DIE ZEITSCHRIF T FÜR AUSLANDSCHWEIZER JUNI 2008 / NR. 3 - Bankgeheimnis: Wie lange noch? Bourbaki-Panorama strahlt in neuem Glanz Tessiner ...

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DIE ZEITSCHRIF T FÜR AUSLANDSCHWEIZER JUNI 2008 / NR. 3 - Bankgeheimnis: Wie lange noch? Bourbaki-Panorama strahlt in neuem Glanz Tessiner ...
DIE ZEITSCHRIFT FÜR AUSLANDSCHWEIZER

 JUNI 2008 / NR. 3

Bankgeheimnis:
Wie lange noch?

Bourbaki-Panorama
strahlt in neuem Glanz

Tessiner verbindet
Europa mit Afrika
DIE ZEITSCHRIF T FÜR AUSLANDSCHWEIZER JUNI 2008 / NR. 3 - Bankgeheimnis: Wie lange noch? Bourbaki-Panorama strahlt in neuem Glanz Tessiner ...
DIE ZEITSCHRIF T FÜR AUSLANDSCHWEIZER JUNI 2008 / NR. 3 - Bankgeheimnis: Wie lange noch? Bourbaki-Panorama strahlt in neuem Glanz Tessiner ...
EDITORIAL                                                                                                                        I N H A LT                                                   3

                                       Reiche Alte – verschuldete Junge

                                       D
                                                IE GRUPPE DER      55- BIS 75-JÄHRIGEN ist in der Schweiz materiell am besten
                                               gestellt. Das zeigt eine Studie des Bundesamtes für Sozialversicherungen, welche
                                               die wirtschaftliche Situation von 1,5 Millionen Schweizerinnen und Schweizern
                                       zwischen 25 und 99 Jahren untersucht hat. Mit der Studie wurden erstmals in dieser Breite
                                       Daten sowohl zur Einkommens- als auch zur Vermögenssituation ausgewertet. Dabei
                                       zeigte sich, dass sich das schweizerische Dreisäulensystem der Alters-, Hinterlassenen-
                                       und Invalidenvorsorge bewährt hat und nur rund sechs Prozent der Bevölkerung arm                                                Rhätische Bahn aus «Die schönsten Verkehrsmittel
                                       sind.                                                                                                                           der Schweiz» (Seite 7).
                                            Die Untersuchung bestätigt, dass Menschen im Ruhestand eine hohe materielle Si-
                                       cherheit geniessen. Neben den Altersleistungen aus den Sozialversicherungen bezieht ein                                         5
                                                                                                                                                                       Briefkasten
                                       Drittel der 65- bis 69-Jährigen noch ein Erwerbseinkommen von rund 10 000 Franken
                                       pro Jahr. Ein grosser Teil von ihnen hat zudem noch Einkommen aus Vermögen, das meis-                                           5
                                       tens kurz vor Antritt der Rente den Höchststand erreicht. Fast jedes fünfte Rentnerpaar                                         Gelesen: Alfred Escher
                                       weist sogar ein Bruttovermögen von über einer Million Franken aus.
                                                                                                                                                                       7
                                            Das Risiko arm zu werden hat sich also nach unten verlagert. Die Studie zeigt, dass                                        Gesehen:
                                       heute ein Fünftel der Familien mit drei oder mehr Kindern nur über geringe finanzielle                                           Die schönsten Verkehrsmittel der Schweiz
                                       Mittel verfügt. Zwei weitere Risikogruppen bilden die alleinstehenden oder alleinerzie-
                                       henden Frauen und Mütter. 40 Prozent der alleinerziehenden Mütter und ein Viertel                                               8
                                                                                                                                                                       Bankgeheimnis:
                                       der alleinstehenden Frauen im Erwerbsalter sind einem erhöhten Armutsrisiko ausge-
                                                                                                                                                                       Wankender Pfeiler am Finanzplatz Schweiz
                                       setzt. Die Studie hat weiter bestätigt, dass die durchschnittlichen Einkommen von Frauen
                                       jeden Alters immer tiefer liegen als diejenigen von Männern.
                                            Auch IV-Rentner unter 40 leben meistens an der Armutsgrenze. Während sich die                                              Regionalnachrichten
                                       finanzielle Lage der Familien und Alleinerziehenden in der Regel mit dem zunehmenden
                                       Alter der Kinder verbessert, haben IV-Bezüger meistens keine Chance ihre materielle                                             13
                                       Lage im Lauf der Zeit zu verbessern.                                                                                            Politik
                                            Als die Zeitungen die Resultate der Studie veröffentlichten, meldeten sich viele alte
                                                               Menschen in Leserbriefen zu Wort und stellten diesen statistisch
                                                                                                                                                                       14
                                                                                                                                                                       Aus dem Bundeshaus
                                                               erhobenen Altersreichtum in Frage. Sie erinnerten an die alleinste-
                                                               henden Witwen, die mit einer minimalen AHV und einer kleinen                                            16
                                                               Rente leben müssen. Sie stellten auch unmissverständlich fest, dass                                     Luzerner Bourbaki Panorama erstrahlt
                                                                                                                                                                       in neuem Glanz
                                                               sie stets sparsam gelebt und selbst bei kleinen Einkommen und gros-
                                                               sen Familien immer etwas auf die Seite gelegt hätten. Damit hat-                                        18
                                                               ten die Leserbriefschreiberinnen und -schreiber natürlich nicht un-                                     ASO-Informationen
                                                               recht.
                                       Heinz Eckert                  Die enorme Zunahme der Privatkonkurse unter jungen Men-
                                                                                                                                                                       20
                                                                                                                                                                       Giovanni Lombardi: Ein Tessiner will Europa
                                       schen zeigt, dass oft sehr fahrlässig mit Geld umgegangen wird. Rund ein Drittel der 18-                                        mit Afrika verbinden
                                       bis 24-Jährigen ist verschuldet. Schuld daran sind häufig die Handy-Rechnungen. Ins
                                       Geld fallen aber auch die Einkäufe für Kleider, Schuhe und Unterhaltungselektronik.                                             22
                                                                                                                                                                       Portrait: Evelyne Binsack
                                       Später werden Leasinggeschäfte für Autos getätigt. Wenn dann noch der Job verloren
                                       geht, beginnt das finanzielle Fiasko, von dem sich die jungen Menschen viele Jahre nicht                                         23
                                       oder gar überhaupt nie mehr erholen.                                                                                            Echo
                                            Seit die Ratenzahlung Leasing genannt wird, hat das Abzahlungsgeschäft keinen ne-
                                       gativen Beigeschmack mehr; im Gegenteil. Der Ratschlag der Grosseltern, erst dann et-
                                       was zu kaufen, wenn man es sich leisten kann, hat heute kaum mehr Gültigkeit.
                                                                                                                                                                       Titelbild: Der Karikaturist «Chappatte» zum Thema
                                                                                                                       HEINZ EC KER T, C HEFREDAK T OR                 Bankgeheimnis.
SC HWEIZ ER R EVUE Juni 2008 / Nr. 3

                                       I M P R E S S U M : «Schweizer Revue», die Zeitschrift für die Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer, erscheint im 35. Jahrgang in deutscher, französischer, italienischer, englischer
                                       und spanischer Sprache in 20 regionalen Ausgaben und einer Gesamtauflage von rund 400 000 Exemplaren. Regionalnachrichten erscheinen viermal im Jahr.
                                       ■ R E DA K T I O N : Heinz Eckert (EC), Chefredaktor; Rolf Ribi (RR); René Lenzin (RL); Alain Wey (AW); Gabriela Brodbeck (BDK), Auslandschweizerdienst EDA, CH-3003 Bern, verantwort-
                                       lich für «Aus dem Bundeshaus». Übersetzung: CLS Communication AG ■ P O S T A D R E S S E : Herausgeber/Sitz der Redaktion/Inseraten-Administration: Auslandschweizer-Organisation,
                                       Alpenstrasse 26, CH-3006 Bern, Tel. +4131356 6110, Fax +4131356 61 01, PC 30-6768-9. Internet: www.revue.ch ■ E - M A I L : revue@aso.ch ■ DRUC K: Zollikofer AG, CH-9001 St.Gallen.
                                       ■ A D R E S S Ä N D E RU NG : Bitte teilen Sie Ihre neue Adresse Ihrer Botschaft oder Ihrem Konsulat mit und schreiben Sie nicht nach Bern.
                                                                                                                                                                                                        Einzelnummer CHF 5.– ■
DIE ZEITSCHRIF T FÜR AUSLANDSCHWEIZER JUNI 2008 / NR. 3 - Bankgeheimnis: Wie lange noch? Bourbaki-Panorama strahlt in neuem Glanz Tessiner ...
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DIE ZEITSCHRIF T FÜR AUSLANDSCHWEIZER JUNI 2008 / NR. 3 - Bankgeheimnis: Wie lange noch? Bourbaki-Panorama strahlt in neuem Glanz Tessiner ...
BRIEFKASTEN                                                                                                    GELESEN                                                     5

                                                                                                                              Mit festem Blick und staatsmännischer Haltung steht Alfred
                                                                                                                              Escher seit 1889 auf dem Sockel des Denkmals vor dem Zür-

                                                                                                                    Alfred Escher: Aufstieg und Fall
                                                                                                                              cher Hauptbahnhof. Das Monument gilt dem wohl grössten
                                                                                                                              schweizerischen Staatsmann, dem eigentlichen Begründer
                                                                                                                              der modernen Schweiz. Nach dem Tod des 63-jährigen «Bun-
                                                                                                                              desbarons» und «Eisenbahnkönigs» am 6. Dezember 1882
                                                                                                                              schritten im Trauerzug die Notabeln des Staats- und Wirt-
                                                                                                                              schaftslebens – Bundesräte, eine Hundertschaft von Natio-
                                                                                                                              nal- und Ständeräten, Regierungs- und Stadträte, Wirt-
                                                                                                                              schaftsdirektoren, Gelehrte und Künstler, «alte und junge,
                                                                                                                              vornehme und schlichte Trauergäste».
                                                                                                                                   Keine andere Persönlichkeit hatte den jungen Bundes-
                                                                                                                              staat so mit Tatkraft und Weitblick in die moderne Zeit ge-
                                        Dankeschön                            delten, beeindruckten mich                      führt wie dieser Sohn aus dem Zürcher Grossbürgertum.
                                        Vor mir auf dem Stubentisch           daher besonders.                                Alfred Escher beherrschte während Jahrzehnten die eidge-
                                        liegt immer noch die «Swiss                  L AURA DANIEL S, C HESHIRE,              nössische und zürcherische Politik. Er gehörte 34 Jahre dem
                                        Review» vom Dezember 2007                             GROSSBRITANNIEN          Nationalrat an und war vier Mal dessen Präsident. Im Kanton
                                        mit dem goldenen Titelbild                                                     Zürich sass er während 38 Jahren im Kantonsrat und während
                                        des Engels vom Kloster Ein-           Vier Landessprachen                      7 Jahren im Züricher Regierungsrat (vier Mal als Regierungspräsi-
                                        siedeln. Es war eine Über-            in der Schweiz                           dent). Mit dem Namen Escher sind historische Gründungen ver-
                                        raschung für mich, diese beson-       Soeben habe ich die Februar-             bunden – die Schweizerische Nordostbahn (die damals grösste
                                        ders schöne Post zwischen             Ausgabe der «Schweizer                   private Bahngesellschaft), der Bau des Gotthardtunnels, das Eid-
                                        Weihnachten und dem Neujahr           Revue» erhalten und bin ein-             genössische Polytechnikum (heute ETH Zürich), die Schweizeri-
                                        zu erhalten, dann über die Ge-        verstanden mit dem Leserbrief            sche Kreditanstalt, die Schweizerische Rentenanstalt (heute Swiss
                                                                                                                       Life). «Keinem anderen Politiker des 19. und 20. Jahrhunderts
                                        schichte des Klosters in einem        von David J. L. Bongard. Ich
                                                                                                                       gebührt ein ähnlicher Palmarès wie Alfred Escher», schreibt der
                                        ganzen Zusammenhang zu                bin zwar Deutschschweizer,
                                                                                                                       Biograf und Historiker Joseph Jung.
                                        lesen. Dafür und auch für die         doch stört mich, dass bei der
                                                                                                                            Sein ganzes Leben war geprägt von einem unermüdlichen, ja
                                        stetige Zustellung der «Swiss         Vielfältigkeit unserer schönen           übermenschlichen Einsatz für das Gemeinwohl. Escher war ein
                                        Revue» durch all die vergange-        Heimat (und wo gerade die                Machtmensch und ein Machtpolitiker, der kompromisslos und ra-
                                        nen Jahre möchte ich mich             verschiedenen offiziellen Lan-            dikal sein konnte. Dank seinen politischen und wirtschaftlichen
                                        bedanken. Möge das Jahr 2008          dessprachen ein Beweis des               Spitzenpositionen und seinem breiten Netzwerk besass er eine ein-
                                        uns allen gute und schöne In-         «Zusammengehörens» aller                 zigartige Machtfülle, die auch scharfen Widerstand weckte. Der Ei-
                                        spiration aus der Vergangenheit       Landesteile darstellt) die fran-         senbahnbau und die Schaffung des Polytechnikums waren seine
                                        für die Zukunft bescheren.            zösische und italienische Spra-          grossen Projekte, aber ebenso seine wirtschaftlichen Schöpfungen,
                                           HEIDI BL AC K-GOGEL, AUC KL AND,   che immer mehr zurückge-                 insbesondere der Bau des Gotthardtunnels.
                                                              NEUSEEL AND     drängt wird. Wie oft werden                   So einmalig sein Aufstieg und sein Lebenswerk waren, so tra-
                                                                              wir Schweizer beneidet, weil             gisch war das Ende seines politischen und privaten Lebens. Finanz-
                                        Wunderbare Erinnerungen               wir mehrere Sprachen spre-               probleme bei der Nordostbahn und beim Bau des Gotthardtunnels
                                        Als Schweizerin, die in der           chen.                                    wurden ihm zur Last gelegt. Gerade das eigene freisinnige Lager
                                        Nähe von Manchester in                  Also bitte erhalten Sie uns            hatte ihn fallen gelassen. Am Festakt von 1880 zum 25-jährigen
                                                                                                                       Bestehen des Polytechnikums wurde Escher mit keinem Wort er-
                                        Grossbritannien lebt, schätze         die schönen Sprachen wie
                                                                                                                       wähnt. Zu den Feiern nach dem Durchstich des Gotthardtunnels
                                        ich die guten Artikel in der          Französisch und Italienisch
                                                                                                                       im gleichen Jahr wurde er nicht eingeladen. Es ist kein offizielles
                                        «Schweizer Revue». Ich habe           (auch Romantsch soll nicht
                                                                                                                       Dankesschreiben des Bundesrates an den Gotthard-Pionier über-
                                        wundervolle Erinnerungen an           aussterben), damit wir uns wei-          liefert. Seine letzten Lebensjahre waren von andauernden Krank-
                                        die Zeit, in der ich als Kind         terhin an unserer schweizeri-            heiten gezeichnet. Am Lebensende musste er statt dankbarer An-
                                        während langen, glücklichen           schen Sprachkultur erfreuen              erkennung viel Anfeindung erfahren. «Alfred Escher überragte als
                                        Sommern Feriengast in                 können.                                                            politische Persönlichkeit das gewohnte
                                        Schweizer Familien war, insbe-              KUR T E. GROET SC H, MURCIA ,                                Mass in einer Weise, wie man dies in der
                                        sondere bei Lili Furrer–Amsler                                  SPANIEN                                  Schweiz nicht zu dulden pflegt», schreibt
                                        in Bern. Diese Ferien wurden                                                                             der Biograf. Das Buch von Joseph Jung
                                        von der Pro Juventute organi-         Mentalitäten sind doch                                             ist die spannende Biografie eines ausser-
                                        siert. Heute beschränkt sich          verschieden                                                        gewöhnlichen Staatsmannes und Wirt-
SC HWEIZ ER R EVU E Juni 2008 / Nr. 3

                                        mein Kontakt zur Schweiz auf          Ich lebe in München, also ge-                                      schaftsführers und zugleich ein Sittenge-
                                        erholsame Skiferien in Zer-           wissermassen vor der Schwei-                                       mälde der Schweiz im 19. Jahrhundert.
                                        matt. Ihre «grünen» Beiträge,         zer Haustüre, und besuche                                                                                                ROLF RIBI

                                        die die Auswirkungen des Kli-         auch gelegentlich die Schweiz.                                                     JOSEPH JUNG: Alfred Escher (1819–1882).
Bild: NZZ Libro

                                                                                                                                                                 Aufstieg, Macht, Tragik. Zürich 2007, Verlag
                                        mawandels auf die Gletscher           Trotzdem lese ich die «Schwei-                                                     Neue Zürcher Zeitung. CHF 48.–, EUR 31.–.
                                        und die Schneemengen behan-           zer Revue» gern, da sie mir in                                                     Das Buch ist nur auf Deutsch erschienen.
DIE ZEITSCHRIF T FÜR AUSLANDSCHWEIZER JUNI 2008 / NR. 3 - Bankgeheimnis: Wie lange noch? Bourbaki-Panorama strahlt in neuem Glanz Tessiner ...
6    BRIEFKASTEN

                                           knapper Form gute Informatio-                                                                                        der Schweiz zu tun? Im Edito-
                                           nen über die Schweizer Befind-                                                                                        rial folgt dann eine Art Tirade
                                           lichkeiten vermittelt, die man                                                                                       gegen Christoph Blocher, die
                                           selbst aus halbnaher Distanz so                                                                                      Leitfigur der grössten politi-
                                           genau nicht mitbekommt. Der                                                                                          schen Partei der Schweiz, und
                                           Grund meiner Mitteilung: Ich                                                                                         ein Sich-Weiden am Verlust
                                           habe gerade die Leserbriefe in                                                                                       seines Amtes. Ein Artikel über
                                           der neuen Nummer gelesen, in                                                                                         Schweizer Hilfe in der Dritten
                                           denen der Wunsch nach weniger                                                                                        Welt. Wäre es nicht vielleicht
                                           Deutschschweiz-Lastigkeit zum                                                                                        vernünftiger zu überlegen, wes-
                                           Ausdruck kommt. Das möchte                                                                                           halb diese Länder, die über
                                           ich unterstützen.                                                                                                    mehr natürliche Ressourcen
                                              Die Mentalitäten in der fran-                                                                                     und ein besseres Klima verfü-
                                           zösischen oder italienischen                                                                                         gen, all diese Hilfe zu brauchen
                                           Schweiz sind ja so grundver-                                                                                         scheinen? Vielleicht weil sie
                                           schieden von den deutschschwei-                                                                                      faul und dumm sind? Sollte
                                           zerischen, dass es eine grosse        Danke                                                                          man das dann mit Geschenken
                                           Bereicherung darstellen würde,        Vor ein paar Tagen hielten wir zum ersten Mal die «Schweizer                   belohnen? Und dann zwei
                                           wenn solche Stimmen vermehrt          Revue» in den Händen. Seit Januar dieses Jahres sind wir in Tansa-             herabwürdigende Karikaturen
                                           zur Geltung kämen.                    nia, Ostafrika. Wir finden die Zeitschrift eine gute Sache um ein               über Blocher… Ich glaube, das
                                                     MAX NYFFELER, MÜNC HEN,     bisschen mit der Schweiz verbunden zu bleiben. Auch unsere Toch-               können Sie besser. Ich glaube,
                                                                DEUT SC HL AND   ter Lea hat sich über die Post aus der Heimat gefreut (siehe Bild).            Sie sollten die «Schweizer
                                                                                   Beim Anblick des Cervelats auf der «In Kürze»-Seite der letzten              Revue» als eine an die Ausland-
                                           Schweizerdeutsch ist die              Ausgabe lief uns gerade das Wasser im Munde zusammen. Bereits                  schweizer gerichtete Schweizer
                                           Sprache der Mehrheit                  vermissen wir solche Schweizer Köstlichkeiten wie auch Schoko-                 Publikation über die Schweiz
                                           Mit Belustigung las ich in der        lade und Fondue. Ein Dankeschön aus Tansania.                                  betrachten und nicht als ein
                                           Ausgabe von Februar 2008 die                                                 FAMILIE HUBER, TANS ANIA , OS TAFRIKA   Propagandainstrument für die
                                           Klagen einiger Leser über den                                                                                        politische Linke und die Multi-
                                           «Ethnozentrismus» und die             Artikeln genauso tut – reflek-             tirade nicht. Vergass er viel-       kulturalität.
                                           Monopolstellung der Deutsch-          tiert diese Zeitschrift wohl eher         leicht anzugeben, dass er eine          ADRIAN H. KRIEG, FL ORIDA , US A
                                           schweiz. Als französischsprachi-      die schweizerische Realität.              französische Ausgabe wünscht?
                                           ger Schweizer anerkenne ich,          FABRICE C HRIS TEN, S AN DIEGO, US A          RAYMOND HOFFMEYERL, FRANCE       Napoleon III.
                                           dass das «Schwyzerdütsch» die                                                                                        Zu meiner grossen Freude er-
                                           Sprache der Mehrheit ist, die         «Schweizer Revue» in fünf                 «Schweizer Revue» als                hielt ich heute die «Schweizer
                                           zudem ausschliesslich für die         Sprachen                                  Schweizer Publikation                Revue» 2/08 und fand mit Er-
                                           Gesellschaft und den Kulturraum       Herzliche Gratulation zur                 Als Schweizer und langjähriger       staunen den Artikel von Rolf
                                           in der Schweiz prägend ist. Bei       «Schweizer Revue», die ich im-            Leser der «Schweizer Revue»          Ribi über Kaiser Napoleon III.
                                           Französisch und Italienisch ist       mer mit viel Freude lese. Mein            bin ich mit Ihrer redaktionellen     Ich kenne das Museum Are-
                                           das anders, beide Sprachen ver-       heutiger Brief bezieht sich auf           Linie nicht einverstanden,           nenberg sehr gut. Jedes Mal,
                                           fügen über eigene Kultursphären.      einen Leserbrief von David J.L.           denn mir als Auslandschweizer        wenn ich meinen geliebten
                                           Sollte die helvetische Einzig-        Bongard, der sich darüber be-             scheint, dass diese nicht die        Heimatkanton besuchen kann,
                                           artigkeit ausschlaggebend sein,       klagt, dass die «Schweizer Re-            Schweiz, sondern irgendeine          mache ich auch einen Abste-
                                           müssten alle Artikel auch in Ro-      vue» die Frankofonie vernach-             UN-basierte multikulturelle          cher nach Arenenberg. Meine
                                           mantsch veröffentlicht werden.        lässige – dabei erscheint dieses          Sippschaft reflektiert, die nicht     Vorfahren waren Bürger von
                                           Während die Schweizer Politik         Blatt in fünf Sprachen, darun-            der Schweizer Nationalität           Salenstein. Ich danke Ihnen
                                           eine perfekte Ausgeglichenheit        ter selbstverständlich auch auf           entspricht. Titelseite: Eine Ne-     ganz herzlich für den Artikel.
                                           anstrebt – und ich hoffe, dass die    Französisch. Ich verstehe daher           palesin, die Wasser aus dem                  SOPHIE ZAJAC, BRUNS TATT,
                                           «Schweizer Revue» das bei ihren       den Inhalt dieser Schimpf-                Hahnen trinkt? Was hat das mit                                  FRANCE

                                           Inserat
SC HWEIZ ER R EVUE Juni 2008 / Nr. 3
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                                                                                                                                              Schönste Verkehrsmittel. Ob in der Luft, auf dem Wasser oder auf Schienen:
                                                                                                                                              Die neuste Publikation des Schweizer Heimatschutzes, «Die schönsten Verkehrsmittel
                                                                                                                                              der Schweiz», lädt zu ganz besonderen Reisen ein. Sei es ein Sessellift, eine Fähre,
                                                                                                                                              die dreimotorige Tante Ju oder die Gotthard-Postkutsche – das reich bebilderte
                                                                                                                                              Büchlein zeigt die Vielfalt der noch immer bewegten Transportmittel.

                                                                                                                                              Roter Pfeil.                              Sesselbahn Weissenstein (SO).               Gotthard-Postkutsche.

                                                                                                                                              Dampfschiff auf dem Vierwaldstättersee.                                   Dampfschiffflotte auf dem Genfersee.
«Die schönsten Verkehrsmittel der Schweiz»: Das 76-seitige Büchlein (dt./frz.) kostet 12 Franken. www.heimatschutz.ch/d/shop/bestellen.shtm
Fotos: Schweizer Heimatschutz/SBBhistoric (1)/JU-Airforcecenter (7)/Gornergratbahn (8)/Hansjörg Bürgi (10)

                                                                                                                                              Furka-Dampfbahn (VS).                     Junkers JU 52.                              Gornergrat Bahn (VS).
SC HWEIZ ER R EVUE Juni 2008 / Nr. 3

                                                                                                                                              Hammetschwandlift am Bürgenstock (NW).                                    Super Constellation.
8    SCHWEIZER BANKGEHEIMNIS

                                           Bankgeheimnis – Wankender Pfeiler am Finanzplatz                                                   falschen Buchhaltung oder gefälschten Do-
                                                                                                                                              kumenten die Steuerbehörde täuscht, legt
                                           Für die Eidgenossen ist das Bankgeheimnis sakrosankt. Doch                                         gemäss dem Zürcher Strafrechts-Professor
                                           der Druck aus dem Ausland auf Bundesrat und Banken wächst:                                         Martin Killias eine grössere kriminelle Ener-
                                           Unser Land sei eine Steueroase und begünstige die Steuer-                                          gie an den Tag als jener, der «nur» gewisse
                                                                                                                                              Einkünfte nicht angibt. Eine Steuererklä-
                                           hinterziehung. Wie lange noch gibt es diesen Grundpfeiler des                                      rung unvollständig auszufüllen, sei deshalb
                                           Bankenplatzes Schweiz? Von Rolf Ribi                                                               kein Steuerbetrug. Die Steuerbehörden
                                                                                                                                              könnten ja alle nötigen Belege einfordern. Es
                                                                                                                                              sei sinnvoll, die Steuerhinterziehung in ei-
                                                                                                                                              nem administrativen Verfahren mit Geld-
                                           «Es ist offensichtlich, dass eine grosse Lawine     Wie ist es zum Bankgeheimnis «nach             busse zu ahnden, nicht aber mit Gefängnis.
                                           auf unser Land zukommt. Angesichts der            Schweizer Art» gekommen? Zum histori-              «Das Bankgeheimnis ist nicht dazu da,
                                           wirtschaftlichen Bedeutung des Finanzplat-        schen Hintergrund für das Schweizer Ban-         Steuerhinterzieher zu schützen. Es schützt
                                           zes Schweiz sind die Risiken gross», mahnte       kengesetz gibt es zwei Versionen. Bis in die     das Menschenrecht auf Privatsphäre», er-
                                           kürzlich Thomas Borer, der frühere Bot-           Achtzigerjahre erzählten Bundesräte und          klärt der St. Galler Bank-Professor Beat Ber-
                                           schafter der Eidgenossenschaft in Berlin.         Bankpräsidenten den Mythos vom Schutz            net. Wer dieses Recht beanspruche, müsse
                                           Die Schweiz werde «permanent auf das              jüdischer Vermögen vor nationalsozialisti-       aber «dem Staat geben, was diesem zusteht».
                                           Bankgeheimnis, Steuerhinterziehung und            schem Zugriff. In Tat und Wahrheit waren         Das Bankgeheimnis bleibe «wohl noch einige
                                           Steuerflucht reduziert».                           es Bankenkrisen im eigenen Land und ge-          Zeit einer der wichtigsten Pfeiler unseres Fi-
                                             In der Tat ist in jüngster Zeit allerhand       zielte Spitzelaktionen des Auslandes zur         nanzplatzes». Doch die Unterscheidung zwi-
                                           Ungemach auf den Banken- und Steuer-              Rückführung von in die Schweiz gebrachtem        schen Steuerbetrug und Steuerhinterzie-
                                           standort Schweiz zugekommen: Deutsch-             Vermögen. Gerade die teure Rettung der           hung «werden wir nicht mehr lange in die
                                           land wirft der Schweiz nichts weniger als         Schweizerischen Volksbank durch den Bund         Zukunft retten können».
                                           «Beihilfe zur Steuerhinterziehung» für rei-       und die bekannt gewordene Spitzeltätigkeit          Für die «Neue Zürcher Zeitung» ist das
                                           che Bürger mit Vermögen auf hiesigen Ban-         zeigten, dass die Zeit für ein nationales Ban-   Bankgeheimnis der Ausdruck einer «freiheit-
                                           ken vor. Die Europäische Union kritisiert         kengesetz reif war. Das Gesetz wurde im No-      lichen Staatsphilosophie, die das Individuum
                                           unser Land wegen der bevorzugten Besteu-          vember 1934 im Parlament praktisch ein-          höher wertet als den Staat und Freiwilligkeit
                                           erung internationaler Unternehmen in ein-         stimmig verabschiedet und trat am 1. März        höher als Zwang». Und: «Der Schutz der Pri-
                                           zelnen Kantonen. Die Organisation für             1935 in Kraft.                                   vatsphäre der Individuen vor allem gegen-
                                           wirtschaftliche Zusammenarbeit und Ent-                                                            über dem Staat ist ein starker Pfeiler dieser
                                           wicklung (OECD) verlangt auch von der             Steuerbetrug und Steuerhinterziehung             Philosophie.» Für den Autor Gerhard
                                           Schweiz den Austausch von Bankdaten für           Das Bankgeheimnis galt nie in einem absolu-      Schwarz ist deshalb die Unterscheidung zwi-
                                           steuerliche Erhebungen. Die Vereinigten           ten Sinn. Wenn immer Rechtsnormen ein            schen dem «Vergehen» Steuerhinterziehung
                                           Staaten zwingen unser Land, bei der Besteu-       Vergehen strafrechtlich ahnden, wenn also        und dem «Verbrechen» Steuerbetrug eine
                                           erung von amerikanischen Bürgern mit              ein Straftatbestand vorliegt, kann das Bank-     Philosophie, «die den Bürger respektiert und
                                           Wertschriften-Guthaben bei unseren Ban-           geheimnis aufgehoben werden. Gerade bei          nicht als Objekt des Staates betrachtet».
                                           ken mitzuwirken und die Namen der Bank-           Steuerbetrug und kriminellen Vergehen sind       Steuern zu hinterziehen sei «nicht einfach
                                           kunden zu nennen.                                 die Banken zur Offenlegung von Steuerda-         die Folge von Gier und krimineller Energie,
                                                                                             ten und zur Rechtshilfe an die Strafbehör-       sondern die Reaktion auf eine als unfair emp-
                                           Bankgeheimnis seit 1934                           den verpflichtet. Steuerbetrug liegt vor,         fundene Höhe der Steuerbelastung».
                                            Im Kern zielen die Angriffe aus dem Ausland      wenn ein Steuerpflichtiger bei seiner Steu-          Der Wirtschaftsethik-Professor Peter
                                            fast immer auf eine helvetische Besonderheit     erdeklaration falsche oder gefälschte Urkun-     Ulrich hat gegen das Bankgeheimnis nichts
                                           – das Bankgeheimnis, verankert im Artikel 47      den benützt. Doch wenn er einfach die            einzuwenden, soweit es dem legitimen
                                            des Bundesgesetzes über die Banken und           Angabe von Vermögen und Einkünften «ver-         Schutz der Privatsphäre der Bürger dient.
                                            Sparkassen aus dem Jahr 1934. Dort heisst es     gisst»? Dann liegt nach schweizerischem          «Zu kritisieren ist aus ethischer Sicht die von
                                            sinngemäss: Wer als Mitarbeiter oder Beauf-      Recht «nur» eine Steuerhinterziehung vor,        der schweizerischen Gesetzgebung gezielt
                                            tragter einer Bank oder einer Revisionsstelle    die ohne ein Strafverfahren geahndet wird.       geschaffene Möglichkeit, das Bankgeheim-
                                            vertrauliche Informationen erhält, darf diese    Dank dieser Unterscheidung von Steuerbe-         nis als Steuerhinterziehungs-Geheimnis zu
                                            nicht an Dritte weitergeben. Die vorsätzli-      trug und Steuerhinterziehung sind ausländi-      missbrauchen, indem zwischen Steuerbetrug
                                            che oder fahrlässige Verletzung des Bankge-      sche Steuerzahler mit Vermögen auf unse-         und Steuerhinterziehung unterschieden
SC HWEIZ ER R EVUE Juni 2008 / Nr. 3

                                            heimnisses wird «mit Gefängnis bis zu sechs      ren Banken vor dem Zugriff ausländischer         wird.» Weil die Schweiz bei hinterzogenen
                                            Monaten oder Busse bis zu 50 000 Franken         Behörden sicher. Denn bei Steuerhinterzie-       Steuern die internationale Rechtshilfe ver-
                                            bestraft». Wer sein Vermögen einer Schwei-       hung leistet die Schweiz keine Amts- und         weigern kann, «offerieren unsere Behörden
                                            zer Bank anvertraut, darf somit auf die Ver-     Rechtshilfe an das Ausland.                      ausländischem Kapital ein fragwürdiges Fi-
                                            schwiegenheit der Bank und ihrer Mitarbei-         Wie aber wird eine solche Unterscheidung       nanzasyl». Damit «wildert die Schweiz im
                                            ter zählen.                                      begründet und gerechtfertigt? Wer mit einer      Steuersubstrat anderer Länder, und das kos-
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                                       tet diese jährlich Milliarden an verlorenen    Steueroasen abgewickelte Geschäfte. Die        direkter Steuern. Ausdruck dafür ist die Teil-
                                       Steuereinnahmen». Es gibt nach Professor       klassischen Offshorezentren wie die            nahme Berns an der grenzüberschreitenden
                                       Ulrich «kein Bürgerrecht auf Steuerhinter-     Cayman Islands, Jersey oder die Bahamas er-    Zinsbesteuerung: Die Schweiz erhebt eine
                                       ziehung». Wer in seinem Land Steuern hin-      heben keine oder nur geringe Unterneh-         Quellensteuer (bis zu 35 Prozent im Jahr
                                       terzieht, «profitiert von den mit Steuern fi-    menssteuern, erlauben die Einrichtung von      2011) auf den Zinserträgen natürlicher Per-
                                       nanzierten öffentlichen Leistungen, ohne       blossen Briefkastenfirmen, kennen ein strik-    sonen und führt 75 Prozent davon an den
                                       seinen fairen Beitrag gemäss seiner Leis-      tes Bankgeheimnis und leisten keine interna-   Wohnsitzstaat der Anleger zurück. Dabei
                                       tungsfähigkeit zu zahlen».                     tionale Rechtshilfe. Die weltweit rund 50      muss die Schweiz die ausländischen Bank-
                                                                                      Offshorebankzentren leben davon, ausländi-     kunden nicht namentlich nennen. «Das
                                       Starker Finanzplatz Schweiz                    sches Kapital anzulocken und ihm amtlichen     Bankgeheimnis ist für mindestens 15 Jahre be-
                                       Die Stärke der Schweizer Banken ist das        Schutz und weitgehende Steuerfreiheit zu       toniert», frohlockte der damalige Präsident
                                       «Private Banking», also die Vermögensver-      gewähren. Gemäss der kritischen Organisa-      der Schweizerischen Bankiervereinigung.
                                       waltung für reiche und sehr reiche Personen.   tion «Erklärung von Bern» werden von der         Im Jahr 2006 hatte die Schweiz aufgrund
                                       Auf Schweizer Banken liegen mehr als 4000      Schweiz aus mehrere Hunderttausend Off-        dieses Abkommens eine halbe Milliarde
                                       Milliarden Franken (also 4 Billionen Fran-     shoregesellschaften verwaltet, «ein grosser    Franken Zinserträge an EU-Staaten abgelie-
                                       ken) an ausländischen Vermögen. Die            Teil davon dient dazu, Steuern zu vermei-      fert, letztes Jahr sollen es noch mehr gewe-
                                       Gründe dafür sind die hohe Fachkompetenz       den».                                          sen sein. «Viel zu wenig», beklagte der deut-
                                       und Professionalität der hiesigen Bankiers,       Das Bankgeheimnis – ein Lebensnerv un-      sche Finanzminister Peer Steinbrück und
                                       das attraktive Angebot an Anlageinstrumen-     seres Finanzplatzes? «Ja, absolut», antwor-    sagte «Steueroasen» wie der Schweiz den
                                       ten – und die Verschwiegenheit der Banken      tete der Bankier Konrad Hummler und            Kampf an. Seine Forderung: Ausweitung des
                                       im Schatten des Bankgeheimnisses. Die          spricht von der«strategischen Bedeutung un-    Abkommens auf Erträge aus Dividenden, auf
                                       Deutsche Bank ging vor einigen Jahren von      seres Bankgeheimnisses». Da ist es kein Wun-   weitere Anlagen und auf juristische Perso-
                                       70 Prozent nicht deklarierten ausländischen    der, wenn das Ausland an verschiedenen         nen wie Stiftungen. «Wir sind keine Steuer-
                                       Vermögen in der Schweiz aus. Dies entsprä-     Fronten gegen die Verschwiegenheit von         oase. Die Zinsbesteuerung mit Brüssel ist
                                       che einer Summe von gegen 3000 Milliarden      Schweizer Banken vorgeht.                      langfristig geregelt. Unser Bankgeheimnis ist
                                       Franken an nicht versteuertem «Schwarz-                                                       in verschiedenen Abkommen mit Brüssel ab-
                                       geld». «Die grosse Mehrheit der auslän-        Quellensteuer für Europa                       gesichert», erklärte Aussenministerin Mi-
                                       dischen Anleger, die ihr Geld in der Schweiz   Die Schweiz hat gegenüber der Europäischen     cheline Calmy-Rey. «Das Abkommen über
                                       parkiert haben, umgehen die Steuerpflicht»,     Union mehrfach Hand geboten im Kampf ge-       die Zinsbesteuerung wird die nächste grosse
                                       bestätigte der Privatbankier Konrad Humm-      gen Steuerbetrug und Steuerflucht. Unser        Verhandlungsrunde mit der erweiterten Eu-
                                       ler. Schweizer Banken sind auch weltweit       Land leistet Rechts- und Amtshilfe bei Steu-   ropäischen Union nicht überleben», sagt
                                       führend im Offshorebusiness, also über         erbetrug, nicht aber bei der Hinterziehung     Bank-Professor Beat Bernet voraus.
SC HWEIZ ER R EVUE Juni 2008 / Nr. 3
Illustration: Chappatte
10                        SCHWEIZER BANKGEHEIMNIS

                                          Wenn es um die indirekten Steuern geht,        Amtskollegen Peer Steinbrück. «Der Schutz       und für Holdinggesellschaften steuerlich
                                       also um die Mehrwertsteuer und die Zölle,         der Privatsphäre durch das Bankgeheimnis ist    sehr attraktiv. Hierzulande gibt es 20 000
                                       ist das Bankgeheimnis praktisch aufgehoben:       Teil unseres Wertesystems.» Der Magistrat       solche Kapitalgesellschaften mit 150 000
                                       Im Gegensatz zu den direkten Steuern wird         schliesst einen automatischen Informations-     Beschäftigen, die jährlich vier Milliarden
                                       hier nicht nur der Steuerbetrug, sondern          austausch von Steuerdaten kategorisch aus,      Franken Steuern zahlen. Der Streitpunkt ist
                                       auch die Steuerhinterziehung geahndet und         «das Bankgeheimnis werden wir nicht aufge-      die unterschiedliche Besteuerung von inlän-
                                       Rechtshilfe geleistet. Wenn die Schweiz volle     ben». Unbestritten ist, dass Steuerhinterzie-   dischen und im Ausland erzielten Erträgen.
                                       Rechtshilfe bei der Mehrwertsteuer leistet,       hung in Deutschland strafbar ist und dass       Ohne diese steuerlichen Sonderregelungen
                                       können etwa deutsche Unternehmer mit ih-          deutsche Steuerflüchtlinge «Gelder in nam-       würde die Schweiz «massiv Steuereinnah-
                                       ren «schwarzen Kassen» nicht mehr auf den         haftem Ausmass in der Schweiz geparkt ha-       men verlieren», bekannte Gerold Bührer
                                       Schutz durch das Schweizer Bankgeheimnis          ben» (so die «Neue Zürcher Zeitung»).           vom Dachverband der Wirtschaft. Bundes-
                                       zählen.                                                                                           rat Hans-Rudolf Merz ist zu keinen Verhand-
                                                                                         Steuerstreit mit Brüssel                        lungen mit der Europäischen Kommission
                                       Steuerstreit mit Deutschland                         Seit einem Jahr gibt es einen Steuerstreit   bereit. Sein Departement prüft aber «auto-
                                       Am meisten Emotionen löste in letzter Zeit        zwischen der Europäischen Union und der         nome» Reformen der Unternehmensbesteu-
                                       der Steuerstreit mit Deutschland aus. «Für        Schweiz. Brüssel kritisiert die Steuernormen    erung.
                                       uns leisten die Schweizer Banken objektiv         einzelner Kantone zugunsten von «mobilen»
                                       Beihilfe zur Steuerhinterziehung von deut-        Kapitalgesellschaften. Konkret geht es um       Druck aus Amerika
                                       schen Bürgern. Da muss man begreifen, dass        Steuererleichterungen für im Ausland er-        Die Schweiz und ihre Banken gewähren den
                                       wir zornig werden», sagte der frühere deut-       wirtschaftete Erträge von Holdinggesell-        USA weitreichende Informationen – nicht
                                       sche Finanzminister Hans Eichel. Das Bank-        schaften (die Beteiligungen an anderen Un-      nur in Fällen von Steuerbetrug. So will es
                                       geheimnis sei eine «Einladung für Ausländer,      ternehmen verwalten), Domizilgesellschaften     das Doppelbesteuerungsabkommen zwi-
                                       Steuern zu hinterziehen». Der deutsche Po-        (eigentliche Briefkastenfirmen) und von Ge-      schen der Schweiz und den Vereinigten
                                       litiker droht der Schweiz bei künftigen bila-     mischten Gesellschaften (ausländische Kon-      Staaten vom Jahr 2001: Schweizer Banken
                                       teralen Verhandlungen mit der Europäischen        zerne mit überwiegender Tätigkeit im Aus-       sind den US-Behörden zur Auskunft ver-
                                       Union: «Sie werden sehen, das Bankgeheim-         land). «Wenn Holdinggesellschaften für im       pflichtet, wenn amerikanische Staatsbürger
                                       nis, die Zinsbesteuerung und die Koopera-         Ausland erzielte Gewinne keine Steuern be-      auf Schweizer Banken ein Konto haben und
                                       tion der Schweiz in Steuerfragen stehen ganz      zahlen müssen, sind das unerlaubte Beihilfen,   amerikanische Wertschriften besitzen. Der
                                       oben auf der Traktandenliste.»                    welche den Wettbewerb verzerren», erklärte      Austausch von Informationen und die Amts-
                                          Ebenso heftig sind die Schweizer Reaktio-      Michael Reiterer, EU-Botschafter in der         hilfe der Schweiz gelten für «Betrugsdelikte
                                       nen: «Es ist ungehörig, die Schweiz als Steuer-   Schweiz.                                        und dergleichen», und dazu gehört «die Un-
                                       oase zu bezeichnen», konterte Bundesrat Hans-        Kein Zweifel – einzelne Kantone sind für     terlassung, richtige und vollständige Unter-
                                       Rudolf Merz den Vorwurf seines deutschen          hier ansässige Konzerne mit Europageschäft      lagen zu erstellen». Steuerbetrug und Steu-
SC HWEIZ ER R EVUE Juni 2008 / Nr. 3
Illlustrationen: Chappatte
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                                       erhinterziehung werden hier gleich               Wo bleibt dabei das schweizerische Bank-       Weitergabe von Informationen nur bereit,
                                       behandelt, was dem schweizerischen Recht       geheimnis? Da bestehe keine Gefahr, will das     wenn es um Tatbestände wie Steuerbetrug
                                       widerspricht und faktisch das Bankgeheim-      Berner Finanzdepartement beruhigen. Kein         geht.
                                       nis verletzt.                                  Kunde einer Schweizer Bank könne aber er-
                                         Warum lässt sich die Schweiz das gefallen?   warten, dass der in unserem Land garantierte     Ein neues Bankgeheimnis?
                                       Weil es um die Präsenz unserer Banken auf      Schutz der Privatsphäre auch im Ausland (in      Eines ist sicher: Im Schweizervolk ist das
                                       dem wichtigen Finanzplatz New York geht.       diesem Fall in Belgien) gelte. Bankkunden er-    Bankgeheimnis fest verankert. Nach einer
                                       Schweizer Banken benötigen einen Vertrag       halten heute den schriftlichen Hinweis, dass     Umfrage der Schweizerischen Bankierverei-
                                       mit der amerikanischen Steuerbehörde, um       die Banken im grenzüberschreitenden Zah-         nigung wollen 81 Prozent der befragten Per-
                                       den Status eines «Qualified Intermediary»       lungsverkehr deren Namen, Adressen und           sonen diese Institution beibehalten, auch
                                       zu erhalten. Als solche sind die Banken ver-   Kontonummern angeben müssen. Der Zür-            wenn der internationale Druck als gross
                                       pflichtet, die Identität ihrer amerikanischen   cher Bank-Professor Hans Geiger bestätigte:      empfunden wird. Drei von vier Schweizern
                                       Kunden offenzulegen und auf ihren Wert-        «Der Schutz durch das Bankgeheimnis be-          erachten es als «wahrscheinlich, dass das
                                       schriftenerträgen eine Quellensteuer zu er-    schränkt sich auf Transaktionen innerhalb        Bankgeheimnis in fünf Jahren in seiner heu-
                                       heben. «Faktisch haben die Schweizer Ban-      der Schweiz.» Die Bankkunden müssten aber        tigen Form noch besteht». Der Schutz der
                                       ken dem Druck aus den USA nachgegeben.         informiert werden, «dass das Bankgeheimnis       Privatsphäre geht den Eidgenossen über al-
                                       Und da behaupten unsere Bundesräte noch,       im grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr         les: 91 Prozent halten es für richtig, finanzi-
                                       das Bankgeheimnis sei nicht verhandelbar»,     nicht mehr greift».                              elle Daten von Bankkunden gegenüber Drit-
                                       erklärte Philippe Lévy, ehemaliger Delegier-     Kritik am Schweizer Bankgeheimnis              ten abzuschirmen.
                                       ter des Bundesrates für Handelsverträge.       kommt auch von der Organisation für wirt-           Der «Schwur» der Eidgenossen auf das
                                         Vor zwei Jahren hatte eine Meldung der       schaftliche Zusammenarbeit und Entwick-          Bankgeheimnis ist das Eine, der Druck aus
                                       «New York Times» in der Schweiz für Aufre-     lung (OECD): «Übertriebene Bankgeheim-           dem Ausland das Andere. Könnte ein neues
                                       gung gesorgt: Im Zeichen der Terrorbekämp-     nisse und die Weigerung, Informationen           Bankgeheimnis einen Ausweg bringen? «Wa-
                                       fung haben das amerikanische Finanzminis-      über Steuerflüchtlinge bekanntzugeben, sind       rum passt sich die Schweiz nicht den inter-
                                       terium und der Geheimdienst CIA Zugang         Relikte früherer Zeiten», sagte Generalsek-      nationalen Gepflogenheiten an und gibt das
                                       zu Datenbanken des internationalen Zah-        retär Angel Gurría auch an die Adresse der       Bankgeheimnis bei Steuerhinterziehung auf?
                                       lungsverkehrs. Über die in Brüssel ansässige   Schweiz. «Die Schweiz hält sich nicht an den     Dieser Schritt würde auf einen Schlag allen
                                       internationale Drehscheibe Swift laufen        OECD-Standard für Informationsaustausch,         Druck von den Schweizer Banken wegneh-
                                       praktisch alle Zahlungen; auch die der         obwohl sie ein Mitgliedstaat ist», kritisierte   men, und unser Land würde an Renommee
                                       Schweizer Banken. Amerikanische Ermittler      der frühere deutsche Minister Hans Eichel.       gewinnen» (so Stefan Eiselin im «Tages-
                                       gelangen so in den Besitz von Informationen    Die OECD selber bezeichnet die Schweiz           Anzeiger»).
                                       über Bankkunden – auch von Schweizer Bür-      wegen des Bankgeheimnisses als «nicht ko-           Für den Wirtschaftsethiker Peter Ulrich
                                       gern.                                          operatives Land». Doch die Schweiz ist zur       sollte sich die Schweiz als weltweit grösster
                                                                                                                                       Platz des «Private Banking» für eine faire
                                                                                                                                                  Rahmenordnung des internationa-
                                                                                                                                                  len Steuerwettbewerbes einsetzen.
                                                                                                                                                 «Die Schweiz wäre längerfristig so-
                                                                                                                                                  gar der grosse Gewinner einer sol-
                                                                                                                                                  chen Rahmenordnung ohne Steuer-
                                                                                                                                                  hinterziehung.» Denn in diesem
                                                                                                                                                  Fall würden die besseren Bankleis-
                                                                                                                                                  tungen zählen, welche die Schwei-
                                                                                                                                                  zer Banken selber als Grund für
                                                                                                                                                  ihre führende Rolle in der Vermö-
                                                                                                                                                  gensverwaltung angeben. «Finanz-
                                                                                                                                                  plätze in Bananenrepubliken, die
                                                                                                                                                  ausser dem Geheimnis auf Steuer-
                                                                                                                                                  hinterziehung nichts anzubieten
                                                                                                                                                  haben, hätten dann das Nach-
                                                                                                                                                  sehen.»
SC HWEIZ ER R EVUE Juni 2008 / Nr. 3

                                                                                                                                                 DOKUMENTATION
                                                                                                                                                 Peter Ulrich: Integrative Wirtschaftsethik.
                                                                                                                                                 Grundlagen einer lebensdienlichen
                                                                                                                                                 Ökonomie, 4. vollständig neu bearbeitete
                                                                                                                                                 Auflage. Bern/Stuttgart/Wien 2008.
                                                                                                                                                 Verlag Haupt.
                                                                                                                                                 Dokumentationszentrum doku-zug
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                                                        Einladung zur Generalversammlung 2008
                                                        in der Stadt Freiburg
                                                        Soliswiss feiert ihren 50. Geburtstag im Rahmen des
                                                        86. Auslandschweizerkongresses «Schweiz ohne Grenzen»
                                                        in Freiburg. Die Generalversammlung ist Teil der Jubiläums-
                                                        feierlichkeiten.

                                                        Wir freuen uns, Sie als unsere    Des Trois Tours an der
                                                        Genossenschafterinnen und         Route de Bourguillon 15
                                                        Genossenschafter am Freitag       in 1722 Bourguillon. Den
                                                        Mittag, 22. August 2008 zur       Lageplan sehen Sie auf unserer
                                                        ordentlichen Generalversamm-      Website www.soliswiss.ch.
                                                        lung einzuladen. Sie findet über
                                                        der Stadt Freiburg im Restau-     Die Versammlung beginnt
                                                        rant Des Trois Tours in Bour-     pünktlich um 12.15 Uhr und
                                                        guillon, www.troistours.ch,       findet nach dem Jubiläums-
                                                        statt. Wie es bereits Tradition   Dessert um 14.00 Uhr ihren
                                                        ist, verbinden wir die General-   Abschluss.
                                                        versammlung mit einer leckeren    Eine Anmeldung (Brief/Email)
                                                        Mahlzeit: Chefkoch Alain Bäch-    ist aus Platzgründen zwingend
                                                        ler wird Ihnen während der        nötig.
                                                        Versammlung ein Jubiläums-
                                                        Mittagessen servieren.
                                                                                          Bern, im Juni 2008
                                                        Gerne erwarten wir Sie ab         Dr. Barbara Rigassi, Präsidentin
                                                        11.45 Uhr im Restaurant           Dr. Felix Bossert, Direktor

                                                        Traktanden der Generalversammlung 2008

                                                        1. Erläuterungen zum Jahresbericht 2007

                                                        2. Erläuterungen zur Bilanz 2007 und zur Erfolgsrechnung 2007

                                                        3. Bericht der Revision

                                                        4. Abstimmungen:
                                                           a) Genehmigung des Jahresberichts 2007
                                                           b) Genehmigung der Jahresrechnung 2007
                                                           c) Verwendung des Jahresergebnisses 2007
                                                           d) Entlastung des Vorstands

                                                        5. Wahlen in den Vorstand

                                                        6. Wahl der Revisionsstelle

                                                        7. Verschiedenes
SC HWEIZ ER R EVUE Juni 2008 / Nr. 3

                                                        Erläuterungen zur Generalversammlung finden Sie wie immer
                                                        auf unserer Website www.soliswiss.ch. Genossenschafterinnen
                                                        und Genossenschafter können die Unterlagen zudem bei
                                                        der Geschäftsstelle Soliswiss, Gutenbergstrasse 6, Postfach,
                                                        CH-3001 Bern oder unter info@soliswiss.ch anfordern.
POLITIK                                                                                                                                                  13

                                       Frührente ohne soziale Abfederung
                                       Der Nationalrat erhöht das Rentenalter der Frauen auf 65 Jahre. Gleichzeitig baut er
                                       den Spielraum für die Frühpensionierung aus. Allerdings bei voller Rentenkürzung
                                       auch für tiefe Löhne. Die Linke droht mit dem Referendum. Von René Lenzin

                                       Bereits ist es vier Jahre her, seit das Volk die          Die Ratslinke will das höhere Rentenalter      erneut das Referendum ergreifen. Als Joker
                                       11. Revision der Alters- und Hinterlassenen-           der Frauen jedoch nur akzeptieren, wenn           hält die Linke eine Volksinitiative der Ge-
                                       versicherung (AHV) mit einem Nein-Stim-                gleichzeitig die Frühpensionierung erleich-       werkschaften in der Hinterhand, die bis zu
                                       men-Anteil von 68 Prozent versenkt hat.                tert wird. Sie verlangt, dass Personen mit        einem Einkommen von 120 000 Franken eine
                                       Und noch immer ist keine breit abgestützte             kleinen und mittleren Einkommen die Rente         ungekürzte Rente ab 62 Jahren verlangt.
                                       Neuauflage in Sicht. Zwar hat der National-             beim Vorbezug weniger gekürzt wird, als es        Diese Initiative würde der AHV jährliche
                                       rat in der Frühjahrssession eine AHV-Re-               rein versicherungsmathematisch notwendig          Mehrkosten von 1,4 Milliarden bescheren.
                                       form verabschiedet. Aber allein schon das              wäre. An diesem Punkt scheiden sich die             Auch Sozialminister Pascal Couchepin be-
                                       Abstimmungsergebnis von 97 zu 89 Stimmen               Geister. Einigkeit herrscht nur darüber, dass     fürchtet, dass das Volk die Reform des Nati-
                                       zeigt, wie umstritten das Geschäft immer               es mehr Flexibilität beim Pensionsalter           onalrats ablehnt. Trotzdem stellt er sich ge-
                                       noch ist.                                              braucht. Künftig sollen alle das Recht haben,     gen das Modell der Linken, weil dieses nach
                                          Insgesamt will der Nationalrat die AHV-             ihre Rente ab dem 60. Lebensjahr zu bezie-        dem Giesskannenprinzip funktioniere, von
                                       Kasse um 800 Millionen Franken pro Jahr                hen oder bis zum 70. Lebensjahr aufzuschie-       dem zum Beispiel auch seine Frau profitie-
                                       entlasten. Die wichtigste Massnahme dazu               ben. Die Mehrheit will aber die Ersparnisse       ren würde. Couchepin hatte ein Modell vor-
                                       ist die Angleichung des Rentenalters der               aus dem höheren Rentenalter der Frauen            geschlagen, das sich an den Ergänzungsleis-
                                       Frauen an dasjenige der Männer: Statt mit              nicht für eine erleichterte Frühpensionie-        tungen orientiert: Nur wer den Bedarf
                                       64 sollen künftig auch sie mit 65 Jahren in            rung einsetzen, weil das falsche Anreize          nachweisen kann, erhält finanzielle Unter-
                                       Pension gehen. Diese Massnahme sei ein klei-           setze.                                            stützung für die vorzeitige Pensionierung. Im
                                       ner Schritt, um die künftigen Probleme der                Ohne diese soziale Abfederung bleibe der       Nationalrat ist diese Idee jedoch durchgefal-
                                       Altersvorsorge anzugehen, argumentierte die            vorzeitige Rentenbezug ein Privileg der           len. Nun liegt es am Ständerat, eine Lösung
                                       Ratsrechte. Die Überalterung der Gesell-               Wohlhabenden, entgegnet die Linke. Prak-          zu suchen, die sowohl im Parlament als auch
                                       schaft werde der AHV bald finanzielle Eng-              tisch dieselbe Vorlage habe das Volk bereits      beim Volk mehrheitsfähig ist.
                                       pässe bescheren.                                       2004 abgelehnt. Bleibe es dabei, werde man

                                       Keine Einbürgerungen an der Urne
                                       Dreimal Nein: Volk und Stände verwarfen am 1. Juni den Gesundheits-
                                       artikel sowie die Einbürgerungs- und die Maulkorb-Initiative.
                                                                                                                                          SH 57.2%-72.5-69.2

                                       64 Prozent des Volks und 25 von 26 Kanto-
                                                                                                            BS 71.5%-70.4-77.5
                                       nen haben eine Initiative abgelehnt, die Ur-                                                           TG 51.1%-61.6-67.9
                                                                                     JU 80.2%-87.4-86.1
                                       nenabstimmungen über Einbürgerungen in                                            AG 53.2%-60.2-69.2
                                       den Gemeinden wieder zulassen wollte. 70                                  BL 64.8%-70.9-75.5 ZH 60.7%-59.4-72.2
                                                                                                                                                        AR 57.4%-65.5-71.4
                                       Prozent und alle Kantone verwarfen einen                                                                            AI 51.7%-68.5-66.3
                                       Verfassungsartikel zur Gesundheitspolitik.                         SO 58.6%-65.4-73.7
                                                                                                                                      ZG 55.7%-60.8-72.0  SG 51.7%-58.0-68.5
                                       Gar 75 Prozent und ebenfalls alle Stände                                        LU 55.7%-60.5-73.8 SZ 40.1%-56.9-59.1
                                       sagten Nein zur Maulkorb-Initiative, NE 82.0%-82.7-83.8     BE 63.3%-67.7-76.9
                                                                                                                                                   GL 51.1%-74.1-68.3
                                       welche die Abstimmungsinforma-                                                             NW 50.9%-55.4-67.7
                                       tion des Bundesrats auf ein Mi-                            FR 73.0%-75.9-79.9
                                                                                                                             OW 52.9%-61.9-69.0
                                       nimum beschränkt hätte.                                                                       UR 53.5%-67.1-69.7        GR 65.0%-65.8-76.9

                                       RL                                VD 81.0%-89.1-86.3
SC HWEIZ ER R EVUE Juni 2008 / Nr. 3

                                                                                                                                              TI 57.8%-79.7-65.8

                                       Nein-Stimmen Anteil in
                                                                         GE 82.1%-89.1-85.7                VS 75.0%-81.1-82.4
                                       den Kantonen in Prozent

                                       ■ Einbürgerung
                                       ■ Gesundheit
                                       ■ Maulkorb
14         AUS DEM BUNDESHAUS

                                        Schweizerische                       in Genf verlangen. Dabei ha-                 «Der Bund kurz                     ersichtlich, wann diese gewählt
                                                                             ben sie zu vermerken, dass sie                                                  wurden und welchen Kommis-
                                        Altersrente: früh-                   nie in einem EU-/EFTA-Staat                  erklärt 2008»                      sionen sie angehören. Auf ver-
                                        zeitig den Renten-                   versichert waren.                            Die Bundeskanzlei hat im           ständliche Art wird ausserdem
                                        bezug anmelden                         2. Bei Wohnsitz ausserhalb der             April die Broschüre «Der Bund      dargestellt, wie ein neues Ge-
                                                                             EU/EFTA, ist die Schweizeri-                 kurz erklärt 2008» in den          setz entsteht. Ferner werden
                                        Zwei Faktoren bestimmen,             sche Ausgleichskasse in Genf                 vier Landessprachen sowie in       die Aufgaben verschiedener
                                        wo Auslandschweizerinnen             zuständig. Sie gibt die erfor-               Englisch herausgegeben.            Behörden beschrieben: des
                                        und -schweizer ihren AHV-            derlichen Formulare ab. Lands-               Sie ist in diesem Jahr konzep-     Bundesrates, der Departe-
                                        Rentenbezug anzumelden               leute, die nie in einem EU-/                 tionell überarbeitet und           mente und Bundesämter, der
                                        haben: der Wohnsitz sowie die        EFTA-Staat versichert waren,                 modernisiert worden und ist        Parlamentsdienste, der Bun-
                                        Versicherteneigenschaft.             sollten dies bei ihrer Anfrage               kostenlos erhältlich.              deskanzlei, des Bundesgerichts,
                                                                             angeben.                                                                        des Bundesverwaltungs- und
                                         Zur Versicherteneigenschaft:          Gegenwärtig liegt das or-                  Die von der Bundeskanzlei pu-      des Bundesstrafgerichts. Die
                                         Auslandschweizerinnen und           dentliche Rentenalter für                    blizierte Broschüre erfreut sich   Fotos der diesjährigen Ausgabe
                                        -schweizer, die bei der freiwilli-   Männer bei 65 Jahren. Für                    grosser Beliebtheit. Dieses Jahr   stammen von Roland Tännler
                                         gen Alters- und Hinterlassenen-     Frauen beginnt der Anspruch                  wurde die Auflage leicht er-        aus Zürich.
                                         versicherung (AHV) versichert       auf eine Altersrente nach dem                höht und liegt jetzt bei 243 000     Die Broschüre kann kosten-
                                         sind, müssen nichts unterneh-       zurückgelegten 64. Altersjahr.               Exemplaren.                        los bezogen werden bei:
                                         men. Die Schweizerische Aus-        Es ist ratsam, das Gesuch für                  «Der Bund kurz erklärt           Bundesamt für Bauten und
                                         gleichskasse (SAK) in Genf          eine Altersrente frühzeitig ein-             2008» umfasst 80 Seiten. Als       Logistik (BBL), Vertrieb
                                         informiert sie einige Monate,       zureichen, etwa sechs Monate                 Einstieg in die Broschüre wird     Publikationen, CH-3003 Bern
                                         bevor sie das gesetzliche Ren-      vor Erreichen des Rentenalters.              jeweils ein Interview mit der      Fax: +41 (0)31 325 50 58
                                         tenalter erreichen, über das wei-     Weitere Auskünfte erteilt die              gegenwärtigen Bundespräsi-         Internet:
                                         tere Vorgehen zum Bezug einer       SAK in Genf:                                 dentin oder dem Bundespräsi-          www.bbl.admin.ch/
                                         schweizerischen Altersrente.           www.zas.admin.ch/cdc/cnc3/                denten geführt. Dieses Jahr        bundespublikationen
                                            Auslandschweizer, die nicht      cdc.php?pagid=31&lang=de&do                  wurde Bundespräsident Pascal
                                         oder nicht mehr bei der freiwil-    =noheader                                    Couchepin befragt. Die Fragen
                                         ligen AHV versichert sind,                                                       hat Henry Habegger von der         «Aus dem
                                         jedoch früher während mindes-        Wenn es mal so weit ist…                    Bundeshausredaktion des            Bundeshaus» –
                                         tens einem Jahr Beiträge an die     Die SAK in Genf berechnet die                «Blicks» gestellt.                 Fackelübergabe
                                         obligatorische oder freiwillige     AHV-Leistungen in Schweizer
                                         AHV entrichtet haben, werden        Franken. Als Leistungsempfän-                                                   Gabriela Brodbeck zeichnet
                                         nicht automatisch benachrich-       ger können Sie wählen, wohin                                                    seit Herbst 2002 für die Seiten
                                         tigt. In diesem Fall ist so vor-    Ihre Altersrente ausbezahlt                                                     «Aus dem Bundeshaus» verant-
                                         zugehen:                            werden soll, ob in die Schweiz                                                  wortlich. Ihre vielseitigen,
                                                                             oder ins Ausland. Die Alters-                                                    informativen Beiträge zu The-
                                         1. Bei Wohnsitz in einem EU-*       rente wird in der Regel in der                                                  men wie Sozialversicherungen,
                                         oder EFTA-Staat (Island,            entsprechenden Landeswäh-                                                        politische Rechte, schweizeri-
                                         Liechtenstein, Norwegen) ist        rung ausbezahlt. Die mit der                                                     sche Reisedokumente etc.
                                         das Leistungsgesuch beim            Überweisung verbundenen                                                           erschienen in über 30 Ausga-
                                         zuständigen Sozialversiche-         Spesen bis zur Empfängerbank                                                       ben der «Schweizer Revue».
                                         rungsträger des Wohnsitz-           gehen zu Lasten der SAK.                                                           Gabriela Brodbeck verlässt
                                         landes einzureichen. Ausland-       Weder die SAK noch die Kor-                                                         im Sommer das Eidgenössi-
                                         schweizerinnen und -schweizer,      respondenzbank ziehen Ge-                                                           sche Departement für aus-
                                         die nie der Sozialversicherung      bühren oder Kommissionen aus                                                         wärtige Angelegenheiten,
                                         an ihrem gegenwärtigen auslän-      dem Überweisungsbetrag ab.                                                      um sich beruflich neuen Her-
                                         dischen Wohnsitz unterstellt                                                        Die Broschüre gibt einen ge-    ausforderungen zuzuwenden.
                                         waren, müssen das Leistungsge-      *Mitgliedstaaten der EU: Belgien, Däne-      schichtlichen Überblick über       Wir danken ihr an dieser Stelle
                                                                              mark, Deutschland, Estland, Finnland,
                                         such beim zuständigen Sozial-        Frankreich, Griechenland, Grossbritan-      die Schweiz und zeigt auf, wie     bestens für ihren Einsatz zu-
                                         versicherungsträger ihres letz-      nien, Irland, Italien, Lettland, Litauen,   die Schweiz politisch organi-      gunsten der Auslandschweize-
SC HWEIZ ER R EVU E Juni 2008 / Nr. 3

                                                                              Luxemburg, Malta, Niederlande, Öster-
                                         ten Wohnsitzstaates einreichen.      reich, Polen, Portugal, Schweden, Slo-      siert ist, welche Volksrechte      rinnen und -schweizer und der
                                            Auslandschweizerinnen und         wakei, Slowenien, Spanien, Tschechi-        ausgeübt werden können und         «Schweizer Revue» und wün-
                                                                              sche Republik, Ungarn, Zypern. Die
                                        -schweizer, die nur der AHV           Erweiterung der Personenfreizügigkeit       wie sich National- und Stände-     schen ihr für die Zukunft alles
                                         unterstellt waren, müssen die        auf Bulgarien und Rumänien ist noch         rat zusammensetzen. Wie im-        Gute.
                                                                              nicht in Kraft. Das Schweizer Parlament
                                         Anmeldeformulare für eine            wird über das entsprechende Zusatzpro-
                                                                                                                          mer sind die Ratsmitglieder im         Die Seiten «Aus dem Bun-
                                         Altersrente direkt bei der SAK       tokoll II im Sommer 2008 befinden.           Bild festgehalten. Es wird auch    deshaus» werden bis auf weite-
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                                      res durch Frau Rahel Schwei-      und Wahlen veröffentlicht.        sung (BV). Dieser Artikel re-         fährden oder die Umwelt mas-
                                      zer redigiert. Rahel Schweizer    Seit 2003 hat die «Schweizer      gelt den Strassenverkehr und          siv belasten, jedoch für
                                      arbeitet seit 1992 beim Eidge-    Revue» einen Internet-Auftritt    soll neu durch einen Buchsta-         bestimmte Einsatzzwecke
                                      nössischen Departement für        und seit Januar 2007 werden       ben a ergänzt werden.                 unabdingbar sind, sollen aus-
                                      auswärtige Angelegenheiten        unter der Rubrik «Regionales»        Die Initiative hat folgende        nahmsweise zugelassen sein
                                      und hat in Toronto, Kopen-        auch alle Regionalteile           Ziele: Der Bund wird beauf-           (z.B. Offroader in Landwirt-
                                      hagen, Luxemburg und Hong-        elektronisch aufgeschaltet:       tragt, Massnahmen für sichere         schafts-, Handwerker- oder
                                      kong konsularische Erfahrun-      www.revue.ch                      und umweltfreundlichere Mo-           Forstbetrieben).
                                      gen gesammelt. Seit 2004                                            torfahrzeuge zu erlassen. Bei            Mit der Einführung des
                                      arbeitet sie in Bern, zuerst in   Wie können Sie Mehrfach-          der Zulassung der Fahrzeuge           neuen Buchstabens a soll auch
                                      der Sektion Konsularischer        zustellungen verhindern und       soll inskünftig die Sicherheit        Artikel 197 der Übergangsbe-
                                      Schutz, seit Dezember 2006        mithelfen Kosten zu sparen?       der Verkehrsteilnehmer stärker        stimmungen der BV durch eine
                                      als stellvertretende Chefin        Senden Sie den ausgefüllten       beachtet werden. Ausserdem            neue Ziffer 8 ergänzt werden.
                                      des Auslandschweizerdienstes.     Talon (siehe unten) bitte mit     soll mehr Gewicht auf die             Die neue Übergangsbestim-
                                                                        Ihrer Unterschrift an Ihre zu-    Zulassung von umweltfreund-           mung soll garantieren, dass die
                                                                        ständige Schweizer Botschaft      lichen Fahrzeugen gelegt wer-         Initiative vom Parlament
                                      Mehrfachzustellun-                oder Ihr zuständiges Schweizer    den. Der Bund setzt dafür             umgesetzt wird und enthält ge-
                                      gen verhindern!                   Generalkonsulat im Ausland.       Emissionsgrenzwerte für Mo-           wisse Eckwerte für deren
                                                                        Sie können diese Behörden         torfahrzeuge der unterschied-         Umsetzung.
                                      Die «Schweizer Revue» wird        auch auf elektronischem Weg       lichen Fahrzeugkategorien fest.          Sollten die Ausführungsge-
                                      jeder erwachsenen, bei einer      über den Verzicht einer indivi-   Der Bund hat ferner diese Vor-        setze zum neuen Verfassungs-
                                      schweizerischen Vertretung        duellen Zustellung informie-      schriften und Grenzwerte              artikel 82 a nicht innert zwei
                                      im Ausland angemeldeten           ren: www.eda.admin.ch/eda/        regelmässig dem technischen           Jahren nach der Annahme
                                      Person kostenlos zugestellt.      de/home/reps.html                 Fortschritt und den neuen             durch Volk und Stände in Kraft
                                      Haushalte mit mehreren                                              Erkenntnissen anzupassen.             getreten sein, hat der Bundes-
                                      Personen erhalten die Zeit-                                         Motorfahrzeuge, die vor dem           rat die nötigen Ausführungs-
                                      schrift deshalb mehrfach.         Mehr Sicherheit und               Inkrafttreten des neuen Arti-         bestimmungen vorübergehend
                                      Dies wirkt sich spürbar auf       Ökologie im schwei-               kels oder im Ausland zugelas-         auf dem Verordnungsweg zu
                                      die Kosten aus.                   zerischen Strassen-               sen wurden, dürfen in der             erlassen.
                                                                                                          Schweiz weiterhin verkehren.             Sie können die Initiative
                                      Die «Schweizer Revue» infor-      verkehr, Offroader                Personenwagen, die die Ver-           noch bis 27. August 2008
                                      miert vor allem über wichtige     stoppen                           kehrssicherheit übermässig ge-        unterschreiben.
                                      politische Ereignisse und Ent-
                                      wicklungen in der Schweiz. Die    Am 27. Februar 2007 hat der       VOLKSINITIATIVEN
                                      Seiten «Aus dem Bundeshaus»       politisch neutrale Verein         Seit der letzten Ausgabe sind folgende Volksinitiativen lanciert
                                      enthalten wesentliche Erläu-      «Für menschenfreundlichere        worden:
                                      terungen über Gesetzesände-       Fahrzeuge» die gleichnamige       ■ «Für Geldspiele im Dienste des Gemeinwohls», bis 22. Oktober 2009
                                      rungen sowie Rechte und           eidgenössische Volksinitiative    ■ «Für die Stärkung der Volksrechte in der Aussenpolitik
                                      Pflichten, die Auslandschwei-      lanciert.                           (Staatsverträge vors Volk)», bis 4. September 2009
                                      zerinnen und -schweizer direkt
                                      interessieren und angehen. Fer-   Die Initiative bezweckt eine        Unter der Seite www.admin.ch/ch/d/pore/vi/vis_1_3_1_1.html
                                      ner werden Termine über eid-      Änderung von Artikel 82 der       können Sie die Unterschriftenbogen der hängigen Initiativen
                                      genössische Abstimmungen          schweizerischen Bundesverfas-     herunterladen.

                                      MEHRFACHZUSTELLUNGEN DER «SCHWEIZER REVUE»
                                                                                                          VERANT WOR TLIC H FÜR DIE AMTLIC HEN MITTEIL UNGEN DES EDA:
                                      VERHINDERN!                                                         G ABRIEL A BRODBEC K, AUSL ANDSC HWEIZERDIENS T/EDA , BUNDESG ASSE 32,
                                      Ich habe Zugang zur «Schweizer Revue» eines Familienmitgliedes      C H-3003 BERN; TELEF ON: +41 31 324 23 98; TELEFAX: +41 31 324 23 60
                                                                                                          WWW.EDA .ADMIN.C H/ASD; PA6-AUSL ANDC H@EDA .ADMIN.C H
                                      und verzichte daher auf die individuelle Zustellung.

                                      Name                                                                Inserat

                                      Vorname
SC HWEIZ ER REVUE Juni 2008 / Nr. 3

                                      Geburtsdatum
                                      Adresse

                                      Unterschrift
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