Aufschwung mit angezogener Handbremse - Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V - GDV
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. Fokus Märkte September 2021 Aufschwung mit angezogener Handbremse
02 Executive Summary Executive Summary Die konjunkturelle Dynamik und mit ihr die Kursentwicklung an den Finanzmärkten profitierten erwartungsgemäß von den Lockerungen der Corona-Beschränkungen im Frühjahr. Auch auf den Versicherungsmärkten konnte im zweiten Quartal 2021 eine leichte Beitragserholung verzeichnet werden. Mit der Flutkatastrophe und ihren Rekordschäden rückte im Juli das Thema Nachhaltigkeit und insbesondere Klima- schutz, das auch aus Sicht der Bevölkerung die zentrale Zukunftsherausforderung ist, in den Mittelpunkt der Geschäftsentwicklung der Versicherer. → Die deutsche Wirtschaft hat sich im zweiten Quartal 2021 deutlich erholt. Auch im laufenden Sommerquartal erwarten wir ein kräftiges Wachstum. Dämpfende Effekte gehen von den anhal- tenden Materialengpässen sowie der sich abzeichnenden vierten Corona-Welle aus. → Zwischen wirtschaftlicher Erholung und Sorgen vor den Folgen der Delta-Variante geben die Staatsanleiherenditen weiter nach, während die Kurse an den Aktienmärkten neue Allzeithoch- stände markieren. → Nach den schweren Schäden durch Starkregen und Hochwasser im Sommer erreichen die Leistungen in der Schaden- und Unfallversicherung ein Rekordniveau. Mit dem gestiegenen Bewusstsein für Naturgefahrenrisiken ergibt sich voraussichtlich eine zusätzliche Nachfrage nach Absicherung. F o k u s M ä r k t e - September 2021
Inhalt 03 Inhalt Executive Summary 02 Global View 04 Gesamtwirtschaft 05 Fokusthema: Nachhaltigkeit 08 Finanzmärkte 10 Versicherungsmärkte 13 Anhang 17 Fokus Märkte-September 2021
04 Global View Global View Dr. Björn Ohl Weniger als zwei Wochen vor der richtungsweisenden und ganz besonders in den USA. Während in vielen Me- Bundestagswahl liegt es nahe, über die voraussichtlichen dien die weitverbreiteten Ängste vor einer außer Kont- Machtverhältnisse in Berlin nach sechzehn Jahren Mer- rolle geratenden Geldentwertung bedient werden, zeigt kel zu reflektieren. Doch angesichts der aktuellen Umfra- sich das Gros der Ökonomen noch unbeeindruckt und gewerte der Parteien und unter Berücksichtigung unver- verweist auf Sonder- und Basiseffekte, die im Verlauf der meidbarer Prognosefehler wird schnell klar, dass sich der- Pandemie vor allem zu einer höheren Volatilität der In- zeit kaum etwas Verlässliches über den Wahlausgang am flation geführt haben und voraussichtlich erst im neu- 26. September sagen lässt. Zu viele Bündnisse liegen im en Jahr abklingen werden. Bis dahin wird die Inflati- Bereich des Vorstellbaren, wenn man den Umfragewer- on weiter Schlagzeilen produzieren, wenn die erhöhte ten der Demoskopen Glauben schenkt, und zu viele De- Inflationsdynamik in den nächsten Monaten absehbar tailfragen können in den bevorstehenden Koalitionsver- weiter zulegen wird. Besonnen reagieren auch die Ak- handlungen noch den entscheidenden Ausschlag geben. teure an den Finanzmärkten und die Geldpolitiker der Deutlich zuverlässiger gestaltet sich die Einschät- EZB und Fed. Denn einerseits bleiben die marktimpli- zung der aktuellen Corona-Lage. Nach dem Abklingen ziten Inflationserwartungen bislang fest verankert und der dritten Infektionswelle im Mai und der Ausbreitung andererseits richten EZB und Fed ihren geldpolitischen der Delta-Variante seit Juli befindet sich Deutschland Kurs weiter unbeirrt am Narrativ der transitorisch hö- gerade auf dem Weg in die vierte Infektionswelle. Auch heren Inflationsdynamik aus. rund achtzehn Monate, nachdem hierzulande die ers- Das heißt konkret eine Fortführung der Geldpolitik te Corona-Infektion nachgewiesen wurde, konnte die der ruhigen Hand und zugleich eine weiter äußerst ex- Ausbreitung der Infektionskrankheit nicht dauerhaft pansiv ausgerichtete Geldpolitik im Euroraum und in zurückgedrängt werden. Vielmehr hat sich das Virus in den USA. Daran ändern auch die jüngsten Bemühun- der Gesellschaft breit gemacht und festgesetzt. Selbst gen seitens der EZB und der Fed nichts, den Einstieg in die Verfügbarkeit wirksamer Impfstoffe hat bisher an- den Ausstieg der extrem lockeren Geldpolitik einzulei- gesichts einer unzureichenden Impfquote nicht den fi- ten bzw. vorzubereiten. Die von EZB-Präsidentin Lagarde nalen Triumpf über SARS-CoV-2 gebracht. Neuerliche angekündigten und vom Fed-Vorsitzenden Powell in Lockdowns erscheinen zwar eher unwahrscheinlich, völ- Aussicht gestellten Rückführungen der Wertpapierkäufe lig auszuschließen sind sie allerdings nicht. Weitere Be- stellen in dem einen Fall keine signifikante Drosselung schränkungen für Ungeimpfte und Ungetestete wird die und in dem anderen Fall kein größeres Risiko eines un- Politik jedoch ganz sicher in Erwägung ziehen. geordneten taperings dar. Und in jedem Fall liegen die Nicht nur das gesellschaftliche Leben, sondern auch nächsten Leitzinserhöhungen selbst bei günstigem Kon- die Wirtschaft leidet weiterhin unter der Pandemie. So junkturverlauf noch in einiger Ferne. klafft in Deutschland noch immer eine Lücke von rund Es verwundert nicht, dass an den internationalen Fi- drei Prozent zwischen der aktuellen gesamtwirtschaft- nanzmärkten das bestehende Niedrigzinsumfeld weiter lichen Leistung, gemessen am realen BIP im zweiten in die Zukunft fortgeschrieben wird. Wo keine nachhal- Quartal 2021, und dem Niveau, das bereits Ende 2019 tigen Inflationstreiber erkennbar werden, bleibt auch die vor Ausbruch der Pandemie erreicht wurde. Die fortge- Geldpolitik im Euroraum und den USA expansiv ausge- setzten Beeinträchtigungen der internationalen Liefer- richtet, was niedrige Leitzinsen und Kapitalmarktren- ketten und anhaltenden Materialknappheiten machen diten impliziert, so die Mehrheitserwartung der Anle- gerade vielen deutschen Unternehmen wegen ihrer glo- ger. Die Investoren weichen deshalb notgedrungen wei- balen Ausrichtung stark zu schaffen. Dass die Wirtschaft ter auf höherverzinsliche und damit riskantere Anla- hierzulande im dritten Quartal keine noch kräftigere gen aus. Das TINA-Prinzip (there is no alternative), das Konjunkturerholung durchläuft, liegt nicht an mangeln- die Anlagepolitik der Investoren diktiert, sorgt für wei- der Nachfrage, sondern an ebendiesen angebotsseitigen ter steigende Preise von risk assets. Vieles spricht dafür, Bremseffekten. dass zumindest an den Finanzmärkten die (Anlage-) Po- Für viel Gesprächsstoff sorgten in den letzten Mona- litik auch nach dem 26. September „alternativlos“ bleibt. ten die unerwartet hohen Inflationsraten in Deutschland F o k u s M ä r k t e - September 2021
Gesamtwirtschaft 05 Gesamtwirtschaft Dr. Rolf Ketzler Impffortschritte unterstüt- Zuletzt mehrten sich sowohl in den USA, zen globale Konjunktur aber auch in China die Anzeichen dafür, dass die Konjunkturentwicklung am aktuellen Rand an Schwung verloren hat. Eine Rolle da- Im zweiten Quartal 2021 gewann die Erholung bei spielt die Ausbreitung der Delta-Varian- der globalen Konjunktur an Schwung. Getra- te, die in China zu lokalen Einschränkungen gen wurde das Wachstum aufgrund der deutli- geführt hat. Zudem ist die chinesische Wirt- chen Fortschritte bei den Impfkampagnen vor schaftspolitik inzwischen wieder stärker auf allem vom Euroraum und den USA. Die ameri- stabilitätspolitische Erwägungen ausgerichtet. kanische Wirtschaft setzte ihren Aufschwung In den USA, aber auch anderen fortgeschritte- im Frühjahr 2021 mit einer Quartalswachs- nen Volkswirtschaften, bremsen vielfach Ma- tumsrate von +1,6 % fort und übertraf dabei terialengpässe den Aufschwung. Vor diesem erstmals wieder ihr Vorkrisenniveau. Hintergrund sind die Wachstumssorgen für Das reale BIP im Euroraum legte nach die Entwicklung der globalen Konjunktur et- Euroraum setzt zwei Rückgängen im Winterhalbjahr im zwei- was angestiegen. Aus Sicht der Bundesbank Erholungskurs im ten Quartal 2021 überraschend deutlich um überwiegen für dieses und nächstes Jahr der- Frühjahr fort +2,2 % ggü. dem Vorquartal zu. Der Rückstand zeit vor allem aufgrund des begrenzten Impf- zum Vorkrisenniveau verringerte sich auf fortschritts in vielen Schwellenländern die 2,5 %. Die konjunkturelle Entwicklung in den konjunkturellen Abwärtsrisiken. Mitgliedsstaaten zeigte dabei ein heterogenes Bild. Besonders kräftig fiel das BIP-Wachstum in Italien (+2,7 % ggü. Vorquartal) sowie in Spa- nien (+2,8 % ggü. Vorquartal) aus. Frankreich dagegen verzeichnete mit +0,9 % nur eine mo- derate BIP-Zuwachsrate. Mittlerweile sind die großen Euro-Mitgliedsstaaten mit Ausnahme Spaniens in ihrem Erholungsprozess nahezu gleichauf (siehe Abbildung 1), liegen aber inzwi- schen deutlich hinter den USA zurück. Erholungsprozess der Euro-Mitgliedstaaten nähert sich an In vielen Schwellenländern lastete da- Abbildung 1 · Verlauf des realen BIP (Q4 2019=100) gegen das Pandemiegeschehen auf der Kon- Deutschland Euroraum Frankreich Italien Spanien USA junktur. Eine Ausnahme bildet die chinesische Wirtschaft, die sich im zweiten Quartal wei- 105 terhin robust entwickelte. Vor diesem Hintergrund zeichnet sich ein 100 97,5 zunehmend divergierender Erholungspro- zess der Weltwirtschaft ab. Gegenüber sei- 95 nem letzten Konjunkturausblick vom April hob der IWF im Juli seine BIP-Prognose für 90 das Jahr 2021 für die fortgeschrittenen Volks- 85 wirtschaften um 0,5 Prozentpunkte auf +5,6 % an, während er sie für die Gruppe der Schwel- 80 len- und Entwicklungsländer zurückgenom- men hat. Die letzte Wachstumsprognose des 75 IWF für den Euroraum beläuft sich auf +4,6 % Q3 2019 Q1 2020 Q3 2020 Q1 2021 Q3 2021 (2021) bzw. +4,4 % (2022). Quelle: Refinitiv F o k u s M ä r k t e - September 2021
06 Gesamtwirtschaft Inflation vorerst weiter Deutschland: Aufschwung angestiegen durch Lieferengpässe gebremst Der Preisauftrieb hat sich in den letzten Mo- naten wie von uns in der letzten Fokus-Märk- Die deutsche Wirtschaft erholte sich im zwei- te Publikation erwartet weiter verstärkt. Im ten Quartal 2021 ebenfalls kräftig. Das reale Euroraum kletterte die Inflation im August BIP stieg um +1,6 % ggü. dem Vorquartal an. von +2,2 % auf +3,0 % (ggü. Vorjahresmonat) Damit konnte allerdings der BIP-Einbruch zu und liegt damit deutlich oberhalb der neuen Jahresbeginn in Höhe von -2,2 % nicht voll- EZB-Zielmarke von 2 %. Die aktuell hohen In- ständig aufgeholt werden. Insgesamt liegt flationsraten stehen u. a. im Zusammenhang die Wirtschaftsleistung zum Ende des ersten mit Basiseffekten, die sich bspw. in dem kräfti- Halbjahrs 2021 noch um 3,3 % unterhalb des gen Anstieg der Energiepreise ggü. dem Vorjah- Vorkrisenniveaus. reszeitraum widerspiegeln. Gleichzeitig hat sich Der Konjunkturverlauf profitierte nach zuletzt auch der unterliegende Preistrend etwas Abklingen der dritten Infektionswelle vor al- verstärkt. Im August stieg die Kerninflation auf lem von den Lockerungen der Corona-Restrik- +1,6 %. Maßgeblich hierfür sind vor allem hö tionen im Dienstleistungsbereich. Der private Deutsche Konjunktur here Preise für Güter, die zum Teil Ausdruck ak- Verbrauch entwickelte sich infolgedessen zum profitiert von Erho- tuell bestehender Angebotsengpässe sind. Auch wichtigsten Wachstumsträger des zweiten lung im Dienstleis- Sondereffekte wie die veränderte Lage des Som- Quartals. Auch der staatliche Konsum stützte tungssektor merschlussverkaufs in einigen Länder oder die das Wachstum. Die Ausrüstungsinvestitionen Rückführung der befristeten Mehrwertsteuer- nahmen nur geringfügig zu (siehe Tabellenan- senkung in Deutschland spielen hierbei eine hang). Auf der Entstehungsseite blieben die Lie- Rolle. Der Anstieg bei den Preisen für Dienst- ferengpässe bei Vorprodukten in der Industrie leistungen im August fiel dagegen moderat aus. bestehen und verstärkten sich in einigen Be- In den USA ist die starke Beschleunigung reichen. Vor diesem Hintergrund bremste die des Preisauftriebs im Juli auf hohem Niveau Industrieproduktion trotz hoher Auftragsbe- einstweilen zum Stillstand gekommen. Die stände das Wachstum im Frühjahr. jährliche Inflationsrate verharrte den zwei- ten Monat in Folge bei +5,4 %. Die Mehrzahl der Marktbeobachter, aber Normalisierung des Konsums auch EZB und Fed, gehen weiterhin von einer schiebt Wachstum an anhaltend hohen Preisdynamik aus, bevor sich Auch in den nächsten Monaten wird der Auf- die Preissteigerungsraten im Jahr 2022 wie- schwung aller Voraussicht nach vom privaten der normalisieren werden. Die EZB prognos- Konsum getragen. Dabei spielt die häufig dis- tiziert nach +2,2 % in 2021 eine jahresdurch- kutierte Frage, wie die privaten Haushalte ihre schnittliche Inflationsrate von +1,7 % für 2022. zusätzlichen Ersparnisse aus der Corona Zeit Vor dem Hintergrund der fortschreiten- nutzen, nur eine untergeordnete Rolle (ver- den Erholung im Euroraum beschloss der EZB- gleich Ausgabe 2/2021). Vielmehr ist aus unse- Rat auf seiner September-Sitzung, die Wertpa- rer Sicht zunächst ausschlaggebend, dass sich pierkäufe im Rahmen des PEPP gegenüber den das Konsumentenverhalten wieder normali- vorangegangenen beiden Quartalen moderat siert. Da der private Verbrauch Ende des zwei- zu verringern. Über die Zukunft des PEPP soll ten Quartals noch knapp 6 % unter dem Vor- im Dezember entschieden werden. In den USA krisenniveau lag, ist rein rechnerisch der Auf- hatte der Fed-Vorsitzende Powell eine Reduk- holbedarf hier nach wie vor besonders groß. tion der Anleihekäufe noch in diesem Jahr in Mit der Erholung des privaten Konsums Aussicht gestellt. Voraussetzung dafür ist ins- im zweiten Quartal sank die Sparquote auf besondere, dass sich die Lage auf dem ame- 16,8 % (zuvor 19 %) und liegt damit weiter über rikanischen Arbeitsmarkt weiter verbessert. ihrem langjährigen Durchschnitt von etwa Die Anzahl neu geschaffener Stellen im Au- 11 %. Für das laufende dritte Quartal rechnen gust enttäuschte hingegen. wir mit einem erneuten, kräftigen Anstieg der F o k u s M ä r k t e - September 2021
Gesamtwirtschaft 07 privaten Konsumausgaben (und spiegelbild- Vor diesem Hintergrund spricht vieles da- lich mit einem Absinken der Sparquote), vor für, dass der Wachstumshochpunkt im dritten allem, da im Unterschied zum Vorquartal der Quartal erreicht wird und fortan wieder mo- Dienstleistungssektor über den gesamten Zeit- deratere Wachstumsraten zu erwarten sind. raum nur noch vergleichsweise geringen Be- Die Konsens-Schätzung der von Bloomberg schränkungen unterliegt. Gleichzeitig ist auch befragten Volkswirte für das Gesamtjahr geht die Mobilität der Bevölkerung im Juli und Au- derzeit von einem BIP-Wachstum für das gust noch einmal deutlich angestiegen. Der Gesamtjahr 2021 von +3,2 % aus. private Konsum profitiert zudem von der an- Für das kommende Jahr gehen Konjunktur- haltenden Erholung am Arbeitsmarkt und da- beobachter ebenfalls von einem verhältnismä- mit verbunden einem Anstieg der verfügbaren ßig kräftigen Wachstum aus, wobei hier auch Sparquote im Einkommen. Rückschläge sind allerdings zu Überhangeffekte zum Tragen kommen wer- zweiten Quartal erwarten, wenn infolge der Ausbreitung der den. Selbst im Falle eines begrenzten Abbaus wieder rückläufig, Delta-Variante oder ggf. neuer Virus-Varian- der Überschussersparnisse dürften Aufholef- aber weiterhin ten neuerliche Einschränkungen, etwa für Un- fekte bei den privaten Konsumausgaben schritt- über langjährigem geimpfte, erlassen werden sollten. weise an Bedeutung verlieren. Dagegen ist bei Durchschnitt einer allmählichen Überwindung der Angebots engpässe damit zu rechnen, dass die Industrie Wachstumshochpunkt angesichts des großen Auftragsbestands einen im dritten Quartal wichtigen Beitrag zur Wertschöpfung leisten Vor diesem Hintergrund wird sich das Wachs- kann. In diesem Fall ist auch mit einem Anstieg tumstempo im dritten Quartal nach unserer der Investitionsnachfrage zu rechnen, die sich Einschätzung beschleunigen. Die Flutkatas- im Unternehmensbereich seit Jahresbeginn nur trophe und die im Zuge dessen zerstörte In verhalten entwickelt hat. Dies gilt insbesondere frastruktur wird aufgrund ihrer regionalen Be- in Bezug auf die Transformation zu einer nach- grenztheit die Konjunkturentwicklung kaum haltigen Wirtschaft, die sowohl im Unterneh- stärker beeinträchtigen. Zudem konnte nach mens- als auch im öffentlichen Bereich hohe drei Rückgängen in Folge im Juli die Industrie- Investitionssummen zur Erreichung der ehr- produktion wieder zulegen (+1,3 % ggü. Vormo- geizigen Klimaziele erforderlich macht. Vieles nat). Gleichwohl deutet der anhaltende Rück- deutet auf eine Verschiebung der politischen gang der Geschäftserwartungen für das Ver- Prioritäten nach der Bundestagswahl zuguns- arbeitende Gewerbe des ifo-Indexes darauf ten des Klimaschutzes hin. hin, dass die Materialengpässe weiter ge- genwärtig sind und damit aktuell noch nicht von einer nachhaltigen Trendumkehr gespro- ifo Geschäftsklima: Erwartungen erneut eingetrübt chen werden kann. Abbildung 2 · ifo Geschäftsklima Index, 2015=100 Der Verlauf des ifo-Indexes, der im Juli und August aufgrund deutlich geringerer Erwar- Geschäftsklima Geschäftslage Geschäftserwartungen tungen nachgab, ist ein erstes Anzeichen da- 110 für, dass sich der Erholungsprozess mit hoher Wahrscheinlichkeit verlangsamen wird (siehe 102 Abbildung 2). Mit Blick auf die Dienstleistun- gen und den Einzelhandel spiegeln sich dabei 94 auch Sorgen vor einer vierten Corona-Welle wider, auch weil der bisher erreichte Impffort- schritt aus Sicht von Virologen zu gering ist. 86 Die Lageeinschätzung der Unternehmen hat sich allerdings weiter verbessert und befindet 78 sich jetzt auf dem höchsten Niveau seit zwei Jahren. Erstmals seit dem Beginn der Pande- 70 mie fällt die Lagebeurteilung höher aus als die JUN 19 SEP 19 DEZ 19 MRZ 20 JUN 20 SEP 20 DEZ 20 MRZ 21 JUN 21 SEP 21 Erwartungskomponente. Quelle: Refinitiv F o k u s M ä r k t e - September 2021
08 Fokusthema Fokusthema Dr. Rolf Ketzler Nachhaltigkeit und Versi- zialen Nachhaltigkeit zugeordnet werden kön- cherungen: Was denkt die nen. Große Bedeutung messen die Bürger aber auch dem Umwelt- und Klimaschutz bei, der Bevölkerung? Platz 5 im Ranking der Anforderungen an ein gutes Wirtschaftssystem einnimmt. 60 % der Nachhaltigkeit und insbesondere der Kli- Befragten geben an, dies sei besonders wich- maschutz haben sich in den letzten Jahren tig. Nahezu gleichauf liegt auf Platz 6 die Ge- zu dem dominierenden Thema in der wirt- nerationengerechtigkeit, die u. a. ein Leitbild schafts- und gesellschaftspolitischen Debat- für eine langfristig ausgerichtete Finanzpoli- te entwickelt. Auch in der Corona-Pandemie tik (und Rentenpolitik) darstellt. Überdurch- bewerten die Bürger die Bekämpfung des Kli- schnittlich oft werden Klimaschutz und Gene- mawandels weiterhin als wichtigste globale rationengerechtigkeit von der jüngeren Alters- Herausforderung. gruppe der 16- bis 29-Jährigen genannt. Im Unternehmenssektor hat die Anpas- Die Bürger sind sich weitgehend einig, dass sung der Geschäftsprozesse an eine nachhalti- der Klimaschutz eine Gemeinschaftsaufgabe ge Entwicklung inzwischen vielfach eine hohe von Unternehmen, Politik und Verbrau- Priorität erlangt. Auch die deutschen Versiche- chern ist, wobei die Wirtschaft am stärksten rer bekennen sich zu ihrer Verantwortung und gefordert ist. Die zentrale Rolle, die dem Finanz- richten ihr Handeln zunehmend an Nachhal- dienstleistungssektor in dem Transformations- tigkeitszielen aus. prozess zu einer klimaneutralen Wirtschaft zu- Vor diesem Hintergrund stellt sich die Fra- kommt, ist jedoch nur einem kleinen Teil der ge, wie im Rahmen der sozialen Marktwirt- Bevölkerung gegenwärtig. Nur 7 % der Befrag- schaft die Nachhaltigkeitswende am besten ge- ten meinen, dass der Finanzdienstleistungssek- staltet werden kann. Hier kommt der Wahr- tor wichtig für den Klimaschutz sei. nehmung und den Vorstellungen der Bevöl- kerung eine wichtige Bedeutung zu. Um mehr über die Meinung der Bürger in Erfahrung zu Nachhaltige Versicherungs- bringen, haben die Spitzenverbände der deut- produkte mit begrenzter schen gewerblichen Wirtschaft eine repräsen- tative Umfrage in Auftrag gegeben.1 Die Befra- Bekanntheit gung enthält einige direkte Bezüge zu Nach- haltigkeit und Versicherungen. Nachhaltige Versicherungsprodukte sind den- noch knapp einem Drittel der Befragten be- kannt, wobei die Fragestellung hier lediglich Nachhaltigkeit hat hohen die Kapitalanlage als Beispiel anführt. Der Stellenwert höchste Bekanntheitsgrad wird dabei unter den 30-44 Jährigen erreicht. Dies lässt sich vermutlich dadurch erklären, dass sich viele Die Erwartungen der Bevölkerung an das der Erwachsenen am Anfang ihres Berufsle- Wirtschaftssystem werden von Themen wie bens aktuell bzw. erst kürzlich mit längerfris- faire Arbeitsbedingungen, Gerechtigkeit und tigen Vorsorgeentscheidungen etwa in der Le- Sicherheit angeführt, die dem Bereich der so- bensversicherung befasst haben. Gleichwohl haben auch in dieser Altersgruppe 62 % keine 1 Die Meinungsumfrage wurde vom Institut für Kenntnis von nachhaltigen Versicherungspro- Demoskopie Allensbach Anfang Juli 2021 durchgeführt. Die gesamte Studie “Nachhaltigkeit in der sozialen dukten. Noch höher liegt dieser Wert bei den Marktwirtschaft“ kann hier abgerufen werden. jungen Erwachsenen (siehe Abbildung 3). Ins- F o k u s M ä r k t e - September 2021
Fokusthema 09 Bekanntheit nachhaltiger Große Potenziale Versicherungen Abbildung 4 · Anteil der Befragten, die sich vorstellen Abbildung 3 · Anteil der Befragten, die wussten, dass können, eine Versicherung bei einem Versicherungs- es Versicherungsprodukte mit einem Schwerpunkt auf unternehmen abzuschließen, das besonderen Wert auf Nachhaltigkeit gibt Umwelt- und Klimaschutz legt Bevölkerung insgesamt Altersgruppen Bevölkerung insgesamt Altersgruppen 40 % 38 % 60 % 51 % 32 % 31 % 30 % 50 % 29 % 46 % 46 % 46 % 30 % 43 % 40 % 20 % 30 % 10 % 20 % 16 - 29 30 - 44 45 - 59 > 60 16 - 29 30 - 44 45 - 59 > 60 Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Jahre Quelle: Allensbach Quelle: Allensbach gesamt besteht damit noch ein großer Bedarf Versicherungen abseits der Großstädte in klei- an Aufklärung. neren und mittelgroßen Städten bzw. in ländli- Der Verbreitungsgrad nachhaltiger Ver- chen Gegenden überdurchschnittlich groß ist. sicherungspolicen ist derzeit noch gering. Nur Grundsätzlich sind die Werte für Bekannt- 4 % der Umfrageteilnehmer geben an, eine heits- und Verbreitungsgrad nur als Moment- Versicherung bei einem Unternehmen abge- aufnahme einzustufen. Perspektivisch rech- schlossen zu haben, das besonderen Wert auf nen wir damit, dass der Markt für nachhal- Umwelt- und Klimaschutz legt. Bezogen auf tige Versicherungsprodukte an Bedeutung denjenigen Teil der Bevölkerung, der von der gewinnen wird. So lässt sich bei der Pro- Existenz nachhaltiger Versicherungsprodukte duktentwicklung derzeit ein Trend zu einer wusste, ist dieser Anteil mit 11 % etwas höher. stärkeren Berücksichtigung von Nachhaltig- Gleichzeitig deutet die Umfrage auf ein keitsaspekten beobachten, der voraussichtlich großes Potenzial für zukünftige Vertragsab- auch zu einem größeren Angebot führt. Zu- schlüsse hin. Mit 46 % ist der Anteil der Be- dem wird ab August 2022 im Rahmen der eu- völkerung deutlich höher, der sich einen Ab- ropäischen Versicherungsvertriebsrichtlinie schluss bei einem Versicherer vorstellen kann, eine Beratungspflicht zu Nachhaltigkeit einge- der besonderen Wert auf Umwelt- und Klima- führt. Allerdings zeigt die Umfrage auch, dass schutz legt. Besonders groß ist dieses Potenzi- die Bereitschaft in der Bevölkerung, für nach- al bei den 16- bis 29-Jährigen (siehe Abbildung 4), haltige Versicherungsprodukte deutlich mehr die ihrerseits wiederum ein vergleichsweise zu bezahlen, nur sehr gering ausgeprägt ist. geringes Wissen über nachhaltige Versiche- Gut 25 % der Befragten könnten sich aber vor- rungsprodukte haben. Insgesamt gilt aber, stellen, aus Klimaschutzgründen etwas mehr dass die Unterschiede zwischen den Altersklas- für Versicherungen auszugeben. Einen starken sen in Bezug auf Einstellungen zur Nachhal- Effekt auf das Beitragswachstum infolge einer tigkeit nicht sehr stark ausgeprägt sind. Er- zunehmenden Verbreitung nachhaltiger Versi- wartungsgemäß gibt es auch bei Personen mit cherungsprodukte ist daher nicht zwangsläu- mittlerem bzw. hohem Status ein hohes Inte- fig zu erwarten. Hierfür spricht auch, dass vo- resse an nachhaltigen Produkten. Interessant raussichtlich ein Teil der bisherigen Verträge ist ferner, dass die Präferenz für nachhaltige durch neue, nachhaltige Policen ersetzt wird. F o k u s M ä r k t e - September 2021
10 Finanzmärkte Finanzmärkte Dr. Max Hanisch Staatsanleiherenditen zwi- hen Inflationsraten – sowohl für Deutschland schen den Fronten als auch den Euroraum – für Aufmerksamkeit (siehe Absatz Gesamtwirtschaft). Die Knappheit vieler Produkte und gestiegene Preise für An den Bondmärkten stehen die Renditen für Zwischengüter haben die kurz- bis mittel- langlaufende Staatsanleihen im Spannungsfeld fristigen Inflationsrisiken steigen lassen. zwischen wirtschaftlicher Erholung und einer Die aus Euro-Inflationsswaps hergeleitete Ter- weiteren Ausbreitung der Delta-Variante. Bis mininflationsrate für einen Zeitraum von fünf Anfang Mai dominierte die Aussicht auf eine Jahren, der in fünf Jahren beginnt, notierte zu- Lockerung der pandemiebedingten Maßnah- letzt bei 1,75 %; der höchste Wert seit Anfang men. Fortschritte bei den Impfungen und po- 2018. Angesichts der dynamischen Inflations- sitive Konjunktursignale sorgten ebenfalls für entwicklung und guter Konjunkturdaten aus Zuversicht. Im gleichen Zuge waren die Bond- dem Euroraum positionierten sich Anleger be- renditen zehnjähriger deutscher Staatsanleihen reits im Vorfeld der EZB-Sitzung für eine Re- bis auf -0,1 % angestiegen (siehe Abbildung 5). Im duktion der wöchentlichen Wertpapierkäufe Juli kehrte sich diese Entwicklung jedoch ange- und trennten sich von europäischen Staats- sichts der Sorgen vor den wirtschaftlichen Fol- anleihen. Dies trieb die Rendite der zehnjäh- gen neuer Virus-Varianten und weiterer Anste- rigen Bundestitel auf ein Zwei-Monats-Hoch ckungswellen um. Die im Frühjahr verbreitete von -0,32 %. Zuversicht über ein mögliches baldiges Ende der Pandemie schwächte sich wieder ab und ließ die Marktteilnehmer erneut Sicherheit US-Bondrenditen stagnieren suchen. In der Folge sank die Bundrendite bis In den USA, deren wirtschaftlicher Erholungs- Ende August in den Bereich um -0,5 % und da- prozess dank einer früher gestarteten Impf- mit in den unteren Bereich der seit Ausbruch kampagne dem europäischen einige Mona- der Pandemie eingehaltenen Bandbreite. Ende te voraus ist, sorgte die Eintrübung zeitnaher August sorgten die robusten Konjunkturzahlen Konjunkturindikatoren für eine ähnliche Ent- aus dem Euroraum und die verhältnismäßig ho- wicklung. Die Erwartung, die Fed könnte ange- sichts andauernd hoher jährlicher Inflationsra- ten von über 5 % bald ihr derzeit noch laufen- Bondrenditen ziehen im August an des Wertpapierkaufprogramm drosseln, sorgte Abbildung 5 · Renditen zehnjähriger Staatsanleihen (in %) zuletzt ebenfalls für einen leichten Renditean- stieg auf über 1,3 %. Zwar könnten die überra- Deutschland USA (r. A.) 2,0 0,0 schend schwachen Zahlen vom US-amerikani- schen Arbeitsmarkt im August den Zeitplan für -0,2 1,5 dieses sog. „Tapering“ wenigstens bis ans Jah- 1,33 resende verschieben; der Fed-Vorsitzende Jero- -0,32 -0,4 me Powell hat wiederholt betont, eine substan- 1,0 zielle Erholung der Beschäftigung abwarten zu -0,6 wollen. Anderseits nährt das ebenfalls gemelde- te relativ starke Lohnwachstum das Narrativ ei- 0,5 -0,8 ner möglicherweise drohenden Lohn-Preis-Spi- rale. Wenn breit angelegte Lohnsteigerun- -1,0 0,0 gen zu Inflationsdruck führen, erhöht sich SEP 19 DEZ 19 MRZ 20 JUN 20 SEP 20 DEZ 20 MRZ 21 JUN 21 SEP 21 der Druck auf die Fed, die expansive Geld- Quelle: Datastream, Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. (GDV) politik früher zurückzuführen. Einer ähnli- F o k u s M ä r k t e - September 2021
Finanzmärkte 11 chen Erwartungshaltung war die Fed bereits im Risikoaufschläge verharren auf niedrigem Niveau Juli begegnet, als bekannt wurde, dass die ein- Abbildung 6 · Renditespreads zehnjähriger Staatsanleihen ggü. Deutschland zelnen Mitglieder mehrheitlich die erste Zins (in bps) anhebung bereits für 2023 und damit ein Jahr Italien Spanien früher als zuvor erwarteten. An den Märkten 300 USA Frankreich wurde dieses Signal dahingehend interpretiert, 250 dass eine ausufernde Inflationsspirale rechtzei- tig bekämpft würde und deshalb in kurzer Zeit 200 stark steigende Zinsen nicht zu erwarten sei- 166 en. In der Folge sanken die Bondrenditen. Al- 150 lerdings war das Lohnwachstum zu diesem 108 100 Zeitpunkt noch deutlich moderater. Die ak- 69 tuelle Entwicklung deutet den möglichen Ba- 50 34 lance-Akt zwischen Arbeitsmarkt und Inflati- onsentwicklung an, den die Fed auf ihrer nächs- 0 SEP 19 DEZ 19 MRZ 20 JUN 20 SEP 20 DEZ 20 MRZ 21 JUN 21 SEP 21 ten Sitzung im September meistern muss. Quelle: Datastream, Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. (GDV) Renditen der Euronachbarn ziehen mit Die Anleiherenditen der Euronachbarn sind ten Bärenmarkt seiner Geschichte auch den Bewegungen der zehnjährigen Bunds im gleich den schnellsten Bullenmarkt aller Wesentlichen gefolgt. So bewegen sich die eu- Zeiten absolviert. Im Durchschnitt hat der ropäischen Bund-Spreads seit März innerhalb S&P 500 dieses Jahr an jedem dritten Handels Die Kurse an den einer engen Bandbreite und liegen nahe ihrer tag ein neues Allzeithoch markiert. Der deut- Aktienmärkten mehrjährigen Tiefststände (siehe Abbildung 6). sche Leitindex DAX hat im August erstmalig steigen weiter Das EZB-Anleihekaufprogramm PEPP hat über die Marke von 16.000 Punkten überschritten den Sommer die gesamten Netto-Neuemissio- und notiert zum Monatswechsel nur knapp nen französischer, griechischer und portugie- darunter (siehe Abbildung 7). sischer Anleihen absorbiert. Die Rendite fran- Dafür verantwortlich ist auch eine erfolg- zösischer zehnjähriger Staatsanleihen notier- reiche Berichtssaison. Die Gewinne der Un- te im Zuge des jüngsten Anstiegs europäischer ternehmen im STOXX Europe 600 wuchsen Staatstitel wieder im positiven Bereich, jene im zweiten Quartal um ganze 151 Prozent im Italiens lag zuletzt bei 0,76 %. Aufgrund des si- multanen Renditeanstiegs bei den Bunds spie- geln sich diese Aufschläge nicht in erhöhten Leitindizes sind nicht zu bremsen Spreads wider. Abbildung 7 · Indizes ausgewählter Aktienmärkte (inkl. Dividenden, 1. Sep- tember 2019=100) Aktienmärkte sind nicht aus DAX S&P 500 EURO STOXX 50 Shanghai SE der Ruhe zu bringen 160 140 130 Auf den Aktienmärkten haben die Sorgen vor 120 den konjunkturellen Folgen der weiter schwe- 110 lenden Corona-Pandemie bisher keine nen- 100 nenswerten Spuren hinterlassen. Im Gegen- teil: Der S&P 500 schloss Ende August erstmals 90 über der Marke von 4.500 Punkten. Seit dem 80 Tief von 2.237 Punkten am 23. März 2000 hat 70 sich der US-Leitindex innerhalb von nur 354 60 Handelstagen verdoppelt. Damit hat der In- SEP 19 DEZ 19 MRZ 20 JUN 20 SEP 20 DEZ 20 MRZ 21 JUN 21 SEP 21 dex nach dem pandemiebedingt schnells- Quelle: Bloomberg, Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. (GDV) F o k u s M ä r k t e - September 2021
12 Finanzmärkte Bewertungsrela- Vergleich zum Vorjahr. Und auch für das dritte tionen in den USA und vierte Quartal werden 43 Prozent respekti- und Deutschland ve 35 Prozent erwartet. Diese Wachstumszah- divergieren len sind durch Basiseffekte verzerrt; immer- hin waren die Zahlen im Vergleichsquartal we- gen der Corona-Krise eingebrochen. Dennoch zeigen die Raten, dass die Erholung Fuß fasst und die steigenden Kurse nicht mehr allein durch die geldpolitische Expansion getragen werden. Das lässt sich auch an den Bewertungsrelationen ablesen: Das Kurs-Ge- winn-Verhältnis (KGV) des DAX ist seit Jah- resanfang um über 70 Prozent zurückgegan- gen und notiert aktuell mit 18 nahezu auf sei- nem langjährigen Durchschnitt. Auch in den USA verlief die Berichtssaison außerordent- lich erfolgreich, dort legten die Gewinne der Unternehmen des S&P 500 um ca. 95 Prozent mehr als im Vorjahresquartal zu. Angesichts der stärker gestiegenen Kurse befindet sich das KGV mit einem Wert von 27 dort aber wei- terhin knapp 45 % oberhalb seines langjähri- gen Durchschnitts. F o k u s M ä r k t e - September 2021
Versicherungsmärkte 13 Versicherungsmärkte Dr. Martin Altemeyer-Bartscher, Jakob Hohenstein Eingetrübte Sommer- Niedergeschlagen haben sich die stimmung im teuersten Schadensereignisse auch auf die Branchen- stimmung. Nachdem sich das ifo Geschäfts- Naturgefahrenjahr klima der Versicherungswirtschaft ausge- hend vom Rekordtief im Frühjahr 2020 in den 2021 wird für die deutschen Versicherer ab- vergangenen vier Quartalen stetig verbessert sehbar zum Jahr mit den höchsten Naturge- hatte, verzeichnete es im Sommer 2021 einen fahren-Schäden seit mindestens einem hal- deutlichen Rückgang. Zwar verbesserte sich ben Jahrhundert. Die versicherten Unwetter- die Einschätzung der aktuellen Geschäftsla- schäden an Häusern, Hausrat, Betrieben und ge in der Sommerumfrage im Vergleich zum Kraftfahrzeugen werden voraussichtlich rund Frühjahr ein wenig, jedoch trübte sich die Ge- 11,5 Milliarden Euro ausmachen. Die deutliche schäftserwartung in Bezug auf die kommen- Steigerung der Leistungen lässt sich insbe- den Monate merklich ein. Eine Betrachtung sondere auf die schweren Schäden von Stark- der Umfrageergebnisse auf Spartenebene regen und Hochwasser zurückführen, die sich zeigt, dass sich im Sommer 2021 insbeson- Mitte Juli durch die Unwetterfront „Bernd“ er- dere die Stimmung der Schaden- und Un- geben haben. So belaufen sich allein die ge- fallversicherer spürbar verschlechtert hat. schätzten Versicherungsschäden dieses Ext- Im Gegensatz verbesserte sich die Stimmung remwettereignisses auf rund sieben Milliar- bei den Lebensversicherern im Sommer 2021. den Euro. Vor diesem Hintergrund muss sich Das Geschäftsklima der Privaten Krankenver- die Versicherungswirtschaft auf ein negatives sicherer gab zwar leicht nach, verweilte aber Geschäftsergebnis bei den Schaden- und Un- weiterhin auf überdurchschnittlichem Niveau. fallsparten in diesem Jahr einstellen. Stimmungseintrübung nach Unwetter Bernd Abbildung 8 · Ifo Konjunkturtest Versicherungswirtschaft gesamt aktuelle Geschäftslage Geschäftsentwicklung in den nächsten sechs Monate Geschäftsklima 40 20 0 -20 -40 -60 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 Quelle: ifo Institut - Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München F o k u s M ä r k t e - September 2021
14 Versicherungsmärkte Pandemie belastet Ge- Bedürfnisse der Menschen für Vorsorge und Absicherung ab, sondern stehen auch in Ein- schäftsentwicklung im ersten klang mit den Präferenzen in Bezug auf nach- Halbjahr haltige Aspekte. Für die Lebensversicherung verringerte sich die durchschnittliche Wachstumsrate über Hohe Nachfrage nach zusätz- vier Quartale gegenüber dem Vorjahreszeit- licher Absicherung in der PKV raum bis zur Jahresmitte 2021 noch einmal Für nachhaltige spürbar. Merkliche Spuren im Lebensversiche- Produkte ergeben rungsgeschäft hatte vor allem der dritte Lock- Die Entwicklung der Beitragseinnahmen in sich zusätzliche down in den Wintermonaten hinterlassen. So der Privaten Krankenversicherung ist im lau- Anforderungen an entwickelten sich die Beiträge der Lebens- fenden Jahr insbesondere von Tarifanpassun- die Finanzberatung versicherung im 1. Quartal 2021 merklich gen geprägt. Zum Jahreswechsel 2021 stie- schwächer als im Vorjahreszeitraum. Entschei- gen insbesondere in der Krankenvollversi- dungen über langfristige Vorsorge und Absi- cherung die Tarife um rund 8,1 %. Bis zur Jah- cherung wurden von den privaten Haushal- resmitte 2021 ergab sich somit eine deutliche ten zu Beginn des Jahres wohl scheinbar ver- Steigerung des gleitenden Durchschnitts der mehrt aufgeschoben. Wachstumsraten über vier Quartale. Leichte Erholungseffekte im 2. Quar- Positive Wachstumsimpulse auf das Bei- tal 2021 konnten den schwachen Jahresstart tragswachstum in der PKV ergaben sich im in der Lebensversicherung nicht vollkommen ersten Halbjahr zudem aufgrund einer wei- ausgleichen. Die Beitragseinnahmen im ersten terhin hohen Nachfrage nach Krankenzu- Halbjahr 2021 fielen somit etwas geringer aus satzversicherungen. Die Pandemie hat der als im Vorjahreszeitraum. Bevölkerung vor Augen geführt, wie wichtig In den kommenden Monaten könnte die ein ausreichender Gesundheitsschutz ist – die hohe Ersparnisbildung der privaten Haus- Nachfrage von Versicherten der Gesetzlichen halte der Lebensversicherung im laufenden Krankenversicherung nach zusätzlicher Ab- Jahr einer weiteren Erholung Rückenwind ver- sicherung hat sich im vergangenen Jahr wei- leihen. Insbesondere die Generation der Ba- ter erhöht. Wachstumschancen ergeben sich byboomer könnte im Ausgang der Krise ver- beispielsweise bei stationären Wahlleistungen mehrt Lebensversicherungsprodukte nachfra- und Zahnzusatzleistungen. gen. Denn bei den über 55-Jährigen wächst die Die Alterungsrückstellungen, die in Sorge, dass in Zukunft die gesetzliche Rente al- der PKV als eine Art Nachhaltigkeitsreser- lein nicht ausreichen wird, um den erreichten ve fungieren, konnten im vergangenen Jahr Wohlstand erhalten zu können. um weitere 14 Milliarden auf 288 Milliarden Bisweilen ist der Verbreitungsgrad nach- Euro ausgebaut werden. Durch die wachsen- haltiger Altersvorsorgeprodukte relativ gering. den Alterungsrückstellungen bleibt die Priva- Doch die kürzlich erschienene Umfrage des te Krankenversicherung auf den demografi- Allensbach-Instituts (siehe Fokus Thema) deu- schen Wandel systematisch vorbereitet und tet auf ein Potenzial für zusätzlichen Bedarf vermeidet eine Verschiebung zulasten jünge- im Hinblick auf nachhaltige Lebensversi- rer Generationen. Mit ihrem langfristig trag- cherungen hin. So könnte sich mehr als die fähigen und generationengerechten Finanzie- Hälfte der jüngeren Umfrageteilnehmer den rungsmodell trifft die PKV eine Anforderung, Abschluss eines Vertrags bei einem Versiche- welche insbesondere bei den jüngeren Versi- rungsunternehmen vorstellen, welches einen cherungskunden eine hohe Priorität besitzt. besonderen Wert auf Nachhaltigkeitsaspekte Das zeigen die Umfrageergebnisse der kürz- legt. Um die Nachfragepotenziale für nach- lich erschienenen Allensbach-Studie (siehe Fo- haltige Produkte heben zu können, ergeben kus Thema). sich zusätzliche Anforderungen an die Fi- nanzberatung. Passgenaue Produkte bilden nämlich zukünftig nicht nur die individuellen F o k u s M ä r k t e - September 2021
Versicherungsmärkte 15 Schwacher Jahresstart im Lebensversicherungsgeschäft Abbildung 9 · Wachstumstrends in der Lebensversicherung Prozent 15 Beitragswachstum jährlich Beitragswachstum 4-Quartale Mittelwert ggü. Vorjahr 10 5 0 -5 -10 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 Quelle: Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) Beitragsdynamik in Komposit der Schaden- und Unfallversicherung auch im bleibt gedämpft zweiten Jahr der Corona-Pandemie gedämpft (siehe Abbildung 9). Für das Gesamtjahr 2021 fällt das Beitrags- Lockdown- Die Beitragsdynamik in der Schaden- und wachstum in der Schaden- und Unfallversi- Nachwirkungen Unfallversicherung zog im zweiten Quar- cherung nach der Hochrechnung des Verban- bestimmen die tal 2021 gegenüber dem Vorquartal leicht an. des auf Basis der Geschäftszahlen des zweiten Beitrags- Das ist vor allem auf einen Basiseffekt zurück- Quartals leicht niedriger aus als im Vorjahr. entwicklung zuführen, da im ersten Quartal 2021 die Bei- Der Rückgang ist auch auf die Kraftfahrtver- tragsentwicklung unter Pandemie-Bedingun- sicherung zurückzuführen. gen mit der Vor-Corona-Zeit verglichen wur- Das ebenfalls niedrigere Beitragswachs- de. Insgesamt bleibt die Beitragsdynamik in tum in der privaten Sachversicherung ist unter Beitragswachstum in der PKV Abbildung 10 · Solide Beitragsentwicklung in der Privaten Krankenversicherung Beitragswachstum jährlich Beitragswachstum 4-Quartale Mittelwert ggü. Vorjahr Prozent 6 5 4 3 2 1 0 -1 -2 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 Quelle: PKV-Verband, Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. (GDV) F o k u s M ä r k t e - September 2021
16 Versicherungsmärkte Stark steigende Bau- anderem durch die Senkung der Mehrwert- Beitragsplus. Die Beitragsentwicklung in der preise beeinflussen steuer im zweiten Halbjahr 2020 beeinflusst. Unfallversicherung bewegt sich auf Vorjah- Beitragsdynamik Auch in der nicht-privaten Sachversicherung resniveau. In der Kredit-, Kautions- und Ver- fällt das Beitragswachstum schwächer aus, trauensschadensversicherung führt die kon- getrieben durch Sach Industrie. Aus der ak- junkturelle Erholung zu einem deutlichen tuell umfangreichen Berichterstattung über Anstieg der Beitragsannahmen. Die Beiträge den Schutz vor Naturgefahren in der Wohn- in der Transport- und Luftfahrtversicherung gebäudeversicherung im Nachgang der Flut- sind hingegen weiter leicht rückläufig. katastrophe erwarten wir Nachfrageimpulse, die sich voraussichtlich im zweiten Halbjahr in der Beitragsentwicklung niederschlagen. Die aktuell stark steigenden Baupreise wer- den dagegen über die Summenanpassung zum 01.01.2022 erst im Jahr 2022 die Beitragsdyna- mik beeinflussen. In der Haftpflichtversicherung wird u. a. die Beitragsanpassungsmöglichkeit zum 01.07.2021 zu einer im Vorjahresvergleich stärkeren Beitragsentwicklung führen. Insbe- sondere aus der bestehenden Beitragsanpas- sungsmöglichkeit zum 01.10.2020 in einem wichtigen Anpassungsbereich ergibt sich in der Rechtsschutzversicherung ein deutliches Beitragsentwicklung auf niedrigerem Niveau Abbildung 11 · Wachstumstrends in der Schaden- und Unfallversicherung Beitragswachstum jährlich Beitragswachstum 4-Quartale Mittelwert ggü. Vorjahr Prozent 5 4 3 2 1 0 -1 -2 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 Quelle: Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. (GDV) F o k u s M ä r k t e - September 2021
Anhang: Überblick Gesamtwirtschaft und Finanzmärkte 17 Tabelle 1 · Bruttoinlandsprodukt (reale Veränderung ggü. Vj./quartal)1 Tabelle 3 · Wirtschaftliche Lage der Privaten Haushalte 2019 2020 Q.III 20 Q.IV 20 Q.I 21 Q.II 21 Deutschland 2020 Q.III 20 Q.IV 20 Q.I 21 Q.II 21 EU 1,6 -6,0 11,8 -0,2 -0,1 2,1 Verfügbares 0,8 0,8 0,8 -0,6 3,4 Einkommen4 Euroraum 1,4 -6,4 12,6 -0,2 -0,1 2,2 Sparquote1 16,1 14,6 16,4 19,0 16,8 Großbritannien 1,4 -9,8 16,9 1,3 -1,6 4,8 USA 2,2 -3,5 7,5 1,1 1,5 1,6 Tabelle 4 · Verbraucherpreise3 Japan 0,3 -4,8 5,3 2,8 -0,9 0,3 2020 Mai 21 Jun 21 Jul 21 Aug 21 Tabelle 2 · Deutschland, Verwendung des BIP2 (real) Euroraum HVPI 0,3 2,0 1,9 2,2 3,0 2019 2020 Q.III 20 Q.IV 20 Q.I 21 Q.II 21 Kernrate5 0,7 0,9 0,9 0,9 1,6 BIP 1,1 -4,6 9,0 0,7 -2,0 1,6 Deutschland Privater Konsum 1,6 -5,9 11,5 -2,7 -5,2 3,2 VPI 0,5 2,5 2,3 3,8 3,9 Konsumausg. 3,0 3,5 1,7 0,9 -0,7 1,8 Kernrate 5 0,9 1,9 1,7 2,7 2,8 des Staates Ausrüstungsinv. 1,0 -11,2 16,7 1,9 -0,4 0,3 Bauinvestitionen 1,1 2,5 -0,9 2,9 -0,2 0,3 1 Quartalswerte saisonbereinigt in % 2 Quartalswerte saison- und kalenderbereinigt in % Exporte 1,1 -9,3 17,5 4,6 1,4 0,5 3 Veränderung gegenüber Vorjahr bzw. Vorjahresmonat in % 4 Nominale Veränderung gegenüber Vorjahr/Vorjahresquartal in % Importe 2,9 -8,6 9,3 2,7 4,2 2,1 5 Verbraucherpreisindex ohne Nahrungsmittel und Energie Quelle: Thomson Reuters Tabelle 5 · Total Return ausgewählter Indizes 2016 2017 2018 2019 2020 31. Aug. 21 (YTD) 8. Sep. 21 (YTD) Rendite aktuell Staatsanleihen USA 1,0% 2,3% 0,9% 6,9% 8,0% -1,4% -1,8% 0,9% Eurozone 3,2% 0,2% 1,0% 6,8% 5,0% -1,8% -2,1% 0,0% Deutschland 4,0% -1,4% 2,4% 3,0% 3,0% -1,5% -2,0% -0,5% Unternehmensanleihen EUR Investment Grade 4,7% 2,4% -1,3% 6,2% 2,8% 0,3% 0,1% 0,3% High Yield 9,1% 6,9% -3,8% 11,3% 2,3% 3,8% 3,9% 2,9% USD Investment Grade 6,1% 6,4% -2,5% 14,5% 9,9% -0,2% -0,5% 2,0% High Yield 17,1% 7,5% -2,1% 14,3% 7,1% 4,5% 4,7% 3,8% Gedeckte Anleihen EUR Covered 2,2% 0,7% 0,3% 2,8% 1,9% -0,7% -0,9% -0,2% Aktienmärkte MSCI World (USD) 8,2% 23,1% -8,2% 28,4% 16,5% 18,3% 18,6% MSCI World (EUR) 11,4% 8,1% -3,6% 30,8% 6,9% 22,6% 22,8% MSCI Europe (EUR) 3,2% 10,9% -10,0% 26,9% -2,8% 20,3% 19,7% DAX 6,9% 12,5% -18,3% 25,5% 3,5% 15,4% 13,8% S&P 12,0% 21,8% -4,4% 31,5% 18,4% 21,6% 21,4% Dow Jones 16,4% 28,1% -3,5% 25,3% 9,7% 17,0% 16,0% Quelle: Bloomberg Finance L.P. Fokus Märkte-September 2021
18 Impressum Impressum Herausgeber Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. Wilhelmstraße 43 / 43 G, 10117 Berlin Postfach 08 02 64, 10002 Berlin Tel. 030 / 20 20 - 50 00, Fax 030 / 20 20 - 60 00 www.gdv.de, berlin@gdv.de Verantwortlich Dr. Björn Ohl Leiter Volkswirtschaft, Finanzmärkte b.ohl@gdv.de Autoren Dr. Martin Altemeyer-Bartscher m.altemeyer-bartscher@gdv.de Dr. Max Hanisch m.hanisch@gdv.de Jakob Hohenstein j.hohenstein@gdv.de Dr. Rolf Ketzler r.ketzler@gdv.de Publikationsassistenz Heike Strauß, Anja Birkenmaier Redaktionsschluss 10. September 2021 Bildnachweis Titel: sakura – stock.adobe.com Disclaimer Die Analyse stellt eine allgemeine, unverbindliche Information dar. Die Inhalte wurden mit der erforderlichen Sorgfalt erstellt. Gleichwohl besteht keine Gewährleistung auf Vollständigkeit, Richtigkeit, Aktualität oder Angemessenheit der darin enthaltenen Angaben oder Einschätzungen. Eine Verwendung liegt in der eigenen Verantwortung des Lesers. F o k u s M ä r k t e - September 2021
Wilhelmstraße 43/43G Rue du Champ de Mars 23 www.gdv.de 10117 Berlin B-1050 Brüssel www. DieVERSiCHERER.de Tel.: 030 / 20 20 - 50 00 Tel.: +32 - 2 - 282 47 - 30 facebook.com/DieVERSiCHERER.de Fax: 030 / 20 20 - 60 00 Fax: +49 30 2020 - 6140 Twitter: @gdv_de E-Mail: berlin@gdv.de E-Mail: bruessel@gdv.de www.youtube.com/GDVBerlin
Sie können auch lesen