AUFKLÄRUNGSBOGEN Impfzentrum (Blanko) Zur Schutzimpfung gegen COVID-19 (Corona Virus Disease 2019) - Impftermin RLP

Die Seite wird erstellt Karl-Stefan Heß
 
WEITER LESEN
Seite 1 von 6

AUFKLÄRUNGSBOGEN                                      Impfzentrum (Blanko)
Zur Schutzimpfung gegen COVID-19 (Corona Virus Disease 2019)
– mit mRNA- und Vektor-Impfstoffen –
Ausgabe 1 Version 016 / Stand 19. Oktober 2021 (dieser Aufklärungsbogen wird laufend aktualisiert)
Name der zu impfenden Person
Geburtsdatum

   Vaxzevria® von AstraZeneca                                           Comirnaty® von Biontech
   COVID-19 Vaccine Janssen® von Johnson & Johnson                      Spikevax® von Moderna

Was ist COVID-19?                                                    menschlichen Erbinformation – der DNA – zu verwechseln. In den
                                                                     mRNA-Impfstoff gegen COVID-19 ist eine „Bauanleitung“ für einen
Coronaviren sind seit Jahrzehnten bekannt. Seit dem Jahreswech-      einzigen Baustein des Virus (das sogenannte Spikeprotein) ent-
sel 2019/2020 zirkuliert weltweit ein neuartiges Coronavirus, das    halten. Die COVID-19-mRNA-Impfstoffe enthalten keine vermeh-
SARS-Coronavirus-2 (SARS-CoV-2), welches der Erreger der Krank-      rungsfähigen Impfviren, d.h. geimpfte Personen können auch keine
heit COVID-19 (Corona Virus Disease 2019) ist.                       Impfviren auf andere Personen übertragen. Die in den Impfstoffen
Zu den häufigen Krankheitszeichen von COVID-19 zählen trockener      enthaltene mRNA wird nach der Impfung nicht ins menschliche
Husten, Fieber, Atemnot sowie ein vorübergehender Verlust des        Erbgut eingebaut, sondern nach Eintritt in die Zellen (vor allem in
Geruchs- und Geschmackssinnes. Auch ein allgemeines Krank-           Muskelzellen an der Impfstelle und in bestimmten Abwehrzellen)
heitsgefühl mit Kopf- und Gliederschmerzen, Halsschmerzen und        „abgelesen“, woraufhin diese Zellen dann das Spikeprotein selbst
Schnupfen werden beschrieben. Seltener berichten Patienten über      herstellen. Die so vom Körper des Geimpften gebildeten Spikepro-
Magen-Darm-Beschwerden, Bindehautentzündung und Lymph-               teine werden vom Immunsystem als Fremdeiweiße erkannt; in der
knotenschwellungen. Folgeschäden am Nerven- oder Herz-Kreis-         Folge werden Antikörper und Abwehrzellen gegen das Spikeprotein
laufsystem sowie langanhaltende Krankheitsverläufe sind möglich.     des Virus gebildet. So entsteht eine schützende Immunantwort.
Obwohl ein milder Verlauf der Krankheit häufig ist und die meisten   Die im Impfstoff enthaltene mRNA wird im Körper nach einigen
Erkrankten vollständig genesen, sind schwere Verläufe mit Lun-       Tagen abgebaut. Dann wird auch kein Viruseiweiß (Spikeprotein)
genentzündung, die zum Tod führen können. Insbesondere Kinder        mehr hergestellt.
und Jugendliche haben zumeist milde Krankheitsverläufe; schwere
Verläufe sind in dieser Altersgruppe selten und kommen meist bei     Vektor-Impfstoffe:
bestehenden Vorerkrankungen vor.                                     Die Impfstoffe bestehen aus sogenannten Vektorviren. Das je-
Bei Schwangeren sind schwere COVID-19-Verläufe und Komplika-         weilige Vektorvirus ist ein gut untersuchtes Virus, das sich nicht
tionen insgesamt selten, jedoch stellt die Schwangerschaft an sich   vermehren kann. Geimpfte Personen können also keine Impfviren
einen relevanten Risikofaktor für schwere COVID-19-Verläufe dar.     auf andere Personen übertragen. Es handelt sich nicht um Leben-
Personen mit Immunschwäche können einen schwereren Krank-            dimpfstoff. Das Vektorvirus enthält und transportiert die geneti-
heitsverlauf und ein höheres Risiko für einen tödlichen Verlauf      sche Information für ein einzelnes Eiweiß des Corona-Virus, das
haben.                                                               sogenannte Spikeprotein.
Neben dem Vermeiden einer Infektion durch Beachtung der AHA          Die vom Vektorvirus transportierte Information wird nach der Imp-
+ A + L-Regeln (Abstand halten, Hygiene beachten, Alltagsmaske       fung nicht ins menschliche Erbgut eingebaut, sondern nach Eintritt
tragen, Corona-Warn-App herunterladen, regelmäßig lüften) bietet     in die Zellen (vor allem in Muskelzellen an der Impfstelle und in be-
die Impfung den bestmöglichen Schutz vor einer Erkrankung.           stimmten Abwehrzellen) „abgelesen“, woraufhin diese Zellen dann
                                                                     das Spikeprotein selbst herstellen. Das Spikeprotein kann für sich
                                                                     alleine keine SARS-CoV-2-Infektion auslösen. Die so vom Körper
                                                                     des Geimpften gebildeten Spikeproteine werden vom Immunsys-
Um welchen Impfstoff handelt es sich?                                tem als Fremdeiweiße erkannt; in der Folge werden Antikörper und
Es sind mehrere Impfstoffe gegen COVID-19 zugelassen, die ge-        Abwehrzellen gegen das Spikeprotein des Virus gebildet. So ent-
eignet sind, um sich individuell vor COVID-19 zu schützen und        steht eine schützende Immunantwort.
die Pandemie zu bekämpfen. Die hier besprochenen mRNA-CO-
                                                                     Das Vektorvirus kann sich im menschlichen Körper nicht vermeh-
VID-19-Impfstoffe (Comirnaty® von BioNTech/Pfizer, Spikevax®,
                                                                     ren und wird nach kurzer Zeit wieder abgebaut. Dann wird auch kein
ehemals COVID-19 Vaccine Moderna®) sowie der COVID-19-
                                                                     Viruseiweiß (Spikeprotein) mehr hergestellt.
Vektor-Impfstoff (Vaxzevria® von AstraZeneca, ehemals COVID-19
Vaccine AstraZeneca® und COVID-19 Vaccine Janssen® von Janssen
Cilag International / Johnson & Johnson) sind genbasierte Impf-      Wie wird der Impfstoff verabreicht?
stoffe, die auf modernen Technologien beruhen. Vektor-Impf-
stoffe gegen andere Erkrankungen sind hingegen bereits zuge-         Der Impfstoff wird in den Oberarmmuskel gespritzt. Die mRNA-CO-
lassen.                                                              VID-19-Impfstoffe (Comirnaty® von BioNTech/Pfizer, Spikevax®,
                                                                     ehemals COVID-19 Vaccine Moderna®) müssen zweimal verab-
mRNA-Impfstoffe:                                                     reicht werden. Zwischen der 1. und 2. Impfung sollten 3 bis 6 Wo-
(Boten-RNA oder messenger Ribonukleinsäure) ist die „Bauanlei-       chen (Comirnaty®) bzw. 4 bis 6 Wochen (Spikevax®) liegen.
tung“ für jedes einzelne Eiweiß des Körpers und ist nicht mit der
Seite 2 von 6

COVID-19 Vaccine Janssen®:                                             die Impfung ab 4 Wochen nach der Diagnose erfolgen. Auch in
19 Vaccine Janssen® empfiehlt die Ständige Impfkommission              Fällen, in denen seit der Diagnosestellung mehr als 6 Monate ver-
beim Robert Koch-Institut (STIKO) eine zusätzliche Impfstoffdosis      gangen sind, reicht 1 Impfstoffdosis aus. Ob und wann bei diesen
mit einem mRNA-Impfstoff (Comirnaty® von BioNTech/ Pfizer oder         Personen später eine 2. Impfstoffdosis notwendig ist, lässt sich
Spikevax®, ehemals COVID-19 Vaccine Moderna® von Moderna)              derzeit laut STIKO noch nicht sagen. Bei Personen, bei denen nach
mit dem Ziel, den Impfschutz zu optimieren. Unabhängig vom Alter       der 1. Impfstoffdosis eine Infektion mit dem neuartigen Coronavi-
soll diese zusätzliche Impfstoffdosis eines mRNA-Impfstoffes ab 4      rus sicher nachgewiesen wurde, sollte laut STIKO-Empfehlung die
Wochen nach der 1-maligen Gabe von COVID-19 Vaccine Janssen®           2. Impfstoffdosis in der Regel 6 Monate nach Genesung bzw. nach
erfolgen. Wenn hingegen nach der Impfung mit COVID-19 Vaccine          der Diagnose verabreicht werden, frühestens jedoch 4 Wochen da-
Janssen® eine nachgewiesene SARS-CoV-2-Infektion aufgetreten           nach. Es gibt keine Hinweise, dass die Impfung eine Gefährdung
ist, wird derzeit keine weitere Impfung mit einem mRNA-Impfstoff       darstellt, wenn man in der Vergangenheit eine Infektion durchge-
empfohlen.                                                             macht hat.
Vaxzevria® muss 2-mal verabreicht werden. Die Zulassung ermög-         Auffrischimpfungen mit mRNA-Impfstoffen (Comirnaty® oder
licht als Zeitraum zwischen der 1. und 2. Impfung mindestens 4         Spikevax®):
und höchstens 12 Wochen. Für einen größtmöglichen Impfschutz           Die STIKO empfiehlt eine Auffrischimpfung für Personen ab 70 Jah-
empfiehlt die STIKO einen Abstand von 9 bis 12 Wochen zwischen         ren, für Personen, die in Altenpflegeeinrichtungen betreut werden,
der 1. und der 2. Impfung mit Vaxzevria®, da Studienergebnisse auf     für Personen, die in Altenpflegeeinrichtungen oder anderen Pflege-
eine höhere Wirksamkeit bei längerem Impfabstand hinweisen.            einrichtungen für Menschen mit einem erhöhten Risiko für schwere
Bei der 2. Impfung soll nach Herstellerangaben gegenwärtig der         COVID-19-Verläufe tätig sind und direkten Kontakt mit mehreren
gleiche Impfstoff desselben Herstellers verwendet werden wie bei       zu pflegenden Personen haben, für Personal in medizinischen Ein-
der 1. Impfung.                                                        richtungen mit direktem Patientenkontakt und für Personen mit
                                                                       Immunschwäche. Die Auffrischimpfung soll mit einem mRNA-
Eine Ausnahme gilt bei Personen, bei denen bei der 1. Impfung der      Impfstoff frühestens 6 Monate nach der abgeschlossenen COVID-
COVID-19-Vektor-Impfstoff Vaxzevria® von AstraZeneca verwendet         19-Grundimmunisierung erfolgen. Für Personen, die vor oder nach
wurde. Für diese Personen empfiehlt die Ständige Impfkommission        der Grundimmunisierung eine nachgewiesene SARS-CoV-2-Infek-
beim Robert Koch-Institut (STIKO) zurzeit, die 2. Impfung mit einem    tion durchgemacht haben, wird derzeit keine Auffrischimpfung
mRNA-Impfstoff (Comirnaty® oder Spikevax®) mindestens 4 Wo-            empfohlen.
chen nach der 1. Impfung mit Vaxzevria® durchzuführen.
                                                                       Aktuell ist speziell für die Auffrischimpfung nur Comirnaty® zuge-
Grund für diese Empfehlung ist die laut aktuellen Studienergeb-        lassen. Die Zulassung speziell für die Auffrischimpfung mit Spike-
nissen überlegene Immunantwort nach dieser sogenannten hete-           vax® in einer geringeren Dosierung ist beantragt; aktuell ist eine
rologen Impfserie (1. Impfung mit Vaxzevria® gefolgt von 2.            Auffrischimpfung mit Spikevax® in der gewohnten Dosierung im
Impfung mit Comirnaty® oder Spikevax®) gegenüber der homo-             Rahmen der aktuellen Zulassung möglich.
logen Impfserie mit Vaxzevria® (1. und 2. Impfung mit Vaxzev-
ria®). Die Immunantwort nach dieser heterologen Impfserie              Auffrischimpfungen bei Immunschwäche mit zusätzlicher Impf-
(1. Impfung mit Vaxzevria® gefolgt von 2. Impfung mit Co-              stoffdosis nach einer COVID-19-Grundimmunisierung:
mirnaty® oder Spikevax®) ist nach diesen Studienergebnissen mit        Die Wirksamkeit von Impfungen generell kann bei Personen mit an-
der Immunantwort nach zwei Impfungen mit einem mRNA-Impf-              geborener oder erworbener Immunschwäche reduziert sein, wobei
stoff (Comirnaty® oder Spikevax ®) vergleichbar. Zudem kann mit        die Immunschwäche durch die Erkrankung selbst und/oder durch
dem kürzeren Impfabstand bei dieser heterologen Impfserie (1.          eine immunsuppressive Therapie bedingt sein kann. Bei der COVID-
Impfung mit Vaxzevria® gefolgt von 2. Impfung mit Comirnaty®           19-Impfung sollte deshalb allen Personen mit Immunschwäche
oder Spikevax® nach mindestens 4 Wochen) eine vollständige             etwa 6 Monate nach einer COVID-19-Grundimmunisierung (homo-
Immunisierung in einem kürzeren Zeitrahmen erreicht werden. Stu-       loges oder heterologes Impfschema) eine zusätzliche Impfstoff-
dienergebnisse deuten auch darauf hin, dass die Nebenwirkungen         dosis eines mRNA-Impfstoffs als Auffrischimpfung angeboten
dieser heterologen Impfserie (1. Impfung mit Vaxzevria® gefolgt        werden.
von 2. Impfung mit Comirnaty® oder Spikevax®) mit den hier im          Personen mit schwerer Immunschwäche:
Folgenden dargestellten vergleichbar sind.
                                                                       In diesen Fällen kann die 3. Impfstoffdosis bereits 4 Wochen nach
COVID-19-Impfung zusammen mit anderen Impfungen:                       der 2. Impfstoffdosis als Optimierung der primären Impfserie ver-
Gemäß Empfehlung der STIKO können COVID-19- Impfungen und              abreicht werden. Über eine Auffrischimpfung im Abstand von wei-
die Verabreichung anderer sogenannten Totimpfstoffe (inaktivierte      teren ca. 6 Monaten zur primären Impfserie muss im Einzelfall ent-
Impfstoffe, die abgetötete Erreger oder auch nur Erreger-Bestand-      schieden werden. Engen Haushaltskontaktpersonen von Personen
teile beinhalten, und die sich nicht vermehren und keine Erkrankung    mit einer schweren Immunschwäche soll eine Auffrischungsimp-
auslösen können) gleichzeitig erfolgen. Dies gilt insbesondere für     fung mit einem mRNA-Impfstoff frühestens 6 Monate nach der pri-
die Influenza-Impfung, sofern eine Indikation zur Impfung sowohl       mären COVID-19- Impfung angeboten werden, wenn die Person mit
gegen Influenza als auch gegen COVID-19 besteht. In diesem Fall        der schweren Immunschwäche nicht oder nicht ausreichend auf
soll die Injektion jeweils an unterschiedlichen Gliedmaßen erfolgen.   die COVID-19-Impfung reagiert hat.
Bei gleichzeitiger Gabe von COVID-19-pfstoffen und Influenza-Impf-     Optimierung des Impfschutzes nach einer Grundimmunisierung
stoffen (inkl. Hochdosis-Impfstoffen) ist zu beachten, dass Impf-      mit COVID-19 Vaccine Janssen®:
reaktionen häufiger als bei der getrennten Gabe auftreten können.
Wirksamkeit und Sicherheit entsprechen bei gleichzeitiger Anwen-       Personen, die eine Impfstoffdosis COVID-19 Vaccine Janssen®
dung verschiedener Impfstoffe im Allgemeinen denen bei jeweils         erhalten haben, sollen laut Empfehlung der STIKO zur Optimie-
alleiniger Anwendung.                                                  rung ihres Impfschutzes eine weitere Impfung erhalten. Unab-
                                                                       hängig vom Alter soll diesen Personen eine Impfstoffdosis eines
Impfung nach nachgewiesener Infektion:                                 mRNAImpfstoffs ab 4 Wochen nach der Impfung mit COVID19
Personen, die eine Infektion mit dem neuartigen Coronavirus durch-     Vaccine Janssen® angeboten werden. Wenn nach der Impfung
gemacht haben, sollen zurzeit lediglich 1 Impfstoffdosis erhalten,     mit COVID-19 Vaccine Janssen® eine nachgewiesene SARS-CoV-
sofern bei ihnen keine Immunschwäche vorliegt. Ist die Infektion       2-Infektion aufgetreten ist, wird derzeit keine weitere Impfung mit
mit Krankheitszeichen einhergegangen, soll die Impfung in der Re-      einem mRNAImpfstoff empfohlen.
gel 6 Monate nach der Erkrankung erfolgen, frühestens jedoch 4         Über die derzeitigen Empfehlungen der STIKO hinaus kann von
Wochen danach. Bei einer Infektion ohne Krankheitszeichen kann
Seite 3 von 6

Personen ab 60 Jahren im Sinne einer gesundheitlichen Vorsorge         nicht mehr im Wesentlichen beschränkt auf Kinder und Jugendli-
nach individueller Abwägung, ärztlicher Beratung und Entscheidung      che mit bestimmten Vorerkrankungen, da der Nutzen der Impfung
eine Auffrischimpfung wahrgenommen werden. Zudem wird Per-             die Risiken überwiegt. Zum Nutzen und zu Risiken der Impfung sie-
sonen, die eine vollständige Impfserie mit einem Vektor-Impfstoff      he auch oben „Wie wirksam ist die Impfung?“ sowie unten „Welche
erhalten haben, im Sinne einer gesundheitlichen Vorsorge eine          Impfreaktionen können nach der Impfung auftreten?“ und „Sind
weitere Impfung angeboten: Dies betrifft Personen, die 2 Impfstoff-    Impfkomplikationen möglich?“.
dosen Vaxzevria® von AstraZeneca oder die nach einer nachgewie-        Schwangere und Stillende sowie ungeimpfte Frauen im gebär-
senen SARS-CoV-2-Infektion 1 Impfstoffdosis eines Vektor-Impf-         fähigen Alter:
stoffs erhalten haben. Alle genannten Auffrischimpfungen bzw.
zusätzlichen Impfungen werden mit einer 1-maligen Impfstoffdosis       Die STIKO empfiehlt die COVID-19-Impfung mit mRNA-Impfstoffen
mit einem der beiden mRNA-Impfstoffe (Comirnaty® oder Spike-           inzwischen auch für Schwangere, da eine Schwangerschaft als
vax®) frühestens 6 Monate nach Abschluss der ersten Impfserie          solche einen Risikofaktor für einen schweren COVID-19-Verlauf
durchgeführt.                                                          darstellt, und da SARS-CoV-2-Infektionen bei Schwangeren das
                                                                       Risiko für Schwangerschaftskomplikationen erhöhen. Darüber hi-
                                                                       naus schützen die mRNA-Impfstoffe auch in der Schwangerschaft
Wie wirksam ist die Impfung?                                           sehr gut vor einer COVID-19- Erkrankung, und schwere Nebenwir-
                                                                       kungen kommen laut aktueller Studienlage nach der Impfung in
Die verfügbaren COVID-19-mRNA-Impfstoffe sind hinsichtlich der         der Schwangerschaft nicht gehäuft vor. Ungeimpfte Schwangere
Wirksamkeit und auch der möglichen Impfreaktionen und Kompli-          sollten die Impfung ab dem 2. Trimenon (2. Schwangerschafts-
kationen vergleichbar.                                                 drittel) erhalten. Wurde die Schwangerschaft nach bereits erfolg-
Nach derzeitigem Kenntnisstand bietet eine vollständige Impfung        ter Erstimpfung festgestellt, sollte die Zweitimpfung erst ab dem
mit COVID-19-mRNA-Impfstoffen eine hohe Wirksamkeit: In den            2. Trimenon (2. Schwangerschaftsdrittel) durchgeführt werden.
Zulassungsstudien zeigte sich, dass die Wahrscheinlichkeit, an CO-     Ob durch die Impfung der Schwangeren auch ein Schutz für das
VID-19 zu erkranken, bei den vollständig gegen COVID-19 geimpf-        Neugeborene erzielt werden kann, ist derzeit nicht klar. Frauen im
ten Personen ab 16 Jahren (Comirnaty®) bzw. bei Personen ab 18         gebärfähigen Alter, insbesondere mit Kinderwunsch, empfiehlt die
Jahren (Spikevax®) um etwa 95% bzw. bis zu 80% (Vaxzevria®)            STIKO die COVID-19- Impfung ausdrücklich, um bei einer zukünf-
bzw. um etwa 65% (1 Impfstoffdosis COVID-19 Vaccine Janssen®)          tigen Schwangerschaft bereits im 1. Trimenon (1. Schwanger-
geringer war als bei den nicht geimpften Personen.                     schaftsdrittel) geschützt zu sein. Auch enge Kontaktpersonen von
Aktuelle Studien, die den Schutz gegenüber der in Deutschland          Schwangeren sollten sich ab einem Alter von 12 Jahren gegen CO-
vorherrschenden Delta-Variante untersuchten, zeigen eine Wirk-         VID-19 impfen lassen. Die STIKO empfiehlt ungeimpften Stillenden
samkeit von ca. 90% (Comirnaty®) bzw. ca. 80% (Spikevax®) bzw.         ebenfalls die Impfung mit mRNA-Impfstoffen. Es gibt keine Hinwei-
von ca. 90% (Vaxzevria®) bzw. ca. 70% (1 Impfstoffdosis COVID-19       se, dass die COVID-19-Impfung während der Stillzeit ein Risiko für
Vaccine Janssen®) gegenüber einer schweren Erkrankung durch            Mutter oder Kind darstellt.
die Delta-Variante; der Schutz vor milden Krankheitsverläufen liegt    Vektor-Impfstoffe:
bei beiden Impfstoffen niedriger.                                      Für Personen, die 60 Jahre und älter sind, empfiehlt die STIKO die
Das bedeutet: Wenn eine mit einem COVID-19-Impfstoff vollständig       Impfung mit Vaxzevria® oder COVID-19 Vaccine Janssen®. Diese
geimpfte Person mit dem Erreger in Kontakt kommt, wird sie mit         Empfehlung beruht auf unterschiedlichen Aspekten: Zum einen
großer Wahrscheinlichkeit nicht erkranken. Wie lange dieser Impf-      ist das Risiko, schwer an COVID-19 zu erkranken oder an CO-
schutz anhält, ist derzeit noch nicht bekannt.                         VID-19 zu versterben in dieser Altersgruppe deutlichhöher als bei
Impfung von Kindern und Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren:        jüngeren Personen. Außerdem konnte für die COVID-19-Vektor-
                                                                       Impfstoffe in dieser Altersgruppe eine gute Wirksamkeit ge-
In klinischen Studien zeigte eine vollständige Impfung mit Comir-
                                                                       zeigt werden. Zudem traten die unter „Sind Impfkomplikationen
naty® bei 12- bis 15-Jährigen bzw. mit Spikevax® bei 12- bis 17-Jäh-
                                                                       möglich?“ beschriebenen Nebenwirkungen ganz überwiegend bei
rigen eine Wirksamkeit gegenüber einer COVID-19-Erkrankung von
                                                                       Personen unter 60 Jahren auf.
bis zu 100 %. Bei beiden mRNA-Impfstoffen ist davon auszugehen,
dass die Wirksamkeit in Bezug auf eine schwere COVID-19-Erkran-        Für Personen zwischen 18 und 59 Jahren ist die zweimalige Imp-
kung ähnlich hoch ist.                                                 fung mit Vaxzevria® oder die einmalige Impfung mit COVID-19
                                                                       Vaccine Janssen® laut STIKO-Empfehlung entsprechend der Zu-
Auch wenn Sie bzw. Ihr Kind geimpft sind, ist es notwendig, dass
                                                                       lassung nach ärztlicher Aufklärung und bei individueller Risikoak-
Sie weiterhin die AHA + A + L-Regeln beachten und somit sich
                                                                       zeptanz der zu impfenden Person ebenfalls möglich. Für die indivi-
und Ihre Umgebung schützen. Gründe dafür sind, dass der Schutz
                                                                       duelle Risikoabschätzung durch die zu impfende Person bezüglich
nicht sofort nach der Impfung einsetzt und auch nicht bei allen ge-
                                                                       der Impfung mit Vaxzevria® oder COVID-19 Vaccine Janssen®
impften Personen gleichermaßen vorhanden ist. Zudem können
                                                                       sollten einerseits das Risiko der unten beschriebenen Komplikatio-
geimpfte Personen das Virus (SARSCoV-2) weiterverbreiten, auch
                                                                       nen und andererseits das Risiko für eine Infektion mit SARS-CoV-2
wenn das Risiko im Vergleich zu ungeimpften Personen deutlich
                                                                       oder eine COVID-19- Erkrankung abgewogen werden. Hierfür sollte
vermindert ist.
                                                                       zum einen beachtet werden, dass die unten beschriebenen Blutge-
                                                                       rinnsel (Thrombosen) mit gleichzeitiger Verringerung der Blutplätt-
                                                                       chenzahl (Thrombozytopenie) nach derzeitigem Kenntnisstand
Wer sollte gegen COVID-19 geimpft werden?                              auch bei Personen unter 60 Jahren sehr selten (weniger als 0,01%
Comirnaty® und Spikevax® sind für Personen ab 12 Jahren zu-            der geimpften Personen in dieser Altersgruppe) aufgetreten sind.
gelassen. Die COVID-19-Vektor-Impfstoffe sind für Personen ab          Zum anderen sollte individuell eingeschätzt werden, ob das per-
18 Jahren zugelassen. Die STIKO empfiehlt die Impfung gegen            sönliche Risiko für eine Infektion mit SARS-CoV-2 (z.B. persönliche
COVID-19 für Personen ab 12 Jahren. Beide hier beschriebenen           Lebens- und Arbeitsumstände und Verhalten) oder das persönliche
mRNA-COVID-19-Impfstoffe können für diese Altersgruppe ver-            Risiko für eine schwere und möglicherweise tödliche Verlaufsform
wendet werden.                                                         von COVID-19 (z. B. aufgrund von Grunderkrankungen) erhöht ist.
mRNA-Impfstoffe:
Kinder und Jugendliche im Alter von 12 bis 17 Jahren:
Die STIKO empfiehlt die Impfung mit mRNA-Impfstoffen inzwi-
schen allgemein für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren, also
Seite 4 von 6

Wer soll nicht geimpft werden?                                          und Allgemeinreaktionen kommen. Diese Reaktionen treten meist
                                                                        innerhalb von 2 Tagen nach der Impfung auf und halten selten län-
mRNA-Impfstoffe:                                                        ger als 3 Tage an. Die meisten Reaktionen sind bei älteren Personen
Kinder bis einschließlich 11 Jahre, für die aktuell kein Impfstoff      etwas seltener als bei jüngeren Personen zu beobachten. Die Impf-
zugelassen ist, sollen nicht geimpft werden.                            reaktionen sind zumeist mild oder mäßig ausgeprägt und treten bei
                                                                        den mRNA-Impfstoffen etwas häufiger nach der 2. Impfung auf. Bei
Vektor-Impfstoffe:                                                      Vaxzevria® von AstraZeneca treten diese Reaktionen nach der 2.
Da die COVID-19-Vektor-Impfstoffe für Kinder und Jugendliche bis        Impfung etwas seltener als nach der 1. Impfung auf.
einschließlich 17 Jahre nicht zugelassen sind, sollen diese nicht       Comirnaty®:
mit COVID-19-Vektor-Impfstoffen geimpft werden. Schwangere              Sehr häufig auftretende Impfreaktionen (bei mehr als 10% der Per-
und Stillende sollen ebenfalls nicht mit VektorImpfstoff geimpft        sonen) können abhängig vom Alter berichtet werden:
werden; für diese Personen empfiehlt die STIKO wie auch für Perso-
nen mit Immunschwäche die Impfung mit einem mRNA-Impfstoff.             Personen ab 16 Jahren:
                                                                        Die am häufigsten berichteten Impfreaktionen in den Zulassungs-
Vaxzevria®: Personen, bei denen nach einer Impfung mit Vaxzev-          studien waren Schmerzen an der Einstichstelle (mehr als 80%),
ria® Blutgerinnsel mit einer Verringerung der Blutplättchenzahl         Ermüdung (mehr als 60%), Kopfschmerzen (mehr als 50%), Mus-
(Thrombose-mit-Thrombozytopenie-Syndrom) aufgetreten sind,              kelschmerzen und Schüttelfrost (mehr als 30%), Gelenkschmerzen
dürfen nicht erneut mit Vaxzevria® geimpft werden.                      (mehr als 20%), Fieber und Schwellung der Einstichstelle (mehr als
Personen, die jemals an einem Kapillarlecksyndrom gelitten              10%).
haben, dürfen nicht mit Vaxzevria® oder COVID-19 Vaccine Jans-          Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 15 Jahren:
sen® geimpft werden.Es soll alternativ ein mRNA-Impfstoff verab-        Die in den Zulassungsstudien am häufigsten berichteten Impfreak-
reicht werden.                                                          tionen nach Gabe von Comirnaty® waren im zumeist 2-monatigen
Wer an einer akuten Krankheit mit Fieber (38,5°C oder höher) lei-       Beobachtungszeitraum: Schmerzen an der Einstichstelle (mehr
det, soll erst nach Genesung geimpft werden, unabhängig von der         als 90%), Ermüdung und Kopfschmerzen (mehr als 70 %), Muskel-
Art des COVID-19-Impfstoffes. Eine Erkältung oder gering erhöhte        schmerzen und Schüttelfrost (mehr als 40%), Gelenkschmerzen
Temperatur (unter 38,5°C) ist jedoch kein Grund, die Impfung zu         und Fieber (mehr als 20%).
verschieben. Bei einer Überempfindlichkeit gegenüber einem Impf-        In den Zulassungsstudien, die alle Studienteilnehmerinnen und
stoffbestandteil sollte nicht geimpft werden: Bitte teilen Sie der      Studienteilnehmer ab 12 Jahren berücksichtigen, wurden folgende
Impfärztin/dem Impfarzt vor der Impfung mit, wenn Sie Allergien         Impfreaktionen bei weniger als 10% der Personen berichtet: Häufig
haben. Wer nach der 1. Impfung eine allergische Sofortreaktion          (zwischen 1% und 10%) traten Übelkeit und Rötung der Einstich-
(Anaphylaxie) hatte, sollte die 2. Impfung nicht erhalten.              stelle auf. Gelegentlich (zwischen 0,1% und 1%) traten Lymph-
                                                                        knotenschwellungen, Schlaflosigkeit, Schmerzen im Impfarm,
Wie verhalte ich mich vor und nach der Impfung?                         Unwohlsein, Juckreiz an der Einstichstelle sowie Überempfindlich-
                                                                        keitsreaktionen (z. B. allgemeiner Ausschlag und Juckreiz) auf. Seit
Zu anderen Impfungen mit Lebendimpfstoffen soll ein Abstand             Einführung der Impfung wurde außerdem sehr häufig (bei 10% oder
von mindestens 14 Tagen vor und nach jeder COVID-19-Impfung             mehr) über Durchfall und häufig (zwischen 1% und 10%) über Er-
eingehalten werden. Dies gilt nicht für Totimpfstoffe, insbesondere     brechen berichtet.
nicht für die Influenza-Impfung: sie können zeitgleich verabreicht
werden (siehe oben „COVID-19-Impfung zusammen mit anderen               Spikevax®:
Impfungen“).                                                            Sehr häufig auftretende Impfreaktionen (bei mehr als 10% der Per-
Wenn Sie nach einer früheren Impfung oder anderen Spritze ohn-          sonen) können abhängig vom Alter berichtet werden:
mächtig geworden sind oder zu Sofortaller- gien neigen, teilen Sie      Personen ab 18 Jahren:
dies bitte der Impfärztin /dem Impfarzt vor der Impfung mit. Dann       Die am häufigsten berichteten Impfreaktionen in den Zulassungs-
kann sie/er Sie nach der Impfung gegebenenfalls länger beobach-         studien waren Schmerzen an der Einstichstelle (mehr als 90%),
ten.                                                                    Müdigkeit (70%), Kopf- und Muskelschmerzen (mehr als 60%), Ge-
Bitte teilen Sie der Ärztin / dem Arzt vor der Impfung mit, wenn Sie    lenkschmerzen und Schüttelfrost (mehr als 40%), Übelkeit oder Er-
an einer Gerinnungsstörung leiden oder gerinnungshemmende Me-           brechen (mehr als 20%), Schwellung oder Schmerzempfindlichkeit
dikamente einnehmen. Sie können unter Einhaltung einfacher Vor-         der Lymphknoten in der Achselhöhle, Fieber, Schwellung und Rö-
sichtsmaßnahmen geimpft werden. Es spricht nichts gegen eine            tung an der Einstichstelle (jeweils mehr als 10%). Häufig (zwischen
Impfung bei Personen mit einer Immunschwäche. Es ist jedoch             1% und 10%) wurde über allgemeinen Ausschlag sowie Ausschlag,
möglich, dass die Impfung bei diesen Personen nicht so wirksam          Rötung oder Nesselsucht an der Einstichstelle berichtet. Gelegent-
ist. Bitte teilen Sie der Ärztin / dem Arzt vor der Impfung auch mit,   lich (zwischen 0,1% und 1%) trat Juckreiz an der Einstichstelle auf.
wenn Sie nach einer Impfung in der Vergangenheit eine allergische       Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 17 Jahren:
Reaktion hatten oder Allergien haben. Die Ärztin / der Arzt wird mit
Ihnen abklären, ob etwas gegen die Impfung spricht.                     Die am häufigsten berichteten Impfreaktionen waren: Schmerzen
                                                                        an der Einstichstelle (mehr als 90%), Kopfschmerzen und Müdig-
Es ist ratsam, in den ersten Tagen nach der Impfung außergewöhn-        keit (mehr als 70 %), Muskelschmerzen (mehr als 50 %), Schüttel-
liche körperliche Belastungen und Leistungssport zu vermeiden.          frost (mehr als 40%), Schwellung oder Schmerzempfindlichkeit der
Bei Schmerzen oder Fieber nach der Impfung (s. „Welche Impfreak-        Lymphknoten in der Achselhöhle und Gelenkschmerzen (mehr als
tionen können nach der Impfung auftreten?“) können schmerzlin-          30%), Übelkeit oder Erbrechen, Schwellung und Rötung an der Ein-
dernde / fiebersenkende Medikamente eingenommen werden. Ihre            stichstelle (mehr als 20%) sowie Fieber (mehr als 10%).
Hausärztin / Ihr Hausarzt kann Sie hierzu beraten.
                                                                        Folgende Impfreaktionen wurden bei weniger als 10% der Perso-
                                                                        nen (betrifft alle Altersgruppen ab 12 Jahren) berichtet: Häufig
Welche Impfreaktionen können nach der Imp-                              (zwischen 1% und 10%) traten Rötung, Ausschlag und Nesselsucht
                                                                        an der Impfstelle, teilweise verzögert sowie allgemeiner Ausschlag
fung auftreten?                                                         auf. Gelegentlich (zwischen 0,1% und 1%) kam es zu Juckreiz an
Nach der Impfung mit den mRNA-Impfstoffen kann es als Ausdruck          der Einstichstelle und zu Schwindel.
der Auseinandersetzung des Körpers mit dem Impfstoff zu Lokal-
Seite 5 von 6

Vaxzevria®:                                                             Berichtet wurden zudem sehr selten Fälle eines Guillain-Barré-Syn-
Die am häufigsten berichteten Impfreaktionen in den Zulassungs-         droms nach einer Impfung mit Vaxzevria®, zum Teil mit tödlichem
studien waren Druckempfindlichkeit an der Einstichstelle (mehr als      Ausgang. Das Guillain-Barré-Syndrom ist gekennzeichnet durch
60 %), Schmerzen an der Einstichstelle, Kopfschmerzen und Ermü-         Schwäche oder Lähmungen in den Beinen und Armen, die sich auf
dung (mehr als 50 %), Muskelschmerzen und Unwohlsein (mehr als          die Brust und das Gesicht ausdehnen können und die eine intensiv-
40 %), erhöhte Temperatur und Schüttelfrost (mehr als 30 %), Ge-        medizinische Behandlung erforderlich machen können.
lenkschmerzen und Übelkeit (mehr als 20 %). Häufig (zwischen 1 %
und 10 %) wurde eine Verringerung der Blutplättchenzahl (Throm-         COVID-19 Vaccine Janssen®:
bozytopenie), Erbrechen, Durchfall, Rötung und Schwellung der Ein-
stichstelle sowie Fieber beobachtet. Gelegentlich (zwischen 0,1 %       In seltenen Fällen (0,01 % bis 0,1 %) traten Überempfindlichkeits-
und 1 %) traten Lymphknotenschwellungen, verminderter Appetit,          reaktionen und Nesselsucht auf. Darüber hinaus wurden nach einer
Schwindel, Schläfrigkeit, vermehrtes Schwitzen, Juckreiz und ein        Impfung mit COVID-19 Vaccine Janssen® in sehr seltenen Fällen
allgemeiner Hautausschlag auf.                                          (weniger als 0,01%) Blutgerinnsel (z.B. im Gehirn als Sinusvenen-
                                                                        thrombosen oder auch im Bauchraum) verbunden mit einer Verrin-
COVID-19 Vaccine Janssen®:                                              gerung der Blutplättchenzahl (Thrombozytopenie) und bei einem
Die am häufigsten berichteten Impfreaktionen in den Zulassungs-         Teil mit tödlichem Ausgang beobachtet. Diese Fälle traten innerhalb
studien waren Schmerzen an der Einstichstelle (mehr als 40 %),          von 3 Wochen nach der Impfung und überwiegend bei Personen un-
Kopfschmerzen, Ermüdung und Muskelschmerzen (mehr als 30 %)             ter 60 Jahren auf. Darüber hinaus wurden selten venöse Thrombo-
sowie Übelkeit (mehr als 10 %). Häufig (zwischen 1 % und 10 %)          embolien (Blutgerinnsel in Venen, die sich ablösen und andere Ge-
wurde über Fieber, Husten, Gelenkschmerzen, Rötung und Schwel-          fäße verschließen können) beobachtet. Venöse Thromboembolien
lung der Einstichstelle sowie Schüttelfrost berichtet. Gelegentlich     können z.B. einen Schlaganfall oder einen Herzinfarkt zur Folge ha-
(zwischen 0,1 % und 1 %) traten Zittern, Niesen, Schmerzen im Mund      ben. Sehr selten wurden nach der Impfung Immunthrombozytope-
und Rachen, genereller Ausschlag, vermehrtes Schwitzen, Schwä-          nien (Verringerung der Blutplättchenzahl ohne erkennbare Ursache)
che der Muskeln, Schmerzen in Arm und Bein, Rückenschmerzen,            beobachten, teilweise mit Blutungen und teilweise mit tödlichem
allgemeines Schwächegefühl und Unwohlsein auf.                          Ausgang. Einige Fälle traten bei Personen mit Immunthrombozyto-
                                                                        penie in der Vorgeschichte auf. Ebenfalls seit Einführung der Imp-
                                                                        fung wurden nach einer Impfung mit COVID-19 Vaccine Janssen®
Sind Impfkomplikationen möglich?                                        sehr selten Fälle von Kapillarlecksyndrom beobachtet, teilweise bei
Impfkomplikationen sind über das normale Maß einer Impfreaktion         Personen, die früher bereits an einem Kapillarlecksyndrom erkrankt
hinausgehende Folgen der Impfung, die den Gesundheitszustand            waren, und zum Teil mit tödlichem Ausgang. Das Kapillarlecksyn-
der geimpften Person deutlich belasten.                                 drom trat in den ersten Tagen nach Impfung auf und ist gekenn-
                                                                        zeichnet durch eine rasch fortschreitende Schwellung der Arme und
In den umfangreichen klinischen Prüfungen vor der Zulassung
                                                                        Beine, plötzliche Gewichtszunahme sowie Schwächegefühl und er-
wurden nach Gabe der mRNA-Impfstoffe selten (zwischen 0,1%
                                                                        fordert eine sofortige ärztliche Behandlung. Berichtet wurden zu-
und 0,01%) Fälle von akuter Gesichtslähmung beobachtet (Comir-
                                                                        dem sehr selten Fälle (weniger als 0,01%) eines GuillainBarré-Syn-
naty®: 4 Fälle nach Gabe des Impfstoffs; Spikevax®: 3 Fälle nach
                                                                        droms nach einer Impfung mit COVID-19 Vaccine Janssen®. Das
Gabe des Impfstoffs und 1 Fall in der Kontrollgruppe). In allen Fäl-
                                                                        Guillain-Barré-Syndrom ist gekennzeichnet durch Schwäche oder
len bildete sich die Gesichtslähmung nach einigen Wochen zurück.
                                                                        Lähmungen in den Beinen und Armen, die sich auf die Brust und
Diese Gesichtslähmungen stehen möglicherweise im ursächlichen
                                                                        das Gesicht ausdehnen können und die eine intensivmedizinische
Zusammenhang mit der Impfung. Überempfindlichkeitsreaktionen
                                                                        Behandlung erforderlich machen können.
wurden in seltenen Fällen (zwischen 0,1% und 0,01%) beobachtet:
Nesselsucht sowie 2 Fälle von Gesichtsschwellung nach Gabe von          Seit Einführung der Impfung wurden in sehr seltenen Fällen anaphy-
Comirnaty® und 2 Fälle von Gesichtsschwellung nach Gabe von             laktische Reaktionen (allergische Sofortreaktionen) berichtet. Diese
Spikevax®                                                               traten kurz nach der Impfung auf und mussten ärztlich behandelt
                                                                        werden. Ebenfalls seit Einführung der Impfung wurden nach Gabe
Vaxzevria®:
                                                                        der mRNA-Impfstoffe sehr selten Fälle von Herzmuskel- und Herz-
Seit Einführung der Impfung wurden nach einer Impfung mit Vax-          beutelentzündungen (Myokarditis und Perikarditis) beobachtet.
zevria® in sehr seltenen Fällen (weniger als 0,01%) Blutgerinnsel       Diese Fälle traten hauptsächlich innerhalb von 14 Tagen nach der
(Thrombosen), verbunden mit einer Verringerung der Blutplätt-           Impfung, häufiger nach der 2. Impfung und häufiger bei jüngeren
chenzahl (Thrombozytopenie), teilweise auch mit Blutungen ein-          Männern auf. Einige ältere Personen bzw. Personen mit Vorerkran-
hergehend, beobachtet. Darunter waren einige schwere Fälle mit          kungen verstarben.
Blutgerinnseln an unterschiedlichen oder ungewöhnlichen Stellen
                                                                        Bisher wurden in Deutschland mehrere Millionen Dosen der mRNA-
(z. B. im Gehirn als Sinusvenenthrombosen oder im Bauchraum),
                                                                        COVID-19-Impfstoffe verabreicht. Die bisher an das Paul-Ehrlich-
zusammen mit erhöhter Gerinnungsaktivität oder auch Blutungen
                                                                        Institut gemeldeten unerwünschten Reaktionen nach Impfung mit
im ganzen Körper. Die Mehrzahl dieser Fälle trat innerhalb von 2 bis
                                                                        mRNAImpfstoffen waren vor allem vorübergehende Lokalund All-
3 Wochen nach der Impfung und überwiegend bei Personen unter
                                                                        gemeinreaktionen. Anaphylaktische Reaktionen (allergische So-
60 Jahren auf. Einige der beschriebenen Fälle endeten tödlich oder
                                                                        fortreaktionen) wurden sehr selten nach Impfung mit den beiden
mit bleibendem Schaden. Sehr selten wurden nach der Impfung Im-
                                                                        mRNA-Impfstoffen berichtet. Fälle von Herzmuskel- oder Herz-
munthrombozytopenien (Verringerung der Blutplättchenzahl ohne
                                                                        beutelentzündungen sind sowohl bei Kindern und Jugendlichen als
erkennbare Ursache) beobachtet, teilweise mit Blutungen und teil-
                                                                        auch bei Erwachsenen ebenfalls sehr selten aufgetreten: Betroffen
weise mit tödlichem Ausgang. Einige Fälle traten bei Personen mit
                                                                        waren überwiegend männliche Jugendliche und junge Männer in
Immunthrombozytopenie in der Vorgeschichte auf. Ebenfalls seit
                                                                        den ersten 14 Tagen nach der 2. Impfstoffdosis, und die Erkrankun-
Einführung der Impfung wurden nach einer Impfung mit Vaxzevria®
                                                                        gen verliefen zumeist mild.
sehr selten (weniger als 0,01%) Fälle von Kapillarlecksyndrom beob-
achtet, teilweise bei Personen, die früher bereits an einem Kapillar-   Grundsätzlich können – wie bei allen Impfstoffen – in sehr selte-
lecksyndrom erkrankt waren, und zum Teil mit tödlichem Ausgang.         nen Fällen eine allergische Sofortreaktion bis hin zum Schock oder
Das Kapillarlecksyndrom trat in den ersten Tagen nach Impfung auf       andere auch bisher unbekannte Komplikationen nicht ausgeschlos-
und ist gekennzeichnet durch eine rasch fortschreitende Schwel-         sen werden.
lung der Arme und Beine, plötzliche Gewichtszunahme sowie
Schwächegefühl und erfordert eine sofortige ärztliche Behandlung.
Seite 6 von 6

                                                                                                                              Wenn nach einer Impfung Symptome auftreten, welche die oben ge-       gungen, Schmerzen in der Brust, Kurzatmigkeit oder Herzklopfen
                                                                                                                              nannten schnell vorübergehenden Lokal- und Allgemeinreaktionen        begeben Sie sich bitte umgehend in ärztliche Behandlung. Es be-
                                                                                                                              überschreiten, steht Ihnen Ihre Hausärztin/ Ihr Hausarzt selbstver-   steht die Möglichkeit, Nebenwirkungen auch selbst zu melden:
                                                                                                                              ständlich zur Beratung zur Verfügung. Bei schweren Beeinträchti-      https://nebenwirkungen.bund.de
Dieser Aufklärungsbogen entspricht inhaltlich dem Aufklärungsbogen des Robert-Koch-Instituts und wird laufend aktualisiert.

                                                                                                                                               Sollten Sie über diese schriftlichen Informationen hinaus Fragen haben,
                                                                                                                                                     steht Ihnen die Impfärztin oder der Impfarzt zur Verfügung.

                                                                                                                              Ich habe die schriftliche Aufklärung im Vorfeld erhalten, gelesen und verstanden und bestätige, dass meine Fragen ausreichend
                                                                                                                              beantwortet wurden.

                                                                                                                              Ort, Datum                                                                      Unterschrift der zu impfenden Person
                                                                                                                                                                                                              (ggf. zur Einwilligung berechtigte Person)

                                                                                                                              Daten des Arztes
                                                                                                                              Titel Vorname Name
                                                                                                                              Straße Hausnummer
                                                                                                                              PLZ Ort
                                                                                                                              Unterschrift des Arztes/der Ärztin

                                                                                                                              Einwilligung zur Impfung
                                                                                                                              Ich willige in die vorgeschlagene(n) Impfung(en) gegen Covid 19 (Erstimpfung und/oder Zweitimpfung und/oder Booster-Impfung) ein.

                                                                                                                              Ort, Datum                                                                     Unterschrift (ggf. zur Einwilligung berechtigte Person)
Sie können auch lesen