Amtszeit 2016-2020 Rückblick - Diözesanrat der Katholiken im ...

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Rückblick
Amtszeit 2016-2020
Inhaltsverzeichnis

 Grundlagen und Arbeitsweise des Diözesanrates 2016-2020 ............................................................. 3
 Bericht des Vorstandes und des Vorsitzenden ....................................................................................... 4
   Arbeit der Vollversammlung des Diözesanrates........................................................................................ 4
   Arbeit des Geschäftsführenden Ausschusses (GA) ................................................................................... 5
   Arbeit des Vorstandes des Diözesanrates .................................................................................................... 6
   Arbeit des Vorsitzenden des Diözesanrates ................................................................................................ 7
   Engagement und Wirksamkeit des Diözesanrates ................................................................................... 7
   Herausforderungen für die künftige Arbeit des Diözesanrates............................................................ 8
 Strategieprozess „Diözesanrat – Miteinander – 2020“ ........................................................................ 9
 Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung ..................................................................... 11
   AG Gerechtigkeit und Frieden ........................................................................................................................ 11
   AG Bewahrung der Schöpfung ....................................................................................................................... 12
   Anregungen für zukünftige Arbeit................................................................................................................ 14
 Kinder, Jugend und Familie ..................................................................................................................... 15
   Themen und Ergebnisse der Arbeit .............................................................................................................. 15
   Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartner........................................................................... 17
   Anregungen für die zukünftige Arbeit ........................................................................................................ 17
 Migration und Integration ...................................................................................................................... 18
  Themen und Ergebnisse der Arbeit .............................................................................................................. 18
  Zusammenarbeit mit externen Kooperationspartnerinnen und -partnern ................................... 19
  Anregungen für zukünftige Arbeit................................................................................................................ 19
 Ökumene und interreligiöser Dialog ..................................................................................................... 21
   Ökumene ............................................................................................................................................................... 21
   Interreligiöser Dialog ......................................................................................................................................... 23
   Ausblick .................................................................................................................................................................. 25
 Pastoralentwicklung ................................................................................................................................ 27
   Themen und Arbeitsergebnisse ..................................................................................................................... 27
   Anregungen für die zukünftige Arbeit ........................................................................................................ 28
 Politik und Gesellschaft ........................................................................................................................... 29
 Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs im Erzbistum Berlin................................................................ 31
   Themen und Ergebnisse der Arbeit .............................................................................................................. 31
   Zusammenarbeit mit externen Kooperationspartnerinnen und -partnern ................................... 31
   Anregungen für die zukünftige Arbeit ........................................................................................................ 31
 Mitwirkung in Gremien und Außenvertretungen............................................................................... 32

Rückblick auf die Amtszeit 2016-2020                                                                                                                                                2
Grundlagen und Arbeitsweise des Diözesanrates 2016-2020

 1. Der Diözesanrat der Katholiken im Erzbistum Berlin ist das kirchenrechtlich verankerte
    und vom Erzbischof anerkannte Organ des Laienapostolats. Der Diözesanrat ist der
    Zusammenschluss von gewählten Vertreterinnen und Vertretern sowie gewählten
    Einzelpersönlichkeiten. Die Mitglieder fassen ihre Beschlüsse in eigener Verantwortung.

 2. Die Aufgaben und Zuständigkeiten des Diözesanrates sind in der Satzung des
    Diözesanrates festgelegt und geregelt. Dabei ist wesentlich: Der Diözesanrat hat die
    Aufgabe, die Entwicklung im gesellschaftlichen, staatlichen und kirchlichen Leben zu
    beobachten und die Anliegen der Katholikinnen und Katholiken in der Öffentlichkeit zu
    vertreten.

 3. Der Diözesanrat setzt sich zusammen aus 100 Mitgliedern, 80 stellvertretenden
    Mitgliedern und ca. 50 beratenden Mitgliedern in den Sachausschüssen. Ein Teil der
    stellvertretenden Mitglieder hat aktiv in den Sachausschüssen mitgearbeitet.

 4. In der Amtsperiode haben neun Vollversammlungen stattgefunden.

 5. Die Vollversammlung hat sechs Sachausschüsse, einen Ad-hoc-Ausschuss, einen
    Steuerungskreis für den Strategieprozess und weitere Gremien eingesetzt.

 6. Der Diözesanrat wird durch den Rechtsträgerverein „Diözesankomitee Berlin e.V.“
    getragen. Dieser verantwortet den Haushalt und ist Anstellungsträger der Mitarbeitenden
    in der Geschäftsstelle des Diözesanrates.

Rückblick auf die Amtszeit 2016-2020                                                          3
Bericht des Vorstandes und des Vorsitzenden
 Vorgelegt von Bernd Streich (Vorsitzender)
 Dieser Bericht gibt einen groben Gesamtüberblick über die vierjährige Amtsperiode. Für die Jahre
 2016/17, 2017/18 und 2018/19 wurden jeweils Jahresberichte erstellt und in der Vollversamm-
 lung behandelt. Darüber hinaus erfolgten in jeder Sitzung des Geschäftsführenden Ausschuss
 entsprechende Berichte. Auf all diese Berichte wird ausdrücklich hingewiesen.
 Der Diözesanrat hat die Aufgabe, die Entwicklung im gesellschaftlichen, staatlichen und kirchli-
 chen Leben zu beobachten und die Anliegen der Katholikinnen und Katholiken in der Öffentlich-
 keit zu vertreten. Dazu arbeitet er mit seinen vier Organen: der Vollversammlung, dem Ge-
 schäftsführenden Ausschuss, dem Vorstand und dem Vorsitzenden.

 Arbeit der Vollversammlung des Diözesanrates
 In der Amtsperiode haben neun Vollversammlungen stattgefunden. Die Arbeit in den Vollver-
 sammlungen war stark geprägt von aktuellen Erfordernissen und Themen. Die Vollversammlun-
 gen fanden in Berlin, im Land Brandenburg und in Vorpommern statt.
 Die neun Vollversammlungen hatten folgende Schwerpunkte:
 09.07.2016    im Caritas-Seniorenzentrum "Kardinal Bengsch" (Teilnehmende: 89)
                Inhaltlicher Impuls: "Community Organizing - eine Chance für die Kirche im
                  bürgerlichen und politischen Engagement"
                Schwerpunkt: Konstituierende Vollversammlung des Diözesanrats
                Beschlüsse: Wahlen zu den Gremien, Bildung von Sachausschüssen, Mitglied-
                  schaft im Maximilian-Kolbe-Werk
 12.11.2016    im Bernhard-Lichtenberg-Haus (Teilnehmende: 69)
                Schwerpunktthema: Religionsfreiheit "Freiheit des Glaubens - unverletzlich?"
                Impulse zum Reformationsgedenken und zum Deutschen Evangelischen Kir-
                  chentag in Berlin
 13.05.2017    im Caritas-Seniorenzentrum "Kardinal Bengsch" (Teilnehmende: 72)
                Schwerpunktthema: "In welcher Gesellschaft wollen wir leben?"
                Beschlüsse: "Geflüchtete unterstützen - Integration fördern: Ermutigung und
                  Orientierung durch den Diözesanrat und das Erzbistum Berlin", "In Christus
                  verbunden: Ökumenisch Kirche sein im Erzbistum Berlin", "Katholische Theo-
                  logie in Berlin stärken"
 18.11.2017    im Bernhard-Lichtenberg-Haus (Teilnehmende: 65)
                Schwerpunktthema: "Wie wollen wir Kirche sein? - Was trägt uns? Was leitet
                  uns? - Kirchenentwicklung heute"
                Beschluss: "Wie wollen wir in Zukunft im Erzbistum Berlin Kirche sein? Im-
                  pulse"
 14.04.2018    in der Marienschule Potsdam (Teilnehmende: 60)
                Schwerpunktthema: "Klein und Wirksam - Kirche in Brandenburg"

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   Beschlüsse: Satzung für die Gemeinde- und Pfarreiräte im Erzbistum Berlin,
                      Wahlordnung für die Gemeinde- und Pfarreiräte im Erzbistum Berlin
 10.11.2018       in St. Clara Berlin-Neukölln (Teilnehmende: 55)
                 Schwerpunktthema: "Europa - Was hält uns zusammen?"
                 Beschlüsse: Strategieprozess "Diözesanrat - Miteinander - 2020", Der Diözesanrat
                  der Katholiken im Erzbistum Berlin tritt dem Netzwerk Diakonat der Frau bei, Per-
                  sonelle Unterstützung der Jugendarbeit in den pastoralen Räumen, Einrichtung
                  eines Referates für interreligiösen und interkulturellen Dialog, Zum Umgang mit
                  sexuellem Missbrauch im Erzbistum Berlin, Wahrnehmung der Schöpfungsver-
                  antwortung im Erzbistum Berlin und im Diözesanrat (Beschluss durch GA), An-
                  gleichung der Arbeitsbedingungen von Mitarbeitenden im kirchlichen Dienst in
                  der Unterscheidung zwischen den Tarifgebieten Ost und West (Beschluss durch
                  GA)
 27.04.2019       im Rathaus Stralsund (Teilnehmende: 54)
                   Schwerpunkt: Strategieprozess "Diözesanrat - Miteinander - 2020"
 16.11.2019       in der Katholischen Hochschule für Sozialwesen Berlin (Teilnehmende: 54)
                   Schwerpunktthema:         Strategieprozess "Diözesanrat - Miteinander -
                      2020"
                   Beschlüsse: Änderung der Satzung des Diözesanrates – Zusammensetzung,
                      Änderung der Geschäftsordnung des Diözesanrates, Ad-hoc-Ausschuss zur
                      Aufklärung sexuellen Missbrauchs Verlängerung des Mandats, Einarbeitung
                      und Begleitung des ehrenamtlichen Vorstandes
 07.03.2020       in St. Elisabeth Berlin-Schöneberg
                   Schwerpunkte: Strategieprozess "Diözesanrat - Miteinander - 2020", Ab-
                      schluss der Amtsperiode, Synodaler Weg
 Alle Vollversammlungen wurden durch Pressearbeit begleitet.

 Arbeit des Geschäftsführenden Ausschusses (GA)
 Der GA tagte in regelmäßigen Abständen mit zwei Sitzungen zwischen den Vollversammlungen.
 Er befasste sich mit den Vor- und Nachbereitungen der Vollversammlungen. Im GA erfolgten In-
 formation und Austausch über die Arbeit der Sachausschüsse, des ZdK, des Diözesanvermögens-
 verwaltungsrates und anderer Gremien. Der Vorstand berichtete aus seiner Arbeit. Dazu legte
 der Vorsitzende jeweils einen schriftlichen Bericht über die Arbeit, die Kontakte und die Vernet-
 zung bzw. Präsenz des Diözesanrates im kirchlichen und gesellschaftlichen Bereich vor.
 In einigen Themenfeldern hat der GA Vorlagen beschlossen: z.B.
       "Wie wollen wir in Zukunft im Erzbistum Berlin Kirche sein? - Impulse aus der Vollver-
          sammlung"
       "Wohnen im Berliner Raum - Anregungen zur Verbesserung der Wohnungspolitik"

Rückblick auf die Amtszeit 2016-2020                                                                  5
Arbeit des Vorstandes des Diözesanrates
 Die Sitzungen des Vorstandes fanden i.d.R. monatlich statt. Inhaltlich umfassten diese alle The-
 menfelder. Einige Arbeitsfelder des Vorstandes seien beispielhaft genannt.

 Alltagsgeschäft
 Bewältigung von Aufgaben aus dem laufenden Geschäft, soweit diese nicht durch die Geschäfts-
 stelle oder den Vorsitzenden erledigt wurden.

 Kommunikation
 Die Kommunikation mit der Bistumsleitung, dem Erzbischöflichen Ordinariat und vielen einzel-
 nen Bereichen der Seelsorge gehören selbstverständlich zur Arbeit des Vorstandes und des Vor-
 sitzenden. Regelmäßige Gespräche gibt es mit dem Generalvikar und den Bereichsleiterinnen
 und -leitern des EBO in DER KONFERENZ. Des Weiteren Gespräche mit dem Erzbischof, dem
 Weihbischof und weiteren Mitarbeitenden des EBO.
 Regelmäßige Treffen des Vorstandes mit dem Präsidium/Ältestenrat der Landessynode der
 Evangelischen Landessynode Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO).
 Der Vorsitzende tauschte sich mit der AG geistlicher Gemeinschaften, mit AG Katholischer Ver-
 bände und Organisationen und mit dem Rat der Muttersprachlichen Gemeinden aus.
 Die Verbindung zur "Basis" erfolgte durch die Mitarbeit der Mitglieder in verschiedenen Gliede-
 rungen des Kirchlichen Lebens in unserem Erzbistum. Darüber hinaus auch durch Teilnahme und
 aktive Gestaltung von Veranstaltungen in Gemeinden, Verbänden und zu besonderen Anlässen.

 Zusammenarbeit mit kirchlichen Einrichtungen
 Die Zusammenarbeit mit dem Katholischen Büro hat sich wesentlich verbessert und ist intensi-
 ver geworden.

 Haushalt und Personalia
 In der Amtsperiode arbeiteten in der Geschäftsführung: Frank-Peter Bitter (bis 01.08.17), Diana
 S. Freyer (01.11.17 - 31.10.19) und Marcel Hoyer (ab 01.11.19). Die Haushalte und Jahresrechnun-
 gen wurden jeweils durch das "Diözesankomitee Berlin e.V." beschlossen.

 Themen (beispielhaft) mit denen sich der Vorstand gefasst hat
 Wie wollen wir in Zukunft im Erzbistum Berlin Kirche sein? - Kirchenentwicklung - Prozess "Wo
 Glauben Raum gewinnt" - Gestaltung und Probleme mit pastoralen Räumen
 Selbstverständnis von Laienengagement, Diözesanrat und Gremien - Strategieprozess des Diö-
 zesanrates
 Synodaler Weg und Synodalität im Erzbistum Berlin (auch mit Klausur)
 Beteiligung an Großveranstaltungen des Erzbistums, sowie darüber hinaus, z.B. Beteiligung an
 Katholikentag 2018 in Münster und an Kirchentagen, einschließlich ökumenischer Kirchentag in
 Vorpommern.

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Jahresempfänge / Dreikönigspreis. - Neuordnung der Empfänge im Erzbistum Berlin. Der Diöze-
 sanrat als Einladender mit dem Erzbischof zum Dreikönigsempfang und zum Hedwigsempfang.
 MHG-Studie / Aufarbeitung sexualisierter Gewalt und Veränderung struktureller Verfasstheit
 der Kirche
 Woche für das Leben - Veranstaltung am 19. April 2018 - Auseinandersetzung mit "Marsch für
 das Leben"

 Arbeit des Vorsitzenden des Diözesanrates
 Der Vorsitzende hat den Diözesanrat (und oftmals auch das Erzbistum) im kirchlichen und ge-
 sellschaftlichen Bereich an vielen Stellen vertreten.
 Bei gesellschaftlichen und politischen Anlässen in Berlin und im Land Brandenburg, wie Partei-
 tagen, Gedenkveranstaltungen, Tagungen, Begegnungen in und mit Botschaften, Stiftungen
 und Organisationen, z.B.
      beim "Bündnis für tolerantes und weltoffenes Berlin" - Rede auf dem Alexanderplatz
      Geistliches Wort beim Landesparteitag der CDU Brandenburg
 In der Ökumene bei der Landessynode der EKBO, im Ökumenischen Rat Berlin-Brandenburg und
 bei vielen ökumenischen Veranstaltungen.
 Im interreligiösen Bereich, sowohl im christlich-jüdischen wie im christlich-muslimischen Dialog
 wie auch im "Berliner Forum der Religionen" und im Islamforum des Landes Berlin.
 Die Erfahrbarkeit und die Wirksamkeit des Diözesanrates wurden durch Präsenz und Mitarbeit
 in Gremien und bei Veranstaltungen unterstützt, sowie durch Vorträge, Grußworte und Veröf-
 fentlichungen.
 Ein wesentlicher Bestandteil der Arbeit des Vorsitzenden war und ist die Kommunikation mit
 verschiedenen Akteuren auf allen Ebenen im Erzbistum.

 Engagement und Wirksamkeit des Diözesanrates
 Die Wirksamkeit des Diözesanrates hängt wesentlich von der Präsenz und dem Engagement der
 Mitglieder ab.
 Notwendig ist die sachliche und persönliche Kompetenz des Diözesanrates wie diese z.B. in der
 Arbeit der Sachausschüsse zum Ausdruck kommt.
 Eine strukturelle Einbindung des Diözesanrates ist nur an einigen Stellen im Erzbistum gegeben,
 z.B. im Diözesanpastoralrat, im Diözesanvermögensverwaltungsrat, im Caritasverband. Eine Ver-
 stärkung der Einbindung seitens des Diözesanrates wurde mehrfach angesprochen, insbeson-
 dere unter dem Aspekte synodal Kirche im Erzbistum leben zu wollen.
 Der Diözesanrat ist in vielen Gremien vertreten und arbeitet dort aktiv mit.

Rückblick auf die Amtszeit 2016-2020                                                                7
Herausforderungen für die künftige Arbeit des Diözesanrates
 Der Diözesanrat hat in dieser Amtszeit mit starken Initiativen aus den Sachausschüssen z.B. zu
 den Themen Klimaschutz, Integration und Kampf gegen Rassismus, Zukunft der Europäischen
 Union, Wohnungspolitik oder Religionsunterricht gezeigt, wie mit katholischem Profil gesell-
 schaftliche Diskurse mitgestaltet und vorangebracht werden können. Dieser Aufgabe müssen
 wir uns auch in Zukunft stellen, insbesondere vor dem Hintergrund der Wahlen zum Deutschen
 Bundestag, zum Berliner Abgeordnetenhaus und zum Landtag in Mecklenburg-Vorpommern im
 Jahr 2021.
 Der Diözesanrat hat in Bereichen Ökumene und im interreligiösen Dialog eine große Vernetzung
 und Anerkennung. Angesicht der gemeinsamen Herausforderung durch die säkulare Entwick-
 lung in der Gesellschaft ist das gemeinsame Zeugnis der Christinnen und Christen besonders
 notwendig. Anstehende Veranstaltungen wie der 3. Ökumenische Kirchentag und das durch die
 ACK Deutschland ausgerufene "Jahr der Ökumene" bieten mehrere Chancen für ein Engage-
 ment.
 Der Prozess "Wo Glauben Raum gewinnt" und die damit verbundene Entwicklung der Gemein-
 den und Pfarreien, sowie die Veränderungen von Strukturen und Zuständigkeiten im Erzbistum
 fordern auch den Diözesanrat heraus. Eine gute Kommunikation und ggf. Unterstützung in die-
 sen Prozessen sind notwendig. Der Beschluss des Diözesanrates "Wie wollen wir in Zukunft im
 Erzbistum Berlin Kirche sein?" war ein wichtiger Impuls für mehrere Prozesse im Erzbistum.
 Der Strategieprozess „Diözesanrat – Miteinander – 2020“ hat seine erste Etappe mit der Anpas-
 sung der Satzung des Diözesanrates vollzogen. Dieser Prozesse wird fortgesetzt Die Einbindung
 vieler Mitglieder der Vollversammlung und Interessierter in den Prozess durch kreative Metho-
 den und Themenabende hat sich bewährt. Es wird zukünftig darum gehen, das Selbstbewusst-
 sein der Laien zu stärken und mit der Bistumsleitung Wege zu mehr synodalem Leben im Erzbis-
 tum Berlin verbindlich zu gehen. Der Entwurf eines Zukunftsbildes für den Diözesanrat ist weiter
 zu entwickeln und die zentralen Ideen des Zukunftsbildes zur Verwirklichung synodaler Struktu-
 ren im Erzbistum Berlin sind einzufordern und mutig umzusetzen.
 Mit dem Beginn des deutschlandweiten Synodalen Weges stehen wir vor der Herausforderung,
 eine Rückkopplung der Arbeitsergebnisse an die Gläubigen in unserem Erzbistum sicherzustel-
 len. Es sollte überlegt werden, welche Formate, die sowohl die Weitergabe von Informationen
 als auch die Beteiligung am Diskussionsprozess ermöglichen, sich dafür eignen.

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Steuerkreis
 Strategieprozess „Diözesanrat – Miteinander – 2020“
 Dr. Karlies Abmeier (Sprecherin)

 Am Anfang stand ein Antrag an die Vollversammlung im November 2018, über mehr Partizipa-
 tionsmöglichkeiten der Mitglieder des Diözesanrates nachzudenken, Beteiligung zu ermöglichen
 und Interesse an einer zeitgemäßen Arbeit zu wecken.
 Auf der Grundlage des Konzepts „Strategieprozess Diözesanrat-Miteinander-2020“, welches ei-
 nen Fahrplan für eine Weiterentwicklung des Diözesanrats entwarf, konstituierte sich im Feb-
 ruar 2019 ein Steuerkreis, der aus elf Personen aus der Mitte des Vollversammlung bestand und
 die verschiedenen Säulen abbildete. Er legte fünf Arbeitsbereiche fest, die in den nächsten Mo-
 naten geprüft und diskutiert werden sollten: Aufgaben, Zusammensetzung, Arbeitsweise, Wirk-
 samkeit und Attraktivität. Diese Fragen wurden in die Vollversammlung gesandt mit der Bitte
 um Mitarbeit.
 Ein erster Meilenstein war die Vollversammlung im April 2019 in Stralsund. Sie stand unter dem
 Zeichen der Auseinandersetzung um Zielgruppen des Diözesanrates und der Weiterarbeit an den
 fünf Grundbereichen. Beladen mit vielen Merkzetteln und Anregungen kamen wir nach Berlin
 zurück.
 Aufgrund der Veränderungen in den pastoralen Strukturen und der Auflösung der Dekanate zu-
 gunsten von pastoralen Räumen und Pfarreien neuen Typs, war es zunächst wichtig, sich mit
 Zugangswegen in den Diözesanrat zu befassen, weil die Vertreter aus Pfarreien zukünftig nicht
 mehr aus den Dekanaten entsandt werden. Dies wurde zum Anlass genommen, grundsätzlich
 über die Zusammensetzung des Diözesanrates nachzudenken. Zunächst wurde eine Online-Um-
 frage gestartet. Sie wurde im Tag des Herrn, der Mail zum Sonntag und natürlich in den Gremien
 beworben. Knapp 400 Personen nahmen die Umfrage wahr, etwa 200 qualifizierte Antworten
 konnte Daniel Rockel auswerten. Auf der Grundlage dieser Antworten fand im August ein The-
 menabend zur künftigen Zusammensetzung statt. Nach kontroversen Diskussionen erarbeitete
 eine Arbeitsgruppe die Formulierungen für Satzungsänderungen. Diese Vorschläge wurden als
 Anträge in die Vollversammlung vom November 2019 eingebracht, die die Änderungen und eine
 Verkleinerung des künftigen Diözesanrates beschloss.
 Als nächsten großen Bereich nahm der Steuerkreis den Bereich der Aufgaben näher in den Blick.
 Der Themenabend im Januar 2019 diskutierte acht Thesen, die aus einer Umfrage entstanden.
 Sie eröffneten vielfältige Perspektiven und bildeten die Grundlage für das Zukunftsbild des Diö-
 zesanrats, das auf der Vollversammlung im März 2020 beraten werden wird. Es versteht sich als
 Anregung für Grundlagen einer Weiterentwicklung des Diözesanrates.
 Die Diskussion am Zukunftsbild vollzog sich in Schleifen, in denen immer wieder die Ergebnisse
 der Gruppenarbeiten erneut im Steuerkreis beraten und an die Mitglieder der Vollversammlung
 zurückgespiegelt wurden, um so eine große Beteiligung zu ermöglichen und die Breite der Auf-
 fassungen zu spiegeln und ihnen gerecht zu werden.

Rückblick auf die Amtszeit 2016-2020                                                                9
Bis zur Konstituierung des neuen Diözesanrats sind noch die Bereiche Arbeitsweise und Wirk-
 samkeit bzw. Attraktivität zu bearbeiten, die den Abschluss der Empfehlungen des Steuerkreises
 bilden werden.

Rückblick auf die Amtszeit 2016-2020                                                          10
Sachausschuss
 Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung
 Dr. Wolfgang Plehn (Vorsitzender), Klaus-Peter Heyduck (Stellvertretender Vorsitzender)
 Der Sachausschuss Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung hat in der Berichtspe-
 riode üblicherweise zweimal im Jahr getagt, in der Zwischenzeit arbeiteten die AG Gerechtigkeit
 und Frieden (Leitung Klaus-Peter Heyduck) sowie die AG Bewahrung der Schöpfung (Leitung
 Wolfgang Plehn). Der Bericht gliedert sich daher nach den AGs und enthält einen gemeinsamen
 Ausblick. In der AG Bewahrung der Schöpfung haben die Bereiche Bauen und Beschaffung des
 EBO aktiv mitgearbeitet.

 AG Gerechtigkeit und Frieden

 Neues ökumenisches Siegel „Faire Gemeinde“
 Der Sachausschuss hat sich in Zusammenarbeit mit der Geschäftsführung des DR für die öku-
 menische Ausrichtung des Projektes „Faire Gemeinde“ eingesetzt. Mit diesem Projekt „Faire Ge-
 meinde“ begeben sich unter dem Motto „Solidarisch, ökologisch und global“, Kirchengemeinden,
 Einrichtungen oder Werke auf einen verbindlichen Weg zu mehr Verantwortung in der Einen
 Welt. Die Idee zu einem solchen Projekt ist 2014 im Bistum Osnabrück entstanden und wurde
 von der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) aufgegriffen.
 Nun sollte dieses Siegel ökumenisch ausgerichtet werden.
 Dazu haben sich Mitglieder des Sachausschusses, der Geschäftsführung des DR mit Vertreter*in-
 nen der EKBO und dem Ökumenischen Rat Berlin-Brandenburg (ÖRBB) zu vielen Vorbereitungs-
 gesprächen getroffen. Hier wurden die Kriterien des Siegels „Faire Gemeinde“ abgestimmt. Am
 4. November 2019 wurde dieses Siegel in einem sehr emotionalen ökumenischen Gottesdienst
 unter Teilnahme der drei Initiatoren des Siegels in der Hofkirche Köpenick vom Bund Evange-
 lisch-Freikirchlicher Gemeinden (Baptisten) eingeführt.

 Mitarbeit bei „Fairtrade Town Berlin“
 Im November 2016 wurde von einem Initiativkreis zu einer Veranstaltung zur Gründung einer
 Steuerungsgruppe auf dem Weg zur „Fairtrade Town Berlin“ eingeladen. Mitglieder des Sachaus-
 schusses haben daran teilgenommen und den weiteren Weg begleitet. In der Steuerungsgruppe,
 die sich regelmäßig getroffen hat, haben sie an der Zielgruppe „Religionsgemeinschaften“ zu-
 sammen mit Vertretern der EKBO teilgenommen und über Aktivitäten zum Thema „Fairer Han-
 del“ in den Berliner Gemeinden berichtet. Am 8.11.2018 ist dann Berlin als „Fairtrade Town“ im
 Rahmen der Messe „Bazaar Berlin“ im Palais am Funkturm ausgezeichnet worden. Der Sachaus-
 schuss hält weiter mit der Steuerungsgruppe und den Aktivitäten der „Fairtrade Town Berlin“
 Kontakt.

Rückblick auf die Amtszeit 2016-2020                                                           11
Weltkirchliche Arbeit im Erzbistum Berlin (Fonds des Erzbistums zur Förderung weltkirchlichen
 Engagements)
 Der Sachausschuss ist regelmäßig mit Vertretern des Erzbistums im Gespräch, damit wieder
 ein(e) Beauftragte(r) für weltkirchliche Aufgaben im Erzbistums Berlin bestellt wird. An den Sit-
 zungen des Fondausschusses des Fonds zur Förderung weltkirchlichen Engagements nimmt im-
 mer ein Vertreter oder eine Vertreterin des Sachausschusses teil. Hier werden Anträge auf För-
 derung aus dem Fonds behandelt. Der Fonds wird aus der jährlich stattfindenden Kollekte für
 weltkirchliche Arbeit des Erzbistums gespeist.

 AG Bewahrung der Schöpfung

 Informationstagung Energieeinsparung in Kirchengemeinden
 Die „Informationstagung Energieeinsparung in Kirchengemeinden“ findet seit 2009 alle zwei
 Jahre statt. Am 13.10.2017 und am 25.10.2019 trafen sich mehr als 50 Teilnehmerinnen und
 Teilnehmer im Gemeindehaus St. Ansgar zu Vorträgen und zum Informationsaustausch über
 praktische Möglichkeiten zum Energiesparen. Bei der letzten Tagung gab es beispielsweise Vor-
 träge zu den „Zehn Thesen zum Klimaschutz“ der DBK, zur Klimakollekte und zur Klimaschutzi-
 nitiative des Bistums Hildesheim. Weiterhin können Pfarrgemeinden konkrete Projekte vorstel-
 len.

 Katholikentag in Münster
 Vom Sachausschuss wurde das Podium „Klimaschutz, Globalisierung, Flüchtlinge. Europas Bei-
 trag, weltweite Herausforderungen zu meistern“ mit Prof. Dr. Ottmar Edenhofer, Elmar Brok
 (MdEP), Weihbischof em. Dr. Bernd Uhl, Pater Victor Roche (Generalsekretär der Bischofskonfe-
 renz von Papua-Neuguinea) und Rebecca Harms (MdEP) vorbereitet. Ausgehend von der Enzyk-
 lika „Laudato si‘“ und den politischen Entwicklungen in Europa befasste sich das Gespräch mit
 dem Klimawandel und den verstärkten Flucht- und Wanderungsbewegungen sowie mit den Zu-
 sammenhängen zwischen beiden Phänomenen. Die Welt sieht sich angesichts dieser Entwick-
 lungen immensen Herausforderungen, aber auch Chancen gegenüber. Es ist höchste Zeit, mit
 Herz und Verstand zu handeln. Allerdings gibt es zunehmende Tendenzen, sich globaler Verant-
 wortung und Zusammenarbeit zu entziehen. Ist Europa einig und stark genug, sich erfolgreich
 gegen diese Tendenzen zu stemmen? Hat Europa ein Konzept und genügend potenzielle Ver-
 bündete, um die Bewahrung der Schöpfung zu fördern, mit globalen Migrationsbewegungen
 verantwortungsvoll umzugehen und die Globalisierung fair und offen zu gestalten? Welche Aus-
 wirkungen hat es auf unsere Welt, wenn wir nicht entschieden genug für den Klimaschutz ein-
 treten und dem Klimawandel entgegenwirken?
 Das Podium hatte großen Zulauf (der Saal war voll besetzt), es gab viele positive Rückmeldungen
 und der Vortrag von Prof. Edenhofer sowie der Bericht von Pater Roche haben die Folgen des
 Klimawandels eindrücklich dargestellt, aber auch klare Handlungsimpulse vermittelt.

Rückblick auf die Amtszeit 2016-2020                                                             12
Ökumenische Zusammenarbeit zur Bewahrung der Schöpfung
 Der Ökumenische Umweltpreis wurde 1999 gemeinsam von der EKBO und dem Erzbistum Berlin
 ins Leben gerufen. Bis 2017 wurde der Preis insgesamt 19mal vergeben, in den letzten Jahren
 unter der Regie des ÖRBB. Aus Sicht des Sachausschusses gab es bedauerlicherweise keine Mehr-
 heit bei den Mitgliedern der Jury für die Vergabe im 20. Jahr (2018).
 Die Ratsleitung des Ökumenischen Rates Berlin-Brandenburg (ÖRBB) hat auf ihrer Sitzung am
 13. Mai 2019 die Einrichtung einer Kommission „Bewahrung der Schöpfung“ beschlossen. Das
 Ziel der Kommission soll es sein, den gemeinsamen Auftrag der Schöpfungsverantwortung in
 den Kirchen des ÖRBB umzusetzen. Dies soll geschehen durch die Initiierung neuer Projekte und
 durch die ökumenische Weitung bestehender Projekte in den Mitgliedskirchen.
 Mitglieder der Kommission „Bewahrung der Schöpfung“ sind:
 1. Beauftragte (für Schöpfung, Umwelt, etc.) der Mitgliedskirchen, soweit benannt.
 2. Vertreter und Vertreterinnen aus Fachausschüssen der Mitgliedskirchen
 3. Engagierte Einzelpersonen aus Mitgliedskirchen und Gesellschaft
 4. Die/Der Vorsitzende des ÖRBB
 5. Die/Der Geschäftsführer/in des ÖRBB oder ein/e Vertreter/in aus der Geschäftsstelle des ÖRBB
 Der Diözesanrat wird derzeit vom Vorsitzenden des Sachausschusses vertreten. Eine neue Ver-
 anstaltungsform für die Nachfolge des Ökumenischen Umweltpreises konnte bisher nicht ge-
 funden werden.

 Gespräche mit der Bistumsleitung und der Stabsstelle zu Umwelt- und Klimaschutz
 Es gab in dem Berichtzeitraum verschiedene Gespräche mit dem Erzbischof, dem Generalvikar,
 der Stabsstelle sowie mit Herr Jünemann, um Umwelt- und Klimaschutz als dringende Aufgabe
 zur Bewahrung der Schöpfung im Erzbistum besser institutionell zu verankern. Dabei ging es u.
 a. auch darum, mit Hilfe von öffentlichen Förderprogrammen beispielsweise des Umweltminis-
 teriums kosteneffiziente Lösungen zu finden. Die Gespräche führten bisher nicht zu einer Lö-
 sung, d. h. es gibt aus Sicht des Sachausschusses keine klare Verantwortlichkeit für das Thema
 Bewahrung der Schöpfung und keine spezielle Ansprechperson für die Kirchengemeinden, die
 diese umfassend beispielweise zu den Themen nachhaltiges Sanieren von Gebäuden und Ener-
 gieeinsparung beraten kann. Eine solche Ansprechstelle, die auch aktiv auf die Kirchengemein-
 den zugehen kann, ist zur Umsetzung der entsprechenden Handlungsempfehlungen der Deut-
 schen Bischofskonfrenz dringend erforderlich. Bei der DBK steht das Thema weiterhin auf der
 Tagesordnung.
 Ein besonders zu erwähnendes Gespräch fand am 13. November 2019 statt. Erzbischof Koch be-
 suchte das Geoforschungszentrum (GFZ) in Potsdam. Eingeladen hatte der Vorstand des GFZ
 Prof. Hüttl. Es gab ein intensives dreistündiges Gespräch mit dem kompletten Vorstand des Zent-
 rums zu Klimaschutzaspekten und dem Anstieg der Meeresspiegel. Neben einer aktuellen Vor-
 stellung der Geoforschung ging es vor allem um den Klimaschutz und es war beeindruckend, wie
 nachdrücklich Prof. Hüttl die gravierenden Auswirkungen des Klimawandels aus Sicht eines Ge-
 oforschers dargestellt hat. In der Diskussion ging es u. a. darum, was die Kirche zum Klimaschutz
 leisten kann und sollte. Anliegen des Vorstands war es, auf die großen Herausforderungen, die
 mit und ohne Veränderungen beim Klimaschutz auf die Menschheit zukommen, hinzuweisen

Rückblick auf die Amtszeit 2016-2020                                                             13
und die Kirche als zuversichtlichen Akteur des gesellschaftlichen Zusammenhalts zu sensibilisie-
 ren.

 Schreiben an die Regierungschefs
 Am 20. November 2019 hat der Diözesanrat auf Vorarbeit des Sachausschusses drei Schreiben
 zum Thema „Wirksamer Klimaschutz jetzt“ an die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vor-
 pommern, Frau Schwesig, an den Ministerpräsidenten von Brandenburg, Herrn Dr. Woidke, so-
 wie an den Regierenden Bürgermeister von Berlin, Herrn Müller, gesendet. Die Schreiben mah-
 nen dringend mehr Engagement beim Klimaschutz an.

 Anregungen für zukünftige Arbeit
 Im Mai 2020 jährt sich die Veröffentlichung der Enzyklika „Laudato si‘“ zum fünften Mal. Dieser
 Anlass sollte mit einer öffentlichen Veranstaltung gewürdigt werden, die sich mit den Notwen-
 digkeiten für die gesellschaftlichen Transformationen aufgrund des Klimawandels und dem Bei-
 trag, den Kirche hierzu leisten kann, beschäftigen sollte.
 Es ist weiterhin davon auszugehen, dass die Themen Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der
 Schöpfung in den nächsten Jahren an Bedeutung gewinnen werden. Eine personelle und inhalt-
 liche Verstärkung des Sachausschusses ist daher sehr wünschenswert, um Themen wie Förde-
 rung von Energiesparmaßnahmen im Erzbistum oder weltkirchliches Engagement für Frieden
 und Gerechtigkeit intensivieren zu können.

Rückblick auf die Amtszeit 2016-2020                                                            14
Sachausschuss
 Kinder, Jugend und Familie
 Matthias Milke (Vorsitzender)

 Themen und Ergebnisse der Arbeit

 Beitragsgerechtigkeit in den Sozialversicherungen
 Unsere umlagefinanzierten Sozialsysteme haben einen grundlegenden Konstruktionsfehler:
 Ohne Kinder gibt es in Zukunft keine Beitragszahlerinnen und -zahler, die z.B. die Renten und
 die steigenden Ausgaben im Gesundheitssystem der heute Erwachsenen finanzieren. Eltern er-
 bringen dadurch, dass sie Zeit, Energie und Geld in ihre Kinder investieren, neben der Beitrags-
 zahlung die entscheidende Leistung für die Zukunftsfähigkeit dieser Systeme. Diese Leistung
 wird jedoch nur unzureichend anerkannt.
        Ergebnis: Fachtag in Kooperation mit der Landesarbeitsgemeinschaft der Familienver-
         bände in Brandenburg

 Amoris Laetitia, Nachsynodales Apostolisches Schreiben über die Liebe in der Familie
 Gespräch mit Ute Eberl, die an der Familiensynode in Rom als eine der wenigen Laien teilge-
 nommen hatte.

 Kinderwunsch. Wunschkind. Unser Kind! - Woche für das Leben 2018
 Für dieses Thema und die Vorbereitung einer Veranstaltung wurde eine AG in Kooperation mit
 dem Sachausschuss Politik und Gesellschaft gegründet.
        Ergebnis: Veranstaltung des Diözesanrates „Vorgeburtliche Diagnostik. Fluch und Segen
         des Wissens“ im Rahmen der Woche für das Leben 2018

 Katholischer Religionsunterricht in Berlin und Brandenburg
 An vielen Schulen gibt es keinen oder nur im geringen Umfang katholischen Religionsunter-
 richt. Das Erzbistum kooperiert mit der Evangelischen Landeskirche im Bereich Religionsunter-
 richt. Ziel ist ein Konfessionell-kooperativer Religionsunterricht.
 Gespräch mit Herrn Bröckl über Grundlagen und Organisation des Religionsunterrichts und
 Umsetzung des Konfessionell-kooperativen Religionsunterrichts
 Gespräch mit Herrn Nicolai über die Probleme katholischer Eltern an staatlichen Schulen mit
 Religionsunterricht
        Ergebnisse
            o Herr Bröckl, Leiter des Bereiches Religionsunterricht im EBO, wird als Mitglied in
                den Sachausschuss berufen
            o gemeinsame Sitzung und Austausch mit dem Ständigen Ausschuss Kinder, Ju-
                gend und Bildung der Landessynode zu dieser Thematik

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Gesellschaftliche Verantwortung von Kirche wahrnehmen
 Am Beispiel der Mitarbeit in Jugendhilfeausschüssen wird deutlich, dass gesellschaftliche Ar-
 beit gewollt und notwendig ist. Katholikinnen und Katholiken, die eine Vertretung in Jugendhil-
 feausschüssen wahrnehmen, haben einen Bedarf sich zu qualifizieren und zu vernetzen.
 Gespräche mit Herrn Scharf ( Caritasverband) und Frau Sentz (BDKJ)
        Ergebnis: Vernetzungstreffen in Kooperation mit Caritas und BDKJ, Einladung an Ver-
         treterinnen und Vertreter, die für die katholische Kirche in Jugendhilfeausschüssen mit-
         arbeiten und potentiell Interessierte

 Aufarbeitung sexueller Missbrauch
 Gespräch mit dem Präventionsbeauftragten des Erzbistums, Herrn Rooß, über Präventionskon-
 zepte, Weiterbildungen und Kinderschutz.
 In Auswertung der Veröffentlichung der MHG-Studie wurde im Sachausschuss angeregt, sich
 intensiv damit auseinander zu setzen. Nach Gesprächen mit dem Vorstand und im Geschäfts-
 führenden Ausschuss wurde auf der Vollversammlung die Einsetzung eines Ad-hoc-Ausschus-
 ses beschlossen. Im Ad-hoc-Ausschuss arbeiteten viele Mitglieder des Sachausschusses mit.
        Ergebnis: Einsetzung des Ad-hoc-Ausschusses durch die Vollversammlung

 Jugendpastoral im Erzbistum Berlin
 Vorstellung der Strategie „100% jugendGERECHT“, die vom BDKJ und dem Amt für Jugendseel-
 sorge (EAJ) gemeinsam entwickelt wurde. Die Entwicklung der Pastoralen Räume soll aktiv von
 Jugendlichen mitgestaltet werden. Dafür bedarf es der Vernetzung, Lobbyarbeit, Qualifikation,
 Begleitung sowie personeller und finanzieller Voraussetzungen.
        Ergebnisse
            o Unterstützung des Antrags des Sachausschusses Pastoralentwicklung „Perso-
                nelle Unterstützung der Jugendarbeit in den pastoralen Räumen“
            o Vorstellung des Konzeptes und Austausch mit dem Synodalausschuss Kinder,
                Jugend und Bildung

 Integration von Flüchtlingsfamilien
 Vorstellung der Studie „Flüchtlingsfamilien in Berlin“ durch die Autorin Verena Mörath. Zur
 Vorstellung waren auch die Mitglieder des Sachausschusses Migration und Integration eingela-
 den und anwesend.

 Zukunft der Kindertagesstätten im Erzbistum Berlin
 Die katholischen Kindertagesstätten im Erzbistum sind überwiegend in Trägerschaft der Pfarr-
 gemeinden. Um Ressourcen zu bündeln, wird seit einigen Jahren über einen gemeinsamen Trä-
 ger beraten. Der Sachausschuss hatte dazu Frau Kostka vom Caritasverband eingeladen. Eine
 Weiterbehandlung des Themas ist für die nächste Sitzung vorgesehen.

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Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartner
     Landessynode der Evangelischen Kirche
             o Gemeinsame Tagungen mit dem Ständigen Ausschuss Kinder, Jugend und Bil-
                  dung der Landessynode
             o Gegenseitige Vertretung in den Ausschusssitzungen
     Landesarbeitsgemeinschaft der Familienverbände Brandenburg
             o Gemeinsame Fachtagung zur Beitragsgerechtigkeit in den Sozialversicherungen
                  2017
     Beirat für Familienfragen des Landes Berlin
             o Vorstellung der Studie zu Flüchtlingsfamilien, die vom Beirat in Auftrag gegeben
                  wurde
     Kooperationen mit den Sachausschüssen Pastoralentwicklung, Migration und Integration
      sowie Politik und Gesellschaft
     Referentinnen und Referenten und Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner aus ka-
      tholischen Verbänden: BDKJ, Caritas, Familienbund der Katholiken
     Mitarbeit im Ad-hoc-Ausschuss und im Katholischen Netzwerk Kinderschutz

 Anregungen für die zukünftige Arbeit

 Thematisch
 Die Entwicklung eines Trägers für Katholische Kindertagesstätten sollte auch weiterhin vom
 Diözesanrat begleitet werden. Die Einbindung der Kitas in die Pfarrgemeinden und den Pasto-
 ralen Raum sollte gewährleistet bleiben.
 Der gesellschaftlichen Verantwortung sollten wir uns intensiver bewusst werden. Beispielhaft
 sollte das Vernetzungstreffen von 2019 eine Verstetigung erfahren.
 Prävention ist eine kontinuierliche Aufgabe. Sie ist nicht mit der Erarbeitung von Schutzkonzep-
 ten abgeschlossen. Familien dürfen in Zukunft keine Angst haben, wenn ihre Kinder in der
 Pfarrgemeinde aktiv sind.

 Strukturell
 Aus dem Sachausschuss gab es Überlegungen, ob eine mehrjährige Zusammenarbeit auch wei-
 terhin sinnvoll ist. Angeregt wurde, eher nach dem Beispiel des Ad-hoc-Ausschusses zu verfah-
 ren: ein konkretes Thema mit einem konkreten Auftrag für einen konkreten Zeitrahmen.

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Sachausschuss
 Migration und Integration
 Michael Haas-Busch (Vorsitzender)
 Der Sachausschuss begann seine Arbeit unter der Leitung von Gregor Engelbreth, die am
 08.05.2019 an Michael Haas-Busch überging. Der Sachausschuss versteht sich als Lobby für die
 Themen, die Menschen mit Migrationsgeschichte mit der katholischen Kirche im Erzbistum Ber-
 lin verbinden (können). Die Arbeit dient der Sensibilisierung und als Sprachrohr für die Themen
 rund um Migration und Integration einerseits, möchte andererseits herausfinden, welchen Bei-
 trag die katholische Kirche und im speziellen der Diözesanrat leisten kann. Diese Frage steht im
 Mittelpunkt der Gespräche auch mit Expertinnen und Experten. Im Sachausschuss arbeiten Ver-
 treterinnen und Vertreter der Muttersprachlichen Gemeinden regelmäßig mit.

 Themen und Ergebnisse der Arbeit
 Der Sachausschuss setzte sich für die Amtszeit die beiden Schwerpunkte Unterstützung Geflüch-
 teter im kirchlichen Kontext und Hilfen zur Integration mit besonderem Fokus auf die Mutter-
 sprachlichen Gemeinden (MG). Im Rahmen dessen gab es stets eine enge Abstimmung mit der
 AG Flucht im Erzbistum Berlin bei gleichzeitiger Abgrenzung der inhaltlichen Schwerpunkte. Dis-
 kutiert wurde in diesem Zusammenhang zunächst u.a. die Abschiebungspraxis, die gemeinsam
 mit dem Sachausschuss Politik und Gesellschaft in eine Beschlussvorlage für die Vollversamm-
 lung am 14.05.2017 mündete: „Geflüchtete unterstützen – Integration fördern: Ermutigung und
 Orientierung durch den Diözesanrat und das Erzbistum Berlin“.
 Nach diesem recht aufwändigen Abstimmungsprozess wandte sich der Sachausschuss verstärkt
 der Rolle der MG im Integrationsprozess zu. Es wurde das Gespräch mit dem Rat der MG, der
 Leitung der Kategorialen Seelsorge sowie Vertreterinnen und Vertretern einzelner Gemeinden
 gesucht, zunächst denjenigen, die in den Regionen beheimatet sind, aus denen die Fluchtbewe-
 gungen der letzten Jahre erfolgten (z.B. Maronitische und Chaldäische Gemeinde) bzgl. der Fra-
 gen, inwiefern sie Anlaufpunkt für geflüchtete Menschen sind und welche Unterstützung sie
 sich wünschen. Mitglieder des Sachausschusses besuchten am 17.02.2019 einen Sonntagsgot-
 tesdienst der Chaldäischen Gemeinde in Berlin-Marienfelde und trafen sich anschließend mit
 Gemeindemitgliedern zum Gespräch. Die aktuelle Flüchtlingspolitik blieb indessen stets in Be-
 obachtung und relevante Themen wurden diskutiert, bspw. Familienzusammenführung und -
 nachzug, die Frage des kirchlichen Umgangs mit rechtspopulistischen Tendenzen sowie das Kir-
 chenasyl. Auf Votum des Sachausschusses an den Vorstand hin trat der Diözesanrat dem Verein
 Asyl in der Kirche Berlin-Brandenburg e.V. bei, was als wichtiges Zeichen der ökumenischen Ver-
 bundenheit im Engagement für von Abschiebung bedrohte Geflüchtete gewertet wird.
 Die Vergabe von Zuwendungen aus dem Flüchtlingsfonds des Erzbistums für sich verändernde
 Bedarfe und entsprechende Anpassungen der Vergabekriterien ist seit längerem Thema. Haupt-
 anlass war die Frage nach der Bezuschussung von Kosten von Familienzusammenführungen,
 aber auch z.B. die Adaption bzgl. inzwischen bestehender Programme zur Schaffung legaler Zu-

Rückblick auf die Amtszeit 2016-2020                                                            18
gangswege aus Erstzufluchtsstaaten im Rahmen des sog. Resettlements. Hierfür wurde das Ge-
 spräch mit dem Vergabeausschuss gesucht und wurden Vorschläge für eine Umfunktionierung
 in einen Integrationsfonds formuliert und an den Generalvikar herangetragen.
 Im vergangenen Jahr standen die bewusste Hinwendung zu Themen der EU-Migration, im spe-
 ziellen Arbeitsmigration innerhalb Europas und ihre Auswirkungen auf Familien (inkl. prekäre
 Arbeitsverhältnisse und Arbeitsausbeutung) sowie das intensivere Gespräch mit den MG im Mit-
 telpunkt. Neben der Vereinbarung zur verstärkten thematischen, auch projektbezogenen Zu-
 sammenarbeit, die u.a. in eine gemeinsame Informationsveranstaltung zu den Gemeinderats-
 wahlen im November 2019 mündete, wurde die Situation einzelner Gemeinden, insbesondere
 der kroatischen, diskutiert, die angesichts ihres Jubiläums und der Berichterstattung im Hinblick
 auf den Vorwurf nationalistischer Tendenzen und des Umgangs mit der Aufarbeitung der beiden
 totalitären Regimes im ehemaligen Jugoslawien auch in der Öffentlichkeit thematisiert wurde.
 Was den Sachausschuss dauerhaft begleitet, ist die Mitarbeit im Ökumenischen Vorbereitungs-
 ausschuss für die Interkulturelle Woche in Berlin, der aus den Meldungen von Veranstaltungen
 das Gesamtprogramm erstellt sowie die jährliche Eröffnungsfeier und das Quiz der Religionen
 veranstaltet. Der Sachausschuss wird hier jeweils informiert und bereitet vereinzelt Veranstal-
 tungen vor. So fand bspw. am 27.09.2019 in der Katholischen Studierendengemeinde ein Vortrag
 von Ausschussmitglied Wilfred Dominic Josue zum Thema „Integration durch Politik und Ge-
 schichte: Effekte eines Orientierungskurses bei Geflüchteten in Brandenburg“ mit anschließen-
 der Diskussion statt.

 Zusammenarbeit mit externen Kooperationspartnerinnen und -partnern
 Mit folgenden Partnern wurde in Bezug auf Expertinnen- und Expertengespräche, teilweise auch
 mit Verabredung einer vertieften Zusammenarbeit kooperiert:
     -   Sachausschüsse Politik und Gesellschaft sowie Kinder, Jugend und Familie
     -   Vertreterinnen und Vertreter des EBO, insbesondere Kategoriale Seelsorge (Hermann
         Fränkert-Fechter) und Vergabeausschuss des Flüchtlingsfonds
     -   Vertreterinnen und Vertreter des Rates der Muttersprachlichen Gemeinden
     -   Ökumenischer Vorbereitungsausschuss für die Interkulturelle Woche in Berlin
     -   Asyl in der Kirche Berlin-Brandenburg e.V.
     -   Berliner Beratungszentrum für Migration und Gute Arbeit (BeMA, Katharina Dietrich)
     -   Gleichbehandlungsstelle EU-Arbeitnehmer der Beauftragten der Bundesregierung für
         Migration, Flüchtlinge und Integration (Dr. Michael Maschke)

 Anregungen für zukünftige Arbeit
 Aus den letzten Gesprächen zur Arbeitsmigration wurden als Themenkomplexe für die laufende
 Amtszeit die 24-Stunden-Pflege und das entsprechende Diskussionspapier des ZdK sowie die
 (mögliche) Rolle der Kirche(n) im Nationalen Integrationsplan der Bundesregierung benannt.

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Weitere Anregungen aus dem Themenfeld des Sachausschusses:
     -   Wie kann die Kirche für ein Klima der Mitmenschlichkeit und der Ermutigung sorgen, ge-
         gen Angst und Fremdenfeindlichkeit Position ergreifen und zeigen, wie Integration und
         Partizipation funktionieren kann?
     -   Wie kann es gelingen, mehr positive Geschichten zu erzählen? Es gibt zahlreiche Fälle von
         gelungener Teilhabe, die an Gesichter und Geschichten geknüpft werden können. Mit-
         glieder des Sachausschusses kennen viele von ihnen persönlich. Sie können dem verbrei-
         teten Angst-Narrativ entgegen wirken.
     -   Die Achtsamkeit für die Sprache ist dabei wichtig. Als Kirche stehen wir in der Verantwor-
         tung, im Sinne des Evangeliums Zeichen von Hoffnung und Zuversicht zu setzen, unter-
         füttert von fundierten Informationen und einer klaren Haltung.

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Sachausschuss

 Ökumene und interreligiöser Dialog
 Dr. Karlies Abmeier (Vorsitzender), Prof. Dr. Anja Middelbeck-Varwick (Stellvertretende Vorsit-
 zende)
 Der Sachausschuss Ökumene und interreligiöser Dialog erhält seinen Auftrag unmittelbar aus
 der Satzung, die sich der Beobachtung und Gestaltung der Ökumene verpflichtet sieht. Ökumene
 umfasst dabei nicht nur die in Deutschland großen protestantischen Kirchen, sondern auch die
 Orthodoxie und die vielen, in Deutschland kleinen, weltweit teilweise großen kirchlichen Auf-
 brüche, die sich im Ökumenischen Rat Berlin-Brandenburg finden. Derzeit sind es 33 kirchliche
 Gemeinschaften.
 Dem Sachausschuss angegliedert sind die Arbeitsgruppen für Christlich-Jüdischen Dialog und
 Christlich-Islamische Begegnung, die jeweils eigene Schwerpunkte setzen. Die Arbeitsgruppe
 „Christlich-Jüdischer Dialog“ leitet Prof. Dr. Thomas Brose und die die Arbeitsgruppe „Christlich-
 Islamische Begegnung“ Prof. Dr. Anja Middelbeck-Varwick.

 Ökumene
 Im Sachausschuss arbeiten evangelische und freikirchliche Christinnen und Christen als ständige
 Beraterinnen und Berater mit, die sich durch große Zuverlässigkeit auszeichnen. Weiteres Stän-
 diges Mitglied ist zudem Hans-Joachim Ditz, der seit 2016 Ökumenebeauftragter des Erzbistums
 und seit 2006 Geschäftsführer des Ökumenischen Rates Berlin-Brandenburg ist. Auf diese Weise
 ist der Sachausschuss nahe an aktuellen Entwicklungen.

 1. Schwerpunktthemen
 Der Sachausschuss tagt durchschnittlich fünf Mal im Jahr. In den Sitzungen wurden aktuelle Ent-
 wicklungen in der Ökumene erörtert, darunter grundsätzliche Überlegungen, was unter Öku-
 mene zu verstehen sei und wie die katholische Kirche in Berlin ökumenisch wirksam werden
 kann. Vor dem Hintergrund der Pastoralprozesse der EKBO und des Erzbistums müssen An-
 sprechpartnerinnen und Ansprechpartner in den Pfarreien und Kirchenkreisen neu gefunden
 werden. Die Aufmerksamkeit richtet sich auf eine „entlastende Ökumene“, z.B. bei Ökumeni-
 schen Bibelwochen, Gottesdiensten zum Schulanfang oder dem Religionsunterricht. Aus Anlass
 von 500 Jahren Reformation beteiligte sich der Sachausschuss am Deutschen Evangelischen Kir-
 chentag (DEKT) 2017 in Berlin und vielfältigen Veranstaltungen. Intensiv diskutiert wurde über
 die Orientierungshilfe „Mit Christus gehen – Der Einheit auf der Spur. Konfessionsverbindende
 Ehen und gemeinsame Teilnahme an der Eucharistie“, die Erzbischof Dr. Heiner Koch in Verbin-
 dung mit der DBK veröffentlicht hat, und das Papier „Gemeinsam am Tisch des Herrn. Ein Votum
 des Ökumenischen Arbeitskreises evangelischer und katholischer Theologen“ (2019).

 2. Aktivitäten des Sachausschusses
 Der Sachausschuss organisiert jährlich wiederkehrende Veranstaltungen und Begegnungen.

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2.1. Treffen der Ökumenebeauftragten
 Jeweils im Frühjahr findet das Treffen der Ökumenebeauftragten in der Ökumenischen Ge-
 denkregion Plötzensee statt. Der Ort ist besonders geeignet, weil sich dort auf engem Raum die
 katholische Kirche Maria Regina Martyrum und die evangelische Kirche Charlottenburg.Nord be-
 finden, die sich beide in besonderer Weise dem Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus
 verbunden fühlen, die in Plötzensee zu Tode kamen. Hier wird die „Ökumene des Blutes“ sinnlich
 fassbar, die als ein wesentlicher Anstoß für verstärkte ökumenische Anstrengungen nach dem 2.
 Weltkrieg gilt.
 Themen waren „Ökumene auf dem Weg. Herausforderungen – Entwicklungen – Perspektiven“
 (Bischof Dr. Gerhard Feige) (2020), „Der Geist weht, wo er will! Pfingstlich-neocharismatische
 Aufbrüche unter Christen“ (Dr. Reinhard Hempelmann EZW) (2019), „‚Ich sei, gewährt mir die
 Bitte, in eurem Bunde der Dritte‘ – Orthodoxes Leben in Deutschland. Schwerpunkt Orthodoxie
 und aus der Reformation hervorgegangene Kirchen“ (Constantin Miron) (2018) und aus Anlass
 des Reformationsjubiläums: „Martin Luther – Brücke zwischen den Konfessionen?! -Die Refor-
 mation als Herausforderung. Ökumenische Chancen aus katholischer Sicht“ (Prof. Thomas
 Söding) (2017).

 2.2. Ökumenische Besinnungstage
 Vor zehn Jahren entstand die Idee, ökumenisch gemeinsam die geistlichen Quellen des Glaubens
 kennenzulernen und bei Besinnungstagen zu praktizieren. Sie werden jeweils abwechselnd in
 katholischer bzw. protestantischer Spiritualität durchgeführt: 2017 ging es in Kloster Lehnin un-
 ter Leitung von Pfarrerin Andrea Richter um Ökumene in Zeiten des Terrors auf der Grundlage
 der gleichnamigen Streitschrift von Antje Vollmer und Klaus Mertes. 2018 leitete Pater Dr. Her-
 mann Breulmann SJ eine ignatianische „Unterscheidung der Geister: eine geistliche Lebens-
 kunst“ in Berlin-Marienfelde an. 2019 in Heiligengrabe befasste sich Pfarrerin Eva Markschies
 mit dem biblischen Umgang mit der Angst. 2020 geht es im Karmelitenkloster St. Teresa in Bir-
 kenwerder mit Pater Dr. Reinhard Körner um „Hören (lernen), wie Gott redet“.
 Obwohl sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer immer sehr zufrieden geäußert haben, war es
 zunehmend schwierig eine Mindestzahl von acht Personen zu finden. Das Format entspricht of-
 fensichtlich nicht mehr den Erwartungen der Vollversammlung beziehungsweise der Synode der
 EKBO. Deswegen ist darüber nachzudenken, welches andere Angebot spiritueller oder gottes-
 dienstlicher Art besser passt.

 2.3. Anträge an die Vollversammlung
 VV 13. 5.2017: In Christus verbunden: Ökumenisch Kirche sein im Erzbistum Berlin (aus Anlass
 des DEKT und Reformationsjubiläums)
 VV 10.11.2018: Einrichtung eines Referates für Interreligiösen und Interkulturellen Dialog (Ent-
 wicklung zu diesem Antrag unter 4.)

 3. Partner in der Ökumene
 Gemeinsame Sitzungen mit dem Synodalausschusses „Ökumene, Mission und Dialog“ der EKBO

Rückblick auf die Amtszeit 2016-2020                                                             22
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