter: tionen im Netz und laden Sie auch Ihre Freunde und Freundin- www.greenpeace.de/ nen dazu ein. Wir freuen uns, mitmachen/aktiv-werden/ wenn Sie dabei sind – bis bald gruppen und vielen Dank!
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