/ 31. Dezember 2018 Vladimir Jurowski - Rundfunk ...
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„Die Indienstnahme von Musik durch Kulte, Ideologien ist ihr unverschuldetes Schicksal. Es sei daran erinnert, dass im 2. Weltkrieg junge deutsche Männer durch beethovensche Musik zu Schlächtern konditioniert werden sollten. Es gibt Filmaufnahmen vom Fahneneid auf den Führer mit der Eroica. So wurde humanistisches Pathos mühelos in sein Gegenteil umfunktioniert. Von Richard Wagner reden wir hier besser gar nicht. Mit webernscher Musik wäre das, da ihr jegliches Pathos abgeht, nicht möglich gewesen. Einzig eine Musik, die sich nicht funktionalisieren lässt, ist vor Missbrauch sicher. Um sich davor zu schützen, muss der Komponist sich in den Elfenbeinturm einer musica negativa zurückziehen. Das hat er getan, und da sitzt er nun.“ Georg Katzer
4 PROGRAMM 5 So 30. Dezember 18 20 Uhr Mo 31. Dezember 18 16 Uhr Konzerthaus Berlin Vladimir Jurowski Georg Katzer Ludwig van Beethoven (geb. 1935) (1770 – 1827) Genia Kühmeier / Sopran „discorso“ für Orchester Sinfonie Nr. 9 d-Moll für vier Vasilisa Berzhanskaya / Alt (Auftragswerk des Rundfunk- Solostimmen, gemischten Chor David Butt Philip / Tenor Sinfonieorchesters Berlin, und Orchester op. 125 Paul Gay / Bass Uraufführung) mit Schlusschor über Schillers Ode Rundfunkchor Berlin „An die Freude“ Benjamin Goodson / › Allegro ma non troppo, un poco Choreinstudierung maestoso Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin › Molto vivace – Presto › Adagio molto e cantabile – l tü r i c h Andante moderato › Presto na Konzert ohne Pause Partner in der roc berlin Konzert mit und Aufzeichnung am 30. Dezember 2018. Sendung am 31. Dezember 2018, 15.05 Uhr. Europaweit. In Berlin auf 89,6 MHz; Kabel 97,55; Digitalradio (DAB); Satellit; online und per App.
6 Discorso per orchestra „… diesen Kuss der ganzen Welt“! Georg Katzer Mit dieser Botschaft entlassen „discorso“ Schiller/Beethoven an jedem Jahresende die Hörer-Gemeinde Besetzung seelisch konditioniert in das Neue 4 Flöten (4. auch Piccolo), Jahr. Zu diesem gewaltigen Werk 3 Oboen, 3 Klarinetten (3. auch ein Prolegomenon zu schreiben ist Bassklarinette), 3 Fagotte eine fast unlösbare Aufgabe. (3. auch Kontrafagott), 4 Hörner, Das vom Rundfunk-Sinfonieor- 3 Trompeten, 3 Posaunen, chester Berlin und seinem Chef- Pauken, Schlagzeug, Streicher dirigenten Vladimir Jurowski in Auftrag gegebene Werk be- Dauer schwört musikalisch den Geist der ca. 15 Minuten verloren gehenden Diskursivität. Musikalisch drückt sich das aus Verlag in antithetischen Strukturen, Edition Gravis vergleichbar mit These und Replik, wie es uns seit der Klassik Entstehung vertraut ist. Formal besteht das 2018 Werk aus kontrastierenden Teilen, vergleichbar unterschiedlichen Uraufführung Standpunkten, die sich auch 30./31. Dezember 2018, Berlin zuspitzen. Bevor alles in einem Vladimir Jurowski, Dirigent Eklat zu enden droht, steht am Rundfunk-Sinfonieorchester Schluss der reine Wohlklang als Berlin elysisches Versprechen. Wenn da nur nicht ‚dieses störende Es‘ in den Posaunen wäre.“ Georg Katzer Georg Katzer
8 KATZER – „DISCORSO“ 9 Der Komponist Tourneen durch Europa an der dem ‚allgemein gültigen‘ Publi- Form und Redundanz Seite von Johannes Bauer, Wolf- kumsgeschmack unvermeidlich. Georg Katzer, geboren 1935 gang Fuchs, Paul Lytten, Radu Das zeigen auch die immer wie- Am Anfang ist das Chaos. Bevor in Habelschwerdt, Schlesien, Malfatti, Phil Minton, Ernst- der dem Künstler abgeforderten ein Klangereignis definiert ist, studierte Komposition bei Rudolf Ludwig Petrowski, Phil Wachs- Rechtfertigungen gegenüber der sind alle Möglichkeiten offen Wagner-Régeny und Ruth Zechlin man und anderen auf. ihn ernährenden Gemeinschaft. und gehen gegen unendlich. Im in Berlin und an der Akademie Die Gemeinschaft verlangt vom Moment, da ein Flötenton notiert der Musischen Künste in Prag. Künstler stets das ‚schöne‘ oder ein Frequenzgemisch fixiert Danach war er Meisterschüler Schönheit ist, reduzieren sich die Bifurka- Kunstwerk, das sich also norm- von Hanns Eisler an der Akade- „Die Frage, was Schönheit ist gerecht verhält und innerhalb der tionen gravierend. Die ersten mie der Künste Berlin (Ost), zu und wie sie definiert werden zum Verstörenden hin gesetzten gesetzten Klangereignisse sagen deren Mitglied er im Jahre 1978 könnte, hat Intellektuelle und Grenzen bleibt. … schon viel aus über die Erschei- gewählt wurde. Hier gründete er Künstler von jeher beschäftigt Angeekelt von Eventkultur und nung einer Musik. Komponieren 1986 das Studio für Experimen- und entzweit. Der Inhalt des Unterhaltungsirrsinn scheint heißt aus dieser Perspektive, telle (elektro-akustische) Musik. Begriffs ist regressiv, da er stets für den Komponisten nur der dem Chaos Gestalt geben, also Im Jahre 1980 wurde er zum abgeleitet ist aus einem ästheti- Rückzug noch möglich zu sein in Redundanz schaffen. Professor ernannt und mit einer schen Kanon normensetzender, ein anachorätenhaftes Refugium, … ein Quadrat ist redundanter Meisterklasse für Komposition an bereits existierender Kunst. das gereinigt ist von körper- als ein unregelmäßiges Vieleck. der Akademie der Künste betraut. Wie eine Molluske entzieht sich hafter Rhythmik und memorablem Die organische Natur tendiert zu Seit 1963 lebt Katzer als frei- ‚Schönheit‘ daher einer absoluten Melos. Der Preis dafür ist be- redundanten Formen, da zu ihrer schaffender Komponist in und Definition, was nicht verwundert, kannt: Die kommunikative Potenz Erhaltung weniger Informationen bei Berlin. Kompositionspreise da ständige ästhetische Paradig- nimmt zu mit der Anwesenheit notwendig sind. In der Sprache und Auszeichnungen erhielt er menwechsel, heute zunehmend von Gewohnheit und sie (die kom- sichert Redundanz die Kommuni- in der DDR, in Frankreich, in accelerierend, dafür sorgen, munikative Potenz) nimmt analog kation. Nur in einem ungestörten der Schweiz, in den USA und dass sicher geglaubte Positionen ab mit dem Fehlen von Gewohn- Informationskanal kann Redun- mehrfach in der Bundesrepublik nach kurzer Zeit durch Sappeure heit. Das ist nichts Neues. Neu danz ganz entfallen. Deutschland. Er ist Mitglied anderer Positionen unterminiert ist nur, dass ‚die Gewohnheit‘, Alle Kunst ist redundant und der Akademie der Künste Berlin- werden. … Nach meiner Beob- nämlich der Verschleiß der musi- ist auch bewusstes Spiel mit Brandenburg, der Freien Akade- achtung ist das Anliegen des kalischen Ausdrucksmöglichkei- der Redundanz. Mondrian ist mie Leipzig und der Akademie Komponisten nicht in erster Linie ten durch den Gebrauch in den bewusst redundant und das mehr für Elektroakustische Musik in das Schöne, sondern eher das Medien so galoppierend ist, dass als Kandinskij, Marc Rothko ist Bourges/Frankreich. Fesselnde, auch das komposi- unbeschädigter Klang nur noch mindestens auf den ersten Blick Neben seiner kompositorischen tionstechnisch Raffinierte, vor an den Rändern des akustischen redundanter als Jackson Pollock. Arbeit (Kammermusik, Orchester- allem aber das Neuartige, denn Universums möglich scheint. Es gibt hochredundante Musik werke, Solokonzerte, drei Opern, nur dieses ist ein Stück von ihm, (Pop, minimal-music) und wenig- zwei Ballette, Puppenspiele) gehört ihm ganz. … redundante Musik (z. B. serielle beschäftigt sich Katzer auch mit Wenn das Kunstwerk sich ab- Musik). Die Formerkennung, Computermusik, Multimedia- grenzt gegenüber dem Normati- nämlich das Erfassen der forma- Projekten und Improvisation. Als ven, was es muss, um Kunst zu len, und strukturellen Beziehun- ausübender Musiker trat er auf sein, dann sind Verwerfungen mit gen (Redundanzen) ist abhängig
10 KATZER – „DISCORSO“ 11 von der Hörerfahrung, also vom gelernt, mit ihrer Freizeit sinnvoll musikalischen Bildungsstand. umzugehen. So wird pausenlose Popularmusik ist redundanter als Unterhaltung zu einer politischen Kunstmusik Das Maß an Redun- danz verrät, wer der Adressat Aufgabe. Sonst hilft nur der ultimative Kick, man bringt sich die einer Musik sein soll.“ Georg Katzer, 2004 selbst oder gegenseitig um. Es ist nur eine Vision, selbstverständ- kunst Ist Anpassung der einzige lich realitätsfern. … In diesem globalen Zusammen- zu Schutz vor Ausgrenzung? „Bevor der Hunger in der Welt be- hang ist Europa zu sehen, das wirtschaftlich und kulturell beerbt und möglicherweise enterbt wer- hören siegt sein wird, falls er je besiegt den wird. Dieser Kulturraum, bei werden sollte, wird die Goldbron- aller Verschiedenheit der Länder ze der Unterhaltungsindustrie die und Regionen eng miteinander Kulturen der hungernden Völker verflochten, der eine gemein- hinweggefegt haben, besiegt same historische Basis hat auf durch Fast-Food, Cola, Webber, der Grundlage der christlichen Hollywood, besiegt durch ein Religion, gleich ob man sich zu aggressives Marketing, das die ihr bekennt oder nicht, könnte Fortsetzung der Kolonialisierung zu einer entstehenden Weltkul- mit anderen Mitteln ist. … tur einen bedeutenden Beitrag Ich habe eine Schreckensvision: leisten, könnte dem Mainstream Ich sehe unsere Enkel in einem von Event-Making, New-Age Re- vom Handel durchgestylten ligionsersatz und einem Tsunami Europa: Ein einziges Einkaufs- des Unterhaltungsschwachsinns paradies, Kosmetik parterre, sich entgegenstellen.“ Damen 1. Stock, Lebensmittel Georg Katzer, 1999 im Souterrain, mit McDonalds und Disney-Lands, alles berieselt von nicht endender Muzak, alle von einem obligatorischen Event 92,4 zum nächsten gejagt, ohne Arbeit aber ständig beschäftigt mit Konsum und Unterhaltung, denn sie müssen beschäftigt werden. Damit nicht Vacuum entsteht, gefährliche, tödliche Langeweile, denn sie haben vieles gelernt in der Schule, aber sie haben nicht
12 Steffen Georgi Reif für die Neunte? Musik ist gefährlich. Seit Men- Ludwig van Beethoven schengedenken manipuliert sie Sinfonie Nr. 9 d-Moll op. 125 die Seele wie eine bewusst- seinserweiternde Droge. Kirchen Besetzung haben sie deshalb verboten und Piccolo, 2 Flöten, 2 Oboen, Diktaturen sich ihrer bedient. 2 Klarinetten, 2 Fagotte, Musiker gelten als Verführer mit Kontrafagott, 4 Hörner, Hilfe listiger Tricks ihrer Kunst. 2 Trompeten, 3 Posaunen, Musik ist ein großes Glück. Sie Pauken, Schlagzeug, läutert die Seele der Menschen, 4 Solostimmen, gemischter macht sie sensibel und aufge- Chor, Streicher schlossen für Erkenntnis und Selbsterkenntnis. Sie hilft beim Dauer Deeskalieren in schwierigen Situ- ca. 65 Minuten ationen, übernimmt heilende und besänftigende Aufgaben. Musizie- Entstanden rende Menschen verfügen über 1817–1823 höhere soziale Kompetenz als nichtmusizierende. Es scheint, Verlag als ob das Maß der individuellen Breitkopf & Härtel Angstbesetzung darüber ent- Leipzig und Wiesbaden scheidet, welches Urteil über die Wirkung von Musik jeder Einzelne Uraufführung trifft. Und es macht gute Musik 7. Mai 1824 im Unterschied zu weniger guter Wien aus, dass sie Anlass gibt, sich damit und darüber zu erregen. Ludwig van Beethoven erfüllte alle Kategorien des Berührens durch Musik. Er tat dies mit voller Ludwig van Beethoven geht spazieren, gehörlos, gestikulierend, komponierend, 1823. Zeichnung von Joseph Weidner (1801–1871)
14 BEETHOVEN – SINFONIE NR. 9 15 Absicht. So wie man sich welt- öffentlichen Verehrung. Ange- Einem niederschmetternden Auch in der Verirrung – gross! weit darüber einig ist, die Bot- nommen, diese Sinfonie würde Donnerstreich vergleichbar kündet Leipziger Allgemeine Musikali- schaft der Sinfonie Nr. 9 sowohl wirklich ein Geheimnis in sich ber- sich das Finale (d-Moll) mit der sche Zeitung, Bericht von der verstehen zu können als auch gen, so ließe sich dieses vielleicht grell durchschneidenden kleinen Aufführung beim Niederrheini- verstanden zu haben – kaum je- ergründen, aber wem nützte es? None über den Dominantakkord schen Musikfest in Aachen am mand wird den die Welt umspan- Claude Debussy, 1901 an; potpourrieartig werden in 23. Mai 1825 nenden Verbrüderungsgedanken kurzen Perioden alle bisher dieses Werkes leugnen, unabhän- Als Beethoven 1824 die Arbeit gehörten Hauptthemata wie aus Er stösst durch seine Kraft eben- gig davon, wie man eine solche an der Sinfonie Nr. 9 beendet einem Spiegel reflektiert, uns so feindlich ab, als er anzieht und Idee finden mag – verstehen die hatte, beschloss er ihre erste öf- noch einmal in bunter Reihen- erfreut, er spannt, betäubt und meisten Hörer (und Musiker) die fentliche Aufführung im Rahmen folge vorgeführt; da brummen ermüdet, und lässt den Zuhörer Welt nicht mehr angesichts etwa einer Musikalischen Akademie, die Contrebässe ein Rezitativ, seiner Gedankenfülle nicht recht der späten Streichquartette Beet- allerdings nicht in Wien, son- das gleichnisweise wie die Frage froh werden, und das Alles – wie hovens. Dieser bizarren Musik dern – in Berlin. Doch in Wien klingt: „Was soll nun geschehen?“ es scheint, will er so. zu folgen, setzt bizarre Persön- hatten dreißig namhafte Musiker, und beantworten sich selbst mit Berliner Allgemeine Musikalische lichkeitsstrukturen voraus, so die Verleger und Enthusiasten einen einem leise wogenden Motiv in Zeitung, Bericht von der Auffüh- ratlos-verlegene Analogie, die appellierenden und zugleich der Dur-Tonart, woraus durch den rung in Leipzig am 6. März 1826 doch immerhin eingesteht, dass huldigenden Brief an Beethoven allmählichen Beitritt sämtlicher man diese Musik nicht einfach gesandt, in welchem sie ihn Instrumente in wunderherrlichen Zur ersten Berliner Aufführung teilnahmslos hinnehmen kann. baten, alle seine neuen Werke in Bindungen, ohne Rossinische der Neunten kam es zwei Jahre Wien uraufzuführen. Sichtlich ge- Brillenbässe und Terzengänge, später, am 27. November 1826 Man hat die 9. Sinfonie in einen rührt von derlei Zuwendung, zog in gemessenen Abstufungen ein im Königlichen Schauspielhaus Nebel von hohen Worten und Beethoven das Berliner Angebot gewaltiges Crescendo sich entwi- am Gendarmenmarkt. Schon schmückenden Beiworten gehüllt. zunächst zurück und veranstal- ckelt; als aber endlich, nach einer vierzehn Tage zuvor stellte Felix Sie ist – neben dem berühmten tete eine Akademie am 7. Mai Aufforderung des Solo-Basses, Mendelssohn Bartholdy das Werk „Lächeln der Mona Lisa“, dem 1824 im Kärntnertor-Theater mit auch der volle Chor in majestä- einem kleinen Kreis vor: mit seltsamer Beharrlichkeit das der Ouvertüre „Die Weihe des tischer Pracht das Loblied der Etikett „geheimnisvoll“ anhaftet – Hauses“, den Sätzen Kyrie, Credo Freude anstimmt, da öffnet das Man geht nicht unvorbereitet an das Meisterwerk, über das am und Agnus Dei aus der Missa frohe Herz sich weit dem Wonne- dieses musikalische Fest heran. meisten Unsinn verbreitet wurde. solemnis und eben der Neunten gefühl des seligen Genusses, und Vor einem durch den Musikdirek- Man muss sich nur wundern, dass Sinfonie. Die Presse zeigte sich tausend Kehlen jauchzen: Heil! tor Möser geladenen Publikum von es unter dem Wust von Geschrei- ziemlich ratlos vor so viel Pracht. Heil! Heil der göttlichen Tonkunst! Musikern und Musikfreunden trägt be, den es hervorgerufen hat, Staunen, Ergriffenheit, hielt sich Lob! Preis und Dank deinem wür- am 13. Nov. 1826 der 17jährige nicht schon längst begraben liegt. mit Unbehagen und Ablehnung digsten Hohenpriester! Felix Mendelssohn Bartholdy das Wagner schlug instrumentale Re- die Waage. Allgemeine Musikalische Zeitung, Werk aus der Orchesterpartitur tuschen vor; andere planten, mit Bericht von der Uraufführung aus am Klavier vor. Ein Partiturspieler Hilfe von Lichtbildern den Inhalt Wien ohnegleichen, verbindet er mit zu erläutern. Schließlich machte staunenswerter Fertigkeit eine man aus diesem so mächtigen außerordentliche Charakterisie- und klaren Werk einen Popanz zur rungskunst. Er findet bei seiner
16 BEETHOVEN – SINFONIE NR. 9 17 Arbeit noch Zeit, auf einzelne Namentlich Beethoven treibt Mitte 1927 gab Jascha Horen- Welt ihren Kuß entgegen. Alle Schönheiten mit Begeisterung hin- die spiritualistische Kunst bis stein die Leitung des Gemischten Klassenschranken der „zertei- zuweisen, ohne den Faden zu zer- zu jener tönenden Agonie der Chors Groß-Berlin auf … Zuvor lenden Mode“ werden niederge- reißen. Man geht mit einem tiefen Erscheinungswelt, bis zu jener hatte er im April 1927 seine rissen. Mit Triangel, Becken und Eindruck heim. Das Scherzo vor Vernichtung der Natur, die mich Arbeitersänger noch zu einem großer Trommel hält die Straße allem hat seinen Zauber ausgeübt. mit einem Grauen erfüllt, das ich Höhepunkt geführt – zur Teilnah- ihren Einzug in den Konzertsaal. Während der Chor, der ja auf die nicht verhehlen mag, obgleich me an der Aufführung von Beet- Dieser plebejische Ausklang, lebendige Wiedergabe durch eine meine Freunde darüber den Kopf hovens 9. Sinfonie anläßlich des abermals Berlioz vorwegnehmend, vielköpfige Menge angewiesen ist, schütteln. Für mich ist es ein sehr 100. Todestages des Komponis- ist Beethoven bis heute vom nicht in demselben Maße wirkte. bedeutungsvoller Umstand, daß ten. Diese Mitwirkung ordnet sich sogenannten „guten Publikum“ Adolf Weissmann Beethoven am Ende seiner Tage in eine Tradition ein, die seit 1905 nicht nachgesehen worden. taub ward und sogar die unsicht- in der deutschen Arbeiterbewe- Harry Goldschmidt Das 19. Jahrhundert eines Berlioz, bare Tonwelt keine klingende gung gepflegt und von Dirigenten eines Brahms, eines Wagner Realität mehr für ihn hatte. Seine wie Arthur Nikisch, Wilhelm Das einzige an Beethoven, was verehrte Beethoven in einem Töne waren nur noch Erinnerun- Furtwängler und Bruno Walter ich nicht mag, ist eine gewisse Maße, das ihn für alle nachkom- gen eines Tones, Gespenster in Leipzig, von Oskar Fried, Fritz Banalität mancher melodischer menden Generationen zu einer verschollener Klänge, und seine Stiedry, Hermann Abendroth und Einfälle, und noch mehr die Zähig- unverrückbaren Instanz gemacht letzten Produktionen tragen Joseph Rosenstock in Berlin sowie keit, ja Verbissenheit, mit der er hat. Allmählich eroberten seine an der Stirn ein unheimliches auch in anderen Städten (z. B. in zuweilen auf einer solchen Melo- Sinfonien die Konzertpodien der Totenmal. Chemnitz unter Richard Strauss, die beharrt und sie zu Tode hetzt. ganzen Welt und wurden zum Heinrich Heine Max von Schillings) fortgeführt Ich sage vielleicht eine Blasphe- Aushängeschild der deutschen wurde: die Darbietung von Beetho- mie, aber der ganze Schluß der Musik schlechthin. Stimmen von Doch auch die zu Beginn des vens 9. Sinfonie vor Arbeiterpubli- Neunten, vom Auftauchen der sensiblen Geistern, welche gele- 20. Jahrhunderts eine eigene kum. Am 30. Dezember 1917 und Melodie zu Schillers Gedicht an gentlich ob des weltumspannen- kulturelle Identität entwickelnden am 1. Januar 1918 beteiligte sich ist zwar gewiß, was Dynamik den Pathos leichtes Unbehagen Industriearbeiter bemächtigten in der Berliner Philharmonie wohl betrifft, so meisterlich und virtuos beschlich, hatten kaum mehr als sich Beethovens. Seine Chor- erstmalig auch ein Arbeiterchor, wie alles bei Beethoven. Aber das marginale Bedeutung. sinfonie war dazu angetan, die der Berliner Volkschor (Dirigent: Zu-Tode-Quälen der an sich schon Kunst von ihrem elitären Sockel Ernst Zander), bei der Darbietung etwas vulgären Melodie empfinde Stetiger Trotz, Wunsch nach Auf- zu heben und ab 1900 eine re- des Schlußchores. Derartige Mit- ich als barbarisch. lösung der Dissonanz, und – mit gelrechte Beethoven-Massenbe- wirkungen waren stets Höhepunk- Hermann Hesse dem Kopf durch die Wand. Das wegung auszulösen. Es entstand te in der künstlerischen Arbeit der Herz ist groß, die Gesinnung gol- eine Tradition der alljährlichen Arbeiterchöre. Wenn das „gute Publikum“ den, der Kopf nicht entsprechend Aufführung zum Jahreswechsel Inge Lammel also Vorbehalte gegen die welt- diszipliniert … Beethoven lag und zu anderen herausragenden umspannende Suggestion der das Trotzige, das Grollende und Anlässen unter Mitwirkung von In atemlosem Prestissimo schleu- Beethovenschen Musik hegte, das Versöhnende am nächsten mehrhundertköpfigen Abeiter- dern die vom Freudentaumel er- so erhielt es dabei Unterstüt- der eigenen Natur; darin war er sängervereinen. griffenen Massen, vom blühenden zung von unverhoffter Seite. makellos aufrichtig. Soloquartett unterbrochen, aber Gegenüber dem ersten Volks- Ferruccio Busoni nicht aufgehalten, der ganzen kommissar für Bildung und
18 BEETHOVEN – SINFONIE NR. 9 19 Kultur der Sowjetunion, Anatoli nieorchester Berlin, nahmen es je einen historischen Augen- sondern als eine Art Meditation Lunatscharski, gab der russische die Tradition der regelmäßigen blick gegeben hat, in dem man um über das Leben und über die Revolutionsführer Wladimir Il- Aufführung von Beethovens Sin- menschlicher Freiheit willen eine Musik. Aus meiner Sicht kann jitsch Lenin nach dem Hören von fonie Nr. 9 auf. Das Gästebuch akademische Theorie-Diskussion uns niemand besser in solch eine Musik Beethovens zu Protokoll: des Orchesters weist die erste vernachlässigen darf – jetzt ist meditative Stimmung versetzen – „Natürlich wäre es sehr schön, RSB-Rundfunkoriginalübertra- er gekommen, und ich bin sicher, wenn es um Beethoven geht – Musik zu hören, aber, stellen Sie gung von Beethovens Neunter dass Beethoven uns seinen Segen als unsere Zeitgenossen. sich vor, sie verwirrt mich. Ich am 23. März 1927 unter der gegeben hätte. Vladimir Jurowski, Dezember werde von ihr irgendwie sehr Leitung von Bruno Walter aus. Es lebe die Freiheit! 2018 tief berührt.“ Und Maxim Gorki Hermann Abendroth dirigierte sie Leonard Bernstein, Dezember schilderte, wie Lenin nach dem jeweils zu Silvester 1952, 1953 1989 Anhören einer Beethoven-Sonate und 1954. Zu Zeiten der DDR tief bewegt gewesen sei und sich erklang das Werk traditionell 1992 musizierte das Rund- in Worten der Bewunderung für zum Jahreswechsel, gelegentlich funk-Sinfonieorchester Berlin diese übermenschliche Musik zur feierlichen Heraushebung Beethovens Sinfonie Nr. 9 ergangen habe, die er jeden Tag politischer Anlässe, mitunter erstmals seit 47 Jahren wieder hören möge – und dann abrupt auch „normal“ im Abonnement. an seiner alten Heimstatt, dem hinzugefügt habe: Ein besonderes Ereignis war ein Großen Sendesaal im Charlotten- Sonderkonzert des Rundfunk- burger Haus des Rundfunks. Doch kann ich die Musik nicht oft Sinfonieorchesters Berlin am Sowohl Rafael Frühbeck de hören, sie greift die Nerven an, 5. Dezember 1989 für die Opfer Burgos als auch Marek Janowski man möchte liebevolle Dumm- stalinistischer Verfolgung in der ließen es sich nicht nehmen, heiten sagen und den Menschen DDR. Wenige Wochen später die Aufführungstradition an den die Köpfe streicheln, die in einer zelebrierte Leonard Bernstein letzten beiden Tagen eines jeden widerwärtigen Hölle leben und so während seines denkwürdigen Jahres fortzuführen, seit 2001 etwas Schönes schaffen können. letzten Aufenthalts in Berlin am regelmäßig im Konzerthaus am Aber heutzutage darf man nie- 23. und 25. Dezember 1989 das Gendarmenmarkt. Nunmehr mandem den Kopf streicheln – die Werk mit einem innerhalb weni- dirigiert auch Vladimir Jurowski Hand wird einem abgebissen, man ger Tage spontan aus Mitgliedern das Werk in diesem Rahmen, muß auf die Köpfe einschlagen, weltberühmter amerikanischer, nicht ohne es durch einen jeweils mitleidlos einschlagen, obwohl russischer, englischer, französi- hinzugefügten, zeitgenössischen wir, unserem Ideal nach, gegen scher und deutscher Chöre und musikalischen Beitrag in ein jede Gewaltanwendung gegenüber Orchester zusammengestellten neues Licht der Wahrnehmung den Menschen sind. Hm, hm, ein Ensemble. zu rücken. teuflisch schweres Amt! Wladimir Iljitsch Lenin … ich glaube, dies ist ein Augen- Ich bin der Meinung, dass man blick, den der Himmel gesandt heutzutage die Neunte von Der 1923 gegründete erste deut- hat, um das Wort „Freiheit“ immer Beethoven nur im Zusammenhang sche Rundfunksender und sein dort zu singen, wo in der Partitur mit anderen Werken hören sollte Orchester, das Rundfunk-Sinfo- von „Freude“ die Rede ist. Wenn und nicht als leichte Unterhaltung,
20 GESUNGENE TEXTE 21 DAS An die Freude O Freunde, nicht diese Töne! Sondern laßt uns angenehmere anstimmen und freudenvollere! Freude! KONZERT Rezitativtext von Ludwig van Beethoven Freude, schöner Götterfunken, Froh, wie seine Sonnen fliegen IM Tochter aus Elysium, Durch des Himmels prächt’gen Plan, Wir betreten feuertrunken, Laufet, Brüder, eure Bahn, Himmlische, dein Heiligtum. Freudig, wie ein Held zum Siegen! Deine Zauber binden wieder, Was die Mode streng geteilt, Seid umschlungen, Millionen! R ADIO Alle Menschen werden Brüder, Diesen Kuß der ganzen Welt! Wo dein sanfter Flügel weilt. Brüder – überm Sternenzelt Muß ein lieber Vater wohnen. Wem der große Wurf gelungen, Eines Freundes Freund zu sein, Ihr stürzt nieder, Millionen? Wer ein holdes Weib errungen, Ahnest du den Schöpfer, Welt? Mische seinen Jubel ein! Such ihn überm Sternenzelt! Ja – wer auch nur eine Seele Über Sternen muß er wohnen. Sein nennt auf dem Erdenrund! Aus Opernhäusern, Und wer’s nie gekonnt, der stehle Weinend sich aus diesem Bund! Friedrich Schiller, Philharmonien Ode „An die Freude“ und Konzertsälen. Freude trinken alle Wesen Jeden Abend. An den Brüsten der Natur, (Ausschnitt, der von Beethoven in Alle Guten, alle Bösen der Sinfonie Nr. 9 vertont wurde) KONZERT Folgen ihrer Rosenspur. Sonntag bis Freitag Küsse gab sie uns und Reben, 20.03 Uhr Einen Freund, geprüft im Tod; Wollust ward dem Wurm gegeben, OPER Und der Cherub steht vor Gott. Samstag 19.05 Uhr bundesweit und werbefrei In Berlin auf UKW 89,6 DAB+, Kabel, Satellit, Online, App deutschlandfunkkultur.de
22 DIRIGENT 23 Einer der gefragtesten Dirigenten unserer Zeit, der weltweit für sein fundiertes musikalisches Können und sein experimentierfreudi- ges künstlerisches Engagement gefeierte Vladimir Jurowski, ist zurück in Berlin. Vladimir Jurow- ski ist seit Beginn der Spielzeit 2017/2018 Künstlerischer Leiter und Chefdirigent des Rundfunk- Sinfonieorchesters Berlin. Ab 2021/2022 übernimmt Vladimir Jurowski zusätzlich die Position des Generalmusikdirektors der Bayerischen Staatsoper in Mün- Vladimir chen und tritt damit die Nachfol- ge von Kirill Petrenko an. Jurowski Geboren in Moskau, begann er am dortigen Konservatorium seine musikalische Ausbildung. 1990 zog er mit seiner Familie der Russischen Föderation. Opernbühnen zu Hause. Mit preisgekrönte Diskographie nach Deutschland, wo er das Stu- 2015 wurde er außerdem zum „Rigoletto“ debütierte er an enthält inzwischen auch mehre- dium an den Musikhochschulen Künstlerischen Leiter des Geor- der Metropolitan Opera New re Aufnahmen mit dem Rund- in Dresden und Berlin abschloss. ge-Enescu-Festivals in Bukarest York und war seitdem u. a. mit funk-Sinfonieorchester Berlin für 1995 debütierte er auf interna- berufen. In der Vergangenheit „Jenůfa“, „Hänsel und Gretel“ PENTATONE: Alfred Schnittkes tionaler Ebene beim Wexford war er u. a. Erster Kapellmeister und „Die Frau ohne Schatten“ Sinfonie Nr. 3, Werke von Gustav Festival mit Rimski-Korsakows der Komischen Oper Berlin und erneut dort zu Gast. Er dirigierte Mahler, Richard Strauss, Paul „Mainacht“ und im selben Jahr Musikdirektor der Glyndebourne an der Welsh National Opera, Hindemith, Benjamin Britten. am Royal Opera House Covent Festival Opera (2001–2013). der Opera National de Paris, Garden mit „Nabucco“. 2003 Vladimir Jurowski dirigiert der Mailänder Scala, am Bolschoi- wurde Vladimir Jurowski zum Ers- führende Orchester Europas und Theater, der Bayerischen Staats- ten Gastdirigenten des London Nordamerikas. Er tritt regelmäßig oper sowie an der Dresdner Philharmonic Orchestra ernannt auf internationalen Festivals auf, Semperoper. Beim Opernfestival und ist seit 2007 dessen Princi- u. a. bei den BBC Proms und bei in Glyndebourne leitete er Werke pal Conductor. Darüber hinaus ist den Salzburger Festspielen. 2016 wie „Die Zauberflöte“, „Otello“, er Principal Artist des Orchestra verlieh ihm das Royal College „Tristan und Isolde“, „Ariadne auf of the Age of Enlightenment und of Music in London die Ehren- Naxos“, Peter Eötvös’ „Love and Künstlerischer Leiter des Staat- doktorwürde. Other Demons“ und die Urauffüh- lichen Akademischen Sinfonie- Seit 1999 ist Vladimir Jurowski rung von Brett Deans „Hamlet“. orchesters „Jewgeni Swetlanow“ auch auf den internationalen Seine umfangreiche und vielfach
24 SOLISTIN 25 Genia sie ihr Debüt als Contessa in „Le Nozze di Figaro“. Weitere Erfolge Mit ihrem umfangreichen Konzert- repertoire ist Genia Kühmeier eine Madrid und Mailand zu hören. Dabei agiert sie an der Seite von Kühmeier sind Sophie („Rosenkavalier“ der gefragtesten Konzertsängerin- Dirigenten wie Riccardo Muti, mit Christian Thielemann), Ilia in nen der Gegenwart und setzt in Seiji Ozawa, Sir Roger Norrington, Die Salzburgerin Genia Kühmeier „Idomeneo“ am Theater an der diese Tätigkeit den Schwerpunkt Nikolaus Harnoncourt, Sir John studierte am Mozarteum ihrer Wien, „La finta giardiniera“ am ihrer künstlerischen Arbeit. Zuletzt Elliot Gardiner, Mark Minkowski, Heimatstadt und gehörte seit Royal Opera House in London und war sie u. a. mit dem Requiem von Mariss Jansons, Kirill Petrenko, Sir ihrer Ausbildung als Karajan- Pamina an der Metropolitan Opera Mozart in Mailand, Salzburg und Colin Davis, Marek Janowski und Stipendiatin dem Ensemble der in New York sowie an der Scala München zu erleben, mit Bachs Sir Simon Rattle. Beim Rundfunk- Wiener Staatsoper an. Für künst- in Mailand. Seit 2012 reüssierte Johannespassion in Wien, mit Sinfonieorchester Berlin ist sie lerisches Aufsehen sorgte bereits Genia Kühmeier wiederholt als Schuberts As-Dur-Messe in Berlin, heute erstmals zu Gast. Weitere ihr Debüt als Pamina in Mozarts Pamina und Contessa sowie mit mit Beethovens Sinfonie Nr. 9 in aktuelle Projekte sind die Sinfo- „Die Zauberflöte“ an diesem Haus. Partien wie Antonia („Hoffmanns Leipzig, mit Mahlers Sinfonie nien Nr. 2 und 4 von Gustav Mah- Die internationale Karriere begann Erzählungen“), Micaëla („Carmen“) Nr. 2 in Kopenhagen unter Mariss ler u. a. in München, Hamburg, 2002 an der Mailänder Scala als und Zdenka („Arabella“) an der Jansons, mit Beethovens Missa Paris, Valencia, Rom und Paler- Diane in „Iphigénie en Aulide“. Mailänder Scala, bei den Salzbur- solemnis in der Elbphilharmonie mo sowie die Rückkehr an die Bei den Salzburger Festspielen ger Festspielen, an der Sempero- unter Thomas Hengelbrock, mit Semperoper als Zdenka in Richard sang sie 2005 und 2006 unter per Dresden, an der Opéra Bastille Brahms’ Requiem bei den Salz- Strauss’ „Arabella“. Riccardo Muti die Pamina sowie in Paris sowie an den Staatsopern burger Pfingstfestspielen sowie 2010 Glucks „Orfeo“, 2011 gab in München, Wien und Berlin. mit Haydns „Die Schöpfung“ in
26 SOLISTIN 27 Vasilisa Contes d’Hoffmann“) und nicht zuletzt Olga („Eugen Onegin“) am Despina („Cosí fan tutte“) und Marchesa Melibea, außerdem bei der Stadt Jessentuki in der rus- sischen Kaukasusregion stam- Berzhanskaya Theater Basel und Rosina bei den den Salzburger Festspielen als mende Vasilisa Berzhanskaya Salzburger Festspielen und am Madame Pfeil in Mozarts „Der zunächst in der Gesangsklasse Seit der Saison 2017/2018 ist Michailowski-Theater in Sankt Schauspieldirektor“ und wirkte des Staatskonservatoriums Sta- die Altistin Vasilisa Berzhanskaya Petersburg. in einem Galakonzert des Young wropol, später am Gnessin-Insti- Ensemblemitglied der Deutschen Künftige Auftritte führen Vasilisa Artists Program mit. Von 2015 tut Moskau bei Pawel Lisitsian. Oper Berlin, wo sie u. a. als Berzhanskaya zu ihrem Haus- bis 2017 war Vasilisa Berzhans- Rosina („Il Barbiere di Siviglia“), debüt ans Royal Opera House kaya Mitglied im Opernstudio Marchesa Melibea („Il Viaggio a Covent Garden nach London, zur des Moskauer Bolschoi-Theaters, Reims“), Sonyetka („Lady Mac- Bayerischen Staatsoper nach seit dieser Zeit betreut Dmitry beth von Mzensk“) oder Siebel München, zum Amsterdamer Vdovin sie als Gesangslehrer. („Faust“) zu hören ist. Weitere Concertgebouw, an die Nieder- Zuvor sang sie u. a. in Wladiwos- Engagements beinhalten Ange- ländische Nationaloper und zum tok, am Mariinsky-Theater in lina („La Cenerentola“), Vagaus Rossini-Festival nach Pesaro. Sankt Petersburg, im legendären („Juditha triumphans“), Orlofsky Ebenfalls zum ersten Mal ist sie Tschaikowsky-Saal des Moskauer („Die Fledermaus“), Vittelia beim Rundfunk-Sinfonieorchester Konservatoriums, in der Tonhalle („La Clemenza di Tito“), Rosina, Berlin zu Gast. Zürich und in der Carnegie Hall Aristea („L’olimpiade“), Carmen, 2016/2017 debütierte sie am in New York. La Muse und Nicklausse („Les Bolschoi-Theater in Moskau als Ihre Ausbildung erhielt die aus
28 SOLIST 29 Er absolvierte die Royal Academy Orchestern zusammen. Solo- of Music in London und das Jette abende in der Wigmore Hall ge- Parker Young Artists Program staltete er zusammen mit Simon des Königlichen Opernhauses. Lane und dem Solstice Quartet. 2011 erhielt er den John Christie Award in Glyndebourne, drei Jah- re später gab er an der English National Opera sein gefeiertes Debüt als Rodolfo in Puccinis „La Bohème“. Aktuelle und künf- tige Verpflichtungen beinhalten weltweit Aufgaben im Opern- und Konzertfach, darunter das Rollendebüt als Erik in Wagners „Der fliegende Holländer“, die Partie des Froh im „Rheingold“, Beethovens Neunte mit dem Yomiuri Nippon Symphony Orche- stra in Tokio und mit dem London Philharmonic Orchestra sowie David Butt als Graf Vaudemont in Tschaikow- skys „Jolanta“. Heute ist er zum Elgars „The Dream of Gerontius“ und Händels „Messiah“. Philip zweiten Mal beim Rundfunk-Sin- David Butt Philip verfügt über ein fonieorchester Berlin zu Gast, vor breites Bühnenrepertoire und hat In der Saison 2018/2019 stellt wenigen Wochen sang er in einer in Mussorgskis „Boris Godunow“ sich der britische Tenor David Aufnahme von Beethovens Missa gesungen, ebenso in Puccinis Butt Philip in der Titelrolle von solemnis beim Rundfunkchor „Madama Butterfly“, Bizets „Car- Alexander Zemlinskys „Der Berlin und der Kammerakademie men“ und in weiteren Schlüssel- Zwerg“ an der Deutschen Oper Potsdam. Elgars „Dream of Ge- partien seines Stimmfaches, des Berlin vor (Premiere am 24. März rontius“ gibt er in der Kathedrale lyrischen Tenors, von Mozart, 2019), er kehrt nach Madrid von Gloucester, Tippets „A Child Verdi und Strauss. Im Konzert- zurück, um den Gott Froh in „Das of Our Time“ in Lissabon, Verdis bereich war der Sänger mit der Rheingold“ am Teatro Real zu Requiem mit dem Royal Philhar- Märchenkantate „Das klagende singen, das britische Publikum monic Orchestra in der Royal Lied“ von Mahler, mit Rossinis kann ihn als Grigoriy in „Boris Albert Hall in London und Faust Petite Messe solennelle, Verdis Godunow“ im Royal Opera House in Berlioz’ „La damnation de Requiem und der „Nelson“-Messe sehen. Die Polnische National- Faust“ mit dem Hallé Orchestra. sowie der „Schöpfung“ von oper hat ihn eingeladen für David Butt Philip, aufgewachsen Haydn zu hören. Dabei arbeitete Brittens War Requiem und die in Somerset, war Chorknabe an er mit Dirigenten wie Vladimir Opera Holland Park zum Debüt der Kathedrale von Peterborough. Jurowski und führenden Londoner
30 SOLIST 31 Paul Gay Olivier Messiaens gleichnami- ger Oper erzielte er u. a. an der Dirigenten wie Ivan Fischer, Seiji Ozawa, William Christie, La Monnaie de Bruxelles und The COC Toronto ein. Bayerischen Staatsoper München Alain Altinoglu, Philippe Jordan, Darüber hinaus gastiert Paul Gay Der französische Bassbariton unter der Leitung von Kent Naga- Semyon Bychkov, Alain Lombard, auf zahlreichen Konzertpodien Paul Gay ist international bekannt no großen Erfolg. In London sang Stéphane Denève, Yves Abel, mit namhaften Orchestern, u. a. für seine Darbietungen von Haupt- er die Hauptpartie des Oedipe in Evelino Pido, Emmanuelle Haïm, mit den Berliner Philharmonikern, rollen im französischen Repertoi- Enescus Oper unter der Leitung Yannick Nezet-Seguin, Kent Nag- dem Orchestre du Capitole, dem re. Er tritt dabei an der Seite von von Vladimir Jurowski, Ramphis ano, Michael Schønwandt, Michel Rotterdam Philharmonic, dem Dirigenten wie Ivan Fischer, Seiji in Verdis „Aida“ in Hong Kong, Plasson und Paolo Carignani la- Orchestre National de Lyon, Les Ozawa, Michel Plasson, Yannick Méphistophélès in Gounods den ihn über die erwähnten Par- Arts florissants, dem Orchestre Nézet-Séguin, Vladimir Jurowski, „Faust“ in Monte Carlo und tien hinaus zu Darstellungen von National de France, dem Moskau- Semyon Bychkov, Philippe Jordan, Florenz, Saint Bris in Meyerbeers Alfonso in „Lucrezia Borgia“, Nick er Orchester des Rundfunks und Alain Altinoglu, William Christie „Les Huguenots“ in Paris. Zuletzt Shadow in „The Rake’s Progress“, Fernsehens und den Sinfonie- und Emmanuelle Haïm auf. Er war Paul Gay König Philipp beim Nilakantha in „Lakmé“, Comte orchestern des WDR und SWR. studierte am Konservatorium Gars Festival, Frère Laurent in des Grieux in „Manon“, Don Beim RSB ist er heute erstmals in Paris bei Robert Dumé und Amsterdam, Golaud in Turin, Oslo Giovanni, Klingsor in „Parsifal“, zu hören. ergänzte später seine Ausbil- und Garsington, Le Bailli an der Escamillo in „Carmen“ an Häuser dung bei Kurt Moll an der Kölner Pariser Oper, Colline in Barcelona. wie die Opéra Bastille, die Baye- Musikhochschule. Mit der Rolle rische Staatsoper, die Deutsche des Heiligen Franz von Assisi in Oper Berlin, die Oper Frankfurt,
32 CHOR 33 Rundfunkchor eine intensive Zusammenarbeit mit den Berliner Philharmonikern York, Hongkong, Paris, Brüssel, Athen im Frühjahr 2018 nach der Niederländer Gijs Leenaars als Chefdirigent und Künstlerischer Berlin sowie mit dem Deutschen Sym- Australasien. Mit dem Team John Leiter an der Spitze des Ensemb- phonie-Orchester Berlin und dem Adams / Peter Sellars realisierte les. Simon Halsey bleibt dem Chor Mit rund 60 Konzerten jährlich, Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin. der Rundfunkchor Berlin im Januar als Ehrendirigent und Gastdirigent CD-Einspielungen und interna- Internationales Aufsehen erregt 2017 eine Aufführung von „The verbunden. Der Rundfunkchor tionalen Gastspielen zählt der der Rundfunkchor Berlin auch mit Gospel According to the Other Berlin ist ein Ensemble der Rundfunkchor Berlin zu den seinen interdisziplinären Projek- Mary“ unter Leitung von Simon Rundfunk-Orchester und -Chöre herausragenden Chören der Welt. ten, die das klassische Konzert- Rattle mit den Berliner Philhar- GmbH Berlin in der Trägerschaft Drei Grammy Awards stehen für format aufbrechen und Chormusik monikern, der Mitschnitt ist im von Deutschlandradio, der Bun- die Qualität seiner Aufnahmen. neu und anders erlebbar machen. November 2017 im Rahmen der desrepublik Deutschland, dem Sein breit gefächertes Repertoire, Für sein Projekt „LUTHER dancing „John Adams Edition“ auf CD Land Berlin und dem Rundfunk ein flexibles, reich nuanciertes with the gods“ arbeitete der Chor und Blu-Ray erschienen. Berlin-Brandenburg. Klangbild, makellose Präzision und erstmals mit Regisseur Robert Wil- 1925 gegründet, feierte der www.rundfunkchor-berlin.de packende Ansprache machen son zusammen. Zum Meilenstein Rundfunkchor Berlin 2015 sein den Profichor zum Partner bedeu- wurde die szenische Umsetzung 90-jähriges Bestehen. Der Chor tender Orchester und Dirigen- des Brahms-Requiems als „human wurde von Dirigenten wie Helmut ten, darunter Sir Simon Rattle, requiem“ durch Jochen Sandig Koch, Dietrich Knothe, Robin Christian Thielemann oder Yannick und ein Team von Sasha Waltz & Gritton und Simon Halsey geprägt. Nézet-Séguin. In Berlin besteht Guests, sie reiste u. a. nach New Seit der Saison 2015/2016 steht
34 CHOREINSTUDIERUNG 35 Benjamin jüngsten Musikdirektor der University of Oxford berufen, eine Beim Rundfunkchor Berlin über- nahm Benjamin Goodson Chor- Goodson Position, die er für seine Berliner einstudierungen u. a. von Schön- Verpflichtung aufgegeben hat. bergs „Ein Überlebender aus Seit Beginn der Saison 2016/2017 Zudem wirkt er als Chordirek- Warschau“, Pärts „Te Deum“ und ist Benjamin Goodson Assistent tor beim Dorset Opera Festival. Duruflés Requiem. Zudem lag in des Chefdirigenten des Rundfunk- Er ist außerdem regelmäßiger seinen Händen die Leitung der chores Berlin. Der 1990 in London Gastdirigent verschiedener Chöre Liederbörse, des Mitsingkonzer- geborene britische Dirigent absol- und Orchester mit einem breiten tes für Berliner Schülerinnen und vierte seine musikalische Ausbil- Repertoire von der Alten Musik bis Schüler im Kammermusiksaal der dung am Hertford College der hin zu zeitgenössischen Werken. Philharmonie, sowie von Projekten University of Oxford. Darüber 2017 führte ihn eine Choreinstu- der Schola des Rundfunkchores hinaus erhielt er wichtige Impulse dierung erstmals an die Neder- Berlin. von Dirigenten wie Sir Colin Davis, landse Reisopera. In der Saison Paul Spicer und Ulrich Windfuhr. 2017/2018 studierte er Mozarts In seiner britischen Heimat leitet Requiem mit dem Niederländi- er verschiedene Chöre, darunter schen Rundfunkchor ein, dazu seit 2015 die preisgekrönte Bath dirigierte er Aufführungen von Camerata. Im selben Jahr wurde Händels „Messias“ in Tokio und er im Alter von 24 Jahren zum Osaka.
36 RUNDFUNK-SINFONIEORCHESTER BERLIN 37 Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin Seit Herbst 2017 ist Vladimir Bedeutende Komponisten traten Järvi, Yannick Nézet-Séguin, Vasily bindungen zum Deutschlandfunk Jurowski Chefdirigent und Künst- selbst ans Pult des Orchesters Petrenko, Jakub Hrůša, Alain Alti- Kultur in Berlin, zum Deutschland- lerischer Leiter des Rundfunk- oder führten als Solisten eigene noglu, Omer Meir Wellber, Alondra funk in Köln und zum Rundfunk Sinfonieorchesters Berlin (RSB). Werke auf: Paul Hindemith, de la Parra, Lahav Shani, Karina Berlin-Brandenburg. Die Sender Zuvor stand Marek Janowski von Sergei Prokofjew, Richard Strauss, Canellakis, Thomas Søndergård. übertragen die meisten Konzerte 2001 bis 2016 an der Spitze des Arnold Schönberg, Igor Strawins- In der Saison 2018/2019 debü- des RSB im Rundfunk. Die Zusam- Orchesters. ky, Kurt Weill, Alexander Zemlins- tieren u. a. Sylvain Cambreling, menarbeit trägt überdies reiche Das Rundfunk-Sinfonieorchester ky sowie in jüngerer Zeit Krzysztof Antonello Manacorda, Ariane Früchte auf CD. Nach den großen Berlin geht zurück auf die erste Penderecki, Peter Ruzicka, Jörg Matiakh, Edward Gardner und Wagner- und Henze-Editionen musikalische Funkstunde des Widmann, Matthias Pintscher, Nicholas Carter in Konzerten des mit Marek Janowski hat mit den deutschen Rundfunks im Oktober Berthold Goldschmidt, Siegfried RSB. Frank Strobel sorgt weiterhin Einspielungen unter der Leitung 1923. Die früheren Chefdirigen- Matthus, Heinz Holliger und für exemplarische Filmmusik- von Vladimir Jurowski ein neues ten, u. a. Sergiu Celibidache, Thomas Adès. Brett Dean Konzerte. Zahlreiche Musikerin- Kapitel der Aufnahmetätigkeit be- Eugen Jochum, Hermann Abend- ist „Composer in Residence“ des nen und Musiker engagieren sich gonnen. Seit mehr als 50 Jahren roth, Rolf Kleinert, Heinz Rögner RSB 2018/2019. mit großem persönlichem Einsatz gastiert das RSB regelmäßig in und Rafael Frühbeck de Burgos Namhafte junge Dirigenten der für die Heranwachsenden. Japan und Korea sowie bei deut- formten einen Klangkörper, der in internationalen Musikszene Als Mitglied der 1994 gegrün- schen und europäischen Festivals besonderer Weise die Wechsel- finden es reizvoll, ihr jeweiliges deten Rundfunk-Orchester und und in Musikzentren weltweit. fälle der deutschen Geschichte Berlin-Debüt mit dem RSB zu ab- -Chöre GmbH Berlin (roc berlin) im 20. Jahrhundert durchlebt hat. solvieren: Andris Nelsons, Kristjan verfügt das RSB über enge Ver-
38 39 FREUNDE UND FÖRDERER Exklus Werden Sie Freund und Förderer i un v für Abo-Newsletter Abonnsere e n te n des RSB und unterstützen Sie unsere Arbeit im breit gefächerten Bereich der Musikvermittlung und im Rahmen von Sonderprojekten in Berlin! Wir wünschen Ihnen ein frohes neues Jahr! Wenn Sie mehr dazu erfahren Wir danken Ihnen für Ihre Treue und wünschen Ihnen für 2019 ein Jahr wollen, helfen Ihnen die Kollegen voller Glück, Gesundheit und Erfolg, sowie wundervoller Konzerterleb- am RSB-Infostand gerne weiter. nisse mit dem RSB. Wir freuen uns schon auf Sie! Dort haben Sie auch die Möglich- keit, Ihre Adressdaten inklusive Generalprobengewinner E-Mail-Adresse zu hinterlassen, Die Gewinner unserer letzten Abonnenten-Verlosung haben bei der um in Zukunft weitere Informatio- Generalprobe für die Jahresabschlusskonzerte erleben können, wie nen zur Arbeit des RSB und seiner sich Vladimir Jurowski und das Orchester gemeinsam auf die Konzerte Unterstützer zu erhalten. vorbereiten. Wir hoffen, dass alle Teilnehmer viel Freude an diesem aufschlussreichen Blick hinter die Kulissen hatten. Ihr Abo-Geschenk Vom 3. bis 5. Dezember sind Robinien, Tannen und Eichen, die wir als Geschenk für Sie, unsere Abonnenten, in Auftrag gegeben haben, auf der ausgewählten Fläche in Wiesenhagen gepflanzt worden. Wir möch- Machen Sie ten Ihnen noch einmal herzlich danken, dass wir in diesem Rahmen einen Beitrag zur Erhaltung unserer Umwelt leisten konnten. die Musik zu Ihrer Sache – als RSB-Botschafter! Sie sind bereits Freund und Förderer und bekommen unsere Informationen derzeit noch per Post nach Haus geschickt? Dann freuen wir uns auch über Ihre E-Mail-Adresse – der Umwelt zuliebe!
„Natur pur“ Mit dem Stichwort „Natur pur“ erhalten Sie das Chefdirigenten- konzert-Paket in Platzkategorie II zum Vorteilspreis von 111 €. Damit zahlen Sie nur 37 € statt 49 € pro Konzertticket. 22. Februar 2019 16. Mai 2019 Konzerthaus Berlin Konzerthaus Berlin Leif Ove Andsnes / Klavier Alina Ibragimova / Violine Einojuhani Rautavaara Felix Mendelssohn Bartholdy „Cantus Arcticus“ „Die Hebriden“ Wolfgang Amadeus Mozart Richard Strauss Klavierkonzert C-Dur KV 467 Violinkonzert Richard Strauss Ludwig van Beethoven „Eine Alpensinfonie“ Sinfonie Nr. 6 („Pastorale”) 23. Juni 2019 „Natur pur“ Philharmonie Berlin Joseph Haydn 3 Konzerte mit Chefdirigent „Die Jahreszeiten“ Vladimir Jurowski für 111 € t ü rli na ch GES EMPF CHENK- EHLU NG 030 202 987 15 rsb-online.de rsb-online.de/konzertpaket-natur-pur
42 NACHRICHTEN UND EMPFEHLUNGEN 43 Der NABU Berlin Neue Mitglieder in den Köstlich – Pankower Apfelsaft setzt sich für Reihen vom NABU Berlin Landesverband Berlin saubere und des RSB Der Kooperationspartner des Zwei Musiker haben im Dezember Rundfunk-Sinfonieorchesters lebendige 2018 ihr jeweiliges Probejahr im Berlin, der NABU Berlin, sammelt Gewässer ein. RSB erfolgreich bestanden. Der jedes Jahr zusammen mit vielen japanische Geiger Kosuke Yos- freiwilligen Helfern Äpfel auf hikawa wurde als Vorspieler der den Streuobstwiesen im ehema- Gute Gruppe der Ersten Violinen be- ligen Grenzgebiet und heutigen Wasserqualität ist stätigt. Und Fabian Neckermann, Naturareal am Köppchensee im die Voraussetzung Nachfolger von Georg Schwark Pankower Norden. Dabei kamen für eine hohe als Solotubist, gewann ebenfalls dieses Mal vier Tonnen des lecke- mit Bravour die orchesterinterne ren Kernobstes zusammen, die aquatische Abstimmung. Wir gratulieren un- seren beiden neuen Mitgliedern und wünschen ihnen viel Erfolg anschließend gekeltert wurden. Der daraus entstandene, natur- belassene Apfelsaft kann nun UFERSCHUTZ Artenvielfalt. Naturnahe Ufer, im Dienste der Musik! in der NABU-Landesgeschäfts- Zwei weitere Musiker stehen ge- stelle in Pankow (Wollankstr. 4, Schilf und rade am Anfang dieses Prozesses Mo–Do 10–12 Uhr und 14–16 Uhr, Totholz bilden und beginnen ihr obligatorisches Fr 10 –12 Uhr) zugunsten der Schutzzonen für Probejahr im RSB, nachdem sie Naturschutzarbeit erworben im Herbst 2018 die entsprechen- werden. am Gewässer den Probespiele für sich ent- berlin.nabu.de lebende Arten. scheiden konnten: Marvin Wagner wird neuer stellvertretender Solokontrabassist des RSB Unterstützen auf Probe, während Alexander Sie uns mit Weiskopf – zunächst probehalber Ihrer Spende – die Position des mit Hermann F. Stützer alternierenden Solo- kontrabassisten einnimmt. Alles Gute auch für die beiden neuen Wir schützen Ufer, Kontrabassisten! kämpfen für die Schließlich erhält der junge Trom- Vorreinigung von peter Maximilian Sutter einen Zeitvertrag für 2. Trompete/ Straßenabwässern Wechseltrompete und vertritt für und die die Zeit ihres Mutterschutzes die Entwicklung RSB-Trompeterin Simone Gruppe. Spendenkonto: NABU Berlin naturnaher Bank für Sozialwirtschaft Gewässerrand- DE76 1002 05000 003 2932 00 streifen. Foto: Volker Gehrmann
44 VORSCHAU 45 Sa 12. Januar 19 So 27. Januar 19 20 Uhr 16 Uhr Philharmonie Berlin Philharmonie Berlin RSB Konzerthaus-Abo Silber RSB Philharmonie-Abo Silber RSB Konzerthaus-Abo Gold RSB Philharmonie-Abo Gold Alondra de la Parra Nicholas Carter Arabella Steinbacher / Violine Elizabeth Watts / Sopran Anthony Michaels-Moore / Maurice Ravel Bariton „Rhapsodie espagnole“ für Rundfunkchor Berlin Orchester Benjamin Goodson / Erich Wolfgang Korngold Choreinstudierung Konzert für Violine und Orchester D-Dur op. 35 Brett Dean Buchen Sie unter Darius Milhaud Pastoral Symphony für „Le Bœuf sur le toit“ – Kammerorchester 030 202 98715 Fantasie für Orchester op. 58 Ralph Vaughan Williams rsb-online.de Maurice Ravel Sinfonie Nr. 1 („A Sea Symphony“) „Daphnis et Chloé“ – für Sopran, Bariton, Chor und Chefdirigent und Künstlerischer Leiter Suite für Orchester Nr. 2 aus dem Orchester gleichnamigen Ballett Die nächsten Konzerte Partner in der roc mit Vladimir Jurowski Konzert mit berlin und Kooperations- partner 22. Februar 2019 16. Mai 2019 t ü rli Konzerthaus Berlin Konzerthaus Berlin na ch Konzert mit Rautavaara, Mozart & Strauss Mendelssohn Bartholdy, Strauss, Beethoven und 24. Februar 2019 Konzerthaus Berlin 19. Mai 2019 t ü rli Brahms & Strauss Konzerthaus Berlin na ch Grisey „Les espaces 31. März 2019 acoustiques“ Konzerthaus Berlin Brahms & Mahler 26. Mai 2019 Philharmonie Berlin Haydn, Mahler & Dean
46 BALLETT 47 AUS MOSKAU LIVE IM KINO so 11 16 Uhr Liveübertragung LA SYLPHIDE Giesebrechtstraße 10 11 Choreografie: Johan Kobborg Berlin-Charlottenburg Musik: Herman Severin Løvenskiold www.blumenladen.com so 02 11 Uhr Liveaufzeichnung DON QUIXOTE 12 Choreografie: Alexei Fadejechew Musik: Léon Minkus Impressum so 23 16 Uhr Liveübertragung DER NUSSKNACKER Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin Werkeinführungen und Redaktion 12 Choreografie: Juri Grigorowitsch Musik: Pjotr Iljitsch Tschaikowski Steffen Georgi Künstlerischer Leiter und Chefdirigent so 20 16 Uhr Liveübertragung LA BAYADÈRE Vladimir Jurowski Gestaltung und Realisierung schöne kommunikation 01 Choreografie: Juri Grigorowitsch Musik: Léon Minkus Orchesterdirektor A. Spengler & D. Schenk GbR Adrian Jones Druck so 10 11 Uhr Liveaufzeichnung DORNRÖSCHEN Ein Ensemble der Rundfunk- H. Heenemann GmbH & Co, Berlin 03 Choreografie: Juri Grigorowitsch Orchester und -Chöre GmbH Berlin Musik: Pjotr Iljitsch Tschaikowski Redaktionsschluss Geschäftsführer 20. Dezember 2018 so 07 11 Uhr Liveaufzeichnung DAS GOLDENE ZEITALTER Anselm Rose Ton- und Filmaufnahmen sind nicht 04 Choreografie: Juri Grigorowitsch Musik: Dmitri Schostakowitsch Kuratoriumsvorsitzender gestattet. Programm- und Besetzungsänderungen vorbehalten! Rudi Sölch so 19 17 Uhr Liveübertragung CARMEN / PETRUSCHKA Gesellschafter © Rundfunk-Sinfonieorchester 05 Choreografie: Alberto Alonso / Edward Clug Deutschlandradio, Bundesrepublik Berlin, Steffen Georgi Musik: Georges Bizet & Rodion Schtschedrin / Igor Strawinski Deutschland, Land Berlin, Rundfunk Berlin-Brandenburg Programmheft 3,– € IM Für RSB-Abonnenten kostenfrei DELPHI FILMPALAST charlottenburg | kantstraße 12a FILMTHEATER AM FRIEDRICHSHAIN prenzlauer berg | bötzowstraße 1
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