Antike Realität mobil erleben - ein Augmented Reality Media Guide für den Archäologiepark Belginum
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– Archäologentage Otzenhausen 2, Archäologie in der Großregion – Beiträge des internationalen Symposiums zur Archäologie in der Großregion in der Europäischen Akademie Otzenhausen vom 19. - 22. 02. 2015 Antike Realität mobil erleben – ein Augmented Reality Media Guide für den Archäologiepark Belginum von Sascha David Schmitz und Angelika Kronenberg Bauliche Voll- und Teilrekonstruktionen sind seit Lan- gem ein beliebtes Mittel der Vermittlung des kulturellen Erbes. Insbesondere wer nicht zum Kreis der Fachleute gehört, bekommt hier einen besseren Eindruck von der Lebenswirklichkeit unserer Vorfahren als er durch in den Boden eingelassene Grundrisse, textliche Beschreibun- gen, zeichnerische Rekonstruktionen oder selbst mo- derne 3D-Grafiken je gewinnen könnte. Doch aus der Sicht von Denkmalpflege, Wissenschaft und Tourismus bringen Rekonstruktionsbauten auch Nachteile mit sich, die häufig die Verantwortlichen von derartigen Vorhaben Abb. 1: Eine 3D-Rekonstruktion des gallo-römischen Umgangs- Abstand nehmen lassen. Durch die neue Technologie der tempels der Hauptphase des Tempelbezirks 2 in Belginum, Augmented Reality wird nun ein Erlebnis möglich, das eingeblendet am ursprünglichen Standort. Die Montage ver- diese Nachteile umgeht und gleichzeitig den Vermitt- anschaulicht die Idee hinter dem Projekt ARmob (Foto: S.D. lungsmöglichkeiten der baulichen Rekonstruktion nahe- Schmitz). zu ebenbürtig ist. Mit Hilfe von Augmented Reality wird es möglich, am Computer erstellte 3D-Rekonstruktionen nicht mehr Das Pilotprojekt ARmob wurde mit LEADER-Mit- nur als 2D-Bilder oder Videosequenzen zu erfahren, son- teln gefördert und unter der Trägerschaft der Gemeinde dern diese mittels eines Smartphones oder Tablets ähn- Morbach, zusammen mit den Instituten der Klassischen lich eines Hologrammes in den Raum einzublenden. Bei Archäologie und der Geoinformatik/Kartographie der ARmob handelt es sich um eine Machbarkeitsstudie, in Universität Trier, sowie der Firma GeoBoden durch- der überprüft wurde, unter welchen Bedingungen sich geführt, um die Machbarkeit eines Augmented Reality Rekonstruktionen von historischer Architektur an ihrem Media Guides zu prüfen. Sowohl aus dem Fach Geoin- ursprünglichen Standort und in Originalgröße anzeigen formatik als auch aus dem Fach Klassische Archäologie lassen. waren Studierende im Rahmen von Lehrveranstaltungen Die Vorteile dieser Methode liegen klar auf der Hand. daran beteiligt. Dabei wurden mehrere Objekte rekon- Nicht nur ist es sowohl bei der ersten Einrichtung als struiert und in Form einer App für Smartphones und Ta- auch bei der Instandhaltung weitaus kostengünstiger, blets eine Programmstruktur geschaffen, in die sich diese 3D-Modelle zu erstellen, als die historischen Gebäude und auch zukünftige Modelle schnell integrieren lassen. baulich zu rekonstruieren. Auch aus denkmalpflegeri- Dies ermöglichte, den Zeitaufwand für einzelne Schritte scher Sicht ist sie zu bevorzugen, da keine Eingriffe in besser einzugrenzen und Lösungen für verschiedene auf- den Boden oder Anbauten an noch erhaltene Teile des tretende Probleme zu entwickeln. Rekonstruiert wurden Gebäudes nötig sind. Somit wird der originale Befund unter anderem zwei Objekte aus dem Archäologiepark nicht gefährdet. Ebenso hat die Vermittlung mithilfe von Belginum, der Gallo-Römische Umgangstempel aus Augmented Reality für die Wissenschaft deutliche Vor- dem Tempelbezirk 2 und das römische Pfeilergrabmal züge. Zum einen sind die im Original erhaltenen Teile aus dem Gräberfeld sowie die Wasserburg Baldenau, die eines Gebäudes häufig kaum von der baulichen Rekon- heute als Ruine auf dem Gebiet der Gemeinde Morbach struktion zu trennen, wodurch Nachuntersuchungen so erhalten ist. gut wie unmöglich werden, zum anderen frieren bauliche Augmented Reality, zu Deutsch «erweiterte Reali- Rekonstruktionen gewissermaßen den Forschungsstand tät», ist die Ergänzung der Realität durch virtuelle In- ihres Erbauungszeitpunktes ein. Neuere Erkenntnisse, halte. Seit einiger Zeit gelangt sie zunehmend in unseren die vielleicht ein völlig anderes Bild zeigen, können nun Alltag und wird vielen, z.B. durch die eingeblendete Ab- kaum mehr berücksichtigt werden. 3D-Modelle lassen seitslinie bei Fußballübertragungen oder die App eines sich dagegen schnell und mit vergleichsweise geringem großen schwedischen Möbelhauses, mit der man sich die Aufwand an den Stand der Forschung angleichen und Objekte aus dem Katalog in Originalgröße anschauen können so stets ihre Aktualität behalten. kann, bereits bekannt sein, wenn auch nicht dem Namen 297
Abb. 2: Eine 3D-Rekonstruktion des Pfeilergrabmals 1259 vom Ende des 2. Jahrhunderts n. Chr. im keltisch-römischen Gräberfeld Belginum. Nach einer Rekonstruktion von B. Numrich (Foto: S.D. Schmitz). nach. Bei der Augmented Reality App ARmob werden die de ist, dass der Betrachter sich frei um den Marker bewe- 3D-Rekonstruktionen in das Vorschaubild der Kamera gen und so das Modell von allen Seiten und Blickwin- des verwendeten Mobilgeräts eingeblendet. Es existieren keln betrachten kann, solange sich ein Teil des Markers verschiedene Methoden, mit denen dies erreicht werden im Kamerafeld des Gerätes befindet. Leider ist diese Art kann, hier wurde zunächst die Darstellung mithilfe von von Marker sehr empfindlich, so dass man immer wieder Markern gewählt. Ein solcher Marker wird von einer die Kamera komplett auf den Marker richten muss, um Bilderkennungssoftware in der App erkannt und liefert das Modell wieder angezeigt zu bekommen. Durch die der App den Orientierungspunkt, den sie zum Einblen- Zylinderkrümmung verliert das Programm den Marker den des Objektes benötigt. schneller aus dem Kamerafeld, als es bei dem Bildmar- Die Abbildung der Rekonstruktionen wird bislang ker der Fall ist. durch zwei verschiedene Arten von Markern gewährleis- Da beide Arten von Markern keine zufriedenstellen- tet. Zum einen durch den einfachen Bildmarker, bei dem den Ergebnisse liefern, wird für das Folgeprojekt die das Markerbild auf einer Oberfläche, wie zum Beispiel markerlose Darstellung mithilfe von GPS und Kompass einer Schautafel, ausreicht, um das 3D-Modell anzuzei- der mobilen Geräte angestrebt. Der GPS-Sensor im mo- gen. Zum anderen durch einen zylinderförmigen Bild- bilen Gerät empfängt die aktuelle Position des Geräts, marker, bei dem das Markerbild um den Zylinder herum der eingebaute Kompass die Himmelsrichtung, in die das angebracht wurde. Gerät zeigt. Diese ist gleichzusetzen mit der Blickrich- Der einfache Bildmarker hat den Vorteil, dass er tung des Nutzers. Wenn nun ein Modell in der Datenbank nicht viel Platz im Feld benötigt, eventuell kann man des Programms gespeichert ist, welches Koordinaten in sogar bereits vorhandene Schautafeln dafür nutzen, der Nähe hat und in der Blickrichtung des Nutzers liegt, weiterhin funktioniert er sehr stabil. Wenn das genutzte wird es in das Vorschaubild der Kamera eingeblendet. Gerät einmal den Marker erkannt hat, wird das Bild zu- So bekommt der Nutzer den Eindruck, das Modell wür- verlässig eingeblendet. Leider funktioniert dies nicht aus de wirklich in der Landschaft stehen. Diese Methode ist allen Blickwinkeln, da der Marker an sich flach ist und komplett unabhängig vom Blickwinkel des Betrachters die Kamera des Geräts bei einem zu flachen Winkel den und erlaubt sogar ein „Betreten“ der 3D-Modelle, um Marker verliert. Versuche haben gezeigt, dass eine rea- sich ein Bild vom Inneren machen zu können. Eine real- listisch große Darstellung mit diesen Markern bei großen große Darstellung der Objekte ist hierbei kein Problem, Objekten kaum möglich ist, da die Marker fast so groß da die Modelle anhand ihrer Koordinaten gespeichert sein müssten wie die Grundfläche des Objekts. sind und nicht mehr von Markern abhängen. So hat zum Bei dem zylinderförmigen Marker muss zuerst der Beispiel jede Ecke eines Tempels die entsprechenden Zylinder in der Landschaft aufgestellt werden. Auch hier Koordinaten gespeichert und das gesamte Objekt wird zeigte sich jedoch, dass die Zylindermarker unter Um- anhand dieser Koordinatenpunkte aufgezogen und auf ständen recht groß sein müssen, um eine einwandfreie dem Gerät eingeblendet. Darstellung zu gewährleisten. Der Vorteil dieser Metho- 298
Abb. 3: Eine 3D-Rekonstruktion der Wasserburg Baldenau aus dem frühen 13. Jahrhundert n. Chr., überblendet mit einer Aufnah- me der heutigen Ruine. Blick nach Süden (Foto: S.D. Schmitz). Die App funktioniert ohne Internetanbindung, damit weitert wird. Angedacht ist ein römischer Routenplaner sie draußen im Feld sinnvoll genutzt werden kann, auch mit Verknüpfung zur Projektdatenbank. Die Denkmäler wenn kein Signal vorhanden ist. Sie wird einmalig instal- sind darin nach verschiedenen Kategorien geordnet, so liert und enthält dann alle Modelle des Projekts. Ein wei- dass man Touren mit thematischen Schwerpunkten, wie terer wichtiger Aspekt ist die Erweiterbarkeit, um neue z.B. Religion und Kult, planen oder spontan auf einem Modelle und dazugehörige Daten hinzufügen zu können. Ausflug oder einer Wanderung nach Objekten in der Diese Erweiterbarkeit ist durch die Nutzung einer Daten- Nähe suchen kann. Gerade kleinere Denkmäler, die der- bank gegeben, in der Links zu den 3D-Modellen, deren zeit touristisch weniger attraktiv sind, werden so durch Größe, Ausrichtung, weiterführende Informationen und Augmented Reality aufgewertet und durch den Routen- die dazugehörigen Koordinaten des Objekts gespeichert planer zugänglich gemacht. sind. Den Denkmälern werden Erklärungen und weiterfüh- Um möglichst viele Nutzer zu erreichen, wird die renden Informationen hinzugefügt, deren Schwerpunkt App für Android, das am weitesten verbreitete Betriebs- im Vorhinein zielgruppenorientiert eingestellt werden system für mobile Geräte, geschrieben. So können die kann. So wird speziell auf die Bedürfnisse von Kindern, Nutzer ihr eigenes Smartphone oder Tablet verwenden, Erwachsenen und wissenschaftlich interessierten Besu- um die Modelle zu betrachten. Ein weiterer Vorteil ist, chern eingegangen. Während das Lernen und Erleben dass es nicht die neusten Geräte sein müssen, da auf Ab- des kulturellen Erbes so durch Suchspiele und Schnitzel- wärtskompatibilität geachtet wird. Dies bedeutet, dass jagden spannend gestaltet wird, machen Erläuterungen auch ältere Smartphones und Tablets mit dem Betriebs- der einzelnen Rekonstruktionsschritte, alternative Re- system Android die App ohne Probleme nutzen können. konstruktionsvorschläge und weiterführende Literatur Je nach Hardware können die Ladezeiten jedoch vari- die wissenschaftliche Arbeit für den Besucher nachvoll- ieren. Ein zentraler Vorteil ist, dass keine Spezialgerä- ziehbar. Letztendlich werden die Denkmäler leichter zu- te benötigt werden, so dass sich Besucher keine Geräte gänglich gemacht und die Lust am kulturellen Erbe bei ausleihen müssen, sondern die App spontan herunterla- verschiedensten Alters- und Interessensgruppen durch den, installieren und nutzen können. Die App wird mit die neue Vermittlungsmethode geweckt und gesteigert. Software aus freien Lizenzen geschrieben. Dies ermög- licht eine schnelle und problemlose Fortführung des Pro- Weiterführende Literatur gramms in der Zukunft. E. Brück / B. Detzler, History meets Digital Media – mit Aufgrund der Erfahrungen aus der Machbarkeitsstu- Smartphone, Augmentetd Reality und Oculus Rift Ge- die können nun die Weichen für das eigentliche ARmob schichte neu erleben. In: M. Koch (Hrsg.), Archäologie Projekt gestellt werden. In diesem wird das Projektgebiet in der Großregion. Symposium Otzenhausen 7.-9. März auf den Bereich Eifel, Hunsrück, Mosel ausgedehnt, wo- 2014 (Otzenhausen 2015) 323-328. bei nach dem Bottom Up Prinzip die vorhandene App W. Cellary / K. Walczak (Hrsg.), Interactive 3D multimedia sukzessive um weitere Denkmäler und Funktionen er- content. Models for creation, management, search and presentation (London / New York 2012). 299
R. Cordie (Hrsg.), Belginum. 50 Jahre Ausgrabungen und For- A. Mehler-Bicher / M. Reiß / L. Steiger, Augmented Reality. schungen. Schriftenreihe des Archäologieparks Belginum Theorie und Praxis (München 2011). 5 (Mainz 2007). B.R. Olson / W.R. Caraher (Hrsg.), Visions of Substance. 3D J. Klimke / B. Hagedorn / M. Trapp / J. Döllner, Web-based and Imaging in Mediterranean Archaeology (University of Mobile Provisioning of Virtual 3D Reconstructions. In: North Dakota 2015). R. Franken-Wendelstorf / E. Lindinger / J. Sieck (Hrsg.), A. Posluschny / K. Lambers / I. Herzog (Hrsg.), Layers of per- Kultur und Informatik: Reality and Virtuality (Glückstadt ception. Proceedings of the 35th International Conference 2014) 17-27. on Computer Applications and Quantitative Methods in M. Torsten, Die virtuelle Vergangenheit. In: J. Sieck / M.A. Archaeology (CAA), Berlin, Germany, April 2-6, 2007. Herzog (Hrsg.), Kultur und Informatik. Entwickler, Ar- Kolloquien zur Vor- und Frühgeschichte, Bd. 10 (Bonn chitekten und Gestalter der Informationsgesellschaft 2008). (Frankfurt a. M. / Berlin / Bern / Bruxelles / New York / Oxford / Wien 2006) 73-80. Zusammenfassung / Résumé / Abstract1 Antike Realität mobil erleben – ein Augmented Reality Media Guide für den Archäologiepark Belginum. Aug- mented Reality, die Erweiterung der Realität durch virtuelle Inhalte, ist derzeit in verschiedensten Lebensbereichen auf dem Vormarsch. Dass diese Technologie sich auch in den Bereichen kulturelles Erbe, Denkmalpflege und Archäo- logie als attraktive und kostengünstige Vermittlungsmethode anbietet, liegt auf der Hand. Mit dem Projekt ARmob wurde nun eine Machbarkeitsstudie zur Realisierung einer Augmented Reality App für private Mobilgeräte durchge- führt. Auf Basis der an Objekten aus dem Archäologiepark Belginum gewonnenen Erkenntnisse kann nun ein größer dimensioniertes Projekt folgen. Vivre la réalité de l’antiquité sous forme virtuelle – un guide réalité augmentée (Augmented Reality Media Guide) pour le parc archéologique de Belginum. La réalité augmentée qui rend possible l’enrichissement de la réalité par des contenus virtuels se répand de plus en plus dans les différents secteurs de la vie quotidienne. Il est évi- dent que cette technologie représente une méthode éducative à la fois attractive et avantageuse dans les domaines du patrimoine culturel, la conservation des monuments historiques et l’archéologie. Grâce au projet ARmob, une étude de faisabilité a été effectuée afin d’implémenter une application mobile en réalité augmentée pour les appareils mobiles privés. Sur la base des connaissances acquises en travaillant avec les objets du parc archéologique « Archäologiepark Belginum » on peut maintenant réaliser un projet à plus grande échelle. Virtual experience of ancient reality – an augmented reality media guide for Belginum archaeology park. Aug- mented Reality, adding virtual content to reality, is used in more and more areas of daily life. It is out of question that this technology offers an attractive and affordable means of presenting cultural heritage and archaeological finds. With the project ARmob a feasibility-study to implement an Augmented Reality App for private mobile devices was recently undertaken. According to the insights that were gained working with objects from the Archäologiepark Belginum a larger dimensioned project can follow now. Adresse der Verfasser Sascha David Schmitz M. A. Dipl.-Umweltwiss. Angelika Kronenberg FBIII – Klassische Archäologie FBVI – Kartographie Universität Trier Universität Trier D-54286 Trier D-54286 Trier schm4136@uni-trier.de kronenb@uni-trier.de 1 Für die Übersetzung danken wir herzlich Friederike Karstens M. A. 300
- Archäologie in der Großregion - Beiträge des internationalen Symposiums zur Archäologie in der Großregion in der Europäischen Akademie Otzenhausen vom 19. - 22. Februar 2015 Nonnweiler 2016 3
Veranstalter: Europäische Akademie Otzenhausen gGmbH Gemeinde Nonnweiler Kooperationspartner: Freundeskreis keltischer Ringwall Otzenhausen e.V. D‘Georges Kayser Altertumsfuerscher a.s.b.l. Institut national de recherches archéologiques préventives (Inrap) Service régional d‘Archéologie (SRA) de la Lorraine Die Tagung wurde durchgeführt mit der Unterstützung von: KulturLandschaftsInitiative St. Wendeler Land e.V. (KuLanI) Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz des Saarlandes Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER): Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete. Dieses Projekt wird im Rahmen des LEADER-Programms der Region St. Wendeler Land gefördert. Stiftung europäische Kultur und Bildung Zentrum für Biodokumentation Europäischer Kulturpark Bliesbruck-Reinheim Die Drucklegung dieses Bandes wurde ermöglicht von: Gemeinde Nonnweiler Europäische Akademie Otzenhausen gGmbH Freundeskreis keltischer Ringwall Otzenhausen e.V. Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz des Saarlandes Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER): Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete. Dieses Projekt wird im Rahmen des LEADER-Programms der Region St. Wendeler Land gefördert. Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar. ISBN 978-3-941509-13-9 Copyright 2016, Europäische Akademie Otzenhausen gGmbH, Europahausstraße 35, 66620 Nonnweiler - www.eao-otzenhausen.de Redaktion: Michael Koch Übersetzungen und Lektorat: Kerstin Adam sowie Denise Caste-Kersten, Geneviève Daoulas, Priscille Dhesse, Nathalie Froeliger, Béatrice Panisset, Julian Wiethold Titelbild: Treppe keltischer Ringwall Otzenhausen (Foto: M. Koch) Umschlaggestaltung, Satz und Druck: Archäologie Büro & Verlag Glansdorp 4
Inhaltsverzeichnis Grußwort von Stefan Mörsdorf, Geschäftsführer der Europäischen Akademie Otzenhausen Grenzen überschreiten! . Franchir les frontières ! ............................................................................................................................... 8 Grußwort von Dr. Franz Josef Barth, Bürgermeister der Gemeinde Nonnweiler Raum für Begegnung Espace de rencontres .............................................................................................................................. 10 Grußwort von Claude Gitta, Directeur interrégional Inrap Grand Est Nord, Metz Zum Geleit Mot de bienvenue ................................................................................................................................... 12 Vorwort von Werner Feldkamp, Vorsitzender der KulturLandschaftsInitiative St. Wendeler Land e.V. Die Archäologentage Otzenhausen – . eingebunden in die Lokale Entwicklungsstrategie (LES) der KuLanI Les Journées archéologiques d‘Otzenhausen – . partie intégrante de la stratégie de développement local de la KuLani ................................................... 14 Vorwort von Michael Koch, Projektleiter Auf zu neuen Ufern – die Archäologentage vergrößern ihr Format Vers de nouveaux horizons – un format élargi pour les Journées archéologiques .................................. 16 Andrea Zeeb-Lanz Münzen – Mauern – Zangentore. Zehn Jahre Forschungen auf dem keltischen Donnersberg in der Nordpfalz (2004-2014) Monnaies, Murs, Portes á Ailes Rentrantes – 10 ans de recherches sur le Donnersberg celtique au nord du Palatinat (2004-2014) ............................ 21 Anna-Sophie Buchhorn Kastel-Staadt – keltisches Oppidum und römischer Vicus: Neue Ergebnisse zur Besiedlungsgeschichte Kastel-Staadt – un oppidum celte et un vicus romain : les nouveaux résultats concernant l’histoire de son peuplement ........................................................... 57 Rosemarie Cordie Neue Aspekte zu den keltischen Kultanlagen in Belginum Les zones de culte celtes à Belginum : nouveaux aspects ........................................................................ 77 Ralf Gleser / Thomas Fritsch Wein – Getreide – Rituale. Ausgrabungen in der spätkeltisch-frührömischen Nekropole Bierfeld „Vor dem Erker“, Saarland Vin – Céréales – Rituels Fouilles dans la nécropole de La Tène finale et du gallo-romaine précoce de Bierfeld „Vor dem Erker“, comm. de Nonnweiler, Sarre ......................................................................................... 85 5
Rouven Julien Reinhard Das Grab 169 aus dem gallo-römischen Friedhof „Vorm Buchenwäldchen“ in Schwarzerden, Gde. Freisen, Kreis St. Wendel, Saarland La tombe no. 169 du site funéraire gallo-romain « Vorm Buchenwäldchen » à Schwarzerden, commune de Freisen, landkreis de St. Wendel, Sarre ........................................................................... 109 Simone Martini Viae iungunt – das Beispiel der Römerstraße Augusta Treverorum/Trier – Divodurum/Metz Viae iungunt – l’exemple de la voie romaine Augusta Treverorum/Trèves – Divodurum/Metz ............. 133 Angelika Hunold Wie lebten römische „Industrielle“? Untersuchungen zur Besiedlung im Steinbruchrevier zwischen Eifel und Rhein L’habitat des entrepreneurs à l’époque romaine – Recherches dans la zone de carrières entre l’Eifel et le Rhin .................................................................. 149 Stephan Seiler Repräsentation und otium in römischen Villen des Trierer Landes Représentation et otium dans les villas romaines dans la région de Trèves .......................................... 165 Klaus-Peter Henz Ein gallo-römischer Umgangstempel im Wareswald, Gmde. Tholey, Kr. St. Wendel: Ein Vorbericht Un temple gallo-romain à galeries périphériques dans la forêt du Wareswald, commune de Tholey, kreis de St. Wendel : Un rapport préalable .......................................................... 183 Thierry Dechezleprêtre La reconstitution graphique comme modèle critique : l‘exemple de l‘agglomération antique de Grand (Lorraine, Vosges) Die grafische Rekonstruktion als kritisches Modell am Beispiel des antiken Siedlungsraums von Grand (Lothringen, Vogesen) .......................................... 193 Dominique Heckenbenner / Magali Mondy Les décors peints et stuqués des habitations de Metz-Divodurum du Ier au IIIe siècle Die Bemalungen und Stuckarbeiten in den Wohnungen von Metz-Divodurum vom 1. bis zum 3. Jahrhundert n. Chr. .................................................................................................... 203 Diana Busse Die gallo-römische Villa von Reinheim (Saarpfalz-Kreis) und ihre Ausstattung. Beobachtungen zu den Malereifunden aus dem Hauptgebäude La villa gallo-romaine de Reinheim (landkreis de Saarpfalz) et son équipement. Observations concernant les peintures trouvées dans la bâtiment principal ........................................ 215 Arnaud Lefebvre / Carole Lafosse Les sépultures plurielles mérovingiennes en Lorraine : état de la question Die merowingerzeitlichen Mehrfachbestattungen in Lothringen: zum aktuellen Forschungsstand ..... 221 6
Michiel Gazenbeek / Julian Wiethold Les occupations du haut Moyen Age à Dieue-sur-Meuse, la Corvée, une présentation Die frühmittelalterliche Besiedlung von Dieue-sur-Meuse «La Corvée». Die Ergebnisse der Grabung 2012............................................................................................................ 237 Hans-Joachim Kühn Mittelalterliche Rechnungen als Quelle für die materielle Alltagskultur Les comptes médiévaux comme sources historiques pour la vie quotidienne ...................................... 257 Frank Wiesenberg Rohglas, Mosaikglas, Rippenschalen und römisches Fensterglas – Neues vom experimentalarchäologischen “römischen” Glasofenprojekt im Archäologiepark Römische Villa Borg (Borg Furnace Project 2015, BFP 2015) Verre brut, verre mosaïque , coupe côtelées et verres à vitre – Nouvelles du projet expérimental archéologique « romain » de fourneau à verre au Parc archéologique Villa romaine de Borg (Borg Furnace Project, BFP2015) ..................................... 265 Maximilian Aydt Ein Keltendorf wird digital – 3D-Scanning für die archäologischen Wissenschaften Un village celte devient « numérique » – le scanning 3d au service des sciences archéologiques ....... 273 Edith und Eric Paul Glansdorp Archäologische Inhalte Vermitteln – 10 Jahre ArchaeologieServiceSaar.de Transmettre des contenus archéologiques – 10 ans ArchaeologieServiceSaar.de ................................ 277 Sascha David Schmitz / Angelika Kronenberg Antike Realität mobil erleben – ein Augmented Reality Media Guide für den Archäologiepark Belginum Vivre la réalité de l’antiquité sous forme virtuelle – un guide réalité augmentée (Augmented Reality Media Guide) pour le parc archéologique de Belginum ................................................................................................ 297 Bettina Kocak Töpferwerkstatt Goldgrubenkeramik: Keramikrekonstruktionen und Nachschöpfungen der Hallstattzeit Atelier de poterie Goldgrubenkeramik : reconstructions d‘objets céramiques et créations postérieures d‘objets de la période Hallstatt .......... 301 Gliaugir mit einer Laudatio von Klaus Kell „Bitu Matos – schöne Welt“: Die Begleitausstellung zu den Archäologentagen Otzenhausen « Bitu Matos – un beau monde » : l’exposition accompagnant les Journées archéologiques d’Otzenhausen .............................................. 307 7
Grenzen überschreiten! Stefan Mörsdorf, Geschäftsführer Europäische Akademie Otzenhausen Die Diskussion um Grenzen hat an Bedeutung gewon- sind anregend und fruchtbar, führen manchmal hochspe- nen. Obergrenzen, Grenzsicherung, Abgrenzung und kulativ auf’s Glatteis. Das Denken ohne Schere im Kopf Grenzübertritt sind Begriffe, die uns in der gegenwärti- ist das reizvolle Prinzip der Archäologentage. gen gesellschaftlichen Debatte tagtäglich begegnen. Viertens überschreiten die Archäologentage die Die Archäologentage Otzenhausen sind bewusst auf Grenzen zwischen Profis und Laien. Berufsarchäologen Grenzüberschreitung angelegt! Und das gleich mehr- treffen auf interessierte Hobbyforscher, arrivierte Profes- fach. soren diskutieren mit Berufsanfängern, Grabungsprakti- Geographisch. In der Großregion wenden wir den ker tauschen sich mit Studenten aus. Die Schar der Teil- Blick zum Nachbarn über die nationalstaatlichen Gren- nehmer an den Archäologentagen ist bunt und vielfältig. zen hinweg. Und stellen fest, dass unsere Geschichte Gemeinsam ist das Interesse an unserer Vergangenheit. eine gemeinsame ist. Das keltische wie das römische Der vorliegende Tagungsband dokumentiert die Vor- Erbe sind ein gemeinsames großregionales, ja europäi- träge und Präsentationen der 2. Archäologentage Otzen- sches Erbe. hausen und macht sie damit auch denjenigen zugänglich, Zeitlich. Es gibt keine Festlegung auf eine geschicht- die nicht an den Archäologentagen teilnehmen konnten. liche Periode. Natürlich nimmt die Antike einen breiten Die ungezählten Gespräche und „Grenzüberschreitun- Raum bei den Archäologentagen ein, aber auch Themen gen“ am Rande und in den Pausen, an den Abenden und der Mittelalterarchäologie oder der Industriearchäologie bei den Exkursionen lassen sich nicht dokumentieren. finden ihren Platz. Und doch machen gerade sie den besonderen Reiz der Interdisziplinär. Bei den Archäologentagen treffen Archäologentage Otzenhausen aus. unterschiedliche Fachdisziplinen aufeinander. Historiker Und weiterhin gilt: Auf der anderen Seite der Grenze und Archäologen, Geographen und Politologen, Metal- gibt es weiter hin viel zu entdecken und auszugraben. lurgen und Juristen, Altphilologen und Kulturwissen- Seien Sie auch in Zukunft dabei, wenn es um die Ver- schaftler. Die interdisziplinären Grenzüberschreitungen gangenheit geht. Das Symposium richtet sich an Fachleute, Heimatforscher und interessierte Laien aus der Großregion / Le symposium s’adresse aux experts, chercheurs en histoire régionale et personnes privées passionnées par le thème venant de la Grande Région (Foto: V. Braun). 8
Franchir les frontières ! Stefan Mörsdorf, Directeur de l’Académie européenne d’Otzenhausen La discussion relative aux frontières ou limites a gagné en importance. On parle de limite maximale, de sécurité des frontières, de délimitation et de franchissement de frontières. Les frontières – c’est un terme que nous ren- controns chaque jour dans le débat social actuel. Les Journées archéologiques d’Otzenhausen sont dé- libérément conçues pour franchir les frontières ! Et cela sous plusieurs angles. Sous l’angle géographique. Au sein de la Grande Région, nous tournons notre regard vers le voisin en franchissant les frontières nationales. Pour constater que nous partageons une histoire commune. L’héritage celte et romain est un héritage commun au sein de la Grande Région, même au sein de l’Europe. Sous l’angle temporel. Les Journées archéologiques ne se limitent pas à une certaine période historique. Bien évidemment, elles accordent une grande importance à l’Antiquité, mais les thèmes relevant de l’archéologie Stefan Mörsdorf (Foto: Ministerium für Umwelt und Verbrau- médiévale ou industrielle sont également abordés. cherschutz / Ministère sarrois de l‘Environnement et de la pro- Sous l’angle interdisciplinaire. Les différentes disci- tection des consommateurs) plines spécialisées se rejoignent lors des Journées arché- ologiques. Les historiens et les archéologues, les géogra- phes et les politologues, les métallurgistes et les juristes, varié. Ce qu’ils ont en commun, c’est la passion de notre les philologues spécialistes des langues anciennes et les passé. anthropologues. Franchir les frontières entre les discipli- La présente publication reprend les contributions nes, cela nous donne des idées et des résultats fructueux et les présentations des 2ème Journées archéologiques et nous mène parfois sur un terrain miné par les hypo- d’Otzenhausen et les rendent ainsi accessibles à ceux qui thèses hautement spéculatives. Penser sans pratiquer n’ont pas pu y participer. Il est, par contre, impossible l’autocensure, c’est le principe intéressant des Journées de documenter les discussions et les « franchissements archéologiques. de frontières « innombrables, le soir, dans les pauses, Quatrième angle, les Journées archéologiques fran- lors des excursions et dans le contexte général des Jour- chissent les frontières entre les professionnels et les non- nées archéologiques. Mais c’est justement tout cela qui spécialistes. Les archéologues professionnels rencont- fait le charme particulier des Journées archéologiques rent les chercheurs amateurs, les professeurs de renom d’Otzenhausen. discutent avec les jeunes diplômés en début de carriè- Il sera toujours vrai que de l’autre côté de la frontière, re, les responsables de fouilles expérimentés échangent beaucoup de découvertes et de fouilles nous attendent. leurs points de vue avec les étudiants. Le milieu des Soyez à l’avenir également avec nous, quand il s’agit du participants aux Journées archéologiques est hautement passé. 9
Raum für Begegnung Grußwort von Dr. Franz Josef Barth, Bürgermeister der Gemeinde Nonnweiler Zum zweiten Mal haben sich in unserer Gemeinde zahl- entdeckt sowie erste Untersuchungen im Römerlager bei reiche Altertumswissenschaftler aus der Großregion zu Hermeskeil vorgenommen. Die Ausgrabungen haben den Archäologentagen in der Europäischen Akademie sich gelohnt. Die ersten Forschungsergebnisse weisen Otzenhausen getroffen. Sie diskutierten über ihre Aus- auf eine beträchtliche Erweiterung der historischen Di- grabungen und Entdeckungen. mension des Ringwalls hin. Es ist uns eine Freude im Rahmen des Symposiums Die aktuelle Errichtung des Keltenparks mit Kelten- dem interessierten Publikum unser Keltengehöft, das dorf als außerschulischem Lernort ist der nächste Schritt nach antiken Vorbildern konzipiert wurde und unweit zur Inwertsetzung des Denkmals, denn es bringt den Be- des keltischen Ringwalls von Otzenhausen gelegen ist, sucher auf eine neue Weise in Berührung mit ihm. Kel- zeigen zu können. tische Kultur soll an diesem Ort für die Besucher durch Das Keltendorf ist der jüngste Baustein eines um- regelmäßig stattfindende Musik- und Kulturveranstal- fangreichen Projektes, das sich um den keltischen Ring- tungen spürbar werden. Auch können z.B. in Workshops wall Otzenhausen entwickelt hat. Gestützt auf eine Viel- zu alten Handwerkstechniken Aspekte der antiken Le- zahl von Partnern und Institutionen versuchen wir, das benswelt selbst erlebt und angeeignet werden. Mit wech- archäologische Denkmal noch stärker in die Kommune selnden Ausstellungen sollen verschiedene Bereiche aus einzubeziehen und touristisch zu vermarkten. der Geschichte der Kelten und der Nationalparkregion Seit dem Jahr 1999 nahm sich die Gemeinde des thematisiert werden. Der Keltenpark wird das südliche Denkmals an und investierte kontinuierlich in dessen Tor des neuen Nationalparks Hunsrück-Hochwald, der wissenschaftliche Erforschung und touristische Inwert- neben vielen Natursehenswürdigkeiten auch – wenn setzung. Teile des Ringwalls wurden behutsam von dem man an den Ringwall denkt – gigantische archäologische Bewuchs befreit, der ihn im Verlauf der letzten 60 Jahre Schätze aufweist. überwuchert hatte, und so für Besucher besser wahrnehm- Bildungsseminare wie die Archäologentage in Ot- bar gemacht. Mit der Einrichtung eines archäologischen zenhausen gehören ebenfalls in diese Entwicklung und Rundwanderweges wurde die touristische Erschließung flankieren sie. Diese Tagung vermittelt zahlreiche Im- begonnen, der dann in den folgenden Jahren weitere at- pulse und trägt zur internationalen Vernetzung von Wis- traktive Wanderwege zum Denkmal folgten. Es wurden senschaftlern, aber auch interessierten Laien bei. Sie über viele Jahre hinweg Ausgrabungen sowohl in der verbindet den Begriff Archäologie mit Otzenhausen, der Keltenfestung als auch in der archäologischen Umge- durch sie zu einem Ort der wissenschaftlichen Begeg- bung unternommen, oftmals mit länderübergreifen Ak- nung geworden ist. Dafür danke ich den Teilnehmern teuren. Dabei wurden u.a. die Prunkgräber in Bierfeld des Symposiums sowie auch denjenigen, die zu diesem Tagungsband beigetragen haben. Das Keltendorf im dritten Bauabschnitt, Februar 2015. / L‘hameau celte en février 2015. Troisième phase de construction (Foto: M. Koch). 10
Espace de rencontres Mot de bienvenue par Franz Josef Barth, maire de la Commune de Nonnweiler C’est pour la deuxième fois que de nombreux historiens de l’Antiquité se sont réunis dans notre commune lors des Journées archéologiques organisées à l’Académie européenne d’Otzenhausen. Ils ont discuté de leurs fouil- les et de leurs découvertes. C’est avec plaisir que, dans le cadre du sympo- sium, nous avons pu profiter de l’occasion pour mon- trer au public intéressé notre hameau celte inspiré par des modèles antiques et situé non loin du rempart celte d’Otzenhausen. Le hameau celte est l’élément le plus récent d’un important projet qui s’est développé autour du rempart celte d’Otzenhausen. Soutenus par de nombreux parte- naires et institutions, nous essayons d’intégrer davantage le monument archéologique dans la commune et de le ‘commercialiser’ sous un angle touristique. Depuis 1999, la commune s’est consacrée au monu- ment en investissant continuellement dans la recherche scientifique et sa valorisation touristique. La végétation qui a recouvert le monument au cours des 60 dernières années, a été délicatement enlevée de certaines parties du rempart pour bénéficier d’une meilleure visibilité auprès des visiteurs. La valorisation touristique a commencé par la mise en place d’un chemin archéologique de randon- née circulaire et, au cours des années suivantes, d’autres chemins de randonnée intéressants qui mènent au mo- nument ont suivi. Pendant de nombreuses années, des fouilles ont été organisées aussi bien à l’intérieur de la fortification celte que dans les environs archéologiques, et ce souvent avec des acteurs venant de différents pays. Der keltische Ringwall von Otzenhausen / Le rempart celte Dans ce contexte, les tombes fastueuses de Bierfeld ont d‘Otzenhausen (Foto: M. Koch). été découvertes entre autres, et les premières analyses du camp romain près de Hermeskeil ont été réalisées. Les fouilles ont été fructueuses. Les premiers résultats d’entrée au sud du nouveau parc national de l’Hunsrück- des recherches indiquent que la dimension historique de Hochwald qui, outre les nombreuses attractions naturel- cette fortification celte est considérablement plus grande les, présente des trésors archéologiques gigantesques si qu’on ne le supposait. l’on pense au rempart celte. La construction actuelle du parc celte avec l’hameau Les séminaires de formation comme les Journées ar- celte en tant que lieu d’apprentissage extrascolaire cons- chéologiques d’Otzenhausen font également partie de ce titue la prochaine étape en vue de la valorisation du mo- développement. Cette conférence donne de nombreuses nument, car elle crée un nouveau lien entre celui-ci et impulsions et contribue à la mise en réseau internatio- le visiteur. La culture celte doit devenir ‘palpable’ pour nale de scientifiques aussi bien que de personnes passi- les visiteurs grâce aux concerts et autres évènements cul- onnées par la matière. Elle lie le terme de l’archéologie turels organisés régulièrement à cet endroit. Ce concept au village d’Otzenhausen qui est ainsi devenu un lieu de permet également aux visiteurs de découvrir et apprend- rencontres scientifiques. J’en remercie les participants re les aspects de l’univers de l’Antiquité, par exemple du symposium ainsi que ceux qui ont contribué à cette lors d’ateliers axés sur les anciennes techniques artisa- publication. nales. Les expositions temporaires viseront à thématiser les divers domaines de l’histoire des Celtes et de la ré- gion du parc national. Le parc celte deviendra la porte 11
Zum Geleit Claude Gitta, Directeur interrégional Inrap Grand Est Nord, Metz Die Hinterlassenschaften vor- und frühgeschichtlicher Die Europäische Akademie Otzenhausen hat nicht Kulturen halten sich nicht an heutige politische Grenzen. nur die Initiative ergriffen, die Archäologentage der So finden sich Siedlungen und Zeugnisse der frühesten Großregion dauerhaft zu etablieren, sondern stellt auch Ackerbauern, der frühneolithischen Bandkeramischen einen idealen Rahmen für eine derartige Veranstaltung Kultur sowohl im Saarland, in Rheinland-Pfalz und im dar, bei der sich Exkursionen und wissenschaftliche Vor- Großherzogtum Luxemburg als auch in Belgien, im be- träge abwechseln. Dabei scheint mir persönlich der Ex- nachbarten Lothringen und im Elsass. Die umfangrei- kursionsteil ein wichtiges Element der Veranstaltung zu chen Zeugnisse der römischen Okkupation Galliens, die sein, da erst im Gelände, bei Ausgrabungen oder Gelän- mit der Etablierung eines ausgedehnten Straßensystems deexkursionen viele offene Fragen beantwortet werden und der Errichtung zahlreicher Villenanlagen einher- können. ging, sind ebenfalls in allen Teilen der Großregion Saar- Anlässlich der Archäologentage in Otzenhausen ist Lor-Lux zu beobachten. es mir auch ein Anliegen, an die Politik zu appellieren, Deshalb liegt es nahe, auf einer gemeinsamen Ver- wichtige archäologische Forschungsinstitutionen in der anstaltung Archäologen und archäologisch interessier- Großregion zu erhalten. So darf ich Sie alle darum bit- te Laien und Heimatforscher zusammenzubringen, um ten, sich dafür einzusetzen, dass an der Universität des neueste Forschungsergebnisse zu präsentieren und zu Saarlandes das Institut für Vor- und Frühgeschichte und diskutieren. Die Initiative der Europäischen Akade- Vorderasiatische Archäologie und auch die anderen Be- mie Otzenhausen, gemeinsame, grenzüberschreitende reiche der Altertumswissenschaften erhalten bleiben. Archäologentage zu organisieren, ist schon 2014 auf Wir brauchen archäologische Forschung in der Region, fruchtbaren Boden gefallen und hat zahlreiche Besucher und das geht nur mit unseren fachkundigen universitären aus der Großregion angezogen. Nun beginnen nach dem Partnern! erfolgreichen Probelauf im vergangenen Jahr bereits die Ich wünsche Ihnen in den folgenden vier Tagen viele zweiten Archäologentage von Otzenhausen. spannende Vorträge und eine interessante Exkursion im Das Institut national des recherches archéologiques Verlauf dieser zweiten Archäologentage von Otzenhau- préventives (Inrap), ein dem französischen Kultusminis- sen. terium angeschlossenes Institut, das in Frankreich einen Nehmen Sie sich auch die Zeit und Muße zum Aus- bedeutenden Teil der Rettungsgrabungen durchführt, hat tausch mit Fachkollegen und Kolleginnen sowie mit ar- sich deshalb besonders gefreut, im Jahr 2015 neben dem chäologisch interessierten Laien und Heimatforschern Service régional de l’Archéologie der Region Lothrin- und entdecken Sie das reiche archäologische Erbe der gen einer der beiden französischen Projektpartner dieser Großregion Saar-Lor-Lux auf diesen - und auf hoffent- grenzübergreifenden Archäologentage sein zu dürfen. lich noch vielen folgenden - Archäologentagen! Das Institut national des recherches archéologiques pré- Wir bedanken uns bei der Europäischen Akademie ventives ist die größte französische archäologische Or- Otzenhausen für die Initiative und die Organisation der ganisation und zählt zu den führenden Institutionen in Archäologentage 2015 und wünschen Ihnen viele neue Europa. Es verwirklicht jedes Jahr rund 1500 archäolo- Anregungen und interessante Diskussionen! gische Untersuchungen und 250 Ausgrabungen mit pri- vaten und öffentlichen Partnern. 12
Mot de bienvenue Claude Gitta, Directeur interrégional Inrap Grand Est Nord, Metz L’héritage des cultures pré- et protohistoriques s’étend L’Académie européenne d’Otzenhausen est à bien au delà des frontières actuelles. l’initiative de l’inscription durable de ce congrès dans Ainsi, les premières cultivateurs, de la culture ruba- le cadre de la Grande Région. Elle offre un cadre idéal née du Néolithique le plus ancien, se sont établit tant en pour la présentation des recherches en cours, de fructu- Sarre, en Rhénanie-Palatinat et au Grand-Duché de Lux- eux échanges mais également pour la découverte de sites embourg, qu’en Belgique, Alsace et Lorraine. La Grande archéologiques. A ce titre, je souligne tout l’intérêt des Région SarLorLux a également été fortement marquée visites de sites organisées par nos hôtes. par la présence romaine, comme en témoignent le vaste A l’occasion de ces Journées archéologiques système routier et les nombreuses villas. d’Otzenhausen, permettez-moi de rappeler toute Quoi de plus légitime que de réunir les archéologues, l’importance et le rôle citoyen essentiel que revêtent les les passionnés de cette discipline ainsi que les cher- institutions d’archéologie au sein de notre Grande Ré- cheurs locaux afin de présenter et discuter de l’actualité gion. Je nourris avec vous cet espoir de voir préservés de la recherche. L’initiative lancée par l’Académie euro- l’Institut de la pré- et protohistoire et de l’archéologie péenne d’Otzenhausen, visant à organiser des Journées du Proche-Orient (Institut für Vor- und Frühgeschichte archéologiques communes transfrontalières, avait trouvé und Vorderasiatische Archäologie) ainsi que les autres un écho très favorable dès 2014, et avait attiré de nom- départements des sciences de l’Antiquité au sein de breux participants venant de toute la Grande Région. Ap- l’Université de la Sarre. La dynamique de recherche ar- rès ce galop d’essai, nous nous retrouvons aujourd’hui chéologique régionale ne peut s’entendre sans le soutien pour une nouvelle session des Journées archéologiques de nos partenaires universitaires. d’Otzenhausen. Nous saluons l’initiative de l’Académie européenne L’Institut national des recherches archéologiques d’Otzenhausen pour l’organisation des Journées archéo- préventives (Inrap), est particulièrement heureux d’être, logiques 2015. avec le Service régional de l’Archéologie de la région Je souhaite à tous les congressistes de très fructueux Lorraine, l’un des deux partenaires français présents échanges durant ce séjour dont le point d’orgue sera il- dans le cadre des Journées archéologiques transfronta- lustré par une excursion passionnante. N’hésitez pas à lières de 2015. mettre à profit ces Journées archéologiques pour échan- Comme vous le savez l’Inrap est la plus importan- ger vos connaissances sur le patrimoine archéologique te structure de recherche archéologique française et de la Grande Région SarLorLux. l’une des toutes premières en Europe. Institut national Nous vous remercions chaleureusement pour votre de recherche, il réalise chaque année quelque 1500 di- accueil de qualité exemplaire et vous remercions plus agnostics archéologiques et 250 fouilles en partenariat encore pour votre engagement en faveur du patrimoine avec les aménageurs privés et publics. archéologique. Souhaitons à toutes et à tous un bon con- grès ! 13
Die Archäologentage Otzenhausen - eingebunden in die Lokale Entwicklungsstrategie (LES) der KuLanI Werner Feldkamp, Vorsitzender der KulturLandschaftsInitiative St. Wendeler Land e.V. Mit dem vorliegenden zweiten Tagungsband blicken wir keltischer Ringwall Otzenhausen e.V., Nationalparkamt zurück auf die beiden in der zurückliegenden LEADER- Hunsrück-Hochwald, Freundeskreis Nationalpark Huns- Programmperiode geförderten Archäologentage 2014 rück e.V., Tourist-Information St. Wendeler Land sowie und 2015. Sie sind auf eine große Resonanz gestoßen, die Kulturlandschaftsinitiative St. Wendeler Land (Ku- daher war eine Fortsetzung in der neuen Förderperiode LanI). naheliegend. Folgerichtig wurde in der Lokalen Ent- Weitere Leitprojekte beschäftigen sich mit der Ent- wicklungsstrategie „KuLanI St. Wendeler Land 2020“ wicklung des „Kulturfenster St. Wendeler Land“ als re- für die neue Förderperiode 2014-2020 eine Fortführung gionales Kulturzentrum in der Bosener Mühle (Kultur- dieser Veranstaltungsreihe geplant. Bereits in der ers- programm), mit dem Ausbau des Bildungsnetzwerkes ten Projektrunde hat der Vorstand der KuLanI mit der (Bildungsprogramm), mit der begleitenden Öffentlich- Zustimmung zum von der Gemeinde Nonnweiler bean- keitsarbeit der Klimaschutzinitiative Null-Emissions- tragten Leitprojekt „Belebung des Keltenparks und des Landkreis St. Wendel (Energieprogramm) sowie mit der Nationalparktors Otzenhausen“ die Voraussetzungen Weiterentwicklung des Partnerbetriebssystems des Lo- geschaffen, dass dieses Veranstaltungsformat bis 2020 kalwarenmarktes im Hinblick auf die Zusammenarbeit einen stabilen organisatorischen Rahmen erhält. Neben in der Nationalparkregion (Vermarktungsprogramm). der Durchführung der jährlichen Tagungen hat das Pro- Da die Archäologentage Otzenhausen in Verbindung jekt die Aufgabe, in den nächsten Jahren die Belebung mit der Belebung des Keltenparks und dem Aufbau des des Keltenparks zu unterstützen sowie den Aufbau des Nationalparktors eine wichtige Rolle im Kulturpro- Nationalparktors zu begleiten. gramm der Lokalen Entwicklungsstrategie (LES) „Ku- In der Nationalparkregion mit ihrem keltisch-römi- LanI St. Wendeler Land 2020“ spielen, hat die KulanI schen Siedlungsschwerpunkt und den herausragenden ein großes Interesse an einer positiven Entwicklung die- Bodendenkmälern wie dem Ringwall von Otzenhau- ses Veranstaltungsformates und wünscht den kommen- sen spielt die Archäologie eine wichtige Rolle. Dieses den 3. Archäologentagen Otzenhausen einen erfolgrei- kommt auch mit der Ausweisung einer Stelle für „Kul- chen Verlauf. tur- und Landschaftsgeschichte“ im Organigramm des Nationalparkamtes zum Ausdruck. Fünf Leitprojekte koordinieren und steuern die Entwicklung der vier Handlungsprogramme Das Leitprojekt zur „Belebung des Keltenparks und des Nationalparktors“ ist eines von insgesamt fünf Leit- projekten. In den nächsten fünf Jahren soll mit diesen die Entwicklung in den vier Programmschwerpunkten Bildung, Kultur, Vermarktung und Energie koordiniert und gesteuert werden. Unter der Federführung der Ku- LanI übernimmt in jedem Leitprojekt eine von Schlüs- selakteuren des jeweiligen Themenbereiches besetzte Lenkungsgruppe die Koordinierung und Steuerung des Prozesses. Im Leitprojekt II „Belebung Keltenpark und Nationalparktor Otzenhausen“ setzt sich die Lenkungs- gruppe aus Vertretern folgender Institutionen zusam- men: Gemeinde Nonnweiler, Europäische Akademie Seit 1994 setzt sich die KuLanI für die Regionalentwicklung im Otzenhausen gGmbH, Terrex gGmbH, Freundeskreis St. Wendeler Land ein / Depuis 1994, la KuLanI s’engage en faveur du développement régional au sein de la région de St. Wendel (Foto: V. Braun). 14
Les Journées archéologiques d‘Otzenhausen – partie intégrante de la stratégie de développement local de la KuLanI1 Préface de Werner Feldkamp, président de la KuLanI Ce deuxième volume du colloque jette un regard ré- de représentants des institutions suivantes : Commune trospectif sur les deux Journées archéologiques de Nonnweiler, Académie européenne d’Otzenhausen, d’Otzenhausen organisées en 2014 et 2015 et soutenues Terrex, Les amis du rempart celte d’Otzenhausen3), Of- par la dernière période financière du programme LEA- fice du parc national Hunsrück-Hochwald, Les amis du DER. Etant donné qu’elles ont trouvé un vif écho, leur parc national Hunsrück4), Agence de tourisme de la régi- poursuite dans la nouvelle période de financement était on de St. Wendel ainsi que l’Initiative Paysage culturel une évidence. Par conséquent, la poursuite de cette série de la région de St. Wendel (KuLanI). de conférences a été prise en compte dans la stratégie de D’autres projet phares sont axés sur le développe- développement locale « KuLanI St. Wendeler Land 2020 ment de la « Fenêtre culturelle du pays de St. Wendel « “ pour la nouvelle période de financement de 2014-2020. 5) en tant que centre culturel au sein du moulin de Bosen Dès la sélection des premiers projets, le conseil de direc- (Programme culturel), sur l’élargissement du réseau de tion de la KuLanI a créé les conditions nécessaires pour formation (programme de formation), sur le travail des donner un cadre organisationnel solide à ces manifesta- relations publiques quant à l’initiative de protection du tions jusqu’en 2020. Cette décision a auparavant trouvé climat St. Wendel, landkreis à zéro émissions 6) (pro- l’accord du projet phare « Animation du hameau celte gramme énergétique) ainsi que sur la promotion du sys- et de la Porte du parc national « 2) dont le financement tème d’entreprises partenaires dans le cadre du « Marché a été demandé par la commune de Nonnweiler. Outre de produits locaux de la région de St. Wendel « qui vise la réalisation des conférences annuelles, le projet vise à à renforcer la coopération dans la région du parc national soutenir, dans les prochaines années, l’animation du ha- (programme de commercialisation). meau celte ainsi qu’à accompagner le développement de Etant donné que les Journées archéologiques la Porte du parc national. d’Otzenhausen, en association avec l’animation du ha- L’archéologie joue un rôle important dans la région meau celte et le développement de la Porte du parc natio- du parc national. Ici se trouvent les points forts en ma- nal, constituent un point fort du programme culturel de la tière d’urbanisation celte et romaine ainsi que les sites stratégie de développement local « KuLanI St. Wendeler archéologiques extraordinaires tels que le rempart cel- Land 2020 “, la KuLanI est très intéressée par un déve- te d’Otzenhausen. Ceci se reflète aussi dans la création loppement positif de cette série de conférences et souhai- d’un poste chargé de l’ « Histoire culturelle et des paysa- te beaucoup de succès aux 3èmes Journées archéologiques ges « à l’Office du parc national. d’Otzenhausen. Cinq projets phare pour coordonner et gérer Remarque de la traductrice : Les noms propres ont le développement des quatre programmes également été traduits afin de faciliter la lecture. Etant d’action donné qu’ils sont connus sous leurs noms originaux, il paraît judicieux de les retenir. Le projet phare « Animation du hameau celte et de la 1) KulturLandschaftsInitiative St. Wendeler Land - Ini- Porte du parc national « est l’un des cinq projets phares. tiative Paysage culturel de la région de St. Wendel Dans les cinq prochaines années, leur mission est de co- 2) Belebung des Keltenparks und des Nationalparktors ordonner et gérer le développement des quatre priorités Otzenhausen programmatiques : la formation, la culture, la commer- 3) Freundeskreis keltischer Ringwall Otzenhausen cialisation et l’énergie. Sous l’égide de la KuLanI, un 4) Freundeskreis Nationalpark Hunsrück e.V. groupe de pilotage composé par les acteurs clé du secteur 5) Kulturfenster St. Wendeler Land respectif se charge de la coordination et de la gestion du 6) Null-Emissions-Landkreis St. Wendel processus dans chaque projet phare. Le groupe de pilo- tage du projet phare II « Animation du hameau celte et de la Porte du parc national Otzenhausen “ est composé 15
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