Anlagepolitik Wirtschaft und Finanzmärkte Oktober 2020 - St.Galler Kantonalbank Deutschland AG
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Inhaltsverzeichnis Titelbild 1 Editorial Rheinfall, Kanton Schaffhausen 115'000 Dollar pro Sekunde Foto: Roland Gerth, Thal 2 Wirtschaft US-Arbeitsmarkt beschreitet Erholungspfad 4 Zinsen und Renditen Die Fed gibt höheren Leitzinsen keine Chance 5 Aktienmärkte Techwerte 2020: Erneute Dotcom-Blase? 6 Währungen Leitwährung US-Dollar 7 Rohstoffmärkte Industriemetalle – Stimmungsumschwung 8 Anlagestrategie Lackmustest steht bevor 9 Marktübersicht Wirtschaftsdaten und Ausblick Finanzmärkte und Prognosen Wir verwalten Vermögen nicht nur, wir pflegen es. St.Galler Kantonalbank AG St.Galler Kantonalbank Deutschland AG St.Leonhardstrasse 25 Prannerstraße 11 CH-9001 St.Gallen 80333 München Telefon +41 (0) 71 227 97 00 Telefon +49 (0) 89 125 01 83 - 611 info@sgkb.ch info@sgkb.de www.sgkb.ch www.sgkb.de
Editorial 115'000 Dollar pro Sekunde Liebe Anlegerin Lieber Anleger 115'000 Dollar pro Sekunde. Das Die Schulden der USA sind in ihrem Ausmass ist nicht der Lohn von Usain Bolt nicht mehr greifbar, können vom US-Treasury je- während eines 100m-Laufs, son- doch problemlos finanziert werden. Das gilt dern das Tempo, mit dem die auch für die in der Corona-Krise zusätzlich plat- Schulden der USA momentan zu- zierten Staatsanleihen. Das hängt auch mit der nehmen. Das US-Finanzamt hat Gläubigerstruktur zusammen. Mittlerweile ist mittlerweile einen Schuldenberg die Fed bei weitem der grösste Gläubiger. 4'400 von fast 27'000 Mrd. US-Dollar angehäuft. Das Mrd. US-Dollar oder 16% der ausstehenden US- sind 5'000 Mrd. mehr als noch Anfang 2019. Staatsanleihen werden von der Fed gehalten, Damals wurde während Wochen die staatliche Tendenz steigend. Gefolgt wird die Fed von Ja- Verwaltung stillgelegt, weil man sich zwischen pan und China, die jeweils einen Anteil von 4% Kongress und Weissem Haus nicht über eine Er- besitzen. Eine weitere Finanzierungsquelle sind höhung des Schuldendeckels einigen konnte. die grossen Anlagefonds und institutionelle In- Fairerweise muss man anfügen, dass in den letz- vestoren, die für ihre Derivatgeschäfte amerika- ten Monaten vor allem die Corona-Hilfsgelder nische Staatsanleihen als Sicherheit hinterlegen die Schulden explodieren liessen. müssen. Beim Amtsantritt von Ronald Reagan 1981 wa- Die Schuldenspirale wird nicht auf ewig so wei- ren die USA praktisch schuldenfrei. Sein miss- terdrehen können. Die Schulden sind mittlerwei- glückter Versuch, durch Steuersenkungen die le auf rund 125% des BIP und damit in die Nähe Wirtschaft so stark anzukurbeln, dass die Steu- italienischer Verhältnisse gestiegen. Die USA ereinnahmen die Kosten der Steuersenkung werden ihr Budgetdefizit wieder in den Bereich mehr als kompensieren, führte zu einem in die- von 500 Mrd. US-Dollar pro Jahr senken müs- ser Zeit spektakulären Defizit von 200 Mrd. US- sen, damit zumindest die Schuldenquote im Ver- Dollar pro Jahr. Um die Jahrtausendwende unter gleich zum BIP nicht weiter ansteigt. Trotzdem Bill Clinton schrieben die USA letztmals Über- habe ich keine Angst vor einem Schuldenkollaps schüsse in ihrem Staatshaushalt. Damals mach- der Amerikaner oder von einem massiven Zins- ten Berechnungen die Runde, wann der letzte anstieg. Die Finanzierung der Schulden ist stabil US-Treasury verschwinden wird. abgestützt und viele der Investoren kommen gar nicht darum herum, im grossen Stil US-Staatsan- Mit 9/11 und dem nachfolgenden Irakkrieg war leihen zu halten. die Budgetdisziplin in den USA Geschichte. Rasch stieg unter Georg W. Bush das jährliche Defizit gegen 500 Mrd. Dollar. Barack Obama startete nach der Finanzkrise und den damit ver- bundenen Ausgaben zur Rettung des US-Ban- kensystems mit einem Minus von 1'400 Mrd. US-Dollar, bevor er das Defizit zumindest wieder deutlich reduzieren konnte. Mit dem Amtsan- tritt von Donald Trump wurde das Geld dann Dr. Thomas Stucki wieder mit vollen Händen ausgegeben. Chief Investment Officer Oktober 2020 Anlagepolitik 1
Wirtschaft US-Arbeitsmarkt beschreitet Erholungspfad Die Entwicklung am US-Arbeitsmarkt ist wichtig zählte neben dem Staat, der im Zuge einer für die wirtschaftliche Erholung der USA von der Volkszählung kräftig Stellen aufbaute, auch der Corona-Krise. Nur wer einen Job hat, kann kon- Detailhandel, professionelle Unternehmens- sumieren. Gerade für die konsumorientierte US- dienstleistungen sowie das Bildungs- und Ge- Wirtschaft ist das essenziell. sundheitswesen zu den grössten Gewinnern. Am stärksten zurück liegt mit einem Minus von Die zentrale Bedeutung des Arbeitsmarktes ist 24.5% der Sektor Freizeit und Gastronomie. schnell erklärt: Mit einer steigenden Arbeitslo- sigkeit sinkt in der Regel das verfügbare Einkom- Einkommensunterschiede nehmen zu men, was dazu führt, dass weniger konsumiert Um die Auswirkungen der Corona-Krise abzufe- wird. Auch führt Unsicherheit am Arbeitsmarkt dern, wurde im März den Arbeitslosen bis zu zu einer erhöhten Sparquote und somit eben- 600 US-Dollar zusätzliche Arbeitslosenunter- falls zu reduziertem Konsum. Der Arbeitsmarkt stützung pro Woche zugesichert. Zudem wurde ist ein wichtiger Faktor für die wirtschaftliche die maximale Bezugsdauer angehoben. Das An- Entwicklung in einem Land. In den USA macht recht auf Arbeitslosenunterstützung wurde aus- der private Konsum gut zwei Drittel des BIPs aus. gedehnt auf alle Personen, welche aufgrund der Corona-Pandemie nicht arbeiten konnten. Mitt- USA hat Talsohle durchschritten lerweile ist dieses Programm ausgelaufen und Die Arbeitslosenrate in den USA ist im Zuge der die Politik konnte sich noch nicht auf ein weite- Corona-Pandemie stark angestiegen. Sie schoss res Fiskalpaket einigen. Als Übergangslösung von 3.5% Ende Februar innerhalb eines Monats wurde das «Lost Wages Assistance Program» ins auf 14.7%. Seither ist sie wieder gesunken und Leben gerufen, welches jedoch weniger umfas- notiert aktuell bei 8.4%. Solche Ausschläge sind sende Leistungen beinhaltet. Die Wirksamkeit in der Geschichte einmalig und zeigen, wie stark der politischen Massnahmen ist allerdings da- der realwirtschaftliche Schock durch Corona war. Mit den Lockerungsmassnahmen hat auch das Stellenwachstum wieder etwas Fahrt aufge- nommen. Die Zahl der offenen Stellen ist im Juli bereits den dritten Monat in Folge gestiegen, was für eine Verbesserung der Lage am US-Ar- beitsmarkt spricht. Es gibt jedoch immer noch 2.5 Arbeitssuchende auf eine freie Stelle, was die Stellensuche weiter schwierig gestaltet. US-Arbeitslosenquote ist bereits wieder gesunken Noch im Februar gab es mehr offene Stellen als Arbeitssuchende. Im Grossen und Ganzen deu- Arbeitslosenquote ten die Zahlen jedoch auf eine kontinuierliche 16% Entspannung auf dem Arbeitsmarkt hin, wenn 14% auch mit zuletzt abgeschwächter Dynamik. 12% Hälfte der Stellenverluste wettgemacht 10% Im Zuge der Corona-Krise gingen 22.16 Millio- nen Stellen verloren. Seither wurden insgesamt 8% wieder 10.61 Millionen neue Stellen geschaffen. 6% Zuletzt hatte sich das Stellenwachstum jedoch verlangsamt. Insgesamt resultierte somit ein 4% Verlust von 11.55 Millionen Stellen während der 2% Pandemie. Im August wurden in der Privatwirt- 0% schaft in 69% der Wirtschaftszweige ein Stel- 2000 2005 2010 2015 2020 lenaufbau vermeldet. Im verarbeitenden Gewer- Arbeitslosenquote USA Quelle: Bloomberg; Stand: 31.08.2020 Quelle: Bloomberg be lag der Wert bei 59.2%. Auf Branchenebene 2 Anlagepolitik Oktober 2020
durch geschmälert worden, dass viele Personen, kommensunterschiede könnte zudem dadurch insbesondere im Niedriglohnsektor, schlecht begünstigt worden sein, dass Personen in Nied- über die Programme informiert sind und folglich riglohnberufen oft keine Möglichkeit zu Home- nicht im vollen Umfang von den Begünstigun- Office haben und daher häufiger von Entlas- gen profitieren können. Dass nicht alle Personen sungen betroffen waren. Die erhöhte Arbeits- gleichermassen von der Krise betroffen sind, losigkeit und das dadurch reduzierte Einkom- zeigt sich daran, dass sich das gesamte Vermö- men hat auch einen Einfluss auf den Woh- gen aller Amerikaner und Amerikanerinnen nungsmarkt. Knapp ein Drittel der Amerikane- trotz Krise vergrössert hat. Dies, obwohl unzäh- rinnen und Amerikaner konnten in den letzten lige US-Bürger ihren Job verloren haben und Ar- Monaten nicht die vollständigen Wohnkosten beitslosenunterstützung beantragen mussten. bezahlen. Dabei verteilen sich die Anzahl Per- sonen, welche ausstehende Zahlungen haben, Tiefe Einkommen besonders betroffen gleichmässig auf Mieter und Hausbesitzer. Wo- Knapp zwei Drittel gaben in einer Umfrage an- bei Hausbesitzer im Durchschnitt höhere Schul- fangs Juni an, dass sich ihr Einkommen wegen den angehäuft haben. Ein Grossteil der an- der Corona-Pandemie verkleinert hat. Bei den fangs Monat ausstehenden Zahlungen konn- Arbeitnehmenden mit einem Jahreseinkom- ten jeweils später im Monat beglichen werden. men unter 40'000 US-Dollar waren es sogar 37.3%. Dies zeigt, dass Personen mit einem Ausblick Arbeitsmarkt kleineren Einkommen überproportional von Der US-Arbeitsmarkt hat die Talsohle der Coro- der Krise betroffen sind. Sie sind in Sektoren, na-Krise durchschritten und setzt zur Erholung welche besonders schwer von der Krise betrof- an. Zuletzt geriet diese Erholung jedoch leicht fen waren, wie dem Detailhandel und dem Frei- ins Stocken und war insbesondere nicht mehr zeitbereich, übervertreten. Der Anstieg der Ein- so breit abgestützt. Zudem sorgte die Unge- wissheit darüber, ob es weitere Fiskalpakete gibt und wie diese ausgestaltet sein könnten, für erneute Unsicherheit. Sollte der Rückgang der Neuansteckungen jedoch anhalten, könnte dies dazu führen, dass weitere Lockerungen folgen und Geschäfte die Kapazität wieder er- höhen können. Dies würde der zuletzt schlep- penden Erholung am US-Arbeitsmarkt wieder neuen Schwung verleihen. Insbesondere Die Hälfte der verlorenen Stellen wurde wieder wettgemacht schwer von der Krise betroffene Bereiche könn- ten auf Lockerungen der Corona-Massnahmen Stellenverluste und -wachstum ausserhalb der Landwirtschaft (in Millionen Stellen) 10 mit Neueinstellungen reagieren. Die Erholung ist allerdings fragil und könnte durch erneute 5 Rückschläge im Kampf gegen die Corona-Pan- demie gebremst werden. Aufgrund der hohen 0 Agilität des US-Arbeitsmarktes ist anzuneh- -5 men, dass er sich schneller erholt als europäi- sche Arbeitsmärkte. Im Vergleich zu vielen eu- -10 ropäischen Ländern, wo ein Anstieg der Ar- beitslosigkeit noch bevorsteht, ist sie in den -15 USA bereits von ihrem Höchststand von 14.7% -20 im April zurückgekommen und der Rückgang der Arbeitslosigkeit wird im Zuge des erwarte- -25 Jan. 20 Feb. 20 Mär. 20 Apr. 20 Mai 20 Jun. 20 Jul. 20 Aug. 20 ten wirtschaftlichen Aufschwungs voraussicht- Monatlicher Stellenabbau Monatlicher Stellenaufbau lich weitergehen, wenn auch nicht mehr mit Quelle: Bloomberg; Stand: 31.08.2020 Quelle: Bloomberg dem gleichen Tempo. n Oktober 2020 Anlagepolitik 3
Zinsen und Renditen Die Fed gibt höheren Leitzinsen keine Chance Mit dem Ausbruch der Corona-Pandemie ist Zinsen bleiben noch jahrelang tief auch die US-Notenbank Fed wieder zur Nullzins- Gemäss den Prognosen der Fed liegt die Inflati- politik zurückgekehrt. Das kürzlich angepasste on in den USA jedoch selbst Ende 2023 noch Inflationsziel sorgt dabei für noch mehr Flexibi- nicht über 2%. Folglich rechnen die meisten lität, um mit der Erhöhung der Leitzinsen zuzu- Währungshüter auch in drei Jahren noch mit warten. Die Leitzinsen scheinen damit für Jahre Nullzinsen. Dies zeigt sich im sogenannten Dot- auf tiefem Niveau eingefroren. Plot-Diagramm, das die einzelnen Prognosen der Währungshüter für den Leitzins über die Zeit Neben dem Erreichen eines maximalen Beschäfti- zusammenfasst. Das sind schlechte Nachrichten gungsgrades steht auch bei der US-Notenbank für viele andere Zentralbanken. Denn kaum eine Fed – wie bei den meisten anderen Zentralbanken Notenbank dürfte vor dem amerikanischen Pen- – das Sicherstellen stabiler Preise zuvorderst auf dant mit Zinserhöhungen starten. So auch die der Aufgabenliste. Dies wurde bereits 1913 im Europäische Zentralbank und die Schweizeri- «Federal Reserve Act» festgehalten. Was Preissta- sche Nationalbank nicht. Höhere Zinsen sind bilität jedoch im Detail genau bedeutet, wurde deshalb auch in Europa und der Schweiz auf ab- vom Offenmarktausschuss soeben neu definiert. sehbare Zeit keine zu erwarten, weder bei den Leitzinsen, noch bei den längerfristigen Zinsen. n Durchschnittlich ist das Zauberwort Bis anhin galt die Devise, dass die Inflationsrate wenn immer möglich nahe bei 2%, aber nicht da- rüber liegen sollte. Inflationsraten über 2% wur- den nicht gern gesehen und raschmöglichst mit höheren Leitzinsen bekämpft. Diese Definition hat der Offenmarktausschuss der US-Notenbank nun revidiert. Zwar wird weiterhin eine Inflations- rate von 2% angepeilt, diese soll jedoch durch- schnittlich über die Zeit erreicht werden. Das be- deutet, dass künftig die Preissteigerungen auch eine Weile höher als 2% liegen dürfen, wenn sie zuvor über einen längeren Zeitraum darunter no- tierten. Zäsur in der Geldpolitik US-Leitzinsen auf tiefem Niveau eingefroren Was das nach etlichen Jahren tiefer Inflationsra- ten bedeutet, machte Fed-Präsident Jerome Pow- Erwartungen der FOMC-Mitglieder für den zukünftigen Leitzins («Dot Plot»-Diagramm) ell an der Pressekonferenz im Anschluss an die 4% letzte Sitzung des Offenmarktausschusses deut- lich. Die US-Notenbank möchte die Leitzinsen so lange bei Null halten, bis sich zwei Bedingungen 3% erfüllt haben. Einerseits müssen sich die Arbeits- marktbedingungen deutlich verbessern. Aktuell 2% liegt die Arbeitslosenquote bei 8.4%. Um das «Vor-Corona-Niveau» wieder zu erreichen, muss sie um weitere 5% sinken. Das wird noch einige 1% Zeit in Anspruch nehmen. Andererseits sollte die Inflationsrate auf 2% angestiegen und auf Kurs sein, diese Marke für einige Zeit zu übertreffen. 0% 2020 2021 2022 2023 langfristig Die Fed strebt für eine gewisse Zeit also explizit ei- Einzelprognosen FOMC-Mitglieder ne Inflationsrate über 2% an, was einer Zäsur Dot-Plot-Chart: Widerspiegelt Zinserwartungen der einzelnen Fed-Mitglieder (Punkte) am Meeting vom Septem- ber 2020. Die Mitglieder müssen bekannt geben, wo sie die Zinsen jeweils per Ende Jahr sowie längerfristig sehen. gleichkommt. Quelle: Federal Reserve, Stand: 16.09.2020 Quelle: Federal Reserve 4 Anlagepolitik Oktober 2020
Aktienmärkte Techwerte 2020: Erneute Dotcom-Blase? Das Börsenjahr 2020 wird von den Technologie- tionsdienste dant STOXXEurope600 bzw. zyklischerund 2.5% Konsum im Schweizer gezählt werten dominiert. Der technologielastige Nas- SPI deutlich werden, erhöhtweniger sich stark das Gewicht vertreten.aufDer 40%. erwei- Im daq-Index hat die Corona-Krise längst hinter sich terte US-Technologiesektor Vergleich dazu sind die Technologiewerte wird dabei von we- mit gelassen. Er hat seit Jahresbeginn rund 25% zu- nigen Schwergewichten weniger als 10% Gewicht dominiert. im europäischen Die grössten Pen- gelegt und neue Höchstwerte erreicht. sechsSTOXXEurope600 dant davon: Apple (6%), und 2.5% Microsoft im Schweizer (5.5%), Amazon SPI deutlich (4.5%), wenigerAlphabet stark vertreten. (3%), Facebook Der erwei- (2 Vor allem die grosskapitalisierten Werte Alpha- %) und terte US-Technologiesektor NVIDIA (1%) machen wird alleine dabeieinen vonVier- we- bet, Amazon und Apple haben die Indexent- tel desSchwergewichten nigen S&P500 Index aus.dominiert. Diese Schwergewich- Die grössten wicklung angetrieben. Einige Marktbeobachter te sinddavon: sechs seit anfangsAppleJahr (6%), starkMicrosoft avanciert und (5.5%), ha- fühlen sich in Anbetracht dessen an die Dotcom- ben im August Amazon (4.5%),neue Alphabet Allzeithochs (3%), Facebook erreicht. Sie (2 Exzesse im Jahr 2000 erinnert. Doch gibt es sindund %) mitNVIDIA ihrem starken (1%) machenIndex-Gewicht alleine einen damitVier- für wirklich Parallelen? dendes tel grössten S&P500Teil Index deraus. positiven Diese Schwergewich- US-Börsen-Per- formance te sind seitverantwortlich. anfangs Jahr stark Diesavanciert im Kontrastund ha- zu Techwerte dominieren US-Leitindex Europa, ben im wo August die «Old neueEconomy»-Sektoren Allzeithochs erreicht. wieSieFi- Die Diskrepanz zwischen den europäischen Ak- nanzen, sind mit ihrem Industriestarken und Index-Gewicht nichtzyklischerdamit Konsum für tienmärkten und dem US-Leitindex S&P500, die höhere den grössten Gewichte Teil auf derdiepositiven Waage US-Börsen-Per- bringen. sich im August nochmals akzentuiert hat, ist auf formance verantwortlich. Dies im Kontrast zu die Branchenzusammensetzung zurückzufüh- Europa, Dotcom-Blasewo die «Old 2.0? Economy»-Sektoren wie Fi- ren. Der Technologiesektor im US-Leitindex nanzen, Bemerkenswert Industriebei und dernichtzyklischer Technologierallye Konsum ist, macht mittlerweile rund 30% aus. Rechnet man höhere dass dieGewichte steigenden auf die Waage Umsätze und bringen. Gewinne nicht die technologienahen Schwergewichte wie die mit den Kursavancen mithalten konnten und Google-Mutter Alphabet, Facebook und Ama- sich dadurch die2.0? Dotcom-Blase Bewertungen stark erhöhten. zon hinzu, welche zu den Sektoren Kommunika- Diese sind für die Bemerkenswert beiTechnologiefi der Technologierallye rmen im Bran- ist, tionsdienste bzw. zyklischer Konsum gezählt chenvergleich dass die steigenden am höchsten. Umsätze Teilweise und Gewinne liegen nicht die werden, erhöht sich das Gewicht auf 40%. Im Bewertungen mit den Kursavancen über demmithalten Niveau derkonnten Dotcom-Bla- und Vergleich dazu sind die Technologiewerte mit se Ende sich dadurchder Neunzigerjahre. die Bewertungen Aufstark konsolidierter erhöhten. weniger als 10% Gewicht im europäischen Pen- Ebene sind Diese liegt fürjedoch die Technologiefirmen eine andere Situation im als Bran- im Jahre 2000 vor. am chenvergleich Neben höchsten. der Unterstützung Teilweise liegen durch die tieferen Bewertungen Zinsen undüberexpansiveren dem NiveauNotenban-der Dot- ken erwirtschaften com-Blase Ende der die Neunzigerjahre. Technologieunterneh- Auf kon- men lukrative solidierter Ebene undliegt stabile jedoch Margen eine andere sowie hohe Situ- Gewinne. ation als im DieJahre Geschäftsmodelle 2000 vor. Neben in derderDotcom- Unter- Zeit waren stützung durch hingegen die tieferen häufigZinsen zweitrangig und expan- und Technologieschwergewichte dominieren US-Börse verlusttragend. siveren Notenbanken Angetrieben erwirtschaften wurden die dieAktien- Tech- Performance der zehn grössten Positionen im S&P500 Gewicht im S&P500 Aktienmärkte ausgewählter Regionen (indexiert, 01.01.2015 = 100) kurse damals von dem lukrative nologieunternehmen Glauben an undInnovation stabile 80% 8% 225 und der sowie Margen Hoffnunghohe aufGewinne. den technologischen Die Geschäfts- Wandel. Die modelle in der Corona-Krise Dotcom-Zeit hat zudem waren diehingegen beste- 200 hendenzweitrangig häufig strukturellenund Trends verlusttragend. beschleunigt, Ange- von 60% 6% denen die trieben wurden Technologieunternehmen die Aktienkurse damalsmit vonihren dem 175 Geschäftsmodellen Glauben an Innovation starkund profider tieren. Hoffnung Die zahlrei-auf 40% 4% chentechnologischen den Gründe, die langfristigWandel.für DieTechnologieak- Corona-Krise 150 tien sprechen, hat zudem die sind bestehenden aber trotz der jüngsten strukturellen Kor- rekturenbeschleunigt, Trends in den Kursen vonder denen Technologieaktien die Technolo- 125 20% 2% mehrheitlich eingepreist gieunternehmen mit ihren undGeschäftsmodellen es zeichnet sich auf 100 konsolidierter stark profitieren. EbeneDieeinezahlreichen gewisse Übertreibung Gründe, die ab. Bei bestehenden langfristig für Technologieaktien Positionen raten sprechen, wir zusind Ge- 0% 75 Apple Microsoft Amazon Facebook Alphabet Alphabet Berkshire Johnson Visa Procter & 0% winnmitnahmen. aber trotz der jüngsten Mittelfristig Korrekturen gehören in den gewisse Kur- 2015 2016 2017 2018 2019 2020 Class A Class C Hathaway & Johnson Gamble SPI DAX S&P 500 Schwellenländer Index Technologiewerte, sen der Technologieaktien mit ihrenmehrheitlich qualitativ hochste- einge- Performance YTD Gewicht im S&P500 (rechte Skala) Quelle: Bloomberg, Stand: 23.09.2020; Wertentwicklungen der Vergangenheit sind kein verlässlicher Indikator für zukünftige hendenund preist undes skalierbaren zeichnet sich Geschäftsmodellen, auf konsolidierter je- Wertentwicklungen. Es besteht ein Wechselkursrisiko. Wertentwicklung Swiss Performance Index (SPI) in CHF, DAX in EUR, S&P500 sowie Quelle: Bloomberg Schwellenländer Index (MSCI Emerging Markets) in USD. doch ineine Ebene jedes gewisse diversifiÜbertreibung zierte Aktiendepot.ab. n Oktober 2020 Anlagepolitik 5
Währungen Leitwährung US-Dollar Die Vergangenheit hat gezeigt, dass der US-Dol- soll. In den letzten Jahren hat China die USA als lar trotz seiner Bedeutung für die Weltwirtschaft grösster Energieimporteuer überholt. Allerdings und Finanzmärkte immer wieder ausgeprägte wird dieser Schritt an der Vormachtstellung des Schwächephasen durchlebt hat. Dies bedeutet Dollars im Rohstoffsektor zunächst nichts än- indes nicht, dass der Greenback seinen Status als dern. wichtigste Weltwährung sobald verlieren wird. Keine rasche Wachablösung Eine Leitwährung zeichnet sich dadurch aus, Zwar haben einige Länder in jüngerer Vergan- dass sie als Transaktions-, Anlage- und Reserve- genheit zaghafte Initiativen lanciert, um die ei- währung akzeptiert wird. Und hier hält sich der gene Wirtschaft stärker vom US-Dollar zu eman- US-Dollar unangefochten an der Spitze. Es ist zipieren. Der Greenback bringt jedoch einige vor allem die schiere Grösse des Währungsrau- Vorteile mit sich, welche die konkurrenzieren- mes, die den Greenback so bedeutend macht. den Währungen derzeit nicht im gleichen Aus- Die vom Internationalen Währungsfonds (IWF) mass offerieren können. Dazu gehört unter an- veröffentlichten Zahlen für die von staatlichen derem die hohe Liquidität des US-Finanzmark- Behörden wie Zentralbanken gehaltenen Wäh- tes. Hinzu kommt der Netzwerkeffekt. Dieser rungsreserven belegen die Dominanz des US- sorgt dafür, dass auf internationaler Ebene vor- Dollars. Der Anteil des Dollars ist mit über 60% zugsweise jene Währung genutzt wird, die be- immer noch erheblich, auch wenn er bei einer reits stark verbreitet ist. n langfristigen Betrachtung rückläufig ist. Der Eu- ro liegt mit einem Anteil von 20% an den welt- weiten Währungsreserven schon deutlich zu- rück und der chinesische Yuan taucht noch nicht auf einem der vorderen Ränge auf. Am globalen Devisenmarkt ist die US-Währung mit einem An- teil von fast 90% aller Devisenmarkt-Geschäfte weiterhin dominant. Der Euro taucht gemäss der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) bei einem Drittel aller Währungstausche auf. Mit Blick auf den Welthandel werden je nach Messart bis zu zwei Drittel in US-Dollar ab- gewickelt, dazu ein Grossteil des Rohstoffhan- dels. Vormachtstellung des Greenback «De-Dollarisierung» Verwendung für Weltweite Devisenreserven grenzüberschreitende Zahlungen Insgesamt gibt es bei etlichen Ländern den 100% Trend, die Währungsreserven zu diversifizieren. Um die Abhängigkeit vom US-Dollar zu reduzie- 80% ren, deckte sich die Russische Notenbank mit Yuan, Euro, Yen oder Gold ein. Der Kreml hat zu- dem angekündigt, seine Handelsgeschäfte ver- 60% mehrt in Euro statt in Dollar abschliessen zu wol- len. Dahinter stecken die Befürchtungen, dass 40% die USA den Dollar noch stärker als politisches Druckmittel einsetzen könnten als dies bisher 20% schon der Fall war. Ein anderes Beispiel ist China: 2018 wurde an der Shanghai International Ener- 0% gy Exchange erstmals ein Terminkontrakt auf Öl in Yuan ausgegeben, wodurch sich die wach- US-Dollar Euro Yen Britisches Pfund andere Quelle: IWF, BIZ, Stand: 31.12.2019 Quelle: IWF, BIZ sende Bedeutung Chinas am Ölmarkt zeigen 6 Anlagepolitik Oktober 2020
Rohstoffmärkte Industriemetalle – Stimmungsumschwung Das Corona-Virus hält die Welt seit Monaten auf stoffindex wieder über dem Vorkrisenniveau. Trab. Für das laufende Jahr rechnet der Internati- Massgeblich dazu beigetragen hat die chinesi- onale Währungsfonds (IWF) mit einer Schrump- sche Wirtschaft, die vergleichsweise rasch aus fung der Weltwirtschaft von knapp 5%. Eigent- der Talsohle herausgefunden hat. Das unter- lich kein positives Signal für Industriemetalle. streicht die chinesische Industrie mit zuversicht- lichen Prognosen. Die Einkaufsmanagerindizes Bereits in den Monaten vor der Corona-Krise (PMI) deuten seit mehreren Monaten auf Wachs- hatten die Metallmärkte eine getrübte Bilanz tum hin und notieren wieder über der 50 Punk- vorzuweisen. Auch als Ergebnis schwächerer teschwelle. Peking hat vor allem über staatliche Konjunkturdaten aus China ist der Optimismus Stützungs- und Infrastrukturprogramme die vieler Anleger einer vorsichtigeren Haltung ge- Nachfrage nach diversen Rohwaren angekur- wichen. Neben den politischen Spannungen belt. Ein weiterer Anstieg der Infrastrukturaus- zwischen den beiden grössten Volkswirtschaf- gaben in China in den kommenden Monaten ten belastete vor allem Chinas strukturelle Ver- wird dafür sorgen, dass die Bautätigkeit stark langsamung. Immerhin entfällt etwa die Hälfte bleibt. Die solide Metallnachfrage Chinas bleibt der weltweiten Metallnachfrage auf China. Der damit nach wie vor ein wichtiger Preistreiber. Zustand der chinesischen Wirtschaft entscheidet somit massgeblich über den Bedarf. Nur teilweise mit Finanzkrise vergleichbar Nach dem Preiseinbruch sorgte die von China Auf Corona folgt wirtschaftliche Belebung angeführte Erholung damals wie heute für hö- Die weltweiten Massnahmen zur Eindämmung here Metallpreise. Die Corona-Krise hat darüber von Covid-19 trafen zu Jahresbeginn die Indust- hinaus beide Seiten des Marktes in Mitleiden- riemetalle unvermittelt. Der S&P GSCI Industrial schaft gezogen – Angebot genauso wie die Metals Index, der mit Kupfer, Aluminium, Blei, Nachfrage. Zwar ging durch den Produktions- Nickel und Zink fünf bedeutende Rohstoffe ab- stopp in vielen Industriebetrieben, nicht zuletzt deckt, verlor innert Monatsfrist 15%. Seither in der Automobilbranche, die Nachfrage nach zeigten die Preisnotierungen eine Gegenbewe- Industriemetallen zurück. Zugleich waren auch gung – Anfang September notierte der Roh- viele Minen durch die Corona-Einschränkungen betroffen, was wiederum zu höheren Preisen führte. Womit sich beide Effekte, die Einschrän- kung des Angebots und die rückläufige Nachfra- ge, teilweise überlagerten. Dies erklärt auch den weniger starken Preiseinbruch im Vergleich zur Chinas Konjunkturausblick stabilisiert die Industriemetalle Finanzkrise von 2008. Damals war die Produkti- onsseite nicht beeinträchtigt, entsprechend kor- Stimmungsumfrage Industrie China (PMI) S&P GSCI Industriemetalle rigierte der GSCI Industrial Metals Index um ein 60 500 Vielfaches. 55 400 Umfeld aufgehellt Die verhängten Quarantänebeschränkungen 50 300 sind inzwischen gelockert worden. In einigen wichtigen Fördergebieten, vor allem in Latein- 45 200 amerika, breitet sich das Virus jedoch nach wie vor aus. Dies belastet die Angebotsseite weiter 40 100 und sorgt für Preisdruck. Die anhaltende Erho- lung der Wirtschaftstätigkeit von den Tiefststän- 35 0 den zu Beginn des Jahres wird die Preise der 2015 2016 2017 2018 2019 2020 meisten Rohstoffe stützen. Insbesondere wenn China Einkaufsmanagerindex Industrie S&P GSCI Industriemetalle (rechte Skala) die weltweite wirtschaftliche Erholung ausser- Quelle: Bloomberg, Stand: 25.09.2020; Wertentwicklungen der Vergangenheit sind kein verlässlicher Indikator für zukünftige Wertentwick- Quelle: Bloomberg lungen. Es besteht ein Wechselkursrisiko. Wertentwicklung S&P GSCI in USD. halb von China an Fahrt gewinnt. n Oktober 2020 Anlagepolitik 7
Anlagestrategie Lackmustest steht bevor Unser Herz schlägt für Aktien. Wir sind über- für die Schweiz als kleine, aber offene Wirt- zeugt, dass Aktien die Kernanlage in jedem Port- schaft besser. Steuererhöhungen erwarten wir folio sind. Aktuell bleiben wir aber noch vorsich- übrigens auch bei Joe Biden keine, weshalb wir tig. einen Effekt des Wahlausgangs auf die Finanz- märkte als kurzfristig erachten. Die Aktienmärkte haben den Corona-Taucher weitestgehend wettgemacht, die Zinsen bleiben Grund 3: Unsicherheit rund um Corona in den kommenden Jahren tief und die Konjunk- Die weitere Entwicklung des Corona-Virus ist die tur hat auf den Erholungspfad zurückgefunden. dritte Unbekannte. So lange es keine zusätzlichen Die Aktienmärkte müssen aber erst noch bewei- wirtschaftlichen Einschränkungen gibt, ist die La- sen, ob ihr Optimismus begründet war. Drei ge unter Kontrolle. Aber die Zweitrundeneffekte Gründe mahnen zur Vorsicht. sind vor allem in Europa und der Schweiz noch grosse Unbekannte. So wird sowohl die Arbeits- Grund 1: Hohe Erwartungen bergen losigkeit wie auch die Zahl der Konkurse steigen. Enttäuschungspotenzial Ebenfalls ist nicht klar, wie sich die Lage über die Mit dem Ende des Lockdowns rund um den Glo- Wintermonate entwickeln wird, was ebenfalls zu bus haben sich die Frühindikatoren positiv ent- stärkeren Kursausschlägen führen könnte. wickelt. Nachdem sie historische Tiefststände er- reicht hatten und eine tiefe Rezession prophe- Zurückhaltung erscheint angebracht zeiten, signalisierten sie über die letzten Monate Die Aktienmärkte haben die konjunkturelle Ge- eine Expansion. Der Basiseffekt hat die Indikato- genbewegung in den letzten Monaten vorweg- ren regelrecht nach oben katapultiert und ihre genommen. Jetzt steigt die Unsicherheit darü- Aussage wechselte von «zu Tode betrübt» auf ber, ob die optimistischen Erwartungen erfüllt «Himmelhoch jauchzend». Wir werteten die werden können. Deshalb bleiben wir noch an Gegenreaktion positiv. Nun aber zeigt sich, dass der Seitenlinie und kaufen vorerst nicht zu. n der Basiseffekt ausläuft und das birgt die Gefahr von Enttäuschungen. Anlagestrategie Grund 2: US-Wahlkampf kommt in die –– – Neutral + ++ heisse Phase Am 3. November wird in den USA gewählt. Wir LIQUIDITÄT erwarten, dass im Vorfeld der Wahlen die Vola- OBLIGATIONEN tilität an den Finanzmärkten nochmals anstei- gen könnte. Der Wahlausgang ist unsicher und WANDELANLEIHEN die politische Lage in den USA angespannt. Hin- AKTIEN zu kommt, dass mit den Wahlen auch die US- Wirtschaft wieder vermehrt in den Fokus rückt. Schweiz Zwar hat sich diese mit den Lockerungsmass- nahmen erholen können, aber die Arbeitslosig- Europa keit ist unverändert hoch. Wir werden unsere Nordamerika Portfolios nicht auf einen allfälligen Wahlaus- gang ausrichten. Die Positionen der beiden Kan- Asien-Pazifik (ohne Japan) didaten gehen in wirtschaftlichen Fragen nicht Schwellenländer so weit auseinander, wie es auf den ersten Blick scheint. Beide werden gegenüber China eine re- ALTERNATIVE ANLAGEN striktive Handelspolitik verfolgen. Der grosse Rohstoffe: Gold Unterschied ist hier, dass Donald Trump weiter- hin einen bilateralen Weg beschreiten wird, Andere während sein Herausforderer Joe Biden eher auf Quelle: Eigene Darstellung multilaterale Lösungen setzen wird. Das wäre Quelle: Eigene Darstellung 8 Anlagepolitik Oktober 2020
Marktübersicht Wirtschaftsdaten und Ausblick Daten per 23. September 2020; Quelle: Zahlen Bloomberg; Grafiken, Einschätzung: Eigene Darstellung Die konjunkturelle Entwicklung ausgewählter Industrieländer al al al letzt ndustrie aktu dustrie uart uart ung ung ung ung uart r ) s Jah uote e nose hätz hätz hätz hätz es Q es Q tion tion (Prog 20 t es Q u ell ell In o ell 0 e AL - Q I AL - Q BIP 2 Einsc Einsc Einsc Einsc Infla Infla letzt aktu letzt letzt aktu PMI PMI BIP Schweiz 0.9 % -6.0% -1.3% -0.9 % 3.2 % 3.4 % 42.1 51.8 USA 2.3 % -7.0 % 0.1 % 1.3% 13.3 % 8.4 % 43.1 56.0 Aufschwung Boom Eurozone 1.3 % -9.0 % 0.1 % -0.2 % 7.4 % 7.9% 47.4 53.7 Deutschland 0.6 % -7.8% 0.6 % 0.0 % 6.3 % 6.4 % 45.2 56.6 positive Einschätzung neutrale Einschätzung negative Einschätzung n Schweiz: Die Corona-Pandemie spiegelt sich nach wie vor in den Zahlen wider, Rezession Abschwung aber die Wirtschaft hat sich stabilisiert und in weiten Teilen eine positive Gegen- bewegung gezeigt. n USA: Die Rezession dauert an, aber Lockerungen brachten Entspannung. Vor allem die Frühindikatoren signalisieren eine Verbesserung. n Eurozone: Die Wirtschaft hat sich noch nicht vom Corona-Schock erholt. Die Binnenwirtschaft bleibt weiterhin zurück, auch der Aussenbeitrag ist negativ. Schweiz USA n Deutschland: Die Lockerungsmassnahmen bringen Entlastung. Eurozone Deutschland Die konjunkturelle Entwicklung ausgewählter Schwellenländer al al al letzt ndustrie aktu dustrie uart uart ung ung ung ung uart hr ) letzt ote e nose hätz hätz hätz hätz es Q es Q es Ja tion tion (Prog 020 t es Q u ell ell u o In ell AL-Q AL-Q I BIP 2 Einsc Einsc Einsc Einsc Infla Infla letzt aktu letzt aktu PMI PMI BIP China 6.1 % 2.0 % 2.4 % 2.4 % 3.7 % 3.8 % 52.8 53.1 Indien 4.2 % -4.5 % 6.3 % 6.7% – – 34.2 41.8 Aufschwung Boom Brasilien 1.1 % -9.1 % 1.9 % 2.4 % 7.5 % 8.2 % 58.2 64.7 Russland 1.3 % -6.6 % 3.0 % 3.6% 6.1 % 6.4 % 56.8 57.3 positive Einschätzung neutrale Einschätzung negative Einschätzung n China: Chinas vorlaufende Indikatoren haben sich deutlich verbessert. Positiv Rezession Abschwung ist die Entwicklung bei der Industrieproduktion. Insgesamt zeigen sich vermehrt Lichtblicke. n Indien: Indien leidet weiterhin stark unter den Auswirkungen von Corona. Ein- zelne Lichtblicke sind am Horizont ersichtlich. Von einem Aufschwung zu reden ist aber verfrüht. n Brasilien: Die vorlaufenden Indikatoren deuten zwar eine Besserung an, aller- China Indien dings wütet das Corona-Virus ziemlich ungebremst. Brasilien Russland n Russland: Russland hat unterdessen die Massnahmen gelockert. Die russische Wirtschaft spürt langsam wieder Aufwind. Oktober 2020 Anlagepolitik 9
Finanzmärkte und Prognosen Daten per 23. September 2020; Quelle: Zahlen Bloomberg; Prognosen: SGKB Prognose Prognose Leitzins und Geldpolitik vor 12 Monaten vor 3 Monaten aktuell 3 Monate 12 Monate SNB -0.75 % -0.75 % -0.75 % -0.75 % -0.75 % EZB -0.40 % -0.50 % -0.50 % -0.50 % -0.50 % Fed 1.75 % – 2 % 0 % – 0.25 % 0 % – 0.25 % 0 % – 0.25 % 0 % – 0.25 % Prognoseband Prognoseband Kapitalmärkte (Renditen) vor 12 Monaten vor 3 Monaten aktuell 3 Monate 12 Monate Schweiz 10 Jahre -0.83% -0.39 % -0.48 % -0.50 % – -0.30 % -0.40 % – -0.20 % Deutschland 10 Jahre -0.60% -0.44 % -0.51% -0.50 % – -0.30 % -0.40 % – -0.20 % USA 10 Jahre 1.65% 0.68 % 0.67 % 0.60 % – 0.90 % 0.80 % – 1.10 % Prognoseband Prognoseband Devisenmärkte vor 12 Monaten vor 3 Monaten aktuell 3 Monate 12 Monate EUR/CHF 1.0861 1.0665 1.0774 1.04 – 1.09 1.03 – 1.08 USD/CHF 0.9855 0.9479 0.9240 0.89 – 0.94 0.92 – 0.97 EUR/USD 1.1020 1.1251 1.1660 1.14 – 1.19 1.10 – 1.15 Prognoseband Prognoseband Rohwaren vor 12 Monaten vor 3 Monaten aktuell 3 Monate 12 Monate WTI-Rohöl (USD/Fass) 57 38 40 40 – 50 45 – 55 Gold (USD/Unze) 1’532 1’761 1’863 1950 – 2050 1850 – 1950 Aktueller Trend Prognose Aktienmärkte Jahresperformance Erw. KGV 12 Mt. Indexwert letzte 3 Monate 3 Monate S & P 500 1.6 % 24.7 3’237 EuroStoxx50 -13.2% 21.2 3’180 SMI -0.4 % 19.7 10’330 12 10 Anlagepolitik Oktober 2020
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