Alle Stufen des Lebens sind Augenblicke des Glücks und der Liebe.

 
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Alle Stufen des Lebens sind Augenblicke des Glücks und der Liebe.
Alle Stufen des Lebens sind Augenblicke
                    des Glücks und der Liebe.
                                           (Monika Minder)

Ausgabe 2 / April 2022
Alle Stufen des Lebens sind Augenblicke des Glücks und der Liebe.
Miteinander – Füreinander          Ausgabe 2 / April 2022

Inhalt dieser Ausgabe:

  Vorwort                                                           1
  Neue Kaffeesorte                                                  2
  Gewachsen und verwurzelt in der Stiftung St. Ludgeri              3
  Junger Fuchs oder alter Hase?
  Oliver Brinkmann wechselt vom stellvertretenden
  Küchenleiter zur Küchenleitung                                    5
  Namenstagsfeier auf der Wohngruppe Christine                    10
  In der Freude über den Sinn und die Schönheit
  gelesener Texte sind wir alle gleich                            10
  Dämmerstunde in der Cafeteria der Wohnanlage
  Heck-, Dücker- und Dudenstraße                                  12
  Miteinander - Füreinander - Ein Heim kann die
  Welt ersetzen, doch nie die Welt ein Heim                       14
  Unnennbare Tage                                                 16
  Frühlingserwachen                                               17
  Glückskäferfrühlingsglück                                       18
  Unterstützung der heimischen Vögel                              20
  Zugvögel-Quiz                                                   21
  Ostertraditionen aus aller Welt                                 22
  Wie ein Kind vertrauen                                          24
  Frühling                                                        25
  Rätselhaftes                                                    26
  Schmunzelseite                                                  27
  Herzlich Willkommen in der Stiftung                             28
  Geburtstage                                                     29
  Verstorbene Bewohner                                            31
  Religiöse Angebote                                              32
  Termine & Veranstaltungen                                       32
  Ansprechpartner                                                 33
Alle Stufen des Lebens sind Augenblicke des Glücks und der Liebe.
Miteinander – Füreinander                Ausgabe 2 / April 2022

Liebe Leser:innen,
  Sie werden sicherlich bemerkt                Dank all der hungrigen, spenden-
haben, dass die Ausgabe der                  willigen und engagierten Menschen
„Miteinander Füreinander“ einige             konnten wir eine Spendensumme
Tage auf sich warten ließ. Die               von 3.945,77 € generieren, die wir in
erhöhten Infektionszahlen durch die          der vergangenen Woche an die
Coronapandemie haben in diesem               Ukrainehilfe des Caritasverbandes
Jahr auch erstmals zu einem Aus-             für das Bistum Essen übergaben.
bruchsgeschehen in unserer Stiftung
geführt. Beinahe das ganze Haus 1
befand sich in Quarantäne und sorgte
für große Sorgen innerhalb der
Stiftung. Nach einem anfänglichen
Schock, vielen Maßnahmen und
einigen Mühen schafften wir es
jedoch das Virus zu bezwingen und
den      Ausbruch     einzudämmen.
Glücklicherweise waren die meisten
unserer     Bewohner:innen,     Mit-
arbeitenden und Angehörigen mit
einem eher milden Verlauf gesegnet,
so dass wir uns verhältnismäßig
schnell erholten.

   Am 24.02.22, als unsere Zeit-
schrift bereits in den letzten Zügen
lag, ereilte uns die Nachricht des
Kriegsausbruches in der Ukraine.
Neben tiefen Gefühlen der Trauer,
Angst und auch Hilflosigkeit, stellte
sich schnell der Wunsch ein „etwas             Nun hoffe ich, dass Sie uns die
zu können“. Getreu unserem Motto             verspätete   Veröffentlichung  ver-
„Miteinander-Füreinander“      organi-       zeihen und wir Sie mit der
sierten wir kurzfristig unsere Hilfs-        Frühlingsausgabe unserer Mitein-
aktionen für Geflüchtete Menschen            ander–Füreinander erheitern können.
aus der Ukraine, mit der wir unter
anderem durch den Waffelverkauf                 Auf den nachfolgenden Seiten
Spendengelder generierten. Auch              erwarten Sie persönliche Berichte von
Herr Schulz, der schon seit vielen           neuen    und    doch    altbekannten
Jahren seine physiotherapeutischen           Gesichtern, Erlebnisse aus unserem
Leistungen in der Stiftung anbietet,         Alltag und die Vorfreude auf das
spendete      eine    Vielzahl    von        Frühlingserwachen und die wärmeren
bedruckten Tassen, die wir sogleich          Zeiten.
am      Empfang     zugunsten      der
geflüchteten Menschen, verkauften.             Ihre
                                                                 Laura Stietenroth
                                                    für das ganze Redaktionsteam!

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Alle Stufen des Lebens sind Augenblicke des Glücks und der Liebe.
Miteinander – Füreinander               Ausgabe 2 / April 2022

Liebe Leser:innen,                           Kaffee somit zwischen 1,9 und bis zu
                                             2,1 Liter Wasser gebrüht werden
  durch unseren Anspruch uns stän-           kann, ohne dabei an Qualität und
dig weiter zu verbessern, freuen wir         Aroma zu verlieren. Auch hat er
uns Sie darüber zu informieren, wie-         weniger Säure, die man üblicher-
der einen kleinen, aber wichtigen            weise beim Abkühlen von Kaffee
Schritt für Sie erreicht zu haben.           schnell herausschmeckt.

  Mit sage und schreibe knapp 1,5               Wir bleiben bei der Firma Tchibo.
Tonnen Jahresverbrauch in unserem            Der Kaffee heißt nun “Elegant“ und
Haus ist Kaffee eines unserer in der         ist eine 100% Arabica Bohne, aroma-
Menge am meisten konsumiertes                tisch und intensiv.
Produkt und somit natürlich für uns
und Sie eins der wichtigsten tägli-          Liebe Grüsse
chen Getränke und Genussmittel.                                 Oliver Brinkmann

  Da uns bewusst ist, dass nach so
langer Zeit und dem täglichen Ver-
zehr eine gewisse Gewohnheit und
ein Anspruch an diesem Produkt vor-
handen ist, haben wir uns die Ent-
scheidung, die Kaffeesorte zu wech-
seln, nicht leicht gemacht.

   Wir sind uns jedoch sicher, Sie mit
der erheblichen Qualitätssteigerung
zu erfreuen und von unserem neuen
Kaffeegenuss zu überzeugen. Wir
freuen uns für Sie, mehr in die Bohne
und somit in einen noch besseren
Geschmack zu investieren, damit
Ihre Rituale wie z. B. der morgendli-
che Kaffee Ihnen einen noch besse-
ren Start in den Tag ermöglicht oder
der Kaffee zum Mittag, zum Kuchen
oder mit Ihrem Besuch noch besser
schmeckt.

  Wir wünschen uns eine gute Reso-
nanz und freuen uns auf eine positive
Rückmeldung, dass wir Ihren Ge-
schmack getroffen haben.

Zur Information: Der Kaffee wird
nicht nur im neuen Gewand kommen,
sondern auch statt der bisherigen
60 g nun 70 g Pulver pro Beutel ent-
halten. Bitte beachten Sie, dass der

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Alle Stufen des Lebens sind Augenblicke des Glücks und der Liebe.
Miteinander – Füreinander                 Ausgabe 2 / April 2022

Gewachsen und verwurzelt in der
Stiftung St. Ludgeri
Liebe Leserinnen und Leser,                  entschlossen, einen komplett ande-
                                             ren Weg einzuschlagen und die Stif-
   einigen von Ihnen werde ich be-           tung zu verlassen. Doch nach mei-
reits bekannt sein, dennoch möchte           nem Praktikum im Sozialen Dienst
ich mich mit diesem Artikel gerne            hier im Hause änderte sich meine
vorstellen.                                             Meinung. Da ich, als Haus-
                                                        gewächs, schon so lange
  Mein Name ist Michelle                                hier bin und ich mich mit
Kühn, ich bin 28 Jahre alt                              der Stiftung und dem
und arbeite, seit nunmehr                               Motto „Miteinander Für-
10 Jahren, im Ludgeri.                                  einander“     identifiziere,
                                                        stand mein Entschluss in
  Mein Name ist Michelle                                Werden zu bleiben, relativ
Kühn, ich bin 28 Jahre alt                              schnell fest. Die Stiftung
und arbeite, seit nunmehr                               St. Ludgeri hat mich durch
10 Jahren, im Ludgeri.                                  einen Teil meiner Jugend
                                                        und auf dem Weg zum Er-
Angefangen hat meine Ge-                                wachsen werden begleitet
schichte in der Stiftung mit                            und mir viele Erfahrungen
der Ausbildung zur Alten-                               gebracht, die ich nicht
pflegerin, die ich im Jahr 2012 be-          missen möchte. Auch der Zusam-
gonnen habe. Während dieser Zeit             menhalt im Team und der neue
habe ich alle drei Wohnbereiche in           Schwung den Frau Stietenroth mit in
Haus 1 durchlaufen und kennenge-             die Stiftung bringt, haben mich zum
lernt. Nach meiner erfolgreich abge-         Bleiben motiviert.
schlossenen Ausbildung habe ich
dann als examinierte Pflegefachkraft            Doch so ganz ohne Veränderungen
auf dem Wohnbereich Kamillus gear-           geht es auch nicht. Ab dem 01. April
beitet. In dieser Zeit konnte ich viel       2022 werde ich, mit einem weinen-
lernen und habe eine Verbundenheit           den Auge, aus der Pflege ausschei-
zur Stiftung und zu den Bewohner:in-         den und als Sozialarbeiterin im Sozi-
nen und auch den Kolleg:innen ent-           alen Dienst der Stiftung sowie im
wickelt. Im Laufe der Jahre und des          Wohnen mit Service tätig sein. Als
Arbeitsalltags habe ich mich dann            Nachfolgerin von Frau Lippe-Eins
dazu entschlossen, mich beruflich zu         werde ich, nach einer Zeit der Einar-
verändern und weiterzuentwickeln             beitung, dann ihre Stelle überneh-
und habe das Studium der Sozialen            men. Ich sehe dies als eine große
Arbeit nebenberuflich begonnen.              Aufgabe und als Herausforderung an,
                                             der ich mich sehr gerne stelle. Ich
   Nun sind knapp 3 ½ Jahre wie im           freue mich auf die neuen Erfahrun-
Flug vergangen und ich stehe kurz            gen, die ich sammeln kann, auf neue
vor der Abgabe meiner Bachelor-              Kontakte & Begegnungen und auch
arbeit. Zunächst war ich fest                auf die Möglichkeit, meinen Ideen

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Alle Stufen des Lebens sind Augenblicke des Glücks und der Liebe.
Miteinander – Füreinander   Ausgabe 2 / April 2022

etwas Wirklichkeit verleihen zu kön-
nen. Ich blicke den neuen Aufgaben
mit viel Motivation und Freude entge-
gen.

   Ich freue mich auf eine spannende
Zeit und stehe Ihnen selbstverständ-
lich gerne für Rückmeldungen, Fra-
gen und Anmerkungen zur Verfü-
gung.

  Herzlichst
                       Michelle Kühn

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Miteinander – Füreinander                Ausgabe 2 / April 2022

Junger Fuchs oder alter Hase?
Oliver Brinkmann wechselt vom stellvertretenden
Küchenleiter zur Küchenleitung
  Mit Oliver Brinkmann hat die Stif-         Redaktionsteam:
tung St. Ludgeri einen neuen Kü-               Oliver, erzähl unseren Leser:innen
chenleiter gewonnen, der sich bes-           doch einmal, wie Du Koch wurdest.
tens in unserer Küche auskennt. Seit
nunmehr 28 Jahren, in denen er mit           Oliver Brinkmann:
Herrn Herrmann die Küche der Stif-              Gerne, da ich früh mit der Gastro-
tung geleitet hat, setzt er nun seine        nomie durch meine Mutter und mei-
Expertise und Erfahrung ein und lei-         nem Onkel in Verbindung kam, war
tet seit Mitte Dezember eigenständig         sehr früh klar, wo mein Weg hinfüh-
die Küche unserer Stiftung.                  ren wird. Da ich frühzeitig einge-
                                             schult wurde, begann ich mit jungen
  In einem Interview stellt sich Herr        15 Jahren meine Ausbildung als Koch
Brinkmann bei all denen Leser:innen          bei dem damaligen wohl größten
vor, die ihn bisher noch nicht kennen.       gastronomischen Betrieb Hubert Im-
Aber auch diejenigen, die unseren            hoff und konnte mir Erfahrung in den
gut gelaunten Küchenchef bereits             unterschiedlichen Küchen im Saalbau
seit Jahren kennen, können sich auf          (heute Philharmonie/Blumenhof, die
die spannenden Erzählungen aus               es nicht mehr gibt) und zuletzt hier
unserem Interview freuen.                    in der Nähe im Parkhaus Hügel an-
                                             eignen.

                                               Am Anfang war es schwierig für
                                             mich in diesen Beruf hereinzukom-
                                             men und als Jüngster waren die Ar-
                                             beitszeiten für mich sehr hart und
                                             den rauen und strengen Ton in der
                                             Küche war ich nicht gewohnt.

                                                Schon damals hat mich diese Um-
                                             gangsweise geprägt und doch das
                                             genaue Gegenteil bewirkt, denn
                                             diese Art der Hierarchien repräsen-
                                             tiert nicht meinen heutigen Leitungs-
                                             stil, bei dem sich jeder wohlfühlen
                                             kann und bei dem man einen res-
                                             pektvollen    Umgang     miteinander
                                             pflegt. Nebenbei konnte ich bei mei-
                                             nem Onkel im Grafenwald Bottrop,
                                             aber auch aushilfsweise im Maritim
                                             Hotel Gelsenkirchen mein Wissen er-
                                             weitern.

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Alle Stufen des Lebens sind Augenblicke des Glücks und der Liebe.
Miteinander – Füreinander                 Ausgabe 2 / April 2022

   Nach meiner Ausbildung machte             Redaktionsteam:
ich ein kurzes Praktikum im Schlacht-          Aber dann bist du zur Stiftung ge-
hof; eine meiner Erfahrungen, auf die        kommen?
ich rückblickend gerne verzichtet
hätte!                                       Oliver Brinkmann:
                                                Nicht ganz so schnell, hier spielte
  Da es in der damaligen Zeit noch           eigentlich der Zufall eine große Rolle.
einen Wehrdienst gab, wartete ich            Krankheitsbedingt suchte die Stif-
auf meinen Einzugsbescheid und ent-          tung Ludgeri kurzfristig einen Ersatz
schloss mich bis dorthin, an der             für die zu dieser Zeit erkrankten Her-
Mosel im Uerziger Würzgarten Hotel           ren Herrmann und Morgenstern. Ei-
zu arbeiten und leitete dort das erste       gentlich wollte ich mich beruflich neu
Mal eine Küche.                              orientieren und den Beruf als Koch
                                             aufgeben. Zum 01.01.1995 wollte ich
   Nach knapp drei Monaten an der            bei der EVAG Essen als Busfahrer an-
Mosel wurde ich zur Bundeswehr ein-          fangen. Hierfür hatte ich nach meiner
gezogen, wo ich meine Grundausbil-           Bundeswehrzeit die Eingliederungs-
dung in Ahlen absolvierte. Nach mei-         und Förderungsangebote, die mir als
ner Grundausbildung musste ich wie-          Zeitsoldat zur Verfügung gestellt
der eine Entscheidung treffen, denn          wurden genutzt und meinen LKW-
mittlerweile konnte ich durch die 2-         Führerschein sowie den Personenbe-
Brüder-Regelung meinen Wehrdienst            förderungsschein, also den Busführ-
beenden. So bekam ich also das An-           erschein zu machen.
gebot das Unteroffiziersheim UHG
sowie das Offiziersheim OHG zu lei-             Da ich zu dieser Zeit aber keine
ten. Beide waren außerhalb der Ka-           Lust hatte, einfach zwei Monate
serne und die einzige Bedingung war,         nichts zu machen (heute sehe das
mich für 4 Jahre zu verpflichten, was        bestimmt anders aus *lacht*) wurde
ich auch tat. Nach 4 Jahren war un-          ich auf die Stelle in der Stiftung Lud-
sere Einrichtung nicht nur für die Of-       geri aufmerksam, die einen Koch zur
fiziere und Unteroffiziere, sondern          kurzfristigen Überbrückung suchten.
avancierte zur Anlaufstelle für ganz         Aus den zwei geplanten Monaten sind
Hemer und Umgebung. Hochzeiten,              nun doch 28 Jahre geworden! Es hat
Geburtstage, Tagungen waren bei              einfach gepasst und ich habe alle Pla-
meinem Ausscheiden an der Tages-             nungen über Bord geworfen. Geld
ordnung. Durch diese Festlichkeiten          verdienen kann man überall, aber
und die Bekanntheit unserer Küche            was mich glücklich macht ist der
erhielt ich ein Angebot aus Düssel-          Spaß an der Arbeit, den ich bis heute
dorf und musste mich abermals ent-           nicht verloren habe und dass es
scheiden, denn mir wurde in Aussicht         Leute gibt, mit denen man sich ver-
gestellt, Ausbilder für Soldaten, die        bunden fühlt.
ihren Meister machen wollten, zu
werden. Da ich mich für dieses Ange-            Mich erinnert meine Zeit in der
bot jedoch für weitere 12 Jahre bin-         Stiftung an ein Werbeplakat, was mir
den sollte, lehnte ich ab um einen an-       irgendwie im Gedächtnis geblieben
deren Weg einzuschlagen.                     ist nämlich: „Junger Fuchs oder alter
                                             Hase?“ So wurde ich vom jungen
                                             Fuchs in meiner Anfangszeit mit

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Alle Stufen des Lebens sind Augenblicke des Glücks und der Liebe.
Miteinander – Füreinander                 Ausgabe 2 / April 2022

Schalk im Nacken mittlerweile zum           Kuchenkonzept werden wir im Som-
alten Hasen der Stiftung (*lacht*).         mer anpassen. Mir ist es wichtig un-
                                            sere Bewohner:innen nicht zu ver-
Redaktionsteam:                             gessen, die auf Breikostessen ange-
  Oliver, wie sieht dein Konzept für        wiesen sind.
die Zukunft aus?
                                              Wir wollen die guten Sachen bei-
Oliver Brinkmann:                           behalten und uns trotzdem weiter-
   Mit Herrn Herrmann zusammen              entwickeln. Das muss sein und ist
hatte ich die Möglichkeit einiges um-       immer unser/mein Anspruch. Also an
zusetzen und anzustoßen, aber ich           Arbeit mangelt es uns nicht.
habe noch eine Menge Ideen, die ich
gerne umsetzen möchte. Auch wenn              Zu unseren Stärken zähle ich die
mein offizieller Start durch die Bau-       kurzen Wege und unsere Flexibilität.
maßnahmen unseres neuen Frosters            Ein Anruf in der Küche und wir kön-
sicherlich etwas holprig war und sich       nen schnell reagieren. Dies betrifft
bis in den März                                                  die    Wunsch-
verschoben hat,                                                  kost, zusätzli-
hoffe ich, alsbald                                               che      Essen,
in ruhigeres Ge-                                                 fehlende Arti-
wässer zu kom-                                                   kel oder die
men. Ich sehe die                                                  Berücksichti-
Modernisierungen                                                 gung von Un-
noch lange nicht                                                  verträglichkei-
als abgeschlossen                                                ten.    Zudem
an, denn gerade                                                  stammt unser
in der Verpflegung                                               Kuchen aus ei-
sehe ich vielerlei                                               gener Produk-
Ansätze zur Ver-                                                 tion.
besserung. Auch
wenn uns die Pan-                                                     Was wir hier
demie       ausge-                                                 als Selbstver-
bremst hat, so                                                        ständlichkeit
hoffe ich, bald                                                    sehen ist lei-
wieder mit unse-                                                   der in vielen
ren Bewohner:in-                                                    Einrichtungen
nen unsere ge-                                                     nicht       mehr
wohnte Tradition                                                   möglich,       da
der Feste aufleben                                                 diese         von
zu lassen sowie                                                       Fremdunter-
neue Aktionen zu                                                   nehmen oder
initiieren.                                                        durch Caterer
                                            verpflegt werden. Dieses Privileg be-
   Auch der Speiseplan benötigt ein         trachte ich mit Demut und weiß, das
moderneres Gewandt und dies nicht           es nicht selbstverständlich ist, für un-
nur inhaltlich. Ich möchte gern die         sere Bewohner- und Bewohnerinnen
warme Abendverpflegung wieder ge-           täglich frisch kochen zu dürfen.
zielter verstärken und auch das

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Alle Stufen des Lebens sind Augenblicke des Glücks und der Liebe.
Miteinander – Füreinander                 Ausgabe 2 / April 2022

   Was mich zurzeit etwas beunruhigt          dürfen. Seit meinem Wechsel werde
sind die steigenden Preise durch die          ich von allen Mitarbeitenden unter-
Auswirkungen der Krisen. Aber ich             stützt. Alle helfen mir auch in dieser
glaube, dass man auch mit einem ge-           schwierigen Anfangsphase.
ringeren Budget gute Dinge machen
kann. Man kann regional arbeiten                 Ich bin sehr stolz auf mein Team,
und gesunde Gerichte anbieten. Mit            was langsam zusammengewachsen
mehr Gemüse bringt man Farbe auf              ist. Denn ich kann die Richtung und
den Teller und macht das Essen nicht          das Tempo vorgeben, aber an der
nur ansehnlicher, sondern auch ge-            Umsetzung sind wir alle beteiligt. Ich
sünder. Das Ziel meiner Gerichte ist          verlange viel, aber ich sehe moti-
es, sie nicht kompliziert, aber gut zu        vierte Kolleg:innen an meiner Seite.
machen.                                       So werden die im Januar neu zu uns
                                              gestoßenen Mitarbeiter:innen lang-
Redaktionsteam:                               sam eingearbeitet. Mir ist bewusst,
   Oliver, Du arbeitest natürlich nicht       dass es noch einige Zeit dauert bis
alleine in der Küche. Wie sieht es mit        alles funktioniert und alles so zusam-
deinem Team aus?                              mengewachsen wie es zusammenge-
                                              hört.
Oliver Brinkmann:
  Ein gutes Team ist nicht selbstver-           Ich erwarte von meinem Team
ständlich. Doch ich habe das Glück            grundsätzlich Offenheit, Begeiste-
mit einem kleinen, aber überragen-            rung und die Erkenntnis, dass unser
den Team zusammen arbeiten zu                 Beruf auch Schattenseiten haben
                                                    kann.Koch oder Küchenkraft
                                                    zu sein ist etwas anderes als
                                                    das, was in den Kochshows im
                                                    Fernsehen vermittelt wird.
                                                    Ich erwarte, dass meine Mit-
                                                    arbeiter:innen ein Gefühl da-
                                                    für haben und auch bereit
                                                    dazu sind, anderen Menschen
                                                    gerne eine Freude zu ma-
                                                    chen. Er oder sie soll bereit
                                                    sein, nicht nur sich selbst,
                                                    sondern auch die Kollegen
                                                    anzunehmen und ein Teil un-
                                                    seres Teams zu sein. Kochen
                                                    hat mit Feingefühl und Liebe
                                                    zum Detail zu tun. Jeder der
                                                    Spaß an den wichtigen Din-
                                                    gen des Lebens hat, bringt die
                                                    idealen Voraussetzungen da-
                                                    für mit.

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Miteinander – Füreinander   Ausgabe 2 / April 2022

   Das „Wir“ ist mir wichtig, denn
nicht ich allein stehe für die Küche,
sondern das komplette Team. Denn
Kochen ist eine Gemeinschaftsarbeit
für eine Gemeinschaftsverpflegung
für unsere Bewohner:innen. Ich hoffe
bei der nächsten Gelegenheit unser
gesamtes Team vorzustellen zu kön-
nen. Zudem werden wir uns künftig
regelmäßig innerhalb der Zeitung
einbringen, um Sie über Neues zu in-
formieren. So gibt die Küche wörtlich
ihren Senf dazu (*lacht*).

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Miteinander – Füreinander                 Ausgabe 2 / April 2022

Namenstagsfeier                               In der Freude über den
auf der Wohngruppe                            Sinn und die Schönheit
Christine                                     gelesener Texte sind
  Am 16. Februar trafen sich die Be-          wir alle gleich
wohner von „Christine“ zu einem ge-
mütlichen Kaffeetrinken in der Wohn-          Liebe Leserinnen und Leser,
küche. Nachdem sich alle an Sahne-
torte oder Apfelkuchen gestärkt hat-            seit ein paar Wochen komme ich,
ten, erzählte Herr Kühbacher aus              Johanna Young, an nun fast jedem
dem Leben der seligen Christine von           zweiten Montag des Monats in das
Spoleto am Luganer See in Italien.            schöne Foyer der Ludgeri-Stiftung,
                                              zum Vorlesen.
   Sie wurde um 1435 geboren und
von ihrem Vater schon früh mit ei-               Ich wollte immer schon mal vor-
nem ortsansässigen Holzschnitzer              lesen, weil mir das Sprechen im
verheiratet, der aber bald verstarb.          eigentlichen Sinn, das Kauen, Wälzen
Danach wurde sie die Geliebte eines           und „Spucken“ von Vokalen und Kon-
Ritters und bekam einen Sohn. Sie             sonanten so viel Freude macht und
lebte in angesehenen Kreisen und              es ein noch Schöneres ist, dem Gan-
liebte Luxus und Wohlstand. Nach              zen durch Heben und Senken der
dem Tod ihres Sohnes änderte sie ihr          Stimme, durch stoppen und fließen
Leben radikal, trat in einen Orden ein        lassen der Worte einen höheren Sinn
und widmete sich ganz der Kranken-            und Hörspaß zu verleihen.
pflege. Sie starb – mit nur 23 Jahren
– völlig entkräftet am 13.02.1453 in             Ganz schön skurril werden Sie nun
Speleto.                                      sagen und leicht mit dem Kopf schüt-
                                              teln. Ja, aber für mich als gelernte
  Herr Kühbacher hielt eine kurze             Sängerin ist das große Vergnügen
Andacht und danach gab es noch                am Wort nun mal er klingen und
Sekt und Eierlikör. Es war ein gelun-         schwingen zu lassen, zur Freude des
gener Nachmittag.                             Hörers und zum Lob des Schreibers
                                              oder Dichters.
                   Winfried Kaufhold
                                                Und was soll ich Ihnen sagen??!
                                              Meine Zuhörer*innen mögen genau
                                              das: die Kultur des Lesens und auch
                                              die Kultur der Texte, die ich mittler-
                                              weile aussuche.

                                                Begonnen hatte ich mit kleinen All-
                                              tagsgeschichten, die es allen Damen
                                              und Herren ermöglichen sollten, sich
                                              an Lebensabläufe und Lebensgefühle

                                         10
Miteinander – Füreinander                 Ausgabe 2 / April 2022

sowie vertraute Gewohnheiten von               Köpenicks oder der Inge Meysel fin-
Früher erinnern zu helfen.                     det ihr Interesse bei den Zuhörern.
                                               Schließlich kann man ja nicht nur
   Schnell sind diese kleinen All-             Klassiker lesen….
tagsepisoden allerdings in den Hin-
tergrund getreten, denn ich habe                  Aber letztens haben wir die 1.
eine so wunderschöne wie banale Er-            Strophe des beliebten und wunder-
kenntnis beim Vorlesen gewinnen                schönen Liedes “Der Mond ist aufge-
dürfen: da die meisten meiner Zuhö-            gangen“ gemeinsam gesungen und
rerInnen mit klassischen Texten in             waren alle ganz begeistert von welch
ihrer Kindheit aufgewachsen sind, ist          tiefem Sinn und großer Schönheit wir
der Zugang zu Schillers Glocke oder            seit Kindertagen durch unsere deut-
Goethes Schatzgräber in Sekunden-              schen Klassiker umgeben sind.
schnelle hergestellt, die Gesichter er-
wachen zunehmend, bekannte Zeilen                Ich habe mit meiner reizenden Zu-
werden wieder genossen und La-                 hörerschaft den politischen Sinn des
chen, Mitrezitieren sowie fröhliches           Schönen neu entdecken dürfen: in
Geplauder bestimmen schnell die                der Freude an Sinn und Schönheit
Runde.                                         klassischer und interessanter
                                               Texte sind wir alle gleich.

                                                               Den nächsten Vorle-
                                                             semontag können Sie
                                                             den    Wochenplänen
                                                             entnehmen. Ich freue
                                                             mich jetzt schon da-
                                                             rauf!!

                                                               Ihre
                                                                      Johanna Young

  Bei Cappuccino oder einem 2. Mor-
genkaffee wird dann auch schon mal
gemeinsam eine Strophe gesprochen
oder ein ganzes Gedicht wiederholt.
Die Schönheit der Gedichte, Lied-
texte oder Balladen erreicht alle Zu-
hörenden gleichermaßen. Auch Ge-
schichten wie die der Waschma-
schine,   des    Hauptmanns       von

                                          11
Miteinander – Füreinander                Ausgabe 2 / April 2022

Dämmerstunde in der Cafeteria der
Wohnanlage Heck-, Dücker- und Dudenstraße
   Es war schon eine große Freude,           meine Mutter ist 1945 mit den Kin-
dass es nach so langer „Corona-              dern geflohen und dann sind wir in
pause“ wieder eine Einladung zu              Gladbeck gelandet. Und jezz müsster
einer Dämmerstunde in unserer                euch nicht wundern, dat ich genauso
Wohngemeinschaft gab. Natürlich              reden kann wie ihr.“
galten immer noch strenge Vor-
sichtsmaßnahmen.

   Thema: „Die neue Wohnung –
und was man als Neuling im Wohn-
stift für die reifere Jugend so
erleben kann…“- ein humorvoller
Erfahrungsbericht,     vorgetragen
von unserem Mieter Herrn Kuhn.
Ursprünglich   wollte    er   diese
lustigen Geschichten zu Karneval
als Büttenrede vortragen, aber sie
passen auch sehr gut in die heutige
Zeit.

   Am Anfang seines Vortrags ver-
suchte er uns zu erklären, warum
er sich diesmal anders als sonst -
denn wir kennen ihn als Musiker,
der uns am Klavier oder Akkordeon
bei unserem Singen begleitet - dar-
stellte. Er hatte einen Gegenstand
mitgebracht, den fast jeder Musiker
besitzt und oftmals im Gepäck hat
- und zwar einen Notenständer -
von dem er diesmal keine Noten,
sondern Worte ablas. Zu diesem                 Aus seinem längeren amüsanten
Thema hatte ihn Elke Heidenreich in-         Vortrag habe ich Ihnen, liebe Leser,
spiriert, die bis zu ihrem 15ten Le-         ein Erlebnis herausgesucht.
bensjahr hier in Essen aufgewachsen
ist.                                            Herr Kuhn und seine Frau lernten
                                             zuerst in unserer Wohngemeinschaft
   Viele Mitbewohner fragen mich oft:        ihre Nachbarn kennen. Sie wurden
„Sagen Sie mal, stammen sie aus              von ihnen herzlich begrüßt und
dem Ruhrgebiet? Sie könnten der              bewirtet. Die Hausfrau meinte: „Setz
Sprache nach einer von uns sein.“            euch ma auffe Couch, ich hol aus der
Dann muss ich immer antworten:               Küche noch’n paar Chips und
„Ich stamme aus Ostpreußen und               Käsestangen. Der Ernst kann ja

                                        12
Miteinander – Füreinander                  Ausgabe 2 / April 2022

schomma `n Gläsken-Sekt ein-                      Und jezz, Leute, schlug die Stim-
gießen, kühlet Bier und `n Fläschken           mung bei ihr sofort um, und die Frau
Doppelkorn steh`n auch schonn                  H. bittet mich freundlich in ihre Woh-
auf`m Tisch. Später gab es noch`n              nung und sacht: „Datt kann doch
paar leckere Schnittkes, Würstchen             wohl nich wahr sein. Du warst doch
und Kartoffelsalat. Der Abend ging             der Nachbarsjunge, der bei uns
wie im Fluge vorbei und wir waren              umme Ecke gewohnt hat. Wir beide
dann so um halb zwei zu Hause.                 sind doch vor 70 Jahren in die gleiche
                                               Volksschule gegangen. Weisse dat
  Am nächsten Morgen wollte Herr               nich mehr? Dat iss ja`n Ding. Hör
Kuhn sich einmal den neuen                     ma, datt müssen wir sofort be-
Wohnbereich ansehen. Und er                    gießen!“
erzählte uns folgende Begeben-
heiten:                                          Ja, liebe Mitbewohner, das stimmt
                                               wirklich, man soll et nich glauben,
   „Ich dachte, bisse wieder einiger-          nach 70 Jahren trifft man dat Mäd-
maßen nüchtern biss, guckse dich               chen hier bei uns wieder.
ma den neuen Wohnbereich in aller
Ruhe an. Unser Hausmeister hatte ja               Herr Kuhn ließ uns im Laufe des
gesagt,     unser     Haustürschlüssel         Nachmittags noch an verschiedene
würde in viele Schlösser passen. Datt          amüsante Erlebnisse als neuer Mitbe-
wollte ich jezz ma ausprobieren und            wohner teilhaben. Hierfür möchten
hab den Schlüssel in dat Schloss von           wir ihm herzlich „Danke“ sagen. Wir
Frau H. gesteckt, hab dat, aber nicht          freuen uns auf die kommenden
aufgekricht und während ich am                 Nachmittage beim Kaffeetrinken – an
Fummeln bin, geht auf einmal die Tür           dem wir gemeinsam singen und Herr
auf und Frau H. meint: „Hör`n Se               Kuhn auf dem Klavier den Ton angibt
ma, ich glaube es hakt.“ „Nee“, sach`          – gepaart mit Erklärungen zum Kom-
ich „ihr Schloß hakt, ich krieg dat            ponisten oder dem entsprechenden
überhaupt nicht auf!“ Da kricht ich            Musikstück.
aber die richtige Antwort: „Sie hab`n
se wohl nicht mehr alle auffe Latte.             Sicherlich konnte ich Ihnen, liebe
Ich kenn Sie überhaupt nich. Wer               Leser*innen, ein wenig Freude mit
sind Sie eigentlich? Sie sind fremd            diesen humorvollen Zeilen machen.
hier in dem Haus. Sehen se zu, datt
se schnellstens verschwinden, sonst                                      Inge Fölster
hol` ich die Polizei. Und jezz –raus!“.
„Nee“, sach´ ich „Ich geh´ nich raus,
ich bin hier neu eingezogen. Ich
wohn` oben inne Dudenstrasse.
Ganz früher hab` ich in Gladbeck-
Zweckel gewohnt, und danach ---
„Moment ma, sach datt nochma Bür-
schken, wo hasse gewohnt? – In
Zweckel? --- In welche Straße?“ Ich
sach: „In Zweckel, inne Feldhauser
Straße 316!“

                                          13
Miteinander – Füreinander                 Ausgabe 2 / April 2022

Miteinander - Füreinander
Ein Heim kann dir die Welt ersetzen, doch nie die
Welt ein Heim
  Liebe Bewohnerinnen und Bewoh-             umgebenden Menschen angenom-
ner,                                         men sind.
                                               Doch vor allem geht es beim
  dieser Spruch hing bei uns zu              Traum vom Heim uns alten Menschen
Hause (eingerahmt) in der Küche,             um den Sinn. Den Sinn des Lebens,
und ich habe diesen Spruch geerbt            des Alters, der Krankheit, des Ster-
und nun hängt er hier bei mir in der         bens und des Todes. Wir alten Men-
Propsteistraße, wo ich seit 7 Jahren         schen hören genau auf jede Bot-
wohne. Und ich dachte mir, Ihnen             schaft, die uns vom Sinn des Alters
einige Gedanken darüber zu schrei-           sagt oder zu verstehen gibt.
ben, weil es immer schon mein
Thema war und ist.                              Botschaft ist das, was Boten und
                                             Botinnen tun (und das sind die Mitar-
   Heime sind Häuser, die Heimat             beiterinnen und Mitarbeiter). Botin-
versprechen. Heime wollen, wenn sie          nen sagen etwas aus. Etwas, das für
ihren Namen zu Recht tragen, dem             den, an den sie sich richten, wichtig
Menschen die Träume erhalten.                ist. Deswegen ist die Art und Weise,
Heim, das ist der Traum von einem            wie die Botschaft vorgetragen, wei-
Haus, in dem Glauben, Hoffen und             tergegeben, der ganze Rahmen, in
Liebe nicht ins Leere gehen.                 dem sie ausgesprochen und gelebt
                                             wird, bedeutungsvoll. Auch im Alten-
   Auch im Alter hört das Träumen            heim ist der Rahmen wichtig. Auch
nicht auf. Besonders der Traum vom           dort muss er unterstützen, muss hel-
Haus als bergende, schützende, lie-          fen, das, worauf es ankommt, in ei-
bevoll sorgende Gemeinschaft ist le-         ner Art und Weise auszusagen, dass
bendig.     Dieser Traum vom Haus,           es zum Sinn der Botschaft passt. Be-
den wir auch als alte Menschen noch          sonders Menschen, die hilfsbedürftig
träumen, ist auf Behagen und Gemüt           werden und auf das Leben im Alten-
gerichtet – Worte, die fremd gewor-          heim angewiesen sind, erfahren
den sind, obgleich wir Menschen              diese Wahrheit der Botschaft und
nach dem, was sie umschreiben,               machen sie uns, die wir gemeinsam
noch immer und schon wieder                  leben, deutlich.
suchen.
                                                Deswegen kommt es darauf an,
   Behagen im Alter – ruhiges, gelas-        dass auch das Altenheim ein Heim
senes Befinden, versorgt sein, zuver-        ist. Denn ein Heim ist immer mehr als
lässig in „Schutz und Hege“ stehen.          ein Bauwerk, das nur Zwecken dient.
Und das Gemüt – als Klima des Zu-            Es ist stets eine Lebenswelt, die Men-
sammenlebens, durch das wir alten            schen zusammenführt und zusam-
Menschen in den Empfindungen und             menhält, zwischen denen sich mehr
den Gedanken und den Reden der ihn           ereignet als das, was praktisch ist.

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Miteinander – Füreinander                   Ausgabe 2 / April 2022

Ohne das Altenheim geht die Alten-           In diesem Sinne und in der Hoffnung,
hilfe, geht besonders ihre Zukunft           dass wir uns so einander begegnen,
nicht auf. Das Altenheim gehört zur          grüßt Sie ganz herzlich
Lebenswirklichkeit der gewandelten
Verhältnisse in der modernen Gesell-                                Edeltraud Müller
schaft. Es ist wie der Kindergarten,          (Bewohnerin in der Propsteistraße 11-13c,
die Schule, das Krankenhaus Teil der                     Testerin im AH, Ehrenamtliche
                                                  und manchmal helfe ich am Empfang)
menschlichen Kultur. Es steht nicht
am Rande der Gesellschaft.

   Für die persönliche Lebenspla-
nung, die Sozialpolitik, den Städte-
bau, für Architektur und Kunst, für
die Wissenschaften ist das Altenheim
zu einem wichtigen Thema gewor-
den. Diese Wahrheit ist zwar noch
nicht überall angekommen, sie setzt
sich aber doch zunehmend durch.

  Und deshalb:
Wir sollten uns tief voreinander ver-
neigen zu dieser Stunde, wie Pilger
tun, wenn sie einander begegnen
und dabei erkennen, dass fortan der
Weg des Andern der eigene sei.
  Wir sollten uns segnen und dann
uns   getrost    dem     Verborgenen
nähern.

 Auch im Alter hört das Träumen nicht auf. Besonders der Traum vom Haus als
 bergende, schützende, liebevoll sorgende Gemeinschaft ist lebendig. Dieser
 Traum vom Haus ist auf Be-hagen und Gemüt ausgerichtet – Worte, die fremd
 geworden sind, obgleich die Menschen nach dem, was sie umschreiben, noch
 immer und schon wieder suchen.

         Denn ein Altenheim ist ohne Wirtschaftlichkeit nicht zu halten,
             ohne Menschlichkeit ist es in ihm nicht auszuhalten.

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Miteinander – Füreinander                Ausgabe 2 / April 2022

       Unnennbare Tage
     Hier lieg' ich auf dem Frühlingshügel,
        die Wolke wird mein Flügel,
           ein Vogel fliegt mir voraus.
       Ach, sag' mir, alleinzige Liebe,
     wo du bleibst, dass ich bei dir bliebe!
   Doch du und die Lüfte, ihr habt kein Haus.

   Die Wolke seh ich wandeln und den Fluss,
       es dringt der Sonne goldner Kuss
         mit tief bis ins Geblüt hinein;
       die Augen, wunderbar berauschet,
           tun, als schliefen sie ein,
     nur noch das Ohr der Biene lauschet.

          Ich denke dies und denke das,
ich sehne mich und weiß nicht recht, nach was.
         Halb ist es Lust, halb ist es Klage;
                mein Herz, o sage,
           was webst du für Erinnerung
     in golden grüner Zweige Dämmerung?
              Alte, unnennbare Tage!

                                           Eduard Mörike
                                               1804-1875
                                         Deutscher Lyriker

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Miteinander – Füreinander               Ausgabe 2 / April 2022

Frühlingserwachen
  Noch ist es nachts oft grimmig kalt,
         dass Feld und Flur erstarren.
Noch hat der Winter die Gewalt,
  will trotzig drauf beharren.
Ganz still und zart und wunderschön
  das Schneeglöckchen erwacht, jetzt ist
es nicht mehr zu überseh’n.

  Frühling kommt über Nacht.
Noch hat er sich nicht etabliert,
  Winter und Frühling ringen.
Auch wenn es ab und zu noch friert,
  der Frühling wird gewinnen.

                                    Die Knospen voller Lebenslust beginnen
                                 aufzuspringen,
                                    die Sonne glänzt und prahlt mit Kraft und
                                 alle Vögel singen.

                                    Ich glaub jetzt ist’s geschafft.
                                 Will uns der Winter im April vielleicht noch
                                 einmal necken?
                                    Sein Regiment ist längst vorbei,
                                 wir lassen uns nicht schrecken
                                    und freu’n uns auf den Mai.

                                                              Winfried Kaufhold

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Miteinander – Füreinander                  Ausgabe 2 / April 2022

Glückskäferfrühlings-
glück
   So richtig war der Frühling noch
nicht da, als der kleine Marienkäfer
rüde aus dem Winterschlaf gerissen
wurde. Eine feuchte Hundeschnauze
hatte die Blätter, unter denen er sich
sein Winterlager eingerichtet hatte,
aufgerüttelt. Dem kleinen Käfer war
kalt. Mit aller Kraft klammerte er sich
an das dicke Eichenblatt. Gerade
noch rechtzeitig, denn schon schleu-
derte die in der Erde grabende Hun-
depfote das Blatt weit von sich weg
auf ein sonniges Rasenstück.

   Hmm. Wie gut taten die ersten
Sonnenstrahlen da! Wohlig reckte                 „Es ist wohl noch ein sehr früher
sich der Marienkäfer auf seinem                Frühling“, brummte der Marienkäfer,
Blatt. Er genoss die lang entbehrte            der sich vergebens nach Kollegen
Sonnenwärme. Ob schon Frühlings-               umschaute. „Sie scheinen alle noch
zeit war? Oder hatte er gar den Früh-          zu schlafen.“ Er war leicht beunru-
lingsanfang verschlafen?                       higt. Im frühen Frühling, das wusste
                                               er aus Erzählungen, waren die
  Erschrocken und neugierig zu-                Nächte noch kalt, und er hatte ge-
gleich setzte er sich auf und hob die          rade sein Winterlager verloren. Was
Fühler. Tatsächlich. Es roch nach              tun? Kummervoll saß der kleine Käfer
Frühling. Da musste er doch gleich             auf einem Birkenast und überlegte.
einmal losfliegen und nach Freunden            Ich muss mir einen neuen Schlafplatz
und Bekannten vom letzten Jahr Aus-            suchen, murmelte er.
schau halten. Er pumpte seine Flügel
auf und flog in die warme, duftende               Die Menschen aber hatten im Gar-
Frühlingsluft.                                 ten bereits tüchtig Frühjahrsputz ge-
                                               macht. Da war kein einziges Blatt
   Schön war es, endlich wieder                mehr, unter dem er sich hätte ver-
durch den Garten zu fliegen. Der               kriechen können. Wo sollte er nun die
kleine Marienkäfer freute sich. Alle           kalte Nacht verbringen? Voller dunk-
Plätze, die er vom letzten Sommer              ler Vorahnungen flog er auf ein Haus
her kannte, besuchte er. Zart schim-           zu und landete aus Versehen –
merte erstes frisches Grün auf dem             plumps- auf der Nase eines weinen-
wintergrauen Rasen, den Blumen-                den Kindes. Oh, dachte er, da ist
beeten, und ein erster feiner Grün-            noch jemand traurig. Im gleichen Au-
schleier überzog auch schon die                genblick hörte das Kind auf zu wei-
große Birke.                                   nen. „Ein Glückskäfer“, rief es.
                                               „Juchhu, ich habe den ersten

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Miteinander – Füreinander   Ausgabe 2 / April 2022

Glückskäfer in diesem Jahr gefun-
den.“ Dann lief es zu seiner Mutter
und sagte glücklich: „Nun muss ich
nicht mehr traurig sein. Juchhu.“

   „Juchu“, jubelte auch der kleine
Käfer. „Ich hab das erste Kind in die-
sem Jahr gefunden. Ein richtiges
Glückskäferglück ist das! Nun muss
ich mir keine Sorgen mehr machen.“
Und das musste er auch nicht. Vor-
sichtig setzte das Kind den Käfer in
einen bunt bepflanzten Blumentrog,
der in der Ecke der warmen Terrasse
stand, und der kleine Marienkäfer ku-
schelte sich glücklich und zufrieden
zu einem Schläfchen unter das dichte
Laub der Primeln.

                    © Elke Bräunling

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Miteinander – Füreinander                Ausgabe 2 / April 2022

                                              An einem Vormittag im Februar
Unterstützung der                           fanden sich einige Interessierte zu-
                                            sammen und stellten gemeinsam mit
heimischen Vögel                            dem Sozialen Dienst, aus Kokosfett
                                            und verschiedenen Zutaten wie Nüs-
   Viele der heimischen Vogelarten          sen, Haferflocken und Rosinen das
ziehen im Winter Richtung Süden, da         Futter her. Die Zutaten wurden ver-
sie zu den Zugvögeln gehören. Um            mengt und in Formen zum Aushärten
der Kälte und den winterlichen Tem-         portioniert. Nach einigen Stunden
peraturen zu entfliehen, machen sie         konnte das Futter aus den Förmchen
sich auf den Weg in wärmere Regio-          gelöst und mit einer Schnur versehen
nen und legen dabei mehrere hun-            werden.
derte Kilometer zurück.
                                              Am nächsten Tag wurde das Futter
   Doch es gibt auch einige Vogelar-        dann   bei   einem   gemeinsamen
ten, die sogenannten Stand- und             Spaziergang im Garten der Stiftung
Wintervögel, die dem kalten Wetter          aufgehangen.
trotzen und in ihrer Heimat in                                    Michelle Kühn
Deutschland bleiben. Da gerade im                              (Sozialer Dienst)
Winter die Nahrung für Vögel knap-
per wird, dachte sich eine kleine
Gruppe der Bewohner:innen, dass es
eine tolle Idee wäre, die Vögelchen
mit selbst gemachtem Vogelfutter zu
unterstützen. Gesagt getan.

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Miteinander – Füreinander             Ausgabe 2 / April 2022

                        Zugvögel -                 Quiz

1. Warum ziehen Vögel in den Süden?
   a) Weil es ihnen hier zu kalt ist
   b) Weil es in südlicheren Gefilden mehr Nahrung gibt

2. Wie viele der 250 Deutschen Vogelarten sind Zugvögel?
   a) 25 Vogelarten
   b) 200 Vogelarten
   c) 120 Vogelarten

3. Kraniche ziehen im Winter nach Spanien – mit welcher Geschwindigkeit
   fliegen sie?
   a) 68 km/h
   b) 30 km/h
   c) 300 km/h

4. Zu welcher Zugvogelgruppe gehören die Turteltaube und der Kuckuck?
   a) Mittel- und Kurzstreckenzieher
   b) Langstreckenzieher
   c) Vielflieger

5. Woran orientierten sich Zugvögel auf ihrer Reise nicht?
   a)   Magnetfelder der Erde
   b)   Mond und Sterne
   c)   Wind
   d)   Sonnenstand

(Die richtige Lösung finden Sie auf Seite 26)

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Miteinander – Füreinander                 Ausgabe 2 / April 2022

                                                OSTERNEST-VERSTECKEN
Ostertraditionen aus                               Wer sucht nicht gerne das Haus
aller Welt                                      und den Garten nach den mit Scho-
                                                kolade gefüllten Körben ab? In
                                                Deutschland, der Schweiz und vielen
DRACHENFLIEGEN                                  anderen Ländern werden hierzu Os-
   Die Leute auf den Bermuda Inseln             ternester für Kinder (und für einige
streben an Ostern nach Höherem:                 Erwachsene!) versteckt.
Das Drachenfliegen ist jedermanns                  Die Nester sind eigentlich deko-
liebste Freizeitbeschäftigung an den            rierte Körbe oder Schachteln, welche
Feiertagen. Die Bermudianer machen              mit Schokoladenhasen bzw. -eiern,
ihre eigenen Drachen aus Holzstö-               Süßigkeiten und Spielzeug gefüllt
cken, buntem Papier und auffälligen             sind und von denen behauptet wird,
Designs.                                        dass der Osterhase sie selbst ver-
   All dies wird noch mit einer spezi-          steckt hätte.
ellen Folie namens “Hummers” ver-
sehen, die ein surrendes Geräusch               WASSERSCHLACHTEN
von sich gibt, auch bekannt als der
Klang der bermudianischen Ostern.                  Wenige Dinge kennzeichnen Os-
Alle versammeln sich und lassen ihre            tern mehr als eine freundschaftliche
wunderschönen Bauten fliegen –                  Wasserschlacht. Das zumindest den-
oder sie gehen zum Horseshoe Bay                ken sich die Polen, wenn sie „Śmigus
Beach, um am jährlichen Drachen-                Dyngus“ (Ausgeschütteter Montag –
Festival an Karfreitag teilzunehmen.            die nassen Feierlichkeiten finden am
Für mich ist das eine der schönsten             Ostermontag statt) feiern, indem sie
Ostertraditionen.                               sich gegenseitig mit Wasser bewer-
                                                fen.
                                                   In vergangenen Zeiten waren es
KRIMI-VORLESUNGEN                               hauptsächlich Jungegesellen, die le-
   In einigen Teilen der Welt ist Os-           dige Mädchen verfolgten und mit
tern die beste Zeit für Krimis – und            Wasser bewarfen – mittlerweile
wir reden hier nicht davon, unschul-            nimmt jedoch fast jeder an dieser
digen Schokoladenhasen die Ohren                Wasserschlacht teil. Ich finde, das
abzubeißen oder wunderschön be-                 klingt nach dem spaßigsten unter
malte Eier zu pellen (nicht gerade              den Osterbräuchen weltweit.
eine schöne Ostertradition).
   Nein, wir reden von „Påskekrim-
men“, der norwegischen Tradition,               EIER-ESKAPADE
Kriminalgeschichten und Detektiv-                  Eier und Ostern gehören zusam-
Thriller während der Osterferien zu             men wie Geschenke und Weihnach-
lesen, zu schauen oder anzuhören.               ten – sie sind wahrscheinlich die
Das ganze Land scheint unter Ver-               wichtigste Festtagsnahrung, welche
dacht zu stehen, wenn die Verleger              es je auf der Welt gab.
sowie Radio- und Fernsehstationen                  Die Leute färben und dekorieren
Krimis herausbringen, und sogar die             Eier, sie verstecken und finden sie,
Milchindustrie trägt ihren Teil bei, in-        sie versuchen sie am schnellsten
dem sie Geschichten auf Milchkar-               über den Rasen rollen zu lassen, sie
tons abdruckt.                                  klopfen sie aneinander, um zu sehen,

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Miteinander – Füreinander                     Ausgabe 2 / April 2022

wessen Ei zuletzt bricht (auch be-           umgekehrt und die Mädels können
kannt als der Gewinner und der Emp-          die Bretzeln verteilen. Es gibt also
fänger von Glück) oder sie essen sie         auch Osterbräuche weltweit mit spe-
einfach. So wie in Haux, Frankreich,         zifischer Rollenverteilung.
wo 1000 Menschen gemeinsam ein
gigantisches Osteromelett verzeh-            HALLOWEEN
ren, das aus mehr als 400 Eiern und
mehr als 45 Kilo Speck, Knoblauch               Schweden und einige der anderen
und Zwiebeln gemacht wird.                   skandinavischen Länder feiern Hallo-
                                             ween im Frühling: Am Donnerstag
                                             vor Ostern verkleiden sich die Kinder
TONTOPF-WERFEN                               als Hexen (komplett mit Besenstielen
   Halte nach fliegendem Geschirr auf        und Kupferkesseln) und gehen von
der griechischen Insel Korfu Aus-            Tür zu Tür, um nach Süßigkeiten zu
schau. (Spoiler Warnung: Das Ganze           fragen. Normalerweise bieten die
hat nichts mit Familienstreitigkeiten        Kinder den Erwachsenen im Gegen-
zu tun.) Am Ostersonntag um genau            zug dekorierte Weidenzweige oder
11 Uhr morgens werfen die Einwoh-            Zeichnungen an.
ner Korfus Tontöpfe (aller Größen)              Die Tradition stammt von der Le-
von ihren Balkonen.                          gende, dass die schwedischen Hexen
   Diese Tradition geht auf das 16.          vor Ostern nach Blåkulla, auf den
Jahrhundert zurück, als die Leute all        Blocksberg, gegangen sind um mit
ihre unnützen und alten Sachen aus           dem Teufel zu feiern. Um sicherzu-
dem Fenster geworfen haben, um               stellen, dass die Hexen nicht zurück-
sich auf das neue Jahr einzustellen –        kommen, verbrennen die Schweden
die zerbrochenen Töpfe sollen näm-           am Ostersonntag jährlich große Men-
lich böse Geister fernhalten und ei-         gen an Holz bei einem gemütlichem
nen Neuanfang markieren.                     Lagerfeuer – auch eine schöne Oster-
                                             tradition.
BRETZELN VERTEILEN
                                                Überall auf der Welt wird Ostern
   Luxemburger feiern „Bretzelsonn-          anders begangen und es ist sehr in-
den“ (Bretzelsonntag) am dritten             teressant, sich dies mal genauer an-
Sonntag während der Fastenzeit. In           zuschauen. Vielleicht interessiert es
Luxemburg sind Bretzeln süße Blät-           dich ja auch, wie woanders Weih-
terteigstücke mit Zuckerguss und             nachten gefeiert wird, welche Bräu-
Mandeln und wenn es nach mir                 che es für Silvester gibt oder was
ginge, sollte jeder Sonntag Bretzel-         man abgesehen von Ostertraditionen
sonntag sein!                                noch macht, um den Frühling zu be-
   Aber zurück zu der „Bretzelsonn-          grüßen. Ich habe jetzt erstmal Appe-
den“-Tradition: Die Jungs geben den          tit auf eine Bretzel.
von ihnen verehrten Mädchen eine
Bretzel am besagten Sonntag. Wenn
sie das Geschenk annimmt, dann ist             (Quelle: 8 tolle Ostertraditionen aus aller
es dem Jungen erlaubt, das Mädchen           Welt - Osterbräuche weltweit erklärt (ef.de)
am Ostersonntag zu besuchen und
im Gegenzug ein Ei zu bekommen.
Wenn all dies in einem Schaltjahr
vonstattengeht, dann sind die Rollen

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Miteinander – Füreinander                 Ausgabe 2 / April 2022

Wie ein Kind vertrauen
  In einem Buch, das ich vor länge-
rer Zeit gelesen habe, gefiel mir fol-
gende Geschichte besonders gut:

Wie ein Kind vertrauen
   Auf die Frage, warum er so viele
Kinderbilder, Kinderbriefe, Kinderge-
dichte und Kindegebete sammle und             öffnet sich oben ein Fenster. Das
in seinem Bücherschrank aufbe-                Kind ruft um Hilfe. Sein Vater ruft
wahre, antwortete ein Pfarrer: „Von           ihm zu: „Spring!“
Kindern können wir Erwachsene un-
geheuer viel lernen. Da, wo Kinder               Das Kind sieht nur Rauch und
auftauchen bekommt alles ein natür-           Flammen. Es hört aber die Stimme
liches Gesicht – voller Farbe, Wärme          des Vaters und antwortet: „Papi, ich
und Leben. Was steckt nicht alles in          sehe dich nicht!“ Der Vater ruft ihm
einem Kind, das wir Großen längst             zu: „Aber ich sehe dich, und das ge-
verloren haben!“                              nügt, spring!“ Das Kind springt und
                                              findet sich heil und gesund in den Ar-
   In der Tat: Kinder sind ein kostba-        men des Vaters.
rer Reichtum, ein Stück Paradies!
Was ist nicht alles in ihnen verbor-             Kinder haben ein grenzenloses
gen! Man kann sich immer wieder               Vertrauen. Sie sind bereit, ein Risiko
freuen, an dem, was Gott in ihnen             einzugehen. Sie haben den Mut, sich
angelegt hat. Eine Eigenschaft sollte         fallen zu lassen. Sie sind – wie der
man besonders hervorheben: das                Junge in unserer Geschichte – sicher,
grenzenlose Vertrauen. Kinder lassen          dass sie von jemandem aufgefangen
sich fallen. Wie dieses Vertrauen aus-        werden. Wie soll man als Kind auch
sieht, mag die folgende Geschichte            leben können ohne dieses spontane
verdeutlichen:                                Vertrauen, das die Psychologen das
                                              „Urvertrauen“ nennen?“
   Eines Nachts bricht in einem Haus
Brand aus. Während die Flammen                  Vielleicht steckt auch in uns noch
sich ausbreiten, stürzen Eltern und           ein wenig „Urvertrauen“, denn wir
Kinder aus dem Haus. Entsetzt sehen           wissen, dass wir dies in jeder Lebens-
sie dem Schauspiel zu. Plötzlich be-          lage benötigen – einen Menschen,
merken sie, dass Tobias fehlt, der            dem wir vertrauen können. Ich wün-
fünfjährige Sohn der Familie. Im Au-          sche es Ihnen.
genblick der Flucht hat er sich vor
Rauch und Flammen gefürchtet und                                        Inge Fölster
ist in den oberen Stock geklettert.

  Man schaut einander entsetzt an.
Keine Möglichkeit, sich in die tod-
bringende Glut hineinzuwagen! Da

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Miteinander – Füreinander              Ausgabe 2 / April 2022

                                 Frühling
                       Jetzt fängt das schöne Frühjahr an
                         und alles fängt zu blühen an
                          auf grüner Heid und überall.

                        Es blühen Blümlein auf dem Feld,
                     sie blühen weiß, blau, rot und gelb,
                        so wie es meinem Schatz gefällt.

                     Jetzt leg ich mich in den grünen Klee,
                     da singt das Vöglein auf der Höh`,
                          weil ich zu meinem Feinsliebchen geh`.

                        Jetzt geh` ich über Berg und Tal,
                       da hört man schon die Nachtigall
                          auf grüner Heid und überall.

                       Jetzt geh ich in den grünen Wald,
                       da such ich meinen Aufenthalt,
                       weil mir mein Schatz nicht mehr gefällt.

  Sicherlich geht es Ihnen wie mir, liebe Leser*innen, bei diesem schönen Lied,
merkt man wie schnell die Jahre vergehen, aber man kann den Text noch und
die Melodie kommt wie von selbst.
                                               Inge Fölster

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Miteinander – Füreinander                  Ausgabe 2 / April 2022

Rätselhaftes
Buchstabentausch
  Durch Austauschen eines Buchstaben entsteht ein Wort mit ganz neuer Be-
deutung.

     1) Lachs             -         Luchs
     2) Faden             -         __________________
     3) Meile             -         __________________
     4) Lehm              -         __________________
     5) Wolke             -         __________________

Reiseziel
  In welchen Ländern liegen die nachfolgenden Städte?

     1) Kopenhagen        -         __________________
     2) Bukarest          -         __________________
     3) Palermo           -         __________________
     4) Dublin            -         __________________
     5) Barcelona         -         __________________

Viel Spaß beim Raten wünscht Ihnen

                                                   Inge Fölster

Auflösung des letzten Rätsels
  Das gesuchte Wort hieß:
                              NEUJAHR

Auflösung Zugvögel-Quiz
  1.b) / 2.c) /    3.a) / 4.b) / 5.c)

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Miteinander – Füreinander              Ausgabe 2 / April 2022

Schmunzelseite
Zum Aufmuntern ein paar „witzige Zeilen“.

  „Mami, unser Klassenlehrer ist                „Wissen Sie, warum Minister so
prima, ich hab ihn furchtbar gern.            ungern mit dem Zug fahren?“
Deshalb will ich noch ein Jahr in sei-          „Nein!“
ner Klasse bleiben.“                          „Weil die Stationsvorsteher immer
                                              rufen: Bitte zurücktreten!“
         

  Was ist der Unterschied zwischen                            herausgesucht von
der Schule und einem Knochen?                                       Inge Fölster
  Der Knochen ist für den Hund und
die Schule ist für die Katz.

         

   „Mein Hund ist wirklich gescheit!
Jeden Morgen bringt er die Zeitung.“
   „Was ist da so Besonderes, das tun
viele Hunde.“
   „Das mag sein, aber ich habe keine
abonniert.“

         

   Der Chef fragt seine neue Sekretä-
rin: „Wieviel Anschläge schaffen Sie
pro Minute?“
   Darauf die Sekretärin: „Ja soll ich
hier als Terroristin anfangen oder als
Sekretärin?“

         

  „Der Gerichtsvollzieher hat sich
gestern wie ein Kind benommen.“
  Wieso?“
„Alles was er sah, wollte er haben.“

         

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Miteinander – Füreinander           Ausgabe 2 / April 2022

            „Herzlich Willkommen“
         in der STIFTUNG ST. LUDGERI

Wir begrüßen nachträglich zum Neueinzug in unsere Hausgemeinschaft:

                             Günter Abts
                          Annemarie Dürig
                         Maria Sophia Fuck
                              Udo Hofer
                           Helene Hüsgen
                             Inge Kaden
                           Margret Karras
                           Ursula Kausche
                          Gisela Köllmann
                         Gisela Lichtenstein
                        Margarethe Löbbert
                             Felix Müller
                         Walburga Neuroth
                       Anna Gertrud Rebotzke
                       Eveline Schwall-Klasen
                           Margret Seuss
                           Christa Titzrath

                 Wer über diese Schwelle tritt,
               der bringe Glück und Frieden mit.
              Die Zweitracht bleibe vor dem Haus.
                 Hier breite sich die Liebe aus!

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Miteinander – Füreinander   Ausgabe 2 / April 2022

               Geburtstage

April
02.04.   Maria Claßen                  92   Jahre
03.04.   Ute Macke                     85   Jahre
05.04.   Wilhelm Hüls                  92   Jahre
         Anna Gertrud Rebotzke         91   Jahre
09.04.   Marianne Holzenthal           85   Jahre
11.04.   Herbert Trinkus               94   Jahre
12.04.   Fritz Bündert                 84   Jahre
13.04.   Uwe Kionka                    79   Jahre
14.04.   Margret Karras                87   Jahre
19.04.   Ilse Seidel                   91   Jahre
25.04.   Ingeborg Lutze                91   Jahre
27.04.   Walburga Neuroth              85   Jahre

Mai
02.05.   Edith Becker                  96   Jahre
         Maria Sophia Fuck             91   Jahre
         Margret Seuss                 83   Jahre
05.05.   Ursula Umbehaue               86   Jahre
07.05.   Marlies Lohmann               83   Jahre
         Adalbert Steiner              82   Jahre
09.05.   Maria Schniering              83   Jahre
20.05.   Eleonore Hilke                95   Jahre
21.05.   Reinhard Goldbach             72   Jahre

                          29
Miteinander – Füreinander      Ausgabe 2 / April 2022

Juni
01.06.     Helga Beer                       91   Jahre
03.06.     Inge Lühr                        84   Jahre
04.06.     Elisabeth-Anna Heyn              86   Jahre
07.06.     Dr. med. Brigitte Loewenhardt    82   Jahre
13.06.     Felix Müller                     81   Jahre
18.06.     Christel Porrmann                96   Jahre
19.06.     Anna Pitz                        94   Jahre
20.06.     Elke Martha Willnecker           77   Jahre
24.06.     Kläre Wippich                    93   Jahre
           Udo Hofer                        70   Jahre
25.06.
           Gisela Lichtenstein              85   Jahre
26.06.     Renate Welzenberg                93   Jahre

         Wir wünschen den Geburtstagskindern
              alles Gute und Gottes Segen
                für ihr neues Lebensjahr!

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Miteinander – Füreinander                   Ausgabe 2 / April 2022

                          Verstorbene Bewohner

                     Gisela Dörnemann                    15.12.2021
                     Veronika Richtmann                  16.12.2021
                     Gerwin Lohmann                      28.12.2021
                     Johanna Menger                      29.12.2021
                     Christa Seidel                      04.01.2022
                     Reinhold Schneider                  10.01.2022
                     Ingeburg Sonntag                    22.01.2022
                     Erika Bauerfeld                     29.01.2022
                     Hildegard Büker                     31.01.2022
                     Irmgard Zukowski                    03.02.2022
                     Alojzij Pecnik                      11.02.2022
                     Wolfgang Schmitz                    13.02.2022
                     Heinrich Ravens                     20.02.2022
                     Renate Noll                         23.02.2022
                     Helga Scheidgen                     23.02.2022
                     Marie Luise Abts                    26.02.2022
                     Werner Katz                         26.02.2022
                     Friedrich Becker                    08.03.2022
                     Dorothee Fleckhaus                  20.03.2022
                     Gerda Schanze                       23.03.2022
                     Helga Gleis                         05.04.2022

                           Sie mögen leben in Christus!

Tröstende Worte

     Wir hoffen immer, und in allen Dingen ist
     besser hoffen, als verzweifeln.

                                   (Johann Wolfgang von Goethe)

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Miteinander – Füreinander            Ausgabe 2 / April 2022

Religiöse Angebote
Mittwoch      Heilige Messe in der Kapelle                        10.00 Uhr
Sonntag       Heilige Messe in der Kapelle                        10.00 Uhr

Bei Bedarf wird Ihnen die Krankenkommunion aufs Zimmer gebracht. Ihre
Bezugspfleger leiten Ihren Wunsch gerne weiter.

Termine & Veranstaltungen
Mai
13.05.2022   Eselbesuch Asinus

Juni
03.06.2022   Eselbesuch Asinus
08.06.2022   Remo-Mode

Juli
15.07.2022   Eselbesuch Asinus

August
06.08.2022   Sommerfest mit Jubiläumsfeier

September
27.09.2022 Live Music Now Herbstkonzert

Oktober
04.10.2022   Erntedankfeier auf den Wohngruppen

November
02.11.2022   Allerseelen - Gedenkgottesdienst für die verstorbenen Bewohner
             der Stiftung St.Ludgeri
19.11.2022   Adventsbasar der Gemeinde
20.11.2022   Adventsbasar der Gemeinde
25.11.2022   Adventskranzsegnung
30.11.2022   Remo-Mode

Dezember
06.12.2022   Adventsfeiern auf den Wohngruppen
14.12.2022   Weihnachtsdorf
19.12.2022   Weihnachtsdorf
24.12.2022   Christmette
26.12.2022   Weihnachtliche Runde im Begegnungszentrum

Wir möchten darauf hinweisen, dass jederzeit Terminänderungen möglich
sind.

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Miteinander – Füreinander           Ausgabe 2 / April 2022

Ansprechpartner für Sie
Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung Propst Jürgen Schmidt
Vorständin Laura Stietenroth
Teamleitung Verwaltung Fabian Brandt-Vengels
Buchhaltung Anne Elke
Heimverwaltung Andrea Kammann
Personalangelegenheiten Jutta Schäfer
Sekretariat Martina Lange
Pflegedienstleitung Anna Direktor
Tagespflege Michaela Borowski
Leiter Küche/Service Oliver Brinkmann
Haustechnik Ralf Oberlehberg
Heimbeirat Maria Homberg
Sozialer Dienst Michelle Kühn, Rebekka Schlieper-von Oepen, Sabrina Wegner
Mobile Hilfen Victoria Dohmen
Wohnen mit Service Gabriele Lippe-Eins, Ute Müller-Grieger

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Impressum
Miteinander Füreinander ist ein Informationsheft der
Stiftung St. Ludgeri für Bewohner, Mieter, Mitarbeiter, Gäste und
Freunde der Stiftung.

Herausgeber Stiftung St. Ludgeri, Brückstraße 87/89,
45239 Essen, Tel.: 0201/ 8497-0, Fax: 0201/ 8497-1500
Internet: www.ludgeri-stiftung.de
E-Mail: info@ludgeri-stiftung.de

Redaktion Laura Stietenroth, Victoria Dohmen, Michelle Kühn,
Rebekka Schlieper-von Oepen, Sabrina Wegner

Redaktionelle Mitarbeiter
Inge Fölster

Textverarbeitung/Gestaltung Martina Lange
Druck Franz Sales Werkstätten, Essen
Auflage 350

                                                Leserbriefe mit Anregungen, Ideen und Kritik werfen
                                                 Sie bitte in die Wunschkiste im Hause oder leiten uns
                                                     über die Mailadresse info@ludgeri-stiftung.de zu.
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