AUFKLÄRUNGSBOGEN Impfzentrum (Blanko) Zur Schutzimpfung gegen COVID-19 (Corona Virus Disease 2019)
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Seite 1 von 5 AUFKLÄRUNGSBOGEN Impfzentrum (Blanko) Zur Schutzimpfung gegen COVID-19 (Corona Virus Disease 2019) – mit mRNA- und Vektor-Impfstoffen – Ausgabe 1 Version 008 / Stand 11. Juni 2021 (dieser Aufklärungsbogen wird laufend aktualisiert) Name der zu impfenden Person Geburtsdatum Vaxzevria® von AstraZeneca Comirnaty® von Biontech COVID-19 Vaccine Janssen® von Johnson & Johnson COVID-19 Vaccine Moderna Was ist COVID-19? des Körpers und ist nicht mit der menschlichen Erbinfor- mation – der DNA – zu verwechseln. In den mRNA-Impf- Coronaviren sind seit Jahrzehnten bekannt. Seit dem Jah- stoff gegen COVID-19 ist eine „Bauanleitung“ für einen ein- reswechsel 2019/2020 zirkuliert weltweit ein neuartiges zigen Baustein des Virus (das sogenannte Spikeprotein) Coronavirus, das SARS-Coronavirus-2 (SARS-CoV-2), wel- enthalten. Die COVID-19-mRNA-Impfstoffe enthalten keine ches der Erreger der Krankheit COVID-19 (Corona Virus vermehrungsfähigen Impfviren, d.h. geimpfte Personen Disease 2019) ist. können auch keine Impfviren auf andere Personen über- Zu den häufigen Krankheitszeichen von COVID-19 zäh- tragen. Die im Impfstoff enthaltene mRNA wird nach der len trockener Husten, Fieber, Atemnot sowie ein vorüber- Impfung nicht ins menschliche Erbgut eingebaut, sondern gehender Verlust des Geruchs- und Geschmackssinnes. nach Eintritt in die Zellen (vor allem in Muskelzellen an der Auch ein allgemeines Krankheitsgefühl mit Kopf- und Glie- Impfstelle und in bestimmten Abwehrzellen) „abgelesen“, derschmerzen, Halsschmerzen und Schnupfen werden woraufhin diese Zellen dann das Spikeprotein selbst her- beschrieben. Seltener berichten Patienten über Magen- stellen. Die so vom Körper des Geimpften gebildeten Spi- Darm-Beschwerden, Bindehautentzündung und Lymph- keproteine werden vom Immunsystem als Fremdeiweiße knotenschwellungen. Folgeschäden am Nerven- oder Herz- erkannt; in der Folge werden Antikörper und Abwehrzellen Kreislaufsystem sowie langanhaltende Krankheitsverläufe gegen das Spikeprotein des Virus gebildet. So entsteht sind möglich. Obwohl ein milder Verlauf der Krankheit eine schützende Immunantwort. häufig ist und die meisten Erkrankten vollständig genesen, Die im Impfstoff enthaltene mRNA wird im Körper nach sind schwere Verläufe mit Lungenentzündung, die über ein einigen Tagen abgebaut. Dann wird auch kein Viruseiweiß Lungenversagen zum Tod führen können, gefürchtet. (Spikeprotein) mehr hergestellt. Neben dem Vermeiden einer Infektion durch Beachtung Vektor-Impfstoffe: Die Impfstoffe bestehen aus soge- der AHA + A + L-Regeln (Abstand halten, Hygiene beach- nannten Vektorviren. Das jeweilige Vektorvirus ist ein gut ten, Alltagsmaske tragen, Corona-Warn-App herunterladen, untersuchtes Virus, das sich nicht vermehren kann. Es regelmäßig lüften) bietet die Impfung den bestmöglichen handelt sich nicht um Lebendimpfstoff. Das Vektorvirus Schutz vor einer Erkrankung. enthält und transportiert die genetische Information für ein einzelnes Eiweiß des Corona-Virus, das sogenannte Spike- Um welchen Impfstoff handelt es sich? protein. Es sind mehrere Impfstoffe gegen COVID-19 zugelassen, Die vom Vektorvirus transportierte Information wird nach die gleichermaßen geeignet sind, um sich individuell vor der Impfung nicht ins menschliche Erbgut eingebaut, son- COVID-19 zu schützen und die Pandemie zu bekämpfen. dern nach Eintritt in die Zellen (vor allem in Muskelzellen an Die hier besprochenen mRNA-COVID-19-Impfstoffe (Co- der Impfstelle und in bestimmten Abwehrzellen) „abgele- mirnaty® von BioNTech/Pfizer, COVID-19 Vaccine Moder- sen“, woraufhin diese Zellen dann das Spikeprotein selbst na® von Moderna) sowie der COVID-19-Vektor-Impfstoff herstellen. Das Spikeprotein kann für sich alleine keine (Vaxzevria® von AstraZeneca, ehemals COVID-19 Vaccine SARS-CoV-2-Infektion auslösen. Die so vom Körper des Ge- AstraZeneca® und COVID-19 Vaccine Janssen® von Jans- impften gebildeten Spikeproteine werden vom Immunsys- sen Cilag International / Johnson & Johnson) sind genba- tem als Fremdeiweiße erkannt; in der Folge werden Anti- sierte Impfstoffe, die auf modernen Technologien beruhen. körper und Abwehrzellen gegen das Spikeprotein des Virus Weitere mRNA-Impfstoffe werden geprüft, sind aber derzeit gebildet. So entsteht eine schützende Immunantwort. noch nicht zugelassen. Vektor-Impfstoffe gegen andere Er- krankungen sind hingegen bereits zugelassen. Das Vektorvirus kann sich im menschlichen Körper nicht vermehren und wird nach kurzer Zeit wieder abgebaut. mRNA-Impfstoffe: (Boten-RNA oder messenger Ribonuk- Dann wird auch kein Viruseiweiß (Spikeprotein) mehr her- leinsäure) ist die „Bauanleitung“ für jedes einzelne Eiweiß gestellt.
Seite 2 von 5 Wie wird der Impfstoff verabreicht? Vaccine Janssen®) geringer als bei den nicht geimpften Personen. Die Wirksamkeit in Bezug auf die Verhinderung Der Impfstoff wird in den Oberarmmuskel gespritzt. Der einer schweren COVID-19 Erkrankung (also zum Beispiel Impfstoff muss zweimal verabreicht werden. Bei Erwach- einer Behandlung im Krankenhaus) liegt bei den mRNA- senen empfiehlt die Ständige Impfkommission beim Ro- Impfstoffen bei etwa 85%, bei Vaxzevria® bei etwa 95% bert Koch-Institut (STIKO) einen Abstand von 6 Wochen und bei COVID-19 Vaccine Janssen® bei etwa 100 %. Das zwischen 1. und 2. Impfung mit den COVID-19-mRNA-Impf- bedeutet: Wenn eine mit einem COVID-19-Impfstoff ge- stoffen. Für Kinder und Jugendliche im Alter von 12 bis 17 impfte Person mit dem Erreger in Kontakt kommt, wird sie Jahren empfiehlt die STIKO zwischen den beiden Impfun- mit großer Wahrscheinlichkeit nicht erkranken. Wie lange gen mit Comirnaty® einen Abstand von 3 bis 6 Wochen. dieser Impfschutz anhält, ist derzeit noch nicht bekannt. Die Zulassung von Vaxzevria® ermöglicht als Zeitraum zwischen 1. und 2. Impfung mindestens 4 und höchstens Impfung von Kindern und Jugendlichen zwischen 12 und 12 Wochen. Für einen größtmöglichen Impfschutz emp- 15 Jahren mit Comirnaty®: Eine vollständige Impfung mit fiehlt die STIKO einen Abstand von 12 Wochen zwischen Comirnaty® zeigte in einer klinischen Studie bei 12- bis der 1. und der 2 Impfung, da Studienergebnisse auf eine 15-Jährigen eine Wirksamkeit gegenüber einer COVID- höhere Wirksamkeit bei längerem Impfabstand hinweisen. 19-Erkrankung von etwa 100 %. Es ist davon auszugehen, Bei der 2. Impfung muss gegenwärtig der gleiche Impf- dass die Wirksamkeit in Bezug auf eine schwere COVID-19- stoff desselben Herstellers verwendet werden wie bei der Erkrankung ähnlich hoch ist. 1. Impfung. Auch wenn Sie bzw. Ihr Kind geimpft sind, ist es notwen- Eine Ausnahme gilt bei Personen unter 60 Jahren, bei denen dig, dass Sie weiterhin die AHA + A + L-Regeln beachten bei der 1. Impfung Vaxzevria® von AstraZeneca verwendet und somit sich und Ihre Umgebung schützen. Gründe dafür wurde. Für diese Personen empfiehlt die STIKO zurzeit, die sind, dass der Schutz nicht sofort nach der Impfung ein- 2. Impfung mit einem mRNA-Impfstoff (Comirnaty® oder setzt und auch nicht bei allen geimpften Personen glei- COVID-19 Vaccine Moderna®) 9 bis 12 Wochen nach der chermaßen vorhanden ist. Zudem lässt sich zurzeit noch 1. Impfung durchzuführen. Grund für diese Empfehlung ist nicht mit Sicherheit sagen, ob Personen das Virus (SARS- das seltene Auftreten von Blutgerinnseln (Thrombosen), CoV-2) trotz Impfung weiterverbreiten können. teilweise mit einer Verringerung der Blutplättchenzahl (Thrombozytopenie), vorwiegend bei Personen unter 60 Wer profitiert besonders von einer Impfung ge- Jahren nach der Impfung mit Vaxzevria®. Erste Studien- gen COVID-19? ergebnisse deuten darauf hin, dass diese Impfserie (1. Es sind mehrere Impfstoffe gegen COVID-19 zugelassen, Impfung mit Vaxzevria® gefolgt von 2. Impfung mit Co- die gleichermaßen geeignet sind, um sich individuell vor mirnaty® oder COVID-19 Vaccine Moderna®), hinsichtlich COVID-19 zu schützen und die Pandemie zu bekämpfen. Wirkungen und Nebenwirkungen mit den hier im Folgenden Grundsätzlich gilt weiterhin: Solange nicht ausreichend dargestellten vergleichbar ist. Impfstoff für die Versorgung aller zur Verfügung steht, sol- len vordringlich Personen geimpft werden, die entweder Laut STIKO-Empfehlung bleibt auch die 2. Impfung mit ein besonders hohes Risiko für einen schweren oder tödli- Vaxzevria® von AstraZeneca nach ärztlicher Aufklärung chen Verlauf von COVID-19 aufweisen (also z. B. ältere Per- und bei individueller Risikoakzeptanz der zu impfenden sonen), die aufgrund ihrer Berufstätigkeit ein besonders Person möglich. hohes Risiko haben, sich mit SARS-CoV-2 anzustecken COVID-19 Vaccine Janssen® muss nur einmal verabreicht oder die aufgrund ihrer Berufstätigkeit Kontakt zu beson- werden. ders durch COVID-19 gefährdeten Personen haben. Wie wirksam ist die Impfung? Zu beachten ist aber: Mit dem Impfstoff Vaxzevria® und Die verfügbaren COVID-19-mRNA-Impfstoffe sind hinsicht- COVID-19 Vaccine Janssen® können sich inzwischen alle lich der Wirksamkeit und auch der möglichen Impfreaktio- Personen bei ihrer Ärztin / ihrem Arzt impfen lassen. Mög- nen und Komplikationen vergleichbar. liche Ausnahmen werden im Folgenden beschrieben. Nach derzeitigem Kenntnisstand bieten die COVID-19- Wer sollte gegen COVID-19 geimpft werden? mRNA-Impfstoffe bei Personen ab 16 Jahren (Comirnaty®) Comirnaty® ist für Personen ab 12 Jahren zugelassen. bzw. bei Personen ab 18 Jahren (COVID-19 Vaccine Mo- COVID-19 Vaccine Moderna® ist für Personen ab 18 Jahren derna®) eine hohe Wirksamkeit von etwa 95 %. Der COVID- zugelassen. Die STIKO empfiehlt die Impfung gegen CO- 19-Vektor-Impfstoff (Vaxzevria®) bietet nach derzeitigem VID-19 für Personen ab 18 Jahren. Beide hier beschrie- Kenntnisstand bei Erwachsenen unter Einhaltung eines benen mRNA-COVID-19-Impfstoffe können für diese Al- Abstands 12 Wochen zwischen beiden Impfungen eine tersgruppe verwendet werden. Wirksamkeit von bis zu 80 % in allen Altersgruppen, bei CO- Kinder und Jugendliche im Alter von 12 bis 17 Jahren: Die VID-19 Vaccine Janssen® von etwa 65 %. STIKO empfiehlt die Impfung mit Comirnaty® in dieser Die Studiendaten zeigen: Die Wahrscheinlichkeit, an Altersgruppe für Personen, die aufgrund einer Vorerkran- COVID-19 zu erkranken, war bei den vollständig gegen kung ein erhöhtes Risiko für einen schweren oder tödlichen COVID-19 geimpften Personen um etwa 95 % (Comirnaty® Verlauf von COVID-19 aufweisen. Für Personen in dieser von BioNTech/Pfizer und COVID-19 Vaccine Moderna® Altersgruppe, die engen Kontakt zu besonders durch von Moderna) bzw. 80 % (Vaxzevria®) bzw. 65 % (COVID-19 COVID-19 gefährdeten Personen haben, sowie für Jugend-
Seite 3 von 5 liche, die arbeitsbedingt ein erhöhtes Risiko haben, sich rinnsel (Thrombosen) mit gleichzeitiger Verringerung der mit SARS-CoV-2 anzustecken, empfiehlt die STIKO die Blutplättchenzahl (Thrombozytopenie) nach derzeitigem Impfung mit Comirnaty® ebenfalls. Kenntnisstand auch bei Personen unter 60 Jahren sehr selten (weniger als 0,01 % der geimpften Personen Die Impfung mit Comirnaty® wird für Kinder und Ju- in dieser Altersgruppe) aufgetreten sind. Zum anderen gendliche zwischen 12 und 17 Jahren ohne Vor-erkran- sollte individuell eingeschätzt werden, ob das persönliche kungen derzeit von der STIKO nicht allgemein empfohlen, Risiko für eine Infektion mit SARS-CoV-2 (z. B. persönliche ist aber nach ärztlicher Aufklärung und bei individuellem Lebens- und Arbeitsumstände und Verhalten) oder das Wunsch und Risikoakzeptanz der zu impfenden Person persönliche Risiko für eine schwere und möglicherweise bzw. deren Sorgeberechtigten möglich. Die STIKO weist tödliche Verlaufsform von COVID-19 (z. B. aufgrund von zudem daraufhin, dass bei Jugendlichen im Alter von 16 Grunderkrankungen) erhöht ist. bis 17 Jahren, die bereits eine 1. Impfung erhalten haben, die Impfserie vervollständigt werden soll und sie eine 2. Personen ohne Immunschwäche, bei denen eine Infek- Impfung erhalten sollen. tion mit dem neuartigen Coronavirus sicher nachgewiesen wurde, können in der Regel 6 Monate nach Genesung bzw. Wer soll nicht geimpft werden? nach der Diagnose geimpft werden und sollen dann ledig- mRNA-Impfstoffe: Kinder und Jugendliche bis einschließ- lich eine Impfdosis erhalten. Auch in Fällen, in denen seit lich 11 Jahre, für die aktuell kein mRNA-Impfstoff zugelas- der Diagnosestellung mehr als 6 Monate vergangen sind, sen ist, sollen nicht geimpft werden. reicht eine Impfdosis aus. Ob und wann bei diesen Perso- nen später eine 2. Impfung notwendig ist, lässt sich derzeit Vektor-Impfstoffe: Kinder und Jugendliche bis einschließ- noch nicht sagen. Bei Personen, bei denen nach der 1. Imp- lich 17 Jahren, für die aktuell kein COVID-19-Vektor-Impf- fung eine Infektion mit dem neuartigen Coronavirus sicher stoff zugelassen ist, sollen nicht damit geimpft werden. nachgewiesen wurde, sollte laut STIKO-Empfehlung die 2. Wer an einer akuten Krankheit mit Fieber (38,5°C oder hö- Impfung in der Regel 6 Monate nach Genesung bzw. nach her) leidet, soll erst nach Genesung geimpft werden, un- der Diagnose verabreicht werden. Es gibt keine Hinweise, abhängig von der Art des COVID-19-Impfstoffes. Eine Er- dass die Impfung eine Gefährdung darstellt, wenn man in kältung oder gering erhöhte Temperatur (unter 38,5°C) ist der Vergangenheit eine Infektion durchgemacht hat. Es be- jedoch kein Grund, die Impfung zu verschieben. Bei einer steht also keine medizinische Notwendigkeit, dies vor der Überempfindlichkeit gegenüber einem Impfstoffbestand- Impfung auszuschließen. teil sollte nicht geimpft werden: Bitte teilen Sie der Impfärz- Zur Anwendung der COVID-19-Impfstoffe in der Schwan- tin/dem Impfarzt vor der Impfung mit, wenn Sie Allergien gerschaft und Stillzeit liegen noch keine ausreichenden haben. Wer nach der 1. Impfung eine allergische Sofortre- Erfahrungen vor. Die STIKO empfiehlt die generelle Imp- aktion (Anaphylaxie) hatte, sollte die 2. Impfung nicht er- fung in der Schwangerschaft derzeit nicht – unabhängig halten. von der Art des COVID-19-Impfstoffes. In Einzelfällen kann Vektor-Impfstoffe: Seit Einführung der Impfung kam es Schwangeren aber nach Nutzen-Risiko-Abwägung und sowohl nach der Impfung mit Vaxzevria® als auch mit CO- nach ausführlicher Aufklärung eine Impfung ab dem 2. VID-19 Vaccine Janssen® in einigen seltenen Fällen, und Schwangerschaftsdrittel mit einem mRNA-Impfstoff (Co- zwar ganz überwiegend bei Personen in einem Alter unter mirnaty® oder COVID-19 Vaccine Moderna®) angeboten 60 Jahren, zu schweren Nebenwirkungen (siehe unten werden. Bei der Nutze-Risiko-Abwägung sollten Vorerkran- ,,Sind Impfkomplikationen möglich?‘‘). kungen, die ein hohes Risiko für einen schweren Verlauf der COVID-19-Erkrankung darstellt, oder Lebensumstände mit Für Personen, die 60 Jahre und älter sind, empfiehlt die einem hohen Risiko, sich mit SARS-CoV-2 anzustecken, STIKO die Impfung mit Vaxzevria® oder COVID-19 Vaccine beachtet werden. Die STIKO hält es für unwahrscheinlich, Janssen®. Diese Empfehlung beruht darauf, dass für die dass eine Impfung der Mutter während der Stillzeit ein Risi- COVID-19-Vektor-Impfstoffe in dieser Altersgruppe eine ko für den Säugling darstellt. gute Wirksamkeit gezeigt werden konnte, zudem das Risi- ko, schwer an COVID-19 zu erkranken oder an COVID-19 Wie verhalte ich mich vor und nach der Impfung? zu versterben, deutlich höher als bei jüngeren Personen ist Wenn Sie nach einer früheren Impfung oder anderen Sprit- und schließlich, dass die unter „Sind Impfkomplikationen ze ohnmächtig geworden sind oder zu Sofortallergien nei- möglich?“ beschriebenen Nebenwirkungen ganz überwie- gen, teilen Sie dies bitte der Impfärztin /dem Impfarzt vor gend bei Personen unter 60 Jahren auftraten. der Impfung mit. Dann kann sie/er Sie nach der Impfung Für Personen unter 60 Jahren ist die Impfung mit Vax- gegebenenfalls länger beobachten. zevria® oder COVID-19 Vaccine Janssen® laut STIKO- Zu anderen Impfungen soll ein Abstand von mindestens 14 Empfehlung nach ärztlicher Aufklärung und bei individu- Tagen eingehalten werden. eller Risikoakzeptanz der zu impfenden Person ebenfalls möglich. Für die individuelle Risikoabschätzung durch die Bitte teilen Sie der Ärztin / dem Arzt vor der Impfung mit, zu impfende Person sollten einerseits das Risiko der be- wenn Sie an einer Gerinnungsstörung leiden oder gerin- schriebenen Komplikationen und andererseits das Risiko nungshemmende Medikamente einnehmen. Die Ärztin / für eine Infektion mit SARS-CoV2 oder eine COVID-19-Er- der Arzt wird mit Ihnen abklären, ob Sie unter Einhaltung krankung abgewogen werden. Hierfür sollte zum einen einfacher Vorsichtsmaßnahmen geimpft werden können. beachtet werden, dass die unten beschriebenen Blutge- Es spricht nichts gegen eine Impfung bei Personen mit ei-
Seite 4 von 5 ner Immunschwäche. Es ist jedoch möglich, dass die Imp- Impfreaktionen nach Gabe von Comirnaty® waren im fung bei diesen Personen nicht so wirksam ist. Bitte teilen zumeist 2-monatigen Beobachtungszeitraum: Schmer- Sie der Ärztin / dem Arzt vor der Impfung auch mit, wenn zen an der Einstichstelle (mehr als 90 %), Müdigkeit Sie nach einer Impfung in der Vergangenheit eine allergi- und Kopfschmerzen (mehr als 70 %), Muskelschmerzen sche Reaktion hatten oder Allergien haben. Die Ärztin / der und Schüttelfrost (mehr als 40 %), Gelenkschmerzen und Arzt wird mit Ihnen abklären, ob etwas gegen die Impfung Fieber (mehr als 20 %). spricht. COVID-19 Vaccine Moderna®: Die am häufigsten berichte- Nach der Impfung müssen Sie sich nicht besonders scho- ten Impfreaktionen den Zulassungsstudien waren Schmer- nen. Bei Schmerzen oder Fieber nach der Impfung (s. „Wel- zen an der Einstichstelle (mehr als 90 %), Müdigkeit (70 %), che Impfreaktionen können nach der Impfung auftreten?“) Kopf- und Muskelschmerzen (mehr als 60 %), Gelenk- können schmerzlindernde / fiebersenkende Medikamente schmerzen und Schüttelfrost (mehr als 40 %), Übelkeit oder (z. B. Paracetamol) eingenommen werden. Ihre Hausärztin / Erbrechen (mehr als 20 %), Schwellung oder Schmerzemp- Ihr Hausarzt kann Sie hierzu beraten. findlichkeit der Lymphknoten in der Achselhöhle, Fieber, Schwellung an der Einstichstelle (jeweils mehr als 10 %). Begeben Sie sich unverzüglich in ärztliche Behandlung, Häufig (zwischen 1 % und 10 %) wurde über allgemeinen wenn Sie nach der Impfung mit einem Vektor-Impfstoff Ausschlag sowie Ausschlag, Rötung und Nesselsucht an Atemnot, Brustschmerzen, Beinschwellungen, anhaltende der Einstichstelle berichtet. Gelegentlich (zwischen 0,1 % Bauchschmerzen oder Sehstörungen entwickeln. Suchen und 1 %) trat Juckreiz an der Einstichstelle auf. Sie auch sofort eine Ärztin oder einen Arzt auf, wenn Sie ei- nige Tage nach der Impfung starke oder anhaltende Kopf- Vaxzevria®: Die am häufigsten berichteten Impfreaktionen schmerzen haben oder Blutergüsse oder punktförmige in den Zulassungsstudien waren Druckempfindlichkeit an Hautblutungen außerhalb der Einstichstelle auftreten. der Einstichstelle (mehr als 60 %), Schmerzen an der Ein- stichstelle, Kopfschmerzen und Ermüdung (mehr als 50 Welche Impfreaktionen können nach der Imp- %), Muskelschmerzen und Unwohlsein (mehr als 40 %), fung auftreten? erhöhte Temperatur und Schüttelfrost (mehr als 30 %), Nach der Impfung kann es als Ausdruck der Auseinander- Gelenkschmerzen und Übelkeit (mehr als 20 %). Häufig setzung des Körpers mit dem Impfstoff zu kurzfristigen, (zwischen 1 % und 10 %) wurde eine Verringerung der Blut- vorübergehenden Lokal- und Allgemeinreaktionen kom- plättchenzahl (Thrombozytopenie), Erbrechen, Durchfall, men. Diese Reaktionen können auch Fieber, Schüttelfrost Rötung und Schwellung der Einstichstelle sowie Fieber und andere grippeähnliche Beschwerden sein. Diese Reak- beobachtet. Gelegentlich (zwischen 0,1 % und 1 %) traten tionen treten meist innerhalb von Tagen nach der Impfung Lymphknotenschwellungen, verminderter Appetit, Schwin- auf und klingen für gewöhnlich innerhalb weniger Tage del, Schläfrigkeit, vermehrtes Schwitzen, Juckreiz und ein nach der Impfung wieder ab. allgemeiner Hautausschlag auf. Comirnaty®: In den Zulassungsstudien, die alle Studien- COVID-19 Vaccine Janssen®: Die am häufigsten berich- teilnehmerinnen und Studienteilnehmer ab 12 Jahren teten Impfreaktionen in den Zulassungsstudien waren berücksichtigen, wurden folgende Impfreaktionen bei we- Schmerzen an der Einstichstelle (mehr als 40 %), Kopf- niger als 10 % der Personen berichtet: Häufig (zwischen schmerzen, Ermüdung und Muskelschmerzen (mehr als 30 1 % und 10 %) traten Übelkeit und Rötung der Einstich- %) sowie Übelkeit (mehr als 10 %). Häufig (zwischen 1 % stelle auf. Gelegentlich (zwischen 0,1 % und 1 %) traten und 10 %) wurde über Fieber, Husten, Gelenkschmerzen, Lymphknotenschwellungen, Schlaflosigkeit, Schmerzen Rötung und Schwellung der Einstichstelle sowie Schüttel- im Impfarm, Unwohlsein, Juckreiz an der Einstichstelle frost berichtet. Gelegentlich (zwischen 0,1 % und 1 %) tra- sowie Überempfindlichkeitsreaktionen (z. B. allgemeiner ten Zittern, Niesen, Schmerzen im Mund und Rachen, ge- Ausschlag und Juckreiz) auf. Seit Einführung der Imp- nereller Ausschlag, vermehrtes Schwitzen, Schwäche der fung wurde außerdem sehr häufig (bei 10 % oder mehr) Muskeln, Schmerzen in Arm und Bein, Rückenschmerzen, über Durchfall und häufig (zwischen 1 % und 10 %) über allgemeines Schwächegefühl und Unwohlsein auf. Erbrechen berichtet. Die meisten Reaktionen sind bei älteren Personen etwas Sehr häufig auftretende Impfreaktionen (bei mehr als 10 % seltener als bei jüngeren Personen zu beobachten. Die der Personen) können abhängig vom Alter berichtet werden: Impfreaktionen sind zumeist mild oder mäßig ausgeprägt und treten bei den mRNA-Impfstoffen etwas häufiger nach Personen ab 16 Jahren: Die am häufigsten berichteten der 2. Impfung auf. Bei Vaxzevria® von AstraZeneca treten Impfreaktionen in den Zulassungsstudien waren diese Reaktionen nach der 2. Impfung etwas seltener als Schmerzen an der Einstichstelle (mehr als 80 %), Mü- nach der 1. Impfung auf. digkeit (mehr als 60 %), Kopfschmerzen (mehr als 50 %), Muskelschmerzen und Schüttelfrost (mehr als 30%), Ge- Sind Impfkomplikationen möglich? lenkschmerzen (mehr als 20 %), Fieber und Schwellung der Impfkomplikationen sind über das normale Maß einer Impf- Einstichstelle (mehr als 10 %). reaktion hinausgehende Folgen der Impfung, die den Ge- Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 15 Jahren: sundheitszustand der geimpften Person deutlich belasten. Die in den Zulassungsstudien am häufigsten berichteten
Seite 5 von 5 Comirnaty® und Moderna®: In den umfangreichen klini- Seit Einführung der Impfung wurden in sehr seltenen Fäl- schen Prüfungen vor der Zulassung wurden nach Gabe len allergische Sofortreaktionen (anaphylaktische Reaktio- der mRNA-Impfstoffe selten (zwischen 0,1 % und 0,01 %) nen) berichtet. Diese traten kurz nach der Impfung auf und Fälle von akuter Gesichtslähmung beobachtet (Comirnaty®: mussten ärztlich behandelt werden. 4 Fälle nach Gabe des Impfstoffs; COVID-19 Vaccine Wenn nach einer Impfung Symptome auftreten, welche die Moderna®: 3 Fälle nach Gabe des Impfstoffs und 1 Fall in oben genannten schnell vorübergehenden Lokal und Allge- der Kontrollgruppe). In allen Fällen bildete sich die Gesichts- meinreaktionen überschreiten, steht Ihnen Ihre Hausärztin / lähmung nach einigen Wochen zurück. Diese Gesichtsläh- Ihr Hausarzt selbstverständlich zur Beratung zur Verfügung. mungen stehen möglicherweise im ursächlichen Zusam- Bei schweren Beeinträchtigungen, insbesondere Atemnot, menhang mit der Impfung. Überempfindlichkeitsreaktionen Brustschmerzen, Beinschwellungen, anhaltenden Bauch- wurden in seltenen Fällen (zwischen 0,1 % und 0,01 %) schmerzen oder Sehstörungen oder wenn Sie einige Tage beobachtet: Nesselsucht oder Gesichtsschwellung nach nach der Impfung starke oder anhaltende Kopfschmerzen Gabe von Comirnaty® und 2 Fälle von Gesichtsschwellung haben oder Blutergüsse oder punktförmige Hautblutungen nach Gabe von COVID-19 Vaccine Moderna®. außerhalb der Einstichstelle auftreten, begeben Sie sich bit- Vaxzevria®: Seit Einführung der Impfung wurden nach te unverzüglich in ärztliche Behandlung. einer Impfung mit Vaxzevria® in sehr seltenen Fällen (we- Bisher wurden in Deutschland mehrere Millionen Dosen der niger als 0,01%) Blutgerinnsel (Thrombosen), verbunden mRNA-COVID-19-Impfstoff verabreicht. Die bisher an das mit einer Verringerung der Blutplättchenzahl (Thrombozy- Paul-Ehrlich-Institut gemeldeten unerwünschten Reaktio- topenie), teilweise auch mit Blutungen einhergehend, be- nen nach Impfung mit mRNA-Impfstoffen waren vor allem obachtet. Darunter waren einige schwere Fälle mit Blutge- vorübergehende Lokal und Allgemeinreaktionen. Anaphy- rinnseln an unterschiedlichen oder ungewöhnlichen Stellen laktische Reaktionen (allergische Sofortreaktionen) wur- (z. B. im Gehirn als Sinusvenenthrombosen oder im Bauch- den sehr selten nach Impfung mit den beiden mRNA- raum), zusammen mit erhöhter Gerinnungsaktivität oder Impfstoffen berichtet. auch Blutungen im ganzen Körper. Die Mehrzahl dieser Fäl- le trat innerhalb von 2 bis 3 Wochen nach der Impfung und Grundsätzlich können – wie bei allen Impfstoffen – in überwiegend bei Personen unter 60 Jahren auf. Einige der sehr seltenen Fällen eine allergische Sofortreaktion bis hin beschriebenen Fälle endeten tödlich oder mit bleibendem zum Schock oder andere auch bisher unbekannte Kompli- Schaden. kationen nicht ausgeschlossen werden. Wenn nach einer Impfung Symptome auftreten, welche die oben genannten COVID-19 Vaccine Janssen®: In seltenen Fällen (0,01 % bis schnell vorübergehenden Lokal- und Allgemeinreaktionen 0,1 %) traten Überempfindlichkeitsreaktionen und Nessel- überschreiten, steht Ihnen Ihre Hausärztin / Ihr Hausarzt sucht auf. Darüber hinaus wurden nach einer Impfung mit selbstverständlich zur Beratung zur Verfügung. Bei schwe- COVID-19 Vaccine Janssen® in sehr seltenen Fällen (weni- ren Beeinträchtigungen begeben Sie sich bitte umgehend ger als 0,01 %) Blutgerinnsel (z. B. im Gehirn als Sinusve- in ärztliche Behandlung. nenthrombosen oder auch im Bauchraum) verbunden mit einer Verringerung der Blutplättchenzahl (Thrombozyto- Es besteht die Möglichkeit, Nebenwirkungen auch selbst zu penie) und bei einem Teil mit tödlichem Ausgang beob- melden: https://nebenwirkungen.bund.de achtet. Diese Fälle traten innerhalb von 3 Wochen nach der Impfung und überwiegend bei Personen unter 60 Jahren auf. Diese Fälle werden aktuell sorgfältig geprüft. Sollten Sie über diese schriftlichen Informationen hinaus Fragen haben, steht Ihnen die Impfärztin oder der Impfarzt zur Verfügung. Ich habe die schriftliche Aufklärung im Vorfeld erhalten, gelesen und verstanden und bestätige, dass meine Fragen ausreichend beantwortet wurden. Ort, Datum Unterschrift der zu impfenden Person (bzw. des gesetzlichen Vertreters) Dieser Aufklärungsbogen entspricht inhaltlich dem Aufklärungsbogen des Robert-Koch- Unterschrift des Arztes/der Ärztin Instituts und wird laufend aktualisiert.
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