Burnout - Leitfaden zur betrieblichen Gesundheits-förderung in Großbetrieben - Mit Fokus auf die Rolle von Führung und Schichtarbeit
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Burnout – Leitfaden zur betrieblichen Gesundheits- förderung in Großbetrieben Mit Fokus auf die Rolle von Führung und Schichtarbeit
Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis Zur Verwendung des Leitfadens..........................................................................................2 Vorwort................................................................................................................................3 1 Was ist Burnout?.............................................................................................................................4 1.1 Belastung...............................................................................................................6 1.2 Stressverarbeitung.................................................................................................6 1.3 Erholung ...............................................................................................................7 1.4 Beanspruchung......................................................................................................8 1.5 Woran kann man Burnout erkennen?...................................................................8 2 Die Praxis-Studie als Basis des betrieblichen Burnout-Präventionsleitfadens ............................11 2.1 Ergebnisse: Gesamt..............................................................................................11 2.2 Ergebnisse: Schichtarbeit und Burnout-Risiko....................................................12 2.3 Ergebnisse: Führung und Burnout-Risiko...........................................................14 2.3.1 Ergebnisse: Burnout-Risiko als Führungsthema ................................................15 2.3.2 Führung als Support für passende Anforderungen . ..........................................16 2.3.3 Führung als Support für Stressverarbeitung.......................................................16 2.3.4 Führung als Support für Erholung .....................................................................16 2.4 Ergebnisse: Präventionsangebote und Burnout-Risiko.......................................17 2.4.1 Bestehende Angebote . .......................................................................................17 2.4.2 Fehlende Angebote .............................................................................................18 2.4.3 Ausmaß der Angebote ........................................................................................18 2.4.4 Inanspruchnahme der Angebote.........................................................................18 2.4.5 Zusammenhang zwischen Burnout-Risiko und betrieblichen Angeboten .........18 3 Betriebliche Handlungsmöglichkeiten . ........................................................................................19 3.1 Prävention von Burnout .....................................................................................20 3.1.1 Primärprävention ................................................................................................20 3.1.2 Sekundärprävention ...........................................................................................20 3.1.3 Tertiärprävention ................................................................................................20 3.2 Ebenen für präventive Maßnahmen im Betrieb . ...............................................21 3.2.1 Unternehmenskultur - Gesellschaft ...................................................................21 3.2.2 Betriebliche Strukturen und Prozesse ................................................................22 3.2.3 Individuelles Verhalten und Kompetenzen ........................................................23 3.3 Zusammenfassung: Präventive Maßnahmen auf unterschiedlichen Ebenen im Betrieb ..............................................................................................24 3.4 Zielgruppenspezifische Maßnahmen und Handlungsempfehlungen . ...............25 3.4.1 Zielgruppe: Schichtarbeitende . ..........................................................................25 3.4.1.1 Individuelle Maßnahmen....................................................................................25 3.4.1.2 Betriebliche Maßnahmen....................................................................................25 3.4.1.3 Unternehmenskulturelle Maßnahmen................................................................25 3.4.2 Zielgruppe: Führungskräfte.................................................................................26 3.4.2.1 Individuelle Maßnahmen....................................................................................26 3.4.2.2 Betriebliche Maßnahmen....................................................................................26 3.4.2.3 Unternehmenskulturelle Maßnahmen................................................................26 4 Checklisten ....................................................................................................................................27 4.1 Wie bemerke ich erste Warnzeichen bei mir selbst?...........................................27 4.2 Was kann ich tun, wenn ich Burnout-Anzeichen bei mir feststelle?..................27 4.3 Wie bemerke ich erste Anzeichen bei meinen Mitarbeitenden?........................28 4.4 Was kann ich tun, wenn ich erste Anzeichen bei meinen Mitarbeitenden wahrnehme?..............................................................................28 4.5 Wie kann ich als Führungskraft in meinem Bereich vorbeugen?.......................28 4.6 Führungsgespräche bei Burnout-Risiko-Verdacht...............................................29 4.7 Führungskräfte-Workshop: Burnout-Prävention ..............................................31 4.8 Innerbetrieblicher Burnout-Präventionsleitfaden...............................................32 4.9 Anlaufstellen und Kontaktadressen ...................................................................33 5 Rechtliche Grundlagen .................................................................................................................33 5.1 Fürsorgepflicht der Arbeitgeber/in.....................................................................33 5.1.1 Allgemeines bürgerliches Gesetzbuch.................................................................33 5.1.2 Angestelltengesetz . ............................................................................................33 5.2 Arbeitnehmer/innenschutz-Gesetz . ..................................................................33 5.2.1 Allgemeine Pflichten der Arbeitgeber/in............................................................33 5.2.2 Präventivfachkräfte: Arbeitspsycholog/innen . .................................................34 6 Literaturverzeichnis ......................................................................................................................35 Abbildungsverzeichnis ......................................................................................................36 Burnout – Leitfaden zur betrieblichen Gesundheitsförderung in Großbetrieben 1
Verwendung des Leitfadens, Impressum Zur Verwendung des Leitfadens Der vorliegende Leitfaden dient als Empfehlung für all Die Auswirkungen von Burnout können für die Be- jene Organisationen, die sich mit dem Thema Burnout troffenen sowie die Betriebe enorm sein. Aufgrund bzw. Burnout-Prävention beschäftigen wollen. Er bildet dessen wurde der vorliegende Leitfaden entwickelt, den Sukkus der Praxis-Studie „Burnout-Gefährdung in um Betrieben mögliche Präventions- und Interventi- Großbetrieben & die Rolle von Führung und Schicht“, onsmaßnahmen auf verschiedenen Ebenen vorzustel- die das IBG mit Förderung des FGÖ durchgeführt hat len. Der Fokus liegt dabei auf den Bereichen Führung (Gabriel et al., 2009). und Schichtarbeit. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Das Burnout-Syndrom geriet in den letzten Jahren Beschreibung des konkreten Vorgehens im Anlassfall, zunehmend ins Blickfeld der öffentlichen aber auch sowie Checklisten mit Warnzeichen für eine Burnout- betrieblichen Aufmerksamkeit. Man versteht darunter Gefährdung und rechtliche Grundlagen. sowohl den Prozess zunehmender, wie einen Zustand völliger Erschöpfung. Heutzutage ist Burnout weder Downloads des gesamten Leitfadens sowie der Check- ein typisches Phänomen in Mensch-zu-Mensch-Beru- listen (als pdf und als Worddatei) finden Sie auf der fen noch eine typische „Managerkrankheit“: Jede und Homepage des Fonds Gesundes Österreich unter jeder kann davon betroffen sein. www.fgoe.org/presse-publikationen/downloads/forschung 2 Fonds Gesundes Österreich
Vorwort Liebe Leserin, lieber Leser! In nur wenigen Jahren hat sich das Burnout-Syndrom Der Burnout-Leitfaden zur betrieblichen Gesundheits- von einer „Managerkrankheit“ zu einer Erkrankungs- förderung ist ein wertvolles Produkt, das Betriebe form vieler unterschiedlicher Berufsgruppen entwi- dabei unterstützt, die Work Life Balance der Beschäf- ckelt. Neben individuellen und sozialen Faktoren tra- tigten zu fördern. Checklisten helfen dabei, Anzeichen gen psychosoziale Belastungen am Arbeitsplatz zur von Burnout bei sich oder Mitarbeitenden zu erken- Entstehung bei. Beispiele sind Schichtarbeit, Druck, nen. Für verschiedene Zielgruppen werden spezifische mangelnde Anerkennung oder betriebliche Verände- Maßnahmen beschrieben, mit denen dem Burnout- rungen. Betriebe - mit ihren klaren Strukturen und Risiko auf individueller, betrieblicher und unterneh- Prozessen - bieten ein sehr gutes Umfeld, um Burnout- menskultureller Ebene begegnet werden kann. Prävention zu implementieren. Mag. Christoph Hörhan Leiter des Fonds Gesundes Österreich Die Studie, die dem vorliegenden Präventionsleitfaden Schwierigkeiten, die Unternehmen dadurch entstehen zugrunde liegt, bietet neues seriöses Datenmaterial können. Immer mehr Unternehmen engagieren sich bzgl. Burnout-Risiko im Zusammenhang mit Schichtar- daher in der Gesundheitsförderung und Prävention. beit und Burnout als Führungsthema – die wichtigsten Dieser Leitfaden will betrieblich Verantwortliche er- Ergebnisse werden hier zusammengefasst. Wer Betrof- mutigen und unterstützt diese mit vielen praktischen fene kennt oder gar selbst einmal Burnout durchleben Checklisten, Anleitungen und Tipps (die auch als musste, weiß um das persönliche Leid und auch die Download zur Verfügung stehen). Mag.a Dr.in Theresia Gabriel IBG – Institut für humanökologische Unternehmens- führung Burnout – Leitfaden zur betrieblichen Gesundheitsförderung in Großbetrieben 3
Was ist Burnout? 1 Was ist Burnout? Dem Leitfaden liegt ein systemisches Verständnis von Das Modell von Geyerhofer & Unterholzer (2008) un- Burnout zugrunde. Entgegen der (leider immer noch) terstützt diese Sichtweise und unterscheidet zwischen weit verbreiteten Meinung, Arbeitsvermögen sei etwas individuellen, privaten, organisationalen wie auch so- rein Individuelles und Privates, konnte das IBG in vie- zialen Aspekten, die ein Burnout-Risiko mindern oder len Projekten und Studien die international anerkann- auch fördern können. te Sichtweise der betrieblichen Gesundheitsförderung nachweisen, dass neben individuellen Faktoren auch betriebliche Prozesse und unternehmenskulturelle Faktoren ausschlaggebend dafür sind, ob Mitarbeiten- de arbeitsfähig sind oder nicht. Eine optimale Passung zwischen den Anforderungen und den Bewältigungs- möglichkeiten ermöglicht Gesundheit und Arbeits- vermögen über verschiedene Lebensphasen. Dabei müssen die drei Eckpunkte berücksichtigt werden: die individuellen Personen mit ihrem Verhalten, die betrieblichen Prozesse und Strukturen, die Unterneh- menskultur und Führung (siehe Abbildung 1). Abbildung 1. Nachhaltiges Arbeitsvermögen (IBG©) Kultur pe m rs stu Leitbild, Team Kultur, Führung ... ön h ac li c W he s s he Wa rieblic ch st u m Arbeitsbewältigung be t Arbeitsinteresse Prozesse Zusammenarbeit Individuum Arbeitsinhalt, Gesundheit, Arbeitszeit, Kompetenz, Arbeitsabläufe ... Biografie ... 4 Fonds Gesundes Österreich
Was ist Burnout? Abbildung 2. Das Trichtermodell: eine systemische Sichtweise von Bur- nout (nach Geyerhofer und Unterholzer, 2008) Organisationsaspekte Individuelle Aspekte Soziale Aspekte Private Aspekte Burnout-Risiko entsteht aus einem Mix von meh- Burnout-Risiko resultiert aus einer Dysbalance von reren Belastungen: im Betrieb (z.B. Zeitdruck, Ar- Belastung und Erholung: (Kallus und Jimenéz, 2008) beitsüberlastung, mangelnde Pausen, schlechtes Führungsverhalten), in der Person (z.B. ineffektives • Langanhaltender Stress Stressmanagement, mangelnde Entspannungsfähig- keit), im privat-familiären Bereich (z.B. Belastungen • Ineffiziente Stressverarbeitung durch Beziehungskrisen, Betreuungspflichten von Kindern, Pflegebedürftigen,...), aber auch im sozialen • Mangelhafte Erholung Bereich (z.B. Leistungsgesellschaft, hohe Arbeitslosig- keit bei problematischer wirtschaftlicher Lage). Jeder Mensch, der Belastung erlebt, muss diese Be- lastung verarbeiten - mit dieser Belastung umgehen. Keine konstruktive Verarbeitungsstrategie zu finden, stellt ein weiteres Risikomoment dar. Außerdem wird Erholung, das Auffüllen der Reserven, ein wesentliches Ausgleichsmoment. Burnout – Leitfaden zur betrieblichen Gesundheitsförderung in Großbetrieben 5
Was ist Burnout? Abbildung 3. 1.1 Belastung Burnout-Risiko-Modell (nach Kallus und Jimenéz, 2008) Der Studie liegt die normierte Definition zugrunde, entsprechend der psychische Belastung „die Gesamt- heit der erfassbaren Einflüsse, die von außen auf den Menschen zukommen und auf ihn psychisch einwir- ken“ ist1. Stress kennzeichnet hier einerseits auslö- sende Bedingungen (z.B. Zeitdruck) und andererseits Reaktionen auf diese. Solche Belastungen können aus verschiedenen Lebensbereichen herrühren (siehe Abbildung 2). 1.2 Stressverarbeitung Coping- oder auch Stressverarbeitungs-Strategien sind2 psychische Vorgänge, die ungeplant oder auch geplant, unbewusst oder auch bewusst bei Stress in Gang gebracht werden, um diesen Zustand entweder zu verringern oder zu beenden. Die Literatur kennt mehrere Modelle, diese Strategien differenziert zu be- trachten – z.B. in Bezug auf deren Ziel, deren Funkti- on oder auch deren Wirksamkeit. Relevant erscheint im Zusammenhang mit der Studie v.a. die Unterschei- dung zwischen positiver (zielführender) und negativer Im Folgenden werden u.a. die Begriffe Belastung, Stressverarbeitung (z.B. Grübeln oder der Burnout-Di- Stressverarbeitung und Erholung theoretisch erläutert mension Depersonalisation, Zynismus, Rückzug), die und mit „Beanspruchung“ in Beziehung gesetzt. häufig im Kontext von depressiven Verstimmungen zu finden ist. Weiters herauszugreifen ist das der Studie zugrunde liegende Modell von Burisch3, das verschie- dene Formen der Stressverarbeitung beschreibt, es gilt für die jeweilige Situation die jeweils passendste zu finden. 1 (DIN Norm 33405 – ISO 10075) (Landau, 2007, S. 301) 2 (Janke, Erdmann, Kallus, 1985) 3 (1994) 6 Fonds Gesundes Österreich
Was ist Burnout? Abbildung 4. Vier Arten der Stressbewältigung (nach Burisch, 1994) Im Zusammenhang mit der Verarbeitung von Schicht- die systematisch benutzt werden können, um Situatio- arbeit-bezogenen Belastungen wurde die Auswirkung nen zu optimieren und persönliche Ressourcen wieder von aktiver bzw. passiver und direkter bzw. indirek- aufzubauen. Dabei ist zu beachten, dass Ressourcen ter Stressverarbeitung untersucht4. Dabei zeigte sich, nicht unbeschränkt verfügbar sind – weder körperli- dass aktive (z.B. mit Vertrauten sprechen) und direkte che noch psychische. (Änderung der Arbeitsbedingungen bzw. Schichtplä- Schlaf ist ein wesentliches Moment der Erholung und ne) Strategien erleichternd wirken. Passive Strategien wird durch Schichtarbeit naturgemäß beeinflusst. Ist (z.B. Alkoholkonsum) wirken dagegen nicht erleich- die Erholungsmöglichkeit durch ausreichenden Schlaf ternd und sind mit höheren Stresswerten und mehr nicht gegeben, so tritt chronische Erschöpfung auf5. Ob Burnout-Gefährdung verbunden. unterschiedliche Schichtpläne mit verschieden ausge- prägtem Burnout-Risiko zusammenhängen wurde un- 1.3 Erholung tersucht – die Befunde gehen hier auseinander6. Weiters beeinflusst das Arbeiten in der Schicht jedoch Gemeinhin verbindet man mit „sich erholen“ ausru- auch andere Erholungsmöglichkeiten als den Schlaf: hen, nichts tun, sich entspannen, schlafen. Jedoch: Er- Gemeinsam mit der Familie oder Freunden erholsame holung ist mehr als eine rein passive Beseitigung von Aktivitäten auszuüben wird erschwert. Ermüdung durch z.B. Schlafen. Erholung kann als ein ganzheitlicher Prozess beschrieben werden, der sowohl körperliche wie auch psychische Balancierungsaktivi- Erholung täten umfasst. Erholung beinhaltet Aktivitäten, bekommt man nicht nur durch Schlaf Erholung ist mehr als eine passive Beseitigung von Ermüdung. Weitere Erholungsmöglichkeiten: ▪ Aktivitäten mit der Familie ▪ oder Freunden ▪ Hobbies ... 4 (Kandolin, 1993 oder Jamal & Baba, 1997) 5 (Demerouti, 1999) 6 (Jamal & Baba, 1997 und Kandolin, 1993) Burnout – Leitfaden zur betrieblichen Gesundheitsförderung in Großbetrieben 7
Was ist Burnout? 1.4 Beanspruchung Im Gegensatz zu Belastung meint Beanspruchung „die individuelle, zeitlich unmittelbare und nicht langfris- tige Auswirkung der psychischen Belastung auf den Menschen in Abhängigkeit von seinen individuellen Voraussetzungen und seinem Zustand“7. Hier wird deutlich, dass zwischen einer Belastung, die auf je- manden einwirkt, und der erlebten Beanspruchung Prozesse (sog. Stressverarbeitungs-Mechanismen8) wirksam werden, die den Grad der Beanspruchung mitbestimmen. Verfügt jemand zu einem bestimmten Zeitpunkt in einem bestimmten zeitlichen wie situa- tiven Kontext über ein hoch wirksames Set an Bewäl- tigungsmechanismen und weiters über hoch effizien- te Erholung, so wird ein hohes Ausmaß an Belastung ohne negative Konsequenzen möglich. Die Betonung der Kontexte macht deutlich, dass diese Balance im- mer irritierbar bleibt. 1.5 Woran kann man Burnout erkennen? Für Verantwortliche ist es oft schwierig eine hohe Be- anspruchungssituation bzw. ein beginnendes Burnout- Risiko bei Mitarbeitenden festzustellen. Freudenberger und North liefern mit ihrem Modell „12 Stadien von Burnout“ eine gute Hilfestellung für Füh- rungskräfte, Betriebsräte oder Personalverantwortli- che9. Dieses Modell kann helfen, mögliche Symptome zu verdeutlichen und es ist ein gutes Instrument zur Sensibilisierung („Ah ja, das kenne ich auch…“). Es ist jedoch anzumerken, dass die im Modell beschriebenen Phasen und Symptome oft nicht bewusst wahrgenom- men werden (können). Sie treten auch nicht immer in der angegebenen Reihenfolge auf. Außerdem umfasst das „Vollbild“ der Burnout-Symptomatik wie bereits erwähnt eine Erschöpfung auf allen Ebenen: körper- lich, psychisch, geistig und sozial10. 7 (DIN Norm 33405 – ISO 10075) (Landau, 2007, S. 301) 8 siehe Abbildung 4. Vier Arten der Stressbewältigung (nach Burisch, 1994) 9 (siehe Abbildung 5. 12 Stadien von Burnout (nach Freudenberger & North, 1992)) 10 (Gabriel, 2008) 8 Fonds Gesundes Österreich
Was ist Burnout? Abbildung 5. 12 Stadien von Burnout (nach Freudenberger & North, 1992) Stadium 1: Der Zwang sich zu beweisen: Stadium 4: Verdrängung von Konflikten und Aus gesundem Tatendrang wird übersteigerter Ehrgeiz. Bedürfnissen: Das Streben wird zum Zwang, es sinkt die Bereitschaft Dessen bedarf es, um die Arbeitsfähigkeit erhalten zu eigene Möglichkeiten und Grenzen bzw. auch Rück- können. Eine Konfrontation wäre selbstenttarnend. schläge anzuerkennen. Es treten zunehmend Fehlleistungen auf (Terminver- wechslungen, Unpünktlichkeit). Stadium 2: Verstärkter Einsatz: Das Gefühl, alles selbst machen zu müssen, um sich Stadium 5: Umdeutung von Werten: zu beweisen, wird immer deutlicher. Man kann nichts Es kommt zu einer Wahrnehmungsveränderung der delegieren, denn man selbst ist unentbehrlich. Wirklichkeit (Abstumpfung). Die Prioritäten verschie- ben sich drastisch. Was bis jetzt wichtig war und was Stadium 3: Vernachlässigung der eigenen Be- es zu schützen galt, tritt zugunsten der Arbeit (Bezie- dürfnisse: hung) in den Hintergrund (Entwertung und Umwer- Man fühlt sich ausgesprochen wohl. Der Wunsch bzw. tung). Es kommt zu einer Einengung der Sichtweisen das Bedürfnis nach sozialen Kontakten, Ruhe und Ent- und zu Beziehungskrisen. spannung tritt in den Hintergrund. Man ist in Fahrt, man ist im Stress, hat keine Zeit und findet das toll. Stadium 6: Verstärkte Verleugnung der aufge- Schlafdefizite, Fastfood und der Substanzkonsum stei- tretenen Probleme: gen. Abkapseln von der Umwelt, die auch entwertet wird, Zynismus, aggressive Abwertung, Ungeduld und Into- leranz. Deutliche Leistungseinbußen und körperliche Beschwerden. Soziale Kontakte werden extrem an- strengend. Burnout – Leitfaden zur betrieblichen Gesundheitsförderung in Großbetrieben 9
Was ist Burnout? Stadium 7: Rückzug: Das Soziale Netz wird als feindlich erlebt. Kritik wird nicht mehr vertragen. Orientierungs- und Hoffnungs- losigkeit treten auf. Ersatzbefriedigungen treten in den Vordergrund. Man leistet Dienst nach Vorschrift. Stadium 8: Verhaltensänderung: Man wird zunehmend apathisch. Paranoide Tendenzen treten auf. Jede Aufmerksamkeit wird als Angriff ver- standen. Stadium 9: Verlust des Gefühls für die eigene Persönlichkeit: Entwurzelung und Sinnlosigkeit prägen diesen Zu- stand. Man funktioniert nur mehr automatisch. Jedes Gefühl für Nähe und andere Empfindungen ist verlo- ren gegangen. Stadium 10: Innere Leere: Mutlos, leer, ängstlich, panisch. Exzessive Ersatzbe- friedigungen. Stadium 11: Depression: Verzweiflung, Erschöpfung, Suizidgedanken Stadium 12: Völlige Burnout-Erschöpfung: Geistiger, körperlicher und emotionaler Zusammen- bruch Das Sanduhr-Modell©11 veranschaulicht sowohl die präventiven Chancen in Richtung Arbeitsvermögen als auch die betrieblichen Burnout-Risikofaktoren12. Betriebliche, persönliche, private und soziale Faktoren sind mögliche Risiken für Dysbalance. Diesen Risiken sollte, wie bereits erwähnt, vonseiten des Betriebs mit- hilfe von präventiven Maßnahmen und Handlungsfel- dern vorgebeugt werden. Letztere werden weiter un- ten im Detail beschrieben. 11 (Gabriel et al., 2009) 12 (Abbildung 13. Das Ressourcen-Risiko-Modell) 10 Fonds Gesundes Österreich
Die Praxis-Studie als Basis des betrieblichen Burnout-Präventions-Leitfadens 2 Die Praxis-Studie als Basis des be- Vertretenden verschiedener Ebenen und Bereiche trieblichen Burnout-Präventionsleitfadens im Betrieb durchgeführt. Insgesamt konnten quan- titativ 2.420 Fragebögen (EBF-Work© Kallus, 2008) Bisher gibt es wenige Daten zum Ausmaß der Burnout- ausgewertet werden. Der EBF-Work© errechnet das Gefährdung in Belegschaften sowie zum Einfluss von Burnout-Risiko aus dem Ausmaß an Beanspruchung Schichtarbeit und Führung. Daraus resultieren Unsi- und Erholung. Ergänzende inhaltliche Informationen cherheiten in Bezug auf effiziente und effektive Prä- (Work-Life-Balance, Belastung, Stressverarbeitung, vention bzw. Interventionsmaßnahmen. Dies hat das Erholung, Schichtarbeit, Führung, betriebliche Ange- IBG gemeinsam mit dem Fonds Gesundes Österreich bote) liefert die qualitative Auswertung von insg. 35 als Fördergeber dazu bewogen, eine Praxis-Studie in Interviews13. Großbetrieben mit Schichtarbeit durchzuführen. Die Praxis-Studie wurde 2007-2009 umgesetzt und 2.1 Ergebnisse: Gesamt hatte zum Ziel, fundierte Aussagen über den Anteil Burnout-gefährdeter Mitarbeitender in Großbetrieben Insgesamt sind ca. zwei Drittel der Befragten (66%) im mit Schichttätigkeiten sowie fundierte Aussagen über grünen Bereich: sie sind nicht überlastet, können sich den Zusammenhang von Schichtarbeit und Burnout ausreichend erholen und mit Belastungen konstruk- bzw. Führung und Burnout zu erarbeiten. Aus diesen tiv umgehen. Ca. ein Viertel der Befragten (23%) hat praxis- und anwendungsorientierten Ergebnissen soll- bereits Burnout-Symptome. Diese Gruppe zeigt eine ten Empfehlungen, Leitlinien und Maßnahmen für eine erhöhte Belastungssituation, ineffiziente Stressverar- betriebliche Burnout-Prävention abgeleitet werden. beitung und mangelhafte Erholung. Sieben Großbetriebe mit Schichtarbeitsplätzen wurden in die Studie eingebunden. Es wurden eine Mitarbei- tenden-Befragung bzw. Interviews mit ausgewählten Abbildung 6. Darstellung der Ergebnisse im EBF-Work© im Überblick Die Frage nach der Vereinbarkeit von Beruf und Pri- vatleben verdeutlicht, welchen Einfluss der Beruf auf das Burnout-Risiko hat: 90% der Personen mit Bur- nout-Symptomen geben an, ein erfülltes Privatleben, jedoch selten ein interessantes Berufsleben zu haben. Als betriebliche Belastungsfaktoren werden vor al- lem hohe Arbeitsmenge, betriebliche Veränderungen, Schichtarbeit oder Druck angeführt. 13 (Interviewleitfaden von IBG) Burnout – Leitfaden zur betrieblichen Gesundheitsförderung in Großbetrieben 11
Die Praxis-Studie als Basis des betrieblichen Burnout-Präventions-Leitfadens 2.2 Ergebnisse: Schichtarbeit und Burnout- Anmerkung: Es muss berücksichtigt werden, dass es Risiko sich bei den Prozentzahlen um Hochrechnungen han- delt. Für die Auswertung standen nur Daten von weni- Die Ergebnisse des EBF-Work© zeigen eindeutig den ger als 50% der Studienteilnehmenden zur Verfügung. Einfluss von Schichtarbeit auf das Burnout-Risiko der Befragten. Nur 33% der Schichtarbeitenden haben Mit Schichtarbeit sind aus Sicht der dort Tätigen ver- kein Burnout-Risiko. Damit liegen sie um 21% unter schiedene Belastungen verbunden. den Tagesarbeitenden (54%). Betrachtet man hinge- gen die Anzahl derer, die bereits Burnout-Symptome Die in der Studie aufgezeigte Hauptbelastung des ge- aufweisen, so liegen die Schichtarbeitenden mit 67% störten Schlaf- und Biorhythmus hat einen beträchtli- deutlich über den Tagesarbeitenden mit 23%. chen Einfluss auf die Erholungsfähigkeit. Die erhöhte Belastungssituation durch Schichtarbeit wirkt sich vor allem bei subjektiv höher Burnout-gefährdeten Perso- nen zusätzlich negativ auf das Sozialleben und Abbildung 7. Darstellung der Burnout-Gefährdung nach Schicht-/Tages- arbeit Schicht Schicht Tag Tag Abbildung 8. Belastungen in der Schichtarbeit (Selbstbild) 12 Fonds Gesundes Österreich
Die Praxis-Studie als Basis des betrieblichen Burnout-Präventions-Leitfadens Möglichkeiten der Erholung aus. Hier wird noch ein- mal deutlich, dass Schichtarbeit über ihren negativen Schichtarbeit kann über ihren negativen Einfluss auf die Erholung das Burnout-Risiko erheb- Einfluss auf die Erholung das Burnout- lich steigern kann. EBF-Work© und die Erläuterungen Risiko erheblich steigern. der Interviewten unterstreichen die unzureichende Ergebnisse der Studie: unzureichende Erholung von Schichtarbeitenden. Diese erleben au- Erholung der Schichtarbeitenden durch ßerbetriebliche Belastungen wie private Verpflichtun- (außer)betriebliche Belastungen, wie gen als erschwerende Aspekte für Erholung. Gründe dafür könnten einerseits im mangelnden Verständnis ▪ Familiäre Verpflichtungen der Umgebung für nötige Ruhezeiten, andererseits in ▪ Gestörter Schlaf- und Biorhythmus der Person selbst liegen. Richtige Pausengestaltung ▪ Mangelhafte Pausengestaltung und Erholung in den Pausen sind für Schichtarbeiten- ▪ Geringe soziale Unterstützung de schwerer möglich als für Tagesarbeitende. Tagesar- beitende haben höhere tätigkeitsbezogene Ressourcen Stressverarbeitung gelingt den befrag- als Schichtarbeitende. Schichtarbeitende sind übermü- ten Schichtarbeitenden besser als den deter und erleben geringere soziale Unterstützung als Tagesarbeitenden. Tagesarbeitende. Bei den Interviews lässt sich ebenfalls ein Zusammen- hang zwischen Burnout und Schichtarbeit aufzeigen. Obwohl sich die Schichtarbeitenden durchwegs besser darstellen, kann durch Analyse der Erläuterungen und der Einschätzungen im unmittelbaren Arbeitsbereich die wahrscheinlich eher realistische Situation abgebil- det werden. Die Belastungssituation im betrieblichen, außerbetrieblichen und Schichtarbeits-Bereich ist bei den Schichtarbeitenden erheblich. Vor allem außer- betriebliche Belastungen, wie familiäre Verpflichtun- gen und durch Schichtarbeit gestörter Schlaf- und Biorhythmus, erschweren die Erholungsfähigkeit. Die Schichtarbeitenden führen auch mehrere erschweren- de Aspekte für Regeneration als Tagesarbeitende an. Obwohl die Erholungsfähigkeit durch Schichtarbeit und außerbetriebliche Belastungen beeinträchtigt ist, gelingt den Schichtarbeitenden die Stressverarbeitung allgemein besser als den Tagesarbeitenden. Gründe da- für sind in den beiden Arbeitszeitmodellen zu suchen. In der Schichtarbeit sind Arbeitsprozesse vielmehr vorgegeben, während Tagesarbeitende oft vor neuarti- ge Aufgaben und Herausforderungen gestellt werden. Burnout – Leitfaden zur betrieblichen Gesundheitsförderung in Großbetrieben 13
Die Praxis-Studie als Basis des betrieblichen Burnout-Präventions-Leitfadens 2.3 Ergebnisse: Führung und Burnout-Risiko Anmerkung: Es muss berücksichtigt werden, dass es sich bei den Prozentzahlen um Hochrechnungen han- Führungskräfte weisen eine etwas geringere Burnout- delt. Für die Auswertung standen nur Daten von weni- Gefährdung auf als Mitarbeitende. Rund 75% der Füh- ger als 50% der Studienteilnehmenden zur Verfügung. rungskräfte, aber zwei Drittel der Mitarbeitenden sind nicht Burnout-gefährdet. Betrachtet man diejenigen Mitarbeitende führen zwar mehr betriebliche und au- mit Burnout-Symptomen, so liegen die Führungskräfte ßerbetriebliche Belastungen an, können den Stress um 6% unter den übrigen Befragten. aber besser bewältigen als Führungskräfte. Nachfol- gende Grafik gibt einen Überblick über die meistge- nannten betrieblichen Belastungen: Abbildung 9. Burnout-Gefährdung nach Führungskraft und Mitarbeiten- de ohne Führungsfunktion MA MA FK FK Abbildung 10. Betriebliche Belastungen (Führungskräfte – Mitarbeitende) 14 Fonds Gesundes Österreich
Die Praxis-Studie als Basis des betrieblichen Burnout-Präventions-Leitfadens Der größte Unterschied ist bei der Belastung durch be- 2.3.1 Ergebnisse: Burnout-Risiko als Führungs- triebliche Veränderungen. Immerhin klagen 50% der thema Mitarbeitenden über betriebliche Veränderungen wie Umstrukturierungen und Unsicherheit über die Zu- „Ist aus Ihrer Sicht Burnout ein Führungsthema – im kunft des Unternehmens, wohingegen diese Belastung Sinne von Verantwortung für die Gesundheit der Mit- nur 20% der leitenden und mittleren Führungskräfte arbeitenden, also auch für Burnout?“ Dieser Frage angeben. wurde in den Interviews mit einem Wert von durch- schnittlich 7,8 Punkten von maximal 10 zugestimmt. Führungskräfte hingegen fühlen sich durch Druck, Nach Meinung der Interviewten liegt die Verantwor- hohe persönliche Ansprüche und ihre Funktion stär- tung dafür einerseits bei der Führungskraft, anderer- ker belastet als Mitarbeitende ohne Führungsfunkti- seits wurde auch auf den Einfluss des Privatlebens und on. Auffallend ist außerdem, dass Führungskräfte für auf eine gewisse Selbstverantwortung hingewiesen. den unmittelbaren Arbeitsbereich mehr betriebliche Belastungen erwähnen. Für die Mitarbeitenden wer- Auffallend ist, dass den vor allem zu viel Arbeit, Druck und betriebliche Unsicherheit als stärkere Belastung hervorgehoben. • subjektiv hoch Burnout-Gefährdete, Obwohl die Stressbewältigung quantitativ von Füh- rungskräften wie Mitarbeitenden gleich gut beurteilt • Führungskräfte und wurde, zeigt die Analyse der Erläuterungen dazu ein anderes Bild. Führungskräfte führen weniger Ressour- • Schichtarbeitende cen (wie z.B. Stressverarbeitungsmethoden) und mehr erschwerende Aspekte an, v.a. die Belastung durch die Verantwortung der Führungskraft höher einschät- Schlafprobleme. zen als gering Gefährdete, Mitarbeitende und Tages- arbeitende. Der größte Unterschied lässt sich bei der Führungskräfte können sich jedoch besser erholen als Gegenüberstellung der gering und hoch Burnout-ge- Mitarbeitende. Sie geben mehr Ressourcen und viel fährdeten Personen feststellen. weniger erschwerende Aspekte für Erholung an. Wei- ters verfügen Führungskräfte über höhere tätigkeits- Dass subjektiv hoch Burnout-Gefährdete und Schicht- bezogene Ressourcen wie z.B. mehr Handlungsspiel- arbeitende eine besonders hohe Verantwortung bei raum. der Führung sehen zeigt, dass diese auch mehr Unter- Nahezu ein Drittel der Führungskräfte und rund ein stützung vonseiten der Führung brauchen. Dies kann Viertel der Mitarbeitenden erleben bereits Überbean- als Aufforderung an den Betrieb verstanden werden, spruchung in ihrem Arbeitsumfeld. Führungskräfte zu unterstützen, ein Bewusstsein über In der Gruppe ohne Burnout-Risiko fällt es Führungs- Burnout-Risiko und ihre Rolle dabei zu entwickeln, Si- kräften schwerer zu Hause abzuschalten und sie den- gnale besser wahrzunehmen und damit besser umge- ken öfter über Probleme bei der Arbeit nach als Mit- hen zu können. arbeitende. Führungskräfte bewerten die Führungsverantwortung höher als die Mitarbeitenden selbst. Sie erkennen den Bedarf, haben jedoch z.T. unzureichende Ressourcen oder Kompetenzen, um diese Aufgaben wahrnehmen zu können. Burnout – Leitfaden zur betrieblichen Gesundheitsförderung in Großbetrieben 15
Die Praxis-Studie als Basis des betrieblichen Burnout-Präventions-Leitfadens 2.3.2 Führung als Support für passende Anfor- Bild zeigt sich bei den Führungskräften und Mitarbei- derungen tenden ohne Führungsfunktion. Mehr als die Hälfte der Führungskräfte erlebt aktive Unterstützung, wo- Hier wurde danach gefragt, ob die unmittelbare Füh- hingegen das nur bei einem Viertel der Mitarbeitenden rungskraft passende Anforderungen organisiert. Die- der Fall ist. Die Hälfte der Mitarbeitenden muss aktiv ser Frage wurde mit einem Durchschnittswert von 7,1 auf ihre unmittelbare Führungskraft zugehen, wenn von maximal 10 Punkten zugestimmt. sie Unterstützung benötigt. Subjektiv gering Burnout-Gefährdete, Tagesarbeitende und Führungskräfte beschreiben besser passende An- 2.3.4 Führung als Support für Erholung forderungen als hoch Gefährdete, Schichtarbeitende und Mitarbeitende ohne Führungsfunktion. Die Frage nach der Unterstützung der Erholung ist Schichtarbeitende geben weniger passende Anforde- größtenteils auf Unverständnis gestoßen, da dieses rungen an. Sie erleben mehr Unterforderung und hohe Thema nicht als Führungsaufgabe gesehen wird. Ja, es Anforderungen – gleichzeitig zeigen sie jedoch auf, liegt außerhalb des Denkrahmens und des Vorstellba- dass ihre unmittelbare Führungskraft darauf keinen ren, dass Führungskräfte etwas mit der Erholung zu Einfluss nehmen könne. Dies ist als Hinweis auf be- tun haben oder diese positiv unterstützen könnten. lastende Rahmenbedingungen zu verstehen, innerhalb Dies stellt per se ein Ergebnis dar. derer sich sowohl Führungskräfte wie Mitarbeitende bewegen (müssen). Die Einschätzung fällt mit einem Durchschnittswert von 5 nur mittelmäßig aus. Subjektiv hoch gefährde- Führungskräfte erleben eher passende Anforderungen te Personen und Schichtarbeitende bewerten die Un- – dies liegt am größeren Handlungsspielraum wie auch terstützung der Erholung mit 2,8 Punkten weniger als an mehr Selbstorganisation. Immerhin 60% der Füh- halb so gut wie gering Burnout-Gefährdete und Tages- rungskräfte erleben Herausforderung bei der Arbeit. arbeitende. Ein Mangel an Unterstützung bei der Erholung ist vor allem in der Schichtarbeit ein großes Thema. Konkret 2.3.3 Führung als Support für Stressverarbei- zeigt sich der Mangel in einer fehlenden Begrenzung tung der Überstunden und einer Unmöglichkeit Urlaub zu konsumieren. Die Frage nach der Unterstützung der Stressverar- beitung von Seiten der unmittelbaren Führungskraft Auch für subjektiv hoch Burnout-Gefährdete und Mit- wurde mit =5,3 schlechter bewertet, als die Organisa- arbeitende ohne Führungsfunktion wird der Bedarf tion passender Anforderungen. für Unterstützung der Erholung deutlich. Sie erleben sich selbst verantwortlich für ihre Erholung und be- Auffällig ist, dass schreiben wiederum eine Unmöglichkeit Urlaub zu konsumieren. • subjektiv hoch Burnout-Gefährdete, Genau in diesem Bereich liegt die betriebliche Verant- wortung, für Mitarbeitende Möglichkeiten der Erho- • Mitarbeitende ohne Führungsfunktion und lung zu schaffen. • Schichtarbeitende die Unterstützung in der individuellen Stressverarbei- tung schlechter bewerten, als gering Gefährdete, Füh- rungskräfte und Tagesarbeitende. Immerhin erleben 75% der subjektiv hoch Gefährde- ten von ihren direkten Vorgesetzten keine Unterstüt- zung in der Stressverarbeitung oder müssen aktiv auf sie zugehen, wenn sie Hilfe benötigen. Dies wird als „Pseudounterstützung“ umschrieben. Ein ähnliches 16 Fonds Gesundes Österreich
Die Praxis-Studie als Basis des betrieblichen Burnout-Präventions-Leitfadens 2.4 Ergebnisse: Präventionsangebote und • Seminare und Informationsangebote (40%) Burnout-Risiko • Seminare speziell für Führungskräfte 2.4.1 Bestehende Angebote (Stressmanagement, Selbstorganisation, Zeitmanagement,...) (11,4%) Der Großteil (~74%) der interviewten Personen führt hier externe Beratung durch Präventivfachkräfte (Ar- • Sportliche Angebote (11,4%) beitsmediziner/innen, Arbeitspsycholog/innen) an. Außerdem wird von rund 63% die Möglichkeit ge- In den teilnehmenden Betrieben werden den Mitarbei- nannt, interne Ansprechpersonen wie z.B. den Be- tenden bereits zahlreiche Burnout-Präventionsmaß- triebsrat oder die direkte Führungskraft zu konsultie- nahmen auf Ebene des Individuums, des Betriebs und ren. Weitere bekannte Angebote sind beispielsweise: der Unternehmenskultur angeboten. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über bereits bestehende Angebote: Abbildung 11. Bestehende Präventionsangebote der teilnehmenden Betriebe Burnout – Leitfaden zur betrieblichen Gesundheitsförderung in Großbetrieben 17
Die Praxis-Studie als Basis des betrieblichen Burnout-Präventions-Leitfadens 2.4.2 Fehlende Angebote licher Gesundheitsförderung mit speziellem Fokus auf psychische Gesundheit für die Belegschaft anbieten. 60% der Interviewten vermissen Information und Auf der anderen Seite schneiden solche Unternehmen, Aufklärung über die Burnout-Problematik. Konkret die zur Zeit der Umfrage keine Präventionsmaßnah- interessieren die Fragen: „Was genau ist Burnout? Wie men zur Verfügung stellten, am schlechtesten ab. Hier äußern sich Burnout-Symptome? Wie kann man Stress ist der Anteil derer mit Burnout-Risiko (25%) oder mit besser verarbeiten?“, etc. Burnout-Symptomen (39%) besorgniserregend hoch. Obwohl rund74% der Unternehmen arbeitsmedizi- Im Mittelfeld befinden sich Betriebe, die vereinzelt nisch oder arbeitspsychologisch betreut werden, wird betriebliche Gesundheitsförderungsprojekte durch- eine externe psychologische Beratung bevorzugt, da führen, jedoch „psychische Gesundheit“ noch nicht die Anonymität der bestehenden Dienste angezweifelt dezidiert zum Thema machen. wird. Abbildung 12. 11% schlagen eine Sensibilisierung und Aufklärung Zusammenhang zwischen dem Ausmaß an Präventionsan- speziell für Führungskräfte vor, da diese normalerweise geboten und keinem Burnout-Risiko, Burnout-Risiko und als erste Ansprechperson für Mitarbeitende fungieren. Burnout-Symptomen „Burnout-geschulte“ Führungskräfte können so erste Signale schneller wahrnehmen und Mitarbeitende bei der Bewältigung von Stresssituationen unterstützen. 2.4.3 Ausmaß der Angebote Die Frage, ob die Angebote aus Sicht der Mitarbeiten- den ausreichend seien, wird auf der Skala von 1=nicht ausreichend bis 10=völlig ausreichend mit 5,2 Punkten bewertet. 11,4% der Interviewten sind der Meinung, dass ihr Unternehmen bereits viel anbietet und wei- tere 8,6% sprechen eine gewisse Selbstverantwortung der Mitarbeitenden an – „bei Problemen solle man sich der Führungskraft öffnen.“ 2.4.4 Inanspruchnahme der Angebote Die Inanspruchnahme der Angebote wird mit 6,1 von Das bedeutet, dass umfassende Maßnahmen und An- 10 Punkten etwas besser bewertet. Der fehlende Be- gebote mit Fokus auf psychische Gesundheit den ge- kanntheitsgrad der Angebote, als auch mangelndes wünschten Effekt bringen und nachhaltig die Gesund- Vertrauen und befürchtete fehlende Anonymität ver- heit der gesamten Belegschaft fördern. ringern die Inanspruchnahme. Auf der anderen Seite würden eine aktive Bewerbung der Angebote, Aufklärung über die Inhalte als auch eine zeitliche Anpassung dieser die Inanspruchnahme steigern. 2.4.5 Zusammenhang zwischen Burnout-Risiko und betrieblichen Angeboten Wie in Abbildung 12 ersichtlich, erzielen solche Un- ternehmen die besten Werte in den Bereichen Bur- nout-Risiko, Beanspruchung und Erholung, die bereits zahlreiche Seminare und Angebote im Bereich betrieb- 18 Fonds Gesundes Österreich
Betriebliche Handlungsmöglichkeiten 3 Betriebliche Handlungsmöglichkeiten Abbildung 13. Das Ressourcen-Risiko-Modell (IBG©)14 Wie bereits erläutert, entsteht Burnout-Risiko aus ei- nem Mix von mehreren Faktoren – hohe Belastung, ineffiziente Stressverarbeitung, mangelnde Erholung. Belastungen können in der Person liegen, im privaten- familiären Bereich, im Betrieb aber auch im sozial-ge- sellschaftlichen Bereich. Der Umgang mit Belastungen und Stress kann ebenso wie die Erholung durch ver- schiedene Faktoren erschwert werden, die wiederum Belastungen darstellen. Aufgrund zahlreicher, im Rahmen der Befragung und der Interviews der Praxis-Studie genannter, betriebli- cher Belastungen wie z.B. Schichtarbeit, Druck, man- gelnde Anerkennung, betriebliche Veränderungen etc. und der daraus resultierenden Beanspruchungen, kann das betriebliche Umfeld als zentral wichtiges Setting für Burnout-Prävention angesehen werden. Gleichzeitig werden Quellen von Gesundheit im Be- trieb deutlich: passende Anforderungen, die weder unter- noch überfordern sondern positive Heraus- forderungen mit Erfolgserleben ermöglichen, Unter- stützung der Führung beim Umgang mit betrieblichen Anforderungen sowie der Erholung, eine Atmosphäre der Wertschätzung, Anerkennung sowie eine Werte- haltung, die Gesundheit als Grundwert, Mitarbeitende als Kostbarkeiten betrachtet. Diese Ressourcen kön- nen gezielt gestärkt, den Risikofaktoren gezielt gegen- gesteuert werden. 14 (Gabriel et al., 2009) Burnout – Leitfaden zur betrieblichen Gesundheitsförderung in Großbetrieben 19
Betriebliche Handlungsmöglichkeiten 3.1 Prävention von Burnout von regelmäßigen Mitarbeitenden-Gesprächen passie- ren. Es werden generell drei verschiedene Präventionsan- sätze unterschieden: 3.1.3 Tertiärprävention Abbildung 14. Tertiärprävention im weiteren Sinne ist die wirksame Prävention: Ziele und Ebenen Behandlung einer symptomatisch gewordenen Erkran- kung, mit dem Ziel, Verschlimmerung und bleibende Funktionsverluste zu verhüten18. Burnout-Präventi- onsmaßnahmen in diesem Stadium zielen darauf ab, bereits bestehende Burnout-Symptome zu behandeln und einer Verschlimmerung der Erkrankung bzw. Rückfällen nach einer Genesung vorzubeugen. Auf be- trieblicher Verhältnisebene könnte dies beispielsweise eine anfängliche Stundenreduktion bei Wiedereinstieg nach einem Krankenstand sein. Diese Präventionsmaßnahmen sollen wie bereits er- wähnt nicht nur das Verhalten der Mitarbeitenden, son- 3.1.1 Primärprävention dern jedenfalls auch die Verhältnisse im Unternehmen beeinflussen. Somit ergeben sich Präventionsmaßnah- “Primärprävention umfasst alle spezifischen Aktivitä- men (Primär-, Sekundär- oder Tertiärprävention) auf ten vor Eintritt einer fassbaren biologischen Schädi- den Ebenen der Gesellschaft (Unternehmenskultur, gung zur Vermeidung auslösender oder vorhandener Führung, Unternehmensumgebung...), des Betriebs Teilursachen“15. Bezogen auf Burnout-Prävention sind (betriebliche Strukturen und Prozesse...) und des Indi- hier Maßnahmen gemeint, die das Auftreten einer viduums (individuelle Kompetenzen, Verhalten...)19. Burnout-Erkrankung verhindern oder bekannte Risi- kofaktoren für Burnout reduzieren. Diese Aktivitäten sollten einerseits beim Verhalten und der persönli- chen Lebensweise der Mitarbeitenden, sowie bei den Arbeitsbedingungen (Verhältnissen) ansetzen16. Ver- haltensbezogene Präventionsmaßnahmen sind z.B. eine Sensibilisierung aller Mitarbeitenden zum Thema Burnout, als auch Seminare, die den Umgang mit Be- lastungen erleichtern. Darüber hinaus sind Arbeitsbe- dingungen, wie eine gesundheitsfördernde Unterneh- mens- und Führungskultur, zu schaffen, die mögliche Risikofaktoren für Burnout bereits im Keim ersticken können. 3.1.2 Sekundärprävention “Sekundärprävention beschreibt alle Maßnahmen zur Entdeckung klinisch symptomloser Krankheitsfrühsta- dien (Gesundheits-Check, Vorsorgeuntersuchungen, Früherkennungsmaßnahmen) und ihre erfolgreiche Frühtherapie“17. Es sind hier beispielsweise Maßnah- 15 (Schwartz, 2003, S. 189). men zu nennen, die die persönliche und betriebliche 16 (Spicker & Schopf, 2007, S. 36) Beanspruchungssituation des Mitarbeitenden und so- 17 (Schwartz, 2003, S. 189) mit ein bereits bestehendes Burnout-Risiko offen le- 18 (Schwartz, 2003, S. 189) gen. Dies kann auf betrieblicher Ebene z.B. in Form 19 (siehe Abbildung 16. Burnout-Präventions-Spirale (IBG©) 20 Fonds Gesundes Österreich
Betriebliche Handlungsmöglichkeiten 3.2 Ebenen für präventive Maßnahmen im Es ist also eine Unternehmenskultur einzuführen oder Betrieb zu verstärken, in der Sicherheit, Gesundheit und Arbeitsvermögen zentrale Stellenwerte einnehmen 3.2.1 Unternehmenskultur - Gesellschaft und Burnout enttabuisiert wird. Es ist ebenso wichtig, einen wertvollen Ausgleich (Stressverarbeitung, Erho- Burnout-Präventionsmaßnahmen auf Ebene der Ge- lung) auch in der Arbeit zu finden sowie die Arbeit mit sellschaft umfassen einerseits die Unternehmenskul- dem Privatleben zu vereinen (funktionierende Work- tur und das Leitbild, andererseits die Einbeziehung der Life-Balance). Darüber hinaus sollte ein Verständnis nahen Unternehmensumwelt. für Pausen während der Arbeitszeit, die zu einem Es sollte eine sogenannte „humanökologische Unter- höheren Wohlbefinden, mehr Leistungsfähigkeit und nehmenskultur“ geschaffen werden, in der Gesundheit Produktivität beitragen, geschaffen werden. Da der einen Unternehmenswert und Produktivitätsindikator Vorstand eine sehr große Vorbildwirkung hat, sollten darstellt. Arbeitsvermögen und Gesundheit der Mit- diese Werte von der Firmenspitze gelebt werden, um arbeitenden werden als zentrale Führungsverantwor- glaubwürdig wirksam werden zu können. tung verstanden. In einem humanökologisch geführ- Es ist eine Kultur zu implementieren, in der über die ten Unternehmen werden die Mitarbeitenden optimal betriebliche Zukunft des Unternehmens offen infor- gefordert, sodass sie beste Leistung bei bester Gesund- miert und kommuniziert wird. Da umfassende Kom- heit erbringen können – in einem Prozess, der Regene- munikation & Information für eine sinnstiftende ration enthält. Zusammenarbeit notwendig sind, sollte dies ebenfalls anhand von Instrumenten, wie Ideenmanagement, Mitarbeitenden-Gespräche, Intranet-Meldungen,... verstärkt werden. Dadurch werden Mitarbeitende in Abbildung 15. die Unternehmensentwicklung und Entscheidungsfin- Gesunde Arbeitsbewältigung (IBG©) dungen einbezogen. Burnout – Leitfaden zur betrieblichen Gesundheitsförderung in Großbetrieben 21
Betriebliche Handlungsmöglichkeiten Außerdem sollte Wertschätzung und Anerkennung 3.2.2 Betriebliche Strukturen und Prozesse einen zentralen Stellenwert einnehmen. So kann bei- spielsweise im Rahmen von Veranstaltungen, PR-Ak- Es sollten geeignete Sozialräume zur Verfügung ge- tivitäten etc. der Beitrag aller (v.a. auch jener in den stellt werden, die Entspannungsmöglichkeiten in den „unsichtbaren“ Primärprozessen) zum Erfolg des Un- Pausen bieten. Dies wird auch als Wertschätzung von- ternehmens sichtbar gemacht werden. Herausragende seiten der Unternehmensführung und insofern als mo- Leistungen können im Rahmen eines jährlichen Mitar- tivierend erlebt. beitenden-Events geehrt werden. Dies sind vor allem Maßnahmen der Primärpräventi- Regelmäßige Mitarbeitenden-Gespräche zeigen on. Eine derartige Unternehmenskultur trägt wesent- betriebliche Ressourcen und Belastungen sowie Be- lich dazu bei, Arbeitsvermögen und Gesundheit zu anspruchungen auf und ermöglichen wertvollen Aus- fördern. Es wird dadurch ein Rahmen geschaffen, in- tausch und Kommunikation zwischen Mitarbeitenden nerhalb dessen es möglich wird, Belastung, Schwäche, und ihren Führungskräften. So werden Überforderun- Überforderung etc. vor sich selbst, Kolleg/innen und gen sichtbar und es können von Führungskraft und der Führungskraft zuzugeben, dies zu besprechen und Mitarbeitenden gemeinsam Möglichkeiten zur Bewäl- gemeinsam Lösungen zu finden. tigung dieser Belastungen bzw. zur Entlastung erar- beitet werden. Neben den jährlichen Mitarbeitenden- Um einen offenen, respektvollen Umgang mit der gesprächen ist auf eine vertrauensvolle Beziehung Burnout-Thematik zu ermöglichen, sollte ein Stan- zu achten, die es Mitarbeitenden möglich macht, bei dard betrieblichen Vorgehens für den Anlassfall ent- Bedarf die Führungskraft aufzusuchen. Andererseits wickelt werden (Entwicklung eines innerbetrieblichen ist es die Aufgabe der Führungskräfte zu erkennen, ob Burnout-Leitfadens, Ansprechperson im Betrieb, etc.). Mitarbeitende Unterstützung benötigen und diese bei Es ist daher notwendig nicht nur intern, sondern auch Bedarf aktiv anzubieten. extern – in der nahen Unternehmensumwelt – ein Netzwerk mit Kooperationspartner/innen aufzubau- Informationsaustausch kann anhand von regelmäßi- en. Wird ein Burnout-Risiko oder eine hohe Beanspru- gen Teamsitzungen, Klausuren und durch betrieb- chungssituation festgestellt, so kann dieses mittels liches Vorschlagwesen oder Ideenmanagement individueller Beratung (durch unternehmensinterne gefördert werden. Der zusätzliche Nutzen bei der Ein- oder –externe Beratung) begrenzt werden (Sekun- führung eines Vorschlagwesens ist die Förderung eines därprävention). Besteht bereits eine Burnout-Erkran- kreativen Arbeitsklimas, des Ideenreichtums der Mit- kung, so sind tertiärpräventive Maßnahmen, wie z.B. arbeitenden, sowie die Schaffung von mehr Transpa- psychotherapeutische Therapie, zu ergreifen. renz und Mitsprache der Mitarbeitenden. Die Möglichkeit der Weiterbildung (on the job, near the job, off the job) oder eine Erweiterung des Ar- Präventive Maßnahmen beitsinhalts durch job-enrichment, job-enlargement, Ebene Unternehmenskultur job-rotation führen zu einer Erweiterung des Know- hows, zu einer breiteren Einsatzmöglichkeit und da- ▪ Burnout enttabuisieren (Leitbild!) mit Abwechslung auch zwischen unterschiedlichen ▪ Verständnis für Pausen während Belastungen und Anforderungen. Weiterbildungen der Arbeitszeit bedeuten auch berufliche Perspektiven, Weiterent- ▪ Kommunikation & Information wicklung und sind ein Zeichen von Anerkennung und fördert die sinnstiftende Wertschätzung für die Teilnehmenden. Wichtig ist es, Zusammenarbeit Inhalt und Art der Angebote so zu gestalten, dass sie ▪ Wertschätzung und Anerkennung auch in Anspruch genommen werden wollen und kön- soll zentralen Stellenwert einnehmen nen – z.B. Achten auf Art des Angebots, altersgerechte Didaktik, Zeitplanung etc. 22 Fonds Gesundes Österreich
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