Auf dem Weg zur Emissionsfreiheit im Zugverkehr - NOW GmbH

Die Seite wird erstellt Vincent Schmid
 
WEITER LESEN
Auf dem Weg zur Emissionsfreiheit im Zugverkehr - NOW GmbH
Auf dem Weg
zur Emissionsfreiheit
im Zugverkehr
Wasserstoff-Infrastruktur für die Schiene
Fahrplan für den Einsatz von
Brennstoffzellentriebwagen in Deutschland

Im Auftrag von            Koordiniert durch
Auf dem Weg zur Emissionsfreiheit im Zugverkehr - NOW GmbH
2 Auf dem Weg zur Emissionsfreiheit im Zugverkehr                                                                                                                                                                                                                                                              3

                                                                                                                                      Inhalt

                                                                                                                                      >>           GRUSSWORT             										4
                                                                                                                                                   Staatssekretär Rainer Bomba
                                                                                                                                      >> KANN DIE EINFÜHRUNG VON BRENNSTOFFZELLENTRIEBWAGEN IN DEUTSCHLAND GELINGEN? 			6
                                                                                                                                      		 Management Summary
                                                                                                                                      >> BENÖTIGEN WIR EINEN ERWEITERTEN RECHTSRAHMEN? 							8
                                                                                                                                      		 Genehmigungsbehörde
                                                                                                                                      >> WELCHE BETREIBERMODELLE ERMÖGLICHEN DEN EINSATZ DER WASSERSTOFFTECHNOLOGIE?			10
                                                                                                                                      		 Aufgabenträger
                                                                                                                                      >>           WIE WERDEN ZENTRALE AKTEURE UND BÜRGER/INNEN EINGEBUNDEN UND
                                                                                                                                                   WELCHE AKZEPTANZMASSNAHMEN SOLLTEN VORGESEHEN WERDEN?					14
                                                                                                                                      		           Exkurs: Öffentlichkeitsbeteiligung und Akzeptanz
                                                                                                                                      >> WIE KANN EINE BETRIEBSGERECHTE UND SICHERE VERSORGUNG MIT WASSERSTOFF GELINGEN?			16
                                                                                                                                      		 Eisenbahninfrastruktur
                                                                                                                                      >>           KÖNNEN BRENNSTOFFZELLENZÜGE BEREITS HEUTE IM REGIONALVERKEHR EINGESETZT WERDEN?			20
  Ansprechpartner                                                   Impressum                                                                      Eisenbahnverkehrsunternehmen
                                                                                                                                      >>           WAS IST BEI DER EINFÜHRUNG INNOVATIVER TECHNOLOGIEN FÜR ÖFFENTLICHE AUFGABEN ZU BEACHTEN?		                                                            24
  Beauftragung der Studie                                           Gefördert durch                                                   		           Exkurs: Innovationsmanagement
  Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI)   Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI)
  Referat G21 Elektromobilität                                      Invalidenstraße 44                                                >> KANN DIE WASSERSTOFFINFRASTRUKTUR WIRTSCHAFTLICH UND WETTBEWERBSFÄHIG SEIN?                                                                  		26
  Invalidenstraße 44                                                10115 Berlin                                                      		 Wirtschaftlichkeit
  10115 Berlin                                                                                                                        >>           ANSÄTZE ZUR GESTALTUNG DER RECHTLICHEN UND REGULATORISCHEN RAHMENBEDINGUNGEN                                                       		28
                                                                    Koordiniert durch / Herausgeber                                   		           Fazit: Rechtliche und regulatorische Rahmenbedingungen
  Telefon     030 18 300 0                                          NOW Nationale Organisation Wasserstoff                            >> SYNERGIEN MIT DEM STRASSENVERKEHR UND MIT DEM STROMSYSTEM			                                                                                 		30
  Telefax     030 18 300 1920                                       und Brennstoffzellentechnologie                                   		 Ausblick
  Email       Ref-g21@bmvi.bund.de                                  Fasanenstraße 5
                                                                    10623 Berlin
  Koordination der Studie
  NOW Nationale Organisation Wasserstoff und                        AUTOREN
  Brennstoffzellentechnologie                                       Ernst & Young GmbH (EY)
  Thorsten Herbert                                                  Dr. Rainer Scholz, Nadja Gläser, Daniel Paluch, Timo Schmidt
  Fasanenstraße 5
  10623 Berlin                                                      MITARBEIT
                                                                    NOW >> Philipp Braunsdorf
  Telefon     030 311 61 16-18                                      EY >> Tobias Merten, Dr. Ralf Seidenspinner, Christian Hedrich,
  Telefax     030 311 61 16-99                                      Peter Wettengel
  Email       thorsten.herbert@now-gmbh.de                          Ludwig Bölkow Systemtechnik >> Dr. Ulrich Bünger, Jan Zerhusen,
                                                                    Martin Zerta
  Projektleitung und Begleitung der Studie                          Becker Büttner Held >> Dr. Henning Thomas, Dr. Martin Altrock,
  Ernst & Young GmbH                                                Dr. Christian Jung, Dr. Roman Ringwald
  Wirtschaftsprüfungsgesellschaft                                   SIGNON Group >> Gerd Moderzinski
  Dr. Rainer Scholz                                                 TÜV SÜD Rail >> Dr. Jürgen Heyn
  Rothenbaumchaussee 76-78                                          IFOK GmbH >> Christian Klasen
  20148 Hamburg
                                                                    Gestaltung >> ZWEIPRO Kommunikationsdesign, Düsseldorf
  Telefon     040 361 32 - 17056                                                                                                      Diese Studie beruht auf den uns überlassenen Unterlagen und mündlich erteilten Auskünften. Für den Fall, dass der dieser Studie zu Grunde liegende Sachverhalt
  Telefax     040 181 3943 - 17056                                  Druck >> das druckhaus, Korschenbroich                            oder die getroffenen Annahmen unzutreffend sind oder sich ändern, kann sich dies auf die Gültigkeit der Aussagen dieser Studie auswirken. Diese Studie beruht
  Email       rainer.scholz@de.ey.com                                                                                                 auf dem Rechtsstand zum Zeitpunkt des Datums dieser Studie und gibt unsere Interpretation der relevanten gesetzlichen Bestimmungen und die hierzu ergangene
                                                                    Erscheinungsjahr >> 2016                                          Rechtsprechung wieder. Im Zeitablauf treten Änderungen bei Gesetzen, der Interpretation von Rechtsquellen sowie in der Rechtsprechung ein. Derartige Änderun-
                                                                                                                                      gen können eine Fortschreibung dieser Studie erforderlich machen. Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass wir ohne gesonderten Auftrag nicht verpflichtet sind,
                                                                                                                                      diese Studie auf Grund einer Änderung der zu Grunde liegenden Fakten bzw. Annahmen oder Änderungen in der Gesetzgebung oder Rechtsprechung zu überprüfen
                                                                                                                                      und gegebenenfalls fortzuschreiben. Diese Studie wurde ausschließlich für unseren Mandanten im Rahmen der mit unserem Mandanten geschlossenen Mandats-
                                                                                                                                      vereinbarung erstellt. Sie ist nicht dazu bestimmt, Dritten als Entscheidungsgrundlage zu dienen. Dritten gegenüber übernehmen wir keinerlei Verpflichtungen,
                                                                                                                                      Verantwortung oder Sorgfaltspflichten (keine Dritthaftung), es sei denn, wir haben einem Dritten gegenüber im Vorhinein schriftlich etwas Abweichendes bestätigt.
Auf dem Weg zur Emissionsfreiheit im Zugverkehr - NOW GmbH
4 Grußwort                                                                                                                                                                  5

 Grußwort
 STAATSSEKRETÄR RAINER BOMBA IM BUNDESMINISTERIUM FÜR VERKEHR UND DIGITALE INFRASTRUKTUR

 Technologieführerschaft in Zukunftsbranchen sichert wirtschaftliches Wachstum,       PARTNERSCHAFT UND AKZEPTANZ STÄRKEN
 Wohlstand und Arbeitsplätze. Die Vorreiterrolle bei der Erbringung umwelt-           Die Mobilität der Zukunft erfordert in Politik, Industrie und Wissenschaft national
 freundlicher Transportdienstleistungen, die dem Schienenverkehr zukommt,             wie international ein partnerschaftliches Bündnis. Über das Programm NIP hat
 muss durch den Einsatz innovativer Technologien weiter ausgebaut werden.             sich bereits ein enges und gut funktionierendes Netzwerk etabliert. Gemeinsam
 Daher ist es unserem Bundesministerium ein wichtiges Anliegen zukunftswei-           mit unseren Nachbarländern gilt es, europaweit kompatible Infrastrukturen für
 sende Konzepte, wie den verstärkten Einsatz brennstoffzellenbasierter Triebzüge,     Wasserstoff und Batteriestrom aufzubauen. Auf unserem Weg in die elektro-
 zu fördern.                                                                          mobile Zukunft müssen wir aber vor allem die Menschen begeistern. Denn die
                                                                                      auf Batterien oder Brennstoffzellen basierenden Mobilitätstechnologien werden
 Der Verkehrssektor spielt bei der Energiewende und beim Klimaschutz eine             nur dann am Markt erfolgreich sein, wenn sie von den Nutzern akzeptiert und
 entscheidende Rolle. Mit Batteriestrom aus erneuerbaren Energien oder Wind-          angenommen werden.
 Wasser­stoff im Tank wird aber nicht nur der CO2-Ausstoß gesenkt, sondern auch
 die Abhängigkeit von Kraftstoffimporten verringert. Vorreiter bei der Elektro­       EMISSIONSFREIHEIT IM ZUGVERKEHR
 mobilität zu sein, bedeutet nicht nur Wissens- und Technologievorsprung im           Das deutsche Schienenstreckennetz ist zu 50 % nicht elektrifiziert, der Einsatz
 internationalen Wettbewerb zu erarbeiten, sondern auch Vorbild bei umweltver-        von dieselgetriebenen Zügen mit entsprechendem Schadstoffaustausch ist somit
 träglichem und ressourcenschonendem Verkehr zu sein.                                 an der Tagesordnung. Ein erfolgversprechendes Konzept zur Minimierung der
                                                                                      Emissionen im Schienenverkehr bieten hier brennstoffzellenbasierte Triebzüge.
 NIP — NATIONALES INNOVATIONSPROGRAMM WASSERSTOFF-                                    Eine intelligente Verknüpfung von nicht elektrifizierten Bahnstrecken mit vor­
 UND BRENNSTOFFZELLENTECHNOLOGIE                                                      handenen Wasserstoff-Quellen bietet langfristig die Möglichkeit nicht nur im
 Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) unterstützt      alltäglichen Betrieb, sondern zusätzlich in der benötigten Logistik vollkommen
 die Industrie seit mehreren Jahren mit umfangreichen Programmen in der Markt-        auf fossile Brennstoffe und damit auf die Erzeugung von Emissionen zu verzichten.
 vorbereitung elektromobiler Angebote im Bereich der Wasserstoff- und Brenn-          Wir freuen uns, mit dieser Machbarkeitsstudie und der Definition wichtiger
 stoffzellentechnologie. Als Ministerium für Mobilität und Modernität steuert das     Voraus­setzungen diesem Schritt ein Stück näher zu kommen.
 BMVI bis 2016 insgesamt 500 Millionen Euro öffentliche Fördermittel zu den
 Forschungsprojekten von Industrie und Wissenschaft bei. Im Rahmen des eigens
 dazu aufgelegten Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brenn-             Herzlichst,
 stoffzellentechnologie (NIP) werden die Produkt- und Verfahrensneuerungen            Ihr Rainer Bomba
 unter Alltagsbedingungen erprobt.

 MOBILITÄTS- UND KRAFTSTOFFSTRATEGIE
 Im Energiekonzept der Bundesregierung spielt der Verkehrssektor mit seinem
 Energieverbrauch eine zentrale Rolle. Als Beitrag der Verkehrspolitik zur Energie­
 einsparung dient die Mobilitäts- und Kraftstoffstrategie (MKS), in die wir alle
 relevanten Akteure einbeziehen, um gemeinsam Energie- und Kraftstoffoptionen
 zu analysieren. Die MKS verstehe ich dabei als eine lernende Strategie zur lang-
 fristigen Umsetzung der Energiewende im Verkehr.
Auf dem Weg zur Emissionsfreiheit im Zugverkehr - NOW GmbH
6 Management Summary                                                                                                                                                     7

 Kann die Einführung von Brennstoffzellentriebwagen
 in Deutschland gelingen?
 Etwa 50 Prozent des deutschen Streckennetzes sind nicht elektrifiziert. Der Ober-    Ein weiterer Schwerpunkt der Studie behandelt die rechtlichen Rahmenbedingun­
 leitungsbau ist kostenintensiv, auf Streckenabschnitten mit geringer Auslastung      gen, insbesondere bezogen auf das Genehmigungsrecht sowie das Energie- und
 unwirtschaftlich und in landschaftlich reizvollen Gebieten oftmals nicht gewollt.    Vergaberecht. Bis dato war nicht eindeutig geklärt, ob ein eindeutiger Rechts-
 Gleichwohl haben Betreiber und Öffentlichkeit ein großes Interesse daran, den        rahmen vorhanden ist. Nach Analyse der rechtlichen Rahmenbedingungen
 Schienenverkehr auf solchen Strecken von Emissionen zu befreien, die mit her­        ­konstatiert die Studie jedoch, dass im geltenden Rechtsrahmen die Genehmigung
 kömm­lichen Dieselfahrzeugen betrieben werden. Der Einsatz elek­trischer Trieb-       von Wasserstoffeinrichtungen zur Erzeugung, zum Transport und zur Betankung
 züge mit wasserstoffbetriebenen Brennstoffzellen stellt hier eine interessante und    gemäß entsprechender Genehmigungsverfahren bereits möglich ist. Im R­ ahmen­
 erfolgversprechende Alternative dar, die die Technologieführer­schaft Deutsch-        einer Vergabe ist zudem eine kombinierte Ausschreibung aller Leistungen
 lands weiter unterstreichen und die nötige Flexibilität in einem sich ändernden       hinsichtlich der Beschaffung bis hin zur Betankung der Züge zumindest in der
 Nahverkehrssektor – insbesondere im ländlichen Raum – mit sich bringen kann.          ­Einführungsphase der Technologie denkbar.

 Das Konsortium hinter dieser Studie untersuchte von Oktober 2015 bis Mai 2016        Weiterhin diskutiert die Studie, welche Finanzierungs- und Betreiberstrukturen
 im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr und Digitale Infrastruktur (BMVI)      sich verwirklichen lassen hinsichtlich des Ziels, umsetzungsgeeignete Betrei-
 und der Nationalen Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie         berkonzepte aufzuzeigen. Ein wesentliches Ergebnis ist, dass der zusätzliche
 (NOW) die Rahmenbedingungen für den Einsatz von Brennstoffzellentriebwagen           Leistungsbaustein „Wasserstoffversorgung“ Risiken mit sich bringt, die bisher
 in Deutschland. Derzeit entwickelt der Hersteller Alstom im Rahmen des Natio-        in den üblichen Betreiberstrukturen nicht optimal abbildbar sind. Ein mögliches
 nalen Innovationsprogramms Wasserstoff („NIP“ – koordiniert durch die NOW)           Mittel die Risiken angemessen zu verteilen ist die Finanzierung und Zurverfü-
 eine neue Triebzuggeneration mit Brennstoffzellenantrieb. Zwei Prototypen            gungstellung des Fahrzeugpools durch den Aufgabenträger an das Eisenbahn-
 aus diesem Projekt sollen bereits 2017 im niedersächsischen Bremervörde zum          verkehrsunternehmen. Hierdurch können Politik und Verwaltung die Umsetzung
 Einsatz kommen.                                                                      ihrer Nachhaltigkeitsstrategien direkt beeinflussen.

 Die dieser Studie zugrunde liegenden Daten wurden in Anspruchsgruppen-               Bei der Wirtschaftlichkeitsbetrachtung wird unterschieden in Anfangs­­  investi­
 Interviews, Experteninterviews, eigenen Expertenschätzungen und Erhebungen           tionen und laufende Betriebskosten. Durch die höheren Investitionskosten in die
 zusammengetragen. Insbesondere die Analyse der Kostendaten und der Wirt-             Wasserstoff-Züge gibt es bei der Beschaffung einen Wirtschaftlichkeitsnachteil
 schaftlichkeit basiert auf Expertenschätzungen, die im jeweiligen Einzelfall mit     von 25 % gegenüber den Diesel-Zügen. Betrachtet man allerdings die laufen-
 konkreten Preisangaben der Lieferanten validiert werden müssen.                      den Kosten der Infrastruktur, so entsteht im Basis-Fall ein Wirtschaftlichkeits-
                                                                                      vorteil von 4,8 % für den Wasserstoffantrieb. Kalukuliert man für eine bessere
 In einem ersten Schritt untersucht die Studie die betrieblichen Anforderungen,       Vergleichbarkeit außerdem Kostenreduktionseffekte und Subventionen für den
 welche sich aus dem betriebsgerechten Bahnbetrieb ergeben. Eine wesentliche          Diesel-Kraftstoff ein, so erhöht sich dieser Vorteil auf 23 %. Damit kann sich
 Erkenntnis ist, dass es hinsichtlich der Umlaufplanung für die Regionalstrecken      die Wasserstoff-Infrastruktur neben der regionalen Emissionsfreiheit auch unter
 in Deutschland keine operationellen Einschränkungen geben wird, da die Reich-        der ökonomischen Perspektive zu einer interessanten und wettbewerbsfähigen
 weite der Züge pro Tag bzw. Umlauf ausreichend ist. Neben der Emissionsfrei-         Alternative gegenüber der Diesel-Infrastruktur darstellen.
 heit ist die Umwandlung von Bremsenergie in Bewegungsenergie ein weiterer
 Vorteil: Der kombinierte Brennstoffzellen-Batterieantrieb kann sein Potenzial auf    Als Kooperationspartner bei der Entwicklung der Prototypen wird der nieder-
 Strecken mit vielen Haltepunkten und wechselnden Höhenprofilen besonders             sächsische Aufgabenträger LNVG die Fahrzeuge auf einer bereits identifizierten
 gut ausschöpfen.                                                                     Strecke einsetzen und plant den anschließenden Einsatz einer Flotte. Bezug­
                                                                                      nehmend auf diese Fallstudie in der Region Bremervörde ist eine Öffentlichkeits-
 Parallel zu den betrieblichen Anforderungen wurden in der Studie sowohl die          beteiligung im Sinne eines transparenten und diskursiven Einführungsprozesses
 Anforderungen an die Wasserstoffbereitstellung als auch die Verfügbarkeit von        mit einer Kampagne als Beispiel entwickelt worden. Hier ist es wichtig, dass in
 Wasserstoff (Wasserstoffquellen) dargestellt. Dazu gehört u.a. die Identifikation    der Öffentlichkeit ein Verständnis für die Technologie und daraus resultierend
 von Wasserstoffquellen in der Nähe der in Frage kommenden, nicht-elektrifizierten    Unterstützung für das Konzept gibt..
 Strecken in Deutschland sowie die Bereitstellungslogistik. Zunächst wird der
 ­Bereitstellungstransport von Wasserstoff über die Straße in Tankwagen oder          Abschließend zeigen die Ergebnisse der Studie, dass der Einsatz von Brennstoff-
  über Pipeline (bei bestehenden Rohrleitungen) empfohlen, mittel- bis langfristig    zellen-Triebwagen prinzipiell wirtschaftlich darstellbar ist. Allerdings müssen
  wird ein Transport über die Schiene mit einem Kesselwagen als geeignet ange-        die richtigen Rahmenbedingungen in der Einführungsphase geschaffen werden.
  sehen. Im Fokus stehen aber auch Tankcontainer, sowohl für den Straßen- als         Diese werden in der vorliegenden Veröffentlichung erläutert und notwendige
  auch den Bahntransport.                                                             Schritte für ihre Umsetzung aufgezeigt.
Auf dem Weg zur Emissionsfreiheit im Zugverkehr - NOW GmbH
8 Genehmigungsbehörde                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 9

 Benötigen wir einen
 erweiterten Rechtsrahmen?
 Für Errichtung und Betrieb von Wasserstofftankstellen zum Betrieb von Schienen­    PLANFESTSTELLUNGSVERFAHREN
 fahrzeugen ist der geltende Rechtsrahmen ausreichend. Die Kriterien für die        Errichtung und Inbetriebnahme einer Betankungsanlage oder einer Wasserstoff­
 Genehmigung solcher Anlagen und die entsprechenden Verfahren zur Feststellung      erzeugungseinrichtung (on-site Elektrolyse) in der Eisenbahninfrastruktur bedürfen
 der Genehmigungsfähigkeit existieren bereits (siehe dazu Tabelle auf der rechten   in jedem Fall eines Planfeststellungsverfahrens nach § 18 des Allgemeinen                       Vorgang                                          Varianten                                         Genehmigungserfordernis
 Seite). Neue Rechtsinstitute oder Prüfungsinstrumente müssen nicht eingeführt      Eisenbahngesetzes (AEG).
 werden.
                                                                                    Antrag: Zu den Eisenbahnbetriebsanlagen gehören nach § 2 Abs. 3c Nr. 1 AEG
 Die in Frage kommenden Genehmigungsverfahren betreffen hauptsächlich Maß-          auch „Einrichtungen für die Brennstoffaufnahme“. Einem Antrag auf Planfest-
 nahmen, die innerhalb der bestehenden Eisenbahninfrastruktur durchgeführt          stellung sind stets vorhabenspezifische Planunterlagen beizufügen. Welche
 werden. Einrichtungen zur Lagerung und Abfüllanlagen sind notwendigerweise         Unterlagen für eine Wasserstofftankstelle erforderlich sind, ergibt sich aus der
 Teil der Eisenbahninfrastruktur, denn Lokomotiven im Fahrbetrieb können nur in     Planfeststellungs-Richtlinie (Nr. 12), dem Umweltleitfaden und dem Leitfaden                                                                                                             Planfeststellungsverfahren
                                                                                                                                                                                                                on-site: Elektrolyseur in Bahn-Infrastruktur
 einem Schienennetz betankt werden. Lediglich die Erzeugung von Wasserstoff         „Antragsunterlagen des Eisenbahnbundesamtes“ (EBA). Das Planfeststellungs-                                                                                                               § 18 AEG
 ist außerhalb der Eisenbahninfrastruktur möglich.                                  verfahren selbst richtet sich nach den §§ 72 bis 78 Verwaltungsverfahrensgesetz
                                                                                    (VwVfG).                                                                               Wasserstoff-Erzeugung
                                                                                                                                                                               (Elektrolyse)
 BImSchG-Genehmigung                                                                Umfang: Im Planfeststellungsverfahren werden die vom Vorhaben berührten
 Für die Wasserstofferzeugung mittels Elektrolyseur außerhalb einer Eisenbahn-      öffentlichen und privaten Belange sowie die Umweltverträglichkeit bewertet
 infrastruktur muss regelmäßig eine Genehmigung der notwendigen Anlagen             und gegeneinander abgewogen. Des Weiteren wird geklärt, ob das Vorhaben                                                     Elektrolyseur im Industriepark außerhalb der                 I.d.R. BImSchG-Genehmigung nach § 4 BImSchG
 nach § 4 Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) eingeholt werden. Die             >>technisch umsetzbar ist,                                                                                                  Bahn-Infrastruktur                                           i.V.m. Nr. 4.1.12 des Anhangs 1 zur 4. BImSchV
 Genehmigungsvoraussetzungen, für nach dem BlmSchG genehmgungsbedürftige            >>den geltenden Regelwerken und Sicherheitsstandards entspricht,
 Anlagen, ergeben sich aus § 6 BImSchG.                                             >>öffentliche Belange berührt,
                                                                                    >>private Rechte oder Belange Dritter berührt und in welchem Umfang diese
 Umfang: Wichtig für die Erteilung einer Genehmigung ist die Erfüllung der            in der Genehmigungsentscheidung zu berücksichtigen sind.
 Betreiberpflichten aus § 5 BImSchG sowie weiterer dort konkretisierter An-
 forderungen. Außerdem dürfen andere öffentlich-rechtliche Vorschriften und         Behörde: Die zuständige Behörde für die Planfeststellung ist das Eisenbahn-                                                 Rohrleitung ausschließlich auf privatem oder                 Ggf. Planfeststellung/ -genehmigung nach
 Belange des Arbeitsschutzes der Errichtung und dem Betrieb der Anlage nicht        Bundesamt (EBA). Das EBA prüft die Unterlagen auf Vollständigkeit, Plausibilität                                            öffentlichem Grund                                           § 20 Abs. 1 und Nrn. 19.4 bis 19.6 Anlage 1 UVPG
 entgegenstehen. Die Genehmigung nach dem BImSchG hat hat eine formelle             und technische Realisierbarkeit. Daran anschließend werden die Unterlagen
 Konzentrationswirkung. Dies bedeutet, dass nahezu alle anderen behördlichen        durch das EBA an die Anhörungsbehörde des Bundeslandes weitergeleitet, in
 Entscheidungen, welche für die Anlage relevant sein könnten, eingeschlossen        welchem das Vorhaben voraussichtlich umgesetzt wird. Das A ­ nhörungsverfahren         Wasserstoff-Transport
 werden. Daher sind im Rahmen eines BImSchG-Verfahrens auch sämtliche andere        ­erfolgt selbstständig und eigenverantwortlich durch die jeweilige Landes­
 öffentlich-rechtliche Anforderungen an Wasserstofferzeugungsanlagen zu prüfen.      behörde. Ein Anhörungsverfahren bedeutet stets Öffentlichkeitsbeteiligung. Die
                                                                                     Planfeststellungsunterlagen sind in den betroffenen Gemeinden zur Erhebung                                                                                                              Planfeststellungsverfahren
                                                                                                                                                                                                                Rohrleitung auf Bahn-Infrastruktur
 Dauer: Im Gegensatz zum Planfeststellungsverfahren gibt es bei BImSchG-             etwaiger Einwendungen öffentlich auszulegen. Im Anschluss an das Anhörungs-                                                                                                             § 18 AEG
 Verfahren eine gesetzliche Höchstdauer. Über den vollständigen Genehmigungs-        verfahren leitet die Anhörungsbehörde ihre abschließende Stellungnahme mit
 antrag ist grundsätzlich innerhalb von 7 Monaten, im vereinfachten Verfahren        einer Zusammenfassung aller erhobenen Einwendungen an das EBA. Letzteres
 sogar innerhalb von 3 Monaten, zu entscheiden.                                      entscheidet im Folgenden über die Zulässigkeit des Vorhabens.

                                                                                    Die sachlichen Zulassungskriterien ergeben sich für Tankstellen mit einer Lage-
                                                                                    rungskapazität von weniger als 3 Tonnen Wasserstoff aus der Betriebssicher-                                                                                                              Planfeststellungsverfahren
                                                                                                                                                                          Wasserstoff-Tankstellen               Tankstellen in Bahn-Infrastruktur
                                                                                    heitsverordnung (BetrSichV), bei einer Lagerungskapazität von 3 Tonnen und                                                                                                               § 18 AEG
                                                                                    mehr aus dem Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG). Im letzteren Fall ist
                                                                                    auch eine Umweltverträglichkeitsprüfung bei zu erwartenden erheblich nachtei-
                                                                                    ligen Umweltauswirkungen durchzuführen.

                                                                                    Dauer: Eine zeitliche Prognose der Dauer von Planfeststellungsverfahren ist
                                                                                    kaum möglich. Gerade bei technisch innovativen Vorhaben sind eine Vielzahl           Fazit
                                                                                    von Rechten, Belangen und Interessen gegeneinander abzuwägen. Häufig wird            Die Genehmigung von Wasserstoffeinrichtungen zur Erzeugung, zum Transport und zur Betankung ist bereits heute im geltenden Rechtsrahmen möglich.
                                                                                    im Rahmen der Planfeststellung eine Umweltverträglichkeitsprüfung erforder-          Der Umfang der jeweiligen Verfahren kann sich allerdings zeitintensiv gestalten. Es wird außerdem empfohlen, das EBA frühzeitig in den Prozess einzubinden
                                                                                    lich. Die Anzahl der Einwendungen ist nicht kalkulierbar, und weder das AEG          und zu informieren.
                                                                                    noch das VwVfG enthalten eine gesetzliche Befristung. Es empfiehlt sich daher,
                                                                                    das EBA schon in einem sehr frühen Stadium der Planungen einzubinden und zu
                                                                                    informieren.
Auf dem Weg zur Emissionsfreiheit im Zugverkehr - NOW GmbH
10 Aufgabenträger                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                11

  Welche Betreibermodelle ermöglichen
  den Einsatz der Wasserstofftechnologie?
  KONVENTIONELLE BESCHAFFUNG IN DEUTSCHLAND                                          OPTION 1 – BEREITSTELLUNG MIT SEPARATER                                              VORTEILE                                                                               VORTEILE
  Die Standardform der Vergabe von Verkehrsleistungen im schienengebundenen          VERGABE DER WASSERSTOFF-VERSORGUNG                                                  >>Zinsvorteile (bei Beschaffung mittels öffentlicher Finanzierung)                  >>Alle Vorteile des AT-Fahrzeugpools
  Personennahverkehr (SPNV) in Deutschland sieht die Bereitstellung der ­Fahrzeuge   Die folgenden Modelle bauen auf dem Beschaffungsansatz auf, der eine separate       >>Skaleneffekte (günstigere Beschaffungskonditionen bei größeren Bestellmengen)     >>Bereitstellung von Fahrzeugen und (Wasserstoff-) Infrastruktur aus einer Hand
  durch ein Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) vor. Das EVU wird mit der Ver-        Vergabe der Wasserstoffversorgung vorsieht.                                         >>Entfall des Restwertrisikos der Fahrzeuge auf Seiten der EVU                        (keine Schnittstellenproblematik für AT)
  kehrsleistung auf der ausgeschriebenen Strecke beauftragt. Hierfür muss es                                                                                                                                                                                 >>Risikoübernahme (insb. technische Risiken) durch den privaten Partner
  Fahrzeuge bereitstellen und hohe Investitionen in die Beschaffung tätigen. Des     KONVENTIONELLE BESCHAFFUNG DER FAHRZEUGE                                             NACHTEILE
  Weiteren liegen sowohl Wartung als auch Instandhaltung der Züge im Aufga-          Die Bereitstellung, Wartung und Instandhaltung der Fahrzeuge sowie Erbringung       >>Mögliches Erfahrungspotenzial seitens EVU wird nicht genutzt                          NACHTEILE
  benbereich des EVU. Je nach Bundesland können sich diese Konstrukte auch           der Verkehrsleistung erfolgt hierbei durch das EVU.                                   (z. B. bei der Fahrzeugbeschaffung)                                               >>Alle Nachteile des AT-Fahrzeugpools
  voneinander unterscheiden.                                                                                                                                             >>AT trägt durch Fahrzeugbereitstellung diverse Risiken (u.a. Technologierisiken)   >>Verkleinerung des Wettbewerbsfelds
                                                                                      VORTEILE                                                                             und muss zusätzliche Kompetenzen und Personal vorhalten
  NEUER LEISTUNGSBAUSTEIN: WASSERSTOFF-INFRASTRUKTUR                                 >>Bereitstellung der Verkehrsleistung aus einer Hand                                                                                                                    H2-DIENSTLEISTUNGSMODELL
  Der Aufgabenträger (AT) steht vor der Herausforderung, die Leistungsbausteine      >>AT profitiert von der Marktkenntnis des jeweiligen EVU                            Daneben gibt es weitere alternative Realisierungsmodelle, z. B. das Fahrzeug-­ Das Fahrzeug-Dienstleistungsmodell mit dem Einbezug der H2-Lieferung baut auf
  Bereitstellung, Wartung und Instandhaltung der Züge, Erbringung der Verkehrs-      >>Generierung von leistungs- bzw. wertschöpfungsstufenübergreifenden                Dienstleistungsmodell, bei dem die Beschaffung und Bereitstellung der Züge dem LNVG-H2-Modell auf: Die Grundstruktur entspricht dem Fahrzeug-Dienst-
  leistung sowie Bereitstellung der H2-Infrastruktur zu gewährleisten.                 Synergien durch EVU                                                               durch eine Projektgesellschaft erfolgt.                                        leistungsmodell, wobei die Projektgesellschaft sich um einen H2-Versorger
                                                                                                                                                                                                                                                        erweitert (Joint-Venture) und zum Full-Service-Dienstleister inklusive Betankung
  Für den Leistungsbaustein H2-Infrastruktur gibt es zwei Optionen: eine inte­        NACHTEILE                                                                          OPTION 2 – BEREITSTELLUNG MIT INTEGRIERTER                                     der Züge wird.
  grierte oder eine separate Beschaffung. Aktuell gibt es keinerlei Erfahrung        >>Hohe Markteintrittshürden (insbesondere für kleine und mittlere                   VERGABE DER WASSERSTOFF-VERSORGUNG
  hinsichtlich der Effektivität und Machbarkeit beider Beschaffungsoptionen. Im        EVU aufgrund hoher Investitionskosten)                                            Die neuartige (Beschaffungs-) Komponente der Versorgung mit H2 (inkl. Bereit­­-
  Gegensatz zu der bestehenden Dieselinfrastruktur, müsste im Fall der Wasser-                                                                                           stellung der entsprechenden Infrastruktur) könnte wie in den folgenden Modellen          Fazit
  stoffnutzung sowohl eine neue Tankstelle mit der gesamten dahinter liegenden       Um EVU den Markteintritt trotz hoher Anfangsinvestitionen zu erleichtern und        ausgestaltet werden:                                                                     Es gibt eine Bandbreite an Modellen und Kombinationsmöglichkeiten,
  Beschaffungslogistik als auch das gesamte ökonomische Wertschöpfungs­              den Wettbewerb zu stärken, wurden verschiedene unterstützende Instrumente                                                                                                    welche mit entsprechenden Vor- und Nachteilen einhergehen.
  system geschaffen werden.                                                          seitens der AT zur Entlastung der EVU entwickelt:                                   LNVG-H2-MODELL
                                                                                     >>Wiederzulassungsgarantie                                                          Das geplante Beschaffungsmodell der Landesnahverkehrsgesellschaft Nieder-                So liegen die Vorteile eines integrierten Beschaffungsmodells darin, dass
  GEEIGNETE MODELLE FÜR                                                              >>Wiedereinsatzgarantie (Fahrzeuge)                                                 sachsen (LNVG-H2-Modell) verknüpft das AT-Fahrzeugpoolmodell mit der Zu-                 alle Leistungen zentral aus einer Hand erfolgen. Zudem übernimmt der
  DIE EINFÜHRUNG EINER H2-INFRASTRUKTUR                                              >>Übernahme Zinsänderungsrisiko                                                     ständigkeit der Versorgung mit H2. Die Erbringung der Verkehrsleistung wird              private Partner Risiken und Verantwortung, kann seinerseits jedoch techni-
  Im Rahmen dieser Studie wurden verschiedene Modelle analysiert, die die            >>Kapitaldienstgarantie                                                             dabei separat ausgeschrieben. Es werden weitreichende Kompetenzen und Ver-               sche Abstimmungen vornehmen und Synergien nutzen. Auch werden durch
  Einführung einer Wasserstoffinfrastruktur bei angemessener Risikoverteilung        >>Restwertgarantie (Fahrzeuge)                                                      antwortungen an den Fahrzeughersteller übertragen, womit auch entsprechende              die zentrale Durchführung Schnittstellen verringert und der Controllingauf-
  zwischen AT und EVU unterstützen. Die erarbeiteten Modelle sollen in erster                                                                                            Risiken und Chancen einhergehen. Zusätzlich übernimmt der Fahrzeughersteller             wand des AT gering gehalten. Jedoch kann eine Leistungsbündelung das
  Linie als Grundkonzept verstanden werden und ein Spektrum an denkbaren Be-         AUFGABENTRÄGER-FAHRZEUGPOOL                                                         in diesem Modell die Betankung der Züge mit Wasserstoff. Er kann hierbei auch            Wettbewerbsfeld beeinflussen und gegebenenfalls eingrenzen.
  schaffungsmöglichkeiten aufzeigen. Die abschließende Ausgestaltung sowie           Bei diesem Grundmodell beschafft der Aufgabenträger selbst die ­Fahrzeuge           die Rolle des Integrators einnehmen und die Tätigkeit an einen Unterauftragnehmer
  Vorteilhaftigkeit hängt von den konkreten spezifischen Rahmenbedingungen           ­und hält diese unabhängig von der Vergabe der Verkehrsleistung in einem            übertragen.                                                                              Generell gilt, dass bei der projektindividuellen Strukturierung des Beschaf-
  (insbesondere Entwicklungs- und Verbreitungsstand der H2-Technologie für die        Fahrzeugpool vor. Diese werden dem jeweiligen EVU während der Laufzeit des                                                                                                  fungsvorhabens und dem damit einhergehenden Design des Betreiber­
  Schieneninfrastruktur) ab.                                                          Verkehrsvertrages bereitgestellt. Der AT übernimmt dabei im übertragenen S­ inne                                                                                            modells stets die projekt- sowie länder- bzw. aufgabenträgerspezifischen
                                                                                      die Funktion eines Vermieters bzw. Leasinggebers.                                                                                                                           Randbedingungen analysiert und berücksichtigt werden müssen. Es ist
                                                                                                                                                                                                                                                                  zudem empfehlenswert, sorgfältige Marktanalysen bzw. -befragungen
                                                                                                                                                                                                                                                                  durchzuführen und die Informationsgrundlage zu erweitern.

                              SPNV-Aufgabenträger                                       VERGABERECHT                                                                                                               Fahrzeug-Hersteller                               Fahrzeug-Dienstleister
                                                                                        Im Hinblick auf die vergaberechtlichen Aspekte bei den Betreiber-
                                                                                        modellen ist Folgendes zu berücksichtigen:                                                                                      Kaufvertrag                                                  Servicevertrag
            Bereitstellung Züge                         Bereitstellung H2-              >>Die Einführung einer neuen Technologie geht mit Risiken für den Betreiber                                                         Fahrzeuge                                              Wartung + Energie (H2)
                                                          Infrastruktur                   einher, die durch eine integrierte Ausschreibung inkl. Wasserstoffver-
                                                                                          sorgung durch einen Anbieter aufgefangen werden können. Kurz- bis
                                                                                          mittelfristig ist diese Integration denkbar.                                                                                              Aufgabenträger / Zweckverband
                                                                                        >>Langfristig sollte der Grundsatz der sinnvollen kleinen Lose maßgeblich
                                                                                          sein, der im Sinne des Wettbewerbs und der Kostentransparenz eine
               Wartung und                                 Einbringung                                                                                                                                                                      Mietvertrag           Verkehrs-
                                                                                          Aufteilung der Lieferungen (Bereitstellung Fahrzeuge und Bereitstellung                                                                            Fahrzeuge            vertrag
           Instandhaltung Züge                           Verkehrsleistung                 Wasserstoff) in mehrere Lose vorsieht.
                                                                                        >>Die Direktvergabe einer integrierten Lösung ist auf Basis dieser
                       Vorhandene Schieneninfrastruktur                                   Grundsätze nicht möglich.                                                                                                                                        EVU

  Wesentliche Leistungsbausteine im Spektrum zwischen AT und EIU                                                                                                                                            Das LNVG-H2-Modell
Auf dem Weg zur Emissionsfreiheit im Zugverkehr - NOW GmbH
12   13
Auf dem Weg zur Emissionsfreiheit im Zugverkehr - NOW GmbH
14 Exkurs: Öffentlichkeitsbeteiligung ond Akzeptanz                                                                                                                                                                                                                                                                                                         15

   Wie werden zentrale Akteure und Bürger/innen
   eingebunden und welche Akzeptanzmaßnahmen
   sollten vorgesehen werden?
                                                                                                                                                                           TEIL 3 – EINFÜHRUNGSKAMPAGNE AM
                                                                                                                                                                           BEISPIEL DER FALLSTUDIE NIEDERSACHSEN
   Wenn Infrastruktur- und Technologievorhaben in der Gesellschaft Akzeptanz            TEIL 2 – STRATEGISCHE ÖFFENTLICHKEITSBETEILIGUNG                                   Die Ersteinführung der Technologie in Niedersachsen entfaltet aufgrund ihres             Ergänzend sollte die innovative Technologie in Wissenschaftsmagazinen (TV,
   ­erlangen sollen, bedarf es einer gut konzipierten und professionell u­ mgesetzten   Das übergeordnete Ziel ist es, dass die Einführung der Wasserstofftechnologie      Pilotcharakters auch direkte Auswirkungen auf die Einführung der Technologie in          Print, Internet) leicht verständlich auch für die überregionale Öffentlichkeit
    Öffentlichkeitsbeteiligung. Je früher die zentralen Akteure und Bürger/innen        im Schienenverkehr in der regionalen und breiten Öffentlichkeit positiv wahrge-    anderen Regionen. Sie ist entsprechend sorgfältig vorzubereiten. Basierend auf           ­dargestellt werden.
    ­dabei eingebunden werden, desto geringer ist das Risiko eines Konflikts.           nommen wird. Zwar stehen die Deutschen der Technologie grundsätzlich positiv       den ersten beiden Teilen lassen sich die folgenden Eckpunkte einer guten Kom-
                                                                                        gegenüber, doch gelten als wesentliche Grundvoraussetzung für die dauerhafte       munikation und Öffentlichkeitsbeteiligung für die Pilotstrecke in Niedersachsen          AB 2018: Der Brennstoffzellen-Zug wird im Regelbetrieb im Personenverkehr
   Ein in drei Teile gegliedertes Vorgehen kann durch Information und Dialogmög-        Akzeptanz die sichere Anwendung der Technologie sowie die Nachhaltigkeit des       darstellen.                                                                              eingesetzt. Die offizielle Inbetriebnahme findet im Rahmen einer feierlichen Ver-
   lichkeiten die positive Grundhaltung in der Gesellschaft für die Nutzung der         eingesetzten Wasserstoffs. Diese sowie weitere durch Themen-, Sensitivitäts-                                                                                                anstaltung statt. Daran anschließend sollten die Informationsangebote weiter-
   Brennstoffzellentechnologie im Schienenverkehr unterstützen.                         und Stakeholderanalysen identifizierte Aspekte müssen transparent, umfassend       BIS ENDE 2016: Der Brennstoffzellen-Zug befindet sich noch auf dem Test-                 bestehen und die beteiligten Akteure ihre Erfahrungen durch Fachartikel sowie
                                                                                        und zielgruppengerecht kommuniziert und dazu frühzeitig entsprechende Dialog-      stand in Frankreich. Die Zeit sollte genutzt werden, um alle bestehenden Infor-          die Teilnahme an Fachveranstaltungen teilen und dadurch die Sichtbarkeit des
   TEIL 1 – GRUNDLAGEN GUTER ÖFFENTLICHKEITSBETEILIGUNG                                 formate angeboten werden.                                                          mationen der beteiligten Akteure zu bündeln, abzustimmen und für die Kommu-              Projekts erhöhen.
   Das Teilhabebedürfnis von Bürger/innen an den Entwicklungen in ihrem direkten                                                                                           nikation aufzubereiten; etwa in einer geeigneten Storyline. Daraufhin gilt es die
   Umfeld ist in den letzten Jahren stark gestiegen. Bei der Konzeption und Umset-      Das strategische Vorgehen der Öffentlichkeitsbeteiligung besteht aus drei          Kommunikationsschwerpunkte der genannten Akteure zum Projekt aufzuteilen                 Empfehlungen für das weitere Vorgehen: Für die Kommunikation und
   zung von Infrastrukturmaßnahmen lassen sich jedoch häufig Lücken zwischen            Schritten:                                                                         und alle relevanten politischen Vertreter in Region, Land und Bund über das Vor-         ­Öffentlichkeitsbeteiligung sowie die begleitende Akzeptanzforschung besteht
   der angebotenen Öffentlichkeitsbeteiligung und dem realen Diskussionsbedarf                                                                                             haben zu unterrichten.                                                                    eine Vielzahl an möglichen Maßnahmen, die an einer zentralen Stelle koordi-
   der relevanten Akteure und der Bevölkerung beobachten. So treten Konflikte           1. Die zentralen Fachakteure als Fürsprecher für den Einsatz der Wasserstoff-                                                                                                niert und miteinander verknüpft werden müssen. Empfohlen wird die Einrichtung
   häufig dann auf, wenn sich nicht alle Betroffenen rechtzeitig oder ausreichend          und Brennstoffzellentechnologie im Schienenverkehr gewinnen,                    1. HALBJAHR 2017: Der Brennstoffzellen-Zug befindet sich auf der Teststrecke.             eines Projektbüros, bis die neuen Züge im Regelverkehr eingesetzt werden.
   informiert fühlen. In diesen Situationen sind Aufgabenträger häufig von plötzlich    2. Die Bürger/innen entlang der Strecke (insb. Fahrgäste und Anwohner/innen)       Die Fachakteure und NGOs sollten mit konkreten Informationen zum Projekt ver-             ­Basierend auf einem Kommunikationsplan analysiert das Projektbüro laufend die
   auftretender Kritik überrascht, obwohl sie sich zuvor an alle Anforderungen der         zu (Laien-)Experten entwickeln,                                                 sorgt werden. Als Anlass hierfür dienen Einladungen zu Symposien, Testfahrten              Wahrnehmung aller Akteure, bündelt die bestehenden Informationen, Anfragen
   formell vorgeschriebenen Beteiligung gehalten haben.                                 3. Die erlangten Erfahrungen beim Pilotprojekt unter Einbeziehung der Akteure      sowie Werkstatt- und Zugbesichtigungen; jeweils nach der Zulassung des Zuges               und Diskussionsbedarfe, koordiniert die Umsetzung der verschiedenen Informa-
                                                                                           und Bürger/innen auf die weiteren Regionen übertragen.                          durch das Eisenbahnbundesamt. Ergänzend sollten Hintergrundgespräche für die               tions- und Konsultationsmaßnahmen und passt die Planung aufgrund aktueller
   Dieses „Beteiligungsparadox“ ist in untenstehender Abbildung dargestellt. Das                                                                                           Medien angeboten werden.                                                                   Entwicklungen und Erkenntnisse regelmäßig an.
   mit zunehmendem Projektverlauf wachsende Delta zwischen (a) der möglichen            Für dieses Vorgehen bietet sich eine Kombination aus Informations- und Konsul-
   Einflussnahme durch die Bürger/innen und (b) ihrem Engagement und Interesse          tationselementen an. Auf diesem Wege erhalten die Interessierten umfassende        2. HALBJAHR 2017: Der Brennstoffzellen-Zug ist zugelassen und wird im Pro-               Das Projektbüro sowie die gesamte Öffentlichkeitbeteiligung wirkt dabei dann
   macht das bestehende Konfliktpotenzial deutlich.                                     und verständliche Informationen sowie ergänzende Dialogangebote für weitere        bebetrieb in Niedersachsen getestet. Nun sollten Kommunikation und Öffent-               besonders vertrauenswürdig, wenn der Absender eine öffentliche Institution ist,
                                                                                        Fragen, Hinweise und Diskussionen.                                                 lichkeitsbeteiligung in der Region intensiviert werden. Parallel zu einem journa-        die mit der Maßnahme die Energiewende im Verkehr gestalten möchte und keine
   Geplante Infrastrukturprojekte sollten daher möglichst frühzeitig auf ihr Kon-                                                                                          listischen Hintergrundgespräch sollten Informationsbroschüren in der gesamten            wirtschaftlichen Interessen verfolgt. Im vorliegenden Fall kommen hier der Bund
   fliktpotenzial überprüft und die Konzeption sowie Umsetzung der Öffentlichkeits-     Die einzelnen Schritte sollten für eine professionelle Verzahnung aller Interes­   Region verteilt werden, welche die Vorteile der Technologie und die wichtigsten          sowie das Land Niedersachsen in Frage. Die projektbezogene Öffentlichkeits­
   beteiligung neben der vorgeschriebenen formellen Beteiligung um informelle           sierten sowie für die Umsetzung anhand eines klaren Kommunikationsplans            Fragen zur Sicherheit und Nachhaltigkeit beantworten, klare Ansprechpartner              arbeit durch den jeweiligen Zuwendungsempfänger bleibt davon ausgenommen.
   Dialog- und Beteiligungs-Elemente (Information, Konsultationen, Mitgestaltung)       durch ein die Technologieeinführung begleitendes Projektbüro für die Kommuni­      für Rückfragen benennen und zu Probefahrten und Besichtigungen einladen.
   ergänzt werden.                                                                      kation und Öffentlichkeitsarbeit koordiniert werden.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Regelbetrieb
                                 (a)

                                                                                                                                                                                                                                                                       Zulassung
                                       Mö                                                                                                                                                                                                 Beginn der
                                         glic
                                              hke                                                                                                                                             Entwicklung                                 Erprobung                                       Testbetrieb in
                                                      it d
                                                          er E
                                                              infl                                                                                                                            auf Teststand                             auf Teststrecke                                  Niedersachsen
                                                                   uss
                                                                          nah
                                                                             me

                                                                                                                                                                             2016                                          2017                                                                                                   2018
                                                                                                                                            „Konflikt“

                                                                                                                                                                                                                                               Projektbüro zur Koordination der Kommunikation und als Ansprechpartner
                                                                             e
                                                                      r  ess
                                                             nd   Inte                                                                                                                Erstellung Sprachregelung
                                                                                                                                                                                            und Q-A-Papier
                                                                                                                                                                                                                                         Informationen an
                                                                                                                                                                                                                                            Fachakteure
                                                                                                                                                                                                                                                                                   Symposium             Informations-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                         veranstaltung
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Feierliche
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           Inbetriebnahme
                                                 me     nt u
                                         ng age                                                                                                                                                         (Passive) Informationen auf Website                                            Aktive Informationen für                             Erfahrungs-
                                   (b) E                                                                                                                                                                                                                                                    Bürger/innen                                      transfer

                                                                                                                                                                                     Information für politische                                                                                    Testfahrten sowie Zug- und
                                                                                                                                                                                          Mandatsträger                            Forum Technikjournalismus                                        Werkstatt-Besichtigungen

                                                                                                                                                                                                                                              Fachartikel                                      Fachartikel & Wissenschaftsbeiträge
                                                          Grundsatz-
                             Idee                                                 Genehmigung                        Umsetzung
                                                         entscheidung                                                                                                                                                              Kontinuierliches Themen- und Anspruchsgruppen-Mentoring

                  Beteiligungsparadox der Öffentlichkeitsbeteiligung                                                                                                       Übersicht der empfohlenen Einführungskampagne
Auf dem Weg zur Emissionsfreiheit im Zugverkehr - NOW GmbH
16 Eisenbahninfrastrukturunternehmen                                                                                                                                                                                                                                                                                       17

  Wie kann eine betriebsgerechte und sichere
  Versorgung mit Wasserstoff gelingen?
                                                                                                                                              WASSERSTOFFQUELLEN
                                                                                                                                              NEBENPRODUKTWASSERSTOFF AUS INDUSTRIEPROZESSEN                                        Transport Bahn: Bahngüterwagen können aufgrund des höheren zulässigen
                                                                                                                                              Einige industrielle Prozesse (z.B. die Chlor-Alkali-Elektrolyse) produzieren neben    Gewichts eine deutlich höhere Wasserstoffmenge pro Wagen transportieren.
                                                                                                                                              dem gewünschten Hauptprodukt das Nebenprodukt Wasserstoff. Dieser kann                Gleichzeitig können mehrere Waggons zu einem Zug zusammengestellt werden,
                                                                                                                                              als Kraftstoff kostengünstig in den Verkehrssektor verkauft werden. In den m
                                                                                                                                                                                                                         ­ eisten   was die Anzahl der Fahrten weiter reduzieren kann. Entsprechende Wasser-
                                                                                                                                              Fällen ist eine Reinigung des H2 notwendig.                                           stoffdruckbehälter für den Bahntransport waren in der Vergangenheit in Europa
                                                !                                                                                                                                                                                   ­bereits im Einsatz - eine neue Generation dieser Behälter müssten noch e­ ntwickelt
                                                                                                                                              H2-ERZEUGUNG IN EINEM ERDGAS-DAMPFREFORMER                                             ­und in größerer Stückzahl produziert werden. Hierbei können aber auch
                                                    ! !
                                                      !                                                                                       Wasserstoff wird heute überwiegend durch Dampfreformierung von Kohlen-
                                                                                                                                              wasserstoffen hergestellt. Die Herstellung erfolgt dabei meist direkt am Ort
                                                                                                                                                                                                                                      Containersysteme zum Einsatz kommen, was unter den betrieblichen Bedingungen
                                                                                                                                                                                                                                      des Bahnverkehrs noch zu prüfen wäre.
                                                                                                                !
                                                                                                                !                             des Wasserstoffbedarfs und wird dem entsprechenden Prozess via lokaler Rohr-
                                            !                                                                                                 leitung zur Verfügung gestellt. Ein Teil des erzeugten Wasserstoffs kann nach         NEBENPRODUKT-WASSERSTOFF GASFÖRMIG PER PIPELINE
                                                                                                                                              entsprechender Konditionierung (Verdichtung, Verflüssigung) weiteren Verbrau-         Rohrleitungen haben gegenüber anderen Verteiloptionen vor allem dann Vor-
                                                                                                                                              chern zur Verfügung gestellt werden.                                                  teile, wenn dauerhaft große Mengen zwischen H2-Erzeuger und -Verbraucher
                        !                                                                                                                                                                                                           transportiert werden müssen. Rohrleitungssysteme oder Erweiterungen beste-
                        !!                                                                                                                    H2-ERZEUGUNG PER ELEKTROLYSE                                                          hender Systeme sind prinzipiell denkbar. Für kleine H2-Durchsätze ist eine Rohr-
                                            !                                                                                                 Die Erzeugung von Wasserstoff durch die Elektrolyse gilt als eine der vielverspre-    leitung wirtschaftlich eher uninteressant.
                                                                                                                                              chendsten Möglichkeiten, in Zukunft große Mengen Wasserstoff aus erneuer­             Empfehlung: Bei der Pipeline-Lösung gilt es, die lokalen Rahmenbedingungen
                                                                                  !        !                                                  barem Strom zu erzeugen und damit neben der Reduktion von Schadstoffen und            genau zu analysieren. So können eine bereits bestehende Rohrleitung in der

              !!                                                                          !                                                   Lärm auch die Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Gegenwärtig stehen mit            Nähe, die Wasserstoffmenge, die Länge der geplanten Pipeline sowie mögliche
            !!                                                                                                  !                             alkalischer Elektrolyse und PEM Elektrolyse zwei unterschiedliche Technologien        zusätzliche Abnehmer Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit haben.
            !                                                                        !
                                                                                     !                    !                                   für den Einsatz im industriellen Maßstab zur Verfügung.
                                                                                                                                                                                                                                    SICHERHEITSTECHNISCHE VORAUSSETZUNGEN
             !
             !!                                                                                                                               WASSERSTOFFVERSORGUNGSPFADE                                                           FÜR DIE BETANKUNG
             !!                                                                  !                                                            UND IHRE BEWERTUNG                                                                    Wasserstoff allgemein: H2 ist ein farbloses, geruchloses, hoch entzündliches,
              !                                                                                                                               Die Identifikation und Analyse von fünf möglichen Versorgungspfaden hat ergeben,      reaktives, nicht toxisches Gas.
                                                                                                                                              dass vor allem hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit zunächst die Bereitstellung        Wasserstoff steigt aufgrund seiner geringen Dichte sehr schnell nach oben. Da die
                        !                                                                                                                     von Nebenprodukt-Wasserstoff zu priorisieren ist. Die On-Site Elektrolyse geht        Wasserstofftanks bei den in Entwicklung befindlichen Brennstoffzellentriebwagen
                                                                                                                                              heute noch mit hohen Investitionskosten einher, inbesondere wenn erhöhte Be-          auf dem Dach platziert sind, verflüchtigt es sich bei möglichen Leckagen schnell
                                        !                                                                                                     triebskosten durch eine Besteuerung nach dem EEG anfallen. Eine Befreiung von         nach oben.
                                                                                                                                              dieser Besteuerung ist lediglich möglich wenn eine unmittelbare Nutzung des
                                                                                                                                              erzeugten Stroms für den Eisenbahnbetrieb nachgewiesen wird. Dies ist nach            Wasserstofftankstelle: Grundsätzlich muss für jede Wasserstofftankstelle eine
                                       !!                                                                                                     heutiger Einschätzung nicht der Fall. Die Verflüssigung von Wasserstoff aus           spezifische Gefährdungsbeurteilung gemäß Betriebssicherheitsverordnung durch-
                                                                                                                                              dem Dampfreformer ist in Europa lediglich in drei Anlagen möglich, was große          geführt werden, um die standortspezifischen Randbedingungen berücksichtigen zu
                                                                                                                                              Abhängigkeiten schaffen kann. Bei einer Fahrzeugflotte von 10-12 Triebwagen           können.
                                       !                                                                                                      rechnen wir mit einem Tagesbedarf an Wasserstoff von 2 t.                             Existierende Sicherheitsnormen sind für die Wasserstoffinfrastruktur im Schienen-
                                                                                                                                                                                                                                    verkehr anwendbar, auch wenn es noch kein Regelwerk dazu gibt. Nutzbare Regel­
                                                                                !!!
                                                                                !                                                             NEBENPRODUKT-WASSERSTOFF GASFÖRMIG                                                    werke sind hier beispielsweise die Betriebssicherheitsverordnung, TRBS 3151 zur
                                                                                                                                              PER LKW ODER BAHN-TRAILER                                                             Vermeidung von Brand-, Explosions- und Druckgefährdungen an Tankstellen und
                                                                        !                                                                     Kleine und mittlere Wasserstoffverbraucher, für die eine Wasserstofferzeugung         Gasfüllanlagen zur Befüllung von Landfahrzeugen sowie das VdTÜV-Merkblatt
                                                                                                   !!                                         vor Ort aufgrund der hohen Investitionskosten unrentabel ist, können per LKW          DRGA 514 zu Anforderungen an Wasserstofftankstellen; Druckgase; etc.
                                                                                                                                              oder Bahn* mit Nebenprodukt-Wasserstoff aus zentralen Produktionseinrichtungen
                                                                                                                                              versorgt werden. Das geschieht gasförmig in Druckbehältern.                           Konzeption der Tankstelle: Bei der Festlegung der erforderlichen Maßnahmen
                                                                                                                                              Empfehlung: Nebenprodukt-Wasserstoff und Wasserstoff aus bestehenden                  gegen Druck-, Brand- und Explosionsgefahren als Ergebnis der Gefährdungsbeurtei-
                                                !
                             !                                                                                                                Dampfreformierungsanlagen kann vergleichsweise kostengünstig verfügbar                lung sind auch die Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen ­Anlagenteilen
                                                                                                                                              sein. Abhängig von der Entfernung zum Verbraucher können diese mit vertret­           (z. B. zwischen einer Tankstelle und einer Gasfüllanlage) zu berücksichtigen.
                                                                                                                                              baren Kosten angeliefert werden.                                                      Die Erfüllung weiterer Anforderungen wie u.a. eine Befehlseinrichtung zum Ab-
                                                                                                                                                                                                                                    schalten und Schutz der Lagerbehälter sind ebenfalls zu beachten.
                                                                                                                                              Transport Straße: Die heute für den Straßentransport überwiegend eingesetzte
  Diese Karte zeigt die bestehenden Wasserstoffquellen in Deutschland und die nicht-elektrifizierten                                          Wasserstoff-Transporttechnologie erfordert jedoch mehrere 40t LKW pro Tag,            Zoneneinteilungen von explosionsgefährdeten Bereichen: Bei der Gefähr-
  Strecken im deutschen Schienennetz. Daraus wird deutlich, wo es kurzfristig kostengünstige Einsatzmöglich­                                  was zu starken Akzeptanzproblemen bei den Anwohnern führen kann. Auf-                 dungsbeurteilung einer Betankungsanlage ist von einer Vielzahl von Bereichen,
  keiten für Brennstoffzellenzüge gibt. Sie zeigt auch, dass es an den potenziellen Strecken nicht immer eine       ! H2 Quellen/Nutzung      kommende Transporttechnologien mit 500 bar Karbonfasertanks können die                in denen mit dem Vorhandensein einer gefährlichen, explosionsfähigen Atmo-
  bestehende Wasserstoffquelle gibt. Die Bereitstellungslogistik wird insgesamt eine große Rolle spielen.              nicht elektrifiziert   LKW-Lieferfrequenz deutlich reduzieren.                                               sphäre gerechnet werden muss, auszugehen. Diese Bereiche sind als explosions­
  Vor diesem Hintergrund wurden geeignete Versorgungspfade identifiziert und bewertet.                                                                                                                                              gefährdete Bereiche auszuweisen.
                                                                                                                       H2 Pilotstrecken

                                                                                                                                              *Derzeit liegen zu der Anlieferung per Bahn nur wenige Erfahrungen in Europa vor.
Auf dem Weg zur Emissionsfreiheit im Zugverkehr - NOW GmbH
18 Eisenbahninfrastrukturunternehmen                                                                                                                               19

  Anforderungen an Blitz- und Überspannungsschutz: Die Gefahren durch
  einen Blitzeinschlag und die damit verbundene Freisetzung von Kraftstoffen oder      Fazit
  deren Dämpfe sowie von Betriebsstoffen sind zu ermitteln und zu minimieren.          >>Nebenprodukt-Wasserstoff und Wasserstoff aus Dampfreformierung
  Anforderungen an die Aufstellung: Die Komponenten der Wasserstofftankstelle            sind heute und unter den bestehenden gesetzlichen Regelungen günstiger
  dürfen in Räumen oder Schrankgehäusen untergebracht oder als ­Freiluftanlagen          verfügbar als Wasserstoff aus Onsite-Elektrolyse.
  aufgestellt werden. Dabei sind die Anlagenkomponenten stets zuverlässig                Die Rahmenbedingungen vor Ort können entscheidenden Einfluss auf
  ­gegen den Zutritt Unbefugter zu sichern.                                              die Wirtschaftlichkeit einzelner Versorgungsoptionen haben.
                                                                                       >>Der Wasserstoff-Transport auf der Schiene ist aus Akzeptanzgründen
  Elektrotechnische Anforderungen: Es müssen die zum Zeitpunkt der Errichtung            dem auf der Straße vorzuziehen.
  gültigen Anforderungen gemäß der Explosionsschutzrichtlinie sowie den TRBS           >>Wasserstoff als farbloses, reaktives & nicht-toxisches Gas verflüchtigt
  eingehalten werden.                                                                    sich rückhaltlos nach oben.
                                                                                       >>Existierende Sicherheitsnormen sind für die Wasserstoffinfrastruktur
  Gefährdungen durch Bahnstromanlagen: Im Bereich von Bahnanlagen sind                   anwendbar.
  Gefährdungen durch die Fahrleitung mit entsprechend hohen Spannungen ­(15 kV)        >>Bei der Planung der Tankstelle ist die für die Brennstoffzelle nötige
  und Strömen (40 kA Kurzschlussstrom) möglich. Insbesondere die geringe                  Reinheit des Wasserstoffs unbedingt zu beachten
  erforder­liche Zündenergie für ein Wasserstoff-Luft Gemisch wird durch die           >>Bei Auslegung der Tankstelle einen ähnlichen Tankzyklus wie bei
  Bahnstromanlagen schnell überschritten und muss wirksam verhindert werden.             Diesel-Triebwagen planen (20 Min. pro Zug).
  Zwar werden die Brennstoffzellentriebwagen für gewöhnlich nicht unter Fahr-
  leitungen fahren (müssen), dennoch sollten vorsorgende Maßnahmen ­getroffen
  werden. Diese Maßnahmen betreffen hauptsächlich Sicherheitsabstände,
  Erdungs- und Potentialausgleichsmaßnahmen sowie sicherheitsspezifische
  ­
  Funktionalitäten die Bahnstromversorgung (u.a. Oberleitung) betreffend.

  Wartung und Instandhaltung: Für die Durchführung aller Instandhaltungsar-
  beiten sind die Festlegungen der Betriebssicherheitsverordnung bindend. Das
  Personal ist entsprechend der spezifischen Gefährdungsbeurteilung zu schulen.
  Da sich Wasserstoff nach oben verflüchtigt, müssen mögliche Ansammlungen
  ausgeschlossen werden. Aus diesem Grund sind die Gebäude mit einem Decken-
  abluftsystem auszurüsten.

  DER BETANKUNGSVORGANG
  Die Auslegung der Brennstoffzellen des geplanten Fahrzeugs basieren auf e­ iner
  Reinheit des Wasserstoffes von 5.0 (ISO 14687-2). Dies ist insbesondere für die
  Auslegung der Tankstelle zu beachten, wenn beispielsweise Nebenprodukt-­
  Wasserstoff verwendet wird, der ggf. nicht diese Reinheit aufweist und g­ ereinigt
  werden muss.
  Die Betankung des Fahrzeugs erfolgt im geschlossenen Befüllsystem mit einem
  Nenn-Fülldruck von 35 MPa. Je nach Auslegung der Nachfülleinrichtung können
  die Tankgeschwindigkeiten variieren. Mit der Füllkupplung WEH TK 16 H2 HF
  können Tankgeschwindigkeiten bis zu 7,2 kg/min realisiert werden. Dieses S­ ystem
  bewährt sich gegenwärtig bereits im öffentlichen Nahverkehr.

  Die Nachfülleinrichtung am Fahrzeug basiert auf den geltenden Normen für den
  Einsatz von Dieselfahrzeugen. Die parallele Betankung von beiden Tanksystemen
  wird durch 2 Füllstutzen pro unabhängige Anlage sichergestellt und er­möglicht
  einen schnellen Tankzyklus analog der konventionellen Dieselbetankung.

  Die erzielbare durchschnittliche Betankungsgeschwindigkeit ist entscheidend
  von der Auslegung der Betankungsanlage abhängig. Bei der Beschaffung einer
  Betankungsanlage sollte die geforderte durchschnittliche Betankungsgeschwin-
  digkeit sowie die benötigte Betankungsfrequenz (z.B. 2 Züge pro Stunde) eindeutig
  und frühzeitig spezifiziert werden. Bei der Spezifikation der Betankungsanlagen
  sollte ein Tankzyklus von ca. 20 min/Zug gefordert werden, analog einer konven-
  tionellen Dieselanlage.
20 Eisenbahnverkehrsunternehmen                                                                                                                                                                                                                                                                                                            21

  Können Brennstoffzellenzüge bereits heute
  im Regionalverkehr eingesetzt werden?
  ÜBERBLICK                                                                            Insbesondere anhand der Ergebnisse der Referenzstrecke „Königstein“ wird          Im Fallbeispiel verbraucht der Brennstoffzellentriebwagen im Regelbetrieb täglich
  Geschwindigkeit: Um im deutschen Schienenverkehr eingesetzt zu werden,               deutlich, dass Brennstoffzellenzüge bei Strecken mit vielen Haltepunkten sowie    ca. 150 kg Wasserstoff. Dies bedeutet für eine Flotte mit 10 bis 12 Fahrzeugen        Fazit
  müssen Regionalzüge eine Geschwindigkeit von ca. 120 bis 160 km/h erreichen,         stark ausgeprägtem Höhenprofil über einen Effizienzvorteil gegenüber dem          einen Wasserstoff-Bedarf pro Tag von 1,5 - 2t. Bei einem Tagesbedarf von 2t           Obwohl die betriebliche Planung einer umfangreichen Wasserstoff­­
  um als Zubringer den Zeitplan des Fernverkehrs nicht zu gefährden. Die in dieser     Diesel­antrieb verfügen.                                                          würden nach aktuellem Stand 4 Lkw (490 kgH2/Transporteinheit) und 3 Bahn-             infra­struktur mit allen notwendigen Komponenten eine Herausforderung
  Studie betrachteten Brennstoffzellenzüge erfüllen diese Forderung mit einer Maxi­                                                                                      kesselwagen (660 kgH2/Transporteinheit) benötigt. Wasserstoff kann in unter-          darstellt, ist ein normgerechter Einsatz von Brennstoffzellenzügen im
  malgeschwindigkeit von 140 km/h und sind somit grundsätzlich einsatztauglich.        Es kann davon ausgegangen werden, dass der immer größer werdende Bedarf           schiedlichen Varianten der Betankungsanlage bereitgestellt werden:                    deutschen Schienenverkehr bereits heute möglich.
                                                                                       in der Fahrzeugtechnik zu einer Weiterentwicklung dieser Antriebsart führen und   >>Wählt man als Option die Elektrolyse vor Ort, so gilt es eine Fläche von bis zu
  Reichweite: Für die bisher angedachten Strecken bedeutet die Umlaufreichweite        sich unmittelbar auf die Steigerung des Wirkungsgrades auswirken wird. So           1000m² in Streckennähe zu finden, was üblicherweise kaum zu realisieren ist.        Im Vergleich zu Dieseltriebwagen ist ein deutlicher Effizienzvorteil im
  von etwa 650 km keinerlei Einschränkungen hinsichtlich der Umlauf­planung.           wird sich der Verbrauch an Wasserstoff perspektivisch um weitere 10 % bis 15 %    >>Eine Anlieferung mit Lkw oder Bahn-Kesselwagen bringt nicht den hohen               Verbrauch, insbesondere auf Strecken mit vielen Haltepunkten sowie
                                                                                       senken und den nachgewiesenen Effizienzvorteil weiter steigern. Umlauf- und         Genehmigungsaufwand und Betriebsaufwand in Streckennähe. Gleichwohl                 stark ausgeprägtem Höhenprofil, erkennbar.
  Betankung: Die Betankungseinrichtung der Brennstoffzellenzüge entspricht mit         Betankungsplanungen können dadurch gleichermaßen optimiert werden.                  muss die Lieferlogistik insb. in Wohngebieten berücksichtigt werden. Geneh-
  einem Nenndruck von 35 MPa und einer Tankgeschwindigkeit von bis zu 7,2 ­kg/min                                                                                          migungstechnisch ist diese Option mit deutlich weniger Verwaltungsaufwand           Bei der Integration der Brennstoffzellenzüge in den allgemeinen Schienen­
  bereits heute den geltenden Normen. Der Nenndruck von 35 MPa bewährt sich            STANDORTPLANUNG IM HINBLICK                                                         zu realisieren.                                                                     verkehr müssen die entsprechenden Umlaufpläne daher sorgfältig und
  bereits bei Brennstoffzellenbussen im öffentlichen Nahverkehr. Im Rahmen             AUF DEN BETRIEBSABLAUF                                                                                                                                                  unter Berücksichtigung der zeitlichen und technischen Voraussetzungen
  der Umlaufplanung ist die ermittelte durchschnittliche Nachfüllzeit, und damit       Hinsichtlich der Standortplanung der Tankanlage in der Schieneninfrastruktur      Die folgende Grafik illustriert den Umfang der zu planenden Komponenten für           von den EVUs geplant werden.
  Nichtverfügbarkeit des Zuges von ca. 45 Minuten für den für den gesamten             sind folgende Aspekte zu beachten.                                                Betankungsanlagen in der Schieneninfrastruktur. EVUs und EIUs müssen diese
  Betankungsvorgang mit einzubeziehen (siehe Seite 18, Der Betankungsvorgang).                                                                                           Anordnung frühzeitig planen, um entlang des Streckennetzes eine ausreichende
                                                                                   In fast allen Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) ist die Betankung der Fahr-          Wasserstoffversorgung sowie einen reibungslosen Umlauf zu ermöglichen.
  Sicherheit: Aus Sicherheitsgründen wird eine automatische Wegfahrsperre          zeuge Teil der Fahrzeugbereitstellung und wird in der Regel auf dem Gelände
  sowie ein druckdichter Verschluss der Tankvorrichtung während des gesamten       des Depots bzw. der Abstellanlage durchgeführt. Zu den Komponenten einer
  Betankungsvorgangs an der Zapfsäule am Gleis empfohlen, um den Austritt des      umfassenden Wasserstoff- und Betankungsinfrastruktur zählen die Wasser-
  99,999 Vol-% Wasserstoffs zu verhindern. Einer ersten Berechnung dieser Studie   stoffbereitstellung, der Wasserstofftransport zur Betankungsanlage sowie die
  nach belaufen sich die Kosten einer solchen Betankungsanlage insgesamt auf       Wasserstoffabfülleinrichtung und die komplette Betankungsanlage. Bei der
  etwa 2 EUR/kgH2.                                                                 Durchführung der Standortplanung ist drauf zu achten, dass die Zapfsäulen als
                                                                                   wichtiger Bestandteil unmittelbar am Gleis normgerecht innerhalb des Begren-
  EFFIZIENZVORTEIL BRENNSTOFFZELLENANTRIEB                                         zungsbereichs angeordnet werden.
                                                                                                                                                                                                                                                Gleis zur Betankung
  Im Vergleich mit Dieseltriebwagen weisen die Brennstoffzellenzüge mit Batterie-­ Für die Standortplanung der Betankungsanlagen am Gleis ist darüber hinaus
  Hybridanteil folgende Vorteile auf: Hohe Beschleunigungswerte und die Mög- laut Gefährdungsanalyse Folgendes zu berücksichtigen:
  lichkeit, Energie aus dem Bremsvorgang zurückzugewinnen. Insgesamt ergibt >>Mindestabstand von 5 m zwischen Zapfsäule und Speicherbehälter
  sich ein Effizienzvorteil gegenüber dem reinen Dieselantrieb, verdeutlicht an >>Max. zulässige Länge der Betankungsschlauchleitung von 5 m
  den Simulationsergebnissen* der in dieser Studie u.a. betrachteten Referenz­ >>Eine Schlauchrückholung sorgt für eine zuverlässige Unterbringung
  strecken „Bremervörde“ und „Königstein“:                                         >>Eine Abreißkupplung ist trotz Losfahrsperre vorzusehen

                                                                                                                                                                                                    Abstellgleis für Kesselwagen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                      2 Dispenser zur
                                                                                                                                                                                    CGH2                        CGH2                  CGH2                                                            parallelen Betankung
                   Referenzstrecke                                                                 Vergleichsdaten
                                                                                                                                                                                                                                                                                                      beider Tanksysteme

                                                                Streckenlänge     Anzahl der
                                                                                                               Verbrauchswerte
                                                                  pro Runde       Stationen
                                                                                                                                                  Energiebedarf
                                                                                                                                                  Brennstoffzellen       20 MPa                                                                              20 MPa
                                                                                                          Diesel             Wasserstoff
                                                                                                                                                  gegenüber
                                                                                                                                                  Dieselantrieb
                                                                                                          l/km                   kg/km
                                                                     km                -                                                                                                                                              CGH2
                                                                                                        (kWh/km)               (kWh/km)
                                                                                                                                                                                                                                                             30 MPa                     Lokales
                                                                                                                                                                                                                                                                                        Pipelinesystem
            Buxtehude – Bremerhaven –
                                                                                                           1,08                   0,23                                                                                                                                                  (Für kosten- und energieeffiziente
            Bremervörde – Cuxhaven –                                240               44                                                               -29%
                                                                                                          (10,8)                  (7,7)                                                                                               CGH2                                              Betankung wird in mehreren Druckstufen
                    Buxtehude                                                                                                                                                                                                                                45 MPa
                                                                                                                                                                                                                                                                                        nacheinander getankt.)

                                                                                                           1,82                   0,34
        Frankfurt – Königstein – Frankfurt                          50,2              18                                                               -38%
                                                                                                          (18,2)                 (11,3)
                                                                                                                                                                                                          Verdichter               Druckspeicher

  Simulationsergebnisse zu Verbrauchsdaten der BZ-Züge auf den Referenzstrecken                                                                                          Anordnung der Wasserstoffinfrastruktur am Gleis

  *Eigene Berechnung auf Basis der Simulation des Herstellers
Sie können auch lesen