TIROLER LANDESZEITUNG F - NEUE KOORDINATIONSSTELLE DEMENZ - DIE TIROLER LANDESZEITUNG
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
www.landeszeitung.at tiroler Februar 2019 Landeszeitung Neue KoordiNatioNsstelle demeNz In Tirol leben geschätzt über 11.000 an Demenz erkrankte Menschen und diese Zahl wird voraussichtlich in den nächsten Jahren noch steigen. Deshalb wurde vom Land Tirol und den Tiroler Sozialversicherungsträgern in Zu- sammenarbeit mit ExpertInnen sowie dem Tiroler Gesundheitsfonds (TGF) die neue Koordinationsstelle Demenz am Landesinstitut für Integrierte Versorgung eingerichtet. Die neue Website www.demenz-tirol.at der Koordina- tionsstelle Demenz bietet Information und Unterstützung für Betroffene, Angehörige und Fachpersonal. Dieses Service soll Menschen mit Demenz und deren Angehörige direkt und wohnortnah unterstützen.
2 Aktuelles tiroler Landeszeitung | Februar 2019 Regionale Netzwerke stärken die mobile Versorgung TuMorregiSTer Tirol: 3. TAG DER HERZINSUFFIZIENZ neuer JahreSberichT erSchienen Tirol ist eines der wenigen Bundeslän- N! der mit einem eigenen epidemiologi- VORMERKE schen Landesregister für Onkologie. JETZT Im Tumorregister Tirol (www.iet.at) werden alle Krebsfälle in der Tiroler Bevölkerung unter Einhaltung interna- Anlässlich des Internationalen Tages der Herzinsuffizienz 2019 tionaler Regeln dokumentiert. Basie- Freitag, 3. Mai 2019, ab 9.00h rend auf dem aktuellen Jahresbericht Ausbildungszentrum West, Großer Festsaal, 2. Stock, Innrain 98, 6020 Innsbruck Anmeldung ab sofort möglich bis einschließlich Freitag, 18. April 2019 des Tumorregisters erkrankten 2016 Grafik: LIV unter: Tel. +43 (0)512/5322 - 75715 oder per E-Mail an: liv@tirol-kliniken.at 1.874 Frauen und 2.097 Männer an LIV - LANDESINSTITUT FÜR INTEGRIERTE VERSORGUNG HERZMOBIL TIROL einem invasiven Karzinom. Mit Ende 2016 lebten ca. 20.200 Frauen und 3.34_herzmobil_Inserat_LANDESZEITUNG.indd Tag Der herzinSuffizienz 1 05.02.2019 09:03:11 20.000 Männer mit einer Krebser- Herzinsuffizienz, auch bekannt als Herzschwäche, ist eine chronische krankung in Tirol. Die relative Fünf- Erkrankung des Herzens. 10 Prozent der Bevölkerung über 65 Jahren Jahres-Überlebensrate von 65 Prozent sind davon betroffen. Damit einher geht eine deutliche Einschränkung entspricht in Tirol den Vergleichsraten der Leistungsfähigkeit und der Lebensqualität. Neben der immer besser aus den USA und belegt die sehr gute werdenden medizinischen Therapie ist das Wissen im Umgang mit der Qualität der medizinischen Behand- Erkrankung von entscheidender Bedeutung für den Krankheitsverlauf. lung in Tirol. Die Raten für Neuer- Dieses Wissen will das Team von HerzMobil Tirol beim Tag der Herzin- krankungen und Sterbefälle liegen für suffizienz vermitteln. Vorträge und Workshops geben einen umfassen- Männer besonders beim Lungenkrebs den Einblick. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist ausschließlich mit und für Frauen beim Gebärmutterhals- Anmeldung möglich. krebs unter dem EU-Durchschnitt. PiloTProJekT Diabcare Seit dem Jahr 2017 wurden 44 Diabetes- Mobile SchlaganfallverSorgung PatientInnen aus dem Bezirk Landeck in Die Mobile Schlaganfallversorgung ist ein Rehabilitationsprogramm für einem speziellen Projekt telemedizinsch Menschen nach einem akuten Schlaganfallereignis, das wohnortnah und betreut. Das Projekt war so erfolgreich, meist in den eigenen vier Wänden durchgeführt wird. Das Versorgungs- dass in der Landeszielsteuerungskom- programm ist in den meisten Bezirken bereits etabliert. Derzeit laufen die mission beschlossen wurde, das Projekt Vorbereitungen für die Ausrollung in Innsbruck-Stadt und -Land. Parallel zu erweitern und eine Regelversorgung werden die beteiligten TherapeutInnen, Sozial- und Gesundheitssprengel, sowie eine tirolweite Ausrollung zu über- Altenwohn- und Pflegeheime sowie die entlassenden Krankenhäuser und prüfen. DiabCare unterstützt FachärztInnen für Neurologie durch ein neues IT-Netzwerk verbunden. Der DiabetikerInnen bestmöglich im Um- Nutzen durch das IT-Netzwerk ist enorm. Die verschiedenen Netzwerkpart- gang mit ihrer Erkrankung. ner können so optimal miteinander kommunizieren und sich abstimmen, um den integrierten Behandlungspfad Schlaganfall umzusetzen. Impressum Informationszeitung der Tiroler Landesregierung/Auflage: 119.000 Stück MEDIENINHABER UND HERAUSGEBER: Land Tirol. CHEFREDAKTION: Rainer Gerzabek, Mag. Alexandra Sidon. REDAKTION: Mag. Verena Bramböck, BA, Mag. Manuela Seeberger. FOTO TITELSEITE: fotolia, Ocskay Bence. KONTAKT: Abteilung Öffentlichkeitsarbeit, Landhaus 1, 6020 Innsbruck, Tel.: 0043-(0)512/508-1902, E-Mail: Landeszeitung@tirol.gv.at. REDAKTIONELLE KOORDINATION: Mag. Christa Hofer. VERLAGSORT: Innsbruck. HERSTELLUNGSORT: Innsbruck. NAME DES HERSTELLERS: Intergraphik. OFFENLEGUNG GEMÄSS § 25 MEDIENGESETZ: Medieninhaber: Land Tirol. Erklärung über die grundlegende Richtung: Information der BürgerInnen über die Arbeit der Landesregierung, der Landesverwaltung und des Landtags.
Februar 2019 | tiroler Landeszeitung Hilfe bei Demenz 3 Demenz: neue Koordinationsstelle Foto: Land Tirol/Berger Zukünftig mehr information und unterstütZung „Die Begleitung und Betreuung von Men- gehörige eine Demenz-Beratung bei ihrem schen mit Demenz und ihren Angehörigen ist Hausarzt oder ihrer Hausärztin in Anspruch eine soziale und gesellschaftliche Aufgabe“, nehmen können, wird gut angenommen. Mit Mit zunehmendem Alter steigt das betont LR Bernhard Tilg, und weiter: „Mit der der Einführung einer neuen Website schaf- Risiko, an Demenz zu erkranken. Einrichtung der Koordinationsstelle Demenz fen wir eine wertvolle Ergänzung und bieten Der Großteil der Menschen mit am Landesinstitut für Integrierte Versor- Information und Orientierung in der tägli- demenziellen Beeinträchtigungen gung (LIV) rückt das Land Tirol gemeinsam chen Versorgung.“ wird zu Hause von den Angehö- mit den Tiroler Sozialversicherungsträgern rigen versorgt. Leider ist Demenz das Thema Demenz und die Bedürfnisse der Neue Website nicht heilbar, jedoch ist es möglich, Betroffenen und Angehörigen in den Mittel- „Die ersten Aufgaben der Koordinationsstelle den Krankheitsverlauf zu verzö- punkt.“ seit Gründung umfassten umfangreiche Er- gern und zu mildern. Tirolweit gibt hebungen der Unterstützungsmöglichkeiten es derzeit über 11.000 an Demenz Unterstützungssysteme für Menschen mit Demenz und deren Ange- erkrankte Menschen. Tendenz stei- „Die Erkrankung Demenz führt häufig zu Ver- hörige in Tirol“, berichtet Verena Bramböck, gend! Daher wird künftig Hilfestel- änderungen und Herausforderungen im so- Leiterin der Koordinationsstelle. „Das Er- lung für Betroffene, Angehörige, zialen und familiären Umfeld“, weiß Dr. Josef gebnis dieser Analyse wurde kürzlich mit der aber auch Fachpersonal in Form Marksteiner, Leiter der Abteilung Psychiat- Präsentation der neuen Website www.de- der Webseite www.demenz-tirol.at rie und Psychotherapie A im LKH Hall: „Hier menz-tirol.at für alle Tirolerinnen und Tiroler der Koordinationsstelle Demenz braucht es ganzheitliche, fachübergreifende zugänglich gemacht“, freut sich Bramböck. angeboten. Unterstützungs- und Versorgungsysteme. Die Laufende Vernetzung mit den AnbieterInnen Der Wert und die Würde des Koordinationsstelle möchte gemeinsam mit der Hilfeleistungen sind Voraussetzung für Menschen an seinem Lebensende allen SystempartnerInnen in Tirol einen we- diesen qualitätsgesicherten Überblick. Das sind in Tirol nicht nur Schlagwor- sentlichen Beitrag in der Versorgung leisten.“ neu gegründete Demenzforum Tirol tagt te, sondern gelebte Solidarität. daher vierteljährlich, um weitere Schritte in Gemeinsam mit den Sozialversi- Orientierung und Hilfe Richtung einer demenzgerechten Versorgung cherungsträgern nimmt das Land „Die Anzahl Demenz-Erkrankter wird bis in Tirol festzulegen. „Die Ziele der bundeswei- Tirol zusätzliche zwei Millionen 2030 um rund 42 Prozent steigen“, so TGKK- ten Demenzstrategie werden über die Koor- Euro für eine flächendeckende Direktor Arno Melitopulos: „Der jährliche dinationsstelle Schritt für Schritt umgesetzt. Palliativ- und Hospizversorgung, Aufwand der TGKK für Demenz-Medika- Es muss in Tirol möglich werden, gut mit De- insbesondere für mobile Palliativ- mente in Höhe von rund zwei Millionen Euro menz leben zu können“, erklärt Projektleiterin teams und für mehr Personal in zeigt, wie stark die Betroffenheit ist. Rasche Angelika Faccinelli. ■ die Hand. und unkomplizierte Hilfe ist deshalb unum- Auch Innovationen besitzen einen gänglich. Das TGKK-Angebot, bei dem An- Verena Bramböck, Manuela Seeberger hohen Stellenwert in der Tiroler Gesundheitspolitik. Nach den Vor- arbeiten der letzten Jahre genie- ßen wir gerade in Sachen Teleme- dizin internationale Anerkennung, indem für chronisch kranke Menschen eine Gesundheitsversor- gung etwa mit einer Handy-App möglich wird, um an Diabetes oder Herzinsuffizienz leidenden Men- schen das Leben in den eigenen vier Wänden zu erleichtern und ihnen Folgeerkrankungen zu ersparen. Bernhard Tilg Landesrat für Gesundheit, Wissenschaft und Pflege Grafik: LIV
4 Hilfe bei Demenz tiroler Landeszeitung | Februar 2019 Demenz: Sie sind nicht allein! Gemeinsame initiative bietet HilfestellunG für betroffene, anGeHöriGe und facHpersonal Foto: fotolia, Gabriele Rohde Jede Lebensphase mit Demenz stellt für Betroffene und Angehörige eine eigene Herausforderung dar. Während des Ver- laufs der Demenz lassen meist Kurzzeitgedächtnis, Denkvermögen sowie sprachliche und motorische Fähigkeiten nach. Und je nach Form und Verlauf der Erkrankung entstehen auch andere Anforderungen an Betreuung und Pflege. Die Diagnose Demenz kann zunächst alles ungssystem von Anfang an bestmöglich un- karte haben Hilfesuchende die Möglichkeit, auf den Kopf stellen. Das gewohnte Famili- terstützt werden. das individuell passende Unterstützungs- enleben, aber auch der betroffene Mensch angebot in Tirol selbstständig zu suchen“, verändert sich. Häufig versuchen Angehö- Neue Website erklärt Verena Bramböck, Leiterin der Koor- rige, Bekannte und Freunde, Menschen mit In Tirol gibt es sehr viele unterschiedliche dinationsstelle Demenz, und weiter: „Durch Demenz so lange wie möglich allein, ohne Beratungs- und Unterstützungsmöglich- die Filterfunktion auf der rechten Seite Hilfe von außen, zu unterstützen – verges- keiten. Die neue Website der Koordinati- kann die Suche eingeschränkt werden und sen jedoch zumal auch auf die eigenen Be- onsstelle Demenz bietet einen umfassen- durch einen Klick auf ANZEIGEN werden die dürfnisse und das persönliche emotionale den Überblick von qualitätsgesicherten Angebote sichtbar. Die Detailbeschreibun- Befinden. ExpertInnen empfehlen bei Vorlie- und professionellen Angeboten in Tirol. „Im gen geben zusätzliche Auskunft über die gen einer Demenzdiagnose, frühzeitig Hilfe Zentrum der Website sticht sofort die Tirol- Leistungen und durch die Verlinkung auf anzunehmen. So kann das gesamte Betreu- Landkarte ins Auge. Mithilfe dieser Land- das entsprechende Angebot kann direkt mit
Februar 2019 | tiroler Landeszeitung Hilfe bei Demenz 5 den Ansprechpartnern Kontakt aufgenom- ter anderem zu Beratungsmöglichkeiten, men werden, um die individuellen Unter- Vorträgen zu interessanten Themen oder stützungsmöglichkeiten zu besprechen.“ Treffen mit anderen Betroffenen und An- Die „Merkliste“ hilft dabei, interessante www.demenz-tirol.at gehörigen. „Oft ist es hilfreich und wohltu- Angebote zu sammeln und für die weitere nutzen Sie das angebot der website! end, Erfahrungen mit anderen Betroffenen Verwendung auszudrucken. So einfach geht’s: zu teilen und sich austauschen zu können“, * Adresse www.demenz-tirol.at weiß Bramböck. Der Veranstaltungs- 237 Angebote tirolweit eingeben kalender bietet für Angehörige, Betroffe- Aktuell sind tirolweit 237 Angebote unter- * Zielgruppe auswählen ne und Fachpersonal jeweils das passen- schiedlicher Art auf der Website vermerkt. (Angehöriger & Betroffener oder de Angebot. Durch die laufende Wartung Darunter finden sich beispielsweise die So- Leistungsanbieter) der Website wird eine hohe Aktualität bei zial- und Gesundheitssprengel, die Wohn- * Ihren Wohnbezirk eingeben und den Angeboten und Veranstaltungen ge- und Pflegeheime und andere spezialisierte Website durchstöbern. währleistet. Angebote. AnbieterInnen, die zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht gelistet sind, können Wie werde ich Teil der Website? sich direkt über die Website über eine mög- Wichtige Informationen Die Website kann bereits nach kurzer Zeit liche Aufnahme informieren und ebenso Teil „Ebenso wichtig ist es, sich auf die neue eine hohe Vollständigkeit der AnbieterInnen der Plattform werden. Lebenssituation gut vorzubereiten und zum Thema Demenz tirolweit aufweisen. notwendige Vorbereitungen zu treffen“, „Alle Angebote haben wir jedoch noch nicht Erste Schritte weiß Sozialarbeiterin Verena Bramböck: vermerkt“, erklärt Verena Bramböck, und Neben der Möglichkeit, aktiv nach Hilfe und „So kann bestmöglich nach eigenen Wün- weiter: „Außerdem ist Demenz ein so großes Unterstützung zu suchen, bietet die Website schen und Bedürfnissen geplant und län- Thema, dass auch immer wieder neue An- auch eine Anleitung zu den ersten Schritten ger eine möglichst hohe Selbstständig- bieterInnen in Tirol dazukommen, was eine bei Verdacht auf Demenz oder Vergesslich- keit erhalten werden.“ Deshalb gibt es auf ständige Aktualisierung der Website nötig keit. In vier Schritten wird erklärt, wer als der Website auch Informationen über die macht.“ Deshalb ruft Bramböck die Anbieter- erste wichtige AnsprechpartnerInnen fun- Erkrankung, Behandlungsmöglichkeiten Innen, die noch nicht Teil der Plattform sind, gieren, welche Untersuchungen für eine und Prävention, finanzielle Unterstützung dazu auf, sich zu melden: „Wir haben auf Diagnosestellung notwendig sind, welche (z. B. Pflegegeld, 24h-Betreuung), Verein- unserer Website ein Anmeldeformular, das Maßnahmen die Behandlung umfasst und barkeit von Beruf und Pflege (Pflegeka- ausgefüllt und per E-Mail (info@demenz- warum Verlaufskontrollen empfohlen wer- renz, Versicherungen), Möglichkeiten zur tirol.at) an die Koordinationsstelle Demenz den. „Eine frühzeitige Diagnose und Be- Vorsorge und Vertretung (Patientenver- übermittelt werden kann. Im Anschluss neh- handlung ist überaus wichtig. Erkennt man fügung, Erwachsenenschutzgesetz) sowie me ich dann gerne persönlichen Kontakt mit früh die Anzeichen für eine Demenz, gibt es Tipps für den Alltag und zur Vorbereitung den Interessenten auf, um das weitere Pro- bereits gute Maßnahmen und Therapien“, auf einen Krankenhausaufenthalt. zedere zu besprechen. Wir freuen uns über rät Dr. Josef Marksteiner, Leiter der Abtei- jeden, der Teil der Landkarte werden möch- lung Psychiatrie und Psychotherapie A im Veranstaltungen te“, so Bramböck abschließend. ■ Landeskrankenhaus Hall, zu einer raschen Die Website gibt eine gute Übersicht zu Abklärung. laufenden Veranstaltungen in Tirol, un- Verena Bramböck, Manuela Seeberger Eine interaktive Tirol-Landkarte hilft Screenshot: LIV bei der Suche nach geeigneter, wohnortnaher Unterstützung im Falle einer Demenz-Erkrankung.
6 Hospiz- und Palliativversorgung tiroler Landeszeitung | Februar 2019 Grafik: LIV Wenn das Lebensende naht „Eine schwere Krankheit verändert das Le- der TGKK. „Als Obmann der TGKK und Vertre- haus Natters und dem Hospizhaus Hall gibt ben grundlegend. Nichts scheint mehr so ter der Tiroler Versichertengemeinschaft ist es eigene Palliativbetten. HausärztInnen, zu sein, wie es vorher war. Das gilt sowohl es mir ein Herzensanliegen, dass wir zusam- MitarbeiterInnen der Sozial- und Gesund- für Betroffene als auch für Angehörige. Bei men mit dem Land Tirol als Finanzierungs- heitssprengel sowie der Alten- und Pflege- der Palliativbegleitung stehen Wünsche und partner das Projekt ,Hospiz- und Palliativbe- heime haben auch bisher Menschen bis zum Ziele der Patientinnen und Patienten und ih- treuung’ umsetzen. Dieser Schulterschluss Lebensende begleitet, stoßen aber aufgrund rer Bezugspersonen im Vordergrund“, erklärt ist das Erfolgsrezept in unserem Land.“ der Komplexität der Fälle zunehmend an ihre Christina Wechselberger, Tirol-Koordina- Grenzen. torin Hospiz- und Palliativversorgung, und Beratung und Unterstützung weiter: „Das kann ein Leben in Wertschät- Die Palliativteams verstehen sich als regi- Wichtige Ergänzung zung, Eigenverantwortung und Lebensfreu- onale Kompetenzzentren. Sie stehen den Mit Ende des Jahres 2019 soll die neue Ver- de ermöglichen.“ HausärztInnen, den Mobilen Diensten, den sorgungsstruktur aus Mobilen Palliativ- Pflegeheimen und den Behinderteneinrich- teams sowie Palliativkonsiliardiensten, die „Waren Leistungen für Menschen mit un- tungen beratend und unterstützend zur in den Krankenhäusern unterstützend tätig heilbaren, fortschreitenden Erkrankungen Seite. Durch bestmögliche palliativmedizi- sind, allen TirolerInnen zur Verfügung ste- bisher nur im urbanen Raum sowie einigen nische, pflegerische und psychosoziale Be- hen. Ebenso gibt es nun die Möglichkeit ei- peripheren Stellen zugänglich, können nun gleitung werden die PatientInnen sowie die ner Integrierten Palliativbetreuung. Ein Mo- mit dem neuen Versorgungsnetzwerk bis Angehörigen im Umgang mit der Erkrankung dell, das geschaffen wurde, um Betroffene Ende 2019 alle Tirolerinnen und Tiroler mit gestärkt. mit einem komplexen Betreuungsbedarf zu spezialisierten Mobilen Palliativteams ver- Hause zu unterstützen. Die Integrierte Pal- sorgt werden“, freut sich LR Bernhard Tilg Was es bisher gab liativbetreuung ist ein zusätzliches Modell, über eine flächendeckende Versorgung. „Mit Ehrenamtliche HospizmitarbeiterInnen sind um die Betreuung der PatientInnen zu Hause dem Ausbau des Versorgungsprogrammes bereits seit Jahren in allen Bezirken tätig. Als abzurunden. Hospiz- und Palliativversorgung Tirol durch geschulte GesprächspartnerInnen entlas- „Dieses Versorgungsprogramm ist eine wich- das Land Tirol und die Tiroler Sozialversi- ten sie die Angehörigen. Die Tiroler Hospiz tige Ergänzung zu den bereits bestehenden cherungsträger hat sich die Versorgungs- Gemeinschaft hat vor rund 20 Jahren be- Einrichtungen. Nur so können wir höchste landschaft in diesem Bereich bedeutend gonnen, ein Versorgungsnetzwerk im Raum Lebensqualität bis zuletzt für schwer kranke weiterentwickelt. Die Tiroler Sozialversi- Innsbruck aufzubauen. Mit dem Hospizhaus sterbende Menschen in allen Regionen Tirols cherungsträger, allen voran die TGKK, haben Tirol konnten weitere Bausteine in der Hos- gewährleisten“, betonen LR Tilg und TGKK- ihre Budgetmittel dafür um rund eine Million piz- und Palliativversorgung gelegt werden. Obmann Salzburger unisono. ■ Euro (ein Plus von über 90 Prozent) aufge- In den Bezirkskrankenhäusern Lienz, Kuf- stockt“, betont Werner Salzburger, Obmann stein und Schwaz sowie im Landeskranken- Manuela Seeberger
Februar 2019 | tiroler Landeszeitung Mobiles Palliativteam 7 Start deS Mobilen Palliativteams Schwaz Kürzlich wurde das neue Mobile Palliativ- steht gerade bei der Palliativversorgung die team im Bezirk Schwaz der Öffentlichkeit Lebensqualität der Patientinnen und Patien- präsentiert. Seit Anfang Jänner hat das Team ten an erster Stelle. Das Palliativteam steht aus ÄrztInnen und Pflegepersonen die Ar- genau in solchen Fragen unterstützend zur Foto: Land Tirol/Blickfang beit aufgenommen. „Mit diesem Programm Seite.“ können wir nun auch Menschen mit unheil- baren, fortschreitenden Erkrankungen aus Neue Versorgungsmethoden dem Bezirk Schwaz zu Hause in ihren eige- „Dieses Versorgungsprogramm ist in zwei- nen vier Wänden optimal versorgen“, freu- erlei Hinsicht eine sehr positive Entwicklung en sich LR Bernhard Tilg und TGKK-Obmann für den Bezirk Schwaz“, betont Gemeinde- Werner Salzburger über die Ausrollung des verbandsobmann Franz Hauser: „Einerseits Programmes Hospiz- und Palliativversor- ist es mir als Bürgermeister der Gemeinde „Durch Mobile gung im Bezirk Schwaz. Schwendau ein großes Anliegen, dass die Teams kann flächen- „Mindestens 80 Prozent der sterbenden Menschen in meiner Gemeinde, aber natür- deckende Palliativ- Menschen sind zu Hause bereits jetzt durch lich auch in jeder anderen Gemeinde, gut ver- die Hausärztinnen und Hausärzte, Sozial- sorgt sind. Andererseits bin ich als Planungs- versorgung gewähr- und Gesundheitssprengel und die Alten- verbandsobmann des Krankenhausverbands leistet werden.“ wohn- und Pflegeheime exzellent beglei- Schwaz sehr dankbar, dass dieses Programm Günther Platter tet worden“, betont der Ärztliche Leiter des nun in unserem Bezirk eingeführt wird, da es Landeshauptmann Mobilen Palliativteams im Bezirk Schwaz Dr. zu einer Entlastung und Unterstützung des Markus Ringler: „Das Mobile Palliativteam Krankenhauses, also der stationären Pfle- ist ein spezialisiertes Team und kommt bei ge beiträgt.“ Auch Margit Holzhammer, Ge- komplexen Situationen, sei es in medizini- schäftsführerin am BKH Schwaz, ist von der beit, aber auch neue Aufgaben warten damit scher, pflegerischer oder psychosozialer Sinnhaftigkeit des Programmes überzeugt: auf uns. Wir haben nun ein Mobiles Team im Hinsicht, unterstützend dazu. Das Miteinan- „Für die Bezirkskrankenhäuser stellt die Inte- Haus, das nach draußen geht, um Erkrankte der mit den bestehenden Strukturen steht grierte Versorgung eine Öffnung hin zu neu- vor Ort zu versorgen und zu begleiten.“ ■ im Vordergrund.“ Das Team in Schwaz star- en Versorgungsmethoden dar. Das bedeutet tet mit speziell ausgebildeten ÄrztInnen und natürlich eine Unterstützung für unsere Ar- Manuela Seeberger diplomierten Pflegekräften, die sich derzeit drei Vollzeitstellen teilen. Ein Ausbau inklu- sive einer Rufbereitschaft auf Pflegeebene ist im Laufe des Jahres 2019 vorgesehen. Die Palliativteams sind als Mobile Teams bei Betroffenen zu Hause tätig, aber auch als Palliativkonsiliardienst im stationären Be- reich. Lebensqualität sichern und verbessern „Im Mittelpunkt von Hospiz und Palliative Care stehen schwerkranke, sterbende Men- schen mit ihren Angehörigen und ihren Be- dürfnissen. Das Ziel der ganzheitlichen Be- Foto: LIV/ Seeberger treuung und Begleitung ist die bestmögliche Lebensqualität“, erklärt Gabriele Polanezky, Pflegedirektorin am BKH Schwaz. Auch der Schirmherr des Programms, Prim. Dr. Han- nes Gänzer, schlägt in dieselbe Kerbe: „Die Medizin befindet sich gerade in der Hospiz- Das neue Mobile Palliativteam Schwaz wurde der Öffentlichkeit präsentiert (von li.): und Palliativversorgung immer stärker im TGKK-Obmann Werner Salzburger, Karin Wechselberger, Drin Julia Weissbacher, Zwiespalt. Einerseits sind wir als Ärztinnen Karin Scheiterer, Dr. Markus Ringler, Dominike Schrottenbaum, Monika Mair und und Ärzte verpflichtet, lebensverlängernde LR Bernhard Tilg. Maßnahmen zu setzen, aber andererseits
Foto: © fotolia.com, peterschreiber.media Eine Initiative von: 15_197x270.indd 1 13.02.2019 11:52:49
Sie können auch lesen