Ausgabe Januar bis April 2021 - Das CECILIENSTIFT

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Ausgabe Januar bis April 2021 - Das CECILIENSTIFT
Diakonissen-Mutterhaus
CECILIENSTIFT H A L B ERS TA DT
                                  Ausgabe Januar bis April 2021
Ausgabe Januar bis April 2021 - Das CECILIENSTIFT
Ausgabe Januar bis April 2021 - Das CECILIENSTIFT
CECILIENSTIFT aktuell
Gemeinsam und gestärkt ins neue Jahr                                                                    4
Von Mitarbeitern für Mitarbeiter                                                                        6
Ein Dankeschön von Herzen                                                                               7
Vorfreude erlaubt: Picknick zum Jahresfest                                                              7

Seniorenhilfe
Mit Respekt und Feingefühl                                                                              8
Erlebnisreicher Herbst                                                                                  8
„Ich war immer ein kritischer Geist“                                                                    9

Diakonie Werkstätten Halberstadt
Alles neu im „mittendrin“                                                                             10

Cochlear-Implant-Rehabilitation
Wir sind drin!                                                                                        12

Behindertenhilfe
Sport frei, Nick!                                                                                     13
„Ein anstrengender, aber lohnender Weg“                                                               14
Mehr Meer genießen                                                                                    15
Ein neuer Imagefilm                                                                                   15
neuer Bewohnerbeirat gewählt                                                                          16
Not macht erfinderisch                                                                                17
Fortbildung: Wer braucht welche Hilfen?                                                               17

Kindereinrichtungen
Auf neuen Wegen                                                                                       18
Ein Stückchen Normalität                                                                              18
„Zwerge am Berge“ sagen Danke                                                                         19
Neugierde erlaubt: Vier Fragen, vier Antworten                                                        19
Es ist vollbracht: Neustart in der „Rappelkiste“                                                      20
Weihnachten mal ganz anders: Glanzsterne to go                                                        21
Besinnliche Stunden                                                                                   21

CECILIENSTIFT aktuell
In liebevollem Gedenken                                                                               22

Impressum
„CecilienSTIFT“ – Informationen für alle, die im            Bildnachweis
Diakonissen-Mutterhaus CECILIENSTIFT Halberstadt            Seite 4: Jan Arndt /IdeenGut, Seite 9: Dana Toschner /
arbeiten, wohnen, be­treut und geför­dert werden und        IdeenGut, Seite 19: Jürgen Kohlrausch/Harzer Volksstim-
die sich seiner Arbeit verbunden fühlen.                    me, Seite 20: Andreas Henke

Redaktion                                                   Übersetzung in Leichte Sprache
Carolin Reinitz, 03941-681413, c.reinitz@cecilienstift.de   Diakonie Werkstätten Halberstadt gGmbH
Diakonie Werkstätten (S. 10/11):
Sarah Müller, 03941-56500                                   Gesamtherstellung
s.mueller@diakonie-werkstaetten-halberstadt.de              KOCH-DRUCK GmbH & Co. KG, Halberstadt
                                                            Tel.: 03941 – 69000 · info@koch-druck.de
Herausgeber                                                 Spenden zur Unterstützung unserer Arbeit können
Diakonissen-Mutterhaus CECILIENSTIFT Halberstadt            unter Angabe des Verwendungszweckes auf das Konto
Am Cecilienstift 1 · 38820 Halberstadt                      bei der Bank für Kirche und Diakonie eG:
Tel.: 03941 – 6814-0 · Fax: 03941 – 6814-40                 IBAN DE40 3506 0190 1553 7830 18
www.cecilienstift.de · info@cecilienstift.de                BIC GENODED1DKD überwiesen werden.
facebook.de/cecilienstift                                   Das Diakonissen-Mutterhaus CECILIENSTIFT Halber-
                                                            stadt ist eine kirchliche Stiftung privaten Rechts mit
                                                            gemeinnütziger, mildtätiger Zweckbestimmung.              3
Ausgabe Januar bis April 2021 - Das CECILIENSTIFT
Gemeinsam und gestärkt ins neue Jahr
    Liebe Mitarbeitende, Angehörige,                               richtungen zu vertiefen und mit der Option eines Zusam-
    Freunde und Partner des Cecilienstifts,                        menschlusses. Ob es zu einem solchen Zusammenschluss
                                                                   kommt, ist allerdings noch offen.
    es fällt am Ende dieses besonderen Jahres 2020 nicht ganz      Sie, die Mitarbeitenden des Cecilienstifts, wurden wie die
    leicht, Bilanz zu ziehen und den Blick nach vorn zu richten.   des Diakonischen Werkes mit drei Informationsschreiben
    Ich hoffe aber sehr, dass Sie besinnliche Adventstage hat-     über den Beginn und den Stand der Verhandlungen infor-
    ten und die Zeit zwischen dem Weihnachtsfest und Neu-          miert. Aktuell sind zwei Projektgruppen und acht Arbeits-
    jahr zur Erholung und                                          gruppen mit Vertretern beider Einrichtungen tätig, die die
    vielleicht auch einem                                          Bedingungen einer vertieften Kooperation und eines even-
    gedanklichen Streifzug                                         tuellen Zusammenschlusses ausloten und beschreiben. Auf
    durch das zurücklie-                                           dieser Basis wird dann die zentrale Steuerungsgruppe im
    gende Jahr nutzen konn-                                        März 2021 weitere Entscheidungen zur Sondierung und zur
    ten. Denen, die an den                                         Zusammenarbeit zwischen den beiden Einrichtungen treffen.
    Feiertagen Dienst in den
    Einrichtungen des Ceci-                                        DIE ZUKUNFT IM BLICK
    lienstifts leisteten, gilt an
    dieser Stelle nochmals                                         Zwei wichtige Themen im Bereich Seniorenhilfe waren
    mein herzlicher Dank.                                          2020 die Etablierung der sogenannten indikatorengestütz-
                                                                   ten Qualitätsberichte und die Umsetzung des neuen Pflege-
    Hinter uns liegt ein Jahr, dass uns mit der Corona-Pandemie    berufereformgesetzes. Mit viel Aufwand wurde das vorgege-
    vor große Probleme stellte – im Stift wie im privaten Leben.   bene neue Qualitätsberichtserstattungs-System eingeführt,
    Die Corona-Krise stellte uns vor Situationen, wie wir sie      welches künftig unseren Partnern eine verlässlichere Basis
    nicht kannten. Wir mussten vorübergehend Kitas schließen,      der Beurteilung bieten soll. Mit dem sogenannten Pflege-
    auch unsere Tagespflege für Senioren, die Frühförderung        berufereformgesetz, welches bereits im Juli 2017 erlassen
    und das CIR. Mitarbeitende gingen phasenweise in Kurzar-       wurde, wird schrittweise die Ausbildung in den Pflegeberu-
    beit. Die Bewohner unserer stationären Behindertenhilfe-       fen und deren Finanzierung auf neue Grundlagen gestellt.
    einrichtungen blieben über Wochen in ihren Häusern, wo         Für die Finanzierung der Ausbildung in der Seniorenhilfe
    sie ganztags betreut wurden, da die Diakonie Werkstätten       findet jetzt ein Solidarprinzip Anwendung.
    über einen längeren Zeitraum schließen mussten.                Für 2021 sind die Einführung einer Mobilitäts-App sowie
                                                                   die Umsetzung eines Projektes zur medienunterstützten
    Eine ganz besondere Krisensituation entstand Ende Novem-       ärztlichen Versorgung in unserem Alten- und Pflegeheim
    ber / Anfang Dezember, als sich eine Reihe von Bewohnern       Seniorenzentrum Nord geplant – durchaus große Heraus-
    und Mitarbeitenden in unserem Alten- und Pflegeheim            forderungen mit dem Blick nach vorn.
    Seniorenzentrum Nord mit dem Coronavirus infizierten
    und die ganze Einrichtung hohen Belastungen ausgesetzt         SCHÖNER SPIELEN IN RAPPELKISTE & KINDERLAND
    war, viele bis an die Grenzen ihrer Kräfte gehen mussten
    (und müssen).                                                  In unserem Bereich Kindertagesstätten und Frühförderung
                                                                   hat sich 2020 baulich sehr viel getan:
    Ich danke Ihnen von Herzen dafür, dass Sie in dieser unsi-     Die geförderte energetische und allgemeine Sanierung der
    cheren und belastenden Zeit mit Engagement und Zuver-          Kneipp-Kita „Rappelkiste“ konnte im Herbst abgeschlos-
    sicht Ihren Dienst in unserer Einrichtung leisten. Wir alle    sen werden. Mit großem Engagement der Mitarbeitenden
    stehen in dieser Zeit vor großen Herausforderungen; dies       erfolgte der Rückzug aus dem Hort-Ausweichquartier in
    gilt auch für das vor uns liegende Jahr 2021. Deshalb bin      der Juri-Gagarin-Straße; und am 17. Oktober fand in klei-
    ich sehr froh darüber und es stimmt mich optimistisch,         nem Rahmen die feierliche Wiederinbetriebnahme der
    dass das Zusammenwirken und der Zusammenhalt zwi-              schönen neuen Räumlichkeiten der „Rappelkiste“ Hinter
    schen uns Cecilienstift-lern in diesem schwierigen Jahr,       der Großen Ringstraße in Halberstadt statt.
    welches hinter uns liegt, gewachsen ist. Auf dieser guten      Noch nicht ganz so weit sind wir in Dedeleben, denn hier
    Grundlage werden wir diese besondere Krise auch in             läuft noch der zweite Bauabschnitt der umfassenden Sanie-
    den kommenden Monaten gemeinsam bewältigen.                    rung der Kita „Kinderland“, welcher im späten Frühjahr
                                                                   2021 abgeschlossen werden soll. Allerdings waren auch
    Aber Corona zum Trotz ging das Stiftsleben auch im Jahr        hier die Kita-Räume selbst bereits im Herbst 2020 so weit
    2020 weiter: Vieles ist geschehen; manches hat sich ver-       saniert und fertiggestellt, dass der Wiedereinzug der Kita
    ändert. Ein ganz wichtiges und nicht einfaches Thema für       aus der benachbarten Villa erfolgte. Auch hier gab es ganz
    das Cecilienstift sind die Sondierungsgespräche mit dem        viel Engagement der Mitarbeitenden, um die Vorbereitung,
    Diakonischen Werk im Kirchenkreis Halberstadt. Mit dem         Durchführung und Nachbereitung dieses Umzuges zu
    Blick auf die Zukunftsgestaltung von Diakonie in Hal-          bewerkstelligen. Die Einweihung musste wegen der Coro-
    berstadt und Umgebung und auf der Grundlage entspre-           navirus-Krise auf das Frühjahr 2021 verschoben werden.
    chender Gremienbeschlüsse beider Einrichtungen finden
    diese Gespräche seit Frühjahr 2020 statt – mit dem Ziel,       Im Bereich Behindertenhilfe wurde und wird weiterhin
    die Zusammenarbeit zwischen unseren benachbarten Ein-          mit Hochdruck an der Umsetzung des Bundesteilhabege-

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Ausgabe Januar bis April 2021 - Das CECILIENSTIFT
setzes in den verschiedenen Einrichtungen gearbeitet. Die    im Jahr 2021 vor große Herausforderungen stellt.Deshalb
Coronavirus-Krise verzögerte diesen Umstellungsprozess,      bitte ich Sie, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sich
sodass wir jetzt davon ausgehen, dass die grundlegende       weiterhin so engagiert und ideenreich für unsere Stiftung
Umstellung auf das neue System, verbunden mit einer          und deren gute Entwicklung einzusetzen, ja, diese Entwick-
Neubewertung der Leistungen für jeden Bewohner/ Betreu-      lung nach Kräften mitzugestalten. Diese wertvolle Arbeit
ten, zum Jahr 2022 erfolgen wird.                            empfinde ich als eine große Bereicherung unseres Stiftsle-
                                                             bens, welches auf eben dieser Arbeit gegründet ist.
BESSERE THERAPIEBEDINGUNGEN
                                                             Ich möchte Ihnen den Spruch der Buchautorin Gisela Rie-
Im Herbst 2020 konnte nach der mehr als einjährigen Bau-     ger mit auf den Weg in das vor uns liegende neue Jahr
phase der ebenso erforderliche wie ersehnte erste größere    geben:
Bauabschnitt der Erweiterung des Cochlear-Implant-Reha-      „Wer aus seiner gewohnten Bahn geworfen wird, meint
bilitationszentrums weitgehend abgeschlossen werden.         manchmal, dass alles verloren ist. Doch in Wirklichkeit
Das CIR verfügt nun über neue, großzügige Therapieräume.     fängt nur etwas Neues an.“
Die Therapiebedingungen für die Rehabilitanden verbes-
serten sich damit deutlich und sind gerade in der Zeit der   Lassen Sie uns in diesem Sinne gemeinsam Neues ange-
Coronavirus-Einschränkungen von großem Nutzen.               hen, die darin liegenden Chancen erkennen und nutzen.
Im neuen Jahr 2021 folgt der zweite Bauabschnitt mit dem     Für das Jahr 2021 wünsche ich Ihnen von Herzen gute
Umbau des Hauses Wernigeröder Straße 4 zu sechs neuen        Gesundheit, persönliches Wohlergehen, Zufriedenheit,
Wohneinheiten für die CIR-Rehabilitanden.                    Glück und Erfolg, dazu Gottes reichen Segen.

Es ist also nicht nur die uns alle belastende Coronavirus-   Ihr
Krise, die das Cecilienstift und seine Mitarbeitenden auch   Holger Thiele (Vorstand/ Verwaltungsdirektor)

  Ich hoffe, dass Sie ruhige Weihnachten hatten
  und gut in das neue Jahr gekommen sind.
  Ich sage allen Mitarbeitern Danke,
  die an den Feier-Tagen gearbeitet haben.
  Im Jahr 2020 hatten wir wegen dem Corona-Virus viele Probleme.
  Wir konnten nicht so arbeiten wie sonst.
  Danke, dass Sie trotzdem durchgehalten haben.
  Seit dem Frühjahr 2020 gibt es Gespräche zwischen:
   dem Cecilienstift.
   und dem Diakonischen Werk im Kirchen-Kreis Halberstadt.
  Die beiden Einrichtungen möchten vielleicht enger zusammen arbeiten.
  Dazu wird im März 2021 weiter entschieden.
  Im Senioren-Bereich gab es Veränderungen wegen einem neuen Pflege-Gesetz.
  Für das Jahr 2021 sind auch Veränderungen geplant,
  die die Arbeit leichter machen sollen.
  Der Kindergarten Rappelkiste wurde umgebaut und wieder eröffnet.
  Der Kindergarten in Dedeleben wird noch bis zum Frühjahr 2021 umgebaut.
  Im Bereich Behinderten-Hilfe wird es Veränderungen
  wegen dem Bundes-Teilhabe-Gesetz geben.
  Der erste Teil vom CIR-Zentrum konnte im Herbst 2020 fertig gebaut werden.
  Sie leisten sehr wertvolle Arbeit.
  Ich wünsche Ihnen für das Jahr 2021 viel Gesundheit, Glück und Erfolg.

                                                                                                                           5
Ausgabe Januar bis April 2021 - Das CECILIENSTIFT
Von Mitarbeitern für Mitarbeiter

    Das letzte Jahr hat uns viel abverlangt, vor allem im        sum oder Sucht betroffen sind, festgelegt. In der Dienst-
    Hinblick auf die Corona-Pandemie. Aber es gab auch           vereinbarung „Versorgungsverordnung zur betrieblichen
    viele andere Themen, die uns als Mitarbeitervertretung       Altersvorsorge“ wurden die Beiträge hierfür auf 5 Prozent
    beschäftigt haben. Hier die wichtigsten im Überblick:        angehoben (0,5 Prozent davon als Eigenanteil der Arbeit-
                                                                 nehmer nach AVR EKM).
    Fünf-Tage-Woche im Bereich Behindertenhilfe
    Seit vielen Jahren gab es die Überlegung, in der Behinder-   Sondierungsgespräche mit dem Diakonischen Werk
    tenhilfe wieder zur Fünf-Tage-Woche zurückzukehren.          Die Sondierungsgespräche mit dem Diakonischen Werk
    Hierfür sind nun die ersten Schritte gemacht. Seit Anfang    im Kirchenkreis Halberstadt e.V. gehen in die nächs-
    des vergangenen Jahres wurde in einigen Einrichtungen        te Runde. Im Herbst wurden Arbeitsgruppen gebildet, um
    geprobt, wie man das in der alltäglichen Dienstplanung       zu schauen, wie ein eventueller Zusammenschluss bei-
    umsetzen kann. Im Mai wurde durch die Mitarbeiterver-        der Einrichtungen konkret gestaltet werden könnte. Über
    tretung eine Umfrage bei den betreffenden Mitarbeiten-       den Stand in den Arbeitsgruppen wird die Mitarbeiter-
    den durchgeführt. Dabei haben sich 74 Prozent für die        vertretung informiert. Darüber hinaus haben wir Kontakt
    Fünf-Tage–Woche ausgesprochen. Daher wird seit dem           zur Mitarbeitervertretung des Diakonischen Werks aufge-
    1. Januar 2021 die Dienstplanung nach der neuen Rege-        nommen und gemeinsame Sitzungen durchgeführt.
    lung ausgerichtet.                                           In diesen Runden tauschen wir uns über die Arbeit der
                                                                 Mitarbeitervertretungen aus – mit dem Ziel, bei einem
    Überstundenzuschläge automatisch erfasst                     eventuellen Zusammenschluss die Arbeit der Mitarbeiter-
    Laut Arbeitsvertragsrichtlinien der Diakonie Mittel-         vertretungen gut weiterführen zu können.
    deutschland stehen Mitarbeitenden, die mehr als 30
    Mehrstunden pro Monat geleistet haben, Überstunden-          Übrigens: In unserem Intranet unter „MAV“ gibt es die
    zuschläge zu. Diese mussten bisher gesondert beantragt       Möglichkeit, sich jederzeit über uns und unsere Arbeit
    werden. Seit einigen Monaten ist dies nicht mehr nötig,      zu informieren. Neu dabei sind ein Newsticker, eine Vor-
    da diese Zuschläge automatisch über das Dienstplanpro-       stellungsrunde aller MAV-Mitglieder und unser Jahres-
    gramm erfasst und bei der Lohnrechnung berücksichtigt        Sitzungsplan. Schaut gern mal rein!
    werden.
                                                                 Eure MAV
    Neue Dienstvereinbarungen
    Die Mitarbeitervertretung hat im vergangenen Jahr vier
    Dienstvereinbarungen mit dem Vorstand abgeschlossen:
    Die Dienstvereinbarung „Mobiles Arbeiten“ regelt, unter
    welchen Bedingungen im Homeoffice gearbeitet werden
    kann. Die Dienstvereinbarung „Kurzarbeit“ wurde nötig,
    um während der Corona-Pandemie die Kurzarbeit für die
    stark betroffenen Arbeitsbereiche zu regeln.
    Des Weiteren wurde in der Dienstvereinbarung „Vor-
    beugen von riskantem Konsum“ ein Stufensystem zum
    Umgang mit Mitarbeitenden, welche von riskantem Kon-

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Ausgabe Januar bis April 2021 - Das CECILIENSTIFT
Ein Dankeschön von Herzen
Neu im Team: Folgende Mitarbeiterinnen und Mitarbei-        Einsatz, außerdem 16 Helfer, die ein Freiwilliges Sozia-
ter nahmen im Jahre 2020 ein Beschäftigungsverhältnis       les Jahr absolvierten.
im Cecilienstift auf:                                       Ihren Freiwilligendienst beendeten 2020:
Jens Bathke, Daniel Hanisch, Petra Braun, Julia Buch,       Lena Ritter, Gina Hinz, Florentina Pohl, Jessica Kumar,
Nancy Hundertmark, Anna-Maria Lucie Simon, Nicole           Fabienne Günzel, Melina Bomke, Stefanie Kosinski,
Wienecke, Rosana Hinze, Christine Mütschard, Marion         Fabian Gabriel, Vanessa Faulnborn, Timo Bonin, Laura
Renate Behnke, Katja Goeres, Angela Heyder, Mandy           Haymann, Hannes Deike und Leon Matern.
Heyder, Judith Hühne, Monika Hühne, Karen Kipry,            Über die Verstärkung freuten sich die Teams in den
Stefanie Röhse, Astrid Schmidt, Inga Stolle, Christine      Einrichtungen.
Zander, Christiane Zischka, Anna Nolte, Eileen Salger,      Aus ihrem Dienstverhältnis in ihre Rentenzeit verab-
Patricia Linke, Britta Grüning, Mario Mues-Deicke,          schiedeten sich Christine Gläser, Brigitte Hundertmark,
Gunter Böer, Nadine Heiß, Kathrin Meyer, Marko Scho-        Elisabeth Anna Prokop, Uwe Wolffgang, Gabriela Dob-
enfelder, Veronika Strohof, Iris von Zachotzki-Pirsig,      bert, Steffi Vetter, Angelika Werny, Ilse Knoth, Ilona
Anna –Theresa Schatz, Natalie Wettges, Evelyn               Schrodetzki und Hannah Becker.
Becksmann, Andreas Hille, Alexandra Göbel, Lena             Gott segne Sie!
Susan Fuhrmann, Galina Gerr, Doreen Heinemann,
Melchior Ibe, Aline Köcke, Maria Estefanie Martinez
Bonilla, Emma-Joline Oppermann, Angelina Zitzow,
Doreen Ruprecht und Birgit Glaße.

2020 unterstützten uns 102 Praktikanten. In den Kitas,
der Seniorenhilfe und im Bereich Behindertenhilfe waren
16 Freiwillige im Bundesfreiwilligendienst (BFD) im

Vorfreude erlaubt: Picknick zum Jahresfest
Im vergangenen hat Jahr hat sich die Corona-Pandemie        finden. Um den Planungsaufwand – für den Fall einer
auch insofern auf die Arbeit unserer Stiftung ausgewirkt,   kurz- oder längerfristigen Absage – so gering wie möglich
als das Feste und Veranstaltungen aller Art abgesagt wer-   zu halten, auch was das notwendige Hygienekonzept
den mussten – auch unser Jahresfest, zu dem einmal im       betrifft, soll es ein großes Picknick werden.
Jahr traditionell alle Ceci-Angehörigen, Mitarbeitenden,    Es wird, wie es Tradition ist, eine Open-Air-Andacht
Bewohnerinnen und Bewohner, Kinder und Familien             geben, sowie Musik und Spielmöglichkeiten für Kinder.
sowie interessierte Menschen aus Halberstadt und Umge-      Bei hoffentlich schönem Sommerwetter können alle Ein-
bung zusammenkommen.                                        richtungen zusammenkommen; mitgebrachte Speisen,
Das Fest wurde, nachdem es einige Jahre in Folge im         Getränke und Picknickdecken sind in diesem Fall aus-
Dom und auf dem Domplatz stattfand, im Jahr 2019 erst-      drücklich erwünscht. Auch Sitzgelegenheiten werden zur
mals wieder auf dem Mutterhausgelände ausgerichtet.         Verfügung stehen. Ein „Jahresfest Light“ sozusagen, ganz
Der Garten oberhalb des Tagesförderzentrums erstrahlte      nach dem Motto: Hauptsache, wir sehen uns alle mal
in bunten Farben, in den Bäumen hingen Girlanden und        wieder! Drücken wir uns die Daumen!
Lampions, etwa 300 Menschen, groß und klein, kamen,
um bei schönstem Sommerwetter gemeinsam zu feiern.
Viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter melden sich
freiwillig, um das Fest mitzugestalten, ob bei der Orga-
nisation in der AG vorab oder bei der Umsetzung am
Veranstaltungstag, zum Beispiel durch die Betreuung an
Verkaufsständen. Dafür sind wir sehr dankbar!
Das Jahresfest 2020 war schon in Planung: Es sollte wie-
der im Garten des Tagesförderzentrums stattfinden, wie-
der sozusagen als „Vorprogramm“ der Halberstädter Som-
merhöfe, wieder ein Familienfest sein. Dann kam Corona.
Und allem Anschein nach wird uns dieses Thema auch in
diesem Jahr noch nicht loslassen. Vorstand, Bereichslei-
tungen und die AG Jahresfest wägten ab und entschieden
sich schließlich für folgenden Kompromiss:
Am Samstag, dem 26. Juni 2021, kann, wenn es die Situa-
tion zulässt, ein Jahresfest in abgespeckter Form statt-

                                                                                                                        7
Ausgabe Januar bis April 2021 - Das CECILIENSTIFT
Mit Respekt und Feingefühl
                    „Am schönsten ist es, gemeinsame Erfolge zu          Gemeinsam ver-
                    erleben“, antwortet Doreen Heinemann auf             folgen sie das Ziel,
                    die Frage, was das Schönste an ihrem Arbeits-        die Selbstständig-
                    alltag ist. Die gebürtige Halberstädterin ist seit   keit der Senioren
                    einigen Wochen das neue Gesicht im Team der          zu bewahren oder
                    Betreuungskräfte des Seniorenzentrums Nord.          stückweise wie-
                    „Ich wurde hier gut aufgenommen und freue            derherzustellen.
                    mich über meine neuen Aufgaben.“                     „Ich möchte die
                    Als gelernte Krankenschwester arbeitete die          Fähigkeiten und
                    heute 40-Jährige viele Jahre in einem Kranken-       Fertigkeiten raus-
                    haus in Goslar. Dann änderten sich die Lebens-       kitzeln, die oft
                    umstände, zwei Kinder kamen dazu, es war Zeit        noch in den Leu-
                    für etwas Neues. „Mit fast 30 Jahren beschloss       ten schlummern“,
                    ich, eine Ausbildung als Ergotherapeutin in Hal-     beschreibt Doreen Heinemann ihre Aufgabe.
                    berstadt anzugehen“, erzählt sie fröhlich. Eine      „Wenn zum Beispiel jemand aus dem Kranken-
                    gute Entscheidung, wie sich herausstellte. So        haus kommt und an den Rollstuhl gebunden ist,
                    arbeitete sie in Privatpraxen, psychotherapeu-       können wir uns, sofern es die Situation zulässt,
                    tischen Einrichtungen und konnte auch schon          selbstständige Toilettengänge als Ziel setzen.“
    Seniorenhilfe

                    Erfahrungen in Seniorenheimen sammeln.               Wichtig sei es, authentisch zu sein und die
                    Als sie hörte, dass sich Erika Riesmeyer, bishe-     Leute ernst zu nehmen. „Wir sind hier bei den
                    rige Leiterin des Betreuungsteams, von ihrer lei-    Senioren zu Hause, nicht andersrum. Respekt
                    tenden Funktion zurückziehen wollte, schickte        und Feingefühl sind da unabdingbar.“ Ebenso
                    sie eine Bewerbung Richtung Cecilienstift. Ihr       wie Ehrlichkeit und Optimismus, betont die
                    Wunsch wurde wahr, seit 1. November ist sie          Ergotherapeutin. „Dass wir keine Wunder
                    im Seniorenzentrum Nord tätig.                       bewirken können, muss uns klar sein. Aber
                    Zum Team der Betreuungskräfte, das sie nun           manchmal sind die Leute selbst überrascht dar-
                    leitet, gehören sechs weitere Mitarbeiter.           über, was noch in ihnen steckt.“

                    Erlebnisreicher Herbst
                    Auf ihrer Entdeckungstour durch den golde-           noch einmal hierherkomme. Es war ein unver-
                    nen Herbst machten die Bewohnerinnen und             gesslicher Tag für mich“, sagte eine Bewoh-
                    Bewohner des Seniorenzentrums Nord als               nerin. „Wir waren eine lustige Truppe und
                    erstes Halt im Neinstedter Hofladen und dem          haben viel gelacht“, freute sich eine andere.
                    dortigen Streichelzoo. Die Mitgereisten waren        Die Erinnerungen an diese schöne Reise, mit
                    begeistert von Eseln, Schafen und Ziegen im          ihren vielzähligen Eindrücken wird die Senio-
                    Tiergehege, aber auch von der urigen Gast-           ren noch lange begleiten und dann und wann
                    stätte und dem Pflaumenkuchen. Weil es so            ein Lächeln bereiten.
                    schön war, sollte es nicht lange dauern, bis der               Erika Riesmeyer und Nadine Knoche
                    zweite Ausflug anstand.
                    Im Oktober ging es für die
                    Senioren hinauf zum sagen-
                    umwobenen Hexentanzplatz
                    in Thale. Das Interesse und
                    die Vorfreude waren riesig,
                    und dann gab es tatsächlich
                    viel zu entdecken. Viele
                    schöne Eindrücke sammelten
                    die Senioren am sprechenden
                    Baum und am Hexenhaus.
                    Ein Höhepunkt dieses Ausflu-
                    ges war der unvergleichbare
                    Ausblick am Aussichtspunkt
                    des Hexentanzplatzes.
                    „Ich hätte nicht gedacht,
                    dass ich nach meinem Unfall

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Ausgabe Januar bis April 2021 - Das CECILIENSTIFT
„Ich war immer ein kritischer Geist“
Gesine Rehse lebt seit sechs Jahren im Sternenhaus.
Sie ist froh, mit 87 noch so selbstständig wohnen zu
können, sozusagen ihr „eigener Herr“ zu ein und
trotzdem Hilfe und Unterstützung in greifbarer Nähe
zu haben. Die Journalistin Dana Toschner hat Gesine
Rehse gebeten, ihr etwas aus ihrem Leben zu erzählen –
und auch darüber zu sprechen, wie es sich anfühlt,
alt zu werden.

„Den Spruch ,Altwerden ist nichts für Feiglinge’ kannte
ich noch gar nicht. Aber da ist viel Wahres dran. Wenn
man alt wird, muss man sich über das freuen, was noch
geht, was man noch kann und nicht daran denken, was
man verloren hat.
Mich mit Literatur und Geschichte zu beschäftigen,
das ist es, was mich am Leben hält, das hat mir immer
viel gegeben. Ich habe viel über das Altertum gelesen,
mich mit dem Mittelalter und dem Mittelhochdeutschen
beschäftigt, mag Walther von der Vogelweide, aber auch
Philosophen wie Machiavelli und Spinoza. Ich setze mir
immer bestimmte Schwerpunkte und tauche dann tief in
ein Thema ein. Das beflügelt mich. Je intensiver man sich
mit einer Sache beschäftigt, desto mehr Fragen tauchen
auf – und es werden auch immer Fragen offen bleiben.
Das Lernen geht immer weiter und weiter. Nur Dumme
lernen aus.
Im Fernsehen bringen sie eine Menge Klamauk, den ich
schwer ertrage. Die guten Sachen kommen erst abends,
deshalb gehe ich spät ins Bett. Ich bin eine Eule, ein
Nachtmensch und komme deshalb am nächsten Tag
schwer in die Gänge. Hier im Sternenhaus gibt es jeden
Morgen eine Andacht. Dort pünktlich zu erscheinen,
verlangt einem Morgenmuffel wie mir schon einiges ab.        Mann gestorben, mit gerade mal 58 Jahren. Elf Monate
Aber meistens schaffe ich es in letzter Minute.              hatte er im Krankenhaus gelegen und gelitten, der Kno-
Wenn ich auf mein Leben zurückblicke, dann sieht es          chenkrebs wurde mit Chemotherapie behandelt. 35
von außen betrachtet ziemlich ereignislos und langweilig     Jahre lang waren wir verheiratet, und nun war ich plötz-
aus. Was ist denn schon groß passiert? Die Erlebnisse,       lich allein. Bis heute. Er war meine erste Liebe, meine
die mich prägen, fanden eher im Inneren statt. Meine         große Liebe. Ich hätte nie wieder solch einen guten Mann
Biografie ist ungebrochen. Ich hatte Glück, dass es keine    gefunden und wollte mir auch keinen zurechtbiegen,
schweren Schicksalsschläge gab. Wenn ich die Lebensge-       weil ich das nicht richtig finde. Also bin ich meinen Weg
schichten anderer Menschen höre, bewundere ich, wie          allein weitergegangen.
sie manches durchgestanden haben.                            Ich hatte meine Arbeit, meine 70-Quadratmeter-Woh-
Mein Mann und ich stammen beide aus christlichen Fami-       nung, meine Miezen, einen Garten und ein Auto. Ich bin
lien. Mein Großvater war Pfarrer, seiner Superintendent.     in den Jahren nach der Wende viel gereist, war in Israel,
Ich bin sehr religiös erzogen worden. Schon morgens          Ägypten, Marokko, der Türkei. Wenn man andere Kultu-
zum Tee wurde über die Losung des Tages gesprochen,          ren kennenlernt und sieht, wie die Menschen anderswo
und wir haben ständig gebetet. Als ich 15 war, hatte ich     leben, wird man demütig.
die Schnauze voll und habe mich über die Lieder lustig       Heute bin ich auf Hilfe angewiesen und lebe ich sehr
gemacht. Später habe ich mich 20 Jahre nicht um Reli-        minimalistisch in meiner Ein-Zimmer-Wohnung im Ster-
gion gekümmert. Ich brauchte erstmal Abstand.                nenhaus. Ich bin froh, dass ich mir noch eine gewisse
Ich war schon damals ein Rebell und bin immer ein Kri-       Selbständigkeit bewahren kann. Meine Tochter kauft
tikaster geblieben, ein Nörgler, ein kritischer Geist. Ich   für mich ein, mittags bekommen wir Essen auf Rädern.
nehme die Dinge eben nicht gern hin, sondern hinter-         Ich bin dankbar, dass ich das Großwerden meiner drei
frage vieles. Auch das, was in der Bibel steht. Oder das,    Urenkel noch erlebe, auch wenn wir uns nicht oft sehen.
was der Staat will. Zu DDR-Zeiten war das natürlich nicht    Und ich bin froh, dass ich meine fünf Sinne noch zusam-
gern gesehen.                                                men habe. Das Altwerden macht keinen Spaß, das kann
Als im November 1989 die Mauer fiel, konnte ich das          ich Ihnen sagen. Aber solange man noch allein aufs Klo
nur am Rande wahrnehmen, denn im Oktober war mein            gehen kann, ist man ein König.“

                                                                                                                         9
Ausgabe Januar bis April 2021 - Das CECILIENSTIFT
Alles neu im „mittendrin“
                                                                          damit die Masken auch mit dem Outfit harmo-
                                                                          nieren, gibt es die passenden Taschen zu den
                                                                          Masken dazu.

                       Seit dem 2. November 2020 hat sich im Werk-
Diakonie Werkstätten

                       statt-Laden der Diakonie Werkstätten Halber-
                       stadt viel getan. Der Umzug ins neue Objekt
                       Hoher Weg 13b ist geschafft, und es hat sich
                       gelohnt. Es wird fleißig verkauft, kreativ gear-
                       beitet und beraten.
                       Viele neue Eigenprodukte haben ihren Weg
                       ins Sortiment und in den Laden gefunden.
    Halberstadt

                       Gruppenleiterin Juliane Lieb aus der Werkstatt
                       am Park hat sich vor der Neueröffnung des
                       „mittendrin“ Gedanken gemacht und stellt
                       nun schon seit einigen Monaten zusammen
                       mit den beschäftigten Mitarbeiterinnen und
                       Mitarbeitern Seife her.

                                                                          Neben dem Erwerb der handgefertigten Pro-
                                                                          dukte, kann man sich im „mittendrin“ auch
                                                                          über alle Leistungen der Werkstatt informie-
                                                                          ren. Dazu gehört das zertifizierte Büro für
                                                                          Leichte Sprache, welches Texte in Leichte
                                                                          Sprache übersetzt und mit Menschen aus der
                                                                          Zielgruppe auf Verständlichkeit prüft. Jeden
                                                                          Donnerstag stehen eine Übersetzerin, eine
                                                                          Prüferin und ein Prüfer für Gespräche und Be-
                                                                          ratungen im Werkstatt-Laden zur Verfügung.

                                                                          Jeden Dienstag ist eine Mitarbeiterin des Be-
                       Wichtig ist ihr dabei, dass die Seifenherstel-     gleitenden Diensts im „mittendrin“, um zu un-
                       lung einfach ist und alle mitmachen können.        terstützen und zu beraten.
                       Im Werkstatt-Laden wird die Seife in allen er-     Der Fachdienst für betriebsintegrierte Arbeits-
                       denklichen Formen, Farben und Düften ange-         plätze ist ebenfalls regelmäßig vor Ort. Mit
                       boten. Ob sie nun nach Kaffee, Rosmarin oder       seiner Hilfe beschäftigen Firmen aus der Regi-
                       Vanille duften, hier ist für jeden Geruchssinn     on Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Be-
                       etwas dabei. Und toll sehen sie auch noch
                       aus. Dafür hat auch Alexander Piechotta ge-
                       sorgt. Der kreative Kopf der Buchbinderei hat
                       die hübsche Verpackung der Seife mit Freude
                       gestaltet. Auch die beschäftigten Mitarbeiterin-
                       nen und Mitarbeiter, die an der Herstellung
                       der Seife beteiligt sind, haben viel Spaß bei
                       der Produktion. So wie Annegret Nimtz, die
                       am liebsten jeden Tag nur noch Seife herstel-
                       len würde.
                       Ein weiteres Produkt, welches durch die Situa-
                       tion rund um Corona entstand, sind die selbst-
                       genähten Behelfs-Mund-Nasen-Masken. Und

 10
hinderungen und tragen so aktiv zum Aufbau einer in-
klusiven Arbeitswelt bei.

Zukünftig sollen im Werkstatt-Laden auch Tagessemina-
re stattfinden. So können z.B. Interessierte die Grundla-
gen und die Bedeutung der Leichten Sprache kennenler-       Alles neu im Werkstatt-Laden
nen und mit praktischen Übungen ein Gefühl dafür ent-
wickeln. Außerdem wird es Kreativkurse geben, bei de-
                                                            Der Werkstatt-Laden mittendrin ist
nen unter anderem das Filzen erlernt werden kann.           umgezogen.
Eine andere, ganz besondere Idee entwickelte sich wäh-
                                                            Er ist jetzt in der Straße Hoher Weg 13b.
rend der Entstehung des neuen Werkstatt-Ladens. Men-        Es gibt viele neue Produkte.
schen, die sich gerne ehrenamtlich engagieren, unter-
stützen das „mittendrin“ als sogenannte Laden-Patinnen
                                                            Dazu gehören zum Beispiel:
und Laden-Paten. Die erste Laden-Patin ist Andrea Hein-      verschiedene Seifen.
rich, die Frau des Ladenhüters Sebastian Heinrich. Die
handverzierten Schaufensterscheiben sind aus ihrer
                                                             Mund-Nasen-Masken
kreativen Ader entstanden. Sie konnte sich von Anfang         und passende Taschen dazu.
an mit dem Konzept des Werkstatt-Ladens identifizieren
und war deshalb gerne an der Verschönerung beteiligt.
                                                            Man kann sich im Laden auch beraten
So kann sich mit der Idee der Laden-Patinnen und La-        lassen von:
den-Paten jede und jeder einbringen und „mittendrin“
sein.
                                                             dem Büro für Leichte Sprache.
                                           Sarah Müller      dem Begleitenden Dienst.
                                                             dem Fachdienst für
                                                              betriebsintegrierte Arbeits-Plätze.
                                                              Man sagt auch: BiAp-Team.
                                                            Im neuen Werkstatt-Laden werden bald
                                                            auch Kurse gemacht.
                                                            Die Kurse sind zum Beispiel zum Thema
                                                            Leichte Sprache oder Filzen.
                                                            Es gibt noch etwas Besonderes im
                                                            Laden.
                                                            Es gibt Menschen,
                                                            die etwas Gutes für den Laden machen
                                                            können.
                                                            Diese Menschen heißen: Laden-Paten.
                                                            Die erste Laden-Patin ist Andrea
                                                            Heinrich.
                                                            Sie hat die Scheiben von dem Laden
                                                            bemalt.
                                                            Das hat ihr viel Spaß gemacht.

                                                                                                        11
Wir sind drin!
                                Fast schon ein bisschen heimlich passierte das      man muss sich ja auch noch auf etwas freuen
                                alles. Da denkt man, aufregender als der Aus-       können.
                                bau des Dachgeschosses im laufenden Reha-           Apropos freuen: Ganz besonders freuen wir
                                Betrieb kann es fast nicht werden. Und dann         uns über das Schallschutzkonzept. Gedämmte
                                kommt Corona und stiehlt der ganzen Bauerei         Türen und Zimmerdecken schaffen eine ange-
 Cochlear-Implant-Rehazentrum

                                die Show. Und so kam es auch, dass die Mit-         nehme akustische Atmosphäre – nicht nur für
                                arbeitenden des CIR sowie Mandy Ruhe und            die hörbehinderten Menschen.
                                Carolin Reinitz im September still und fast un-     Danke an alle Beteiligten, an das Team und
                                bemerkt die neuen Räumlichkeiten in Besitz          nicht zuletzt an unsere Rehabilitanden, die
                                nahmen.                                             mit uns gemeinsam durch diese aufregende
                                Wir hatten uns auf schlimmsten Baulärm und          Bau-Zeit gegangen sind!
                                alle möglichen Katastrophen eingestellt und                                         Astrid Braun
                                waren darum gut präpariert. Die Wernige-
                                röder Straße 4 wurde als provisorisches Aus-
                                weichquartier ausgestattet, damit wir dorthin
                                entfliehen konnten, wenn Montage- und
                                Stemmarbeiten ein Hörtraining mit unseren
                                CI-Trägern unmöglich machte.
                                Aber wie das oft so ist: Es hilft, miteinander zu
                                reden. Die wöchentlichen Bauberatungen mit
                                allen Beteiligten führten zu bestmöglicher
                                Planbarkeit, sodass wir einschneidende Bau-
                                maßnahmen oft um den Reha-Betrieb herum
                                planen konnten. Vielleicht war es auch die
                                große Einsicht in die Notwendigkeit der Maß-
                                nahmen, die uns und den Rehabilitanden half,
                                Einschränkungen gut auszuhalten. Und nun,
                                nach gut einem Jahr Bauzeit, ist dieser Ab-
                                schnitt geschafft.
                                Wir haben viel Platz und Licht. Sechs Thera-
                                pieräume, ein Besprechungsraum und ein gro-
                                ßes Wartezimmer sind dazu gekommen. Ge-
                                nau das, was wir in der Pandemie dringend
                                benötigen, um die erforderlichen Abstände
                                einhalten zu können und eine durchgehende
                                Versorgung zu gewährleisten.
                                Die Rehabilitanden, vor allem die älteren und
                                weniger mobilen, haben noch Probleme da-
                                mit, sich in den drei Etagen zurechtzufinden.
                                Dieses wurde kürzlich durch eine übersichtli-
                                che Beschriftung verbessert. Die Jüngeren ge-
                                nießen jedoch den „Freilauf“. Die Kolleginnen
                                spurten zwischen den Etagen hin und her und
                                bleiben fit.
                                Wie andere Teams auch können wir – dank
                                Corona – unseren schönen, großen Bespre-             Die Bauarbeiten im CIR begannen im Au-
                                chungsraum mit der tollen technischen Aus-           gust 2019. Es wurden 580 Quadratmeter
                                stattung noch nicht alle zugleich nutzen. Aber       Außenwände und 970 Quadratmeter Innen-
                                                                                     wände montiert und somit eine zusätzliche
                                                                                     Nutzfläche von 260 Quadratmeter auf einer
                                                                                     gesamten neuen Etage geschaffen. Hier
                                                                                     sind Therapie-, Büro-, Gemeinschafts- und
                                                                                     Sanitärräume nach neuestem Standard ent-
                                                                                     standen. Somit stehen nun Therapiemög-
                                                                                     lichkeiten für 20 Menschen mit CI zur Ver-
                                                                                     fügung. Die Gesamtbausumme beträgt
                                                                                     rund 1,1 Millionen Euro. Im September
                                                                                     2020 wurden die neuen Räumlichkeiten
                                                                                     bezogen.

12
Sport frei, Nick!
Nick Progan trägt seit Kindheitstagen ein
Cochlea-Implantat, was ihn nicht davon
abhält, im Sport groß aufzudrehen. Seit etwas
mehr als anderthalb Jahren trainiert er im
Wettkampfteam der Rettungsschwimmer der
DLRG in Halberstadt. In seiner Trainings-
gruppe ist er sehr beliebt und geachtet.

Mit seiner positiven Art und großen Energie
hat Nick auch bei seinen Gegnern einen nach-
haltigen Eindruck hinterlassen. Besonders im
Freigewässer, also bei Wettkämpfen in und auf
Seen oder Meeren, und am Strand konnte er in         zu den Erwachsenen starten dabei in einem
der Vergangenheit erste Erfolge erzielen.            Wettkampf.

                                                                                                        Behindertenhilfe
Dabei ist dieses Jahr für alle und insbesondere      In der Disziplin „Beachflags“ konnte Nick Pro-
für Nick nicht optimal gestartet. Aufgrund der       gan in seiner Altersklasse den 5. Platz bele-
Corona-Situation war sehr lange gar kein Trai-       gen. Bei dieser Wettkampfkategorie sprinten
ning möglich. Umso schöner sind die Erfolge,         die Rettungsschwimmer am Strand hin und
die alle Halberstädter Rettungsschwimmer             her und müssen sich einen Stab (Flag) greifen.
erreichen konnten.                                   Da weniger Stäbe als Wettkämpfer vorhanden
Der erste Wettkampf nach der Zwangspause             sind, scheiden bei jedem Durchgang Wett-
fand am Alberssee bei Lippstadt statt. Dort war      kämpfer aus.
ein Teil der deutschen Spitze am Start. Hier         Bei steigendem Vertrauen in seine Implantate
konnte Nick mit seinen Mannschaftskameraden          wird er noch bessere Platzierungen erreichen.
in der „Olympic Ocean“-Staffel in der Alters-        Dieses hat er im 90-Meter-Beachsprint unter
klasse 15/16 männlich den 2. Platz erkämpfen.        Beweis gestellt. Hier konnte Nick den Landes-
Es starteten insgesamt acht Sportler und Sport-      meistertitel in der Altersklasse 15/16 erringen.
lerinnen in einer Staffel. Noch besser lief es für   Das ist umso höher anzuerkennen, da Nick in
Nick zur Freigewässer-Landesmeisterschaft am         diesem Jahr zu den jüngeren Sportlern in seiner
20. September am Geiseltalsee bei Mücheln.           Altersklasse zählt. In der Dreikampfwertung
Den Wettkampf zum „Oceanman“ konnte                  konnte er einen hervorragenden 6. Platz bele-
Nick trotz einiger Probleme mit dem Ski erfolg-      gen. In dieser Wertung wurden die drei besten
reich beenden. Hier absolviert jeder Sportler        Ergebnisse aus den Disziplinen Schwimmen,
die Disziplinen Schwimmen, Rettungsbrett             Ski, Board, Beachflags und Beachsprint zusam-
(Board) und Rettungsski in einer ausgelosten         mengefasst. Leider gab es dieses Jahr keine Sie-
Reihenfolge, abgeschlossen von einer Laufstre-       gerehrungen in den Einzeldisziplinen. Herzli-
cke. Alle Sportler ab der Altersklasse 15/16 bis     che Glückwunsch, Nick!           Kerstin Proske

  Sport frei, Nick!

  Nick Progan ist Rettungs-Schwimmer bei der DLRG in Halberstadt.
  DLRG heißt: Deutsche Lebens-Rettungs Gesellschaft.
  Nick schwimmt gerne im See oder im Meer.
  Nick hat ein Cochlea Implantat zum Hören.
  Wegen Corona konnte Nick lange nicht schwimmen gehen.
  Trotzdem hat er in diesem Jahr
  sehr erfolgreich an einigen Wettbewerben teilgenommen.
  In einem Wettbewerb konnte Nick sogar Landes-Meister werden.
  Dazu musste Nick 90 Meter über einen Strand rennen.
  Herzlichen Glückwunsch, Nick!

                                                                                                        13            13
„Ein anstrengender, aber lohnender Weg“
     Ina Klamroth ist seit 25 Jahren im Cecilienstift.
     Angefangen hat sie als Betreuerin für taubblinde
     Kinder und Jugendliche, heute ist sie Leiterin des
     Bereichs Behindertenhilfe. Was sich für sie, den Bereich
     und die Stiftung als Ganzes in dieser Zeit verändert hat,
     erzählt sie im Interview.

     Frau Klamroth, auf welchem Weg sind Sie zum
     Cecilienstift gekommen?
     Nachdem ich als Erzieherin 1994 meine Festanstellung
     aufgegeben habe, war ich sozusagen beruflich in der
     Findungsphase. Ich habe mich in verschiedenen Berufs-
     feldern erprobt und bin nach einer vielschichtigen Ver-
     waltungsfortbildung zu einer Stippvisite im elterlichen
     Bestattungsinstitut angekommen. Neben der sehr wert-
     schätzenden Verwaltungsarbeit ist es einfach eine ernste
     Aufgabe, die nicht „meine“ war. Eine ehemalige Kollegin
     aus meiner Kita-Zeit, die damals schon im Stift arbeitete,
     sprach mich an und bewegte mich zur Bewerbung. So
     begann ich im Sommer 1995 meine Arbeit als Betreuerin
     mit taubblinden Kindern und Jugendlichen. Von Skepsis
     getragen, ob ich dieser Aufgabe überhaupt gewachsen
     bin, bin ich geblieben.

     Wie sah zu dieser Zeit Ihr Arbeitsalltag aus?
     Ich durfte in neun Jahren die Besonderheit von taubblin-
     den Kindern und Jugendlichen kennenlernen. Im Dienst         dungen gefühlt kürzer. Es fehlen uns heute die vielen
     rund um die Uhr, an den Wochenenden und Feiertagen           helfenden Hände der Zivildienstleistenden, die es bis
     war ich ein Teil des tollen Teams, zugleich Ersatzmutti,     zum Ende der 1990er Jahre noch gab. Mit ihrer pragmati-
     Schlichterin, Richterin und Kommunikationsexpertin.          schen und fachlichen Qualifikation haben sie die Quote
     Ohne den Einsatz von Gebärden war man regelrecht hilf-       der Männer im Bereich Betreuung und Leitung deutlich
     los. Nachdem unsere Hausleiterin erkrankte, durfte ich       gehoben. Das fand und finde ich großartig, denn die
     die wunderschöne Villa am Stadtrand mit „meinen“ Kin-        Mischung macht‘s.
     dern und dem Team kommissarisch leiten.                      Heute ist es nicht schlechter oder besser, es ist anders.
                                                                  Wir sind jetzt komplexer, vernetzter und strukturierter
     Heute sind Sie Bereichsleiterin.                             unterwegs. Das bedeutet, dass wir weitaus mehr Dinge
     Wie hat sich diese Karriere entwickelt?                      in der gleichen Zeit erledigen müssen und dies auch oft
     2004 durfte ich das heutige „Haus Sophie“ in Emersleben      bis an die eigenen Grenzen tun.
     für sieben Jahre mit einem bunt gemischten Team leiten
     und schnupperte nebenbei als Abteilungsleiterin für alle     Wie hat sich der Bereich Behindertenhilfe verändert?
     Wohneinrichtungen für Menschen mit Sinnesbehinde-            Die Sozialgesetzgebung brachte immer direkte Verän-
     rungen „Verwaltungsluft“. Die Neugier auf diese doch         derungen für die Betreuung der Menschen mit Behinde-
     sehr administrativen Tätigkeiten setzten vielfältige Fort-   rung und Mitarbeitenden mit sich. Auch jetzt im Umstel-
     und Weiterbildungen voraus, die ich gern absolvierte         lungsprozess zum Bundesteilhabegesetz heißt es wieder:
     und für die ich dankbar war. Seit 2011 leite ich nun den     Veränderung. Das bedeutet für uns: mehr Wissen aneig-
     gesamten Bereich mit 18 Kostenstellen, also 18 Einrich-      nen, Informationen weitergeben, für die Belange der
     tungen, und dies täglich immer noch sehr gern.               Menschen mit Behinderung kämpfen und motivierend
     Zu jeder Zeit meiner Tätigkeiten zählten immer der           anleiten. Aus 10 Kostenstellen wurden 18 Kostenstellen.
     respektvolle, ehrliche und offene Umgang miteinander.        So etwas bekommt man nicht über Nacht geschenkt, das
     Dies hat nicht zuletzt dazu geführt, dass ich von allen      war und ist nur mit starken Mitstreitern in und um unsere
     Vorgesetzten zu jeder Zeit das Vertrauen erhalten habe,      Stiftung möglich. Diese Veränderungen und Anpassun-
     die anstehenden Aufgaben schaffen zu können.                 gen gaben uns trotz allem immer die Möglichkeit, kreativ
                                                                  zu bleiben. Menschen mit Behinderungen bis in ihren
     Rückblickend betrachtet: Was hat sich im Stift               eigenen Wohnraum zu begleiten ist ein anstrengender,
     verändert, seit Sie angefangen haben?                        aber lohnender Weg. Dies geschafft zu haben, macht
     Es war damals kleiner und familiärer. Man hatte das          mich stolz.
     Gefühl, jeder kennt jeden, und das gab Sicherheit im
     Umgang miteinander. Das Papier dominierte, die Tele-         Nach welchem Motto gestalten Sie Ihre Arbeit?
     fonliste war übersichtlicher und die Wege der Entschei-      Wenn wichtige Entscheidungen anstehen, versuche ich

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grundsätzlich, eine Nacht darüber zu schlafen. Anson-         Womit kann man Ihnen eine Freude machen?
sten halte ich es mit Sokrates, der da sagte: „Wer die Welt   Das ist denkbar einfach: mit Freude. Ich bin ein positiver
bewegen will, sollte erst sich selbst bewegen.“               Mensch und freue mich, wenn mir Menschen freundlich
                                                              und ehrlich begegnen. Ein gutes Buch, deutschsprachige
Was mögen Sie an Ihrer verantwortungsvollen                   Musik, insbesondere Herr Lindenberg, erfreuen mich
Position am meisten?                                          sehr. Mein größtes Glück ist das gemeinsame Lachen mit
Die Entscheidungen so zu treffen, dass die zu Betreuen-       meinem Enkel.
den ein schönes Zuhause und die Mitarbeitenden einen
erfüllten Arbeitsplatz erleben. Hinschauen, hinhören,         Was wünschen Sie sich für die Zukunft, beruflich und
austauschen, einmischen, mitmischen, entscheiden, len-        auch persönlich?
ken, leiten und anleiten finde ich herausfordernd und         Ich wünsche mir Kraft und Gesundheit, dass mir die vie-
gleichzeitig elementar. Den jungen Mitarbeitenden die         len Ideen für die anstehenden Projekte nicht ausgehen
Erfahrungen mitzugeben und sie zu begeistern, auch in         und die Fähigkeit meine Mitarbeitenden, insbesondere
den turbulenten Zeiten Verantwortung zu übernehmen,           alle Hausleitungen, mitzureißen.
finde ich toll.                                               Ich wünsche mir, dass wir in der Entwicklung aller Tech-
                                                              nik und Vernetzung nicht vergessen, dass wir alle wert-
Was stellt immer wieder eine Herausforderung                  volle Menschen sind und uns respektvoll begegnen. Ich
für Sie dar?                                                  brauche kein Facebook und Updates, hinschauen und
Wenn Menschen um mich herum keine Absprachen ein-             zuhören reicht. Ich bin dankbar für die Stütze, die mir
halten und zu spät erscheinen. Die Zweifler und Nörg-         meine Familie jederzeit uneingeschränkt bietet.
ler nerven mich, wenn es nicht der Sache dient, sondern       Ich danke auch all meinen Wegbegleitern bis hierher
der Egoismus im Vordergrund steht. Ansonsten bin ich          und außerdem möchte ich noch bis zum Renteneintritt
nicht ängstlich und nehme jede Herausforderung an oder        ein Teil der Cecilienstift-Familie bleiben – unabhängig
lehne sie im Bewusstsein der Folgen klar ab.                  davon, wie diese Familie aussehen mag.

Mehr Meer genießen                                            Ein neuer Imagefilm
Reisen ist der schönste Weg, Geld auszugeben und trotz-
dem reicher zu werden! Nach fast einem Jahr hat es end-
lich geklappt, zum ersten Mal gemeinsam in einer beson-
deren Konstellation in den Urlaub zu fahren, nämlich in
den Ferienpark nach Travemünde.
Ein aufregendes Jahr liegt hinter uns: der Umzug in das
Ambulant Betreute Wohnen in der Bergstraße, die indi-
viduelle Wohnungsgestaltung, das gemeinsame Zusam-
menfinden sowie das Meistern des Alltages. Alles war
neu, alles war anders!
Auf Wunsch aller Mitreisenden sollte im lang ersehnten
Urlaub auch der feste Stamm der vertrauten Mitarbei-
ter dabei sein. So machten sich Ende September neun
Menschen mit Sinnesbehinderungen und fünf Betreuer            Wir freuen uns über den neuesten Film, der sich in die
auf den Weg zum Meer, um bei 25 Grad eine wunder-             Riege unserer schönen Imagefilme einreiht. Nachdem
schöne Urlaubswoche zu genießen, mit Spaziergängen            zuletzt die Arbeit mit Menschen mit Sinnes- und mehr-
am Strand, Schwimmen und Stand-Up-Paddeln. Wir wer-           fachen Behinderungen vorgestellt wurde, zeigen wir im
den ganz bestimmt wieder gemeinsam auf Reisen gehen!          neuesten Film Einrichtungen für Menschen mit geistigen
                  Steffi Webert und Claudia Hünermund        und mehrfachen Behinderungen.
                                                              Mit dabei sind das „Haus Hephata“, das Außenwohnen,
                                                              „Treffpunkt Mensch“ und das Tagesförderzentrum. Vie-
                                                              len Dank an alle, die sich mutig vor die Kamera gestellt
                                                              haben, und danke auch an das Magdeburger Team von
                                                              Vorlautfilm.
                                                              Wer das Ergebnis bestaunen möchte, findet es auf unserer
                                                              facebook-Seite www.facebook.de/cecilienstift und auch
                                                              auf unserer Homepage www.cecilienstift.de unter dem
                                                              Punkt „Behindertenhilfe“ / Angebote für Menschen mit
                                                              geistigen und mehrfachen Behinderungen.

                                                                                                                           15
Neuer Bewohnerbeirat gewählt

     Am 3. Dezember fanden für das Wohnen im Park, die          Beiratsmitglieder treffen sich regelmäßig in Sitzungen,
     Villa Anna Mannsfeld, die Wohneinheiten an der WfbM        um wichtige Fragen zu den Wohnhäusern zu bespre-
     und das Intensiv Betreute Wohnen die Wahlen zum            chen und zu klären. Alle Bewohnerinnen und Bewohner
     Bewohnerbeirat statt. Zwei Wahllokale konnten die          haben die Möglichkeit, sich mit einem Anliegen an den
     Bewohnerinnen und Bewohner für ihre Kandidatenwahl         Bewohnerbeirat zu wenden.
     am Nachmittag nutzen.                                      Der Bewohnerbeirat nimmt darüber hinaus aber auch an
     Der Bewohnerbeirat ist die Interessenvertretung der        Weiterbildungen für Bewohnerbeiräte, an Fachausschüs-
     Bewohnerinnen und Bewohner gegenüber der Einrich-          sen der Diakonie Mitteldeutschland zum Thema Wohnen
     tungsleitung und dem Träger. Beirat und Einrichtungslei-   und Teilhabe und dem Runden Tisch des Behindertenbe-
     tung sollen dabei vertrauensvoll zusammenarbeiten. Ein     auftragten des Landes Sachsen-Anhalt regelmäßig teil.
     Beirat vertritt die Wünsche und Interessen der Bewohne-    Für diese Aufgaben und Herausforderungen stellten sich in
     rinnen und Bewohner, gestaltet das Leben in den Wohn-      diesem Jahr neun Kandidaten zur Auswahl. Die fünf Kandi-
     einrichtungen aktiv mit, führt Bewohnerversammlungen       daten, die am 3. Dezember die meisten Stimmen erhielten,
     durch, geht Beschwerden nach und setzt sich dafür ein,     sind nun Mitglieder im Bewohnerbeirat. Das sind: Daniela
     dass sich alle in ihrem Wohnumfeld wohlfühlen. Nico        Kaselitz, Kathrin Müller, Maria Schlüter, Michael Wolf und
     Held ist der Assistent des Bewohnerbeirates und unter-     Margit Figura. Am 10. Dezember wählten die neu gewähl-
     stützt und begleitet die Mitglieder bei ihren Aufgaben.    ten Bewohnerbeiräte in ihrer ersten Sitzung den Vorsitz.
     Der Beirat wird regelmäßig im Abstand von vier Jahren in   Kathrin Müller ist die Vorsitzende und Daniela Kaselitz die
     geheimer Wahl neu gewählt. Der Bewohnerbeirat besteht      stellvertretende Vorsitzende des neuen Bewohnerbeirats.
     aus fünf Mitgliedern. Für die Anzahl der Mitglieder des    Wir gratulieren und wünschen viel Erfolg bei ihrem Enga-
     Beirates ist die Größe der Einrichtung entscheidend. Die   gement als Bewohnerbeirat.                Stefanie Fehlert

       Neuer Bewohner-Beirat
       Am 3. Dezember wurde ein neuer Bewohner-Beirat gewählt.
       Der Bewohner-Beirat hat 5 Mitglieder und:
        vertritt die Interessen von den Bewohnern.
        vertritt die Wünsche von den Bewohnern.
        arbeitet mit den Chefs von der Einrichtung zusammen.
       Nico Held unterstützt den Bewohner-Beirat.
       Der Bewohner-Beirat wird alle 4 Jahre gewählt.
       Die Wahl ist geheim.
       Die Mitglieder vom Bewohner-Beirat treffen sich regelmäßig.
       Manchmal macht der Bewohner-Beirat auch bei Schulungen mit.
       Dieses Jahr gab es 9 Kandidaten.
       Aus den 9 Kandidaten sind diese Bewohner gewählt wurden:
       Daniela Kaselitz, Kathrin Müller, Maria Schlüter, Michael Wolf, Margit Figura.
       Dem neuen Bewohner-Beirat herzlichen Glückwunsch und viel Erfolg.

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Not macht erfinderisch
Auch in Zeiten von Corona wollten wir nicht auf einen
gemütlichen „Quasselkuchen“-Nachmittag bei uns im
Tagesförderzentrum verzichten. Die Nachfrage war groß,
und die Senioren wollten unbedingt noch ein Café in
diesem Jahr organisieren. Also nutzten wir das schöne
Wetter im Herbst und verlegten kurzerhand alles in den
Garten. Die Senioren genossen es, draußen unter Son-
nenschirmen beisammen zu sitzen, sie schwärmten vom
leckeren Kuchen, dem Kaffee und der Möglichkeit, mit-
einander zu erzählen.
Wir wissen, wieder hat sich der „Stress“ im Vorfeld
gelohnt! Denn es gilt, eine Menge vorzubereiten für
solch einen gelungenen Nachmittag: einkaufen, backen,
Tische und Stühle besorgen, dekorieren, Torten schnei-
den, Servietten falten, Geschirr sortieren (Chefsache)
und noch so viel mehr wird, bevor es losgeht, organi-
siert.
Eierlikör und quasseln beim Backen in der Küche sind
die Grundlagen für unser Café und gehören auf jeden
Fall dazu! Wir freuen uns auf das nächste Mal und hof-
fen, dass wir bald alle wieder gemeinsam im „Quassel-
kuchen“ quasseln können.
Kommt weiter gut und gesund durch die Zeit!

          Es grüßen die Senioren und das Team des TFZ

Fortbildung: Wer braucht welche Hilfen?
Am 2. Oktober haben Ina Klamroth, Bereichsleiterin          lant betreut werden, sollen gemäß ihrem Bedarf entspre-
Behindertenhilfe, und ihre Stellvertreterin Kristin Auer-   chend die individuell optimalste Betreuung erhalten.
bach zur Tagesfortbildung mit dem Thema „Bedarfserhe-       Hierbei sind natürlich alle Wünsche und Vorstellungen
bung im Rahmen des Gesamtplanes unter Einbeziehung          der Einzelnen von elementarer Bedeutung, die Leis-
des Erhebungsinstrumentes ELSA“ geladen. Nahezu alle        tungsberechtigten haben nun mal das Wunsch- und
Leitenden aus allen Wohneinrichtungen und Angeboten         Wahlrecht.
nahmen interessiert teil.                                   Um den Leitenden der Einrichtungen hier ein Gefühl für
Die Vorgaben zur Umstellung des Bundesteilhabegeset-        die Bedarfserfassung zu bieten, haben sich unsere Seni-
zes (BTHG) und den Rahmenvertrag vom Land Sachsen-          oren des Tagesförderzentrums bereit erklärt „zu helfen“.
Anhalt gilt es zu kennen und den Umgang mit allen Ins-      Ein freundliches und konstruktives Miteinander schulte
trumenten zu üben. Der häufige Umgang und das Erpro-        alle Beteiligten im Umgang mit den Instrumenten. Vie-
ben erfordert auch Übung und gewährleistet letztendlich     len Dank, liebe Senioren, gern laden wir euch wieder
Sicherheit.                                                 zur Vertiefungsfortbildung ein!
Die Leistungsberechtigten, die in unseren Wohneinrich-
tungen leben, eine Tagesstruktur besuchen oder ambu-                 Ina Klamroth, Bereichsleiterin Behindertenhilfe

                                                                                                                       17
Auf neuen Wegen
                      Es ist Zeit, neue Wege zu gehen, dachte sich
                      Christiane Schumann, nach 15 Jahren leiten-
                      der Tätigkeit in der Kindertagesstätte „Schau-
                      kelpferd“ in Aderstedt. Es war eine sehr schöne
                      und intensive Zeit, betonte die ehemalige Lei-
                      terin der Einrichtung. Schweren Herzens ver-
                      abschiedete sie sich von lieb gewonnen Kolle-
                      gen und Kolleginnen der Kita.
                      Eine neue Herausforderung fand sie in der
                      Kindertagesstätte „Marie-Hauptmann-Stiftung“
                      in Halberstadt, die ebenfalls zum Cecilienstift
                      gehört.
                      „Ich bin hier sehr gut aufgenommen worden“,
Kindereinrichtungen

                      betonte die gelernte Erzieherin. „Ich genieße
                      es, mich nun voll und ganz auf die Kinder kon-    In ihrer Freizeit ist die gebürtige Dingelstedte-
                      zentrieren zu können, ohne noch leitende Auf-     rin gern kreativ, liebt die Natur und fährt gern
                      gaben zu haben. Kinder und ihre ganz eigene       Fahrrad.
                      Persönlichkeit zu fördern und zu betreuen,        Wir wünschen ihr alles Gute und frohes Schaf-
                      schätze ich am meisten an meiner Arbeit.“         fen in ihrer neuen Kindergruppe „Gernegroß“.

                      Ein Stückchen Normalität

                      In der Corona-Zeit muss auf vieles verzich-       Corona nicht vergessen haben. Die Kinder
                      tet werden, so auch auf den Gottesdienst. An      nahmen auf den Kirchenbänken Platz und es
                      einem Tag im Herbst jedoch war die Aufre-         wurde ganz still. Plötzlich ertönten wohlige
                      gung in unserer Kita „Marie-Hauptmann-Stif-       Flötentöne, die kleinen Kinderaugen strahlten
                      tung“ riesig, und das hatte einen Grund: Zum      vor Begeisterung. Nun warteten alle gespannt
                      ersten Mal nach langer Zeit konnten sich die      auf ihren Einsatz. Die Ernte in Form von Baste-
                      Kinder und Erzieher wieder auf einen Gottes-      leien wurden von den Kindern zum Altar
                      dienst freuen.                                    gebracht. Mit Liedern und Gedichten bedank-
                      Der Gottesdienst in der Moritzkirche ist immer    ten sich die Kinder für Gottes Gaben.
                      ein besonderer Abschluss unserer Erntedank-       Im Grunde spielt es keine Rolle, ob das Obst
                      Woche. Anders als sonst wurden in diesem          gebastelt oder geerntet wird, denn Freude
                      Jahr Kürbisse, Birnen oder Äpfel nicht geern-     bereitet uns zum Glück beides. Und was ist
                      tet, sondern gebastelt. Mit diesen Kunstwerken    schöner zu „ernten“, als die Fantasie unserer
                      unterm Arm machten wir uns voller Vorfreude       Kinder in Bildern!
                      auf den Weg zur Kirche. Wir sangen das Lied       Im Normalfall gehört ein Gottesdienst zu unse-
                      „Seht, was wir geerntet haben“, begleitet von     ren Festen dazu. Umso dankbarer sind wir,
                      frohem Kinderlachen.                              dass wir gemeinsam an einem Gottesdienst
                      An der Moritzkirche angekommen wartete            teilnehmen konnten, als wir Gelegenheit dazu
                      bereits der Gemeindepädagoge Christian            hatten.
                      Lontzek in seinem Talar auf uns. Ein bekann-
                      tes Bild, das wir natürlich auch in Zeiten von    Alexandra Kopf
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