Ausbreitungstendenzen und Konkurrenzkraft der Douglasie in der Schweiz

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Ausbreitungstendenzen und Konkurrenzkraft der Douglasie in der Schweiz
Ausbreitungstendenzen und Konkurrenzkraft
    der Douglasie in der Schweiz

    Esther R. Frei1,*, Barbara Moser1, Julian Hafner1, Fabio Fässler1, Anna Glanzmann1, Thomas Wohlgemuth1
    1 Eidgenössische   Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL (CH)

                                          Abstract

                                          Die Douglasie verjüngt sich in Europa seit Mitte des 20. Jahrhunderts auf natürliche Weise. Würde sie einheimi-
                                          sche Arten verdrängen, müsste sie als invasiv bezeichnet und entsprechend behandelt werden. Da empirische
                                          Daten über das effektive Ausmass der natürlichen Verjüngung und Ausbreitung der Douglasie in der Schweiz

                                                                                                                                                            Downloaded from http://meridian.allenpress.com/szf/article-pdf/172/2/94/2785801/i2234-1469-172-2-94.pdf by Lib4RI: PSI user on 10 March 2021
                                          noch weitgehend fehlen, wurde die Baumartenverjüngung in 39 Douglasienaltbeständen untersucht. Aus den
                                          Daten geht hervor, dass der Anteil der Douglasie im Jungwuchs (Höhe
Ausbreitungstendenzen und Konkurrenzkraft der Douglasie in der Schweiz
25 m
                                                                                                                                                                          
                                                                                                                                                                           

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                                                                                                                                                                                        Downloaded from http://meridian.allenpress.com/szf/article-pdf/172/2/94/2785801/i2234-1469-172-2-94.pdf by Lib4RI: PSI user on 10 March 2021
                             Abb 1 Douglasienaltbestände mit mindestens zehn Altbäumen (>80-jährig), in denen die Verjüngung erhoben wurde (links), sowie
                             Netzpunkte eines Gitters von 25 m × 25 m in einem Bestand (rechts; Ausschnitt aus dem Bestand Dintikon-Rieteberg, AG). Aus die-
                             sen wurden zufällig sechs bis acht Punkte als Zentren der 50 m2 grossen Probekreise gewählt (weisse Probekreise). Legende: 1 Alt-
                             dorf (UR, 570 m), 2 Andwil (SG, 780 m), 3 Auenstein (AG, 460 m), 4 Azmoos (SG, 660 m), 5 Beinwil (BL, 880 m), 6 Biel (BE, 660 m),
                             7 Bratsch (VS, 1350 m), 8 Brislach (BL, 430 m), 9 Buchs (SG, 610 m), 10 Dintikon-Rieteberg (AG, 660 m), 11 Dintikon-Herrliberg
                             (AG, 450 m), 12 Dübendorf (ZH, 610 m), 13 Fescoggia (TI, 830 m), 14 Gossau (SG, 750 m), 15 Grafenried (BE, 590 m), 16 Habs-
                             burg (AG, 430 m), 17 Lausanne (VD, 760 m), 18 Le Locle (NE, 1030 m), 19 Lohn (SO, 560 m), 20 Menzberg (LU, 980 m), 21 Möh-
                             lin (AG, 340 m), 22 Muri (AG, 490 m), 23 Neuendorf (SO, 450 m), 24 Otelfingen (ZH, 514 m), 25 Peseux (NE, 700 m), 26 Risch
                             (ZG, 490 m), 27 Schwanden (GL, 680 m), 28 Steg-Hohtenn (VS, 1160 m), 29 Tramelan (BE, 1000 m), 30 Uzwil (SG, 630 m),
                             31 Vilters-Wangs (SG, 910 m), 32 Wäldi-Tägerwilen (TG, 570 m), 33 Wileroltigen (BE, 490 m), 34 Willisau Ost (LU, 640 m), 35 Wil-
                             lisau West (LU, 670 m), 36 Wittnau (AG, 460 m), 37 Wolfwil (SO, 430 m), 38 Wynigen (BE, 630 m), 39 Zofingen (AG, 500 m).

                             net (Nehring et al 2013, Schweizerischer Bundesrat                                            schenden Baumart werden könnte (Knoerzer 1999).
                             2016) und als eine wichtige Ursache für den globa-                                            Ungeachtet der geringen Ausdehnung heizte dieser
                             len Biodiversitätsverlust angeführt (Rejmanek &                                               Befund die Naturschutzdebatten an, da die Dougla-
                             ­R ichardson 1996, Schmid et al 2014). Eingeführte                                            sie an den betroffenen, artenreichen Standorten das
                              Monterey-Kiefern (Pinus radiata) aus Nordamerika                                             Potenzial hat, einheimische Pflanzen- und Tierar-
                              breiteten sich zum Beispiel in Südafrika entlang der                                         ten zu verdrängen (Höltermann et al 2008). Die Dou-
                              Küsten unkontrolliert aus und reduzierten damit das                                          glasie wurde daher in Deutschland vom Bundesamt
                              Habitat der artenreichen Fynbos-Ökosysteme stark                                             für Naturschutz als invasive Art eingestuft (Nehring
                              (Richardson et al 1989, Richardson et al 1994, Rejma-                                        et al 2013). Ein grundsätzliches Problem bei der Dis-
                              nek & Richardson 1996, Schmid et al 2014). Gemäss                                            kussion und den daraus folgenden Bewertungen der
                              mehreren Übersichtsarbeiten (Schmid et al 2014; Vor                                          Invasivität ist, dass empirische Daten über das Aus-
                              et al 2015; Brang et al 2016; Wohlgemuth et al 2021,                                         mass der natürlichen Verjüngung und Ausbreitung
                              dieses Heft) werden die ökologischen Auswirkungen                                            der Douglasie weitgehend fehlen. Allerdings analy-
                              der Douglasie in Europa hingegen generell weniger                                            sierten Bindewald & Michiels (2018) neulich die
                              negativ beurteilt als die Auswirkungen anderer ein-                                          ­Naturverjüngung der Douglasie in Baden-Württem-
                              geführter Arten, zum Beispiel der Robinie.                                                    berg anhand von Inventurdaten und stellten dabei
                                     Ob sich die nordamerikanische Küstendoug-                                              keine grossflächige Ausbreitung der Douglasie fest.
                             lasie in den Wäldern Europas ausbreiten kann, wird                                             So wurde auf 0.3% der Probeflächen der Bundes-
                              in Naturschutz-, Forst- und Forschungskreisen schon                                           waldinventur und auf 0.2% der Fläche der seltenen
                              seit Längerem diskutiert (Richardson & Rejmanek                                               und geschützten Waldbiotope (166 von 81 795 ha)
                              2004, Schmid et al 2014, Tschopp et al 2015, Am-                                              Douglasienverjüngung gefunden. Einzig an Sonder-
                              mer et al 2016), europaweit unter anderem in der                                              standorten, wo sich die Traubeneiche (Quercus pet-
                              2014 lancierten COST-Action NNEXT (Non-native                                                 raea) infolge Verbiss nicht mehr natürlich verjüngen
                              Tree Species for European Forests, Konnert et al                                              kann (Knoerzer 1999), etabliert sich die Douglasie
                              2018). Feldaufnahmen im Schwarzwald zeigten,                                                  und kann durch Ausschatten die heimische Biodi-
                              dass sich die Douglasie erfolgreich an trockenen,                                             versität lokal gefährden (Knoerzer & Reif 1996).
                              sauren und nährstoffarmen Waldstandorten ver-                                                        In der Schweiz wurden in 58 Douglasienbe-
                              jüngt und dort, wenn auch nur an wenigen und                                                  ständen keine Anzeichen starker Douglasienausbrei-
                              selten vorkommenden Standorten, zur vorherr-
                              ­                                                                                             tung gefunden, wobei der Lichtdurchlass und die

     Schweiz Z Forstwes 172 (2021) 2: 94–105                                                                                                            CONNAISSANCES              95

pp2138_Frei.indd 95                                                                                                                                                           22.02.21 15:05
Anzahl Douglasienaltbäume im Bestand wichtige,         2000 mm/Jahr liegt. Von den 39 untersuchten Be-
                      die Verjüngung begünstigende Faktoren waren (Haf-      ständen wurden 31 den submontanen und unter-
                      ner & Wohlgemuth 2016). Um der Frage nachzu-           montanen Buchenwald-Standortstypen (ST) 1, 3, 7,
                      gehen, weshalb sich die Douglasie in Schweizer         8, 9 und 12 zugeordnet (Frehner et al 2009). Bei wei-
                      Wäldern kaum ausbreitet, wurden in 39 Douglasien-      teren fünf Beständen handelt es sich um die Stand-
                      altbeständen weiterführende standardisierte Verjün-    ortstypen 18, 19 und 20 des obermontanen Tannen-
                      gungserhebungen durchgeführt. Die quantitativen        Buchenwalds. Die drei übrigen Bestände sind ein
                      Erhebungen sollten insbesondere Aufschluss darü-       Ulmen-Eschenwald im Übergang zu einem Heidel-
                      ber geben, ob und unter welchen Standortbedingun-      beer-Tannen-Fichtenwald (ST 29/46S, Willisau-West
                      gen sich Douglasien unter Konkurrenz von einhei-       LU), ein typischer Perlgras-Fichtenwald (ST 54, Steg-
                      mischen Baumarten in der Schweiz etablieren und        Hohtenn VS) und ein Hauhechel-Föhrenwald (ST 65,
                      damit möglicherweise in benachbarte Waldbestände       Bratsch VS).
                      ausbreiten können.
                                                                                    Erhebungen in den Probekreisen
                                                                                    Im Sommer und Herbst 2017 wurden in den
                            Material und Methoden                            39 Beständen standardisierte Verjüngungserhebun-
                                                                             gen durchgeführt. Für jeden Bestand wurde die An-

                                                                                                                                        Downloaded from http://meridian.allenpress.com/szf/article-pdf/172/2/94/2785801/i2234-1469-172-2-94.pdf by Lib4RI: PSI user on 10 March 2021
                             Auswahl und Charakterisierung                   zahl Douglasien mit Brusthöhendurchmesser (BHD)
                             der Bestände                                    >30 cm erfasst. In jedem der sechs bis acht Probe-
                             Als Grundlage der vorliegenden Studie diente    kreise wurden die Anzahl und die Höhe aller Indi-
                      das umfassende Inventar über Exotenanbauten in         viduen der verholzten Arten in den Höhenklassen
                      der Schweiz von Bürgi & Diez (1986), das auf einer     30 cm, gemessen und der Blattflächenindex
                      Douglasienpflanzungen zufällig ausgewählt (Abbil-      (LAI, Leaf Area Index; Blattfläche pro Bodenober-
                      dung 1). In sieben dieser Bestände wurden keine        fläche) mittels Hemisphärenfoto des Kronendachs
                      Douglasienaltbäume mehr aufgefunden, womit 58          bestimmt (Digital Plant Canopy Imager CI-110; CID
                      Bestände übrigblieben, die von Hafner & Wohlge-        Inc., Camas, Washington, USA; Bild aus 1.0 m Höhe,
                      muth (2016) untersucht wurden. Für die hier präsen-    d.h. in der Regel oberhalb der Krautvegetation).
                      tierte Studie wurden von diesen jene 39 ausgewählt,    Grosse Indexwerte stehen für einen hohen Kronen-
                      in denen einerseits natürliche Douglasienverjün-       deckungsgrad, kleine Werte zeigen Lücken im Kro-
                      gung nachgewiesen werden konnte und andererseits       nendach an. Die Mächtigkeit der Streuauflage wurde
                      mehr als zehn nahe beieinander stehende Altbäume       als Durchschnitt von drei Messungen (im Zentrum,
                      (>80-jährig) vorhanden waren (Abbildung 1). Die        auf halbem Radius und am Rand des Probekreises)
                      Douglasienaltbestände wurden im Feld anhand der        bestimmt. In jedem zweiten Probekreis wurden Bo-
                      äussersten Douglasienaltbäume von anderen Bestän-      denproben von 0.5 dm3 in 10 cm und 30 cm Tiefe
                      den abgegrenzt. Innerhalb jedes Bestandes wurden       entnommen. Die Proben wurden im Labor getrock-
                      die Netzpunkte eines auf dem LV95-Koordinatensys-      net und gemahlen. Anschliessend wurde der pH der
                      tem basierenden Gitters von 25 m × 25 m durch-         in CaCl2 aufgelösten Proben gemessen.
                      nummeriert, um daraus zufällig sechs bis acht
                      Punkte als Zentren von 50 m 2 grossen Probekreisen           Datenauswertung
                      (Radius = 4 m) zu bestimmen (Abbildung 1).                   Die Daten wurden einerseits deskriptiv ausge-
                             Die 39 Bestände decken einen relativ breiten    wertet, andererseits wurde mittels multipler Regres-
                      klimatischen Bereich ab. Klimadaten von Meteo-         sionsanalysen der Einfluss von verschiedenen Fak-
                      Schweiz zeigen, dass die mittlere Jahrestempera-       toren auf die Verjüngung untersucht. Basierend auf
                      tur zwischen 5.3 und 10.2 °C und die Jahres-           den Daten für die einzelnen Probekreise wurden ge-
                      niederschlagssumme zwischen knapp 1000 und gut         neralisierte lineare gemischte Modelle (engl.: Gene-

    96                WISSEN                                                                  Schweiz Z Forstwes 172 (2021) 2: 94–105

pp2138_Frei.indd 96                                                                                                            22.02.21 08:35
Abkürzung                     Beschreibung                                                 Datenherkunft    Einheit
                              Abhängige Variablen
                              Douglasienverjüngung          Douglasienjungwuchs, 1–129 cm                                Probekreis       Stammzahl
                                                            Douglasiendickung, ≥130 cm                                   Probekreis       Stammzahl
                              Buchenverjüngung              Buchenjungwuchs, 1–129 cm                                    Probekreis       Stammzahl
                                                            Buchendickung, ≥130 cm                                       Probekreis       Stammzahl
                              Verjüngung konkurrierende     Jungwuchs der übrigen Baumarten, 1–129 cm                    Probekreis       Stammzahl
                              übrige Baumarten              Dickung der übrigen Baumarten, ≥130 cm                       Probekreis       Stammzahl
                              Erklärende Variablen
                              TJ                            Temperatur, Jahresmittel                                     Probekreis       °C
                              NJ                            Niederschlag, Jahressumme                                    Probekreis       mm
                              Neig                          Hangneigung                                                  Probekreis       %
                              pH                            pH in 10 cm Bodentiefe                                       Bestand          –
                              Streu                         Mächtigkeit der Streuauflage                                 Probekreis       cm
                              Veg                           Deckungsgrad der Krautvegetation                             Probekreis       %
                              LAI                           Leaf Area Index (Blattflächenindex)                          Probekreis       –

                                                                                                                                                             Downloaded from http://meridian.allenpress.com/szf/article-pdf/172/2/94/2785801/i2234-1469-172-2-94.pdf by Lib4RI: PSI user on 10 March 2021
                              ZT                            mittlere Temperatur                                          Probekreis       –
                              ZF                            mittlere Bodenfeuchte                                        Probekreis       –
                              ZN                            mittlerer Nährstoffgehalt                                    Probekreis       –
                              ZL                            mittlere Lichtverhältnisse                                   Probekreis       –
                              ZH                            mittlerer Humusgehalt                                        Probekreis       –
                              Dist                          Distanz zum nächsten Douglasienaltbaum                       Probekreis       m
                              N Dou                         Anzahl Douglasienaltbäume mit BHD >30 cm                     Bestand          –
                              Misch                         Douglasienanteil an der Stammzahl mit BHD ≥12 cm in          Probekreis       %
                                                            einem Kreis mit 9 m Radius um das Probekreiszentrum
                              Pflege                        Anzeichen von Pflegemassnahmen                               Probekreis       ja/nein

                             Tab 1 In den Regressionsmodellen verwendete abhängige und erklärende Variablen. TJ, NJ: Interpolierte Temperatur- und Nieder-
                             schlagsdaten des Zeitraums 1981–2010. pH: Durchschnitt von zwei Messungen pro Bestand. Z T, ZF, ZN, ZL , ZH: Durchschnitt der
                             ökologischen Zeigerwerte für Arten, nach Abundanzen gewichtet; Zeigerwerte der Arten umfassen den Wertebereich 1 bis 5 (Lan-
                             dolt et al 2010).

                             ralized Linear Mixed Models, GLMM) mit negativ                  nation aller Modelle angegeben, deren AIC sich um
                             binomialer Verteilung für die abhängigen Variablen              weniger als 2 vom besten Modell unterscheidet
                             Jungwuchs (Höhe
a) Jungwuchs (
a) Jungwuchs (
a) Jungwuchs (Höhe
Douglasie sanken die Stammzahlen bei viel Kraut-               Treiber der Verjüngung
                             bedeckung (Tabelle 2). Der Buchenjungwuchs kor-                Die statistische Analyse zeigte, dass Jung-
                             relierte zudem negativ mit der Lichtverfügbarkeit       wuchs bei allen Baumarten bzw. Artengruppen nur
                             und der Humusauflage (mittlere Licht- und Humus-        bei geringer Krautbedeckung zahlreich vorkam (Ta-
                             Zeigerwerte). Der Jungwuchs der übrigen Arten kor-      belle 2). Es ist bekannt, dass sich eine dichte Kraut-
                             relierte wie derjenige der Douglasie negativ mit der    vegetation, die sich in Tieflagen auf produktiven Bö-
                             Krautbedeckung und der Streuauflage, während die        den unmittelbar nach der Öffnung von Beständen
                             Stammzahl bei geringem Lichtdurchlass ähnlich           einstellt, negativ auf die Etablierung von Baumkeim-
                             wie bei der Buche grösser war (Tabelle 2). Ausser-      lingen auswirkt. Dies kann einerseits auf die Kon-
                             dem hatte der Jungwuchs der übrigen Arten einen         kurrenz um die Ressourcen Licht, Wasser und Nähr-
                             schwach negativen Zusammenhang mit der boden-           stoffe zurückgeführt werden, andererseits aber auch
                             nahen Temperatur.                                       mit einer höheren Präsenz von Prädatoren, zum Bei-
                                    Douglasien der Dickungsstufe waren umso          spiel Mäusen, unter der Krautvegetation zusammen-
                             zahlreicher, je höher der Anteil der Douglasien-        hängen (z.B. Vandenberghe et al 2006, Royo & Car-
                             altbäume im Bestand war (Tabelle 2). Wie beim           son 2008). Welcher dieser Faktoren wichtiger ist,
                             Jungwuchs war auch eine hohe Lichtverfügbarkeit         hängt stark von der jeweiligen Baumart ab. Studien
                             (mittlere Licht-Zeigerwerte) in einigen Modellen för-   aus Südwestdeutschland bestätigen, dass eine dichte

                                                                                                                                             Downloaded from http://meridian.allenpress.com/szf/article-pdf/172/2/94/2785801/i2234-1469-172-2-94.pdf by Lib4RI: PSI user on 10 March 2021
                             derlich, während in stark geneigten Beständen ten-      Krautschicht das Aufkommen von Douglasienkeim-
                             denziell weniger Douglasien der Dickungsstufe an-       lingen reduzierte (Guntermann 1989, Knoerzer et al
                             zutreffen waren. Buchen der Dickungsstufe waren         1995). Deren weitere Entwicklung war durch die
                             zahlreicher in Beständen wärmerer Lagen, bei gerin-     Krautvegetation jedoch nicht beeinträchtigt (Knoer-
                             gerer Krautbedeckung sowie auf basenreicheren und       zer et al 1995).
                             feuchteren Böden (Tabelle 2). Ähnlich wie beim                 In unserer Analyse war der Douglasienjung-
                             Jungwuchs zeigten einige Modelle einen negativen        wuchs weniger zahlreich in Beständen mit Krautve-
                             Zusammenhang mit der Lichtverfügbarkeit (mittlere       getation, die eine hohe mittlere Temperatur anzeigt.
                             Licht-Zeigerwerte). Bei der Dickung der übrigen Ar-     Dieser mikroklimatische Effekt (Z T ) war deutlich
                             ten gab es keine Faktoren, die in allen 16 besten Mo-   stärker als derjenige des Makroklimas (T J), der mit
                             dellen enthalten waren (Tabelle 2). Am häufigsten       dem Douglasienjungwuchs nicht korrespondierte.
                             enthalten waren pH, mittlerer Humus-Zeigerwert so-      Zellweger et al (2020) haben ebenfalls auf die Bedeu-
                             wie Deckungsgrad der Krautvegetation, wobei die         tung des Mikroklimas für den Unterwuchs – und da-
                             Verjüngung bei hohem pH zahlreicher war, während        mit auch für die Verjüngung – hingewiesen, insbe-
                             Humusauflage und Krautvegetation einen negativen        sondere hinsichtlich des Klimawandels. Der spärliche
                             Einfluss hatten.                                        Douglasienjungwuchs bei warmem Mikroklima ist
                                                                                     jedoch keine direkte Folge höherer Temperaturen,
                                                                                     sondern hängt wohl mit der Produktivität (–Z N ) der
                                    Diskussion                                       Standortstypen zusammen: Auf tiefgründigen, ge-
                                                                                     nügend mit Wasser versorgten Böden, die in den
                                   Bei den systematischen Verjüngungsaufnah-         Tieflagen verbreitet sind, wachsen sowohl Krautve-
                             men vom Sommer 2017 wurden in nahezu allen Be-          getation als auch Laubbäume (+Z N für Buche) rasch
                             ständen Douglasiensämlinge oder -recklinge gefun-       zu einer dichten Decke, durch die junge Douglasien
                             den. Allerdings wurde der Jungwuchs in 90% der          kaum hindurchwachsen können.
                             Bestände von anderen Baumarten, insbesondere der               Die Douglasie benötigt sowohl für den An-
                             Buche, dominiert. In lediglich vier Beständen machte    wuchs als auch für die Etablierung 20 bis 40% der
                             die Douglasie den grössten Anteil im Jungwuchs aus      Lichtintensität unter freiem Himmel (Mailly & Kim-
                             (Bratsch VS, Steg-Hohtenn VS, Fescoggia TI und Wil-     mins 1997, Drever & Lertzman 2003, Harrington
                             lisau West LU). Im Gegensatz dazu wurde in keinem       2006), während die Buche und andere Laubbaumar-
                             der Bestände eine Dominanz der Douglasie in der         ten im Vergleich zur Douglasie schattentoleranter
                             Dickung gefunden. Douglasien der Dickungsstufe          sind (Niinemets & Valladares 2006). Unsere Erhe-
                             waren nur in einem Drittel der Bestände vorhanden       bung bestätigt, dass die Douglasie im Vergleich zur
                             und machten weniger als einen Viertel der Verjün-       Buche für eine erfolgreiche Verjüngung auf mehr
                             gung dieser Stufe aus (23% in Lohn SO, 20% in Gos-      Licht angewiesen ist. Lichtreichere Verhältnisse kön-
                             sau SG, 18% in Dintikon-Rieteberg AG und weniger        nen als Folge von unterschiedlichen Störungen wie
                             in den übrigen Beständen). In der Hälfte der Bestände   Windwurf oder forstlichen Eingriffen entstehen
                             herrschte die Buche vor und in den übrigen Bestän-      (Bindewald & Michiels 2018). Die Schattenbaumart
                             den eine andere einheimische Baumart. Zusammen-         Buche hingegen wächst in schattigen Verhältnissen
                             fassend wurde in den Douglasienaltbeständen zwar        rascher, wodurch sie gegenüber der Douglasie im
                             Douglasienverjüngung gefunden, doch dominierten         Vorteil ist (Knoerzer & Reif 1996; Spellmann et al
                             in keinem der Bestände Douglasien in der Dickung.       2015; Moser et al 2021, dieses Heft).

     Schweiz Z Forstwes 172 (2021) 2: 94–105                                                                CONNAISSANCES              101

pp2138_Frei.indd 101                                                                                                                22.02.21 08:35
Eine mächtige Streuauflage führte zu kleine-     die Konkurrenz durch Buchen und andere Laub-
                       ren Stammzahlen bei der Douglasie und der Gruppe        baumarten sogar derart stark sein, dass eine erfolg-
                       der übrigen Arten, was wohl darauf zurückzuführen       reiche Pflege zugunsten der Douglasie kaum mög-
                       ist, dass die Keimlinge Mühe haben, an ausreichend      lich oder nicht wirtschaftlich ist (Ammann 2020).
                       Wasser zu gelangen (Tschopp et al 2014). Knoerzer       An kalkreicheren Standorten leidet die Douglasie,
                       (1999) zeigte dies bereits für die Keimung von Dou-     sofern freier Kalk im Oberboden vorhanden ist, an
                       glasien insbesondere an Standorten mit mächtiger        Chlorose und fällt oft aus (Perakis et al 2006, Main-
                       Nadelstreuauflage.                                      waring et al 2014).
                              In der vorliegenden Analyse zeigte sich, dass           Eine Ausnahme in der betrachteten Stichprobe
                       mehr Douglasienjungwuchs nahe bei Samenbäumen           war der halboffene Tessiner Bestand Fescoggia (ST 3),
                       zu finden war, was durch die limitierte Samenaus-       in dem die Douglasie mit 68% den grössten Anteil
                       breitung durch Wind erklärt werden kann: Dougla-        im Jungwuchs hatte. In der Dickungsstufe wurden
                       siensamen sind rund fünfmal leichter als Tannen-        in diesem Bestand ebenfalls Douglasien gefunden,
                       samen, aber etwa doppelt so schwer wie Fichten-,        jedoch nur in geringer Zahl. Es bleibt zu beobach-
                       Lärchen- und Waldföhrensamen (Burkart 2018). Sie        ten, ob sich die Douglasie in diesem Bestand in den
                       werden vom Wind auch in Hauptrichtung selten wei-       nächsten Jahren vermehrt etablieren wird.
                       ter als 100 m verfrachtet (Roy 1960).                          Die beiden Walliser Bestände Bratsch (Hauhe-

                                                                                                                                          Downloaded from http://meridian.allenpress.com/szf/article-pdf/172/2/94/2785801/i2234-1469-172-2-94.pdf by Lib4RI: PSI user on 10 March 2021
                              Die Buchen und tendenziell auch die übrigen      chel-Föhrenwald, ST 65) und Steg-Hohtenn (typi-
                       Baumarten der Dickungsstufe waren sowohl in Be-         scher Perlgras-Fichtenwald, ST 54), in denen die Dou-
                       ständen mit wenig Krautvegetation als auch an           glasien der Jungwuchsstufe neben Fescoggia die
                       Standorten mit höherem pH zahlreicher als bei dich-     höchsten Stammzahlen der ganzen Stichprobe er-
                       ter Krautvegetation und tiefem pH. Dagegen korre-       reichten, zeichnen sich durch wenig Bewuchs mit
                       spondierte die Zahl der Douglasien dieser Stufe stark   Kräutern auf flachgründigen, mageren Böden (ca.
                       mit der Dichte der Douglasienaltbäume. Einige Mo-       pH 7) und eine halboffene Bestandesstruktur aus.
                       delle zeigten auch einen negativen Zusammenhang         Weil die betreffenden Waldstandorte in der unter-
                       zwischen der Anzahl Douglasien in der Dickungs-         suchten Stichprobe deutlich untervertreten waren,
                       stufe und der Hangneigung sowie einen positiven         liessen sich keine statistisch gesicherten Aussagen
                       Zusammenhang mit der Lichtverfügbarkeit auf.            ableiten. Der hier beobachtete Verjüngungserfolg
                       Dass der Anteil der Douglasie an der Mischung der-      muss dennoch eingeordnet werden: Die Douglasie
                       art stark mit der erfolgreichen Etablierung der Art     kommt im stark austrocknenden Südhang von
                       zusammenhängt, kann mehrere Gründe haben. Auf           Bratsch mit den wiederholten Trockenheitsphasen
                       der einen Seite bedeutet ein hoher Douglasienanteil     sowohl als ausgewachsener Baum als auch als Säm-
                       im Altbestand einen steten Samendruck (engl.: Pro-      ling und Reckling sehr gut zurecht (Abbildung 5),
                       pagule Pressure), womit die Chance steigt, dass sich    dies im Unterschied zur Waldföhre, bei der selbst auf
                       ab und zu ein Individuum etablieren kann. Auf der       einer Höhe von 1350 m ü.M. die Mortalität viel hö-
                       anderen Seite kann ein hoher Mischungsanteil da-        her ist. Dass Douglasiensämlinge unter trockenen
                       von zeugen, dass die Douglasie gezielt gefördert wor-   und nährstoffarmen Bedingungen im Vergleich zu
                       den ist. Mehr als 200 Douglasienstämme ≥130 cm          Eiche, Tanne, Fichte und Waldföhre besser gedeihen,
                       pro Hektare (Dickungsstufe) wurden in vier Be-          wird auch von einer experimentellen Studie an der
                       ständen auf der Alpennordseite gefunden. In kei-        Eidgenössischen Forschungsanstalt WSL bestätigt
                       nem dieser Bestände dominierte die Douglasie an-        (Moser et al 2021, dieses Heft) und kann unter an-
                       nähernd die Dickung. In drei der vier Bestände          derem mit der fein verzweigten, im Keimlingsalter
                       wurden deutliche Anzeichen von kürzlich erfolgten       eher oberflächlichen Wurzelstruktur der Douglasie
                       Pflegemassnahmen zur Förderung der Douglasie            erklärt werden (Moser et al 2016). Diese Wurzelstruk-
                       festgestellt.                                           tur ermöglicht den Douglasienkeimlingen eine effi-
                                                                               ziente Nährstoffaufnahme aus dem Oberboden, was
                             Verjüngung an verschiedenen                       insbesondere auf kargen, austrocknenden Böden
                             Waldstandorten                                    vorteilhaft zu sein scheint. Ähnliche Beobachtun-
                             Mehr als 90% der in dieser Studie berücksich-     gen wie in der vorliegenden Studie wurden in Wald-
                       tigten Douglasienaltbestände wuchsen an Buchen-         beständen Deutschlands (Schwarzwald) und Öster-
                       wald- und Tannen-Buchenwaldstandorten (ST 1–20;         reichs gemacht (Knoerzer & Reif 1996, Essl 2005),
                       Frehner et al 2009). In diesen Beständen vermag sich    wo die Douglasie an ähnlich trockenen und/oder
                       die Douglasie ohne Pflegemassnahmen gegenüber           nährstoffarmen Standorten angebaut wurde und
                       den Laubbaumarten, insbesondere der Buche, nicht        sich teilweise so zahlreich verjüngte, dass sie als
                       durchzusetzen. Aufgrund ihrer geringen Konkur-          invasiv bezeichnet wurde (Nehring et al 2013). Die
                       renzkraft ist heute an solchen Standorten kaum da-      starke Naturverjüngung der Douglasie in den
                       mit zu rechnen, dass sich die Douglasie stark aus-      zwei Walliser Beständen beschränkte sich in den Pro-
                       breiten wird. An schwach sauren Standorten kann         bekreisen allerdings auf den Jungwuchs. In der

    102                WISSEN                                                                   Schweiz Z Forstwes 172 (2021) 2: 94–105

pp2138_Frei.indd 102                                                                                                             22.02.21 08:35
gen, wobei im Einzelfall unter Berücksichtigung der
                                                                                      Standortverhältnisse zwischen Aufwand und Ertrag
                                                                                      abgewogen werden muss.
                                                                                             Die Resultate weisen aber auch darauf hin,
                                                                                      dass an trockenen und wenig produktiven Standor-
                                                                                      ten, an denen raschwüchsige Laubbäume nährstoff-
                                                                                      limitiert sind und ihre Konkurrenzkraft gegenüber
                                                                                      der Douglasie verlieren, eine zahlreiche Verjüngung
                                                                                      der Douglasie möglich ist. An solchen zur Austrock-
                                                                                      nung neigenden Standorten, die in Zukunft häufi-
                                                                                      ger werden könnten, ist eine Beobachtung der Ver-
                                                                                      jüngungsdynamik dringend zu empfehlen, um eine
                                                                                      unkontrollierte Ausbreitung der Douglasie nötigen-
                                                                                      falls zu verhindern.                              ■
                                                                                                 Eingereicht: 21. Juli 2020, akzeptiert (mit Review): 15. Oktober 2020

                                                                                                                                                                      Downloaded from http://meridian.allenpress.com/szf/article-pdf/172/2/94/2785801/i2234-1469-172-2-94.pdf by Lib4RI: PSI user on 10 March 2021
                                                                                      Dank
     Abb 5 Zum Teil üppiger Jungwuchs in einem alten Douglasienbestand oberhalb von
     Bratsch (VS) auf 1350 m ü.M. Foto: Thomas Wohlgemuth                             An Ueli Wasem für die Mithilfe bei den Feldaufnahmen, an Roger
                                                                                      Köchli und Marco Walser für die Unterstützung bei der Aufberei-
                                                                                      tung und der Analyse der Bodenproben, an MeteoSchweiz für
                                                                                      die Bereitstellung von Klimadaten, an Daniel Scherrer für die Auf-
                             Dickungsstufe waren Douglasien nur vereinzelt vor-       bereitung von Raum- und Klimadaten, an Martin Heggli für die
                             handen, im Gegensatz zu Fichte, Tanne und verschie-      Hilfe bei der Erstellung der Abbildungen und für die Kommen-
                             denen Laubbaumarten. Allerdings wurde die Anzahl         tare zum Manuskript, an den Wald- und Holzforschungsfonds
                             der anwachsenden Douglasien durch kürzlich durch-        WHFF für die finanzielle Unterstützung der Studie.

                             geführte forstliche Eingriffe lokal reduziert.
                                     Das Wild beeinflusst die Douglasie insbeson-
                             dere durch Schlagen und Schälen (Forster & Oder-         Literatur
                             matt 2017). Für vergleichende Quantifizierungen
                             sind hierzu weiterführende Untersuchungen nötig.         AMMANN P (2020) Waldbau mit Douglasie. Zür Wald 52 (4): 4–8.
                                                                                      AMMER C, BOLTE A, HERBERG A, HÖLTERMANN A, KRÜSS A ET
                                     Die vier Bestände mit einem beträchtlichen
                                                                                         AL (2016) Vertreterinnen und Vertreter von Forstwissenschaft
                             Douglasienanteil in der Dickungsstufe stockten an
                                                                                        und Naturschutz legen gemeinsame Empfehlungen für den
                             Waldmeister- und Waldhirsen-Buchenwald-Stand-              Anbau eingeführter Waldbaumarten vor. Gemeinsames Pa-
                             orten (ST 7 und 8). Ohne Pflegemassnahmen wür-             pier des DVFFA und des BfN. Nat.schutz Landsch.plan 48:
                             den die Douglasien hier von Buchen überwachsen             170–172.
                             (Ammann 2020). Da Pflegemassnahmen auch in               BADER A (2020) Die Verbreitung der Douglasie im Kanton Zürich.
                                                                                        Zür Wald 54 (4): 19.
                             mehreren anderen Beständen beobachtet wurden,
                                                                                      BARTOŃ K (2019) MuMIn: Multi-Model Inference: R package ver-
                             liess sich die Wirkung der Jungwaldpflege allerdings       sion 1.43.15.
                             statistisch nicht belegen.                               BASTIEN JC, PHILIPPE G, ROUSSELLE Y, SANCHEZ L, CHAUMET M
                                                                                         ET AL (2021) Les variétés améliorées de douglas en France.
                                                                                         Schweiz Z Forstwes 172: 76–83. doi: 10.3188/szf.2021.0076
                                                                                      BÉGIN J (1992) Productivité du douglas vert (Pseudotsuga men-
                                    Folgerungen für die Praxis
                                                                                         ziesii [Mirb.] Franco var. menziesii Franco) en relation avec
                                                                                         des caractéristiques stationelles. Birmensdorf: Eidgenöss
                                   Da die Douglasie als Baumart gilt, die mit zu-        Forsch.anstalt WSL, Mitt. 67: 173–313.
                             künftigen Klimabedingungen besser zurechtkom-            BINDEWALD A, MICHIELS HG (2018) Invasivität der Douglasie in
                             men wird als manche einheimische Baumart, ist               Südwestdeutschland: Waldinventurdaten erlauben eine Ein-
                             davon auszugehen, dass sie in Zukunft auch in               schätzung. Schweiz Z Forstwes 169: 86–92. doi: 10.3188/
                                                                                         szf.2018.0169
                             der Schweiz vermehrt gepflanzt werden wird. Im
                                                                                      BRÄNDLI UB, ABEGG M, ALLGAIER LEUCH B, EDITORS (2020)
                             Schweizer Mittelland wurden Douglasien vor 80 bis          Schweizerisches Landesforstinventar. Ergebnisse der vierten
                             130 Jahren besonders an produktiven Standorten             Erhebung 2009–2017. Birmensdorf: Eidgenöss Forsch.anstalt
                             angepflanzt. Wie unsere Untersuchungen bestäti-            WSL. 341 p.
                             gen, kann sich Douglasienverjüngung an solchen           BRANG P, PLUESS AR, BÜRGI A, BORN J (2016) Potenzial von Gast-

                             Standorten heute aufgrund der Konkurrenz durch             baumarten bei der Anpassung an den Klimawandel. In: Pluess
                                                                                        AR, Augustin S, Brang P, editors. Wald im Klimawandel. Grund-
                             einheimische Baumarten, insbesondere die Buche,
                                                                                        lagen für Adaptationsstrategien. Bern: Haupt. 385–405.
                             natürlicherweise nicht durchsetzen. Im Umkehr-           BÜRGI A, DIEZ C (1986) Übersicht über den Exotenanbau in der
                             schluss bedeutet dies, dass Douglasien an produkti-        Schweiz aufgrund einer Umfrage vom Herbst/Winter 1984/85.
                             ven Standorten gezielte Fördermassnahmen benöti-           Schweiz Z Forstwes 137: 833–851. doi: 10.5169/seals-765188

     Schweiz Z Forstwes 172 (2021) 2: 94–105                                                                          CONNAISSANCES                             103

pp2138_Frei.indd 103                                                                                                                                        22.02.21 08:35
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                       DEPARTEMENT BAU, VERKEHR UND UMWELT (2018) Zustand und              MOSER B, BACHOFEN C, MULLER JD, METSLAID M, WOHLGEMUTH T
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                                                                                                                                                                  Downloaded from http://meridian.allenpress.com/szf/article-pdf/172/2/94/2785801/i2234-1469-172-2-94.pdf by Lib4RI: PSI user on 10 March 2021
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                         Evaluation. Schlussbericht des Projekts im Forschungspro-         R DEVELOPMENT CORE TEAM (2020) R: A language and environ-
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    104                WISSEN                                                                                    Schweiz Z Forstwes 172 (2021) 2: 94–105

pp2138_Frei.indd 104                                                                                                                                    22.02.21 08:35
TSCHOPP T, HOLDEREGGER R, BOLLMANN K (2015) Auswirkun-               VOR T, SPELLMANN H, BOLTE A, AMMER C (2015) Potenziale und
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                                are more tolerant to extreme droughts than Norway spruce          ZELLWEGER F, DE FRENNE P, LENOIR J, VANGANSBEKE P, VER-
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                                                                                                                                                                      Downloaded from http://meridian.allenpress.com/szf/article-pdf/172/2/94/2785801/i2234-1469-172-2-94.pdf by Lib4RI: PSI user on 10 March 2021
                             Tendances à l’expansion et force                                     Spreading tendencies and competitive
                             concurrentielle du douglas en Suisse                                 ability of Douglas fir in Switzerland

                             Le douglas (Pseudotsuga menziesii var. menziesii [Mirb.] Franco)     Douglas fir (Pseudotsuga menziesii var. menziesii [Mirb.] Franco)
                             se rajeunit naturellement en Europe depuis le milieu du              has regenerated naturally in Europe since the middle of the
                             XXe siècle. S’il s’avérait qu’il évince les essences indigènes, il   20 th century. If it were to displace native tree species, it would
                             devrait être considéré et traité comme essence envahissante.         have to be considered as an invasive species. Since empirical
                             Etant donné que les données empiriques sur l’étendue effec-          data on the effective extent of the natural regeneration and
                             tive de la régénération naturelle et de l’expansion du douglas       spread of Douglas fir in Switzerland are still largely lacking,
                             en Suisse font encore largement défaut, la régénération a            regeneration was investigated in 39 Douglas fir stands. The
                             été étudiée dans 39 peuplements de douglas. Les données              data showed that the proportion of Douglas fir in the young
                             montrent que la part du douglas dans le recrû (hauteur               growth (height 40% dans 4 des 39 peuplements (10%). Le nombre de tiges             growth correlated positively with the proximity to seed trees
                             dans le recrû était corrélée positivement avec la proximité des      and light transmission of the canopy, but negatively with
                             arbres semenciers et à la transmission de la lumière, mais né-       ground vegetation cover, litter abundance and the mean tem-
                             gativement avec le couvert de la végétation herbacée, l’épais-       perature indicator value of the ground vegetation. In the
                             seur de la litière et la valeur écologique de température moyen      thicket (height ≥130 cm) Douglas fir occurred in five stands
                             de la végétation herbacée. Un fourré de douglas (hauteur             (13%) with proportions between 10% and 23%, in particu-
                             ≥130 cm) était présent dans cinq peuplements (13%) dans              lar in stands with a high proportion of old Douglas fir trees.
                             des proportions comprises entre 10% et 23%, en particulier           In almost half of the stands (19 of 39; 49%) the more shade
                             dans les peuplements comportant une grande proportion de             tolerant beech dominated the thicket. On the Swiss plateau,
                             vieux douglas. Dans presque la moitié des peuplements                Douglas fir was mainly planted on productive beech forest
                             (19 sur 39, 49%), le hêtre, plus tolérant à l’ombre, dominait        sites. This conifer species is strongly limited on such sites due
                             le fourré. Sur le Plateau suisse, le douglas a principalement        to its low competitive ability compared to beech and other
                             été planté sur des stations productives de hêtres. Il est forte-     deciduous trees in the young growth and thicket phases. It
                             ment limité sur ces stations en raison de sa faible compétiti-       would therefore be displaced on such sites without care mea-
                             vité dans les phases du recrû et du fourré par rapport au hêtre      sures. On dry and poor sites, however, Douglas fir can grow
                             et à d’autres feuillus et serait évincé en l’absence de soins. En    and establish successfully. On these sites, it is recommended
                             revanche, sur des stations sèches et maigres, ce résineux peut       to closely monitor its spread and to implement control mea-
                             pousser et s’établir dans les trouées. Sur ces stations, il est      sures if necessary.
                             conseillé de surveiller son expansion et de la contrôler si né-
                             cessaire.

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