AUS DEM PFARRVERBAND OBERGIESING - Heilig Kreuz Königin des Friedens Sankt Helena
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1. DEZEMBER 2019 BIS 31. MAI 2020 AUS DEM PFARRVERBAND OBERGIESING Heilig Kreuz Königin des Friedens Sankt Helena
Perspektiven S tellen Sie sich vor: Sie stehen vor der Fassade eines größe- ren Gebäudes ... aus dieser frontalen Perspektive lässt sich das Gebäude in seiner Gesamtheit nicht erkennen. Um die Tiefe und damit auch die Grundrisse abschätzen zu können, müssen Sie sich bewegen. Erst wenn Sie einige Schritte gegangen sind und um das Gebäude herumschauen können, erschließt sich mehr vom Ganzen. Im persönlichen Leben ist dies ganz ähnlich. Manchmal stehen wir doch wie angewurzelt vor einer Fragestellung, einer Herausforderung oder einem Problem. Wir versuchen so Antworten und Lösungen zu finden, obwohl wir das Ganze oder zumindest weitere Aspekte nicht sehen können. Meist gehen solche Lösungen dann an der Wirklichkeit vorbei und sind nicht besonders tragfähig. Erst wenn wir bereit sind uns – auch innerlich – zu bewegen, er- schließen sich mehr Informationen und Hintergründe, die helfen, passgenaue Lösungen zu finden. Die neuen Fenster von Christoph Brech in der Hl. Kreuz Kirche sind auch eine Einladung zum Perspektivenwechsel. Wer sich darauf einlässt, wird weit mehr erkennen als Röntgenbilder. Und je nach Standort erschließen sich immer neue Einsichten. Auch unser Gottesbild ist letztlich eine Frage der Perspektive. Viele von uns haben sich ihre erste Vorstellung von dem, was Gott ist, in der Kindheit gemacht. Über die Jahre hinweg sind aber viele Lebens- erfahrungen hinzugekommen. Mit dem unveränderten Blick der Kind- heit lassen sich Leben und Glaube im Erwachsenenalter oft nicht mehr zusammenbringen. Erst die Bereitschaft zum Perspektivenwechsel ermöglicht es, unser Bild von Gott weiterzuentwickeln, sodass es in unserem konkreten Leben Sicherheit, Geborgenheit und Hoffnung vermitteln kann. Unser neuer Trialog bietet einige Angebote zum Perspektiven- wechsel. Ich wünsche Ihnen viel Freude damit! Ihr Msgr. Engelbert Dirnberger Pfarrverbandsleiter
PFARRVERBAND GLAUBE: EINLADUNG ZUM PERSPEKTIVENWECHSEL Lassen Sie Ihren Blick weit werden! Wer schon einmal an einem trüben Tag durch die gelben Gläser einer Sonnenbrille geblickt hat, der weiß: Die Art, wie wir auf die Welt schauen, hat Einfluss darauf, wie die Welt uns erscheint. Mit welchem Filter schauen dich, eingelaufene Pfade zu ver- wir auf die Wirklichkeit? Was ist lassen, wenn sie dich nicht zum unsere grundsätzliche Haltung, Leben führen. Wechsle deine was ist unsere übliche Gefühlsfär- Richtung. bung gegenüber dem, was wir Eine andere Frage ist, wie wahrnehmen? Sind Sie eher der wir unser Leben sehen: Vielen Typ verspiegelte Sonnenbrille Menschen erscheint das Leben mit cooler Distanz? Oder tragen als verwirrend und anstrengend, Sie eher riesige orange Gläser und sie fürchten, den Ansprüchen wie dereinst Janis Joplin? Die ge- nicht zu genügen. Da ist die Welt färbten Gläser einer Brille sind dann ein Ort von Angst oder Be- ein schönes Bild für die Weise, währung. Andere versuchen, sich wie wir auf die Welt zugehen durch die Ansammlung von Wis- Foto: Ursula Machat oder sie auf uns zukommen las- sen oder Besitz oder Bezie- sen. hungen abzusichern in der so Das Wort Perspektive, vom unsicher erscheinenden Welt, lateinischen ‚perspicere‘: hin- und das Leben berechenbar zu durchsehen, hat viele Facetten. Eine Bedeutung im machen oder zu kontrollieren. Wieder andere sind in Blick auf unser Leben ist, etwas zu durchschauen. der glücklichen Lage, ohne äußere Sorgen ihre Tage Wenn wir merken, dass eine bestimmte Art zu leben zu verbringen, und es ist ihnen möglich, alles Negati- nicht funktioniert, wenn wir an Grenzen kommen, ve auszublenden. wenn etwas fadenscheinig ist und keine Substanz hat, All diese Sichtweisen greifen zu kurz, so als ob wenn wir etwas also als nicht tragfähig erkennen, man immer nur dieselbe Brille tragen würde, und das, dann sind wir aufgerufen, umzukehren. Kehr um! So was man durch diese Brille wahrnimmt, für die Wahr- ist die immer wiederkehrende Botschaft Jesu. Trau heit hält. Der Glaube lädt ein, den Blick zu weiten. Im
4 PFARRVERBAND TRIALOG Den Blick zum Himmel heben, staunen, etwas in sich hineinwirken lassen, und dabei selbst heller und klarer werden. Das erleben wir beim Blick durch das Kirchenfenster, und dazu sind wir auch als Menschen eingeladen. Die Erde steht für die Wirk- lichkeit, die uns zugänglich ist, in der es Faszinierendes und Verwir- rendes gibt, Erschreckendes und Schönes, und die kostbar und zer- brechlich zugleich ist. So wie Glas. Darüber tut sich der Himmel auf: Die Wirklichkeit hinter den Grenzen unserer Wahrnehmung, die ewige Einladung, den eigenen Blick zu weiten und zu heben, so, wie man es tut, wenn man durch die neuen Kirchenfenster schaut. Das hebt unseren Blick über die geläufigen Sorgen und täglichen Mühen, lässt uns das Leben spüren, das vor uns war und nach uns sein wird, das lässt uns Ewigkeit erahnen und staunen, statt im dauernden Foto: Bernhard Jungwirth Schaffen wollen gefangen zu sein. Und so wie das Licht durch die Fenster nach innen dringt, stellt sich auch uns die Frage: Kann ich mich bescheinen lassen, erwärmen, etwas in mich hineinwirken lassen, Glaubensbekenntnis sprechen wir: „Ich glaube an heller und klarer werden, mich erfüllen lassen? So, Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des dass am Ende sogar wieder etwas aus mir heraus- Himmels und der Erde“. Das öffnet neue Horizonte. strahlt? Wenn wir diese Erde von Gott geschaffen nen- Die Grundperspektive unseres Lebens darf eine nen, dann ist sie ein guter Ort, und wir sind ein guter sein, die ohne Angst auf die Gegenwart schaut, und Teil davon. Wenn Gott unser Schöpfer ist, dann ist voller Hoffnung auf die Zukunft. Das Leben kommt unser Leben zuerst ein Geschenk an uns: Nicht eine uns immer wieder als neuer Anfang entgegen, so wie Aufgabe, nicht ein Anspruch, sondern Geschenk. Und uns in der Osternacht die Strahlen der aufgehenden wenn wir dieses Geschenk annehmen und etwas da- Sonne durch die Kirchenfenster von Heilig Kreuz raus machen, sind wir Geschenk für andere. entgegenleuchten werden. Gerhard Wastl
TRIALOG PFARRVERBAND 5 NEUE KUNSTVERGLASUNG Engelsflügel Mit einem Gottesdienst des ganzen Pfarrverbandes wurden am 20. Oktober die neuen Fenster von Christoph Brech gefeiert. Foto: Wolfgang Pulfer
6 PFARRVERBAND TRIALOG Im Herbst 2015 wurde die Heilig-Kreuz-Kirche Mit der Kunstverglasung von Christoph Brech nach vierjähriger Innenrestaurierung wieder eröffnet. aus über 1.000 Röntgenaufnahmen des menschlichen Dabei war versucht worden, den neogotischen Zu- Brustkorbs sind jetzt die Fenster im Altarraum neu stand aus der Bauzeit der Kirche so gut wie möglich gestaltet. Sie nehmen unmittelbar Bezug auf das Pa- wieder herzustellen. Die bunten Glasfenster waren tronat der Kirche und das zentrale Bild im Altarraum: jedoch im Unterschied zur Innenausstattung im das Kreuz. Wirbelsäule und Schultergürtel bilden ein Krieg zerstört worden. Ein Wettbewerb zur Neuge- Kreuz, und die Röntgenaufnahme eines Menschen staltung der Fenster brachte kein überzeugendes Er- entsteht rund um Krankheit und Leid. gebnis, und so blieben die Fenster der Kirche in einem Die Lungenflügel und Rippenbögen erinnern matten Weiß. an Flügel, und mit dem blauen Grundton schweben Fotos: Bernhard Jungwirth Chöre und Instrumentalisten aus dem ganzen Pfarrverband gestalteten den gemeinsamen Gottesdienst. Prediger war der Pfarrer für Kunstpastoral, Rainer Hepler. Christoph Brech stand beim Künstlergespräch Rede und Antwort.
TRIALOG PFARRVERBAND 7 die Bilder förmlich um den Altar und erinnern an die Engelsflügel, die auf dem Altar zu sehen sind. Auf den ersten Blick gleichen sie sich alle, und doch ist jedes einzigartig – so einzigartig wie jeder Mensch. Dabei ist auf dem Röntgenbild nichts Äußerliches abgebil- det, kein Status und keine Herkunft wird sichtbar, nur das Wesentliche: Herz und Lunge. Die Bedeutung des Atems hob Rainer Hepler, Pfarrer für Kunstpastoral in der Erzdiözese, in seiner Predigt hervor, und verwies auf eine Stelle im Alten Testament, die von Martin Buber so übersetzt wird: „Und ER, Gott, bildete den Menschen, Staub vom Acker, er blies in seine Nasenlöcher Hauch des Le- bens, und der Mensch wurde zum lebenden Wesen“ (Genesis 2, 7). So verstanden ist es Gottes Atem, der in uns atmet, und der uns erst lebendig macht, vom er- sten Atemzug in unserem Leben bis zu unserem letz- ten. Beim Künstlergespräch erläuterte Christoph Brech seine Absicht, die Bemalung der Wand im un- teren Teil des Chors nach oben fortzusetzen, aber nicht mehr als die Wiederholung des immer gleichen Motivs, sondern in individueller Veränderung. So entstand ein unaufdringliches und dabei atmosphä- risch starkes Kunstwerk. Redaktion 85 Quadratmeter Glas wurden für dieses Kunst- werk mundgeblasen und in der Münchner Hofglasmalerei Gustav van Treeck handwerklich bearbeitet. In einem aufwändigen Siebdruck- verfahren wurde das Glas mit einem hellblauen Grundton versehen und dann die 1092 Röntgen- bilder mit keramischer Farbe bei 620 Grad auf die Glasoberfläche geschmolzen. Die Menschen aus dem Pfarrverband waren eingeladen, ihre eigenen Lungenröntgenaufnah- Foto: Bernhard Jungwirth men zur Verfügung zu stellen. So konnte man hier zum Stifter und zum Teil der Kunst werden; und so entstand in gewisser Weise auch ein Kunstwerk von Giesingern für Giesinger.
8 PFARRVERBAND TRIALOG SCHULDNERBERATUNG ERÖFFNET PERSPEKTIVEN Gibt es ein Leben nach den Schulden? Auch wenn viele Betroffene nicht daran glauben: Ja! Es gibt ein Leben nach den Schulden, und es gibt auch ein Leben mit und trotz Schulden. Die Betonung liegt hierbei auf Leben. Mein Name ist Alexandra Dimopoulos, ich ar- einer Ver- zu einer Überschuldung führt. beite seit 10 Jahren in der Caritas Schuldner- und Was die Lebensgeschichten meist gemeinsam Insolvenzberatung München Südost. Ich freue mich, haben, sind einschneidende Ereignisse: Arbeitslosig- Ihnen einen Einblick in unsere Arbeit geben zu dür- keit, Krankheit, Scheidung. Aber auch schöne Ereig- fen.Wenn ich ein paar mögliche Vorurteile gegenüber nisse, wie die Geburt von Kindern und die damit ver- überschuldeten Menschen ausräumen oder Betrof- bundenen finanziellen Herausforderungen, können fenen ein paar Schwellenängste nehmen kann, dann ein finanzielles System ins Wanken bringen.Vielleicht ist der Artikel für mich gelungen. haben auch ungünstige Entscheidungen in der Ver- gangenheit die Entwicklung begünstigt. Wer ist eigentlich schuld an Schulden? Ohne die Möglichkeit, Geld zu leihen oder Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen und Waren zu kaufen, und diese erst später zu bezahlen, würde unsere Wirtschaft nicht funk- tionieren. Nur ein sehr kleiner Anteil der so getätigten Geschäfte wird nicht ordnungsge- Foto: Alexandra Dimopoulos mäß zurückbezahlt. In der Öffentlichkeit wird Verschuldung häufig mit Maßlosigkeit, überzogenem An- spruchsdenken und unkontrolliertem Konsum in Verbindung gebracht. Dies sind Vorurteile, die sich in der Beratung nicht bestätigen.Viele Betroffene schämen sich aufgrund dieser Vor- Um das Thema Perspektiven aufgreifen zu kön- urteile, und vertrauen sich erst spät Freunden, Familie nen, muss ich erst einmal erläutern, wie es zu einer oder sogar einer Beratungsstelle an. Häufig hat eine scheinbar perspektivlosen Situation kommt: der Lebensveränderung die Menschen aus der Bahn ge- Überschuldung. D. h., die laufenden Verbindlichkei- worfen, und die Ratsuchenden haben in der Regel ten können nicht mehr mit eigenem Einkommen lange versucht, alle Verbindlichkeiten zu begleichen, oder Vermögen beglichen werden. und stehen irgendwann vor der Wahl: Miete oder Es gibt keine typische Schuldenbiografie. Es Kreditrate von den knappen Einkünften bezahlen? kann Menschen aller Alters- und Bildungsschichten Menschen, die an diesem Punkt angekommen sind, treffen:Von Professoren über Finanzberater, bis hin zu haben oft schon nicht einmal mehr das Gefühl zu Menschen mit kaum Bildung kommen alle in unsere überleben, geschweige denn zu leben. Beratung. Es lässt sich jedoch feststellen, dass eine Was passiert in der Schuldnerberatung? schlechte finanzielle Grundausstattung schneller von Zuerst wird das finanzielle Überleben gesichert.
TRIALOG PFARRVERBAND 9 Lebensnotwendige Zahlungen wie Miete und Strom ÜBER DIE EINRICHTUNG müssen möglich sein. Gläubiger können bei ausblei- benden Zahlungen eine Zwangsvollstreckung (Pfän- dung) betreiben, d. h. auf das Geld des Schuldners per Die Caritas Schuldnerberatung befindet Gerichtsbeschluss zugreifen. Es ist jedoch gesetzlich sich in der Therese-Giehse-Allee 69. Das Team be- geregelt, dass Schuldnern trotzdem das Geld zum steht derzeit aus vier Beratenden, einem Ehren- Überleben bleiben muss. Die Schuldnerberatung hilft, amtlichen und einer Verwaltungskraft. den gesetzlichen Schutz in Anspruch zu nehmen, um Das Zuständigkeitsgebiet deckt sich mit dem z. B. drohende Obdachlosigkeit oder Arbeitsplatzver- Gebiet der Caritas München-Ost: Bogenhausen, lust zu vermeiden. Es werden Pfändungsschutzbe- Trudering, Riem, Perlach, Giesing, Au, Haidhau- scheinigungen ausgestellt, Anträge bei Gericht gestellt sen, Harlaching. und vieles mehr. Häufig werden an diesem Punkt alle Weitere Aufgaben der Beratenden: Zahlungen auf Schulden eingestellt, da kein Geld zur Onlineberatung, Prävention, Fachberatung für Verfügung steht, ohne die Existenz zu gefährden oder Kollegen, Vernetzungs- und Öffentlichkeitsarbeit. „neue Löcher aufzureißen“. Die Ratsuchenden wer- den unterstützt, den Überblick über die Verschuldung und die Haushaltssituation wieder zu erlangen. Dann kann erst über die Entschuldung nachge- dacht werden. Wenn ausreichend finanzielle Mittel zur Verfü- gung stehen, können Vergleiche und Rückzahlungs- pläne mit Gläubigern verhandelt werden. Dies ist häufig die Variante, die die Schuldner bevorzugen würden, die jedoch nur bei einem kleinen Teil der Menschen, die zu uns kommen, möglich ist. Wenn keine solche Lösung möglich ist und Ver- handlungen gescheitert sind, kann ein Insolvenzver- Foto: Alexandra Dimopoulos fahren beantragt werden. Der Schuldner verpflichtet sich, für die Dauer von derzeit drei, fünf oder sechs Jahren – abhängig von den finanziellen Mitteln – dem Gericht seine finanzielle Situation offen zu legen und nach seinen Möglichkeiten zur Verbesserung beizu- tragen. Dafür erhält er im Gegenzug während der In- solvenz Schutz vor den Gläubigern und nach Ablauf Der Weg zur Schuldnerberatung: eine Restschuldbefreiung. Die Kolleginnen der sozialen Beratung der Caritas Es gibt also ein Leben nach den Schulden! vor Ort melden nach einem Klärungsgespräch und Wenn keine der beiden Möglichkeiten in An- ggf. ersten Maßnahmen die Ratsuchenden zur Be- spruch genommen werden kann, kann man auch in- ratung an. nerhalb der gesetzlichen Schutzvorschriften mit den Die Ansprechpartnerinnen für Giesing sind: Schulden leben. Die Schuldnerberatung versucht hier, Frau Claudia Seng und Frau Eva Gruber die Betroffenen so zu begleiten, dass sie mit und trotz Telefon 089-45 87 40-34 der Schulden leben können. Alexandra Dimopoulos
10 PFARRVERBAND TRIALOG PFARRVIKAR PHILIPP WAHLMÜLLER WECHSELT NACH GROSSHADERN Nah bei den Menschen „Jetzt ist er erst gekommen und nun geht er schon wieder“, werden sich einige gedacht haben, als sie von meinem Wechsel in die Klinikseelsorge nach Großhadern gehört haben. Tatsächlich ist es fast vier Jahre her, dass ich als nehmend Spaß gemacht hat, und konnte außerdem Pfarrvikar im Pfarrverband Obergiesing begonnen als Präses die Katholische Frauengemeinschaft beglei- habe. Meine Tätigkeitsfelder waren die Gottesdienste ten. und Sakramentenspendung, v. a. Taufen und Hoch- Die Nähe zu den Menschen war und ist mir ein zeiten. Ich war zudem für die Kranken und Senioren besonderes Anliegen. Nachdem in so einem großen zuständig und hab mit Freude mit den ehrenamt- Pfarrverband viel Zeit und Energie in die Organisati- lichen Leitern der Seniorenarbeit Renate Jungwirth on und Steuerung fließen, scheint es mir umso wich- und Hans Brunner zusammengearbeitet. Ein Anlie- tiger, die Menschen mit ihren Anliegen und Nöten, gen waren mir dabei besonders diejenigen aus un- besonders die Kranken, Alten und Armen nicht aus serem Pfarrverband, die aufgrund von Alter und dem Blick zu verlieren und den Grundauftrag der Krankheit nicht oder nicht mehr zum Gottesdienst Kirche – die Botschaft des Glaubens verkünden und kommen können. Durch meine regelmäßigen Be- durch das eigene Leben bezeugen – nicht zu verges- suche zu Hause, im Seniorenheim oder Krankenhaus sen. habe ich so den Kontakt zur Gemeinde herzustellen Seit 2. September habe ich eine volle Stelle als versucht. Seelsorger im Klinikum Am Herzen lagen mir Großhadern. Da ich das außerdem die Themen Haus und einen Teil des Glaube und Spiritualität. Ich ökumenischen Seelsorge- habe eine Bibelrunde initi- teams bereits von meiner Tä- iert und mit Frau Barbara tigkeit aus den Jahren 2008 Schmidt im Herbst 2016 bis 2013 kenne, ist es für eine Art Glaubenskurs an- mich kein absoluter Neube- geboten, ab 2017 die Öku- ginn, sondern ein Zurück- menischen Exerzitien im kehren. Alltag mitbegleitet und die Freilich muss ich hier „Zeit für mich“ mitgestaltet. viele liebe Menschen, hoch- Als Pfarrer ohne Lei- engagierte Ehrenamtliche, tungsverantwortung stand fleißige Ministranten und ich auch für seelsorgerliche Ministrantinnen, „meine“ Gespräche zur Verfügung. Senioren und Kranken, die Foto: Friederike Wittmann In den beiden letzten mir ans Herz gewachsen sind Jahren übernahm ich dann und nicht zuletzt das Seel- auch die Ministranten und sorgeteam, in dem ich mich Ministrantinnen in unseren sehr wohl gefühlt habe und drei Pfarreien, was mir zu- mit dem es immer auch was
TRIALOG PFARRVERBAND 11 zum Lachen gab, zurücklassen. Es ist allerdings kein EIN NEUES GESICHT IM SEELSORGSTEAM totaler Abschied. Solange für mich kein Nachfolger gefunden ist, werde ich – so gut es geht – mithelfen. Liebe Giesinger, So bleibt mir zum Schluss nur Danke zu sagen. mein Name ist Maria-Viktoria Danke für die schöne und kostbare Zeit im Schambeck, ich freue mich, seit Pfarrverband Obergiesing! Philipp Wahlmüller September in Ihrem Pfarrverband als Pastoralassistentin im Vorberei- tungsdienst arbeiten zu dürfen. Vor „Es ist Zeit, für das, was war, danke zu sagen, 26 Jahren in München geboren, Foto: privat damit das, was werden wird, wuchs ich in Würzburg und Re- unter einem guten Stern beginnt!“ gensburg auf, wo ich mit viel Freu- de Klavier und Saxophon lernte, mich im Ballett übte und Lieber Herr Pfarrer Wahlmüller, als Ministrantin in der Pfarrei engagierte. Mein Ehrenamt wir wissen noch gut, wie wir Sie vor über vier Jah- in der Kirche, Gespräche mit anderen gläubigen Jugend- ren mit Spannung erwartet haben. Wie wird er lichen, beeindruckende Vorbilder im Glauben und der he- wohl sein, der Neue? Natürlich haben wir Sie ge- rausragende Religionsunterricht in der Oberstufe führten googelt und uns sofort gefragt: „Weshalb gibt er schließlich zu dem Entschluss, nach dem Abitur Theologie die Leitung im Pfarrverband Ottobrunn auf und studieren und im Anschluss daran Pastoralreferentin werden kommt als Pfarrvikar zu uns? So prominent ist der zu wollen, um die Freude und den Halt, den mir der Glau- Pfarrverband Obergiesing doch nun auch wieder be gibt, teilen und weitergeben zu können. Bevor ich jedoch nicht.“ Und dann waren Sie da: still, bescheiden, 2013 mein Studium in München aufnahm, lebte ich für ein liebenswürdig und Seelsorger mit Leib und Seele. Jahr mit 21 Jugendlichen aus aller Welt in Altötting, um Da wurde uns schnell klar: Sie wollen keinen Ver- Formen zu entdecken, dem Glauben ein neues, junges Ge- waltungsjob, Sie wollen die Menschen, die zu Ih- sicht zu geben. So inszenierten wir beispielsweise ein Musi- nen kommen, begleiten, verstehen und ihnen bei- cal über den Hl. Augustinus und gingen damit im deutsch- stehen. Wir haben uns in diesem „Zuhause“ gut sprachigen Raum auf Tournee. Nach jenem Jahr begann ich und selbstverständlich eingerichtet und geglaubt, parallel zum Theologiestudium an der LMU mit der studi- das müsse nun immer so bleiben. enbegleitenden Ausbildung im Ausbildungszentrum für Pa- Nun sind Sie einem inneren Ruf gefolgt und wol- storalreferentInnen der Erzdiözese München und Freising, len Ihr Leben in den Dienst von den Kranken, den in deren Rahmen ich Praktika in der Kinder- und Jugend- Hoffnungslosen und Hoffenden und den Ster- psychiatrie, im Klinikum Großhadern, in der Schule und in benden stellen. Davor haben wir großen Respekt, der Gemeinde machen durfte. Neben dem Theologiestudi- wenn Ihr Weggehen für uns auch ein herber Ver- um, welches ich hauptsächlich an der LMU, aber auch für lust ist. Wir danken Ihnen für die vier Jahre, die ein Jahr an der Universität Wien absolvierte, studierte ich an Sie mit uns gelebt haben und wünschen Ihnen der Hochschule der Jesuiten Philosophie. Im August 2019 viel Kraft und auch Freude an der neuen Aufgabe durfte ich schließlich meinen Studienabschluss erwerben, so- – und freuen uns auf Ihre Dienste in unserem Pfarr- dass ich mich jetzt freue, mich in Ihrem Pfarrverband in die verband, die Sie auch in Zukunft übernehmen seelsorgerische Praxis zu wagen – zu lernen, Erfahrungen wollen. Dafür sagen wir von ganzem Herzen: zu sammeln und meine ersten Schritte als Seelsorgerin zu „Vergelt’s Gott“. Für den Pfarrverband: die PGR-Vorsitzenden gehen. Ich freue mich, Sie kennenzulernen, mit Ihnen ins Maria Klostermeier-Hupe, Andrea Waßmer, Friederike Wittmann Gespräch zu kommen und voll Freude gemeinsam den Glauben zu leben. Ihre Viktoria Schambeck
12 PFARRVERBAND TRIALOG NEUE GESICHTER IM PFARRVERBAND Carmen Berntheisel Verwaltungsleiterin des neuen Kitaverbundes Stefan Augustin Grüß Gott! Ich freue mich, Ihnen heute kurz meine Person Verwaltungsleiter des Pfarrverbandes und den neu geschaffenen Kita-Verbund Giesing und seine Als neuer Verwaltungsleiter im Pfarrverband Obergiesing so- Strukturen vorstellen zu dürfen. Mein Name ist Carmen wie in der Pfarrei St. Benno (Neuhausen) möchte ich mich Berntheisel, nach meinem Betriebswirtschaftsstudium habe Ihnen an dieser Stelle gerne vor- ich bei der Landeshauptstadt stellen. München meine Laufbahn auf Mein Name ist Stefan Augustin, dem Gebiet Kindertagesstätten ich bin verheiratet, habe zwei 7- begonnen. Zuletzt war ich im bzw. 4-jährige Kinder und wohne Erzbischöflichen Ordinariat in Putzbrunn. München und Freising als Sach- Beruflich war ich im Anschluss an referentin für betriebliche, organi- Fotos: privat mein Studium der Betriebswirt- satorische und personelle Belange schaft gut 17 Jahre bei einer stra- rund um die Kindertageseinrich- tegischen Kommunikationsberatung in München beschäftigt, tungen der einzelnen Pfarreien beschäftigt. zuletzt in der Funktion als kaufmännischer Leiter. Das erzbischöfliche Ordinariat München und Freising hat In meiner Freizeit steht für mich die Familie an erster Stel- sich vor einigen Jahren dazu entschlossen, Kindertagesstät- le. Darüber hinaus bin ich sportbegeistert (Tennis, Handball, tenverbünde ins Leben zu rufen. Dies sollte auch die Pfarrer Ski) und grundsätzlich vielseitig interessiert. von Verwaltungsaufgaben entlasten. Mit der dadurch neu ge- Im Pfarrverband werde ich in erster Linie den Pfarrer hin- schaffenen Verbundstruktur ist es gelungen, mehrere Kinder- sichtlich sämtlicher Verwaltungsaufgaben (Personal, Finan- tageseinrichtungen zu einer Verwaltungseinheit zusammen- zen, Immobilien/Bauwesen, Organisation) entlasten sowie zufassen und die Verwaltungsaufgaben durch eine/n extra das ehrenamtliche Engagement in den jeweiligen Kirchen- hierfür eingestellte/n Verwaltungsleiter/in zu erledigen. verwaltungen unterstützen. Im Jahr 2020 ist es nun soweit: Unser Kita-Verbund Gie- Ich freue mich auf die neue Herausforderung, die Zusam- sing wird mit insgesamt acht Kindertagesstätten unter der menarbeit mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern so- Trägerschaft der Kath. Kirchenstiftung Hl. Kreuz gegrün- wie den vielen ehrenamtlich Tätigen in den Pfarreien und det. Ich freue mich darauf, gemeinsam mit allen Mitarbeite- auf zahlreiche interessante Begegnungen mit Ihnen. rinnen und Mitarbeitern unseren Kita-Verbund zu entwi- Stefan Augustin ckeln. Carmen Berntheisel KIRCHGELD Liebe Leserinnen und Leser! Neben der Kirchensteuer, die zentral erhoben und verwaltet wird, ist das Kirch- geld eine wichtige Finanzierungssäule für die pastoralen Aufgaben. Im Gegensatz zur Kirchensteuer bleibt es zu 100 Prozent vor Ort. Das Kirchgeld wird einmal im Jahr erhoben. Als Richtwert sind 3 Euro für jedes Gemeindemitglied vorgesehen, egal ob jung oder älter, Kirchensteuerzahler oder nicht. Würden alle unsere Gemeindemitglieder im Pfarrverband ihr Kirchgeld entrichten, stünden uns rund 50.000 Euro für pfarreiliche Belange zur Verfügung, tatsächlich ist es aber leider nur ein kleiner Teil davon. So möchte ich allen danken, die ihr Kirchgeld überweisen oder in den Pfarrbüros einzahlen, besonders auch jenen, die den Richtwert freiwillig überschreiten. Vergelt´s Gott! Ihr Pfarrer Engelbert Dirnberger Für alle drei Pfarreien gilt die eine Bankverbindung: Kirchenstiftung Heilig Kreuz, IBAN: DE58 7509 0300 0202 1438 79 bei der LIGA Bank Regensburg, Verwendungszweck „Kirchgeld“
13 Foto: x LEBENDIGE GEMEINDEN Der Elternbeirat der Kinder- tagesstätte Königin des Friedens freut sich ganz besonders über die neuen Zebrastreifen vor der Einrichtung – und nutzt einen davon gleich, um seiner Freude Ausdruck zu verleihen. Nähere Infos zu diesem Projekt finden Sie auf Seite 18. Foto: x Foto: Melanie Kapeller
14 LEBENDIGE GEMEINDEN TRIALOG DIE WELTWEIT GRÖSSTE KINDERSOLIDARITÄTSAKTION Stern über Betlehem, zeig uns denWeg Auch 2020 werden im Gottesdienst am Dreikönigstag wieder die Sternsinger auf den Weg geschickt um den Segen zu den Menschen in die Häuser und Wohnungen zu tragen. Foto: Barbara Hellemann Kostümprobe am Vorabend bis die jungen Könige bereit sind, ist das Sternsingen die weltweit des Dreikönigstages im Pfarrheim sich auf den Weg zu machen. größte Solidaritätsaktion von Kin- von Hl. Kreuz. Vor dem ersten Rund 300.000 Sternsinger in dern für Kinder. Die kommende „Auftritt“ in der Kirche gibt es ganz Deutschland ziehen in den Sternsingeraktion 2020 steht unter noch wichtige Detailfragen zu Tagen um den 6. Januar durch die dem Thema „Frieden! Im Libanon klären: Passt der gelbe Turban Straßen, segnen Häuser und Woh- und weltweit“ (mehr zur Aktion: wirklich zum grünen Umhang? nungen und sammeln Spenden für www.sternsinger.de). Oder doch besser der blaue? Hält Not leidende Kinder auf der gan- Auch in Obergiesing hat das die Krone auch dann auf dem zen Welt. Das Sternsingen ist ein Sternsingen eine lange Tradition. Kopf, wenn man sich nach unten alter Brauch, der bis ins Mittelalter Jedes Jahr finden sich immer wie- beugt um Weihrauch nachzufül- zurückreicht. Als Könige gekleidet der neue (oder alte) Königsge- len? Wo ist denn eigentlich der zogen Jungen schon damals durch spanne zusammen. Ministranten, Stern abgeblieben? Kann jeder sei- die Gassen und spielten den Zug Mitglieder aus den Jugendgruppen nen Text? zur Krippe nach. Das Kindermissi- der Gemeinde, zukünftige Erst- Man muss durchaus erstmal onswerk hat den Brauch 1959 mit kommunionkinder – die Zusam- ein bisschen Zeit investieren und der Aktion „Dreikönigssingen“ mensetzung ist bunt gemischt. Es es braucht einige helfende Hände, wieder zum Leben erweckt. Heute kann jeder mitmachen, der oder
TRIALOG LEBENDIGE GEMEINDEN 15 die sich für die Aktion begeistert Tram oder sogar die U-Bahn. tätsaktion, hat (natürlich) fast jeder und ein bisschen Zeit mitbringt! Eine Besonderheit in der auch eine kleine, zumeist süße Anders als auf dem Land oder Pfarrei Hl. Kreuz ist, dass ein Gabe für die Sternsinger zur Hand. in kleineren Städten, klingeln sich Nachmittag dem Besuch im St. Davon und von dem guten Ge- die Kinder hier allerdings nicht Alfonsheim vorbehalten ist. Hier fühl, mit etwas Zeit viel für die einfach von Tür zu Tür durch. ist es schon seit Jahren Brauch, dass Kinder in der Welt getan zu haben, Dann wären statt Tagen wohl eher die Sternsinger nach einer kurzen können alle noch lange zehren. Wochen nötig, um das ganze Ge- Andacht in der Kapelle durchs Barbara Hellemann biet der Pfarreien abzuklappern. ganze Haus ziehen und den Segen Wer den Besuch der Sternsinger bis in die Zimmer bringen. Für die wünscht, kann sich vorab dafür Bewohner ist dies eine Gelegen- anmelden (nähere Informationen heit auch mit dem begleitenden zur Anmeldung in den einzelnen Seelsorger ins Gespräch zu kom- Gemeinden auf den ausliegenden men. An vielen Stellen wird der Flyern). Je nach Anzahl der Mel- Segen der Sternsinger noch durch dungen (und natürlich der verfüg- ein persönliches Gebet oder einen baren Könige) sind die Gruppen Zuspruch ergänzt, was die Haus- an einem oder mehreren Tagen segnung für manchen zu etwas unterwegs und bekommen ganz ganz Besonderem macht. Zum nebenbei eine sehr konkrete Vor- Abschluss werden die fleißigen stellung davon, wie weit sich das Könige, wenn sie sich durch alle Gebiet der Pfarrei(en) ausdehnt. Stockwerke gesungen haben, zu Manche Strecke ist dabei noch zu einem Essen eingeladen. Fuß zu schaffen, für andere neh- Und was am Ende bleibt? STERNSINGERAKTION men auch Könige lieber mal die Neben dem Geld für die Solidari- Wie jedes Jahr gehen auch heuer wieder Kinder und Ju- BETHLEHEM-VERKAUF IN DER ADVENTSZEIT gendliche unserer Pfarreien als Sternsinger durch die Straßen. In der Adventszeit verkaufen wir wieder Olivenholz-Artikel aus dem Wenn Sie einen Besuch wün- Heiligen Land – vom Serviettenring über den Kerzenleuchter bis zur schen, bitten wir rechtzeitig um kompletten Krippe. Anmeldung ab dem 2. Advent. Der Erlös des Verkaufs kommt dem Arab Educational Institute in Verwenden Sie dazu bitte die in Bethlehem/Palästina zugute als kleiner Beitrag zur Unterstützung der den Pfarrkirchen ausliegenden Zivilgesellschaft in den palästinensischen Gebieten – der „lebendigen Anmeldezettel. Steine“ des Heiligen Landes (www.aeicenter.org). 30. November Adventsbasar GLÜHWEINVERKAUF Pfarrsaal Heilig Kreuz (Gietlstraße 19), 11–16 Uhr Die Jugend von Königin des 30. November Alfonsmarkt Friedens verkauft auch heuer Brunnenhof des St. Alfonsheims (Am Bergsteig 12), 18–20.30 Uhr wieder Glühwein zugunsten 1. Dezember Alfonsmarkt der Sternsingeraktion, und Brunnenhof des St. Alfonsheims (Am Bergsteig 12), 10.30–17 Uhr zwar nach dem Gottesdienst 8. und 15. Dezember Pfarrkirche Heilig Kreuz am 26.12. um 11 Uhr in vor und nach der 9.30-Uhr-Messe. Königin des Friedens.
16 LEBENDIGE GEMEINDEN TRIALOG IN ST. HELENA WIRD INTEGRATION GELEBT Hier wird man nicht behindert! Vor fünf Jahren ist die Seelsorge mit Menschen mit Behinderung im Dekanat Giesing in St. Helena eingezogen.Was als Übergangslösung geplant war, ist eine bleibende Einrichtung geworden. Ein wichtiger Grund für die Wahl des Ortes war damals nicht nur die Ansammlung von Inklusionseinrichtungen im ehemaligen Foto: Friederike Wittmann McGraw-Gelände am St.-Quirin-Platz in der Nähe der Pfarrei, sondern auch der roll- stuhlgerechte Zugang zum Gelände – seit ei- nem Jahr ergänzt durch einen Plattformlift, der auch den Pfarrsaal barrierefrei zugänglich macht. Das Angebot der Seelsorgerin Monika Kaukal ist Bei der Wort-Gottes-Feier für Menschen mit und ohne breit: Sie berät Familien und vermittelt Kontakte, be- Psychiatrieerfahrung im Rahmen der Woche der sucht Einrichtungen und bietet Exerzitien im Alltag seelischen Gesundheit gab es eine Hilfe der besonderen in Leichter Sprache an. Darüber hinaus organisiert sie Art: eine Notrufnummer, wenn man dringend Unter- Exkursionen, bei denen Menschen mit körperlichen stützung braucht. Einschränkungen Rückmeldung an interessierte Ins- titutionen geben, was diese im Blick auf die Barriere- Weitere Angebote im Dekanat Giesing: freiheit vor Ort verbessern könnten. Seelsorge für blinde und sehbehinderte Menschen Ein besonderer Schwerpunkt sind Gottesdienste blindenseelsorge@eomuc.de für Menschen mit und ohne Behinderung, mit Ge- Kirchenstraße 6, 81675 München bärdensprachdolmetscher und unterstützt von der Band „Rolligang“. Die Gottesdienste für „Menschen Seelsorge für gehörlose, schwerhörige und mit Herz“ richten sich an Menschen mit und ohne taubblinde Menschen Psychiatrieerfahrung und ihre Angehörigen. hoergeschaedigtenseelsorge@eomuc.de Gerhard Wastl Kirchenstraße 6, 81675 München regelmäßige Eucharistiefeiern in Laut- und Gebärden- Weitere Informationen: sprache in der Pfarrkirche St. Elisabeth Monika Kaukal, Gemeindereferentin Breisacher Straße 9, 81667 München Seelsorge mit Menschen mit Behinderung Infos: hoergeschaedigtenseelsorge@eomuc.de im Dekanat Giesing Pfarrheim St. Helena Die nächsten Gottesdienste in St. Helena: Fromundstraße 2, 81547 München 9.2., 10.30 Uhr Wort-Gottes-Feier für Menschen mit Telefon 089 693 64 88-40, MKaukal@eomuc.de und ohne Behinderung www.behindertenseelsorge-muenchen.de 17.5., 10.30 Uhr Wort-Gottes-Feier für Menschen mit und ohne Psychiatrieerfahrung und ihre Angehörigen
TRIALOG LEBENDIGE GEMEINDEN 17 Foto: Monika Kaukal Foto: Ali Yamaner Herzliche Einladung zur Ökumenischen Advents- GOSPEL-BENEFIZKONZERT Foto: Ali Yam aner feier für Menschen mit und ohne Behinderung „ANGELS WATCHING OVER US“ ADVENTSSPIRALE – HELENA GOSPEL SPIRIT Gospelchor und Band AUF DEM WEG ZUM WEIHNACHTSFEST Leitung: Janet Campana Friedman (V.i.S.d.P.) Eine besinnliche Stunde in der Vorweihnachtszeit Sonntag, 8. Dezember 2019, Beginn: 16 Uhr St. Helena, Fromundstraße 2 Freitag, 20. Dezember 2019, 16.30 bis 17.30 Uhr Der Eintritt ist frei. Spenden zugunsten Pfarrheim St. Helena, Fromundstraße 2 Gospelchor und Band „Demenzbetreuung München“ und „Harl.e.kin“ www.behindertenseelsorge-muenchen.de Leitung: Janet Campana Friedman (V.i.S.d.P.) www.helenagospelspirit.de Beginn: 16:00 Uhr St. Helena, Fromundstr. 2, am Wettersteinplatz (U1, Tram 25) KÜNSTLER MIT PSYCHISCHEN ERKRANKUNGEN ZU GAST IN ST. HELENA Ein Ort für sensible Menschen Der Eintritt ist frei. Wir freuen uns über Spenden für das Musikprojekt „Viel-Harmonie“ mit Flüchtlingskindern und für das „Haus Am Hollerbusch“, eine Einrichtung für aus Kriegsgebieten geflüchtete Frauen mit ihren Kindern vom Sozialdienst Katholischer Frauen. www.helenagospelspirit.de Ariadne, die schöne Tochter des Königs von Kreta, half dem Athener Theseus, ein gefährliches Ungeheuer zu besiegen, das in einem Labyrinth hauste. Mit dem Faden, den sie am Eingang des Labyrinths befestigte, fand Theseus wieder aus dem Irrgarten heraus. Der Verein Ariadne e. V. wurde 1980 von Prof. wirkenden ganz hinreißend eine Valentin-Lesung, in Lauter und den Mitarbeitern der Klinik für Psychiat- der die sprachlichen Köstlichkeiten des Münchner rie und Psychotherapie des Klinikums rechts der Isar Originals verblüffend frisch und direkt vorgelebt der Technischen Universität München ins Leben ge- wurden. Eine Woche später zeigte Zoltan Sloboda, rufen, um den Erkrankten neben einer möglichst gu- ein ehemaliger Patient der Klinik, dessen bemerkens- ten psychiatrisch-psychotherapeutischen Behandlung werter Genesungsverlauf bereits in einem Dokumen- auch eine künstlerisch-kulturelle Wohlfühlatmosphä- tarfilm der Reihe „Stolpersteine“ im Bayerischen re zu bieten, die von der normalen Kassenleistung Rundfunk gewürdigt wurde, sein musikalisches Kön- nicht gewährt werden kann. Sein Ziel ist es, Betroffe- nen (siehe Bild unten). Prof. Sepp Bäuml nen mit künstlerischen Mitteln einen Faden zuzu- werfen, mit dessen Hilfe sie aus dem Labyrinth der Weitere Informationen seelischen Verstrickungen und Wirrungen wieder zu- zur Arbeit des Vereins rück in ein eigenständiges Leben finden. Foto: Gabriele Hofweber und zu Unterstützungs- Während der „Woche der seelischen Gesund- möglichkeiten finden heit“ waren Mitglieder von Ariadne e. V. zweimal zu Sie unter Gast in St. Helena. Die vereinseigene Theatergruppe www.ariadne-ev.de „Apropos“ zelebrierte am 9. Oktober mit sieben Mit-
18 LEBENDIGE GEMEINDEN TRIALOG GELUNGENES ENGAGEMENT FÜR MEHR VERKEHRSSICHERHEIT Die Zebras kamen über Nacht … Die zwei neuen Zebrastreifen vor der Kindertagesstätte Königin des Friedens kommen nicht nur den Kindern zugute, sondern allen Nachbarn rundherum. Treibende Kraft für die Entstehung des Projektes fung durchgeführt, deren Ergebnis – zur Erleichte- „Zebrastreifen“ war der Elternbeirat. Eine erste An- rung aller Beteiligten – für den Zebrastreifen sprach. frage vor einigen Jahren wurde abgelehnt. Doch da Damit war der Weg für die Planungen bei den zustän- das Verkehrsaufkommen an der Kreuzung Unters- digen Stellen der Stadt geebnet, z. B. für Vormarkie- berg-/Warngauer Straße inzwischen deutlich gestie- rungen auf der Straße und die Verankerung der Be- gen ist, wollte der Elternbeirat aktiv werden, bevor et- leuchtung im Boden, die an so einer Kreuzung nötig was passiert, besonders, weil alle Kinder der ist. Diese Notwendigkeit stellte sich, ebenso wie die Einrichtung täglich diese Kreuzung überqueren. Also zusätzliche Kennzeichnung des Radweges, erst später wurde Dr. Neumann, Kinder- und Jugendbeauftrag- heraus. ter im Bezirksausschuss, kontaktiert, der sich, gemein- Die tatsächliche Markierung wurde abends – sam mit der Bezirksausschussvorsitzenden, Frau leider außerhalb der Kindergartenzeiten – erstellt, da- Dullinger-Oßwald, für dieses Projekt stark machte. für waren die neuen Zebrastreifen großes Gesprächs- thema beim Holen und Bringen. Für die Portfolios machten die Mitarbeitenden des Kindergartens Fotos – zur Überraschung der Bauarbeiter, die dadurch erfuhren, dass besonders Kinder täglich diese Kreuzung überqueren. Die Kontaktpolizisten integ- Foto: Melanie Kapeller rieren die Zebrastreifen bereits in ihr Programm, beim Schulwegtrai- ning ist das Üben am „lebenden Objekt“ möglich und für die Kin- Elternbeirat, Kinder und der Kinder- und Jugendbeauftragte des Bezirks- der jetzt ganz konkret. ausschusses, Dr. Klaus Neumann, eröffnen gemeinsam die Zebrastreifen. Im Rahmen des Sommerfes- tes der Kindertagesstätte, passend Unabhängig davon konnte dank eines Vaters, der zur Verabschiedung der Vorschulkinder und im Bei- bei der gegenüberliegenden Versicherungskammer sein vieler Eltern, wurden beide Zebrastreifen „offizi- Bayern arbeitet, dieser große Arbeitgeber als Koope- ell“ in Betrieb genommen und von Pastoralreferent rationspartner gewonnen werden. Dort bestand gro- Gerhard Wastl gesegnet. ßes Interesse, da ein großer Teil der Belegschaft in Ein absolut gelungenes Projekt also, Prädikat laut Giesing lebt. Urteil der Kinder:Voll gut! Vor der Antragstellung und Beschlussfassung im Vielen Dank an Frau Worch für das ausführliche und Bezirksausschuss wurde eine zweitägige Verkehrsprü- informative Gespräch! Johanna Hörmannsdorfer
TRIALOG VIERTEL-STUNDE 19 VIERTEL-STUNDE PORTRÄT Von Volleybällen und Bäumen Eine lebhafte Diskussion mit Finn Heien und Luca Schwarzmeier, Dekanats- jugendsprecher des BDKJ, über die Zukunft der Kirche. Foto: Edigna Aubele
20 VIERTEL-STUNDE TRIALOG Beide sind durch Zufall Dekanatsspre- cher geworden, brennen für dieses Amt und kämpfen gemeinsam mit drei weiteren Ju- gendlichen v. a. für eine lebendige Zukunft der katholischen Kirche. Ihr Hauptziel ist, die Pfarrjugenden im Dekanat Giesing zu vernet- zen, indem sie dekanatsweite Angebote ma- chen und damit die Jugendlichen besser zu erreichen. Wie die jüngst aus allen Nähten platzende, durchs Dekanat fahrende Partytram, sollen die Angebote Raum für Gemeinschaft schaffen und nebenbei ein modernes, offenes Bild der katholischen Kirche vermitteln. Ein Luca Schwarzmeier und Finn Heien, zwei der insgesamt „träumerisches Ziel“, wie Luca es nennt, ist fünf Dekanatsjugendsprecherinnen und -sprecher des Bund eine „tatsächlich volle Vollversammlung“, in der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) der jede Pfarrei ihre zwei Sitze wahrnimmt, also ihre ganze Stimmkraft einsetzt. mehr wert ist, dass wir nicht nur die doofen Jugend- Wie erreicht ihr die, die (noch) nicht kommen? lichen sind, die zufällig durch irgendwelche Aktionen Lucas Taktik: einzelne ansprechen und mitzie- präsent sind. Der Dekan denkt sehr modern, von ihm hen, bei denen er das Gefühl hat, „die könnten Bock fühle ich mich gehört.“ drauf haben“. ‚Immer weiter Aktionen anbieten‘ ist Was sollte die Kirche anders machen? die angesagte Strategie, „dann fruchtet es schon ir- „Mit dem Besitz spielen und nicht immer alles gendwann, auch bei denen, die denken, weil es mit halten und verwalten“ und: „bereits vorhandene Kirche zu tun hat, sei es spießig. Doch die meisten Wohnungen nicht immer nur an hohe Kirchenvertre- finden’s cool, wenn sie’s mal gesehen haben.“ ter vermieten, sondern z. B. WGs für Jugendliche an- Was wünscht ihr Euch speziell von der Instituti- bieten. Soziale Projekte fördern, aber nicht nur […] on Kirche und den älteren Generationen? für Menschen über 70. Noch mehr Gutes ‚anstellen‘ „Von der Kirche, explizit von oben“ wünscht mit dem Vermögen, auch etwas, das eine Außenwir- sich Luca „ein bißchen mehr Akzeptanz von uns als kung hat! Das täte dem schlechten Image gut!“ – da- Jugend. Es ist manchmal ganz schön schmerzhaft, dass von ist Luca überzeugt. „Mit uns jungen Leuten in deutschlandweit organisiert arbeitende Verbände wie Dialog treten; wir können uns einfacher hineinfühlen die KjG dem Kardinal Briefe schreiben müssen, da- in ‚was wollen Menschen so die nächsten 30 Jahre‘. mit mal was ankommt. Denn wenn man es seinem […] Kurz: Diese altmodische Struktur muss einfach Pfarrer erzählt, hat es keine Wirkung. Das liegt aber weg!“ Die Kirche sollte Toleranz und Offenheit zei- natürlich auch an der Altersstruktur. Dabei sind die gen und nicht irgendwelche Gruppen ausschließen. Pfarrjugenden oft die aktivsten Gruppen mit starker „Es wird immer von Nächstenliebe gepredigt, aber Präsenz, werden aber trotzdem nur als kleiner Teil der alle davon ausgeschlossen, die anders sind. Nächsten- Pfarrgemeinde behandelt.“ – „Wir werden nicht so liebe hat nur der verdient, der so ist, wie ich will. Das wirklich ernst genommen. Wir sind halt die Jugend- macht ja keinen Sinn!“ – Finn ist richtig in Fahrt. lichen, die sind ganz cool, wenn man bei irgendwas „Man muss als Kirche ja nicht unbedingt beim CSD Hilfe braucht oder so …“, erzählt Finn. „Es ist der mitlaufen, aber man kann sagen, die Homoehe ist Wunsch nach ‚gehört werden‘, dass unsere Meinung doch nicht so schlecht.“
TRIALOG VIERTEL-STUNDE 21 Wenn ihr z. B. Kardinal oder gar Papst wärt, was als Jugend mit unseren Angeboten nicht dafür da, würdet ihr ändern? neue Mitglieder zu akquirieren, sondern dafür, die „Ich würde mit den Strukturen anfangen, mit Leute, die zu uns kommen, nicht zu vertreiben. Wir dem Hierarchischen und dem ‚das machen wir schon sind christlich, nur nicht in diesem altmodischen Stil immer so, weil das schon immer so war‘“, sagt Finn. und nehmen nicht alle Werte an, sondern hinterfra- Beide sind der Überzeugung, dass sich ganz viel von gen sie. Leider wird das oft nicht so gesehen. Es kann selbst ändert, sobald diese Strukturen aufbrechen. nicht nur um liturgische Angebote gehen, es geht ge- Auch schon auf Pfarreiebene wünschen sie sich mehr nauso um gute Gemeinschaft – und um gute Ange- Offenheit für neue Ideen. bote! Dann kommen die Menschen fast von selbst! „Wir sollten eine positive Außenwirkung schaf- Kirche ist nicht mehr selbstverständlich!“ Auch ein fen, dann kommen die Leute auch und lassen sich Sommerfest, am liebsten ein dekanatsweites samt nicht durch das Oberkonstrukt abschrecken. Wir sind großem Volleyballturnier, hat etwas Liturgisches, fin- den beide. Denn in einem guten Gespräch mit dem Pfarrer beispielsweise, steckt sehr wohl Li- turgie drin – ohne, dass man – augenzwin- kernd gesagt – vor jedem Bier beten muss. Die Strukturen sind das Eine, die Abschaf- fung bzw. Lockerung des Zölibats und die Freigabe höherer Ämter für Frauen das Andere. „[...] und wenn es nur ein Gespräch über das Zölibat ist, das nicht sofort unterbunden wird. Man kann ja einfach mal drüber reden.“ So wie sie das mit dem Jugendpfarrer Tobias Hart- mann tun können, der bei der ersten Begeg- nung auf Finn gar nicht wie ein Pfarrer wirkte. „Wenn Priester auch tatsächlich offen werden und erzählen, dass sie auch ein ganz normales Jugendleben hatten und Party gemacht haben und so, das ist sehr, sehr wertvoll“ findet Luca. „Oder“, sagt Finn, „wenn man so eine ‚vorge- fertigte Kirchenobermannantwort‘ erwartet hat, und dann doch was Persönliches, was Cooles einfach, kommt, dann wirken Priester gleich viel menschlicher.“ Und trotzdem: „Einfach moderner, tole- ranter werden.“ – Eine Kirche, eine Gesell- schaft, sein bzw. werden also, „die Bäume pflanzt, die sie nicht mehr wachsen sieht.“ Fotos: Edigna Aubele Johanna Hörmannsdorfer Die DekanatsjugendsprecherInnen des BDKJ am Spielplatz St.-Wolfgangs-Platz
22 VIERTEL-STUNDE TRIALOG JOHANN NEPOMUK EDLER VON KURZ UND DIE J GRÜNDUNG DER BAYERISCHEN LANDESSCHULE ohann Nepomuk Ed- „Die höchste Staatsregie- Als gelernter Buchbinder ler von Kurz, am 28. rung hat … dieser jungen … arbeitete er mit seinen Schülern Februar 1783 in Privatanstalt ihre Aufmerksam- auch mit Papier. Sie fertigten u. a. München geboren, war Conser- keit und Unterstützung nicht aus „Pappsteinmasse“ Larven vator am „statistisch-topogra- versagt, sondern durch Einräu- (Masken), Tiere, Leuchter, Rah- phischen Bureau“. Sein Anlie- mung eines öffentlichen Gebäu- men … an. gen war, ein „pädagogisch des und einigen Geldunterstüt- Für die eingesandten Werk- – technisches Wohltätigkeitsinsti- zungen Beihilfe geleistet“ – so stücke erhielt er bei der Indus- Literatur: „Kurze Abhandlung …“ von J. N. v. Kurz, Juni 1856 – Chronik der Johann Nepomuk von Kurz-Stiftung – Über uns – Bayerische Landesschule, tut für behinderte Kinder bei- schrieb J. N. v. Kurz im Juni 1856 trieausstellung 1835 eine Bron- derlei Geschlechts“ zu gründen. in seiner „Kurzen Abhandlung“ zemedaille. Am 19. November 1832 stellte über die Gründung der Schule. Doch im August 1841 er- er dem „Armenpflegschaftsrat Das öffentliche Gebäude hielt er die Kündigung für die der Haupt- und Residenzstadt war das ehemalige Isartortheater, Räume im Isartortheater. In nur München“ seine Idee, sein Kon- 26 bewohnbare Räume hatte vier Tagen musste er die 26 voll- zept vor. Bereits im Dezember ihm das Finanzministerium kos- ständig eingerichteten Zimmer erhielt er die Genehmigung und tenlos, aber auf Widerruf über- räumen. Als Ersatz bekam er so zogen am 9. Januar 1833 sechs lassen. Die Einrichtung und die „ein ungesundes, abgelegenes, im körperbehinderte Knaben in notwendigen Geräte,Werkzeuge Raum sehr beschränktes, in je- seine Privatwohnung am Rin- und Lehrmittel wurden „größ- der Beziehung ganz ungeeig- dermarkt 4 ein. Er eröffnete die tentheils mit beschwerlichem netes Lokal“. Es war das baufäl- „Conservator von Kurz'sche Kostenaufwand“ von ihm ange- lige, wesentlich kleinere praktisch-technisch-industrielle schafft und hergestellt. Seine An- Rückgebäude der Taubstum- Privat-, Unterrichts-, Erzie- stalt blühte auf, wurde zum menanstalt am Oberen Anger. hungs- und Beschäftigungsan- Stadtgespräch, war sie bisher ja „Am 26. Jänner 1844 hatte stalt für arme krüppelhafte Kin- die einzige dieser Art in Deutsch- ich überdieß das große Unglück, der in München.“ land. meinen einzigen, von sieben Foto: Archiv der Bayerischen Landesschule für Körperbehinderte Die orthopädische Schuhmacherei der Landesschule Ansicht der Schule von unterhalb des Hochufers
TRIALOG VIERTEL-STUNDE 23 Knaben mir gebliebenen talent- Die Bayerische Landesschule für Körperbehinderte ist ein Förderzen- vollen braven Sohn, Joseph von trum mit dem Förderschwerpunkt körperliche und motorische Ent- Kurz, bereits allerhöchst als mein wicklung unter Trägerschaft des Freistaates Bayern. Nachfolger ernannt (nach acht- Eine Berufsfachschule für Bürokommunikation und eine Wirtschafts- zehnstündiger Erkrankung) schule, in der seit Jahrzehnten Schülerinnen und Schüler mit einer durch den Tod zu verlieren …“ Behinderung gemeinsam mit Schülern ohne Behinderung unterrichtet Am 8. März 1844 hat J. N. v. werden, ermöglichen weiterführende Schulabschlüsse bis hin zur Kurz in einem Schreiben an Kö- Mittleren Reife. nig Ludwig I. gebeten, die Ein- In der Förderschule werden Kinder und Jugendliche mit Körperbehin- richtung weiterführen zu dürfen. derung wie auch mit einer Mehrfachbehinderung aufgenommen. Zum Am 12. April wandten sich seine Betreuungskonzept gehören ein Internat, eine Heilpädagogische Ta- Frau Regina und die vier Töch- gesstätte und umfangreiche Therapie- und Beratungsangebote. ter Marie, Rosalie, Therese und Gerhard Haußner Caroline mit der gleichen Bitte Bayerische Landesschule für Körperbehinderte an den König. Kurzstraße 2, 81547 München, Telefon 642 58-0 Am 25. Mai 1844 wurde BLS@baylfk.de, www.baylfk.de die Kurz’sche Anstalt verstaat- licht, sie hieß nun „Königlich Stiglmaierplatz zu erwerben. Zentralanstalt und für eine or- Bayerische Erziehungsanstalt für 1859 wurde Ludwig Oster- thopädische Klinik. Die feier- krüppelhafte Kinder“, doch mayr J. G. Mayers Nachfolger. 30 liche Einweihung beider Häuser nicht J. N. v. Kurz wurde zum Behinderte fanden Platz in der erfolgte am 26. März 1914 durch Leiter ernannt, sondern Joseph heutigen Isartalstraße. Doch im- den Erzbischof Franz von Bet- Gabriel Mayer (1808–1883) von mer noch konnten keine Mäd- tinger und im Beisein König der Mayer’schen Kunstanstalt so- chen aufgenommen werden. Ludwig III. Die Brennerstraße wie Prof. Franz Horner (1798– Das änderte sich erst ab Mai wurde in Kurzstraße umbenannt. 1865) zum Hausarzt. 1877. In einem Neubau an der Im Dritten Reich kam den Am 14. Januar 1865 starb Klenzestraße konnten nun 34 Körperbehinderten ihre Berufs- Johann Nepomuk Edler von Knaben und 32 Mädchen unter- ausbildung zugute, fielen sie ja Kurz völlig verarmt. Seine letzte richtet werden. deshalb „… nicht der Volksge- Ruhestätte fand er im Alten Auf Vorschlag von Haus- meinschaft zur Last“. Südfriedhof. Doch was geschah arzt Dr. L. Koch wurden 1891 Seit 1968 heißt die Ein- nach dem 25. Mai 1844 mit der wesentliche Verbesserungen in richtung nun „Bayerische Lan- nun verstaatlichten Anstalt von J. der Gesundheitsfürsorge einge- desschule für Körperbehinder- N. v. Kurz? führt, u. a. regelmäßiges Turnen. te“. Einige Etappen: 1903 wurde Dr. Fritz Lange Heute ist die Bayerische Immer wieder musste die (1864–1952) zum Arzt „an der Landesschule eine moderne Anstalt umziehen (Sonnenstraße, Krüppelfürsorge“ ernannt. Fördereinrichtung für Kinder Krankenhausstraße), da ent- 1911 begannen an der und Jugendliche mit und ohne schloss sich J. G. Mayer 1851 auf Brennerstraße die Arbeiten zu Behinderung. eigene Rechnung ein Haus am einem großen Neubau der Erika Weinbrecht
TERMINE UND KONTAKTE PFARRVERBAND OBERGIESING Sitz: Heilig Kreuz 1. Dezember 2019 bis 31. Mai 2020 Gietlstraße 2, 81541 München Telefon 089-693 65 88-0 www.erzbistum-muenchen.de/pv-obergiesing ORTE GOTTESDIENSTORDNUNG ST. HELENA MONTAG SAMSTAG Fromundstraße 2, 81547 München letzter Mo im Monat 16.30 Uhr »Ah-A Rosenkranz Telefon 089-693 64 88-0 19.45 Uhr »KdF Eucharistische Fax 089-693 64 88-20 17.00 Uhr »Ah-A Hl. Messe Anbetung St-Helena.Muenchen@ebmuc.de 16.45 Uhr »StH Rosenkranz www.st-helena-muenchen.de DIENSTAG 17.00 Uhr »StH Beichtgelegenheit* »StH Pfarrkirche, Fromundstraße 2 »Ph StH Pfarrheim, Fromundstraße 2 18.00 Uhr »HlK Rosenkranz 17.30 Uhr »StH Pfarrgottesdienst »Ah-G Altenheim Grünwalder Straße, 18.30 Uhr »HlK Hl. Messe 18.30 Uhr »KdF Wort-Gottes-Feier Grünwalder Straße 14 b (ggf. als Requiem) mit Kommunion »Ah-R Altenheim Reichenhaller Straße, Reichenhaller Straße 7 MITTWOCH SONNTAG 08.00 Uhr »StH Hl. Messe 09.30 Uhr »HlK Pfarrgottesdienst HEILIG KREUZ 09.00 Uhr »Ah-A Hl. Messe 10.30 Uhr »StH Wort-Gottes-Feier Gietlstraße 2, 81541 München Telefon 089-693 65 88-0 mit besonderer 3. Mi im Monat Fax 089-693 65 88-10 Gestaltung 17.15 Uhr »Ah-R Wort-Gottes-Feier Hl-Kreuz.Giesing@ebmuc.de mit Kommunion 11.00 Uhr »KdF Pfarrgottesdienst www.heilig-kreuz-giesing.de DONNERSTAG September bis Mai »HlK Pfarrkirche, Ichostraße 1 19.00 Uhr »HlK Zeit für mich »Ph HlK Pfarrheim, Untere 18.00 Uhr »KdF Stille Anbetung Grasstraße 16/Ecke Gietlstraße 18.00 Uhr »HlK Rosenkranz * Bitte melden Sie sich in der »Ah-A Altenheim St. Alfons, Sakristei, wenn Sie beichten 18.30 Uhr »HlK Hl. Messe Am Bergsteig 12 möchten. Weitere Termine bitte über die Pfarrbüros vereinbaren. KÖNIGIN DES FRIEDENS FREITAG Werinherstraße 50, 81541 München 18.00 Uhr »KdF Rosenkranz An Feiertagen gelten abweichende Telefon 089-62 01 20-0 Gottesdienstzeiten; bitte die 18.00 Uhr »KdF Beichtgelegenheit* Fax 089-62 01 20-50 aktuelle Gottesdienstordnung Koenigin-des-Friedens.Muenchen@ 18.30 Uhr »KdF Hl. Messe beachten! ebmuc.de www.koenigin-des-friedens.de »KdF Pfarrkirche, Werinherstr. 50 »Ph KdF Pfarrheim, Untersbergstr. 7 »Ps KdF Pfarrsaal, Werinherstr. 50 »Jh KdF Jugendheim, Untersbergstr. 3 »Pst KdF Pfarrstube, Werinherstr. 50
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