Analyse zur Ecopop-Initiative - Zürich, 01.11.2014

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Analyse zur Ecopop-Initiative - Zürich, 01.11.2014
Analyse zur Ecopop-Initiative
                                         Zürich, 01.11.2014

                                               Autoren:
Akash Arasu, MA in Volkswirtschaft, Vizepräsident von reatch, akash.arasu(at)reatch.ch
Servan Grüninger, BSc in Biologie, Präsident von reatch, servan.grueninger(at)reatch.ch
Carlos Mora, MSc in Biologie, Vizepräsident von reatch und Leiter der Arbeitsgruppe Migration & Wis-
senschaft, carlos.mora(at)reatch.ch
Joel Lüthi, Student der Biologie und Vorstandsmitglied von reatch, joel.luethi(at)reatch.ch
Martin Roszkowski, BSc in Biologie, martin.roszkowski(at)reatch.ch
Jonas Schmid, BSc in Biologie und Economics, jonas.schmid(at)imcr.uzh.ch
Jan Serwart, Wirtschaftsstudent, jan.serwart(at)bluewin.ch

  Die vorliegende Analyse der Arbeitsgruppe Wissenschaft & Migration gibt die Ansichten der Autoren wieder
                   und entspricht nicht zwingend denjenigen von reatch oder seiner Mitglieder.

            reatch – research and technology in switzerland | www.reatch.ch | 8000 Zürich
Analyse zur Ecopop-Initiative - Zürich, 01.11.2014
Analyse zur Ecopop-Initiative

                                                                                    Abstract

Die reatch Arbeitsgruppe ‚Wissenschaft und                                                       Auswirkungen der Ecopop-Initiative auf den Wissenschaftsstand-
Migration‘ hat die am 30. November 2014 zur                                                      ort Schweiz
Abstimmung gelangende Ecopop-Initiative
einem wissenschaftlichen Faktencheck unter-                                                      Auch in Bezug auf die zweite Kernforderung der Initia-
                                                                                                 tive, der Reduktion der Nettomigration auf 0.2% jähr-
worfen und die Auswirkungen einer Annahme
                                                                                                 lich, offenbaren unsere Untersuchungen verschiedene
auf den Wissenschafts- und Forschungsstand-                                                      Probleme:
ort Schweiz untersucht.
                                                                                                 1.      Der von den Initianten behauptete Zusammenhang
Ecopop und die Herausforderungen des globalen Bevölkerungs-                                              zwischen Einwanderung und Zersiedelung ist nicht
wachstums                                                                                                haltbar (Kapitel 2.1).
Die Initianten sprechen mit der Frage nach den ökologi-                                          2.      Die Einwanderung in die Schweiz wurde bis anhin
schen Folgen eines weltweiten Bevölkerungsanstiegs ein                                                   stark vom Arbeitsmarkt getrieben, wobei sich ein
wichtiges Thema an, doch die Initiative ist ungeeignet,                                                  mangelndes Angebot von qualifizierten Fachkräften
um eben diese Folgen anzugehen. Die Forderung, min-                                                      in der Schweiz offenbarte. Eine Reduktion des
destens 10% der DEZA-Hilfsgelder zur Förderung der                                                       Einwanderungssaldos auf 0.2% würde aber an den
freiwilligen Familienplanung einzusetzen, ist nämlich aus                                                Ursachen der Migration nichts ändern und damit
dreierlei Hinsicht verfehlt:                                                                             ein wirtschaftlich verheerenden Arbeitskräfteman-
                                                                                                         gel zur Folge haben (Kapitel 2.2 und 2.3).
1.     Die Initianten schliessen voreilig auf einen direkten
       Zusammenhang zwischen Bevölkerungswachstum                                                3.      Die Annahme der Initiative würde in weiten Teilen
       in Entwicklungsländern und einer ökologischen                                                     der Wirtschaft, aber insbesondere im Wissen-
       Mehrbelastung für die Umwelt (Kapitel 1.1. und                                                    schafts- und Technologiebereich zu massiven Rek-
       1.2.).                                                                                            rutierungsproblemen führen. Eine verstärkte För-
                                                                                                         derung einheimischer Fachkräfte ist wünschens-
2.     Die Herausforderungen des globalen Bevölke-                                                       wert, ist jedoch nicht innerhalb weniger Jahre zu re-
       rungswachstums können über eine Verbesserung                                                      alisieren. Die von den Initianten vorgegebene Um-
       der globalen Nahrungsmittelsicherheit und der                                                     setzungsfrist der Initiative ist deshalb viel zu kurz,
       Etablierung eines nachhaltigen Landwirtschaftssys-                                                um entsprechende Massnahmen ergreifen zu kön-
       tems angegangen werden (Kapitel 1.3.1).                                                           nen (Kapitel 2.4).
3.     Die Förderung freiwilliger Familienplanung kann
       nur dann erfolgreich sein, wenn sie mit stabilen po-
       litischen Verhältnissen, einem verlässlichen Ge-
       sundheitssystem sowie einer Stärkung von Frauen-
       rechten einhergeht (Kapitel 1.3.2).

Inhalt

1.   Bevölkerungswachstum......................................................................................................................................................3
  1.1.      Einleitung......................................................................................................................................................................3
  1.2.      Ursachen des Bevölkerungswachstums ..............................................................................................................4
  1.3.      Lösungsansätze ...........................................................................................................................................................4
     1.3.1.      Verbesserung der Nahrungsmittelsicherheit ..................................................................................................4
     1.3.2.      Beschleunigung des demographischen Übergangs ........................................................................................5
2. Migrationsregulation in Bezug auf die Schweiz.........................................................................................................6
  2.1.      Wie viele Menschen verträgt die Schweiz tatsächlich? ..................................................................................6
  2.2.      Hintergrund zur Masseneinwanderungs- und Ecopop-Initative ...............................................................6
  2.3.      Ursachen der aktuellen Migration in die Schweiz ...........................................................................................7
  2.4.      Migration im Schweizer Wissenschaft- und Technologiesektor – mögliche Auswirkungen der
  Masseneinwanderungs- und Ecopop-Initiative...............................................................................................................7

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Analyse zur Ecopop-Initiative

1. Bevölkerungswachstum                                       Tragfähigkeit bereits überschritten ist. Zuerst sollten wir
                                                              aber näher darauf eingehen, was die Ursprünge des
                                                              Begriffs Tragfähigkeit sind, bevor wir dessen Implikati-
1.1. Einleitung                                               onen diskutieren.

Die Idee, dass die Bevölkerungsgrösse eines der drän-         Den frühesten Gebrauch des Begriffs der Tragfähigkeit
gendsten Umweltprobleme unserer Zeit sei, wurde von           findet man in technischen Berichten über die Ladungen
Paul Ehrlich im Jahre 1968 mit seinem Buch ‚The Popu-         von Schiffen. Tragfähigkeit wurde beschrieben als die
lation Bomb‘ aufgebracht. Neben sonstigen Umweltfra-          Kapazität eines Objekts Y eine Menge von X zu tragen
gen beschäftigte sich das Buch mit dem ethischen Di-          oder zu transportieren. In der Diskussion um die Kapa-
lemma, ob die Zahl der Menschen an sich schlecht für          zität des menschlichen Lebensraumes wurde das Schiff
die Umwelt sei. Ehrlich entwickelte daraus anschliessend      oder Objekt Y mit dem Planeten Erde gleichgesetzt. Die
das sogenannte IPAT-Modell, welches den Einfluss des          Menge X steht nun für die Zahl der Menschen, welche
Menschen auf die Umwelt (engl. impact) direkt mit der         Y tragen kann.4 Das Problem dieser Analogie ist, dass
Populationsgrösse, Wohlstand (engl. affluence) und Tech-      ein verhältnismässig einfacher Zusammenhang – die
nologiestand einer Gesellschaft in Verbindung setzte.1        Fähigkeit eines Schiffes, etwas zu tragen – mit einem
                                                              komplexen System wie dem Planeten Erde in Verbin-
      Impact = Population × Wohlstand × Technologie           dung gesetzt wird. Die unzähligen weiteren Faktoren,
                                                              welche den menschlichen Lebensraum definieren, wie
Das IPAT-Modell wurde im Laufe der Zeit immer wie-
der in Frage gestellt. Newman (2011) zeigte, dass dichter     etwa technologische Innovation, Kultur oder natürliche
besiedelte Städte einen kleineren Einfluss auf ihre Um-       Katastrophen, werden so nicht berücksichtigt. Sayre
welt haben.2 Vergleichsstudien ergaben weiter, dass           (2008) sagt es treffend: „Man kann die Welt mit einem
Städte mit einer hohen Bevölkerungszahl pro Flächen-          Schiff vergleichen, aber das heisst noch lange nicht, dass
einheit zum Teil grüner sind als gering verdichtete Vo-       die Welt wie ein Schiff ist“.
rorte.3 Zudem könnte das ethische Dilemma, welches            Ungeachtet dessen ist das Konzept der Tragfähigkeit im
durch Ehrlich’s Schlussfolgerungen erzeugt wurde, auch        Zusammenhang mit dem Bevölkerungswachstum allge-
zu nationalistischen und potentiell xenophobischen            mein akzeptiert. Im Grunde kann die Tragfähigkeit des
Schlussfolgerungen führen, wie zum Beispiel der Be-           menschlichen Lebensraumes mit dem Minimumgesetz
schränkung der Bevölkerungszahl mit Umweltschutz als          von Sprengel und Liebig (1828) ausgedrückt werden.
Begründung.                                                   Die Tragfähigkeit der Erde korreliert zum Vorhanden-
Vertreter von Ehrlichs Theorie (eingeschlossen Ehrlich        sein der knappsten und limitierenden Ressourcen, wel-
selber) sprechen oft von der sogenannten ‚Tragfähigkeit‘      che im Falle des Menschen Nahrung und Wasser sind.
oder ‚Kapazität‘ (engl. carrying capacity) des menschlichen   Anders gesagt, die maximale Kapazität des menschli-
Lebensraumes. Sie gehen dabei davon aus, dass diese           chen Lebensraums ist das minimale Verhältnis zwischen

Abbildung 1: Veränderung der Geburten- und Sterberaten in Industrie- und Entwicklungsländern. Quelle: United
Nations, Department of Economic and Social Affairs (2013). World Population Prospects: The 2012 Revision.
http://esa.un.org/wpp/

                                                                                                                       3
Analyse zur Ecopop-Initiative

den vorhandenen globalen Nahrungs- und Wasservorrä-                     tumsrate in den letzten Jahrzehnten langsam abgenom-
ten und unserem individuellen Nahrungs- und Wasser-                     men hat, wächst die Weltbevölkerung deshalb immer
verbrauch.5                                                             noch um über 80 Millionen Menschen pro Jahr. 8 Dieses
                                                                        Phänomen nennt sich demographisches Momentum.
Diese Definition der Tragfähigkeit ist natürlich sehr
                                                                        Das Wachstum wird relativ gesehen kleiner, doch in
allgemein gehalten und tatsächlich müssten eine sehr
                                                                        absoluten Zahlen ist das Wachstum immer noch nahe
grosse Anzahl von Variablen für eine genauere Bestim-
                                                                        an seinem Höchststand aus den 80er Jahren.9
mung der maximalen Tragfähigkeit eines so komplexen
Lebensraumes wie der des Menschen berücksichtigt
werden. Möchte man das Konzept der Tragfähigkeit
nun auf einen einzelnen Staat anwenden, so kann man                     1.3. Lösungsansätze
dies nicht unabhängig von anderen Staaten getan wer-
den, besonders wenn diese miteinander über den inter-                   1.3.1. Verbesserung der Nahrungsmittelsicherheit
nationalen Handel oder durch geographische Gegeben-                     Im Zusammenhang mit dem anhaltenden Bevölke-
heiten verbunden sind und gemeinsame Ressourcen                         rungswachstum verweisen Experten und Politiker oft
oder ökologische Lebensräume nutzen.5                                   auf die zu erwartenden Probleme in Bezug auf die Nah-
                                                                        rungsmittelversorgung. Zwar wuchs die landwirtschaftli-
                                                                        che Produktion in den vergangenen Jahren schneller als
1.2. Ursachen des Bevölkerungswachstums1                                die Bevölkerung, aber einerseits verlangsamt sich diese
                                                                        Wachstumsrate seit einigen Jahren beständig und ande-
Die Weltbevölkerung ist im vergangenen Jahrhundert
                                                                        rerseits ist eine sichere Nahrungsmittelversorgung nur in
rasant gewachsen: Von 2.5 Milliarden Menschen im
                                                                        Teilen der Welt gewährleistet.10 Trotzdem war es mög-
Jahre 1950 auf heute über 7 Milliarden Menschen. Zwar
                                                                        lich, dank Produktionssteigerungen die Nahrungsmitte-
hat sich dieses Wachstum mittlerweile etwas abge-                       lerträge so zu erhöhen, dass heute weniger Menschen
schwächt, aber laut UNO-Prognosen wird die Weltbe-
                                                                        Hunger leiden müssen als noch vor 20 Jahren.11 Zwar
völkerung bis Ende dieses Jahrhunderts auf ungefähr 10
                                                                        sind weltweit immer noch 805 Millionen Menschen
Milliarden Menschen anwachsen.6
                                                                        unterernährt, aber verglichen mit zwanzig Jahren zuvor
Die Gründe für das enorme Bevölkerungswachstum                          ist das ein Rückgang um gut 200 Millionen Hunger
lassen sich auf die beiden Faktoren Geburten- und Ster-                 leidender Menschen.12 Einzig in Afrika liess sich in
berate herunterbrechen (siehe Abbildung 1). Dank In-                    absoluten Zahlen ein Anstieg verzeichnen. Relativ gese-
dustrialisierung, technologischen Verbesserungen in der                 hen, d.h. wenn man das Bevölkerungswachstum in
Landwirtschaft (insbesondere der Grünen Revolution)                     Afrika mitberücksichtigt, ist jedoch auch dort ein relati-
und grossen medizinischen Fortschritten sank die Ster-                  ver Rückgang der Hungerleidenden zu vermerken.13
berate seit dem 19. Jahrhundert in allen Industrienatio-
                                                                        Eine einfache Lösung zur Verbesserung der Nahrungs-
nen. Diese Abnahme führte zu einem schnelleren
                                                                        mittelversorgung wird es voraussichtlich nicht geben. In
Wachstum, welches jedoch durch die sinkende Gebur-
                                                                        der Vergangenheit war die Ausweitung der landwirt-
tenrate gedämpft wurde. Die Ursachen für sinkende
                                                                        schaftlichen Anbaufläche, die Steigerung der Anbaueffi-
Geburtenraten sind vielschichtig und komplex und
                                                                        zienz sowie die Erhöhung der Fischfangraten ausrei-
hängen insbesondere von den Sterberaten und der wirt-
                                                                        chend, um den Hunger der Weltbevölkerung stillen zu
schaftlichen Situation eines Landes ab. Bei niedrigen
                                                                        können.14 Experten gehen jedoch davon aus, dass bis
Sterberaten und guter Wirtschaftslage müssen Familien
                                                                        2050 ein Anstieg der Nahrungsmittelproduktion um 50
weniger stark mit dem Verlust der Kinder rechnen,
                                                                        bis 100% von Nöten ist, um die steigende Weltbevölke-
können sich mit weniger Kindern versorgen und mehr
                                                                        rung ernähren zu können.15
in einzelne Kinder investieren. Doch wie ausgeprägt
dieser Zusammenhang ist, hängt stark von Bildung,                       Dazu sind primär neue Züchtungsmethoden unter Mit-
Kultur, Politik, verfügbaren Verhütungsmitteln und                      einbezug von gentechnologischen Ansätzen notwen-
vielen anderen Faktoren ab.7                                            dig.16 Andererseits kann aber auch die Verbesserung
                                                                        konventioneller Ansätze zu ertragreicheren Ackerpflan-
In den Entwicklungsländern konnte seit Mitte des 20.                    zen führen.17
Jahrhunderts ebenfalls ein Rückgang der Sterberate
beobachtet werden, doch die Geburtenrate sank lang-                     Um die globale Landwirtschaft nicht nur leistungsfähi-
samer und stärker verzögert als in den bereits entwickel-               ger, sondern auch nachhaltiger zu gestalten, sind neben
ten Industrienationen. Diese Diskrepanz zwischen der                    wissenschaftlichen Fortschritten aber vor allem auch
Geburten- und Sterberate führte seither zu einer wahren                 politische und gesellschaftliche Veränderungen nötig.18
Bevölkerungsexplosion in den Entwicklungsländern.                       Denn die Gewährleistung von Lebensmittelsicherheit
Obwohl die Geburtenrate und damit die relative Wachs-                   wird durch einen steigenden Fleischkonsum,19 den Kli-
                                                                        mawandel20 sowie ein grosses Mass an Nahrungsmittel-
                                                                        verschwendung21 zusätzlich erschwert.
1Die erste Version dieses Kapitels stützte sich auf bereits überholte
wissenschaftliche Quellen. Die Autoren entschuldigen sich für diesen    Obwohl die westlichen Industriestaaten nach wie vor
Fehler und haben die entsprechenden Stellen korrigiert. Die Folgerun-
gen der Gesamtanalyse waren davon jedoch nicht betroffen und
                                                                        am meisten Fleisch konsumieren, holen Entwicklungs-
blieben unverändert.                                                    und Schwellenländer rasch auf. Das führt dazu, dass ein
                                                                        immer grösserer Teil der weltweiten Getreideproduktion

                                                                                                                                4
Analyse zur Ecopop-Initiative

als Tiernahrung verwendet wird.22 Zudem gehen Exper-        Insofern scheint die Forderung der Ecopop-Initiative,
ten davon aus, dass ein Drittel der weltweit produzierten   mehr Entwicklungshilfegelder in die freiwillige Famili-
Nahrung anderweitig verloren geht oder verschwendet         enplanung zu investieren, auf den ersten Blick durchaus
wird.23                                                     sinnvoll zu sein, zumal die betroffenen Länder zur Zeit
                                                            nur schlecht darauf vorbereitet sind, mit den Herausfor-
Um auch langfristig genügend Nahrungsmittel bereit-
                                                            derungen eines derartigen Bevölkerungswachstums
stellen zu können, braucht es deshalb eine Verbesserung
                                                            umzugehen. Das Ecopop-Initiativkomitee fordert des-
der Produktionsrate, die Stärkung der landwirt-
                                                            halb, dass „10% der staatlichen (DEZA)-Hilfsgelder zur
schaftlichen Infrastruktur in Entwicklungsländern, eine     Förderung der freiwilligen Familienplanung eingesetzt
verstärkte Forschung an leistungsfähigeren Ackerpflan-
                                                            werden“.34 Dieser Vorschlag zur Beschränkung des
zen, die Reduktion von Lebensmittelverschwendung
                                                            Bevölkerungswachstums zielt auf eine Beschleunigung
und eine Veränderung der Ernährungsweise in den
                                                            des sogenannten demographischen Übergangs und
westlichen Ländern.24
                                                            somit auf eine früher einsetzende Geburtenreduktion in
                                                            den Entwicklungsländern. Der demographische Über-
                                                            gang beschreibt den Übergang von hohen zu niedrigen
1.3.2. Beschleunigung des demographischen Übergangs         Geburten- und Sterberaten und dem sich daraus erge-
In den frühen Nuller-Jahren ging die Wissenschaft weit-     benden flacheren Wachstumsverlauf.35 Die Idee, diesen
gehend davon aus, dass die Bevölkerung mit grosser          Übergang mittels sexueller Aufklärung und verbesserter
Wahrscheinlichkeit noch vor Ende des Jahrhunderts           Familienplanung zu beschleunigen, ist nicht neu: So
aufhören würde zu wachsen.25 Die Vereinten Nationen         zeigen die Befürworter dieser Massnahme gerne auf
schätzten 2001, dass die Bevölkerung bis 2050 auf ca. 9     Länder wie Sri Lanka, Iran oder Costa Rica, deren Ferti-
Milliarden Menschen anwachsen, sich dann aber auf           litätsrate aufgrund von Aufklärungsmassnahmen halbiert
diesem Niveau einpendeln würde.26 Eine der Haupt-           wurde. Doch in vielen Ländern spielt die Religion und
gründe für diese Schätzung war die Annahme, dass der        Kultur immer noch eine dominante Rolle in der Famili-
Rückgang der Geburtenrate in allen Ländern voran-           enplanung, sodass alternative Ansätze einen schweren
schreiten und so insbesondere in den Entwicklungslän-       Stand haben.36
dern zu einem geringeren Bevölkerungswachstum füh-          Deshalb stellt sich die Frage, ob Massnahmen zur Fami-
ren würde.27 In den vergangenen Jahren stellte sich         lienplanung überhaupt an erster Stelle stehen sollten,
jedoch heraus, dass die Geburtenziffer in zahlreichen       wenn es um eine Reduktion des Bevölkerungswachs-
Ländern Afrikas unterschätzt wurde oder nicht so            tums geht. Eine Antwort darauf ist stark abhängig von
schnell absank, wie erwartet.28 Überdies wurde die Le-      der Antwort auf die Frage, welche Faktoren überhaupt
benserwartung bei der Geburt in zahlreichen Ländern         einen Einfluss auf Fertilitätsraten haben. Es bestehen
unterschätzt.29 Zwar ist weiterhin davon auszugehen,        verschiedene Theorien dazu, die den Fokus auf unter-
dass das Bevölkerungswachstum über die Zeit abklingen       schiedliche Aspekte legen. Allen gemeinsam ist jedoch,
wird und dass auch in Afrika die Geburtenraten fallen       dass sie einen negativen Zusammenhang zwischen der
werden, nur scheint die Verlangsamung weniger rasch         Fertilitätsrate einerseits und der persönlichen Selbstbe-
stattzufinden als bisher angenommen.                        stimmung von Frauen andererseits postulieren.37 Konk-
Mittlerweile ist mit grosser Wahrscheinlichkeit anzu-       ret: Wenn Frauen über Zugang zu Bildung und zum
nehmen, dass die Bevölkerung auch nach 2050 weiter-         Arbeitsmarkt verfügen sowie sexuell selbstbestimmt
wachsen wird, sodass im Jahre 2100 voraussichtlich fast     sind, dann sinkt die Geburtenrate.38
10.9 Milliarden Menschen auf der Erde leben werden.30       Zudem ist für eine nachhaltige Familienplanung in je-
Der Grossteil des Anstiegs wird dabei auf Entwick-          dem Fall auch ein funktionierendes Gesundheitssystem
lungsländer in Afrika entfallen.31 Die weitere globale      notwendig, weil nur so dafür gesorgt werden kann, dass
Bevölkerungsentwicklung der Erde hängt deshalb zu           ausreichend Verhütungsmittel vorhanden sind und das
einem grossen Teil davon ab, wie stark die Geburtenrate     Wissen über deren Anwendung unter die Bevölkerung
in diesen Ländern zurückgehen wird.                         gerät. Viele Entwicklungslänger mit hohen Geburtenra-
                                                            ten waren in den vergangenen Jahren jedoch von politi-
Der Rückgang des Bevölkerungswachstums ist dabei vor        scher Instabilität, sozialen Unruhen oder gar Bürgerkrie-
allem für die Länder mit den höchsten Geburtenraten         gen betroffen. Unter diesen Umständen ist schon die
von entscheidender Bedeutung. In zwölf Staaten (Af-         Abdeckung medizinischer Grundbedürfnisse eine Her-
ghanistan, Angola, Burkina Faso, Burundi, Tschad,           ausforderung.
Demokratische Republik Kongo, Mali, Niger, Nigeria,
Somalia, Osttimor, Uganda) wiesen Frauen zwischen           Sollte sich die Schweiz wirklich zum Ziel setzen wollen,
2005 und 2010 eine Fertilitätsrate von mehr als sechs       bei der Reduktion des Bevölkerungswachstums in Ent-
Kindern aus und es ist davon auszugehen, dass diese         wicklungsländern mitzuhelfen, dann sind Massnahmen
Rate in Zukunft um weniger als ein Kind pro Jahrzehnt       zur freiwilligen Familienplanung wohl fehl am Platz. Im
zurückgehen wird.32 Bis Ende des Jahrhunderts werden        besten Fall kosten sie den Steuerzahler Geld, ohne eine
die erwähnten Länder ihren Anteil an der Weltbevölke-       Wirkung zu entfalten. Im schlechteren Fall sorgt die
rung wohl gegenwärtig 5.1% auf 19.3% vergrössern, was       Umverteilung von Entwicklungshilfegeldern dafür, dass
in absoluten Zahlen einem Anstieg von 330 Millionen         diese Gelder in Bereichen fehlen, wo sie einen viel grös-
auf 2 Milliarden Menschen entspricht.33                     seren Einfluss auf die Bevölkerungsentwicklung in den

                                                                                                                   5
Analyse zur Ecopop-Initiative

entsprechenden Ländern entwickeln könnten. Der Bun-          zudem, dass die neuzugezogenen Ausländer nicht die
desrat weist in seiner Botschaft zur Initiative deshalb zu   Hauptschuldigen am Landverbrauch in der Schweiz
Recht daraufhin, dass die Förderung der freiwilligen         sind: Je kleiner nämlich die Anzahl Ausländer in einem
Familienplanung nur im Verbund mit weiteren Mass-            Kanton, desto stärker fiel das Siedlungswachstum aus.43
nahmen erfolgreich sein kann.39 Dazu gehören u.a. die        Somit hat die Zersiedelung in der Schweiz wohl vor
Stabilisierung des Staatswesens, die Einrichtung eines       allem damit zu tun, dass wir heute pro Kopf deutlich
verlässlichen Gesundheitssystems und eben die Stärkung       mehr Wohnfläche nutzen als noch vor 20 Jahren. Es
von Frauenrechten.                                           besteht also noch durchaus Potential um die vorhande-
                                                             ne Wohnfläche in der Schweiz optimal zu nutzen –
                                                             ohne die Nettomigration radikal zu senken.
2. Migrationsregulation in Bezug
   auf die Schweiz                                           2.2. Hintergrund zur Masseneinwanderungs-
                                                                  und Ecopop-Initative
2.1. Wie viele Menschen verträgt die Schweiz                 Die Schweiz hat sich innert 100 Jahren von einem typi-
     tatsächlich?                                            schen Auswanderungs- zu einem Einwanderungsland
Eine wissenschaftlich und objektiv begründete Kapazi-        gewandelt. Mit der Transformation von einer ressour-
tätsgrenze für die Bevölkerungszahl der Schweiz ist aus      cenintensiven Landwirtschaft- und Industrie- zur perso-
Sicht der Autoren schwer abschätzbar. Wie hoch eine          nalintensiven Dienstleistungsgesellschaft ist das Wirt-
allfällige Kapazitätsgrenze ist, hängt immer davon ab,       schaftspotenzial der Schweizer Wirtschaft nicht mehr an
welche Faktoren wie beispielsweise verfügbare Bauflä-        die natürlichen Rohstoff- und Landressourcen gekop-
che, Infrastruktur, Lebensqualität, kulturelle Identität     pelt. Durch die wachsende Wirtschaft, die steigende
usw. in die Analyse miteinbezogen und gewichtet wer-         Komplexität der ökonomischen Systeme und die fort-
den. Setzt man den Schwerpunkt auf die erschliessbare        schreitende Arbeitsteilung ist auch der Bedarf an Ar-
Baufläche, wird diese Zahl wohl deutlich höher ausfal-       beitskräften gestiegen und konnte mit der stagnierenden
len, als wenn man den Fokus auf eine intakte Landschaft      Geburtenrate44 nicht mehr abgedeckt werden.45
legt.                                                        Mit dem sozialen Wandel hat sich auch das Anforde-
Es gibt aber durchaus interessante Szenarien, die in         rungsprofil an die Arbeitskräfte verändert. Waren es in
diesem Zusammenhang ausgearbeitet wurden. Das                der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts noch haupt-
Laboratoire Bâle (Laba) hat 2014 unter der Leitung des       sächlich Saisonniers, welche für körperlich fordernde
ETH Professors Harry Gugger das Buch „Swiss Lessons:         Arbeiten ins Land geholt wurden, besteht heute eine
Teaching and Research in Architecture 2013“ publiziert.40    vermehrte Nachfrage nach hoch qualifizierten Fachkräf-
Darin versuchten die Autoren aufzuzeigen, wie eine           ten,46 was sich in den aktuellen Einwanderungsstatisti-
Schweiz mit 14 Millionen Einwohnern im Jahr 2048             ken zeigt: Der Anteil an hoch qualifizierten Fachkräften
aussehen würde. Das Buch kommt zum Schluss, dass so          ist seit der Annahme des Freizügigkeitsabkommens und
viele Einwohner gut in der Schweiz untergebracht wer-        der langsamen Erholung nach der Wirtschaftskrise von
den könnten. Dies soll möglich werden, in dem sich           2008 stark angestiegen.47 Mit – aber wie vorhin gezeigt
städtische Vororte wie z.B. die Zürcher Region Glattal       nicht unbedingt wegen – der Bevölkerungszunahme
zu eigentlichen Städten entwickeln. Ausserdem sehen          stieg auch der Wohn- und Infrastrukturbedarf an und
die Autoren ein grosses Potential für zusätzliche Ein-       wurde zu einem tragenden Hauptargument für die
wohner in sogenannten Netzwerkstätten wie Olten oder         Volksinitiativen „Gegen Masseneinwanderung“ der
Bern. In ruhigen Zonen wie im Napfgebiet und in alpi-        SVP48 und „Stopp der Überbevölkerung“ von Eco-
nen Brachen wie Boltigen BE sei hingegen kein grosser        pop.49
Bevölkerungszuwachs zu erwarten.                             Mit der Annahme der Masseneinwanderungsinitiative
Im Gegensatz zu Gugger et al. (2014) rechnet das BFS in      (MEI) zu Beginn von 2014 soll die Einwanderung zu-
seiner aktuellsten Prognose mit maximal 10,7 Millionen       künftig mittels Kontingentierung gesteuert werden,
Einwohnern im Jahr 2048.41 Weitere interessante Zahlen       wobei über deren genaue Umsetzung nach wie vor
liefert die Arealstatistik 2013 des BFS. Diese zeigt auf,    Unklarheit herrscht. Die Kontingentierung steht im
dass die Schweizer Wohnbevölkerung zwischen 1985             Widerspruch zum Prinzip des freien Personenverkehrs
und 2009 von 6.3 Mio. auf 7.4 Mio. Personen gestiegen        in der Europäischen Union und bis anhin gab es noch
ist.42 Das entspricht einer Zunahme von 17.5%. Im            keine Anzeichen, dass die EU der Schweizer Position
selben Zeitraum nahm aber auch die Siedlungsfläche pro       viel Verständnis entgegenbringen würde. Im Gegenteil:
Einwohner um rund 20 m2 auf 407 m2 zu. Unter dem             Eine erste Reaktion auf die Annahme der MEI beinhal-
Begriff Siedlungsfläche werden alle Gebäude für Woh-         tete den bedingten Ausschluss der Schweiz aus dem
nen, Industrie, Infrastruktur, Arbeit, Ausbildung sowie      EU-Forschungsrahmenprogramm „Horizon 2020“ und
Verkehrs- und Erholungsflächen zusammengefasst. Die          dem Studienaustauschprogramm „Erasmus+“. Inzwi-
Siedlungsfläche in der Schweiz ist in dieser Zeit um         schen wurden Anstrengungen unternommen um dem
23.4% gewachsen und lag damit höher als die Bevölke-         Schweizer Forschungsstandort und den Schweizer Stu-
rungszunahme von 17.5%. Eine erst kürzlich erschiene-        dierenden wieder Zugang zum europäischen For-
ne Untersuchung der Neuen Zürcher Zeitung zeigte             schungs- und Studienraum zu verschaffen, sowie be-

                                                                                                                   6
Analyse zur Ecopop-Initiative

troffene Projekte mittels Bundesgeldern während der          ausgeprägt. Insbesondere in Management, Administrati-
Übergangsphase zu unterstützen.50 Es ist jedoch davon        on, Finanzen, Rechtswesen, Gesundheitsberufen, Lehr-,
auszugehen, dass die Schweiz auch bei zukünftigen EU-        Kultur- und technischen Berufen wurde ein erhöhter
Programmen benachteiligt wird und bei einer Annahme          Fachkräftemangel geortet. Die meisten weisen dabei
der Volksinitiative nur noch als Drittstaat teilnehmen       einen überdurchschnittlichen Bedarf nach gut qualifi-
kann. In solch einem Szenario würden Projekte nicht          zierten und tertiär ausgebildeten Fachkräften auf. Die
mehr direkt von der EU finanziert.51                         genauen Gründe für den Fachkräftemangel konnten
                                                             indes nicht genauer eruiert werden.57 Die Kombination
Mit der Volksinitiative der Umweltorganisation Ecopop        aus hohen Löhnen, guten Arbeits- und Lebensbedin-
am 30. November 2014 kommt ein weiterer Vorschlag
                                                             gungen und der anhaltenden Nachfrage nach Fachkräf-
zur Beschränkung der Bevölkerungszunahme zur Ab-
                                                             ten, lässt darauf schliessen, dass auch in den nächsten
stimmung. Ähnlich wie bei der Masseneinwanderungs-
                                                             Jahren insbesondere Personen mit einer höheren Aus-
initiative werden der Schutz des Kulturlandes und damit
                                                             bildung zwecks Arbeit in die Schweiz einwandern wer-
der Erhalt einer „unverbauten Schweiz“ für zukünftige
                                                             den.
Generationen propagiert. Eine erfolgreiche Umsetzung
würde eine starke Einschränkung der Nettozuwande-            Das Freizügigkeitsabkommen garantiert EU/EFTA-
rung in die Schweiz auf 0.2% der ständigen Wohnbe-           Bürgern, welche in der Schweiz sind und eine Aufent-
völkerung zur Folge haben. Neben den langfristigen           haltsbewilligung haben, den Nachzug der Ehegatten,
Auswirkungen auf die Wirtschaft im Allgemeinen sind          Nachkommen und Schwieger-/Eltern. Es überrascht
auch die Folgen für die Forschungs- und Bildungsland-        daher nicht, dass der Familiennachzug als zweithäufigs-
schaft Schweiz nicht vorauszusehen, denn traditionell ist    ter Einwanderungsgrund aufgelistet wird.58 Es ist des-
gerade im Bereich der Forschung und Lehre eine hohe          halb davon auszugehen, dass sich die Zahlen von Ein-
Internationalität vorhanden. Bei einer Annahme der           wanderern zwecks Arbeitserwerb und Familiennachzug
Initiative könnten Fachbereiche wie die technischen          in ähnlicher Weise entwickeln werden.
(62%), Wirtschafts- (62%) sowie Naturwissenschaften
(57%), welche bereits heute stark auf ausländische Pro-
fessoren/innen angewiesen sind,52 langfristig Rekrutie-      2.4. Migration im Schweizer Wissenschaft- und
rungsprobleme haben.                                              Technologiesektor – mögliche Auswirkun-
Wie sich die Schweiz in den nächsten Jahrzenten entwi-            gen der Masseneinwanderungs- und Eco-
ckeln wird, ist schwierig vorherzusagen. Wie in anderen           pop-Initiative
hochentwickelten Ländern zeichnet sich jedoch eine
                                                             Der Schweizer Wissenschaftsbetrieb ist wie kaum ein
Weiterentwicklung von einer Dienstleistungs- zu einer
                                                             Wirtschaftszweig abhängig von ausländischen Fachkräf-
Wissens- und Informationsgesellschaft ab,53 was auch in
                                                             ten. Eine im Wissenschaftsmagazin „Nature Biotechno-
dem erwarteten Zuwachs an Studienabschlüssen in den
                                                             logy“ publizierte Umfrage von 2012 zeigt, dass die in
nächsten Jahren reflektiert wird.54 Ein Mangel an Fach-
                                                             der Schweiz arbeitenden Wissenschaftler und Wissen-
kräften könnte somit in der Zukunft weitaus gravieren-
                                                             schaftlerinnen in den Bereichen Biologie, Chemie, Erd-
dere Konsequenzen für die wirtschaftliche Entwicklung
                                                             und Umweltwissenschaften sowie Materialwissenschaf-
der Schweiz und dem Wohlergehen zukünftiger Genera-
                                                             ten zu 57% aus dem Ausland stammen. Damit nimmt
tionen bergen als dies heute absehbar ist.
                                                             das Land einen internationalen Spitzenplatz ein. Nur
                                                             noch Kanada (47%) und Australien (45%) haben ver-
                                                             gleichbare Ausländeranteile im Forschungsbereich.59
2.3. Ursachen der aktuellen Migration in die
     Schweiz                                                 Ein ähnliches Bild zeigt sich mit Blick auf den gesamten
                                                             Hochschulbetrieb in der Schweiz. 2013 kamen nach
Gemäss dem Bundesamt für Migration waren Arbeit              Zahlen des Bundes 52% aller Professoren, Assistieren-
(48%), Familiennachzug (32%) und Aus- und Weiterbil-         den, wissenschaftlichen Mitarbeitern und übrigen Do-
dung (11%) die Hauptgründe für Einwanderung im               zierenden an Schweizer Universitäten aus dem Aus-
letzten Jahr (Stand Dezember 2013).55                        land.60 Und auch im ganzen Bereich „Wissenschaft und
Seit der Annahme des Freizügigkeitsabkommens sind            Technologie“, in dem 2013 insgesamt 41% der Erwerb-
vermehrt hochqualifizierte Personen (abgeschlossene          stätigen in der Schweiz arbeiteten,61 sind die Verhältnis-
Ausbildung auf Tertiärstufe) eingewandert, wobei der         se vergleichbar: 2012 besetzten Ausländer 39% aller
einheimische Fachkräftemangel die Hauptursache dafür         Vollzeitstellen in diesem Sektor, wobei kein Unterschied
zu sein scheint.56                                           zwischen der Privatwirtschaft und der öffentlichen
                                                             Hand bestand.62
Das SECO hat 2014 eine Studie zum Fachkräftemangel
in der Schweiz in Auftrag gegeben, welche zum Schluss        Der Hauptgrund für den offensichtlichen Mangel an
kam, dass ein Mangel in 26 von 39 untersuchten Berufs-       sogenannten MINT-Fachkräften (Mathematik, Informa-
feldern besteht. Der Begriff „Fachkraft“ ist jedoch sehr     tik, Naturwissenschaft, Technik) scheint dabei im Bil-
weit gefasst und setzt in vielen Fällen nicht zwingend       dungsbereich zu liegen. Im Studienjahr 2013/2014 wa-
eine höhere Ausbildung oder Qualifikation vor. Obwohl        ren gerade einmal 29% der Studierenden an Schweizer
ein Fachkräftemangel für verschiedene Berufsfelder           Universitäten in einem wissenschaftlichen oder techni-
besteht, ist er je nach Berufsgruppe unterschiedlich stark   schen Fach eingeschrieben,63 während es bei den Fach-

                                                                                                                     7
Analyse zur Ecopop-Initiative

hochschulen im selben Zeitraum sogar nur 20% der               die verstärkte Förderung bestimmter Berufszweige einen
Studierenden naturwissenschaftliche oder technische            Fachkräftemangel in anderen Bereichen verursacht.
Fächer belegten.64 In der Berufsausbildung sind eben-          Hinzu kommt, dass die Schweiz das Potential an inlän-
falls nur 19% aller Lehrstellen dem Bereich Wissen-            dischen Fachkräften schon ausgesprochen gut aus-
schaft und Technologie zuzuordnen.65                           schöpft: 79% der 15-62 Jährigen gehen in der Schweiz
                                                               einer Erwerbstätigkeit nach, was der höchsten Erwerbs-
Die zu geringe Ausbildung an MINT-Fachkräften wird
                                                               quote in ganz Europa entspricht. Und auch bei den
auch auf der politischen Ebene schon seit längerem
                                                               Erwerbslosenzahlen nimmt die Schweiz mit 4.1% bei
diskutiert. In einem Bericht von 2010 schlug der Bun-          den 15 bis 74 Jährigen sowie mit 8.2% bei den 15 bis 24
desrat deshalb verschiedenen Massnahmen vor, welche
                                                               Jährigen einen internationalen Spitzenplatz ein.69 Es ist
dem MINT-Mangel entgegenwirken könnten. Insbe-
                                                               also zu bezweifeln, dass der notwendige Bedarf an
sondere von der frühzeitigen Förderung des Technik-
                                                               Fachkräften allein mit Nachwuchsförderung und einer
verständnisses an Schulen, der Erhöhung des Frauenan-
                                                               besseren Ausnutzung des inländischen Arbeitskräftepo-
teils im MINT-Bereich, dem erleichterten Zugang zu
                                                               tentials gedeckt werden kann.
einem MINT-Studium und der erleichterten Zulassung
von Ausländerinnen und Ausländern mit Schweizer                Zusammenfassend lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt
Hochschulabschluss versprach sich der Bundesrat mit-           noch nicht abschätzen, wie sich die Annahme der Mas-
tel- bis langfristige Erfolge.66 Nach Annahme der Mass-        seneinwanderungsinitiative auf den Forschungs- und
einwanderungsinitiative wird letztere Option wohl an           Bildungsplatz Schweiz auswirken wird. Dazu ist vorerst
Priorität verloren haben, sodass wir uns im Folgenden          der Verlauf der Verhandlungen zwischen der Schweizer
au die drei erstgenannten Möglichkeiten konzentrieren          Regierung und den europäischen Verhandlungspartnern
werden.                                                        abzuwarten. Sollten jedoch einschneidende Kontingente
                                                               zur Anwendung kommen, dann werden grosse Teile der
Alle drei Massnahmen sind sicherlich dazu geeignet, den
                                                               Schweizer Bildungslandschaft unter erheblichem Druck
MINT-Fachkräftemangel zu beheben. Jedoch ist es
                                                               geraten. Aus Sicht der Autoren ist deshalb von rigiden
fraglich, ob sich die Erfolge rasch genug einstellen, um
                                                               Kontingenten abzuraten. Zumindest sollte die Ausfüh-
allfällige negative Auswirkungen von MEI und Ecopop-
                                                               rungsgesetzgebung den betroffenen Wirtschaftszweigen
Initiative abfedern zu können. Da sich Jugendliche
                                                               eine genügend lange Übergangszeit zur Anpassung an
spätestens mit 15 Jahren für eine Lehre oder für den
                                                               das neue Kontingentsregime einräumen. Gleichzeitig
Erwerb einer gymnasialen Matura entscheiden, müssen
                                                               müssten rechtzeitig Massnahmen getroffen werden, um
allfällige Förderinstrumente bereits vor diesem Zeit-
                                                               die Ausbildung inländischer Fachkräfte zu fördern und
punkt ansetzen. Das bedeutet jedoch, dass danach meh-
                                                               den Anteil der erwerbstätigen Bevölkerung anzuheben.
rere Jahre eingerechnet werden müssen, bevor der Ar-
beitsmarkt von den Neu-Absolventen im MINT-                    Die Annahme der Ecopop-Initiative würde aufgrund
Bereich profitieren könnte. Während eine Berufslehre           der kurzen Übergangsfristen sowie der starken Einwan-
im technisch-naturwissenschaftlichen Bereich zwischen          derungsbeschränken voraussichtlich sehr rasch zu einem
drei und vier Jahren dauert,67 müssen für eine Master-         Fachkräftemangel führen. Der Initiativtext schreibt eine
ausbildung inklusive vorangegangener Maturität durch-          maximale Zuwanderungsrate von 0.2% im dreijährigen
schnittlich neun Jahre nach der obligatorischen Schulzeit      Durchschnitt vor.70 Überdies sind die Übergangsbe-
veranschlagt werden (vier Jahre Gymnasium, drei Jahre          stimmungen so formuliert, dass die Zuwanderung im
Bachelor, zwei Jahre Master).68 Da viele naturwissen-          ersten Kalenderjahr nach Annahme der Initiative noch
schaftliche Berufe zudem oft eine Doktoratsausbildung          um 0.6%, im zweiten Kalenderjahr um 0.4% und bereits
verlangen, müssen noch einmal mindestens drei Jahre            ab dem dritten Jahr um maximal 0.2% wachsen darf.71
hinzugezählt werden. Zusammengefasst würden also               Bei einer ständigen Wohnbevölkerung von gut 8.1 Milli-
allerfrühestens in vier bis zwölf Jahren mehr inländische      onen Personen, dürfte die Nettozuwanderung (Einwan-
MINT-Fachkräfte auf den Arbeitsmarkt gelangen.                 derung abzüglich Auswanderung) 2015 noch knapp
                                                               49‘000 Personen betragen, 2016 würde diese Zahl auf
Überdies müssen wir uns die Frage stellen, wie sich eine
                                                               ungefähr 32‘000 Personen sinken, um ab 2017 bei
verstärkte Förderung einheimischer Arbeitskräfte im
                                                               16‘000 Personen pro Jahr zu verweilen.72 Es ist ausge-
Wissenschafts- und Technikbereich auf andere Berufe
                                                               sprochen unwahrscheinlich, dass der Wissenschafts- und
auswirken würde. Das Reservoir inländischer Fachkräfte
                                                               Technologiesektor unter diesen Voraussetzungen genü-
ist nicht unbeschränkt, sodass die Gefahr besteht, dass
                                                               gend Arbeitskräfte rekrutieren könnte.

                                                               on Modelling and Simulation, Perth, Australia, 12–16
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                                                               3 E. Glaeser (2012),The Triumph of the City: How Our

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Analyse zur Ecopop-Initiative

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Analyse zur Ecopop-Initiative

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