TIROLER LANDESZEITUNG F - NEUE KOORDINATIONSSTELLE DEMENZ - DIE TIROLER LANDESZEITUNG

 
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TIROLER LANDESZEITUNG F - NEUE KOORDINATIONSSTELLE DEMENZ - DIE TIROLER LANDESZEITUNG
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tiroler

                                                                                                                      Februar 2019
Landeszeitung

              Neue KoordiNatioNsstelle demeNz
              In Tirol leben geschätzt über 11.000 an Demenz erkrankte Menschen und diese Zahl wird voraussichtlich in den
              nächsten Jahren noch steigen. Deshalb wurde vom Land Tirol und den Tiroler Sozialversicherungsträgern in Zu-
              sammenarbeit mit ExpertInnen sowie dem Tiroler Gesundheitsfonds (TGF) die neue Koordinationsstelle Demenz
              am Landesinstitut für Integrierte Versorgung eingerichtet. Die neue Website www.demenz-tirol.at der Koordina-
              tionsstelle Demenz bietet Information und Unterstützung für Betroffene, Angehörige und Fachpersonal. Dieses
              Service soll Menschen mit Demenz und deren Angehörige direkt und wohnortnah unterstützen.
TIROLER LANDESZEITUNG F - NEUE KOORDINATIONSSTELLE DEMENZ - DIE TIROLER LANDESZEITUNG
2 Aktuelles                                                                                                                      tiroler Landeszeitung | Februar 2019

Regionale Netzwerke stärken die
mobile Versorgung
                                                                                                                              TuMorregiSTer Tirol:
                         3. TAG DER HERZINSUFFIZIENZ                                                                          neuer JahreSberichT
                                                                                                                              erSchienen
                                                                                                                              Tirol ist eines der wenigen Bundeslän-
                                                                                     N!                                       der mit einem eigenen epidemiologi-
                                                                             VORMERKE                                         schen Landesregister für Onkologie.
                                                                       JETZT                                                  Im Tumorregister Tirol (www.iet.at)
                                                                                                                              werden alle Krebsfälle in der Tiroler
                                                                                                                              Bevölkerung unter Einhaltung interna-
                  Anlässlich des Internationalen Tages der Herzinsuffizienz 2019                                              tionaler Regeln dokumentiert. Basie-
                  Freitag, 3. Mai 2019, ab 9.00h                                                                              rend auf dem aktuellen Jahresbericht
                  Ausbildungszentrum West, Großer Festsaal, 2. Stock, Innrain 98, 6020 Innsbruck
                  Anmeldung ab sofort möglich bis einschließlich Freitag, 18. April 2019                                      des Tumorregisters erkrankten 2016
  Grafik: LIV

                  unter: Tel. +43 (0)512/5322 - 75715 oder per E-Mail an: liv@tirol-kliniken.at                               1.874 Frauen und 2.097 Männer an
                  LIV - LANDESINSTITUT FÜR INTEGRIERTE VERSORGUNG HERZMOBIL TIROL                                             einem invasiven Karzinom. Mit Ende
                                                                                                                              2016 lebten ca. 20.200 Frauen und
                3.34_herzmobil_Inserat_LANDESZEITUNG.indd
                   Tag Der herzinSuffizienz               1                                  05.02.2019 09:03:11
                                                                                                                              20.000 Männer mit einer Krebser-
                Herzinsuffizienz, auch bekannt als Herzschwäche, ist eine chronische                                          krankung in Tirol. Die relative Fünf-
                Erkrankung des Herzens. 10 Prozent der Bevölkerung über 65 Jahren                                             Jahres-Überlebensrate von 65 Prozent
                sind davon betroffen. Damit einher geht eine deutliche Einschränkung                                          entspricht in Tirol den Vergleichsraten
                der Leistungsfähigkeit und der Lebensqualität. Neben der immer besser                                         aus den USA und belegt die sehr gute
                werdenden medizinischen Therapie ist das Wissen im Umgang mit der                                             Qualität der medizinischen Behand-
                Erkrankung von entscheidender Bedeutung für den Krankheitsverlauf.                                            lung in Tirol. Die Raten für Neuer-
                Dieses Wissen will das Team von HerzMobil Tirol beim Tag der Herzin-                                          krankungen und Sterbefälle liegen für
                suffizienz vermitteln. Vorträge und Workshops geben einen umfassen-                                           Männer besonders beim Lungenkrebs
                den Einblick. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist ausschließlich mit                                       und für Frauen beim Gebärmutterhals-
                Anmeldung möglich.                                                                                            krebs unter dem EU-Durchschnitt.

                PiloTProJekT Diabcare
                Seit dem Jahr 2017 wurden 44 Diabetes-                        Mobile SchlaganfallverSorgung
                PatientInnen aus dem Bezirk Landeck in                        Die Mobile Schlaganfallversorgung ist ein Rehabilitationsprogramm für
                einem speziellen Projekt telemedizinsch                       Menschen nach einem akuten Schlaganfallereignis, das wohnortnah und
                betreut. Das Projekt war so erfolgreich,                      meist in den eigenen vier Wänden durchgeführt wird. Das Versorgungs-
                dass in der Landeszielsteuerungskom-                          programm ist in den meisten Bezirken bereits etabliert. Derzeit laufen die
                mission beschlossen wurde, das Projekt                        Vorbereitungen für die Ausrollung in Innsbruck-Stadt und -Land. Parallel
                zu erweitern und eine Regelversorgung                         werden die beteiligten TherapeutInnen, Sozial- und Gesundheitssprengel,
                sowie eine tirolweite Ausrollung zu über-                     Altenwohn- und Pflegeheime sowie die entlassenden Krankenhäuser und
                prüfen. DiabCare unterstützt                                  FachärztInnen für Neurologie durch ein neues IT-Netzwerk verbunden. Der
                DiabetikerInnen bestmöglich im Um-                            Nutzen durch das IT-Netzwerk ist enorm. Die verschiedenen Netzwerkpart-
                gang mit ihrer Erkrankung.                                    ner können so optimal miteinander kommunizieren und sich abstimmen,
                                                                              um den integrierten Behandlungspfad Schlaganfall umzusetzen.

                           Impressum Informationszeitung der Tiroler Landesregierung/Auflage: 119.000 Stück
                           MEDIENINHABER UND HERAUSGEBER: Land Tirol. CHEFREDAKTION: Rainer Gerzabek, Mag. Alexandra Sidon. REDAKTION: Mag. Verena Bramböck, BA, Mag.
                           Manuela Seeberger. FOTO TITELSEITE: fotolia, Ocskay Bence. KONTAKT: Abteilung Öffentlichkeitsarbeit, Landhaus 1, 6020 Innsbruck, Tel.: 0043-(0)512/508-1902,
                           E-Mail: Landeszeitung@tirol.gv.at. REDAKTIONELLE KOORDINATION: Mag. Christa Hofer. VERLAGSORT: Innsbruck. HERSTELLUNGSORT: Innsbruck. NAME DES
                           HERSTELLERS: Intergraphik. OFFENLEGUNG GEMÄSS § 25 MEDIENGESETZ: Medieninhaber: Land Tirol. Erklärung über die grundlegende Richtung: Information
                           der BürgerInnen über die Arbeit der Landesregierung, der Landesverwaltung und des Landtags.
TIROLER LANDESZEITUNG F - NEUE KOORDINATIONSSTELLE DEMENZ - DIE TIROLER LANDESZEITUNG
Februar 2019 | tiroler Landeszeitung                                                                                           Hilfe bei Demenz 3

Demenz:         neue
Koordinationsstelle

                                                                                                     Foto: Land Tirol/Berger
Zukünftig mehr information und unterstütZung

„Die Begleitung und Betreuung von Men-           gehörige eine Demenz-Beratung bei ihrem
schen mit Demenz und ihren Angehörigen ist       Hausarzt oder ihrer Hausärztin in Anspruch
eine soziale und gesellschaftliche Aufgabe“,     nehmen können, wird gut angenommen. Mit             Mit zunehmendem Alter steigt das
betont LR Bernhard Tilg, und weiter: „Mit der    der Einführung einer neuen Website schaf-           Risiko, an Demenz zu erkranken.
Einrichtung der Koordinationsstelle Demenz       fen wir eine wertvolle Ergänzung und bieten         Der Großteil der Menschen mit
am Landesinstitut für Integrierte Versor-        Information und Orientierung in der tägli-          demenziellen Beeinträchtigungen
gung (LIV) rückt das Land Tirol gemeinsam        chen Versorgung.“                                   wird zu Hause von den Angehö-
mit den Tiroler Sozialversicherungsträgern                                                           rigen versorgt. Leider ist Demenz
das Thema Demenz und die Bedürfnisse der         Neue Website                                        nicht heilbar, jedoch ist es möglich,
Betroffenen und Angehörigen in den Mittel-       „Die ersten Aufgaben der Koordinationsstelle        den Krankheitsverlauf zu verzö-
punkt.“                                          seit Gründung umfassten umfangreiche Er-            gern und zu mildern. Tirolweit gibt
                                                 hebungen der Unterstützungsmöglichkeiten            es derzeit über 11.000 an Demenz
Unterstützungssysteme                            für Menschen mit Demenz und deren Ange-             erkrankte Menschen. Tendenz stei-
„Die Erkrankung Demenz führt häufig zu Ver-      hörige in Tirol“, berichtet Verena Bramböck,        gend! Daher wird künftig Hilfestel-
änderungen und Herausforderungen im so-          Leiterin der Koordinationsstelle. „Das Er-          lung für Betroffene, Angehörige,
zialen und familiären Umfeld“, weiß Dr. Josef    gebnis dieser Analyse wurde kürzlich mit der        aber auch Fachpersonal in Form
Marksteiner, Leiter der Abteilung Psychiat-      Präsentation der neuen Website www.de-              der Webseite www.demenz-tirol.at
rie und Psychotherapie A im LKH Hall: „Hier      menz-tirol.at für alle Tirolerinnen und Tiroler     der Koordinationsstelle Demenz
braucht es ganzheitliche, fachübergreifende      zugänglich gemacht“, freut sich Bramböck.           angeboten.
Unterstützungs- und Versorgungsysteme. Die       Laufende Vernetzung mit den AnbieterInnen           Der Wert und die Würde des
Koordinationsstelle möchte gemeinsam mit         der Hilfeleistungen sind Voraussetzung für          Menschen an seinem Lebensende
allen SystempartnerInnen in Tirol einen we-      diesen qualitätsgesicherten Überblick. Das          sind in Tirol nicht nur Schlagwor-
sentlichen Beitrag in der Versorgung leisten.“   neu gegründete Demenzforum Tirol tagt               te, sondern gelebte Solidarität.
                                                 daher vierteljährlich, um weitere Schritte in       Gemeinsam mit den Sozialversi-
Orientierung und Hilfe                           Richtung einer demenzgerechten Versorgung           cherungsträgern nimmt das Land
„Die Anzahl Demenz-Erkrankter wird bis           in Tirol festzulegen. „Die Ziele der bundeswei-     Tirol zusätzliche zwei Millionen
2030 um rund 42 Prozent steigen“, so TGKK-       ten Demenzstrategie werden über die Koor-           Euro für eine flächendeckende
Direktor Arno Melitopulos: „Der jährliche        dinationsstelle Schritt für Schritt umgesetzt.      Palliativ- und Hospizversorgung,
Aufwand der TGKK für Demenz-Medika-              Es muss in Tirol möglich werden, gut mit De-        insbesondere für mobile Palliativ-
mente in Höhe von rund zwei Millionen Euro       menz leben zu können“, erklärt Projektleiterin      teams und für mehr Personal in
zeigt, wie stark die Betroffenheit ist. Rasche   Angelika Faccinelli.                         ■      die Hand.
und unkomplizierte Hilfe ist deshalb unum-                                                           Auch Innovationen besitzen einen
gänglich. Das TGKK-Angebot, bei dem An-                  Verena Bramböck, Manuela Seeberger          hohen Stellenwert in der Tiroler
                                                                                                     Gesundheitspolitik. Nach den Vor-
                                                                                                     arbeiten der letzten Jahre genie-
                                                                                                     ßen wir gerade in Sachen Teleme-
                                                                                                     dizin internationale Anerkennung,
                                                                                                     indem für chronisch kranke
                                                                                                     Menschen eine Gesundheitsversor-
                                                                                                     gung etwa mit einer Handy-App
                                                                                                     möglich wird, um an Diabetes oder
                                                                                                     Herzinsuffizienz leidenden Men-
                                                                                                     schen das Leben in den eigenen
                                                                                                     vier Wänden zu erleichtern und
                                                                                                     ihnen Folgeerkrankungen zu
                                                                                                     ersparen.

                                                                                                     Bernhard Tilg
                                                                                                     Landesrat für Gesundheit,
                                                                                                     Wissenschaft und Pflege
                                                                                       Grafik: LIV
TIROLER LANDESZEITUNG F - NEUE KOORDINATIONSSTELLE DEMENZ - DIE TIROLER LANDESZEITUNG
4 Hilfe bei Demenz                                                                                    tiroler Landeszeitung | Februar 2019

Demenz:
Sie sind nicht allein!
Gemeinsame initiative bietet HilfestellunG für betroffene, anGeHöriGe und
facHpersonal

                                                                                                                                           Foto: fotolia, Gabriele Rohde

              Jede Lebensphase mit Demenz stellt für Betroffene und Angehörige eine eigene Herausforderung dar. Während des Ver-
              laufs der Demenz lassen meist Kurzzeitgedächtnis, Denkvermögen sowie sprachliche und motorische Fähigkeiten nach.
              Und je nach Form und Verlauf der Erkrankung entstehen auch andere Anforderungen an Betreuung und Pflege.

Die Diagnose Demenz kann zunächst alles         ungssystem von Anfang an bestmöglich un-           karte haben Hilfesuchende die Möglichkeit,
auf den Kopf stellen. Das gewohnte Famili-      terstützt werden.                                  das individuell passende Unterstützungs-
enleben, aber auch der betroffene Mensch                                                           angebot in Tirol selbstständig zu suchen“,
verändert sich. Häufig versuchen Angehö-        Neue Website                                       erklärt Verena Bramböck, Leiterin der Koor-
rige, Bekannte und Freunde, Menschen mit        In Tirol gibt es sehr viele unterschiedliche       dinationsstelle Demenz, und weiter: „Durch
Demenz so lange wie möglich allein, ohne        Beratungs- und Unterstützungsmöglich-              die Filterfunktion auf der rechten Seite
Hilfe von außen, zu unterstützen – verges-      keiten. Die neue Website der Koordinati-           kann die Suche eingeschränkt werden und
sen jedoch zumal auch auf die eigenen Be-       onsstelle Demenz bietet einen umfassen-            durch einen Klick auf ANZEIGEN werden die
dürfnisse und das persönliche emotionale        den Überblick von qualitätsgesicherten             Angebote sichtbar. Die Detailbeschreibun-
Befinden. ExpertInnen empfehlen bei Vorlie-     und professionellen Angeboten in Tirol. „Im        gen geben zusätzliche Auskunft über die
gen einer Demenzdiagnose, frühzeitig Hilfe      Zentrum der Website sticht sofort die Tirol-       Leistungen und durch die Verlinkung auf
anzunehmen. So kann das gesamte Betreu-         Landkarte ins Auge. Mithilfe dieser Land-          das entsprechende Angebot kann direkt mit
TIROLER LANDESZEITUNG F - NEUE KOORDINATIONSSTELLE DEMENZ - DIE TIROLER LANDESZEITUNG
Februar 2019 | tiroler Landeszeitung                                                                                     Hilfe bei Demenz 5

den Ansprechpartnern Kontakt aufgenom-                                                             ter anderem zu Beratungsmöglichkeiten,
men werden, um die individuellen Unter-                                                            Vorträgen zu interessanten Themen oder
stützungsmöglichkeiten zu besprechen.“                                                             Treffen mit anderen Betroffenen und An-
Die „Merkliste“ hilft dabei, interessante               www.demenz-tirol.at                        gehörigen. „Oft ist es hilfreich und wohltu-
Angebote zu sammeln und für die weitere                 nutzen Sie das angebot der website!        end, Erfahrungen mit anderen Betroffenen
Verwendung auszudrucken.                                So einfach geht’s:                         zu teilen und sich austauschen zu können“,
                                                        * Adresse www.demenz-tirol.at              weiß Bramböck. Der Veranstaltungs-
237 Angebote tirolweit                                     eingeben                                kalender bietet für Angehörige, Betroffe-
Aktuell sind tirolweit 237 Angebote unter-              * Zielgruppe auswählen                     ne und Fachpersonal jeweils das passen-
schiedlicher Art auf der Website vermerkt.                (Angehöriger & Betroffener oder          de Angebot. Durch die laufende Wartung
Darunter finden sich beispielsweise die So-               Leistungsanbieter)                       der Website wird eine hohe Aktualität bei
zial- und Gesundheitssprengel, die Wohn-                * Ihren Wohnbezirk eingeben und            den Angeboten und Veranstaltungen ge-
und Pflegeheime und andere spezialisierte                 Website durchstöbern.                    währleistet.
Angebote. AnbieterInnen, die zum aktuellen
Zeitpunkt noch nicht gelistet sind, können                                                         Wie werde ich Teil der Website?
sich direkt über die Website über eine mög-           Wichtige Informationen                       Die Website kann bereits nach kurzer Zeit
liche Aufnahme informieren und ebenso Teil            „Ebenso wichtig ist es, sich auf die neue    eine hohe Vollständigkeit der AnbieterInnen
der Plattform werden.                                 Lebenssituation gut vorzubereiten und        zum Thema Demenz tirolweit aufweisen.
                                                      notwendige Vorbereitungen zu treffen“,       „Alle Angebote haben wir jedoch noch nicht
Erste Schritte                                        weiß Sozialarbeiterin Verena Bramböck:       vermerkt“, erklärt Verena Bramböck, und
Neben der Möglichkeit, aktiv nach Hilfe und           „So kann bestmöglich nach eigenen Wün-       weiter: „Außerdem ist Demenz ein so großes
Unterstützung zu suchen, bietet die Website           schen und Bedürfnissen geplant und län-      Thema, dass auch immer wieder neue An-
auch eine Anleitung zu den ersten Schritten           ger eine möglichst hohe Selbstständig-       bieterInnen in Tirol dazukommen, was eine
bei Verdacht auf Demenz oder Vergesslich-             keit erhalten werden.“ Deshalb gibt es auf   ständige Aktualisierung der Website nötig
keit. In vier Schritten wird erklärt, wer als         der Website auch Informationen über die      macht.“ Deshalb ruft Bramböck die Anbieter-
erste wichtige AnsprechpartnerInnen fun-              Erkrankung, Behandlungsmöglichkeiten         Innen, die noch nicht Teil der Plattform sind,
gieren, welche Untersuchungen für eine                und Prävention, finanzielle Unterstützung    dazu auf, sich zu melden: „Wir haben auf
Diagnosestellung notwendig sind, welche               (z. B. Pflegegeld, 24h-Betreuung), Verein-   unserer Website ein Anmeldeformular, das
Maßnahmen die Behandlung umfasst und                  barkeit von Beruf und Pflege (Pflegeka-      ausgefüllt und per E-Mail (info@demenz-
warum Verlaufskontrollen empfohlen wer-               renz, Versicherungen), Möglichkeiten zur     tirol.at) an die Koordinationsstelle Demenz
den. „Eine frühzeitige Diagnose und Be-               Vorsorge und Vertretung (Patientenver-       übermittelt werden kann. Im Anschluss neh-
handlung ist überaus wichtig. Erkennt man             fügung, Erwachsenenschutzgesetz) sowie       me ich dann gerne persönlichen Kontakt mit
früh die Anzeichen für eine Demenz, gibt es           Tipps für den Alltag und zur Vorbereitung    den Interessenten auf, um das weitere Pro-
bereits gute Maßnahmen und Therapien“,                auf einen Krankenhausaufenthalt.             zedere zu besprechen. Wir freuen uns über
rät Dr. Josef Marksteiner, Leiter der Abtei-                                                       jeden, der Teil der Landkarte werden möch-
lung Psychiatrie und Psychotherapie A im              Veranstaltungen                              te“, so Bramböck abschließend.              ■
Landeskrankenhaus Hall, zu einer raschen              Die Website gibt eine gute Übersicht zu
Abklärung.                                            laufenden Veranstaltungen in Tirol, un-              Verena Bramböck, Manuela Seeberger

             Eine interaktive Tirol-Landkarte hilft
                                                                                                                                              Screenshot: LIV

                   bei der Suche nach geeigneter,
            wohnortnaher Unterstützung im Falle
                       einer Demenz-Erkrankung.
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6 Hospiz- und Palliativversorgung                                                                  tiroler Landeszeitung | Februar 2019

Grafik: LIV

Wenn das                                Lebensende                                                                 naht
„Eine schwere Krankheit verändert das Le-      der TGKK. „Als Obmann der TGKK und Vertre-         haus Natters und dem Hospizhaus Hall gibt
ben grundlegend. Nichts scheint mehr so        ter der Tiroler Versichertengemeinschaft ist       es eigene Palliativbetten. HausärztInnen,
zu sein, wie es vorher war. Das gilt sowohl    es mir ein Herzensanliegen, dass wir zusam-        MitarbeiterInnen der Sozial- und Gesund-
für Betroffene als auch für Angehörige. Bei    men mit dem Land Tirol als Finanzierungs-          heitssprengel sowie der Alten- und Pflege-
der Palliativbegleitung stehen Wünsche und     partner das Projekt ,Hospiz- und Palliativbe-      heime haben auch bisher Menschen bis zum
Ziele der Patientinnen und Patienten und ih-   treuung’ umsetzen. Dieser Schulterschluss          Lebensende begleitet, stoßen aber aufgrund
rer Bezugspersonen im Vordergrund“, erklärt    ist das Erfolgsrezept in unserem Land.“            der Komplexität der Fälle zunehmend an ihre
Christina Wechselberger, Tirol-Koordina-                                                          Grenzen.
torin Hospiz- und Palliativversorgung, und     Beratung und Unterstützung
weiter: „Das kann ein Leben in Wertschät-      Die Palliativteams verstehen sich als regi-        Wichtige Ergänzung
zung, Eigenverantwortung und Lebensfreu-       onale Kompetenzzentren. Sie stehen den             Mit Ende des Jahres 2019 soll die neue Ver-
de ermöglichen.“                               HausärztInnen, den Mobilen Diensten, den           sorgungsstruktur aus Mobilen Palliativ-
                                               Pflegeheimen und den Behinderteneinrich-           teams sowie Palliativkonsiliardiensten, die
„Waren Leistungen für Menschen mit un-         tungen beratend und unterstützend zur              in den Krankenhäusern unterstützend tätig
heilbaren, fortschreitenden Erkrankungen       Seite. Durch bestmögliche palliativmedizi-         sind, allen TirolerInnen zur Verfügung ste-
bisher nur im urbanen Raum sowie einigen       nische, pflegerische und psychosoziale Be-         hen. Ebenso gibt es nun die Möglichkeit ei-
peripheren Stellen zugänglich, können nun      gleitung werden die PatientInnen sowie die         ner Integrierten Palliativbetreuung. Ein Mo-
mit dem neuen Versorgungsnetzwerk bis          Angehörigen im Umgang mit der Erkrankung           dell, das geschaffen wurde, um Betroffene
Ende 2019 alle Tirolerinnen und Tiroler mit    gestärkt.                                          mit einem komplexen Betreuungsbedarf zu
spezialisierten Mobilen Palliativteams ver-                                                       Hause zu unterstützen. Die Integrierte Pal-
sorgt werden“, freut sich LR Bernhard Tilg     Was es bisher gab                                  liativbetreuung ist ein zusätzliches Modell,
über eine flächendeckende Versorgung. „Mit     Ehrenamtliche HospizmitarbeiterInnen sind          um die Betreuung der PatientInnen zu Hause
dem Ausbau des Versorgungsprogrammes           bereits seit Jahren in allen Bezirken tätig. Als   abzurunden.
Hospiz- und Palliativversorgung Tirol durch    geschulte GesprächspartnerInnen entlas-            „Dieses Versorgungsprogramm ist eine wich-
das Land Tirol und die Tiroler Sozialversi-    ten sie die Angehörigen. Die Tiroler Hospiz        tige Ergänzung zu den bereits bestehenden
cherungsträger hat sich die Versorgungs-       Gemeinschaft hat vor rund 20 Jahren be-            Einrichtungen. Nur so können wir höchste
landschaft in diesem Bereich bedeutend         gonnen, ein Versorgungsnetzwerk im Raum            Lebensqualität bis zuletzt für schwer kranke
weiterentwickelt. Die Tiroler Sozialversi-     Innsbruck aufzubauen. Mit dem Hospizhaus           sterbende Menschen in allen Regionen Tirols
cherungsträger, allen voran die TGKK, haben    Tirol konnten weitere Bausteine in der Hos-        gewährleisten“, betonen LR Tilg und TGKK-
ihre Budgetmittel dafür um rund eine Million   piz- und Palliativversorgung gelegt werden.        Obmann Salzburger unisono.                 ■
Euro (ein Plus von über 90 Prozent) aufge-     In den Bezirkskrankenhäusern Lienz, Kuf-
stockt“, betont Werner Salzburger, Obmann      stein und Schwaz sowie im Landeskranken-                                    Manuela Seeberger
TIROLER LANDESZEITUNG F - NEUE KOORDINATIONSSTELLE DEMENZ - DIE TIROLER LANDESZEITUNG
Februar 2019 | tiroler Landeszeitung                                                                                                   Mobiles Palliativteam 7

Start deS
Mobilen Palliativteams Schwaz
Kürzlich wurde das neue Mobile Palliativ-        steht gerade bei der Palliativversorgung die
team im Bezirk Schwaz der Öffentlichkeit         Lebensqualität der Patientinnen und Patien-
präsentiert. Seit Anfang Jänner hat das Team     ten an erster Stelle. Das Palliativteam steht
aus ÄrztInnen und Pflegepersonen die Ar-         genau in solchen Fragen unterstützend zur

                                                                                                                                                                Foto: Land Tirol/Blickfang
beit aufgenommen. „Mit diesem Programm           Seite.“
können wir nun auch Menschen mit unheil-
baren, fortschreitenden Erkrankungen aus         Neue Versorgungsmethoden
dem Bezirk Schwaz zu Hause in ihren eige-        „Dieses Versorgungsprogramm ist in zwei-
nen vier Wänden optimal versorgen“, freu-        erlei Hinsicht eine sehr positive Entwicklung
en sich LR Bernhard Tilg und TGKK-Obmann         für den Bezirk Schwaz“, betont Gemeinde-
Werner Salzburger über die Ausrollung des        verbandsobmann Franz Hauser: „Einerseits
Programmes Hospiz- und Palliativversor-          ist es mir als Bürgermeister der Gemeinde                                    „Durch Mobile
gung im Bezirk Schwaz.                           Schwendau ein großes Anliegen, dass die                                      Teams kann flächen-
„Mindestens 80 Prozent der sterbenden            Menschen in meiner Gemeinde, aber natür-
                                                                                                                              deckende Palliativ-
Menschen sind zu Hause bereits jetzt durch       lich auch in jeder anderen Gemeinde, gut ver-
die Hausärztinnen und Hausärzte, Sozial-         sorgt sind. Andererseits bin ich als Planungs-                               versorgung gewähr-
und Gesundheitssprengel und die Alten-           verbandsobmann des Krankenhausverbands                                       leistet werden.“
wohn- und Pflegeheime exzellent beglei-          Schwaz sehr dankbar, dass dieses Programm                                    Günther Platter
tet worden“, betont der Ärztliche Leiter des     nun in unserem Bezirk eingeführt wird, da es                                 Landeshauptmann
Mobilen Palliativteams im Bezirk Schwaz Dr.      zu einer Entlastung und Unterstützung des
Markus Ringler: „Das Mobile Palliativteam        Krankenhauses, also der stationären Pfle-
ist ein spezialisiertes Team und kommt bei       ge beiträgt.“ Auch Margit Holzhammer, Ge-
komplexen Situationen, sei es in medizini-       schäftsführerin am BKH Schwaz, ist von der                          beit, aber auch neue Aufgaben warten damit
scher, pflegerischer oder psychosozialer         Sinnhaftigkeit des Programmes überzeugt:                            auf uns. Wir haben nun ein Mobiles Team im
Hinsicht, unterstützend dazu. Das Miteinan-      „Für die Bezirkskrankenhäuser stellt die Inte-                      Haus, das nach draußen geht, um Erkrankte
der mit den bestehenden Strukturen steht         grierte Versorgung eine Öffnung hin zu neu-                         vor Ort zu versorgen und zu begleiten.“  ■
im Vordergrund.“ Das Team in Schwaz star-        en Versorgungsmethoden dar. Das bedeutet
tet mit speziell ausgebildeten ÄrztInnen und     natürlich eine Unterstützung für unsere Ar-                                                      Manuela Seeberger
diplomierten Pflegekräften, die sich derzeit
drei Vollzeitstellen teilen. Ein Ausbau inklu-
sive einer Rufbereitschaft auf Pflegeebene
ist im Laufe des Jahres 2019 vorgesehen.
Die Palliativteams sind als Mobile Teams bei
Betroffenen zu Hause tätig, aber auch als
Palliativkonsiliardienst im stationären Be-
reich.

Lebensqualität sichern und verbessern
„Im Mittelpunkt von Hospiz und Palliative
Care stehen schwerkranke, sterbende Men-
schen mit ihren Angehörigen und ihren Be-
dürfnissen. Das Ziel der ganzheitlichen Be-
                                                 Foto: LIV/ Seeberger

treuung und Begleitung ist die bestmögliche
Lebensqualität“, erklärt Gabriele Polanezky,
Pflegedirektorin am BKH Schwaz. Auch der
Schirmherr des Programms, Prim. Dr. Han-
nes Gänzer, schlägt in dieselbe Kerbe: „Die
Medizin befindet sich gerade in der Hospiz-
                                                                        Das neue Mobile Palliativteam Schwaz wurde der Öffentlichkeit präsentiert (von li.):
und Palliativversorgung immer stärker im
                                                                        TGKK-Obmann Werner Salzburger, Karin Wechselberger, Drin Julia Weissbacher,
Zwiespalt. Einerseits sind wir als Ärztinnen                            Karin Scheiterer, Dr. Markus Ringler, Dominike Schrottenbaum, Monika Mair und
und Ärzte verpflichtet, lebensverlängernde                              LR Bernhard Tilg.
Maßnahmen zu setzen, aber andererseits
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