Ausgabe August 2022 - 23.08.2022/ Marktkommentar - Ausgabe August - Nr. 08/2022

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Ausgabe August 2022 - 23.08.2022/ Marktkommentar - Ausgabe August - Nr. 08/2022
MARKTKOMMENTAR
Ausgabe August 2022
               2020

Liebe Mandantin und Mandant,
liebe Investorin und Investor!
Wie gewohnt möchten wir Ihnen gerne auf diesem Wege unsere
aktuelle Markteinschätzung zukommen lassen und Sie über die
aktuellen Entwicklungen der jeweiligen nachhaltigen Vermögens-
verwaltungsstrategien informieren.

Ihr MehrWert Assetmanagement

23.08.2022/ Marktkommentar - Ausgabe August - Nr. 08/2022
Ausgabe August 2022 - 23.08.2022/ Marktkommentar - Ausgabe August - Nr. 08/2022
MARKTKOMMENTAR
Ausgabe August 2022

Makroökonomische Marktentwicklung
Seit Jahresbeginn 2022 kam es bei globalen Aktien und Anleihen zum ersten Mal seit
Jahren zu einer Verkaufswelle. Die Welt musste sich mit den Folgen der Pandemie, hohen
Inflationszahlen und einem Krieg in Europa auseinandersetzen. Doch selbst in Anbetracht
der zahlreichen Unwägbarkeiten fanden sich vor allem Aktienkurse in den letzten Wochen
in einem Aufwärtstrend wieder. Die daraus resultierende Kernfrage ist nun natürlich, ob
diese Rally der letzten Wochen eine Fortsetzung finden kann. Schließlich gibt es Grund
zu der Annahme, dass die jüngste Aufwärtsbewegung an den Aktienmärkten vor allem
aus zwei Gründen anfällig für Rückschläge und mehr Volatilität bleibt: erstens verfrühte
Hoffnungen auf eine gemächlichere Gangart der US-Notenbank Federal Reserve (Fed)
im Rahmen ihrer kraftvollen geldpolitischen Kehrtwende und zweitens Enttäuschungs-
potenzial bei den Unternehmensgewinnen. Gerade in Europa schürt darüber hinaus die
im Zuge der Invasion Russlands in die Ukraine verschärfte Energiekrise nach wie vor Kon-
junktursorgen.
Basierend auf den aktuellsten Zahlen scheinen zumindest die USA den Gipfel der Inflation
vorerst erreicht zu haben. Der ängstliche Blick auf Zinsniveau und Inflationsdaten schweift
somit bei vielen Anlegern wieder auf Geschäftsklimaindizes und Unternehmensdaten.
Und doch klafft nach wie vor eine große Lücke zwischen dem, was Anleger von der US-
Notenbank Fed gerade im kommenden Jahr erwarten und dem, was das geldpolitische
Gremium der Fed selbst in Aussicht stellt. Notenbankchef Jay Powell wurde bereits vor
dem in dieser Woche stattfindenden Symposium nicht müde zu betonen, dass aus heu-
tiger Sicht Zinssenkungen im Jahr 2023 eher nicht zu erwarten seien. Der Markt scheint
hingegen weiter in einer fast störrischen Manier gleich eine ganze Reihe an Senkungen
einzupreisen. Klar ist, dass am Ende nur eine Partei Recht behalten kann. Die US-Wirt-
schaft könnte zu Beginn des Jahres 2023 durchaus in eine Rezession rutschen, was dazu
beitragen könnte, dass die Fed verstärkt das Tempo ihres Zinserhöhungszyklus überdenkt
und diesen potenziell sogar umkehrt. Stand jetzt ist dies jedoch ein ökonomischer Blick
in die Glaskugel.
Viel konkreteren Nährboden für ein jähes Ende des aktuellen Aufwärtstrends bieten die
derzeitigen Gewinnerwartungen der Unternehmensanalysten, welche derzeit vor allem
auf Grund der Covid-Aufholeffekte sehr positiv zu sein scheinen. In Europa gibt es jedoch
vor allem dann viel Enttäuschungspotenzial, wenn Gasrationierungen Realität werden.
Trotz einiger Fortschritte bei der Energiesicherheit und dem überraschend zügigen
Befüllen der Lagerkapazitäten in den letzten Wochen dürfte es für Deutschland schwierig
werden, Engpässe und die Abhängigkeit vom Gasverbrauch bis zum Winter hinreichend

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Ausgabe August 2022

zu beseitigen. So liefert Russland über die Gaspipeline Nord Stream 1 mittlerweile nur
noch ein Fünftel der möglichen Gasmenge. Darüber hinaus mehren sich – wahrschein-
lich politisch motiviert – die Wartungsarbeiten an der Ostsee-Leitung und lassen den
Gasstrom immer wieder komplett zum Erliegen kommen. Und selbst wenn es immerhin
bei einer Liefermenge von einem Fünftel bliebe, würde Gas laut der Bundesnetzagentur
im Winterhalbjahr knapp. Damit erhöht sich das Risiko, dass durch Berlin die „Notfallstufe
3“ ausgelöst wird, also eine physische Gasrationierung für nicht geschützte Verbraucher
einschließlich der Industrie. In diesem Szenario dürfte es im nächsten Winter, neben har-
ten gesellschaftlichen Debatten, zu einem Rückgang der Wirtschaftsleistung kommen.
Die Welt – und somit auch die Finanzmärkte – bewegt sich weiterhin in einem widri-
gen Umfeld aus schwer abzuschätzenden Einflussfaktoren. So positiv die Entwicklung
der Märkte in den letzten vier Wochen war, u.a. auch für die Wertentwicklungen unse-
rer nachhaltigen Vermögensverwaltungsstrategien, so volatil sind die Aussichten für die
nächsten Monate. Teils starke Kursschwankungen werden uns wohl leider auch für den
Rest des Jahres begleiten.

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MARKTKOMMENTAR
Ausgabe August 2022

Strategieentwicklung – Nachhaltigkeitsstrategie Offensiv:
Bei einem derzeitigen Volatilitätsniveau von 10,91 % über einen 1-Jahreszeitraum weist unsere offensive Nach-
haltigkeitsstrategie derzeit eine aktuelle Wertentwicklung (nach Kosten; zeitgewichtete Rendite) von -13,67 %
(im Vergleich zu -17,57 % im Vormonat) aus.
Nach den ausführlichen Portfoliooptimierungen zur Jahresmitte verblieben alle drei Strategien unver-
ändert. Somit beläuft sich die Aktienquote in unserer offensiven Nachhaltigkeitsstrategie nach wie
vor auf 43 %, der Anteil der in Mischfonds enthaltenen Rententitel auf 2 % und die Liquidität auf 55 %.

Wertentwicklung nach Kosten seit Auflage in % 1
MehrWert Nachhaltig Offensiv  Referenzuniversum * 

  160 %
  140 %
  120 %
  100 %
    80 %

                    2017                     2018                       2019                       2020                       2021                       2022
Stand: 23.08.2022

¹	Die Bruttowertentwicklung (BVI-Methode) berücksichtigt alle auf Fondsebene anfallenden Kosten, die Nettowertentwicklung zusätzlich das Einstiegsentgelt; weitere Kosten können auf
   Anlegerebene anfallen (z. B. Depotkosten). Da das Einstiegsentgelt nur im 1. Jahr anfällt unterscheidet sich die Darstellung brutto/netto nur in diesem Jahr. Frühere Wertentwicklungen sind
   kein verlässlicher Indikator für die Zukunft.

*	Mischfonds EUR aggressiv – Global (Morningstar)

Hier gelangen Sie zum Factsheet der Strategie: https://bfv-live.factsheetslive.com/product/ffbwlmwnaof0/
factsheet

Wir wurden ausgezeichnet!
Für die zweitbeste offensive Vermögensverwaltungsstrategie 2020 durch die BfV Bank für Vermögen AG

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MARKTKOMMENTAR
Ausgabe August 2022

Strategieentwicklung – Nachhaltigkeitsstrategie Ausgewogen:
Die Vermögensverwaltungsstrategie „Mehrwert Nachhaltig Ausgewogen“ weist bei einem einjährigen Volatili-
tätsniveau von 6,50 % im laufenden Jahr bisher eine Wertentwicklung (nach Kosten; zeitgewichtete Rendite) von
-11,81 % (im Vergleich zu -14,68 % im Vormonat) aus.
Wie auch in der offensiven Strategie wurden an unserer ausgewogenen Nachhaltigkeitsstrategie im Laufe
des vergangenen Monats keine weiteren Anpassungen vorgenommen. Die Aktienquote beläuft sich somit
unverändert auf 27 %, die Rentenpositionen betragen weiterhin 25 % und liquide Geldmarktfonds 48 %.

Wertentwicklung nach Kosten seit Auflage in % 1
MehrWert Nachhaltig Ausgewogen  Referenzuniversum * 

 140 %

  120 %

 100 %

                    2014              2015             2016             2017              2018             2019             2020              2021             2022             2023
Stand: 23.08.2022

¹	Die Bruttowertentwicklung (BVI-Methode) berücksichtigt alle auf Fondsebene anfallenden Kosten, die Nettowertentwicklung zusätzlich das Einstiegsentgelt; weitere Kosten können auf
   Anlegerebene anfallen (z. B. Depotkosten). Da das Einstiegsentgelt nur im 1. Jahr anfällt unterscheidet sich die Darstellung brutto/netto nur in diesem Jahr. Frühere Wertentwicklungen sind
   kein verlässlicher Indikator für die Zukunft.

*	Morningstar-Peergroup Mischfonds EUR flexibel – Global

Hier gelangen Sie zum Factsheet der Strategie: https://bfv-live.factsheetslive.com/product/ffbwlmera000/
factsheet

Wir wurden ausgezeichnet!
Für die beste ausgewogene Vermögensverwaltungsstrategie 2020 durch die BfV Bank für Vermögen AG

23.08.2022/ Marktkommentar - Ausgabe August - Nr. 08/2022                                                                                                                  Seite 5 / 8
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Ausgabe August 2022

Strategieentwicklung – Nachhaltigkeitsstrategie Defensiv:
Unsere Vermögensverwaltungsstrategie „Mehrwert Nachhaltig Defensiv“ verzeichnete im laufenden Jahr bis-
her eine Wertentwicklung (nach Kosten; zeitgewichtete Rendite) von -10,25 % (im Vergleich zu -12,01 % im Vor-
monat) bei einer Volatilität im 1-Jahres-Zeitraum von 4,18 %.
Auch in unserer defensiven Strategie haben wir im Laufe des letzten Monats keine weiteren Anpassungen vor-
genommen. Die Aktienquote der Strategie beläuft sich somit nach wie vor auf 15 %, der Anteil der liquiden
Mittel auf 48 % und der Rentenanteil auf 37 %.

Wertentwicklung nach Kosten seit Auflage in % 1

MehrWert Nachhaltig Defensiv  Referenzuniversum * 

  120 %

   110 %

  100 %

                     2014             2015             2016              2017             2018              2019             2020             2021             2022              2023
Stand: 23.08.2022

¹	Die Bruttowertentwicklung (BVI-Methode) berücksichtigt alle auf Fondsebene anfallenden Kosten, die Nettowertentwicklung zusätzlich das Einstiegsentgelt; weitere Kosten können auf
   Anlegerebene anfallen (z. B. Depotkosten). Da das Einstiegsentgelt nur im 1. Jahr anfällt unterscheidet sich die Darstellung brutto/netto nur in diesem Jahr. Frühere Wertentwicklungen sind
   kein verlässlicher Indikator für die Zukunft.

*	Mischfonds EUR defensiv – Global (Morningstar

Hier gelangen Sie zum Factsheet der Strategie: https://bfv-live.factsheetslive.com/product/ffbwlmerd000/
factsheet

Wir wurden ausgezeichnet!
Für die beste defensive Vermögensverwaltungsstrategie 2020 durch die BfV Bank für Vermögen AG

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MARKTKOMMENTAR
Ausgabe August 2022

Nachhaltigkeit
Vor dem Hintergrund der derzeit stark steigenden Gaspreise möchten wir Ihnen als mög-
lichen Impuls für örtliches Engagement die Geschichte eines quasi energieautarken Dor-
fes in Deutschland präsentieren: Feldheim.
Die Menschen in diesem Ort unterscheidet vor allem eines von vielen anderen: Sie kön-
nen gelassen auf die Energiekrise blicken. Während die explodierenden Kosten im Rest
des Landes Existenzen bedrohen und die Gasspeicher-Füllstände von den Launen des
russischen Präsidenten abhängen, versorgt sich das 130-Seelen-Dorf bereits seit über
einem Jahrzehnt selbst mit Strom und Wärme. Ein kluges Zusammenspiel aus erneu-
erbaren Energien und einem eigenen Strom- und Wärmenetz machen Feldheim zum
ersten und einzigen vollständig energieautarken Ort Deutschlands. Das zahlt sich aus:
„Während die Preise überall steigen, ist unser Strom mit dem Wegfall der EEG-Umlage
im Juli sogar so günstig wie nie“, sagt Doreen Raschemann vom Neue Energien Forum
Feldheim nicht ohne Stolz. In dem modernen Besuchs- und Ausstellungszentrum emp-
fängt sie Gäste aus aller Welt, die lernen wollen, wie sich die Energiewende fair und funk-
tional umsetzen lässt.
Begonnen hat alles Anfang der 1990er-Jahre mit der Idee ihres Ehemanns. Doreen
Raschemann erinnert sich: „Michael war damals noch Student und hatte sich in den Kopf
gesetzt, Windräder zu bauen. Also haben wir Landkarten durchstöbert nach Standorten
alter Windmühlen - und stießen auf Feldheim.“ Auf einem Hochplateau im Landpark
Hoher Fläming gelegen, bietet die Gegend ausreichend Fläche und vor allem viel Wind
- beste Bedingungen also. „Es gab bei den Bürgern zunächst den klassischen Aufklä-
rungsbedarf und auch Skepsis in Bezug auf die Errichtung von Windkraftanlagen“, sagt
Michael Knape. Der Bürgermeister der Stadt Treuenbrietzen, zu der Feldheim gehört,
begleitet das Projekt seit Beginn an. „Dabei ging es um Abstände zum Dorf, wie laut
die Anlagen sind und ob für die Landwirtschaft nicht zu viel Fläche wegfallen würde.“ Es
habe jedoch eine gesunde Gesprächsgrundlage gegeben, sagt Knape. „Die Diskussion
war nie kontrovers, sondern stets auf Dialog ausgerichtet. So sind immer wieder Kompro-
misse entstanden.“ Ein Privatmann verpachtete Raschemann schließlich Land, die örtli-
che Agrargenossenschaft stimmte zu. Dann ging alles sehr schnell: 1995 nahm sein neu-
gegründetes Unternehmen Energiequelle GmbH die erste Windkraftanlage in Betrieb.
Inzwischen ist ein ganzer Windpark herangewachsen, die nunmehr 55 Räder speisen jähr-
lich 250 Millionen Kilowattstunden (kWh) Strom ins öffentliche Netz ein. Zum Vergleich:
Eine Million kWh würden reichen, um ganz Feldheim für ein Jahr mit Strom zu versorgen.

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Ausgabe August 2022

Ergänzend wurde 2008 ein verlassenes Militärgelände in der Umgebung durch die Ener-
giequelle GmbH zum Solarpark umgerüstet, auf dem fast 10.000 Fotovoltaikanlagen
Sonnenstrahlen in Energie umwandeln. Sie decken den jährlichen Bedarf von rund 600
Vier-Personen-Haushalten. Das alles ist fortschrittlich, aber noch nicht ungewöhnlich.
Der ländliche Raum wirkt in Deutschland als ein Treiber der Energiewende, Onshore-
Windkraftanlagen prägen das Bild ganzer Landstriche. In Feldheim war das Vertrauen in
Pionier Raschemann und sein Unternehmen jedoch groß genug, um noch einen Schritt
weiterzugehen. Gemeinsam mit der Agrargenossenschaft entstand der Plan, neben dem
Strom auch Wärme vor Ort zu produzieren. Die liefert seit 2008 eine Biogasanlage mit
integriertem Blockheizkraftwerk. Das zur Energieerzeugung benötigte Gemisch aus Gül-
le, Maissilage und Getreideschrot kommt von den ansässigen Bauern. Betrieben wird
die Anlage von der Agrargenossenschaft, dem mit 30 Mitarbeitern inzwischen größten
Arbeitgeber in Feldheim. Wenn die Heizungen an besonders kalten Wintertagen auf
Höchstleistung laufen, wird eine Hackschnitzelheizung zugeschaltet. Die Verbrennung
von Schredderholz aus den umliegenden Wäldern sorgt dann für zusätzliche Sicherheit
in der Wärmeproduktion.
Quelle: Marc Dimpfel, ntv.de

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