BILDUNGSGERECHTIGKEIT - SCHULISCHE HILFEN BEI DER AWO - AWO Karlsruhe
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LIEBE AWO FREUND*INNEN, das Schreiben dieser Kolumne fällt mir besonders schwer, da ich Ihnen mitteilen möchte, dass ich mich im Juli 2020 schweren Herzens dazu entschieden habe, das Amt der ersten Vorsitzenden in unserem Kreisverband abzugeben. Meine Beweggründe möchte ich Ihnen im Nachgang erläutern und hoffe auf Ihr Verständnis. Mit Stolz haben wir Ende letzten Jahres auf das bisher Geleistete in unserem 100-jährigen Jubiläum geschaut und unbelastet und fröhlich gefeiert. Leider wurde dies nur bedingt möglich, da die Schatten der kriminellen Machenschaften einiger weniger das BBM Bürokommunikation GmbH Feiern sehr beeinträchtigt haben. Oberwaldstraße 9, 76474 Au am Rhein Wie Sie in den letzten Monaten immer wieder durch die Presse erfahren mussten, haben sich einige schamlos am Vermögen ih- Tel. 07245 92556-0, Fax: 07245 92556-19 rer AWO Verbände bedient und damit die gesamte AWO in Verruf E-Mail: info@bbm-web.de, Internet: ww.bbm-web.de gebracht. Die uns durch den Lockdown der Corona-Pandemie auf- gezwungenen Einschränkungen, haben mir die Ruhe gegeben, darüber nachzudenken, wie es zu einem derartigen Fehlverhal- ten und zu diesen Missbräuchen kommen konnte. Mit Monika Storck, stellvertretende Vorsitzende des Kreisvorstan- des, und unserem Geschäftsführer Markus Barton habe ich mich Somit haben Monika Storck und ich eine klare Trennung der Äm- intensiv beraten, wie wir ein deutliches Zeichen setzen und un- ter vollzogen, die notwendig ist, nimmt man den AWO Governan- seren bundesweit am 25.11.2017 in Berlin vereinbarten Gover- ce-Kodex ernst und kann somit die Möglichkeit, sich am Vermö- nance-Kodex, in dem eindeutig geregelt ist, dass Führung und gen der AWO zu bereichern, etwas eindämmen. Aufsicht zu trennen sind, mit mehr Leben und Glaubwürdigkeit erfüllen können. Bisher war es üblich und nichts Besonderes, als Liebe AWO Freund*innen, ich war sehr gerne Vorsitzende die- Vorsitzende*r gleichzeitig diverse weitere Ämter zu begleiten, die ses so erfolgreich agierenden AWO Kreisverbandes. Die Zusam- eigentlich dazu angetan sind, eine Kontrollfunktion auszuüben. menarbeit mit dem Vorstand war mir immer eine große Freude, ebenso die Zusammenarbeit mit den ehrenamtlich agierenden An meinem Beispiel möchte ich das deutlich machen: Stadtbezirken, die sich für die ihnen anvertrauten Menschen mit Ich war Vorstandsvorsitzende des AWO Kreisverbandes Karlsru- viel Hingabe und Idealismus eingesetzt haben. In meiner Zeit als he-Stadt e.V. und gleichzeitig stellvertretende Vorsitzende des Vorsitzende haben wir gemeinsam sehr viel erreicht und für eine AWO Bezirksverbandes Baden e.V., der u. a. die Aufgabe hat, sei- weiter prosperierende Entwicklung rechtzeitig die Weichen ge- INHALTSVERZEICHNIS ne Kreisverbände zu kontrollieren und ggfs. zu unterstützen. Monika Storck, bisherige stellvertretende Vorsitzende des AWO stellt. Natürlich werde ich unserem Kreisverband auch als „nor- males“ Mitglied immer verbunden bleiben und mich im Rahmen Kreisverbandes Karlsruhe-Stadt e. V., ist gleichzeitig Beisitzerin meiner Möglichkeiten einbringen. BLICKPUNKT im Vorstand des AWO Bezirksverbandes Baden e.V. und Vorsitzen- PARTNERSCHAFT de der Hanne-Landgraf-Stiftung. Für sie und mich war es kein Ich wünsche dem Kreisverband der AWO Karlsruhe weiterhin viel Bildungsgerechtigkeit / Schulische Hilfen .................. 4-7 BWG unterstützt Digitalisierung der AWO.................... 17 Problem, da wir beide diese ehrenamtlich geführten Vorsitze im- Erfolg und hoffe, dass der Schritt, den Monika Storck und ich nun mer als „ehrenvolle“ Aufgabe verstanden haben – wie im Übri- getan haben, andere Kreisvorsitzende dazu animiert, die Tren- IM GESPRÄCH REPORT gen die meisten unserer Kolleg*innen. Uns wäre es nie in den nung von Führung und Aufsicht ernst zu nehmen und in ihren Sinn gekommen, uns am Vermögen der AWO zu bedienen. Die jeweiligen Kreisverbänden den Governance-Kodex, wie beschlos- Schulverweigerung im Schulalltag.................................. 8 Kooperation zwischen ibz und AWO......................18-19 kriminellen Machenschaften einiger haben uns jedoch deutlich sen, umzusetzen. Besondere Geburtstage.............................................. 20 gemacht, dass eine derartige Anhäufung von Verantwortungen AKTUELL es offenbar zu leicht macht, sich zu bereichern. Deshalb haben Liebe AWO Freund*innen bleiben Sie uns treu und vor allem wei- Heartwork.............................................................. 20 wir uns dazu entschlossen, ein deutliches Zeichen zu setzen. terhin gesund und mutig im gemeinsamen Kampf gegen Men- AWO Nachhaltigkeitskampagne #wirarbeitendran.......... 9 schenverachtung, Machtmissbrauch und zu viel Egoismus. AKTUELL Die Pandemie im Alltag...........................................10-12 VERANSTALTUNGEN Im AWO Bezirksverband Baden möchte ich gerne weiterhin als Benefiz-Sensation........................................................ 13 stellvertretende Vorsitzende wirken und dort meiner Kontroll- Ihre Veranstaltungen der Stadtbezirke..........................22-23 funktion gerecht werden, sofern ich im Februar 2021 wieder ge- Jugendwerk – 2020 eine ungewöhnliche Saison.......... 14 wählt werde. IKEA Chancen-Partnerschaft......................................... 15 Nun hat Monika Storck für die nächsten zwei Jahre – nachge- wählt durch unseren Kreisausschuss – das Amt der Vorstandsvor- Restart von AWO ImPro............................................ 16 sitzenden des AWO Kreisverbandes übernommen. Gleichzeitig hat sie jedoch erklärt, dass sie das Amt der Beisitzerin im Vorstand des Bezirksverbandes Baden abgeben wird. Angela Geiger 2 3
BLICKPUNKT BLICKPUNKT Ebenso haben Studien des DGB von 2019 gezeigt, dass die Damit kommt ein Schulabbruch einem Zukunftsabbruch Ziele des Dresdner Bildungsgipfels von 2015 sich nicht er- gleich. Doch Schulabbrüchen gehen grundsätzlich Phasen BILDUNGSGERECHTIGKEIT – DIE 2. CHANCE füllt haben: von Schulabsentismus voraus, auf die wir gesellschafts-wie sozialpolitisch antworten müssen, denn: „Durch ein länge- „Die Zahl der Schulabbrecher in Deutschland soll sinken; res Fernbleiben von der Schule werden die Entwicklungs- bis 2015 wollte man die Quote auf vier Prozent halbieren. chancen der betroffenen Kinder und Jugendlichen massiv SCHULISCHE HILFEN BEI DER AWO Sie sank dann tatsächlich – nur geht sie seither wieder eingeschränkt, in vielen Fällen mit Folgen, die das ganze in die Höhe. Zuletzt lag sie bei 6,8 Prozent. (...) Ohne Leben in Form unzureichender Ausbildung und geringer Max (17J.) stürmt mit dem Handy am Ohr ins LernCoaching Fällen heraus, dass eine Reintegration in die Regelschule Abschluss sind allerdings die Perspektiven auf dem Ar- beruflicher Chancen einschränken.“ (Rotthaus2019, 111; Zimmer und ist ganz aufgeregt. Er braucht dringend etwas allein nicht das Ziel sein kann. Die langjährige Erfahrung beitsmarkt düster.“ siehe auch: Ricking 2019, 9) zum Schreiben, sein Lehrer hat ihn eben angerufen und des Case Managements ermöglicht es, in diesen Fällen eine (SZ, vom 12.12.2019). gibt ihm seine Prüfungsnoten durch. Deutsch 2,6, Mathe alternative Lösung anzubieten. Aufgrund dessen wurde in Ebenso zeitintensiv sind die Fälle der Drop-outs: Jugend- 2,8 und Englisch 2,7. Er kann es kaum glauben. Max kam den letzten Jahren das Angebot der Vormittagsbeschulung liche, die mindestens seit über einem Jahr keine Schule im März 2019 in „Die 2.Chance“ und hatte damals seit ausgebaut, wo wir die Jugendlichen, die in einer entspre- mehr besucht haben, und erst aktiviert werden müssen, knapp 2 Jahren seine Schule kaum besucht. Durch die ex- chenden Klassenstufe waren auf einen Abschluss vorberei- da Schule im biosozialen System überhaupt nicht mehr an- terne Beschulung in der Einrichtung. Die 2. Chancen und ten oder in Kooperation mit der Flex-Fernschule über einen gelegt ist. durch die Begleitung und Betreuung hat er nun seinen längeren Zeitraum auf Abschlüsse hingearbeitet wird. In Werkrealschulabschluss 9. Klasse mit Bravour bestanden. diesen Fällen verbringen die Jugendlichen ca. 15 Stunden Die AWO Karlsruhe gemeinnützige GmbH hat sich zum pro Woche reine Lernzeit bei uns. Ziel gesetzt weiterhin entschlossen zu handeln, da wir Im Schuljahr 2019/2020 hat „Die 2.Chance“ insgesamt 30 die Notwendigkeit in unserer täglichen Arbeit sehen. Wir Jugendliche im Alter von 12 bis 17 Jahren, die alle die haben aktuell die Möglichkeit 30 Jugendliche in unserem Schule aktiv und oder passiv verweigern, betreut und be- Programm zu betreuen. Demgegenüber stehen (Stand: Juli gleitet. In diesem Schuljahr hatten wir 17 Abschlusskan- 2020) 37 Schüler*innen, die auf einen Platz warten. didaten die alle ihren Werkrealschulabschluss 9. oder 10. Klasse oder Realschulabschluss mit großem Erfolg abge- Immer noch verlassen zu viele Jugendliche die Schule, ohne schlossen haben. eine adäquate berufliche und gesellschaftliche Perspekti- ve zu haben. Wer keinen Hauptschulabschluss hat, findet Das Phänomen der Schulverweigerung zieht sich durch alle selten eine passende Beschäftigung, ist oft auf staatliche Schulformen und Klassen durch. Schulverweigerung stellt Unterstützung angewiesen oder muss mit einem gerin- „(...) ein sehr komplexes, vielschichtiges Problem dar (…), gen Einkommen leben. Für die Jugendlichen bedeutet der das auf der Grenze zwischen (Schul-)Pädagogik und Psy- Schulabbruch oftmals auch, kaum am gesellschaftlichen chiatrie/Psychotherapie anzusiedeln ist.“(Rotthaus 2019, Leben teilhaben zu können Zudem sind die gesellschaft- 112). lichen Folgekosten beträchtlich: Dazu gehören Transferleis- tungen, aber auch die Kosten für die berufliche Nachqua- Kinder und Jugendliche verweigern die Schule aus ganz lifizierung. Der enge Zusammenhang zwischen fehlendem unterschiedlichen Gründen. Abschluss und Jugendarbeitslosigkeit liegt auf der Hand. Immer häufiger werden wir in der „Die 2. Chance“ mit Ju- Ziel unseres Handelns im Bereich Bildungspolitik ist es, gendlichen konfrontiert, die psychische Probleme und/oder niemanden zurückzulassen auf dem Weg zum Schulab- bereits manifeste Störungen vorliegen haben. Das Spekt- schluss und ins Berufsleben. Es braucht also weiterhin rum reicht hier von Sozialphobien, Depressionen bis hin zu entschlossenes Handeln der Bildungspolitik und einen Angststörungen. Dabei kristallisiert sich bei den meisten Schulterschluss aller Beteiligten vor Ort, um die Chancen der Jugendlichen weiter zu verbessern. 4 5
BLICKPUNKT BLICKPUNKT DIE 2. CHANCE – EIN UMFANGREICHES ANGEBOT GEGEN SCHULVERWEIGERUNG Die AWO Karlsruhe ist seit 2006 Träger der Koordinierungs- „DIE 2. CHANCE WAR SEHR WICHTIG FÜR MICH!“ stelle „Schulverweigerung – Die 2. Chance“, ein Angebot für Mein Name ist Leon (Name wurde von der Redaktion geändert), ich bin 16 Jahre alt und habe dieses Schuljahr meinen Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren, deren Schulabschluss WRS-Abschluss gemacht. In einem Gespräch mit Firdevs Kaplaner, der Einrichtungsleiterin, berichte ich, wie wichtig für mich durch aktive und/oder passive Schulverweigerung gefährdet die Unterstützung durch „Die 2. Chance“ war. ist. Wie war dein Alltag vor der AWO Was hat sich bei deiner Zukunftsplanung durch die AWO Das übergeordnete Ziel der „Die 2. Chance“ ist die Senkung und wie ging es dir damit? „Die 2.Chance“ verändert? Wie geht es für dich nach der der Zahl der Kinder und Jugendlichen ohne Schulabschluss Zeit bei der AWO weiter? und dadurch, die Erhöhung ihrer Chance auf einen Ausbil- Ich war vor meinem Einstieg in die AWO häufig bis immer dungsplatz. Um dies zu erreichen stehen folgende Ziele im unmotiviert hatte keinen geregelten Tagesablauf und fehlte Durch erzielte Erfolge stieg meine Motivation und mein Fokus: Reintegration in die Regelschule, Potentialentfaltung dadurch häufig in der Schule. Ich war ein Schulschwänzer. Selbstbewusstsein mehr zu erreichen, als ich mir am An- der Jugendlichen, die Erarbeitung von Perspektiven, die Dadurch kam ich oft mit meinen Eltern in Konflikt, wodurch fang zugetraut habe. Ich habe gelernt über mich selbst hi- Einbindung in soziale Netzwerke und die Aktivierung der ich mich noch mehr zurückzog. nauszuwachsen und werde versuchen die erlernte Struktur vorhandenen Ressourcen der Jugendlichen, Netzwerkarbeit. beizubehalten, weil sie mir nachweislich gezeigt hat meine Was hat sich für dich verändert als du zur AWO „Die Ziele erfolgreich selbständig zu erreichen. Mein nächstes Ziel Bis 31. Dezember 2013 wurde dieses Angebot durch den Eu- 2.Chance“ gekommen bist? Wie war diese Zeit für dich? ist eine Ausbildung im Bereich Handwerk, was ich dank der ropäischen Sozialfond und das Bundesministerium Jugend Hilfe der AWO jetzt auch alleine angehen werde. und Familie finanziert, wissenschaftlich begleitet und eva- Anfangs war es sehr ungewohnt und auch eine sehr gro- luiert. Seit 1. Januar 2014 erfolgt die Finanzierung über den ße Herausforderung, da man sich nun den Themen stellen Haushalt der Stadt Karlsruhe im Rahmen der freiwilligen musste, den man zuvor aus dem Weg gegangen war. Hilfen und durch Eigenmittel der AWO. Inzwischen wurde Die regelmäßigen Gespräche mit den Bezugsbetreuern halfen „Die 2. Chance“ zu einem etablierten und erfolgreichen An- mir jedoch dabei in den schulischen und familiären Alltag gebot in Karlsruhe weiterentwickelt. zurückzufinden. In dieser Zeit erfuhr ich selbst durch die AWO „Die 2. Chance“ wie bedeutsam die Unterstützung und Die Fachkräfte der Koordinierungsstelle arbeiten nach dem Begleitung für Schüler wie mich sein kann. Prinzip des Case Management. Zunächst werden die per- sönlichen und familiären Hintergründe der Kinder und Jugendlichen, die zur Schulverweigerung führen, erfasst und individuelle Unterstützungsmaßnahmen wie Lernbe- gleitung, Lerncoaching, Beratungsgespräche, aber auch Schulwegbegleitung angeboten. Interkulturelle und syste- mische Sichtweisen gehören hierbei zum Selbstverständnis. Regelmäßig werden die Prozesse und die Ergebnisse mit den Schüler*innen besprochen und überprüft. Zur Vorbereitung auf den Hauptschulabschluss wird das Kursangebot „Ich schaffs“ speziell für Schüler*innen, die sich in der Abschlussklasse zur Vorbereitung auf die Ab- schlussprüfung befinden, initiiert. Den Fachkräften der „Die 2. Chance“ stehen flankierend qualifizierte, ehren- amtliche Helfer*innen (Studenten*innen, pensionierte Leh- rer*innen, etc.) zur Verfügung, die sie den Jugendlichen zusätzlich zur Seite stellen können. KOOPERATIONEN – EIN WICHTIGER BESTANDTEIL Der Kooperation mit dem Sozialen Dienst der Stadt Karlsruhe, Berufsschulen/Unternehmen, sowie den Projekten und insbesondere die gemeinsame Initiierung von Helferkonfe- Maßnahmen zur Reintegration. Hierbei konnten durch die renzen und die damit einhergehende Beratung der Lehrkräf- Kooperationen schon vielen Schüler*innen Ausbildungsstel- te und Eltern kommt während dem gesamten Prozess eine len vermittelt werden. Weitere Informationen zur „Die 2.Chance“: hohe Bedeutung zu. AWO Ambulante Jugendhilfen Durlach Bezugnehmend auf die positiven Rückmeldungen kann Schulische Hilfen Weiterhin fungiert die Koordinierungsstelle „Die 2. Chance“ festgehalten werden, dass die individuelle Begleitung von Gritznerstr. 8, 76227 Karlsruhe Firdevs Kaplaner, Einrichtungsleiterin, Telefon: 0721 989633-12 vor Ort im Bereich der Thematik „aktive und/oder passive schulverweigernden Kindern und Jugendlichen durch unse- E-Mail: f.kaplaner@awo-karlsruhe.de Schulverweigerung“ als Schnittstelle und Vermittler zwi- re Koordinierungsstelle „Die 2. Chance“ eine zentrale Säule Mehr Informationen erhalten Sie auch im Internet unter: www.awo-karlsruhe.de schen den Kindern und Jugendlichen und den Schulen/ zur Erreichung eines Schulabschlusses in Karlsruhe darstellt. 6 7
IM GESPRÄCH AKTUELL AWO NACHHALTIGKEITSKAMPAGNE SCHULVERWEIGERUNG IM SCHULALLTAG #wirarbeitendran Firdevs Kaplaner, Eirichtungsleiterin Schulische Hilfen, traf sich zu einem Gespräch Am 20. September startete die Kampagne zur verbandswei- mit Klaus Kühn, Rektor der Pestalozzischule in Durlach. ten Auseinandersetzung der AWO mit den von den Verein- ten Nationen in der Agenda 2030 verabschiedeten 17 Zielen HERR KÜHN, WELCHE ERFAHRUNGEN MACHEN SIE IN IHREM für Nachhaltige Entwicklung, den Sustainable Development SCHULALLTAG MIT AKTIVEN UND ODER PASSIVEN Goals (SDG). SCHULVERWEIGERERN? Schon seit über 100 Jahren verknüpft die AWO die Vision Schulverweigerung ist ein Thema bei uns, welches in den einer nachhaltigen Gesellschaft eng mit ihrem Selbstver- letzten Jahren zugenommen hat. Das kann man definitiv ständnis. Die 17 Ziele für Nachhaltige Entwicklung sind eng so sagen. Wir haben zunehmend junge Menschen, die aus mit unseren fünf Grundwerten verknüpft – Gerechtigkeit, Die Kampagne verknüpft über fünf Monate hinweg je einen ganz unterschiedlichen Gründen, die Schule nicht besu- Freiheit, Toleranz, Solidarität und Gleichheit – und haben AWO Grundwert mit den korrelierenden Zielen für Nachhal- chen. Die Regelmäßigkeit des Schulbesuchs lässt bei eini- einen direkten Bezug zu unserer täglichen Arbeit. tige Entwicklung. Im Rahmen der Kampagnenentwicklung gen nach. Die Gründe hierfür sind sehr unterschiedlich. Das wurde für jeden AWO Grundwert ein Video erstellt, der den Problem ist für uns, dass unsere Möglichkeiten sehr einge- Auch die AWO Karlsruhe beteiligt sich an der Kampagne. Bezug unserer Arbeit mit den Nachhaltigkeitszielen veran- schränkt sind. Wir versuchen natürlich in Gesprächen mit Mit der Teilnahme wollen wir das Verständnis unserer schaulicht. Die Videos, Informationen zur der Kampagne so- Kindern oder Jugendlichen, soweit sie anwesend sind, in Haupt- und Ehrenamtlichen für den Zusammenhang zwi- wie der Praxispool, der Beispiele zur Umsetzung der Nach- Gesprächen mit den Eltern, über den Sozialen Dienst, nach schen unserer Arbeit, unseren Werten und der Vision einer haltigkeitsziele aus den verschiedenen Gliederungen sind Möglichkeiten zu suchen, damit die Schule wieder regel- Nachhaltigen Entwicklung schärfen. Wir fördern damit eine auf der Kampagnenhomepage www.wirarbeitendran.awo.org mäßiger besucht werden kann. Dies funktioniert aber nur aktive Auseinandersetzung mit den Nachhaltigkeitszielen zu finden. bedingt. Wir merken bei den Jugendlichen, die nicht diese und wollen unser Handeln noch stärker auf eine Nachhalti- Möglichkeiten nutzen, dass wir dann nur eingeschränkte ge Entwicklung ausrichten. Mit der Kampagne soll auch bei Der Monat September startete mit dem AWO-Grundwert Ge- Handlungsmöglichkeiten haben. den politischen Entscheidungsträger*innen ein Bewusstsein rechtigkeit, der eng mit den Nachhaltigkeitszielen „Maß- für die Bedeutung der AWO bei der Umsetzung der Nachhal- nahmen zum Klimaschutz“, „nachhaltiger Konsum und WELCHE HANDLUNGSMÖGLICHKEITEN HABEN SIE UM MIT AUF WELCHE ANGEBOTE KÖNNEN SIE ALS SCHULLEITER tigkeitsziele geschaffen werden. Produktion“ und „Leben an Land“ korreliert. DIESER THEMATIK IN IHREM SCHULALLTAG UMZUGEHEN? ZURÜCKGREIFEN? Wir haben z.B. für unsere Schule einen klaren Handlungs- Es ist gut, wenn wir auf Angebote externe Unterstützer plan erstellt, der allen Kolleginnen und Kollegen zugäng- zurückgreifen können. Diese nehmen wir gerne in An- lich ist und zu Beginn des Schuljahres bekannt gegeben spruch z. B. über die AWO, bei denen wir solche Angebote wird. Es wird eindringlich darauf hingewiesen, darauf zu miteinbinden, wie „Die 2. Chance“. Gemeinsam mit der achten und sehr frühzeitig zu bemerken und aktiv zu wer- AWO versuchen wir, die Jugendlichen wieder in die Schu- den. Es sollen nicht zu viele Fehltage auflaufen, bevor wir le zu bringen. Beim Versuch der Eingliederung gehen wir dann handeln. Es ist auch klar festgelegt, wie wir dann in Etappen vor. Wir sind damit einverstanden, dass die vorgehen, wann die Schulsozialarbeiterin eingeschaltet Jugendlichen dann zunächst nur tage- oder stundenweise wird, oder wann die Elterngespräche geführt werden, oder die Schule besuchen. Der etappenweise Schulbesuch ver- welche weiteren Maßnahmen ergriffen werden sollen. Das größert die Chancen, dass eine Eingliederung gelingt. Es ist durchaus bei einigen erfolgreich. Zunehmend Schwierig- ist oft schwierig, weil insbesondere bei den Jugendlichen, keiten bereiten uns, einige Schüler zu erreichen. Wir ver- die Eltern überfordert sind, uns zu unterstützen. Daher senden Schulbesuchsaufforderungen. Wenn hierauf keine sind wir auf Unterstützungssysteme angewiesen. Aber es Reaktion erfolgt, wiederholen wir dies. Es gibt dann die ist wirklich sehr herausfordernd und wir kommen an die Möglichkeit das Ordnungsamt mit einzuschalten. Dies be- Grenzen dessen, was wir schulisch auch leisten können. Es deutet, dass dann über das Ordnungsamt Bußgelder an die ist auch frustrierend dies mitansehen zu müssen. Wir ha- Eltern verhängt werden. Wenn die Kinder älter als 14 Jahre ben auch immer wieder Kindeswohlgefährdungen gemel- sind, werden Maßnahmen im sozialen Bereich angeordnet. det, wenn Schüler sehr viele Fehlzeiten hatten. Aber dies hat auch nur bedingt und vereinzelt zu Erfolgen geführt. Wir stellen immer wieder fest, dass es schwierig ist gegen den Willen von Jugendlichen und Eltern Maßnahmen um- VIELEN DANK FÜR DAS GESPRÄCH. zusetzen, selbst wenn der Soziale Dienst eingeschaltet ist. So haben wir immer wieder Kinder und Jugendliche, die über die Schuljahre immer wieder fehlen. 8 9
AKTUELL GESCHÄFTSFÜHRUNG „Eine große Herausforderung bestand darin, nahezu täglich Entscheidungen unter sich ständig ver- änderten Bedingungen und in die Unsicherheit („Fahren auf Sicht“) hinein zu treffen und dies unter hohem Zeitdruck. Zusätzlich mussten von extern gestellte Anforderungen sehr kleinteilig auf sehr heterogene Zielgruppen möglichst passgenau heruntergebrochen werden. Die Verhandlungen mit der kommunalen Verwaltung und Politik waren insbesondere am Anfang sehr aufwändig, letztlich für uns aber recht erfolgreich. Die Kolleg*innen in allen Geschäftsbereichen haben sich als sehr solidarisch und belastbar in der Krise gezeigt. Dazu aber auch noch äußerst kreativ im Umgang mit einer sich in DIE PANDEMIE UND DIE FOLGEN FÜR AWO KARLSRUHE kürzester Zeit radikal veränderten Arbeitssituation und dies alles unter der Doppelbelastung gleichzei- tig zur beruflichen Situation auch selbst privat betroffen zu sein, z. B. als Eltern, gegenüber eigenen Eltern oder Großeltern etc.“ COVID-19 wird uns noch lange Zeit in unserem Alltag beschäftigen. Markus Barton, Geschäftsführer Das AWO puls-Redaktionsteam möchte in dieser Ausgabe einen Einblick geben, wie in den verschiedenen Bereichen der AWO Karlsruhe mit den Herausforderungen in dieser besonderen Zeit umgegangen worden ist und wie momentan der Arbeitsalltag unter Pandemiebedingungen aussieht (Stand Juli 2020). GESCHÄFTSBEREICH KINDERTAGESSTÄTTEN be- QUALITÄTSMANAGEMENT ßen, dies „Mitte März mussten wir die Kitas schlie ementsystems „Auch das Zertifizierungsverfahren unseres Qualitätsmanag ARBEITSSICHERHEIT für ca. 1.000 Kita-Plätze deutete für uns die Betreuung Einrichtungen, in denen dazu muss ten wir die Notbe treuung wurde von der Pandemie beeinflusst. Audits in einzustellen. Parallel bestand , wurden per Vi- sond ere in der Betrie bskit a des Städ- aufgrund der Corona-Verordn ung Besuchs verbot „Die Arbeitssicherheit ist stark betroffen gewesen, da organisiere n, insbe ung allen anderen verscho ben. Einige Audits konnten unter Einhalt viele Fragen auftauchten, die erst nach und nach vom tischen Klinikums. Aber es galt auch aus deo durchge führt oder führt werden . Sowohl r von Eltern in syste mrelevanten der geltenden Hygienevorschriften vor Ort durchge Robert-Koch-Institut und den Gesundheitsämtern be- Kitas umgehend die Kinde ungen gelang antwortet werden konnten. Am Anfang gab es viel Verun- Berufen zusam menz ufass en und für sie eine zuverlässige den internen und externen Auditoren als auch den Einricht Dafür muss ten inner- der verände rten Auditsituation umzuge hen und die Audits sicherung, die im Laufe der Pandemie verging und sich im und tragfähige Betreuung zu sichern. es schnell, mit r Atmo- Wesentlichen auf die Grundregeln für die Verwendung der halb kürzester Zeit alle Konta ktdat en der Eltern /Familien konnten in gewohnt fachlicher, konstruktiver und wertschätzende Masken und das Halten des richtigen Abstandes reduziert überp rüft und ange passt werd en, da die rei- sphäre fortgeführt werden.“ auf Aktualität ganz wich tiger Teil Dorothée Eby, Qualitätsmanagementbeauftragte hat. Die Kommunikation war stark eingeschränkt und hat bungslose Informationsweitergabe ein tions kette bilde te. Dasse lbe galt viel Zeit in Anspruch genommen. Es kamen sehr viele An- der weiteren Kommunika Fachkräfte zum fragen per E-Mail, die das tägliche Mailaufkommen erhöh- für das Personal, da absehbar war, dass die bzw. in der Kita ten. Vieles musste angepasst werden, z.B. die Ergänzungen Teil von zu Hause aus arbeiten mussten n. Alle Kitale itung en haben in den Gefährdungsbeurteilungen oder der Pandemieplan Aufgaben zu erledigen hatte selbst. Ich selbst war immer vor Ort am Arbeitsplatz. Das Weise mit uns im Gesch äftsb ereich Kin- in herausragender deren Einsa tz, Bangen ob die vorhandenen Mengen von Desinfektions- dertagesstätten zusammengearbeitet. Ohne n wir nicht so gut durch mittel und Masken ausreichen würden und der ungewisse Engagement und Kreativität wäre Verlauf der Pandemie waren die Hauptstressoren. Gott sei Dank kam alles viel besser als erwartet und ich glaube diese herausfordernde Zeit gekommen. Auch ta-Jahr ab September haben wir alle berei ts das neue Ki- im Blick und GESCHÄFTSBEREICH JUGEND UND SOZIALES , darau f einzu stellen. zur Erziehung“ (27 ff. SGB VIII) den Betrieb kon- „Hilfen auch an einen guten weiteren Verlauf der Pandemie, die versuchen uns, die Teams und Eltern „Aufgrund ihrer Systemrelevanz hielten die Einrichtungen der Die Kitaleitungen teilen mit, dass die Eltern überw iegend für die betreuten Kinder, Jugendlichen und Familien in dieser schwierigen Zeit uns sicher noch lange erhalten bleibt.“ tinuierlich aufrecht und stellten somit kooperativ sind und mit Verständnis reagi eren, wenn sie itenden in den Einrichtungen waren mit sich ständig Friedrich Armborst, Fachkraft für Arbeitssicherheit eine sehr wichtige Unterstützung und Entlastung dar. Die Mitarbe Beginn an bestand ein enger Austausch mit den Kolleg*in- alles gut erklärt bekommen.“ verändernden Vorgaben und Anforderungen konfrontiert. Von Esther Marggrander, Karlsru he. Nach Absprache wurden insbesondere in der ersten Phase der nen vom Allgemeinen Sozialen Dienst der Stadt Geschäftsbereichsleitung Kindertagesstätt en st alle Familien, Kinder und Jugendliche zu erreichen. Pandemie flankierend verschiedene Medien eingesetzt um möglich Kontakte persönlich stattfinden. Mit entsprechender Schutzausstattung konnten schnell wieder unerhe blichen Mehraufwand für die Mitarbeitenden in den Die veränderten Rahmenbedingungen brachten einen nicht cherung, stellte insbesondere die Verlagerung des Lern- Einrichtungen mit sich. Neben der allgemeinen großen Verunsi orderung dar. Vor allem für Kinder und Jugendliche, die orts von der Schule in das häusliche Umfeld eine große Herausf nverhältnissen lebten, verschärfte sich die Situation. Die ohnehin schon in beengten und konfliktbehafteten Familie BETRIEBSRAT Entlastung des Familiensystems im Hinblick auf schulis che fährdungen aufgrund von familiären Spannungen, stellen nach Anforde rungen, sowie die Abwendung von Kindeswohlge- wie vor aktuelle Arbeitsschwerpunkte dar. Mittlerweile „Durch Corona war es uns nicht mehr möglich, die Kolleg*innen vor Ort in den Einrichtungen zu besuchen, was für uns egend im Normalbetrieb, unter Einhaltung der aktu- befinden sich die Einrichtungen der „Hilfen zur Erziehung“ überwi eigentlich sehr wichtig ist. Über Telefon und E-Mail haben sich aber viele an uns gewandt, da eine ausgeprägte Unsi- ellen Hygienevorgaben. cherheit und Existenzängste bestanden. Themen, um die es meistens ging, waren: Wie geht es mit meinem Arbeitsplatz weiter? Bekomme ich Kurzarbeitergeld und wenn ja wieviel? Wie organisiere ich die Betreuung meiner Kinder? Ich gehö- stelle, als auch die Migrations- und Verfahrensbera- Im Bereich der Beratungsstellen haben sowohl die Krebsberatungs re zur Risikogruppe - wie schützt mich der Arbeitgeber usw.? Viele Themen waren auch für uns Neuland und es bedurfte Beratung umgestellt, um für die Ratsuchenden weiter- tungsstelle sehr schnell auf Online-Beratung, sowie telefonische einiger Einarbeitung. Zur Kurzarbeit musste z.B. eine Betriebsvereinbarung mit der Geschäftsleitung geschlossen werden, usstattung können Beratungsgespräche aktuell auch wieder hin erreichbar zu bleiben. Mit der entsprechenden Schutza um das Kurzarbeitergeld überhaut bei der Arbeitsagentur beantragen zu können. Positiv ist der Eindruck, dass durch die rheiten haben die Mitarbeitenden von Beginn an eine persönlich durchgeführt werden. Trotz eigener Ängste und Unsiche Krise der Kontakt zu vielen Kolleg*innen viel intensiver geworden ist und wir wünschen uns natürlich, dass dies so einzulassen und die betreuten Kinder, Jugendlichen und große Bereitschaft gezeigt, sich auf die neuen Bedingungen bleibt. Wir als Betriebsrat sind tief beeindruckt und dankbar mit welchen außergewöhnlichen Leistungen alle Kolleg*in- n.“ Familien bestmöglich durch diese herausfordernde Zeit zu begleite g Jugend und Soziales nen zusammengearbeitet haben, um diese Krise bestmöglich zu überstehen und die uns anvertrauten Menschen durch Barbara Mehnert, Geschäftsbereichsleitun diese schwere Zeit zu begleiten.“ Petra Teubner, stellvertretende Betriebsratsvorsitzende 10 11
AKTUELL AKTUELL GESCHÄFTSBEREICH GESUNDHEIT UND PFLE „Die Seniorenzentren/-einrichtun GE gen der AWO Karlsruhe waren auf Grund ihrer Zielgrupp wie die Quarantäneregelungen e besonders betreu- genau aussehen sollten. ungs- und pflegebedürftiger Men Auch bezüglich der richtigen schen von Anfang an Ansprechpartner*innen als systemrelevant eingestuft beim Gesundheitsamt gab es zun und besonders im Fokus ächst große Unklarheit, pandemiebedingter Verordnunge was sich mit der Zeit mehr und n und Erlasse. mehr eingespielt hat. Der Schutz und das Wohl uns Positiv zu vermerken ist die gute erer Bewohner*innen, und enge Zusammen- Kund*innen und Mitarbeiter*inne arbeit städtischen Institutionen, n stand dabei immer insbesondere der Hei- im Mittelpunkt. Besonders zu Beg maufsicht wie auch mit einigen inn der Pandemie war Kolleg*innen anderer es für uns eine der großen Hera Pflegeheimbetreiber und im Rah usforderungen dringend men des Pflegebünd- notwendige Schutzausrüstung nisses die gute Zusammenarbei (z.B. Gesichtsmasken, t mit dem Städtischen Schutzkleidung, Desinfektionsmi Klinikum Karlsruhe und weitere ttel etc.) in ausrei- n Karlsruher Kliniken. chendem Maße zu beschaffen. Das Wohl der Bewohner*innen In den ersten Wochen stand jederzeit im Mittel- des Lockdown war es nahezu punkt. Dass die Maßnahmen z. unmöglich, die entspre- B. die Besuchsregelun- chenden Waren zu erhalten, was gen überwiegend positiv aufg nur anfänglich an der enommen worden sind, Unterbrechung der Lieferketten war für uns daher eine große Erle aus China lag. Dies re- ichterung. Unsere Ein- „Go for Charity!“ Motivations-Startschuss mit Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup (rechts) vor dem Karlsruher Schloss. lativierte sich jedoch alsbald, richtungen ernteten auch viel Lob nicht desto trotz kamen von den Angehörigen, aber kaum Großlieferungen an. wie fürsorglich und sorgsam die Für die AWO Karlsruhe pflegerische Versorgung aber auch für andere Pflegeheim und Betreuung der Bewohner*i BENEFIZ-SENSATION betreiber war diese Si- nnen unter den Pande- tuation auch unter wirtschaftli miebedingungen weiter ging. chen Gesichtspunkten Unsere Mitarbeiter*innen katastrophal. Viele Anbieter nutz haben jederzeit mit großem Eins ten die Engpässe am atz, Zusammenhalt und Markt massiv aus, um die Verk die Höhe zu treiben. Kritisch ist aufspreise exorbitant in Engagement unter den auch für bedingungen (z. B. Tragen von sie erschwerten Arbeits- MARTIN FAISST RADELT 1.323,58 KILOMETER GEGEN KINDERARMUT IN KARLSRUHE hierbei leider auch an- Masken, Schutzkleidung) zumerken, dass es seitens des entscheidend dazu beigetragen Landes Baden-Württem- , unseren Bewohner*in- Persönliche Rekorde sind die besten – voran, wenn sie nicht dem eigenen Ego, sondern einem guten Zweck dienen. In 14 Etap- berg längere Zeit gedauert hat, nen das Leben leichter zu mac bis entsprechende Unter- hen. Ihr großer Einsatz pen, 19 Tagen und einer Gesamtstrecke von 1323,58 km kämpfte sich der Karlsruher Benefiz-Radler Martin Faißt für die Han- stützung bei der Beschaffung erfo und das solidarische Miteinan lgte. der haben entscheidend Eine weitere Herausforderung dazu beigetragen, dass wir bish ne-Landgraf-Stiftung durch die Republik. Sein großes Ziel hieß nicht nur, die Hauptstadt als finalen Zielort zu erreichen, sondern lag für uns in der Inter- er gut durch die Pan- pretation und der Umsetzung von demie gekommen sind. Ebenfal auf seiner außergewöhnlichen Tour möglichst viele Spenden-Euros von Menschen, die ihn mental begleiteten, zu erstrampeln. Landesverordnungen ls sehr schön waren die (z. B. zu Besuchsregelungen, vielen Anfragen und Angebote Ausgehverboten, Schlie- zur Unterhaltung unse- ßung von Einrichtungen), die rer Bewohner*innen von Künstle „Es ist unglaublich, was sich dieser junge, engagierte in der Regel sehr kurz- r*innen u.a. das Sand- fristig erlassen und veröffentlich korntheater, Trio Tirantes – Fine Unterstützer vorgenommen hat! Für uns zählt vor allem t wurden, ohne dass st Trio Jazz, Zirkus Fran- es die für deren Umsetzung erfo cordi, Johannes König, Roli Bern rderliche Vorlauf- und er u.v.m.“ sein soziales Bewusstsein für das Thema Kinderarmut in Vorbereitungszeit gegeben hätt e. Große Unsicherheiten Clarissa Simon, Prokuristin Karlsruhe. Mit seiner Benefiz-Idee hat er sicherlich auch gab es in den ersten Wochen der und Geschäftsbereichsleitung Pandemie darüber, wer Gesundheit und Pflege ein wichtiges Signal ausgesendet, dass Kinderarmut kein und wann einem Covid-19 Test unterzogen wird, und Randthema ist, sondern eine größere Aufmerksamkeit und Unterstützung von Vielen benötigt. Wir hoffen, dass Mar- tins Entschlossenheit und Ausdauer belohnt wird“, so Mo- nika Storck, Vorsitzende der Hanne-Landgraf-Stiftung beim glücklichen Finaleinlauf am 8. Juli in Berlin. Und ob sie belohnt wurde! Unterstützt durch redaktionelle Beiträge der Nachwuchsjournalistin Elisabeth Schröder bei den Ba- dischen Neuesten Nachrichten (BNN) sowie von der NEUEN WELLE, begleitet von einem Blog-Beitrag auf der Webseite der Hanne-Landgrafs-Stiftung und intensiver Social-Me- GESCHÄFTSBEREICH WOHNEN, ARBEIT, SUCHT dia-Arbeit der AWO Karlsruhe-Mitarbeiterinnen Somajeh Tewolde und Carmen Gilles, fand die Aktion ein großes Herzlicher Rückkehr-Empfang für Martin Faißt „In den stationären Einrichtungen: Leo 11, Haus Spielberg, Hotel Anker, Sozialpension Augustiner war es nicht immer ein- Spenden-Echo. Anfang August zeigte das Spendenbarome- am Karlsruher Hauptbahnhof durch das Team der fach, das Besuchsverbot für Angehörige etc. durchzusetzen. Auch die Abstandsregelungen waren den Klient*innen schwer zu Hanne-Landgraf-Stiftung. ter einen Betrag von 2.622,35 Euro. vermitteln, viele konnten einfach nicht nachvollziehen, wozu die ganzen Einschränkungen gut sein sollten. Beim Dienstplan haben wir Teams gebildet, um so bei einer möglichen Infektion den Dienstbetrieb aufrechterhalten zu können. Gerne darf die tolle Leistung von Martin Faißt Die AWO Werkstatt, die Nähstube und das Tagesstrukturangebot Lichtblick mussten wir temporär schließen. Wir hielten aber Der gesamten Benefiz-Tour kann auf der auch noch nachträglich mit einer Spende an die zu allen Projektteilnehmer*innen weiterhin regelmäßigen Kontakt via Telefon, E-Mail oder Treffen im Freien. Stiftungswebseite in Tagesetappen unter Hanne-Landgraf-Stiftung belohnt werden. www.hanne-landgraf-stiftung.de/aktuelles Für die Beschäftigten aus der Werkstatt und der Nähstube konnten wir Heimarbeit anbieten, d.h. die Teilnehmenden haben nachgespürt werden Unter dem Stichwort „Benefiz-Radtour 2020“ montags das Material abgeholt und dann freitags die Produkte gebracht. Überall dort wo es möglich war konnten die Mitar- können Sie Ihre Beiträge auf das Spendenkonto der beiter*innen im Home Office arbeiten; Teamsitzungen fanden teilweise in Videokonferenz statt. Aktuell haben wir nahezu Hanne Landgraf-Stiftung bei der wieder normalen Betrieb unter der Einhaltung der Hygienestandards, der Abstandregeln und den begrenzten Gruppengrößen.“ Sparkasse Karlsruhe, DE 84 66050101 0022795694, BIC KARSDE66XXX überweisen. Manfred Kirchner, Geschäftsbereichsleitung Wohnen, Arbeit, Sucht Auch eine direkte Online-Spende ist möglich unter www.hanne-landgraf-stiftung.de/spenden 12 13
AKTUELL AKTUELL JUGENDWERK – 2020 EINE UNGEWÖHNLICHE SAISON KINDER UND JUGENDLICHE BRAUCHEN ERHOLUNG, NACH DER KRISE ERST RECHT! Vielversprechend hat das Jahr 2020 im Jugendwerk begon- konnten wir in dieser Saison nur sehr eingeschränkt nach- nen: Die Buchungen für die Ferienfreizeiten liefen besser als kommen. Kritisch und besorgt verfolgen wir die Entwick- je zuvor, viele neue Teamer*innen hatten sich für die dies- lungen in anderen Städten, was passiert, wenn es an An- jährige Ausbildung angemeldet und das Büro-Team stand in geboten für Jugendliche fehlt. Leider wird unsere Arbeit oft den Startlöchern für eine erfolgreiche Saison. erst gesehen, wenn sie nicht mehr stattfindet. Das darf auf keinen Fall die Zukunft sein! Leider kam dann alles ganz anders als erwartet. Mit dem Lockdown im März beschloss auch das Büro-Team zunächst Wirtschaftlich gesehen ist das Jahr 2020 für das Jugendwerk vom Homeoffice aus zu arbeiten. Technisch waren wir da nicht mit anderen Jahren vergleichbar und die finanzielle IKEA CHANCEN-PARTNERSCHAFT sehr schnell eingerichtet und konnten nahezu übergangslos Herausforderung kann nur durch Förderungen annährend weiterarbeiten. Allerdings ahnte da noch niemand, was uns gelöst werden. Um Kosten zu sparen, arbeitet das Büro-Team alles noch bevorstehen würde. Nachdem nach den Oster- seit Mai 2020, so gut wie möglich, auf Kurzarbeit. Dankbar freizeiten auch die Pfingstfreizeiten aufgrund der Einschrän- kungen und Auflagen abgesagt werden mussten, hofften wir sind wir für die vielen privaten Spenden, die wir bisher erhalten haben. Das ist eine tolle Wertschätzung der Arbeit UNTERSTÜTZT AWO BILDUNGSARBEIT alle auf einen „normalen“ Sommer. Leider machte uns das von Ehren- und Hauptamt des Jugendwerks. EINE AUSSERGEWÖHNLICHE MÖBELSPENDE Virus auch da einen Strich durch die Rechnung und so muss- ten alle Auslandsfreizeiten in diesem Jahr gecancelt werden, Dennoch bleibt die Unsicherheit für die Zukunft und somit Um sozial benachteiligten Karlsruher Schüler*innen– auch ebenso wie einige Deutschlandfreizeiten. Die aktuelle Coro- fehlt auch die Planungssicherheit für die nächste Saison. in Nach-Corona-Zeiten – aus dem Bildungsabseits zu hel- na Verordnung machte es für uns unmöglich unbeschwer- Wer garantiert uns, dass wir im nächsten Jahr, wie ge- fen und ihnen chancengleiche Lernvoraussetzungen zu te Ferien für Kinder, Jugendliche und Familien im Ausland wohnt, Ferienfreizeiten anbieten können? Corona ist leider bieten, hat die Hanne-Landgraf-Stiftung ein Chancen-Part- zu organisieren und, wie wir feststellen mussten, konnten unberechenbar. ner-Hilfsprojekt gestartet. Die Botschaft der Stiftung, mit auch einige Standorte die derzeitigen Anforderungen zur Partnern gemeinsam nachhaltige Hilfsangebote zu entwi- Erfüllung der Auflagen nicht einhalten. In Zahlen konnten Wie genau unser nächstes Jahr aussieht, können wir mo- ckeln, stieß bei IKEA Deutschland auf eine große Resonanz. somit mehr als 60% unserer Angebote in diesem Jahr nicht mentan nicht sagen. Sicher ist jedoch, wir lassen uns nicht Unterstützt von einem engagierten Team der neuen Nieder- stattfinden. Dennoch hat das Jugendwerk die Herausforde- unterkriegen! Es liegt eine Menge Arbeit vor uns und es wird lassung in Karlsruhe sowie der Karlsruhe Marketing und rung angenommen und für die Freizeiten, die unter den uns gelingen, uns so aufzustellen, dass wir 2021 wieder Event GmbH (KME) und DAS FEST wurden noch vor Beginn gegebenen Umständen verantwortet werden konnten, ent- die Stütze für Familien sein können, die wir bisher immer der Sommerferien Schreibtische und Schreibtischstüh- sprechende Konzepte erstellt, die Teamer*innen explizit auf waren. le, Schreibtischlampen, Bücherregale und Kommoden für diese neue Situation vorbereitet und somit trotzdem ca. 800 Lernmaterial für von der AWO Karlsruhe sozial und päda- Die außergewöhnliche Chancen-Partnerschaft wurde Ende Teilnehmer*innen ermöglicht, Ferien mit Gleichgesinnten zu Fragen beantwortet das Büro-Team gerne unter: gogisch betreute Kinder, für das Lernen zu Hause sowie für Juli 2020 mit einem kleinen Möbelspendenfest gemeinsam verbringen. 0721 35007151 sieben lernpädagogische Einrichtungen der AWO Karlsruhe mit dem Schirmherrn der Stiftung, Oberbürgermeister Dr. zur Verfügung gestellt. Frank Mentrup, Vertreter*innen von IKEA Karlsruhe, der Das ist natürlich keineswegs zufriedenstellend, denn un- Weitere Informationen unter: Hanne-Landgraf-Stiftung, der AWO Karlsruhe sowie Kindern www.jugendwerk-awo.de serem gesellschaftlichen Auftrag, Familien zu unterstützen, Eine besondere Unterstützung erfuhr dabei der Bereich Sozi- aus der Einrichtung in der Gritznerstraße gefeiert. Nicht nur ale Gruppenarbeit im AWO Zentrum Durlach (Gritznerstraße die von der Einrichtung betreuten Kinder und Jugendlichen, 8). Das Karlsruher IKEA-Team hat hier zusätzlich zu einer auch Barbara Mehnert, Leiterin des AWO Geschäftsbereichs umfassenden Möbelspende in Höhe von über 10.000 Euro Jugend und Soziales und Simone Kottmann, Sachgebiets- die Gruppenräume der Einrichtung mit einsatzstarker Team- leitung Ambulante Hilfen Durlach“, sind von dem Resultat #Auchwirmachenweiter! power aufenthaltsfreundlich und lernmotivierende gestaltet. begeistert. Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup betonte in seiner An- sprache wie wichtig es sei, gemeinsam Wertschätzendes zu schaffen und an die Gesellschaft zurückzugeben. Auch Tim Geitner, Geschäftsführer des neuen IKEA-Einrichtungshau- ses in Karlsruhe, unterstrich bei seinem Besuch die sozi- al-gesellschaftliche Intension, dieses besondere Direkthil- fe-Projekt in Karlsruhe nachhaltig zu unterstützen. „Dass dieses Chancen-Projekt so erfolgreich umgesetzt wer- den konnte, ist vor allem dem DAS FEST-Team zu verdan- ken. Hier zeigt sich beispielhaft, wie wichtig es ist, ge- meinsam ein Auge auf soziale Ausgrenzung von Kindern in unserer Stadt zu haben, und gemeinsam etwas dagegen zu tun“, bedankte sich Monika Storck, Vorsitzende der Han- ne-Landgraf-Stiftung, bei den Initiatoren. 14 15
AKTUELL PARTNERSCHAFT RESTART VON AWO ImPro Auch für den Strategieprozess „AWO ImPro mitgestalten – teilnehmen – verändern“ erfolgte leider Anfang des Jahres eine unfreiwillige Zwangspause, weil die Corona-Pandemie den gewohnten Alltag gehörig durcheinander brachte. BWG SYSTEMHAUS UNTERSTÜTZT DIE DIGITALISIERUNG DER AWO Auch wenn die Folgen von Covid-19 uns noch eine ganze Weile im Alltag begleiten werden, konnten wir inzwischen eine neue Strategie entwickeln, um AWO ImPro jetzt Schritt für Schritt, trotz der aktuellen Rahmenbedingungen, weiter Daher entwickelt der Prozesssteuerungskreis von AWO ImPro zum Leben zu erwecken. Wir starten, indem wir die roten aktuell ein partizipatives Format, das die Beteiligung der Die BWG Informationssysteme GmbH ist der Dienstleister der Eine weiteres Tätigkeitsfeld von BWG unter dem Dach der Fäden aus den Beiträgen und Diskussionen an den Themen- Kolleg*innen der gemeinnützigen GmbH, den Mitgliedern Wahl für die AWO Karlsruhe bei allen Dingen rund um das „Digitalisierung“ bezieht sich bei der AWO Karlsruhe auf tischen von der Kick-Off-Veranstaltung im Oktober 2020 zu im Kreisverband, dem Jugendwerk und der Hanne-Land- Thema „Digitalisierung“. Bereiche, die momentan bearbei- die „Remote Arbeitsplätze“, mit denen Mitarbeiter der AWO den einzelnen Handlungsfeldern wieder aufnehmen. graf-Stiftung umfassend sicherstellt und verhindert, dass tet werden sind u.a. die Aktualisierung der Server-Hard- stets sicheren Zugriff auf die IT-Systeme haben. Dafür be- mit dem Thema ausschließlich die „üblichen Verdächtigen“ ware der AWO Karlsruhe, um die Systemperformance und treibt die AWO einer moderne Terminal-Server-Architektur. Das heißt, die Gastgeber*innen der jeweiligen Handlungs- befasst sind. den Speicherplatz zu erweitern. Denn z.B. Pflegefachkräfte, Denn die dynamische Zuteilung von IT-Ressourcen ist gera- felder laden nun zu Treffen der einzelnen Projektgruppen um nur ein Beispiel zu nennen, benötigen für die digitale de in Zeiten der Corona Pandemie wichtig, damit Mitarbei- ein. Ziel ist es, gemeinsam auszuloten, wie an dem jewei- An dieser Stelle sei noch einmal gesagt, dass der Prozess- Pflegedokumentation zwingend einen verlässlichen, siche- ter*innen unabhängig vom Standort (Home Office, mobil) ligen Thema weitergearbeitet werden soll. steuerkreis keine Inhalte setzt sondern nur Rahmenbedin- ren und zuverlässigen Serverbetrieb. arbeiten können. gungen, Formate und Instrumente bereitstellen soll, um die Ein weiteres Arbeitsfeld bezieht sich auf die Weiterentwick- partizipative inhaltliche Bearbeitung zu ermöglichen. Dies Nicht zuletzt unterstützt BWG die AWO Karlsruhe auch bei lung der Kommunikation innerhalb der AWO Karlsruhe. gilt auch beim Thema Kommunikation. der Einführung und dem Einsatz leistungsfähiger Online-/ Gedanken und Ideen dazu tauchten allen Thementischen Videokonferenzlösungen, mit denen die Zusammenarbeit immer wieder als Querschnittsthema auf und sind ein wich- Gerne können Sie sich, wenn Sie auch Interesse haben und zwischen den beteiligten Mitarbeiter*innen, Kund*innen tiger Baustein für eine erfolgreiche AWO ImPro-Entwicklung. noch keiner Arbeitsgruppe angehören, bei uns melden. und Partner*innen nahtlos aufrechterhalten werden kann. Daraus folgt, dass zunächst einmal geklärt werden muss, An diese Adresse können Sie auch weitere Anregungen, welchen Anforderungen und Bedürfnissen die interne Kom- Ideen und Fragen senden. Bitte schreiben Sie dazu eine E-Mail an: munikation genügen muss und welche Umsetzungsmög- impro@awo-karlsruhe.de lichkeiten es dafür geben könnte. Im Hintergrund haben wir den zuverlässigen Mit folgenden Handlungsfeldern wird sich auseinandergesetzt: Serverbetrieb in den Händen … BWG Systemhaus unterstützt DIGITALER WANDEL die Digitalisierung der AWO MARKE AWO Aktualisierung der Server-Hardware, damit Pflegefachkräfte einen verlässlichen, sicheren und zuverlässigen Serverbetrieb haben. AKQUISE / BINDUNG ÖKOLOGISCHE NACHHALTIGKEIT Remote Arbeitsplätze, mit denen Mitarbeiter der AWO stets einen sicheren Zugriff auf die IT-Systeme haben. Online-/Videokonferenzlösungen, SOZIALPOLITISCHE ANWALTSCHAFT / WIRTSCHAFTLICHKEIT / mit denen die nahtlose Zusammenarbeit SERVICE / ANGEBOTS- aufrechterhalten werden kann. GESELLSCHAFTLICHE WERTE ENTWICKLUNG INKLUSION / EMPOWERMENT … während Sie sich ganz auf Ihre Arbeit BWG Systemhaus Nobelstr. 22 | D - 76275 Ettlingen 16 konzentrieren können! bwg.de Tel. +49 7243 7744-0 | E-Mail: info@bwg.de
REPORT REPORT EINE GELUNGENE UND STABILE KOOPERATION ZWISCHEN IBZ UND AWO PERSPEKTIVE NOW!PLUS - EIN TANDEMPROJEKT FÜR JUNGE MENSCHEN Das Internationale Begegnungszentrum Karlsruhe e.V. (ibz) Kennzeichnend für das ibz ist, dass es sich in der gesell- wurde als Mitgliederverein 1995 gegründet. Die AWO war schaftlichen Verantwortung sieht und in der Verpflichtung, von Anfang an neben vielen weiteren Organisationen und integrationsspezifische Bedarfe zu erkennen und entspre- Institutionen wie Caritas, Diakonie, Iranisches Kulturzent- chend darauf zu antworten. rum, türkischer Elternverein, Kroatischer Kulturverein, DGB, Dies hat Auswirkungen auf die Entwicklung der angebo- Stadtjugendausschuss, Büro für Integration, Migrationsbei- tenen Formate und Projekte. Entsprechend gibt es im ibz rat, Kulturbüro, Freunde für Fremde e.V. und viele mehr, als erfolgreiche, langjährige Projekte wie z.B. das Internatio- aktives Mitglied vertreten. Seit Anfang an war die AWO als nale Frauencafé, das PatinnenProjekt und das Konversa- Vertreterin im geschäftsführenden Vorstand tätig. tionsprojekt Sprecht miteinander!. Als Antwort auf gesell- schaftliche Fragen werden aber auch neue Projekte initiiert Das ibz hat sich in seiner nun 25-jährigen Geschichte zu wie das Tandemprojekt Perspektive Now!Plus, das junge einem wichtigen Netzwerkknoten und Kompetenzzentrum Zugewanderte, insbesondere Geflüchtete bis 27 Jahre bei rund um das Thema Migration und Integration entwickelt der sprachlichen, sozialen und beruflichen Integration un- und ist damit ein wichtiger Player in der Willkommens- terstützt. struktur der Stadt. Es ist Anlaufstelle für alle Zugewander- ten unabhängig vom Herkunftsland oder Aufenthaltsstatus, Das Projekt startete 2016 und hat sich in den letzten vier aber auch gleichzeitig, insbesondere durch seine Integrati- Jahren zu einem beeindruckenden Erfolgsmodell entwi- onsprojekte und gesellschaftspolitischen Veranstaltungen ckelt, sowohl was die Zielerreichung, aber auch die Reso- ein zentraler Begegnungsort von Menschen mit und ohne nanz betrifft. Migrations- und Fluchtgeschichte. In dieser Form ist es in Karlsruhe aber auch in Baden-Württemberg einzigartig. Inzwischen haben mehr als 300 Personen an diesem Pro- unterstützt momentan 30 Jugendliche in der Ausbildung, jekt teilgenommen, aktuell sind 130 Personen bzw. 60 Tan- 13 in weiterführenden Schulen, 9 in Alphabetisierungs- dems aktiv, die Zugewanderten kommen aus 18 Ländern. bzw. Integrationskursen und 8 in Praktika bzw. im Freiwil- Die Ehrenamtlichen aus allen Altersgruppen bieten Nach- ligen Sozialen Jahr (FSJ). Die Ausbildungsbereiche sind sehr hilfe an, aber auch gemeinsame Freizeitaktivitäten. In den breit gefächert. Es sind vom Pflege- und Erziehungsbereich vergangenen Jahren sind enge Freundschaften entstanden, bis kaufmännische Ausbildungen alle Branchen vertreten. aber erfreulicherweise auch eine Art interkultureller Grup- Im Sommer 2020 konnten wir stolz 5 unserer Teilnehmen- penidentität. Dazu haben zweifellos die vielen Gruppen- den zur bestandenen Ausbildung gratulieren. angebote beigetragen, die die Projektleiterin Ana Bolaños regelmäßig organisiert. Neben Aktivitäten wie Filmabende, Die konkreten Rückmeldungen von Schulen, Agentur für Picknicks, Feste u. ä. sind vielen auch die Besuche des Arbeit, Schul- und Sportamt und diverser Jugendhilfeträ- Hochseil- und Klettergartens der AWO in bester Erinnerung. ger*innen bestätigen den Erfolg und die Notwendigkeit des Die Bewegung in der Natur, das gemeinsame Tun und ins- Projekts: Jugendliche, die in einem Tandem sind und die besondere das Erleben des wachsenden Teamgeistes haben vertrauensvolle Beziehungen aufbauen, lernen schneller alle begeistert! und fallen im Vergleich zu anderen besonders positiv auf (sowohl im schulischen, als auch im sozialen Bereich). Das Projekt hat sich, entlang der sich situationsspezifisch Dieses Engagement hat auch den Rotary Clubs Karlsru- verändernden Bedarfe, ständig weiterentwickelt: he-Fächerstadt sehr beeindruckt und so erhält das ibz mit Standen am Anfang noch die schulischen Themen im Vor- dem Projekt Perspektive Now, den Heinz-Kappes-Preises dergrund, so ging es zunehmend um die Suche nach einem 2020. „Durch die intensive eins-zu-eins Betreuung wird Ausbildungsplatz. Auch hier hat es sich als sehr hilfreich den zugewanderten Menschen eine bestmögliche Integra- erwiesen, die AWO mit ihren unterschiedlichen Arbeitsfel- tion unter Berücksichtigung ihrer persönlichen Umstände dern mit im Boot zu haben. Durch die Vermittlung von ermöglicht. So schaffen Sie für diese Menschen die Grund- Praktikumsplätzen z. B. im Bereich der Altenpflege und der lage, hier in Deutschland gut anzukommen und sich hier Kitaeinrichtungen wurden entscheidende Weichen auch in zuhause zu fühlen.“ die entsprechenden Ausbildungsberufe gestellt. Das Projekt 1 82 19
REPORT BESONDERE GEBURTSTAGE Sie suchen ausgebildete Pflegefachkräfte? Wir vermitteln philippinische 75. Geburtstag: Krankenschwestern Christiane Gaul, und erledigen für Sie: Tochter von Hanne Landgraf • Fachpersonal HF/FH mit Bachelorabschluss und Sprachkompetenz B2 95. Geburtstag: • Stellenbezogene Qualifikationsprofile BFD/FSJ bei der AWO Fritz Czoupek, • Aktive Begleitung beim Anerkennungsverfahren ehemaliger stellv. Vorsitzender des AWO Stadtbezirkes Südstadt • Abwicklung der vorgeschriebenen Behördengänge Der AWO Kreisverband wünscht allen • Betreuung vor Ort, auch nach Stellenantritt Interesse? Besuchen Sie unsere JETZT BEWERBEN! Jubilaren alles Gute und viel Gesundheit. Webseite unter: www.avcareswiss.ltd avcare swiss ltd. bedankt sich ganz herzlich für das uns ent- gegen gebrachte Vertrauen des AWO Kreisverband Karlsruhe AKTUELL PULSIEREN SIE MIT! Ihre Anzeige in der nächsten Ausgabe. Preiswert und perfekt platziert von www.emotions-design.de IMPRESSUM Konzept und Gestaltung: Jahrgang 52 – Nr. 199 EMOTIONSDESIGN Hardtstraße 37a • 76185 Karlsruhe Herausgeber: Tel. 0721 8210 2880 AWO Kreisverband Karlsruhe-Stadt e.V. / kontakt@emotions-design.de AWO Karlsruhe gemeinnützige GmbH www.emotions-design.de Rahel-Straus-Str. 2 • 76137 Karlsruhe Tel. 0721 35007-0 Bildmaterial: Fax 0721 35007-170 AWO Karlsruhe, AWO Karlsruhe Archiv, AWO Ambulante Jugendhilfen awopuls@awo-karlsruhe.de Durlach, AWO Kreisjugendwerk Karlsruhe-Stadt, Yps Knauber www.awo-karlsruhe.de (wordsinmotion), Jürgen Schurr, BWG Systemhaus, Adobe Stock/Fotolia, Shutterstock, AWO Bundesverband e.V. – Kampagne #wirarbeitendran, Redaktion und Anzeigen: ENGAGEMENT GLOBAL /#17 Ziele Markus Barton (v.i.S.d.P.), Gisela Fischer, Angela Geiger, Redaktionsschluss nächste Ausgabe: Carmen Gilles, Yps Knauber, Somajeh Tewolde 28.10.2020 21 02 21
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