Apps in der außerschulischen Bildung
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merz thema Apps bieten zahlreiche neue Chancen und einige Herausforde- rungen für die Medienpädagogik. Es werden Bezüge zur außer- schulischen Bildungsarbeit mit Apps aufgezeigt, neue Anwen- dungsmöglichkeiten betrachtet und die Konsequenzen für die medienpädagogische Praxis beleuchtet. Apps in der außerschulischen Bildung Björn Friedrich und Daniel Seitz Aktuelle medienpädagogische Praxis Apple, diese Technik massenkompatibel zu ma- chen. Im Jahr 2010 folgte schließlich das iPad, das Es klingt wie eine Binsenweisheit, dass wir die Verbreitung von Tablets einleitete, die (wenn medienpädagogischen Fachkräfte stets mit ak- man so will) eine Mischung aus Computer und tuellen Entwicklungen Schritt halten müssen Smartphone darstellen. Ergebnis dieser medien- und versuchen sollten, uns dem rasanten tech- technischen Revolution im Jahr 2014 ist, dass wir nischen Fortschritt anzupassen, da die verfügba- heutzutage zunehmend Tablets und Smartphones re Technik unmittelbare Auswirkungen auf das verwenden, um Medien zu konsumieren. Egal, Mediennutzungsverhalten unserer Gesellschaft ob es um die Nutzung von Radio-, Fernseh- oder hat. Schließlich stellt sich diese Anforderung auch Internet-Inhalten geht: Die medialen Alleskönner in jedem anderen Berufszweig, und doch bedeu- vereinen sämtliche Funktionalitäten und liegen tet es gerade für die Medienpädagogik, dass alte, deshalb in der Gunst (besonders jüngerer) Nut- bewährte Handlungsmuster regelmäßig auf den zerinnen und Nutzer vorne. Prüfstand gehören, um selbstkritisch herauszu- Aus dem Grund widmet sich auch die Medien- finden, ob sie noch zeitgemäß sind oder überholt pädagogik vermehrt den diversen Fragestellungen oder aber zumindest aktualisiert werden müssen. rund um diese neuen Techniken: Wie wirken sich Wie rasch derartige inhaltliche Updates nötig die zunehmend mobile Mediennutzung und die sind, zeigt sich, wenn wir zehn Jahre zurück permanente Online-Verfügbarkeit auf das Nut- blicken. 2004 waren Internet und Handys noch zungsverhalten aus? Wie können welche Geräte in ‚neue Medien‘, das Wort ‚Apps‘ war völlig un- der aktiven Medienarbeit gewinnbringend einge- bekannt, und in Amerika gründeten ein paar setzt werden? Und welche Apps eignen sich für die Studenten ein Netzwerk namens Facebook – nicht medienpädagogische Praxis? ahnend, dass sie damit bald das digitale globale Die Entwicklungen vielfältiger Applikationen für Dorf auf den Kopf stellen würden. Erst drei Jahre mobile Geräte zeigen derzeit faszinierende neue später präsentierte Steve Jobs ein Gerät, das die Einsatzmöglichkeiten, Arbeits- und Herangehens- Mediennutzung komplett umkrempeln sollte: das weisen auf. Das Angebot an Apps ist riesig, iPhone. Obwohl Smartphones schon länger exis- der Markt ist (auch dank der unterschiedlichen tierten und von Herstellern wie Blackberry oder Betriebssysteme und App-Stores) leider äußerst Nokia bereits vertrieben wurden, gelang es erst unübersichtlich, aber unbestreitbar sind in der 31
App-Entwicklung derzeit wohl die faszinierends- Beispiel Videoarbeit: Eine der beliebtesten ten Neuerungen in der Medienlandschaft zu Medien-Plattformen unter Jugendlichen ist derzeit beobachten. Während die Entwicklung von Com- das Videoportal YouTube. Die Nutzungsmotive puterprogrammen, Webseiten und Computer- von YouTube sind vielfältig. Neben Musikvideos, spielen auf einem so hohen Niveau angelangt ist, Comedy-Clips und Filmausschnitten finden sich dass eine gewisse Stagnation des Innovationspo- dort auch zahlreiche ‚selfmade clips‘, also Vi- tenzials zu beobachten ist, wird auf dem Feld der deoaufzeichnungen von Privatpersonen, die teils Apps noch ausgelotet, wo die Möglichkeiten und semi-professionell, teils amateurhaft aufgenom- Grenzen liegen – der technisch machbaren, aber men sind. Gerade diese Laien-Filme sind es, die auch der gesellschaftlich akzeptablen. Hier wird den Jugendlichen das Gefühl geben: „Das kann gebastelt, getüftelt und experimentiert, und so ich auch!” Zu den erfolgreichsten YouTube-Stars sehen wir uns einem täglich wachsenden Angebot aus Deutschland zählen heute beispielsweise Co- von teils mehr, teils weniger spannenden Apps medians wie Y-Titty, Lets-Play-Gamer wie Gronkh gegenüber. Für die Medienpädagogik stellt sich oder Kommentatoren des Weltgeschehens wie also einmal mehr die Aufgabe, die Entwicklung im LeFloid. Sie alle können heute von der Werbung Auge zu behalten und die Perlen (sowie die noch in ihren Clips leben, haben ihre Karriere aber mit ungeschliffenen Rohdiamanten) zu erkennen, um selbstgedrehten Clips aus ihren Jugendzimmern sie in didaktisch sinnvolle Settings einzubinden. begonnen – und das inspiriert viele Jugendliche In der so selbstverständlich klingenden Formulie- dazu, es selbst zu versuchen. Viele schnappen rung ‚didaktisch sinnvoll‘ liegt der nächste mög- sich also ihre Smartphones und beginnen, mit liche Fallstrick verborgen: Wir dürfen nicht der Video-Apps eigene Clips zu drehen, zu schneiden Versuchung erliegen, Apps nur um der technischen und nachzubearbeiten, um dann die Ergebnisse Möglichkeiten willen einzusetzen, sondern müssen mithilfe der YouTube- oder Vimeo-App online die angebotenen Applikationen kritisch auf die zu stellen. Andere Video-Apps sehen spezielle Sinnhaftigkeit der Einsatzmöglichkeiten überprü- Einstellungsmöglichkeiten vor, um zum Beispiel fen. Idealerweise steht das pädagogische Konstrukt Stop-Motion-Filme oder Trickfilmanimationen zu fest, bevor die einzusetzenden Apps ausgewählt produzieren. Die Möglichkeiten, die derartige An- werden – und so ist es durchaus angebracht, auch wendungen eröffnen, sind erfreulich vielfältig und herkömmliche Modelle und Methoden anzuwen- Filmproduktionen, die noch vor 20 Jahren in mü- den, jedoch angepasst an die neuen Arbeitsbedin- hevoller Kleinarbeit mithilfe zweier VHS-Rekorder gungen, die sich aus der Arbeit mit Apps ergeben. und eines Schnittpults erstellt werden mussten, lassen sich heute mithilfe entsprechender Apps relativ einfach und unkompliziert kreieren. Alter Wein in neuen Schläuchen Ähnlich verhält es sich mit der Fotografie oder der Audio-Arbeit: Egal, ob man eigene Webradio- Die medienpädagogische Praxis und die aktive Stationen (oder eigene Podcasts) mit Inhalten Medienarbeit müssen sich durch neue Anwen- füllen oder anstatt eines Schnappschusses ein dungen nicht neu erfinden, da viele ‚klassische‘ ästhetisch ansprechendes Foto gestalten möchte, medienpädagogische Formate und Vorgehens- die App-Stores bieten auch hierzu ein umfangrei- weisen auf entsprechende Apps adaptierbar ches Angebot, das passende Lösungen für zahlrei- sind. Es lässt sich sogar die Behauptung aufstel- che Anforderungen liefert. len, dass durch die Verbreitung mobiler Medien Was wird nun aber aus der Medienpädagogik, und dazugehöriger Apps die Anzahl von jugend- möchte man fragen, wenn die Jugendlichen heute lichen Medienproduktionen zugenommen hat. nur mit Hilfe entsprechender Apps eigene Produkti- 32
merz thema onen erstellen und veröffentlichen, wenn also Krethi und Plethi dank YouTube-Buttons zu Filmstars wer- den können? Die Antwort ist sim- Screenshot: Pinnacle Studio for iPad, Corel Corporation pel: Zwar lassen sich mit den Apps zahlreiche technische Funktionen downloaden, doch das dazuge- hörige Anwendungswissen für die gelingende Umsetzung eines kre- ativen Einfalls (also der inhaltliche Aufbau, das gestalterische Know- how, die handwerklichen Grundla- gen und die Befähigung zum Selbst- ausdruck), das sind Skills, die keine App vermitteln kann, sondern die in medienpädagogischen Work- shops, Seminaren oder Ferienange- boten weitergegeben werden. Die App zum Schneiden: Pinnacle Studio for iPad Aufgabe an die Medienpädagogik lautet somit, die gesammelten Erfahrungen und Dank GPS Outdoor-Aktivitäten mit digitalen erprobten Szenarien auf neue mediale Angebote Technologien verknüpfen zu übertragen und zeitgemäße Umsetzungsmög- Durch den Zugriff auf ein umfassendes, integrier- lichkeiten für Kinder und Jugendliche anzubieten. tes Ökosystem an Technologien, von Foto- und Nie war das technische Ensemble größer, vielfälti- Videokamera über Sensoren, Kompass bis hin zu ger und leistungsstärker, das Heranwachsende ihr GPS, können Apps Dinge leisten, die in anderen eigen nannten. Während noch vor wenigen Jahren Systemen nicht möglich waren. So entstanden kistenweise Technik angekarrt werden musste, um ganz neue Spielformen wie das ortsbezogene Medienprojekte mit großen Gruppen zu realisieren, Spielen – von Geocaching bis zu Ingress ist der tragen die Kinder und Jugendlichen heute omnipo- Markt vielfältig. Augmented Reality – die erwei- tente Minicomputer – inklusive ganzer Softwarere- terte Realität – greift gleich auf alle Technologien gale in Form von Apps – in ihren Hosentaschen zu und ist damit eine der herausforderndsten herum. Diese Chance gilt es zu ergreifen, um neue Apps auf den Geräten – per Kamera wird ein Potenziale für kreative Medienproduktion zu nut- Live-Videobild angezeigt, mit GPS der Ort be- zen, Talente zu fördern und Jugendliche zur gesell- stimmt, die Neigungssensoren berechnen den schaftlichen Teilhabe zu ermutigen. Haltewinkel des Smartphones oder Tablets und der Kompass berechnet die Blickrichtung. Erst mit all diesen Informationen kann die App be- Neue Anwendungsmöglichkeiten stimmen, welches zusätzliche Bild – die erweiter- te Realität – über das Live-Bild der Videokamera Es gilt – wohl wissend, dass unsere erworbenen gelegt werden kann. Durch augmented reality er- Kompetenzen der letzten Jahre bis Jahrzehnte geben sich fantastische (Selbst-)Bildungsmöglich- auch in der Welt der Apps Anwendung finden – keiten, wie zum Beispiel Wikitude aufzeigt. Egal, uns von den zahlreichen neuen Möglichkeiten ob ich vor einem unbekannten Gebäude, einer inspirieren zu lassen. historischen Ruine oder einem zeitgenössischen 33
zen, ist aber durch die Rahmen- bedingungen, insbesondere die notwendige Dunkelheit, stark Wikimedia Commons, Pucky2012, CC BY-SA 3.0 begrenzt. Diese Lücke schließen in Ansätzen Apps wie Lume. Fotografie hat überhaupt erst durch Apps wieder eine Re- naissance erlebt – dank der weit verbreiteten App Insta- gram beschäftigen sich viele Menschen wieder intensiver mit der Erstellung, Bearbeitung und Verbreitung von Fotos. Natürlich alles – apptypisch – Wissen to go: Wikitude ‚aus einem Guss‘. Museum stehe – Wikitude blendet mir sofort die Haptik, Basteln und Apps schließen sich passenden Wikipedia-Inhalte ein und ich kann auch im frühkindlichen Bereich nicht aus meinen Wissensdurst effizient stillen. Zumindest Im frühkindlichen Bereich lassen sich Apps theoretisch, augmented reality ist noch nicht in hervorragend einsetzen – dank wachsender der Breite angekommen. Bedeutung von Tablets in der Familie sind auch die Jüngsten schon den Umgang mit Apps und Neue Bedienkonzepte unterstützen Touchbedienung gewohnt. Hier gibt es sehr Lauttraining bis Zeichenfertigkeiten schöne Ansätze von der spielerischen Meine Insbesondere im Medienkunstbereich gibt es erste App, die beim Deutschen Computerspiel als sehr spannende Ansätze, die auch für die außer- besonders pädagogisch wertvoll ausgezeichnet schulische Bildung relevant sind. Die App kon- wurde, bis hin zu Foldify, einer App, mit der sich sonant zum Beispiel zeigt auf, wie Sprach- bzw. einfach Figuren gestalten, drucken und basteln Lauttraining, ästhetischer Ausdruck und neue lassen. So lassen sich wunderbar technologische Bedienkonzepte kombiniert werden können. So und haptische Zugänge miteinander verbinden. kann spielerisch mit Sprache umgegangen wer- den. Die App wäre grundsätzlich auch am Rech- ner denkbar, doch erst durch die unmittelbare On- oder offline, eigene Technik Touch-Steuerung und die intuitive, haptische oder BYOD? Bedienung werden konsonant und andere Ver- treter zu einem geschlossenen Erlebnis. Apps entfalten ihr Potenzial häufig erst, wenn sie Was dem Grafitti-Sprayer das Sketchbook ist, ist Online-Zugang haben. Deswegen ist es für den Lume für den Lightpainter. Die interaktive App Bildungseinsatz zentral, dass wir hier die richtigen ‚zeichnet Licht‘ im Stile von Lightpainting, also Rahmenbedingungen schaffen. Wo die Jugendli- Fotos, die durch Langzeitbelichtung bei Nacht chen den Jugendzentren fernblieben, weil andere und verschiedenen Lichtquellen wie Taschen- kommerzielle Anbieter und Fast-Food-Ketten früh lampen entstehen. Als ästhetische Form und erkannt haben, dass die Jugendlichen WLAN künstlerischer Ausdruck lässt sich Lightpainting erwarten, um länger zu verweilen, dürfen wir in sehr gut in der außerschulischen Bildung einset- medienpädagogischen Institutionen nicht densel- 34
merz thema ben Fehler machen, und Online-Zugang für unsere Zielgruppen als optional oder gar unwichtig betrachten. Zwar verbrei- ten sich Daten-‚Flatrates‘ immer mehr, dennoch sind diese so stark begrenzt, dass häufig schon relativ früh im Monat nur noch sehr langsames Internet und damit kaum medienpädagogische Projektarbeit SIN – Studio im Netz, CC BY-SA 3.0 möglich ist. Was uns zur nächsten Frage bringt: Wenn bald alle Jugendlichen mit Smartphones ausgestattet sind, müssen wir dann noch eigene Geräte anschaffen? BYOD, bring your own device, rückt in greifbare Nähe und hat einen großen Reiz: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ar- beiten auf eigenen Geräten und können somit auch im Anschluss des Angebots App zum Erstellen von Bastelvorlagen: Foldify einfach weitermachen. Der Vorteil, wenn genügend Geräte zur Verfügung stehen und nicht die vorgegebenen Bedien-Pfade werden auch die auf diejenigen der Jugendlichen zurückgegriffen Kreativität und der persönliche Ausdruck stark werden muss, ist die Zeit, die es braucht, alle Apps eingeschränkt. Am Beispiel der beliebten Trailer- zu installieren, die Verfügbarkeit und Verlässlich- Funktion der iMovie-App lässt sich dies leicht keit – nicht alle Apps sind auf allen Geräten und überprüfen. Die Trailer sind genial, da sie durch zum Beispiel auf älteren Geräten verfügbar – und verschiedene Themen und starke Vorgaben zu die Kosten bei kostenpflichtigen Apps. schnellen, beeindruckenden Ergebnissen führen. Im Ergebnis – auch inhaltlich – lassen sich jedoch Konsequenzen für die häufig große Parallelen verschiedener Produkte medienpädagogische Praxis medienpädagogischer Workshops beobachten. Mit Blick auf den Datenschutz bieten Apps eben- Über Apps kann man natürlich nicht sprechen, falls eine neue Herausforderung für die Medien- ohne auch über die verschiedenen Betriebssysteme pädagogik: Mehr denn je stellen sie als Techno- zu sprechen, auch wenn wir dies bis hierhin logie eine Blackbox dar, deren Verhalten kaum weitestgehend vermieden haben. Die Diskussion überprüft oder durchschaut werden kann. Als ist nicht zentral. Die Zielgruppen kommen mit hybride Technologien sind auch Zuständigkeiten verschiedenen Betriebssystemen an. Insofern ist unserer Behörden unklar, wodurch sich weiteres es auch keine medienpädagogische Fragestellung, Missbrauchspotenzial durch die Anbieter auftut. welches System wir als Medienpädagoginnen und So muss im Fokus unserer Arbeit weiter der tech- -pädagogen selbst befürworten oder aus welchen nologisch kompetente Umgang der Bürgerinnen Gründen auch immer ablehnen. und Bürger mit Apps bleiben. Apps haben viele Vorteile, insbesondere die All diesen Bedenken zum Trotz dürfen wir als Vereinfachung der technologischen Seite und Medienpädagoginnen und -pädagogen nicht mit damit mehr Zeit für inhaltliche Fragestellungen in einem defizitzentrierten, sondern müssen mit ei- Workshops. Doch liegt in der Vereinfachung auch nem ressourcenorientierten Blick an die Arbeit mit eine Gefahr: Durch die starke Formatierung und Apps gehen: Wir müssen es auch als unsere Auf- 35
gabe verstehen, Jugendliche und auch Erwachsene Björn Friedrich arbeitet als Medienpädagoge für über bedenkliche Entwicklungen und negative SIN – Studio im Netz, ist Lehrbeauftragter der Begleiterscheinungen zu informieren, aber bedeu- Universität Augsburg, Co-Autor von „Das Face- tender sollte die Aufgabe sein, die Potenziale der book-Buch für Eltern“ und freiberuflicher Refe- neuen Angebote sinnstiftend und gewinnbringend rent, u. a. für die Stiftung Medienpädagogik Bay- zu nutzen. Apps werden tagtäglich von Millionen ern. Er widmet sich schwerpunktmäßig sozialen Menschen genutzt – diese Selbstverständlichkeit und mobilen Medien und ihren Auswirkungen auf ist eine hervorragende Voraussetzung für die prak- die Gesellschaft. tische Medienpädagogik, die es zu nutzen gilt. Daniel Seitz hat Mediale Pfade gegründet und Weiterführende Links: arbeitet dort als Medienpädagoge. Er ist u. a. im Q Datenbank „Gute Apps für Kinder“: Vorstand der GMK – Gesellschaft für Medienpäda- www.gute-apps-fuer-kinder.de gogik und Kommunikationskultur, im Deutschen Q DJI-Datenbank „Apps für Kinder“: Kulturrat und engagiert sich im Fonds Soziokultur www.datenbank-apps-für-kinder.de für die Medienpädagogik in Deutschland. Q Deutscher Computerspielpreis: www.deutscher-computerspielpreis.de Q Pädi – Pädagogischer Interaktivpreis: www.pädi.de iOS (3,69 Euro) appgefaltet Foldify Eine virtuelle 2D-Bearbeitungsfläche, eine 3D-Vorschau, eine selbstgebastelte Papierfigur. Origami 2.0. Per digitalem Pinsel und Stift können mit Foldify Bastelvorlagen wie Würfel, Figuren und Autos nach Belieben gestaltet, also angemalt, beschriftet und mit Bildern – neben dem Import von Eigenproduktionen stehen auch diverse Hände, Augen und Münder zur freien Verfügung – verziert, anschließend (per PDF als Mail, AirPrint und WLAN-Drucker) ausgedruckt, entlang der Schnittlinien ausgeschnitten und schlussendlich zusammengebastelt werden. Neben der Förderung von Kreativität und haptischen Fähigkeiten ermöglicht die App faszinierende und aufschlussreiche Entdeckungen durch den Transfer vom Digitalen zum realen Printprodukt; die simultane 3D-Vorschau während der Bearbeitung am iPad ermöglicht zudem eine direkte Refle- xion des medialen Handelns. Eine soziale Komponente bietet die Foldify-Community, in welcher die individuell bemalten Schablonen mit anderen geteilt werden können. Während allerdings die Bedienung der App anfangs nicht ganz intuitiv funktioniert, hilft auch die ausschließlich englische Anleitung nur bedingt. Außerdem hätten die In-App-Erweiterungen (je 0,89 €) kostenfrei inte- griert werden können – während es jedoch sehr positiv zu erwähnen ist, dass dieser Dienst eine eingebaute Zugriffssperre mittels Touch-Aufgabe besitzt, deren Lösung zumindest Lesekompetenz bedarf. Da die werbefreie App auch offline voll funktionstüchtig ist, ist die kreative Perle Foldify für jegliche Faltexperimente in KiTa, (Grundschul-)Unterricht, Freizeit und Zuhause wärmstens zu empfehlen; der neue liebevolle Ableger Foldify Zoo (1,79 €) fordert übrigens ältere Bastelkinder nochmal besonders heraus. Swenja Wütscher 36
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