Amtszeit 2016-2020 Rückblick - Diözesanrat der Katholiken im ...
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Rückblick Amtszeit 2016-2020
Inhaltsverzeichnis Grundlagen und Arbeitsweise des Diözesanrates 2016-2020 ............................................................. 3 Bericht des Vorstandes und des Vorsitzenden ....................................................................................... 4 Arbeit der Vollversammlung des Diözesanrates........................................................................................ 4 Arbeit des Geschäftsführenden Ausschusses (GA) ................................................................................... 5 Arbeit des Vorstandes des Diözesanrates .................................................................................................... 6 Arbeit des Vorsitzenden des Diözesanrates ................................................................................................ 7 Engagement und Wirksamkeit des Diözesanrates ................................................................................... 7 Herausforderungen für die künftige Arbeit des Diözesanrates............................................................ 8 Strategieprozess „Diözesanrat – Miteinander – 2020“ ........................................................................ 9 Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung ..................................................................... 11 AG Gerechtigkeit und Frieden ........................................................................................................................ 11 AG Bewahrung der Schöpfung ....................................................................................................................... 12 Anregungen für zukünftige Arbeit................................................................................................................ 14 Kinder, Jugend und Familie ..................................................................................................................... 15 Themen und Ergebnisse der Arbeit .............................................................................................................. 15 Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartner........................................................................... 17 Anregungen für die zukünftige Arbeit ........................................................................................................ 17 Migration und Integration ...................................................................................................................... 18 Themen und Ergebnisse der Arbeit .............................................................................................................. 18 Zusammenarbeit mit externen Kooperationspartnerinnen und -partnern ................................... 19 Anregungen für zukünftige Arbeit................................................................................................................ 19 Ökumene und interreligiöser Dialog ..................................................................................................... 21 Ökumene ............................................................................................................................................................... 21 Interreligiöser Dialog ......................................................................................................................................... 23 Ausblick .................................................................................................................................................................. 25 Pastoralentwicklung ................................................................................................................................ 27 Themen und Arbeitsergebnisse ..................................................................................................................... 27 Anregungen für die zukünftige Arbeit ........................................................................................................ 28 Politik und Gesellschaft ........................................................................................................................... 29 Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs im Erzbistum Berlin................................................................ 31 Themen und Ergebnisse der Arbeit .............................................................................................................. 31 Zusammenarbeit mit externen Kooperationspartnerinnen und -partnern ................................... 31 Anregungen für die zukünftige Arbeit ........................................................................................................ 31 Mitwirkung in Gremien und Außenvertretungen............................................................................... 32 Rückblick auf die Amtszeit 2016-2020 2
Grundlagen und Arbeitsweise des Diözesanrates 2016-2020 1. Der Diözesanrat der Katholiken im Erzbistum Berlin ist das kirchenrechtlich verankerte und vom Erzbischof anerkannte Organ des Laienapostolats. Der Diözesanrat ist der Zusammenschluss von gewählten Vertreterinnen und Vertretern sowie gewählten Einzelpersönlichkeiten. Die Mitglieder fassen ihre Beschlüsse in eigener Verantwortung. 2. Die Aufgaben und Zuständigkeiten des Diözesanrates sind in der Satzung des Diözesanrates festgelegt und geregelt. Dabei ist wesentlich: Der Diözesanrat hat die Aufgabe, die Entwicklung im gesellschaftlichen, staatlichen und kirchlichen Leben zu beobachten und die Anliegen der Katholikinnen und Katholiken in der Öffentlichkeit zu vertreten. 3. Der Diözesanrat setzt sich zusammen aus 100 Mitgliedern, 80 stellvertretenden Mitgliedern und ca. 50 beratenden Mitgliedern in den Sachausschüssen. Ein Teil der stellvertretenden Mitglieder hat aktiv in den Sachausschüssen mitgearbeitet. 4. In der Amtsperiode haben neun Vollversammlungen stattgefunden. 5. Die Vollversammlung hat sechs Sachausschüsse, einen Ad-hoc-Ausschuss, einen Steuerungskreis für den Strategieprozess und weitere Gremien eingesetzt. 6. Der Diözesanrat wird durch den Rechtsträgerverein „Diözesankomitee Berlin e.V.“ getragen. Dieser verantwortet den Haushalt und ist Anstellungsträger der Mitarbeitenden in der Geschäftsstelle des Diözesanrates. Rückblick auf die Amtszeit 2016-2020 3
Bericht des Vorstandes und des Vorsitzenden Vorgelegt von Bernd Streich (Vorsitzender) Dieser Bericht gibt einen groben Gesamtüberblick über die vierjährige Amtsperiode. Für die Jahre 2016/17, 2017/18 und 2018/19 wurden jeweils Jahresberichte erstellt und in der Vollversamm- lung behandelt. Darüber hinaus erfolgten in jeder Sitzung des Geschäftsführenden Ausschuss entsprechende Berichte. Auf all diese Berichte wird ausdrücklich hingewiesen. Der Diözesanrat hat die Aufgabe, die Entwicklung im gesellschaftlichen, staatlichen und kirchli- chen Leben zu beobachten und die Anliegen der Katholikinnen und Katholiken in der Öffentlich- keit zu vertreten. Dazu arbeitet er mit seinen vier Organen: der Vollversammlung, dem Ge- schäftsführenden Ausschuss, dem Vorstand und dem Vorsitzenden. Arbeit der Vollversammlung des Diözesanrates In der Amtsperiode haben neun Vollversammlungen stattgefunden. Die Arbeit in den Vollver- sammlungen war stark geprägt von aktuellen Erfordernissen und Themen. Die Vollversammlun- gen fanden in Berlin, im Land Brandenburg und in Vorpommern statt. Die neun Vollversammlungen hatten folgende Schwerpunkte: 09.07.2016 im Caritas-Seniorenzentrum "Kardinal Bengsch" (Teilnehmende: 89) Inhaltlicher Impuls: "Community Organizing - eine Chance für die Kirche im bürgerlichen und politischen Engagement" Schwerpunkt: Konstituierende Vollversammlung des Diözesanrats Beschlüsse: Wahlen zu den Gremien, Bildung von Sachausschüssen, Mitglied- schaft im Maximilian-Kolbe-Werk 12.11.2016 im Bernhard-Lichtenberg-Haus (Teilnehmende: 69) Schwerpunktthema: Religionsfreiheit "Freiheit des Glaubens - unverletzlich?" Impulse zum Reformationsgedenken und zum Deutschen Evangelischen Kir- chentag in Berlin 13.05.2017 im Caritas-Seniorenzentrum "Kardinal Bengsch" (Teilnehmende: 72) Schwerpunktthema: "In welcher Gesellschaft wollen wir leben?" Beschlüsse: "Geflüchtete unterstützen - Integration fördern: Ermutigung und Orientierung durch den Diözesanrat und das Erzbistum Berlin", "In Christus verbunden: Ökumenisch Kirche sein im Erzbistum Berlin", "Katholische Theo- logie in Berlin stärken" 18.11.2017 im Bernhard-Lichtenberg-Haus (Teilnehmende: 65) Schwerpunktthema: "Wie wollen wir Kirche sein? - Was trägt uns? Was leitet uns? - Kirchenentwicklung heute" Beschluss: "Wie wollen wir in Zukunft im Erzbistum Berlin Kirche sein? Im- pulse" 14.04.2018 in der Marienschule Potsdam (Teilnehmende: 60) Schwerpunktthema: "Klein und Wirksam - Kirche in Brandenburg" Rückblick auf die Amtszeit 2016-2020 4
Beschlüsse: Satzung für die Gemeinde- und Pfarreiräte im Erzbistum Berlin, Wahlordnung für die Gemeinde- und Pfarreiräte im Erzbistum Berlin 10.11.2018 in St. Clara Berlin-Neukölln (Teilnehmende: 55) Schwerpunktthema: "Europa - Was hält uns zusammen?" Beschlüsse: Strategieprozess "Diözesanrat - Miteinander - 2020", Der Diözesanrat der Katholiken im Erzbistum Berlin tritt dem Netzwerk Diakonat der Frau bei, Per- sonelle Unterstützung der Jugendarbeit in den pastoralen Räumen, Einrichtung eines Referates für interreligiösen und interkulturellen Dialog, Zum Umgang mit sexuellem Missbrauch im Erzbistum Berlin, Wahrnehmung der Schöpfungsver- antwortung im Erzbistum Berlin und im Diözesanrat (Beschluss durch GA), An- gleichung der Arbeitsbedingungen von Mitarbeitenden im kirchlichen Dienst in der Unterscheidung zwischen den Tarifgebieten Ost und West (Beschluss durch GA) 27.04.2019 im Rathaus Stralsund (Teilnehmende: 54) Schwerpunkt: Strategieprozess "Diözesanrat - Miteinander - 2020" 16.11.2019 in der Katholischen Hochschule für Sozialwesen Berlin (Teilnehmende: 54) Schwerpunktthema: Strategieprozess "Diözesanrat - Miteinander - 2020" Beschlüsse: Änderung der Satzung des Diözesanrates – Zusammensetzung, Änderung der Geschäftsordnung des Diözesanrates, Ad-hoc-Ausschuss zur Aufklärung sexuellen Missbrauchs Verlängerung des Mandats, Einarbeitung und Begleitung des ehrenamtlichen Vorstandes 07.03.2020 in St. Elisabeth Berlin-Schöneberg Schwerpunkte: Strategieprozess "Diözesanrat - Miteinander - 2020", Ab- schluss der Amtsperiode, Synodaler Weg Alle Vollversammlungen wurden durch Pressearbeit begleitet. Arbeit des Geschäftsführenden Ausschusses (GA) Der GA tagte in regelmäßigen Abständen mit zwei Sitzungen zwischen den Vollversammlungen. Er befasste sich mit den Vor- und Nachbereitungen der Vollversammlungen. Im GA erfolgten In- formation und Austausch über die Arbeit der Sachausschüsse, des ZdK, des Diözesanvermögens- verwaltungsrates und anderer Gremien. Der Vorstand berichtete aus seiner Arbeit. Dazu legte der Vorsitzende jeweils einen schriftlichen Bericht über die Arbeit, die Kontakte und die Vernet- zung bzw. Präsenz des Diözesanrates im kirchlichen und gesellschaftlichen Bereich vor. In einigen Themenfeldern hat der GA Vorlagen beschlossen: z.B. "Wie wollen wir in Zukunft im Erzbistum Berlin Kirche sein? - Impulse aus der Vollver- sammlung" "Wohnen im Berliner Raum - Anregungen zur Verbesserung der Wohnungspolitik" Rückblick auf die Amtszeit 2016-2020 5
Arbeit des Vorstandes des Diözesanrates Die Sitzungen des Vorstandes fanden i.d.R. monatlich statt. Inhaltlich umfassten diese alle The- menfelder. Einige Arbeitsfelder des Vorstandes seien beispielhaft genannt. Alltagsgeschäft Bewältigung von Aufgaben aus dem laufenden Geschäft, soweit diese nicht durch die Geschäfts- stelle oder den Vorsitzenden erledigt wurden. Kommunikation Die Kommunikation mit der Bistumsleitung, dem Erzbischöflichen Ordinariat und vielen einzel- nen Bereichen der Seelsorge gehören selbstverständlich zur Arbeit des Vorstandes und des Vor- sitzenden. Regelmäßige Gespräche gibt es mit dem Generalvikar und den Bereichsleiterinnen und -leitern des EBO in DER KONFERENZ. Des Weiteren Gespräche mit dem Erzbischof, dem Weihbischof und weiteren Mitarbeitenden des EBO. Regelmäßige Treffen des Vorstandes mit dem Präsidium/Ältestenrat der Landessynode der Evangelischen Landessynode Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO). Der Vorsitzende tauschte sich mit der AG geistlicher Gemeinschaften, mit AG Katholischer Ver- bände und Organisationen und mit dem Rat der Muttersprachlichen Gemeinden aus. Die Verbindung zur "Basis" erfolgte durch die Mitarbeit der Mitglieder in verschiedenen Gliede- rungen des Kirchlichen Lebens in unserem Erzbistum. Darüber hinaus auch durch Teilnahme und aktive Gestaltung von Veranstaltungen in Gemeinden, Verbänden und zu besonderen Anlässen. Zusammenarbeit mit kirchlichen Einrichtungen Die Zusammenarbeit mit dem Katholischen Büro hat sich wesentlich verbessert und ist intensi- ver geworden. Haushalt und Personalia In der Amtsperiode arbeiteten in der Geschäftsführung: Frank-Peter Bitter (bis 01.08.17), Diana S. Freyer (01.11.17 - 31.10.19) und Marcel Hoyer (ab 01.11.19). Die Haushalte und Jahresrechnun- gen wurden jeweils durch das "Diözesankomitee Berlin e.V." beschlossen. Themen (beispielhaft) mit denen sich der Vorstand gefasst hat Wie wollen wir in Zukunft im Erzbistum Berlin Kirche sein? - Kirchenentwicklung - Prozess "Wo Glauben Raum gewinnt" - Gestaltung und Probleme mit pastoralen Räumen Selbstverständnis von Laienengagement, Diözesanrat und Gremien - Strategieprozess des Diö- zesanrates Synodaler Weg und Synodalität im Erzbistum Berlin (auch mit Klausur) Beteiligung an Großveranstaltungen des Erzbistums, sowie darüber hinaus, z.B. Beteiligung an Katholikentag 2018 in Münster und an Kirchentagen, einschließlich ökumenischer Kirchentag in Vorpommern. Rückblick auf die Amtszeit 2016-2020 6
Jahresempfänge / Dreikönigspreis. - Neuordnung der Empfänge im Erzbistum Berlin. Der Diöze- sanrat als Einladender mit dem Erzbischof zum Dreikönigsempfang und zum Hedwigsempfang. MHG-Studie / Aufarbeitung sexualisierter Gewalt und Veränderung struktureller Verfasstheit der Kirche Woche für das Leben - Veranstaltung am 19. April 2018 - Auseinandersetzung mit "Marsch für das Leben" Arbeit des Vorsitzenden des Diözesanrates Der Vorsitzende hat den Diözesanrat (und oftmals auch das Erzbistum) im kirchlichen und ge- sellschaftlichen Bereich an vielen Stellen vertreten. Bei gesellschaftlichen und politischen Anlässen in Berlin und im Land Brandenburg, wie Partei- tagen, Gedenkveranstaltungen, Tagungen, Begegnungen in und mit Botschaften, Stiftungen und Organisationen, z.B. beim "Bündnis für tolerantes und weltoffenes Berlin" - Rede auf dem Alexanderplatz Geistliches Wort beim Landesparteitag der CDU Brandenburg In der Ökumene bei der Landessynode der EKBO, im Ökumenischen Rat Berlin-Brandenburg und bei vielen ökumenischen Veranstaltungen. Im interreligiösen Bereich, sowohl im christlich-jüdischen wie im christlich-muslimischen Dialog wie auch im "Berliner Forum der Religionen" und im Islamforum des Landes Berlin. Die Erfahrbarkeit und die Wirksamkeit des Diözesanrates wurden durch Präsenz und Mitarbeit in Gremien und bei Veranstaltungen unterstützt, sowie durch Vorträge, Grußworte und Veröf- fentlichungen. Ein wesentlicher Bestandteil der Arbeit des Vorsitzenden war und ist die Kommunikation mit verschiedenen Akteuren auf allen Ebenen im Erzbistum. Engagement und Wirksamkeit des Diözesanrates Die Wirksamkeit des Diözesanrates hängt wesentlich von der Präsenz und dem Engagement der Mitglieder ab. Notwendig ist die sachliche und persönliche Kompetenz des Diözesanrates wie diese z.B. in der Arbeit der Sachausschüsse zum Ausdruck kommt. Eine strukturelle Einbindung des Diözesanrates ist nur an einigen Stellen im Erzbistum gegeben, z.B. im Diözesanpastoralrat, im Diözesanvermögensverwaltungsrat, im Caritasverband. Eine Ver- stärkung der Einbindung seitens des Diözesanrates wurde mehrfach angesprochen, insbeson- dere unter dem Aspekte synodal Kirche im Erzbistum leben zu wollen. Der Diözesanrat ist in vielen Gremien vertreten und arbeitet dort aktiv mit. Rückblick auf die Amtszeit 2016-2020 7
Herausforderungen für die künftige Arbeit des Diözesanrates Der Diözesanrat hat in dieser Amtszeit mit starken Initiativen aus den Sachausschüssen z.B. zu den Themen Klimaschutz, Integration und Kampf gegen Rassismus, Zukunft der Europäischen Union, Wohnungspolitik oder Religionsunterricht gezeigt, wie mit katholischem Profil gesell- schaftliche Diskurse mitgestaltet und vorangebracht werden können. Dieser Aufgabe müssen wir uns auch in Zukunft stellen, insbesondere vor dem Hintergrund der Wahlen zum Deutschen Bundestag, zum Berliner Abgeordnetenhaus und zum Landtag in Mecklenburg-Vorpommern im Jahr 2021. Der Diözesanrat hat in Bereichen Ökumene und im interreligiösen Dialog eine große Vernetzung und Anerkennung. Angesicht der gemeinsamen Herausforderung durch die säkulare Entwick- lung in der Gesellschaft ist das gemeinsame Zeugnis der Christinnen und Christen besonders notwendig. Anstehende Veranstaltungen wie der 3. Ökumenische Kirchentag und das durch die ACK Deutschland ausgerufene "Jahr der Ökumene" bieten mehrere Chancen für ein Engage- ment. Der Prozess "Wo Glauben Raum gewinnt" und die damit verbundene Entwicklung der Gemein- den und Pfarreien, sowie die Veränderungen von Strukturen und Zuständigkeiten im Erzbistum fordern auch den Diözesanrat heraus. Eine gute Kommunikation und ggf. Unterstützung in die- sen Prozessen sind notwendig. Der Beschluss des Diözesanrates "Wie wollen wir in Zukunft im Erzbistum Berlin Kirche sein?" war ein wichtiger Impuls für mehrere Prozesse im Erzbistum. Der Strategieprozess „Diözesanrat – Miteinander – 2020“ hat seine erste Etappe mit der Anpas- sung der Satzung des Diözesanrates vollzogen. Dieser Prozesse wird fortgesetzt Die Einbindung vieler Mitglieder der Vollversammlung und Interessierter in den Prozess durch kreative Metho- den und Themenabende hat sich bewährt. Es wird zukünftig darum gehen, das Selbstbewusst- sein der Laien zu stärken und mit der Bistumsleitung Wege zu mehr synodalem Leben im Erzbis- tum Berlin verbindlich zu gehen. Der Entwurf eines Zukunftsbildes für den Diözesanrat ist weiter zu entwickeln und die zentralen Ideen des Zukunftsbildes zur Verwirklichung synodaler Struktu- ren im Erzbistum Berlin sind einzufordern und mutig umzusetzen. Mit dem Beginn des deutschlandweiten Synodalen Weges stehen wir vor der Herausforderung, eine Rückkopplung der Arbeitsergebnisse an die Gläubigen in unserem Erzbistum sicherzustel- len. Es sollte überlegt werden, welche Formate, die sowohl die Weitergabe von Informationen als auch die Beteiligung am Diskussionsprozess ermöglichen, sich dafür eignen. Rückblick auf die Amtszeit 2016-2020 8
Steuerkreis Strategieprozess „Diözesanrat – Miteinander – 2020“ Dr. Karlies Abmeier (Sprecherin) Am Anfang stand ein Antrag an die Vollversammlung im November 2018, über mehr Partizipa- tionsmöglichkeiten der Mitglieder des Diözesanrates nachzudenken, Beteiligung zu ermöglichen und Interesse an einer zeitgemäßen Arbeit zu wecken. Auf der Grundlage des Konzepts „Strategieprozess Diözesanrat-Miteinander-2020“, welches ei- nen Fahrplan für eine Weiterentwicklung des Diözesanrats entwarf, konstituierte sich im Feb- ruar 2019 ein Steuerkreis, der aus elf Personen aus der Mitte des Vollversammlung bestand und die verschiedenen Säulen abbildete. Er legte fünf Arbeitsbereiche fest, die in den nächsten Mo- naten geprüft und diskutiert werden sollten: Aufgaben, Zusammensetzung, Arbeitsweise, Wirk- samkeit und Attraktivität. Diese Fragen wurden in die Vollversammlung gesandt mit der Bitte um Mitarbeit. Ein erster Meilenstein war die Vollversammlung im April 2019 in Stralsund. Sie stand unter dem Zeichen der Auseinandersetzung um Zielgruppen des Diözesanrates und der Weiterarbeit an den fünf Grundbereichen. Beladen mit vielen Merkzetteln und Anregungen kamen wir nach Berlin zurück. Aufgrund der Veränderungen in den pastoralen Strukturen und der Auflösung der Dekanate zu- gunsten von pastoralen Räumen und Pfarreien neuen Typs, war es zunächst wichtig, sich mit Zugangswegen in den Diözesanrat zu befassen, weil die Vertreter aus Pfarreien zukünftig nicht mehr aus den Dekanaten entsandt werden. Dies wurde zum Anlass genommen, grundsätzlich über die Zusammensetzung des Diözesanrates nachzudenken. Zunächst wurde eine Online-Um- frage gestartet. Sie wurde im Tag des Herrn, der Mail zum Sonntag und natürlich in den Gremien beworben. Knapp 400 Personen nahmen die Umfrage wahr, etwa 200 qualifizierte Antworten konnte Daniel Rockel auswerten. Auf der Grundlage dieser Antworten fand im August ein The- menabend zur künftigen Zusammensetzung statt. Nach kontroversen Diskussionen erarbeitete eine Arbeitsgruppe die Formulierungen für Satzungsänderungen. Diese Vorschläge wurden als Anträge in die Vollversammlung vom November 2019 eingebracht, die die Änderungen und eine Verkleinerung des künftigen Diözesanrates beschloss. Als nächsten großen Bereich nahm der Steuerkreis den Bereich der Aufgaben näher in den Blick. Der Themenabend im Januar 2019 diskutierte acht Thesen, die aus einer Umfrage entstanden. Sie eröffneten vielfältige Perspektiven und bildeten die Grundlage für das Zukunftsbild des Diö- zesanrats, das auf der Vollversammlung im März 2020 beraten werden wird. Es versteht sich als Anregung für Grundlagen einer Weiterentwicklung des Diözesanrates. Die Diskussion am Zukunftsbild vollzog sich in Schleifen, in denen immer wieder die Ergebnisse der Gruppenarbeiten erneut im Steuerkreis beraten und an die Mitglieder der Vollversammlung zurückgespiegelt wurden, um so eine große Beteiligung zu ermöglichen und die Breite der Auf- fassungen zu spiegeln und ihnen gerecht zu werden. Rückblick auf die Amtszeit 2016-2020 9
Bis zur Konstituierung des neuen Diözesanrats sind noch die Bereiche Arbeitsweise und Wirk- samkeit bzw. Attraktivität zu bearbeiten, die den Abschluss der Empfehlungen des Steuerkreises bilden werden. Rückblick auf die Amtszeit 2016-2020 10
Sachausschuss Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung Dr. Wolfgang Plehn (Vorsitzender), Klaus-Peter Heyduck (Stellvertretender Vorsitzender) Der Sachausschuss Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung hat in der Berichtspe- riode üblicherweise zweimal im Jahr getagt, in der Zwischenzeit arbeiteten die AG Gerechtigkeit und Frieden (Leitung Klaus-Peter Heyduck) sowie die AG Bewahrung der Schöpfung (Leitung Wolfgang Plehn). Der Bericht gliedert sich daher nach den AGs und enthält einen gemeinsamen Ausblick. In der AG Bewahrung der Schöpfung haben die Bereiche Bauen und Beschaffung des EBO aktiv mitgearbeitet. AG Gerechtigkeit und Frieden Neues ökumenisches Siegel „Faire Gemeinde“ Der Sachausschuss hat sich in Zusammenarbeit mit der Geschäftsführung des DR für die öku- menische Ausrichtung des Projektes „Faire Gemeinde“ eingesetzt. Mit diesem Projekt „Faire Ge- meinde“ begeben sich unter dem Motto „Solidarisch, ökologisch und global“, Kirchengemeinden, Einrichtungen oder Werke auf einen verbindlichen Weg zu mehr Verantwortung in der Einen Welt. Die Idee zu einem solchen Projekt ist 2014 im Bistum Osnabrück entstanden und wurde von der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) aufgegriffen. Nun sollte dieses Siegel ökumenisch ausgerichtet werden. Dazu haben sich Mitglieder des Sachausschusses, der Geschäftsführung des DR mit Vertreter*in- nen der EKBO und dem Ökumenischen Rat Berlin-Brandenburg (ÖRBB) zu vielen Vorbereitungs- gesprächen getroffen. Hier wurden die Kriterien des Siegels „Faire Gemeinde“ abgestimmt. Am 4. November 2019 wurde dieses Siegel in einem sehr emotionalen ökumenischen Gottesdienst unter Teilnahme der drei Initiatoren des Siegels in der Hofkirche Köpenick vom Bund Evange- lisch-Freikirchlicher Gemeinden (Baptisten) eingeführt. Mitarbeit bei „Fairtrade Town Berlin“ Im November 2016 wurde von einem Initiativkreis zu einer Veranstaltung zur Gründung einer Steuerungsgruppe auf dem Weg zur „Fairtrade Town Berlin“ eingeladen. Mitglieder des Sachaus- schusses haben daran teilgenommen und den weiteren Weg begleitet. In der Steuerungsgruppe, die sich regelmäßig getroffen hat, haben sie an der Zielgruppe „Religionsgemeinschaften“ zu- sammen mit Vertretern der EKBO teilgenommen und über Aktivitäten zum Thema „Fairer Han- del“ in den Berliner Gemeinden berichtet. Am 8.11.2018 ist dann Berlin als „Fairtrade Town“ im Rahmen der Messe „Bazaar Berlin“ im Palais am Funkturm ausgezeichnet worden. Der Sachaus- schuss hält weiter mit der Steuerungsgruppe und den Aktivitäten der „Fairtrade Town Berlin“ Kontakt. Rückblick auf die Amtszeit 2016-2020 11
Weltkirchliche Arbeit im Erzbistum Berlin (Fonds des Erzbistums zur Förderung weltkirchlichen Engagements) Der Sachausschuss ist regelmäßig mit Vertretern des Erzbistums im Gespräch, damit wieder ein(e) Beauftragte(r) für weltkirchliche Aufgaben im Erzbistums Berlin bestellt wird. An den Sit- zungen des Fondausschusses des Fonds zur Förderung weltkirchlichen Engagements nimmt im- mer ein Vertreter oder eine Vertreterin des Sachausschusses teil. Hier werden Anträge auf För- derung aus dem Fonds behandelt. Der Fonds wird aus der jährlich stattfindenden Kollekte für weltkirchliche Arbeit des Erzbistums gespeist. AG Bewahrung der Schöpfung Informationstagung Energieeinsparung in Kirchengemeinden Die „Informationstagung Energieeinsparung in Kirchengemeinden“ findet seit 2009 alle zwei Jahre statt. Am 13.10.2017 und am 25.10.2019 trafen sich mehr als 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Gemeindehaus St. Ansgar zu Vorträgen und zum Informationsaustausch über praktische Möglichkeiten zum Energiesparen. Bei der letzten Tagung gab es beispielsweise Vor- träge zu den „Zehn Thesen zum Klimaschutz“ der DBK, zur Klimakollekte und zur Klimaschutzi- nitiative des Bistums Hildesheim. Weiterhin können Pfarrgemeinden konkrete Projekte vorstel- len. Katholikentag in Münster Vom Sachausschuss wurde das Podium „Klimaschutz, Globalisierung, Flüchtlinge. Europas Bei- trag, weltweite Herausforderungen zu meistern“ mit Prof. Dr. Ottmar Edenhofer, Elmar Brok (MdEP), Weihbischof em. Dr. Bernd Uhl, Pater Victor Roche (Generalsekretär der Bischofskonfe- renz von Papua-Neuguinea) und Rebecca Harms (MdEP) vorbereitet. Ausgehend von der Enzyk- lika „Laudato si‘“ und den politischen Entwicklungen in Europa befasste sich das Gespräch mit dem Klimawandel und den verstärkten Flucht- und Wanderungsbewegungen sowie mit den Zu- sammenhängen zwischen beiden Phänomenen. Die Welt sieht sich angesichts dieser Entwick- lungen immensen Herausforderungen, aber auch Chancen gegenüber. Es ist höchste Zeit, mit Herz und Verstand zu handeln. Allerdings gibt es zunehmende Tendenzen, sich globaler Verant- wortung und Zusammenarbeit zu entziehen. Ist Europa einig und stark genug, sich erfolgreich gegen diese Tendenzen zu stemmen? Hat Europa ein Konzept und genügend potenzielle Ver- bündete, um die Bewahrung der Schöpfung zu fördern, mit globalen Migrationsbewegungen verantwortungsvoll umzugehen und die Globalisierung fair und offen zu gestalten? Welche Aus- wirkungen hat es auf unsere Welt, wenn wir nicht entschieden genug für den Klimaschutz ein- treten und dem Klimawandel entgegenwirken? Das Podium hatte großen Zulauf (der Saal war voll besetzt), es gab viele positive Rückmeldungen und der Vortrag von Prof. Edenhofer sowie der Bericht von Pater Roche haben die Folgen des Klimawandels eindrücklich dargestellt, aber auch klare Handlungsimpulse vermittelt. Rückblick auf die Amtszeit 2016-2020 12
Ökumenische Zusammenarbeit zur Bewahrung der Schöpfung Der Ökumenische Umweltpreis wurde 1999 gemeinsam von der EKBO und dem Erzbistum Berlin ins Leben gerufen. Bis 2017 wurde der Preis insgesamt 19mal vergeben, in den letzten Jahren unter der Regie des ÖRBB. Aus Sicht des Sachausschusses gab es bedauerlicherweise keine Mehr- heit bei den Mitgliedern der Jury für die Vergabe im 20. Jahr (2018). Die Ratsleitung des Ökumenischen Rates Berlin-Brandenburg (ÖRBB) hat auf ihrer Sitzung am 13. Mai 2019 die Einrichtung einer Kommission „Bewahrung der Schöpfung“ beschlossen. Das Ziel der Kommission soll es sein, den gemeinsamen Auftrag der Schöpfungsverantwortung in den Kirchen des ÖRBB umzusetzen. Dies soll geschehen durch die Initiierung neuer Projekte und durch die ökumenische Weitung bestehender Projekte in den Mitgliedskirchen. Mitglieder der Kommission „Bewahrung der Schöpfung“ sind: 1. Beauftragte (für Schöpfung, Umwelt, etc.) der Mitgliedskirchen, soweit benannt. 2. Vertreter und Vertreterinnen aus Fachausschüssen der Mitgliedskirchen 3. Engagierte Einzelpersonen aus Mitgliedskirchen und Gesellschaft 4. Die/Der Vorsitzende des ÖRBB 5. Die/Der Geschäftsführer/in des ÖRBB oder ein/e Vertreter/in aus der Geschäftsstelle des ÖRBB Der Diözesanrat wird derzeit vom Vorsitzenden des Sachausschusses vertreten. Eine neue Ver- anstaltungsform für die Nachfolge des Ökumenischen Umweltpreises konnte bisher nicht ge- funden werden. Gespräche mit der Bistumsleitung und der Stabsstelle zu Umwelt- und Klimaschutz Es gab in dem Berichtzeitraum verschiedene Gespräche mit dem Erzbischof, dem Generalvikar, der Stabsstelle sowie mit Herr Jünemann, um Umwelt- und Klimaschutz als dringende Aufgabe zur Bewahrung der Schöpfung im Erzbistum besser institutionell zu verankern. Dabei ging es u. a. auch darum, mit Hilfe von öffentlichen Förderprogrammen beispielsweise des Umweltminis- teriums kosteneffiziente Lösungen zu finden. Die Gespräche führten bisher nicht zu einer Lö- sung, d. h. es gibt aus Sicht des Sachausschusses keine klare Verantwortlichkeit für das Thema Bewahrung der Schöpfung und keine spezielle Ansprechperson für die Kirchengemeinden, die diese umfassend beispielweise zu den Themen nachhaltiges Sanieren von Gebäuden und Ener- gieeinsparung beraten kann. Eine solche Ansprechstelle, die auch aktiv auf die Kirchengemein- den zugehen kann, ist zur Umsetzung der entsprechenden Handlungsempfehlungen der Deut- schen Bischofskonfrenz dringend erforderlich. Bei der DBK steht das Thema weiterhin auf der Tagesordnung. Ein besonders zu erwähnendes Gespräch fand am 13. November 2019 statt. Erzbischof Koch be- suchte das Geoforschungszentrum (GFZ) in Potsdam. Eingeladen hatte der Vorstand des GFZ Prof. Hüttl. Es gab ein intensives dreistündiges Gespräch mit dem kompletten Vorstand des Zent- rums zu Klimaschutzaspekten und dem Anstieg der Meeresspiegel. Neben einer aktuellen Vor- stellung der Geoforschung ging es vor allem um den Klimaschutz und es war beeindruckend, wie nachdrücklich Prof. Hüttl die gravierenden Auswirkungen des Klimawandels aus Sicht eines Ge- oforschers dargestellt hat. In der Diskussion ging es u. a. darum, was die Kirche zum Klimaschutz leisten kann und sollte. Anliegen des Vorstands war es, auf die großen Herausforderungen, die mit und ohne Veränderungen beim Klimaschutz auf die Menschheit zukommen, hinzuweisen Rückblick auf die Amtszeit 2016-2020 13
und die Kirche als zuversichtlichen Akteur des gesellschaftlichen Zusammenhalts zu sensibilisie- ren. Schreiben an die Regierungschefs Am 20. November 2019 hat der Diözesanrat auf Vorarbeit des Sachausschusses drei Schreiben zum Thema „Wirksamer Klimaschutz jetzt“ an die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vor- pommern, Frau Schwesig, an den Ministerpräsidenten von Brandenburg, Herrn Dr. Woidke, so- wie an den Regierenden Bürgermeister von Berlin, Herrn Müller, gesendet. Die Schreiben mah- nen dringend mehr Engagement beim Klimaschutz an. Anregungen für zukünftige Arbeit Im Mai 2020 jährt sich die Veröffentlichung der Enzyklika „Laudato si‘“ zum fünften Mal. Dieser Anlass sollte mit einer öffentlichen Veranstaltung gewürdigt werden, die sich mit den Notwen- digkeiten für die gesellschaftlichen Transformationen aufgrund des Klimawandels und dem Bei- trag, den Kirche hierzu leisten kann, beschäftigen sollte. Es ist weiterhin davon auszugehen, dass die Themen Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung in den nächsten Jahren an Bedeutung gewinnen werden. Eine personelle und inhalt- liche Verstärkung des Sachausschusses ist daher sehr wünschenswert, um Themen wie Förde- rung von Energiesparmaßnahmen im Erzbistum oder weltkirchliches Engagement für Frieden und Gerechtigkeit intensivieren zu können. Rückblick auf die Amtszeit 2016-2020 14
Sachausschuss Kinder, Jugend und Familie Matthias Milke (Vorsitzender) Themen und Ergebnisse der Arbeit Beitragsgerechtigkeit in den Sozialversicherungen Unsere umlagefinanzierten Sozialsysteme haben einen grundlegenden Konstruktionsfehler: Ohne Kinder gibt es in Zukunft keine Beitragszahlerinnen und -zahler, die z.B. die Renten und die steigenden Ausgaben im Gesundheitssystem der heute Erwachsenen finanzieren. Eltern er- bringen dadurch, dass sie Zeit, Energie und Geld in ihre Kinder investieren, neben der Beitrags- zahlung die entscheidende Leistung für die Zukunftsfähigkeit dieser Systeme. Diese Leistung wird jedoch nur unzureichend anerkannt. Ergebnis: Fachtag in Kooperation mit der Landesarbeitsgemeinschaft der Familienver- bände in Brandenburg Amoris Laetitia, Nachsynodales Apostolisches Schreiben über die Liebe in der Familie Gespräch mit Ute Eberl, die an der Familiensynode in Rom als eine der wenigen Laien teilge- nommen hatte. Kinderwunsch. Wunschkind. Unser Kind! - Woche für das Leben 2018 Für dieses Thema und die Vorbereitung einer Veranstaltung wurde eine AG in Kooperation mit dem Sachausschuss Politik und Gesellschaft gegründet. Ergebnis: Veranstaltung des Diözesanrates „Vorgeburtliche Diagnostik. Fluch und Segen des Wissens“ im Rahmen der Woche für das Leben 2018 Katholischer Religionsunterricht in Berlin und Brandenburg An vielen Schulen gibt es keinen oder nur im geringen Umfang katholischen Religionsunter- richt. Das Erzbistum kooperiert mit der Evangelischen Landeskirche im Bereich Religionsunter- richt. Ziel ist ein Konfessionell-kooperativer Religionsunterricht. Gespräch mit Herrn Bröckl über Grundlagen und Organisation des Religionsunterrichts und Umsetzung des Konfessionell-kooperativen Religionsunterrichts Gespräch mit Herrn Nicolai über die Probleme katholischer Eltern an staatlichen Schulen mit Religionsunterricht Ergebnisse o Herr Bröckl, Leiter des Bereiches Religionsunterricht im EBO, wird als Mitglied in den Sachausschuss berufen o gemeinsame Sitzung und Austausch mit dem Ständigen Ausschuss Kinder, Ju- gend und Bildung der Landessynode zu dieser Thematik Rückblick auf die Amtszeit 2016-2020 15
Gesellschaftliche Verantwortung von Kirche wahrnehmen Am Beispiel der Mitarbeit in Jugendhilfeausschüssen wird deutlich, dass gesellschaftliche Ar- beit gewollt und notwendig ist. Katholikinnen und Katholiken, die eine Vertretung in Jugendhil- feausschüssen wahrnehmen, haben einen Bedarf sich zu qualifizieren und zu vernetzen. Gespräche mit Herrn Scharf ( Caritasverband) und Frau Sentz (BDKJ) Ergebnis: Vernetzungstreffen in Kooperation mit Caritas und BDKJ, Einladung an Ver- treterinnen und Vertreter, die für die katholische Kirche in Jugendhilfeausschüssen mit- arbeiten und potentiell Interessierte Aufarbeitung sexueller Missbrauch Gespräch mit dem Präventionsbeauftragten des Erzbistums, Herrn Rooß, über Präventionskon- zepte, Weiterbildungen und Kinderschutz. In Auswertung der Veröffentlichung der MHG-Studie wurde im Sachausschuss angeregt, sich intensiv damit auseinander zu setzen. Nach Gesprächen mit dem Vorstand und im Geschäfts- führenden Ausschuss wurde auf der Vollversammlung die Einsetzung eines Ad-hoc-Ausschus- ses beschlossen. Im Ad-hoc-Ausschuss arbeiteten viele Mitglieder des Sachausschusses mit. Ergebnis: Einsetzung des Ad-hoc-Ausschusses durch die Vollversammlung Jugendpastoral im Erzbistum Berlin Vorstellung der Strategie „100% jugendGERECHT“, die vom BDKJ und dem Amt für Jugendseel- sorge (EAJ) gemeinsam entwickelt wurde. Die Entwicklung der Pastoralen Räume soll aktiv von Jugendlichen mitgestaltet werden. Dafür bedarf es der Vernetzung, Lobbyarbeit, Qualifikation, Begleitung sowie personeller und finanzieller Voraussetzungen. Ergebnisse o Unterstützung des Antrags des Sachausschusses Pastoralentwicklung „Perso- nelle Unterstützung der Jugendarbeit in den pastoralen Räumen“ o Vorstellung des Konzeptes und Austausch mit dem Synodalausschuss Kinder, Jugend und Bildung Integration von Flüchtlingsfamilien Vorstellung der Studie „Flüchtlingsfamilien in Berlin“ durch die Autorin Verena Mörath. Zur Vorstellung waren auch die Mitglieder des Sachausschusses Migration und Integration eingela- den und anwesend. Zukunft der Kindertagesstätten im Erzbistum Berlin Die katholischen Kindertagesstätten im Erzbistum sind überwiegend in Trägerschaft der Pfarr- gemeinden. Um Ressourcen zu bündeln, wird seit einigen Jahren über einen gemeinsamen Trä- ger beraten. Der Sachausschuss hatte dazu Frau Kostka vom Caritasverband eingeladen. Eine Weiterbehandlung des Themas ist für die nächste Sitzung vorgesehen. Rückblick auf die Amtszeit 2016-2020 16
Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartner Landessynode der Evangelischen Kirche o Gemeinsame Tagungen mit dem Ständigen Ausschuss Kinder, Jugend und Bil- dung der Landessynode o Gegenseitige Vertretung in den Ausschusssitzungen Landesarbeitsgemeinschaft der Familienverbände Brandenburg o Gemeinsame Fachtagung zur Beitragsgerechtigkeit in den Sozialversicherungen 2017 Beirat für Familienfragen des Landes Berlin o Vorstellung der Studie zu Flüchtlingsfamilien, die vom Beirat in Auftrag gegeben wurde Kooperationen mit den Sachausschüssen Pastoralentwicklung, Migration und Integration sowie Politik und Gesellschaft Referentinnen und Referenten und Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner aus ka- tholischen Verbänden: BDKJ, Caritas, Familienbund der Katholiken Mitarbeit im Ad-hoc-Ausschuss und im Katholischen Netzwerk Kinderschutz Anregungen für die zukünftige Arbeit Thematisch Die Entwicklung eines Trägers für Katholische Kindertagesstätten sollte auch weiterhin vom Diözesanrat begleitet werden. Die Einbindung der Kitas in die Pfarrgemeinden und den Pasto- ralen Raum sollte gewährleistet bleiben. Der gesellschaftlichen Verantwortung sollten wir uns intensiver bewusst werden. Beispielhaft sollte das Vernetzungstreffen von 2019 eine Verstetigung erfahren. Prävention ist eine kontinuierliche Aufgabe. Sie ist nicht mit der Erarbeitung von Schutzkonzep- ten abgeschlossen. Familien dürfen in Zukunft keine Angst haben, wenn ihre Kinder in der Pfarrgemeinde aktiv sind. Strukturell Aus dem Sachausschuss gab es Überlegungen, ob eine mehrjährige Zusammenarbeit auch wei- terhin sinnvoll ist. Angeregt wurde, eher nach dem Beispiel des Ad-hoc-Ausschusses zu verfah- ren: ein konkretes Thema mit einem konkreten Auftrag für einen konkreten Zeitrahmen. Rückblick auf die Amtszeit 2016-2020 17
Sachausschuss Migration und Integration Michael Haas-Busch (Vorsitzender) Der Sachausschuss begann seine Arbeit unter der Leitung von Gregor Engelbreth, die am 08.05.2019 an Michael Haas-Busch überging. Der Sachausschuss versteht sich als Lobby für die Themen, die Menschen mit Migrationsgeschichte mit der katholischen Kirche im Erzbistum Ber- lin verbinden (können). Die Arbeit dient der Sensibilisierung und als Sprachrohr für die Themen rund um Migration und Integration einerseits, möchte andererseits herausfinden, welchen Bei- trag die katholische Kirche und im speziellen der Diözesanrat leisten kann. Diese Frage steht im Mittelpunkt der Gespräche auch mit Expertinnen und Experten. Im Sachausschuss arbeiten Ver- treterinnen und Vertreter der Muttersprachlichen Gemeinden regelmäßig mit. Themen und Ergebnisse der Arbeit Der Sachausschuss setzte sich für die Amtszeit die beiden Schwerpunkte Unterstützung Geflüch- teter im kirchlichen Kontext und Hilfen zur Integration mit besonderem Fokus auf die Mutter- sprachlichen Gemeinden (MG). Im Rahmen dessen gab es stets eine enge Abstimmung mit der AG Flucht im Erzbistum Berlin bei gleichzeitiger Abgrenzung der inhaltlichen Schwerpunkte. Dis- kutiert wurde in diesem Zusammenhang zunächst u.a. die Abschiebungspraxis, die gemeinsam mit dem Sachausschuss Politik und Gesellschaft in eine Beschlussvorlage für die Vollversamm- lung am 14.05.2017 mündete: „Geflüchtete unterstützen – Integration fördern: Ermutigung und Orientierung durch den Diözesanrat und das Erzbistum Berlin“. Nach diesem recht aufwändigen Abstimmungsprozess wandte sich der Sachausschuss verstärkt der Rolle der MG im Integrationsprozess zu. Es wurde das Gespräch mit dem Rat der MG, der Leitung der Kategorialen Seelsorge sowie Vertreterinnen und Vertretern einzelner Gemeinden gesucht, zunächst denjenigen, die in den Regionen beheimatet sind, aus denen die Fluchtbewe- gungen der letzten Jahre erfolgten (z.B. Maronitische und Chaldäische Gemeinde) bzgl. der Fra- gen, inwiefern sie Anlaufpunkt für geflüchtete Menschen sind und welche Unterstützung sie sich wünschen. Mitglieder des Sachausschusses besuchten am 17.02.2019 einen Sonntagsgot- tesdienst der Chaldäischen Gemeinde in Berlin-Marienfelde und trafen sich anschließend mit Gemeindemitgliedern zum Gespräch. Die aktuelle Flüchtlingspolitik blieb indessen stets in Be- obachtung und relevante Themen wurden diskutiert, bspw. Familienzusammenführung und - nachzug, die Frage des kirchlichen Umgangs mit rechtspopulistischen Tendenzen sowie das Kir- chenasyl. Auf Votum des Sachausschusses an den Vorstand hin trat der Diözesanrat dem Verein Asyl in der Kirche Berlin-Brandenburg e.V. bei, was als wichtiges Zeichen der ökumenischen Ver- bundenheit im Engagement für von Abschiebung bedrohte Geflüchtete gewertet wird. Die Vergabe von Zuwendungen aus dem Flüchtlingsfonds des Erzbistums für sich verändernde Bedarfe und entsprechende Anpassungen der Vergabekriterien ist seit längerem Thema. Haupt- anlass war die Frage nach der Bezuschussung von Kosten von Familienzusammenführungen, aber auch z.B. die Adaption bzgl. inzwischen bestehender Programme zur Schaffung legaler Zu- Rückblick auf die Amtszeit 2016-2020 18
gangswege aus Erstzufluchtsstaaten im Rahmen des sog. Resettlements. Hierfür wurde das Ge- spräch mit dem Vergabeausschuss gesucht und wurden Vorschläge für eine Umfunktionierung in einen Integrationsfonds formuliert und an den Generalvikar herangetragen. Im vergangenen Jahr standen die bewusste Hinwendung zu Themen der EU-Migration, im spe- ziellen Arbeitsmigration innerhalb Europas und ihre Auswirkungen auf Familien (inkl. prekäre Arbeitsverhältnisse und Arbeitsausbeutung) sowie das intensivere Gespräch mit den MG im Mit- telpunkt. Neben der Vereinbarung zur verstärkten thematischen, auch projektbezogenen Zu- sammenarbeit, die u.a. in eine gemeinsame Informationsveranstaltung zu den Gemeinderats- wahlen im November 2019 mündete, wurde die Situation einzelner Gemeinden, insbesondere der kroatischen, diskutiert, die angesichts ihres Jubiläums und der Berichterstattung im Hinblick auf den Vorwurf nationalistischer Tendenzen und des Umgangs mit der Aufarbeitung der beiden totalitären Regimes im ehemaligen Jugoslawien auch in der Öffentlichkeit thematisiert wurde. Was den Sachausschuss dauerhaft begleitet, ist die Mitarbeit im Ökumenischen Vorbereitungs- ausschuss für die Interkulturelle Woche in Berlin, der aus den Meldungen von Veranstaltungen das Gesamtprogramm erstellt sowie die jährliche Eröffnungsfeier und das Quiz der Religionen veranstaltet. Der Sachausschuss wird hier jeweils informiert und bereitet vereinzelt Veranstal- tungen vor. So fand bspw. am 27.09.2019 in der Katholischen Studierendengemeinde ein Vortrag von Ausschussmitglied Wilfred Dominic Josue zum Thema „Integration durch Politik und Ge- schichte: Effekte eines Orientierungskurses bei Geflüchteten in Brandenburg“ mit anschließen- der Diskussion statt. Zusammenarbeit mit externen Kooperationspartnerinnen und -partnern Mit folgenden Partnern wurde in Bezug auf Expertinnen- und Expertengespräche, teilweise auch mit Verabredung einer vertieften Zusammenarbeit kooperiert: - Sachausschüsse Politik und Gesellschaft sowie Kinder, Jugend und Familie - Vertreterinnen und Vertreter des EBO, insbesondere Kategoriale Seelsorge (Hermann Fränkert-Fechter) und Vergabeausschuss des Flüchtlingsfonds - Vertreterinnen und Vertreter des Rates der Muttersprachlichen Gemeinden - Ökumenischer Vorbereitungsausschuss für die Interkulturelle Woche in Berlin - Asyl in der Kirche Berlin-Brandenburg e.V. - Berliner Beratungszentrum für Migration und Gute Arbeit (BeMA, Katharina Dietrich) - Gleichbehandlungsstelle EU-Arbeitnehmer der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration (Dr. Michael Maschke) Anregungen für zukünftige Arbeit Aus den letzten Gesprächen zur Arbeitsmigration wurden als Themenkomplexe für die laufende Amtszeit die 24-Stunden-Pflege und das entsprechende Diskussionspapier des ZdK sowie die (mögliche) Rolle der Kirche(n) im Nationalen Integrationsplan der Bundesregierung benannt. Rückblick auf die Amtszeit 2016-2020 19
Weitere Anregungen aus dem Themenfeld des Sachausschusses: - Wie kann die Kirche für ein Klima der Mitmenschlichkeit und der Ermutigung sorgen, ge- gen Angst und Fremdenfeindlichkeit Position ergreifen und zeigen, wie Integration und Partizipation funktionieren kann? - Wie kann es gelingen, mehr positive Geschichten zu erzählen? Es gibt zahlreiche Fälle von gelungener Teilhabe, die an Gesichter und Geschichten geknüpft werden können. Mit- glieder des Sachausschusses kennen viele von ihnen persönlich. Sie können dem verbrei- teten Angst-Narrativ entgegen wirken. - Die Achtsamkeit für die Sprache ist dabei wichtig. Als Kirche stehen wir in der Verantwor- tung, im Sinne des Evangeliums Zeichen von Hoffnung und Zuversicht zu setzen, unter- füttert von fundierten Informationen und einer klaren Haltung. Rückblick auf die Amtszeit 2016-2020 20
Sachausschuss Ökumene und interreligiöser Dialog Dr. Karlies Abmeier (Vorsitzender), Prof. Dr. Anja Middelbeck-Varwick (Stellvertretende Vorsit- zende) Der Sachausschuss Ökumene und interreligiöser Dialog erhält seinen Auftrag unmittelbar aus der Satzung, die sich der Beobachtung und Gestaltung der Ökumene verpflichtet sieht. Ökumene umfasst dabei nicht nur die in Deutschland großen protestantischen Kirchen, sondern auch die Orthodoxie und die vielen, in Deutschland kleinen, weltweit teilweise großen kirchlichen Auf- brüche, die sich im Ökumenischen Rat Berlin-Brandenburg finden. Derzeit sind es 33 kirchliche Gemeinschaften. Dem Sachausschuss angegliedert sind die Arbeitsgruppen für Christlich-Jüdischen Dialog und Christlich-Islamische Begegnung, die jeweils eigene Schwerpunkte setzen. Die Arbeitsgruppe „Christlich-Jüdischer Dialog“ leitet Prof. Dr. Thomas Brose und die die Arbeitsgruppe „Christlich- Islamische Begegnung“ Prof. Dr. Anja Middelbeck-Varwick. Ökumene Im Sachausschuss arbeiten evangelische und freikirchliche Christinnen und Christen als ständige Beraterinnen und Berater mit, die sich durch große Zuverlässigkeit auszeichnen. Weiteres Stän- diges Mitglied ist zudem Hans-Joachim Ditz, der seit 2016 Ökumenebeauftragter des Erzbistums und seit 2006 Geschäftsführer des Ökumenischen Rates Berlin-Brandenburg ist. Auf diese Weise ist der Sachausschuss nahe an aktuellen Entwicklungen. 1. Schwerpunktthemen Der Sachausschuss tagt durchschnittlich fünf Mal im Jahr. In den Sitzungen wurden aktuelle Ent- wicklungen in der Ökumene erörtert, darunter grundsätzliche Überlegungen, was unter Öku- mene zu verstehen sei und wie die katholische Kirche in Berlin ökumenisch wirksam werden kann. Vor dem Hintergrund der Pastoralprozesse der EKBO und des Erzbistums müssen An- sprechpartnerinnen und Ansprechpartner in den Pfarreien und Kirchenkreisen neu gefunden werden. Die Aufmerksamkeit richtet sich auf eine „entlastende Ökumene“, z.B. bei Ökumeni- schen Bibelwochen, Gottesdiensten zum Schulanfang oder dem Religionsunterricht. Aus Anlass von 500 Jahren Reformation beteiligte sich der Sachausschuss am Deutschen Evangelischen Kir- chentag (DEKT) 2017 in Berlin und vielfältigen Veranstaltungen. Intensiv diskutiert wurde über die Orientierungshilfe „Mit Christus gehen – Der Einheit auf der Spur. Konfessionsverbindende Ehen und gemeinsame Teilnahme an der Eucharistie“, die Erzbischof Dr. Heiner Koch in Verbin- dung mit der DBK veröffentlicht hat, und das Papier „Gemeinsam am Tisch des Herrn. Ein Votum des Ökumenischen Arbeitskreises evangelischer und katholischer Theologen“ (2019). 2. Aktivitäten des Sachausschusses Der Sachausschuss organisiert jährlich wiederkehrende Veranstaltungen und Begegnungen. Rückblick auf die Amtszeit 2016-2020 21
2.1. Treffen der Ökumenebeauftragten Jeweils im Frühjahr findet das Treffen der Ökumenebeauftragten in der Ökumenischen Ge- denkregion Plötzensee statt. Der Ort ist besonders geeignet, weil sich dort auf engem Raum die katholische Kirche Maria Regina Martyrum und die evangelische Kirche Charlottenburg.Nord be- finden, die sich beide in besonderer Weise dem Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus verbunden fühlen, die in Plötzensee zu Tode kamen. Hier wird die „Ökumene des Blutes“ sinnlich fassbar, die als ein wesentlicher Anstoß für verstärkte ökumenische Anstrengungen nach dem 2. Weltkrieg gilt. Themen waren „Ökumene auf dem Weg. Herausforderungen – Entwicklungen – Perspektiven“ (Bischof Dr. Gerhard Feige) (2020), „Der Geist weht, wo er will! Pfingstlich-neocharismatische Aufbrüche unter Christen“ (Dr. Reinhard Hempelmann EZW) (2019), „‚Ich sei, gewährt mir die Bitte, in eurem Bunde der Dritte‘ – Orthodoxes Leben in Deutschland. Schwerpunkt Orthodoxie und aus der Reformation hervorgegangene Kirchen“ (Constantin Miron) (2018) und aus Anlass des Reformationsjubiläums: „Martin Luther – Brücke zwischen den Konfessionen?! -Die Refor- mation als Herausforderung. Ökumenische Chancen aus katholischer Sicht“ (Prof. Thomas Söding) (2017). 2.2. Ökumenische Besinnungstage Vor zehn Jahren entstand die Idee, ökumenisch gemeinsam die geistlichen Quellen des Glaubens kennenzulernen und bei Besinnungstagen zu praktizieren. Sie werden jeweils abwechselnd in katholischer bzw. protestantischer Spiritualität durchgeführt: 2017 ging es in Kloster Lehnin un- ter Leitung von Pfarrerin Andrea Richter um Ökumene in Zeiten des Terrors auf der Grundlage der gleichnamigen Streitschrift von Antje Vollmer und Klaus Mertes. 2018 leitete Pater Dr. Her- mann Breulmann SJ eine ignatianische „Unterscheidung der Geister: eine geistliche Lebens- kunst“ in Berlin-Marienfelde an. 2019 in Heiligengrabe befasste sich Pfarrerin Eva Markschies mit dem biblischen Umgang mit der Angst. 2020 geht es im Karmelitenkloster St. Teresa in Bir- kenwerder mit Pater Dr. Reinhard Körner um „Hören (lernen), wie Gott redet“. Obwohl sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer immer sehr zufrieden geäußert haben, war es zunehmend schwierig eine Mindestzahl von acht Personen zu finden. Das Format entspricht of- fensichtlich nicht mehr den Erwartungen der Vollversammlung beziehungsweise der Synode der EKBO. Deswegen ist darüber nachzudenken, welches andere Angebot spiritueller oder gottes- dienstlicher Art besser passt. 2.3. Anträge an die Vollversammlung VV 13. 5.2017: In Christus verbunden: Ökumenisch Kirche sein im Erzbistum Berlin (aus Anlass des DEKT und Reformationsjubiläums) VV 10.11.2018: Einrichtung eines Referates für Interreligiösen und Interkulturellen Dialog (Ent- wicklung zu diesem Antrag unter 4.) 3. Partner in der Ökumene Gemeinsame Sitzungen mit dem Synodalausschusses „Ökumene, Mission und Dialog“ der EKBO Rückblick auf die Amtszeit 2016-2020 22
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