AUSGUCK 1.20 - CDU Fraktion Bremen
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AUSGUCK 1.20 DA S M AG A Z I N D E R C D U - B Ü R G E R S C H A F T S FR A K T I O N I M L A N D B R E M E N faCeBook: CDU-FRAKTION LAND BREMEN • twitter: TWITTER.COM/CDUFRAKTIOnHB CORONA IN COR BRE BREMEN # WeIteR M ACHentRot zCoRonA DIe CDU - FR AK tIon WünSCHt ALLen BReMeRInnen UnD BReMeRn: BLeIBen SIe GeSUnD! WeIteRe tHeMen: KL AUSURtAGUnG In Pot SDA M L AnDtAG In BReMeRHAVen · MeGAtRenD neo - ÖKoLoGIe
6 InHAlT AUSGUCK 1.20 3–5 aUs Dem parlament Corona – ein Virus schickt uns in Quarantäne / Grüße aus der Opposition: ein Brief an Bremen und einer an Berlin / Das erste Mal seit 17 Jahren – Tagung der Bürgerschaft in Bremerhaven 6 Das intervieW Vordenker und Zukunftsforscher Dr. Daniel Dettling im Interview 9 – 13 Das thema Klausurtagung der CDU-Fraktion in Potsdam 14 + 16 aUs Der fraKtion Unsere drei Experten für die Klima-Enquete- Kommission / Alexa v. Busse stellt sich als neue 12 Pressesprecherin der CDU-Fraktion vor 15 Der gastKommentar Dr. Felix Matthes über die beträchtlichen Chancen von Klimaschutzstrategien in Küstenregionen meDiaBAR S C A n n E n U n D M E H R E R FA H R E n ! SEITE 3 4 11 DRINgLIcHkEITs- aNTRag ZuR cORONa-kRIsE BRIEF Zu DEN cORONa-HILFEN DER kFW VIDEO ZuR kLausuRTaguNg 16 2 au s g u c k 1 . 2 0 D A S M AG A z I n D e R C D U - B ü R G e R S C H A F t S F R A K t I o n I M L A n D B R e M e n
Corona in Bremen CDU reicht umfassenden Antrag ein 1 Carsten Meyer-Heder, Fraktionssprecher für Unsere Abgeordneten und Deputierten gehen im Kampf gegen das Virus COVID-19 mit gu- Wirtschaft und Digitalisierung tem Beispiel voran und arbeiten alle im Homeoffice von Zuhause aus. Der Arbeitsalltag hat 2 Sina Dertwinkel, Fraktionssprecherin für sich durch tägliche Telefonkonferenzen und Videoschalten stark verändert, fehlt doch der Verbraucherschutz und Gleichberechtigung persönliche Austausch. Ein ungewöhnlicher Zustand, besonders für Politiker. Durch die be- 3 Frank Imhoff, Präsident der Bremischen reits jahrelange papierlose digitale Arbeit unserer Abgeordneten, stehen ihnen zumindest Bürgerschaft und Fraktionssprecher für Landwirtschaft technische Herausforderungen nicht im Weg. 4 Yvonne Averwerser, Fraktionssprecherin für Bildung und Rechnungsprüfung Frühzeitig hat die CDU-Bürgerschaftsfraktion das Thema Corona auf die Agenda gesetzt. In einem dynamischen Prozess, jeden Tag gab es neue COVID-19 Entwicklungen, wurde ein 5 Claas Rohmeyer, Fraktionssprecher für Kultur, Medien und kirchliche Angelegenheiten Dringlichkeitsantrag erarbeitet, der in der letzten Bürgerschaft in der Halle 7 der Messe Bre- men debattiert wurde. Die Regierungskoalition stimmte ihm bis zu Punkt 6 zu. Mehr zu unse- 6 Sigrid Grönert, Fraktionssprecherin für Soziales, Ausländer, Migration, Flüchtlinge, Integration, rem Corona-Antrag lesen Sie auf der nächsten Seite. Und den vollständigen Antrag erreichen Menschen mit Behinderung und Altenpflege Sie über unsere Mediabar. 1 2 3 4 5 6 au s g u c k 1 . 2 0 3
Aus dem Parlament »In Zeiten von Corona...« GrüSSe aus der Opposition Ralph Brinkhaus, Vorsitzender der Bundestagsfraktion Die Läden zu, die StraSSen leer, die Fraktion im H omeoffice. So erleben auch wir »die Zeiten von Corona«. Aber eins vergessen wir darüber nicht: Hinsehen und Ein Brief für Berlin: Die KfW-Bitte nachbessern. Denn nicht alles läuft rund. Ende März gab es deshalb Post – für Bremen und Berlin. »Aufgrund zahlreicher Rückmeldungen betroffener Unternehmen scheint uns eine Überprüfung und Nach- Ein Brief für Bremen: justierung der Förderkonditionen geboten«, schreiben der Fraktionsvorsitzende Thomas Röwekamp und der Der Corona- wirtschaftspolitische Sprecher Carsten Meyer-Heder am 30. März an den Vorsitzenden der Bundestagsfrak- Antrag tion Ralph Brinkhaus. Es geht um das Corona-Sofortpro- gramm der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), auf Am 10. März werden die ersten Großveranstaltungen deren Hilfen »Unternehmen mit mehr als zehn Mitar- abgesagt, am 13. März beschließt der Senat: Bremens beitern, die nicht von direkten Zuschüssen aus dem Bun- Schulen und Kitas bleiben ab sofort geschlossen. Da- desprogramm bzw. aus korrespondierenden Program- nach jagt eine Nachricht die nächste, Pressekonferenz men der Länder profitieren« derzeit angewiesen sind. hinter Pressekonferenz. Bis zum Redaktionsschluss des Ausguck gilt: Die KfW Während der Senat getrieben wird von Bund und Nach- übernimmt 80 bis 90 Prozent des Kreditrisikos, den Rest barländern, entwickelt die CDU-Fraktion einen weit- trägt die Hausbank. Und dieses Risiko zu prüfen kann reichenden Antrag, der noch immer vorausschauend dauern, ist von Bank zu Bank unterschiedlich. Zudem wirkt. Er fordert, Krankenhäuser, Feuerwehren und Po- beinhalten der KfW-Unternehmerkredit sowie der ERP- lizeistationen mit Schutzkleidung auszustatten, weitere Gründerkredit eine Bereitstellungsprovision in Höhe Lesen Sie Corona-Ambulanzen zu eröffnen und einheitliche Mel- von 0,15 % pro Monat und eine Vorfälligkeitsentschädi- hier den Brief an deketten für Intensivbettkapazitäten auf Bundesebene gung, obwohl Unternehmer momentan wenig einschät- Ralph Brinkhaus, den Vorsitzenden der zu etablieren. zen können, wann ihr Geschäft wieder anläuft und wie Bundestagsfraktion, lange sie für die Tilgung brauchen werden. über die Konditionen der Corona-Hilfen Ausländische Pflegekräfte, die sich noch im Anerken- der KfW. nungsverfahren befinden, sollen zugelassen werden, auf Für viele Unternehmen zählt jeder Tag und jeder Pro- Bundesebene sollte man sich für eine Gesetzesänderung zentpunkt. Deshalb bitten Meyer-Heder und Röwekamp, einsetzen, damit Beschäftigte in Kurzarbeit einen Zweit- »auf Bereitstellungsprovisionen und Vorfälligkeitsent- job in Bereichen annehmen können, die jetzt dringend schädigungen weitestgehend zu verzichten und bei Kre- benötigt werden – zum Beispiel als Erntehelfer. Selbst ditbeträgen bis 10 Mio. Euro bis zu 100 % des Risikos zu das Problem Fake News ist adressiert, ein »Corona- übernehmen.« Newsroom« nach dem Vorbild des Saarlandes vorge- schlagen, der der Bekämpfung der Falschnachrichten In Berlin wird nun über weitere vereinfachte Prüfungen, dienen soll. längere Laufzeiten und 100 % Risikohaftung verhandelt. Weil das offenbar zu viel der guten Vorsehung war, haben To be continued. die Fraktionen von Rot-Rot-Grün am Vorabend der Bür- gerschaft noch schnell selbst einen Antrag vorgestellt. Mit freundlichen Grüßen, Immerhin: Man hat wohl hingesehen und nachgebessert. die Opposition 4 au s g u c k 1 . 2 0 D as M aga z i n d e r C D U - B ü rg e rschaf t sfrak t i o n im L a n d B r e m e n
Aus dem Parlament Warum Bremerhaven nicht einmalig bleiben sollte Das erste Mal seit 17 Jahren tagte die Bürgerschaft in diesem Februar in Bremerhaven. Gute Laune und volle Konzentration: Eine Gelegenheit, die viele Bürgerinnen und Die Arbeitsatmosphäre in Bremerhaven Bürger nutzten. Die Gruppe MRF leider nicht. Auch Frank Imhoff, Präsident der Bremischen Bürgerschaft, bewertet die drei Tage positiv. »Es dürfte bundesweit einmalig sein, dass ein Kommunalparlament seine Sitzung außerhalb des Hoheitsgebiets der Kommune abhält. Und wir wurden hier mit einer tollen Gastfreundschaft des Stadthallen-Teams empfan- gen.« Der Landtag begann die Sitzung mit einer Schweigeminute und einer Aktuellen Stunde zu den Geschehnissen in Hanau. »Täter kriechen nicht einfach aus ihren Löchern und tun, was ihnen ge- rade einfällt«, führte Carsten Meyer-Heder in seiner Rede aus. »Die meisten haben ihre Anschläge lange geplant, sind sorgfäl- tig vorbereitet, haben sich informiert, sich inspirieren und ver- wirren lassen. Sogenannte Fake News, die sich problemlos über 2003 war das Parlament schon einmal umbaubedingt an die das Netz verbreiten, bestätigen das ohnehin gestörte Weltbild Küste umgezogen, damals noch ins Foyer der Stadthalle Bre- dieser meist sehr einsamen Menschen.« So entstünden Echo- merhaven. Dieses Mal wurde das volle »Eisbären-Käfig« – die kammern für Weltsichten, die sich immer weiter von der Realität große Halle– genutzt. Was auch mit der Veranstaltungstech- entfernten. nik zu tun hatte – die Abgeordneten brauchten deutlich mehr Steckdosen als früher. Das vom Bundeskabinett im Februar beschlossene Gesetz zur Bekämpfung des Rechtsextremismus und der Hasskriminalität Ein großer Vorteil des Platzangebotes: Außerordentlich viele sei deshalb ein guter Anfang. Die IP-Adressen der Hetzer könn- Bürgerinnen und Bürger nutzten die Möglichkeit, an einer Sit- ten nun herausgegeben werden, sie bekämen eine saftige Stra- zung teilzunehmen. Einige Lehrer verlegten ihren Politikunter- fe. »Darum muss es gehen«, sagt Meyer-Heder. »Dass die Leute richt ins Feld, und nicht selten unterbrachen Präsident Frank Im- spüren: Ich kann nicht im Netz hetzen und bedrohen, ohne dass hoff und seine Stellvertreterinnen die Sitzung für die Begrüßung einer darauf schaut.« Applaus kam daraufhin von allen Fraktio- ehemaliger Bremerhavener Abgeordneter. nen außer der Gruppe MRF. Sie hatte zu Beginn der Aktuellen Stunde den Saal verlassen und blickte vom Café aus auf die Re- »Für uns war es ein besonderes Signal, die Landespolitik in die denden herab. Kommune Bremerhaven zu tragen«, sagt Thorsten Raschen, Fraktionsvorsitzender der Stadtverordnetenversammlung Bre- »Erschreckend, dass die Partei, die am meisten in der Kritik merhaven. »Das hat man auch in der Berichterstattung in den steht, Kaffee trinken geht«, so Thorsten Raschen. »Die Aktuelle Medien gesehen. Ich denke, das sollten wir in regelmäßigen Ab- Stunde war sehr wichtig. Nach so einem Ereignis kann man nicht ständen wiederholen, etwa alle zwei bis drei Jahre.« einfach zur Tagesordnung übergehen.« au s g u c k 1 . 2 0 5
Das Interview »Es kommt darauf an, positive Energien freizuschaufeln« Warum die CDU den Wertewandel verpasst hat und welche Fragen wir uns in Zukunft stellen müssen Ausguck: In was für einer Gesellschaft Daniel Dettling: Ja, das kann man so sagen. Dabei wollen Sie leben? ist der ökologische Kern ein konservativer Kern. Hel- mut Kohl soll gesagt haben, sein größter Fehler war, Daniel Dettling: In einer freien Gesellschaft, die ei- dass er die Grünen unterschätzt oder jedenfalls deren nen das Leben leben lässt, das man selber gerne lebt. Bedeutung und Potenzial nicht erkannt hat, auch für Dr. Daniel In einer Gesellschaft, die auch gegenüber der nächs- die eigene Partei. Das gilt auch für andere Themen. D ettling ten Generationen Verantwortung übernimmt und die Das Thema neue Medien hat die CDU zu lange nicht … ist ein kreativer Erde besser hinterlässt, als sie sie vorgefunden hat. gesehen, auch als Wertewandel. Es geht ja nicht nur Vordenker, der sich Und in einer Welt, die auch für andere, jenseits des um Technologie und schnelles Internet, sondern auch damit auseinandersetzt, wie sich Gesellschaft eigenen Horizonts Chancen eröffnet, im eigenen Land um Vernetzung, um Hate-Speech, Kultur, Werte, Rech- und Wirtschaft neu und auch in anderen Ländern. te, Meinungsfreiheit, Urheberrechte. Da war die CDU erfinden können. Der einfach zu langsam. Eine Partei muss nicht nur auf Jurist und promovierte Verwaltungswissen- Ausguck: Wie weit entfernt sind wir der Höhe der Zeit sein, sie muss sie antizipieren und schaftler gehört zu vom Homo Ökologicus? vorausdenkende Szenarien entwickeln, das fehlt in den renommiertesten Deutschland. Da kann man viel von den Unternehmen Politikexperten in Deutschland und berät Daniel Dettling: Klima ist ein abstraktes Thema. lernen, die Innovationsentwicklungen gewohnt sind. Fraktionen, Ministerien Und abstrakte Themen haben es immer schwer auch und Unternehmen. Sein Buch »Eine Agenda real zu entsprechenden Konsequenzen zu führen. Es Ausguck: Haben politische Akteure überhaupt diese für die Neo-Republik« ist ein Thema, was eher in 10, 20, 30 Jahren aus Sicht Zeit, oder müssen diese nicht schneller reagieren, um beschäftigt sich mit der der meisten ein Thema ist und von daher gern dele- nicht in der Bedeutungslosigkeit zu verschwinden? Frage, wie eine gerechte Zukunft aussehen kann giert wird. An Parteien wie die Grünen oder an Ak- und wie wir in einer teure wie Unternehmen, die sich ändern müssen, aber Daniel Dettling: Die Deutschen sind sehr stabili- solchen Zukunft leben wollen. man selber ist davon nicht unmittelbar betroffen. Die täts- und bestandsorientiert und wollen eigentlich an Herausforderung besteht darin, aus dem abstrakten ihren Volksparteien festhalten. Andere Länder haben Thema ein konkretes Thema zu machen. Ein Thema, Volksparteien viel radikaler abgestraft. In Italien gibt das auch Handlungsoptimismus freisetzt. Das kann es gar keine christliche Partei mehr. Die italienische nur gelingen wenn der eigene Mehrwert, der soziale CDU hat es erwischt. In Frankreich hat es die Sozialis- Mehrwert klar ist. Wir erreichen das durch gemeinsa- ten getroffen. Viele können sich vorstellen, CDU oder me Anstrengungen, die aber wiederum positive Ener- SPD zu wählen, tun es aber tatsächlich nicht. Warum gien freisetzten. tun sie es nicht? Ob das eine Frage von Geschwindig- keit ist? Ich glaube, es ist eher eine Frage von Glaub- Ausguck: Haben die politischen Akteure diese würdigkeit. Zu den Personen müssen auch Themen positiven Energien, das Thema der Neo-Ökologie, und Ideen passen. Ein Thema ohne Person hat keinen verschlafen und unterschätzt? Erfolg, umgekehrt ist es genauso. Und es braucht 6 au s g u c k 1 . 2 0 D as M aga z i n d e r C D U - B ü rg e rschaf t sfrak t i o n im L a n d B r e m e n
»Es braucht ein ne Politiker sieht in den Bürgerinnen und Daniel Dettling: Was hält uns zusam- unternehmerisches Bürgern einen Coproduzenten von Politik. men? Oder was macht einen Bremer zum Das ist wichtig. Es gibt die Zuschauer- und Bremer? Wer ist wir? Oder was ist die Verständnis von passive Konsum-Politik und es gibt die Aufgabe von Bildung? Welche Aufgaben Politik« Mitmach- und Co-Politik. Es kommt dar- haben Unternehmen? Viele Sinnfragen. auf an positive Energien freizuschaufeln in Viele ethische Fragen, die die Leuten um- auch ein unternehmerisches Verständnis dem auch ein positives Bild von Zukunft, treiben, aber diese werden gar nicht mehr von Politik. Wir denken zu arbeitsteilig. von Gesellschaft gezeichnet wird. Es soll gestellt. Und wenn sie jemand stellt, wie Da gibt es andere Länder, skandinavische möglichst allen gut gehen, alle sollen die Kirchen, dann gelten diese Institutio- Länder, die wesentlich kommunitaristi- eingebunden sein, sollen arbeiten, sollen nen als zu ideologisch. Die alten Sinnpro- scher Politik betreiben. Das finden die an den Bildungs- und Aufstiegschancen duzenten – Kirchen, Parteien, Gewerk- Bürger spannend, weil Politik nicht nur partizipieren können und das geht nicht schaften – die stellen keine zeitgemäßen, transparenter, sondern auch nachvollzieh- von selbst. Es gibt das schöne Sprichwort: modernen Fragen mehr. barer wird. Hier steigert Politik die eigene um ein Kind großzuziehen, braucht es ein Selbstwirksamkeit. Die Bürger müssen ganzes Dorf. Und es braucht auch eine Ausguck: Woran liegt das? das Gefühl haben: »ich mache einen Un- ganze Stadt wie Bremen, um eine Bürger- terschied, es kommt auf mich an.« Das gesellschaft aufwachsen und fördern zu Daniel Dettling: Sie verteidigen ihren Thema Selbstwirksamkeit ist das große lassen. Das ist kein Entweder-oder, son- Status Quo. Der ist vertraut. Das ist Thema der politischen Zeit. dern ein Sowohl-als-auch. menschlich und verständlich. Aber wir müssen auch manchmal aus unserer Haut, Ausguck: Also die Kommunalisierung disruptive Fragen stellen, die auch unsere der Politik… »Co-Politik, statt eigene Identität als Partei, als Organisa- Konsum-Politik« tion, auch als Mensch tangieren. Ein sol- Daniel Dettling: Richtig. Durch die ches Klima zu befördern lassen eigentlich zunehmende Digitalisierung wird die Glo- die wenigsten Organisationen zu, weil sie balisierung lokaler. Man spricht von der Ausguck: Fehlt der Politik Angst haben vor Veränderungen. Glokalisierung. Urbanität und Modernität manchmal der Mut? sind nicht nur eine Frage in Städten, son- Ausguck: Wie kann man als Fraktion dern auch im ländlichen Raum. Ich lebe in Daniel Dettling: Uns fehlt immer die alle Strömungen in einer Gesellschaft Berlin, in Kreuzberg und fühle mich manch- Vorstellung. Wir wissen immer was gut zusammenhalten? Links, Rechts. Ost, mal provinzieller, als in vielen kleinen und gelaufen ist, was wir haben, was wir ver- West. Einheimische, Zugewanderte? mittelgroßen Städten in Deutschland. Vie- teidigen können. Aber wir haben keine le Großstädter, die eher provinziell leben, Vorstellung davon, was kommt. Die Ge- Daniel Dettling: Indem man mitein- sagen: bloß keine Veränderungen. Es soll staltung von unsicherer Zukunft macht ander redet. Integration über Kommu- nicht mehr gebaut werden, wir brauchen uns Angst und ist ungewohnt. Und diese nikation. Das ist der erste Schritt. Wie keine neuen Infrastrukturprojekte. So ge- Unsicherheit wird eher zunehmen als ab- viele Westdeutsche waren noch nie in sehen ist die Urbanität, das Gefühl von nehmen, weil wir in einer sehr komplexen Ostdeutschland oder haben mit einem Weltoffenheit und Neugierde keine Frage Gesellschaft leben. Und diese Komplexi- Ostdeutschen länger als fünf Minuten ge- von Stadt oder Land. tät können sie nicht reduzieren, indem sie sprochen? Das sind bestimmt Millionen. Technologien, Digitalisierung, die Indivi- Und daran fehlt es. Wir brauchen mehr Ausguck: Die blaue Ökologie geht da- dualisierung und den Wertewandel ver- Austausch, mehr Dialog, nicht weniger. von aus, dass man alle Talente braucht. bieten. Das funktioniert nicht in komple- Welche Talente sind in der Politik xen Gesellschaften. Die Antwort ist, diese vonnöten? Komplexität zu bejahen, positiv zu sehen und sie gestalten zu wollen. Was braucht Daniel Dettling: Neugierde, Offen- es für eine bessere Gesellschaft, ein bes- heit, Authentizität, die Leute merken seres Bremen, ein besseres Leben? Das schnell, ob man ihnen etwas vormacht. sind die entscheidenden Fragen. Kommunikation natürlich. Redetalent ist sehr wichtig. Und man muss die Men- Ausguck: Was wäre denn eine schen mögen, so wie sie sind. Der moder- entscheidende Frage? au s g u c k 1 . 2 0 7
Das Thema Klausurtagung 5. bis 7. März 2020 Potsdam 8 au s g u c k 1 . 2 0 D as M aga z i n d e r C D U - B ü rg e rschaf t sfrak t i o n im L a n d B r e m e n
DAS THEMA donnerstag, 5. März 2020 mawandel mit Schuld, Knappheitsdenken, Einschränkung, Verzicht.« Der Gegenbegriff PunKt 9 uHr: 16 uHr 08: dazu sei die blaue Ökologie. »Ökologische Gewinne können durch Technologien er- Thomas Röwekamp begrüßt, entschuldigt den Kanzleramtschef, Martin Michalik über- »Opposition ist scheiße!« sagt Frank Imhoff. zielt werden«, meint Dettling. »Intelligente nimmt. Er stellt die Klimaschutzstrategie vor, Kurze Stille – aber er hat ja recht. Die Klau- Systeme erreichen Klimaschutz durch Tech- derzeit 17 gut gefüllte Seiten. Abgeordnete surtagung in Potsdam beginnt mit vielen nik und das verbinden wir dann mit Fülle, und Deputierte steigen sofort in die Diskus- Wahrheiten, die der Bürgerschaftspräsident Schönheit und Kreativität.« (Mehr dazu im sion ein. Schnelle Erkenntnis: Das ist kein Klausurtagung logbuCH ausspricht. Sie beginnt mit einem Plan von Interview auf Seite 6 und 7.) Die blaue Öko- Thema für eine halbe Stunde. So wird der Ta- Oppositionsarbeit. Wir brauchen bürgerna- logie wird ein größeres Thema der Tagung gesplan kurzerhand über Bord geworfen. Kei- he Politiker, die in allen gesellschaftlichen werden, als man zu diesem Zeitpunkt denkt. ne Arbeitsgruppen, stattdessen wird an kon- Milieus und auf Social Media vernetzt sind. kreten Passagen und Formulierungen gefeilt. Wir brauchen den Kontakt und die Wert- 19 uHr 07: schätzung der Wirtschaft ebenso wie eine sozialpolitische Profilschärfung. Punkt. Erkenntnisse aus der Diskussion mit Dett- 12 uHr 18: ling: Wir haben heute mehrere Mitten, Kurze Unterbrechung für ein Mittagessen. 16 uHr 58: mehrere Bürgertümer, mehrere Eliten. Die CDU muss sich als Gemeinschaft in der Bis dahin gab es keine Pause und es wird auch keine mehr geben. Zum Glück ist diese Der erste Gast ist Zukunftsforscher Dr. Gemeinschaft verstehen. Die Politik der Info bis dahin unbekannt. Daniel Dettling. »Die neo-Ökologie ist der kleinen Schritte werde durch den radika- wichtigste Megatrend unserer Zeit«, sagt er. »Die Menschen haben ihre Einstellung nach- len Realismus der Grünen herausgefordert, so der Forscher. Und wie Joe Kaeser, CEO 13 uHr 30 : haltig geändert. Das Thema Klima wird uns von Siemens, es gesagt habe: »Die soziale Dr. Viola neu von der Konrad-Adenauer- immer weiter beschäftigen.« Er redet über Marktwirtschaft muss ökologisch sein.« Sie Stiftung darf die Klimadebatte natürlich un- den nationalismus als Gegenströmung zur allein als Claim reicht nicht. Rainer Bensch terbrechen, schließlich hat sie neue Zahlen Globalisierung. »Jeder Trend hat einen Ge- fügt hinzu: »1999 hatte die Bremer CDU die mit im Gepäck. Sie berichtet über Ergebnisse gentrend zur Folge«, das sei so mit Trends. Überschrift: Für eine ökologische und sozi- aktueller empirischer Studien und über das Genau dann entstünden Störungen, aus ale Marktwirtschaft.« Wieder kurze Stille. mögliche Potenzial von Wechselwählern. denen er als Forscher eine Zukunftsthese Also back to the roots? Jedenfalls gilt das ableite. »Eine Synthese könnte die Glokali- sierung sein!« für den weiteren Abend in der Bar. Vorher werden noch schnell die Arbeitsgruppen 14 uHr 52: eingeteilt, die alle paar Stunden tagen sollen Weiter im Klimatext. Die externen Vorträge 17 uHr 21: – was nicht passieren wird. Aber das weiß noch niemand. geben den Diskussionen merklich Schwung. Das Konzept der blauen Ökologie soll in die Fragezeichen in einigen Gesichtern. Gloka- Formulierungen einfließen – der richtige lisierung… die Verbindung aus globaler und lokaler Identität also. Klingt plausibel. Aber Freitag, 6. März Ansporn und gute Ideen für positives Ver- halten sollen in den Vordergrund rücken. jetzt kommt, was dieses Wochenende wirk- lich prägen wird. »Die grüne, die reine natur- 8 uHr 17: Und dann wird es konkret. »Wollen wir Onshore-Wind oder nicht?« fragt Thomas Ökologie lässt sich bis in die Romantik des Katerstimmung: Helge Braun kommt nicht. Röwekamp. Zu Recht, finden die anderen, frühen 19. Jahrhunderts zurückverfolgen«, Erstmal frühstücken. Mit dem Zusatz: »Es und stimmen letztlich für die Abkehr von sagt Dettling. »Sie antwortet auf den Kli- geht trotzdem um 9 Uhr los, Freunde!« der 1000 Meter-Abstandsregelung. Außer- 10 au s g u c k 1 . 2 0 D A S M AG A z I n D e R C D U - B ü R G e R S C H A F t S F R A K t I o n I M L A n D B R e M e n
dem kommen praktische neue Ideen wie der Einsatz vertikaler Kleinwindkraftanla- gen aus dem Plenum. Ein kurzer Film mit impressUm Impressionen von der Klausurtagung der 16 uHr 27: CDU-Fraktion: Da ohne Pause durchdiskutiert wurde, ist noch Zeit für den Haushalt. Jens Eckhoff präsentiert. Tenor: Einen Haushalt, der auf einem derart unsoliden und unseriösen Fun- CHRIStDeMoKRAtISCH dament steht wie der aktuelle Vorschlag der HAnSeAtISCH UnteRHALtSAM Koalition, kann man nicht durch kleine punk- tuelle Veränderungen retten – es braucht ei- nen großen neuen Wurf. Dabei müssen vor EIN MAGAZIN DER allem Bildung, Wohnen und Sicherheit deut- CDU BÜRGERSCHAFTSFRAKTION lich größer im Vordergrund stehen. Die jetzt IM LAND BREMEN geplanten Mittel für Bildung werden gerade cke in den momentanen Zustand der Bun- Am Wall 135 · 28195 Bremen für die neuen Tarifrunden der lehrerInnen deswehr und Ausblicke auf kommende Auf- T. 04 21 - 30 89 4 - 0 · F. 04 21 - 30 89 4 - 44 reichen, eine Qualitätssteigerung wird es gaben und Herausforderungen des Heeres. Verantwortlich für den Inhalt (V.i.s.d.P.): mit diesem Haushalt wieder nicht geben. Auch über einzelne Bundeswehrstandorte Alexa v. Busse in den ländern berichtet sie. Eine Bremer- (Pressesprecherin der CDU-Bürgerschaftsfraktion) 16 uHr 55: Kiste als Gastgeschenk mit regionalen Pro- dukten von der Weser überrascht und sorgt Erscheinungsweise: 4 Ausgaben jährlich Es wird beschlossen, einen Globalantrag für Freude bei der Ministerin. auflage: wie im letzten Jahr zu stellen, in dem un- 5.300 Exemplare ser Gegenentwurf zum Regierungshaushalt ausführlich gebündelt ist. Ergänzend dazu 18 uHr 19: Layout: eyecon.eu | Visuelle Kommunikation Am Rüten 6, 28357 Bremen wird es einige Einzelanträge geben, die in Annegret muss los. Alle anderen auch. Zum den Haushaltsberatungen deutlich machen Abendessen. Und den nachdebatten. art Director: Jens Krummreich sollen, mit welchen Maßnahmen selbst im Fotos : Rahmen dieses mangelhaften Regierungs- entwurfs noch nennenswerte Verbesserun- 23 uHr 58: Claudia Grabowski, Bremische Bürgerschaft, Alexander Fanslau, fotomay, Markus Schultz / kreativmodus.de, Die Hoffotografen, Tobias gen zu erreichen wären. Die Bar hat zu. Koch, Dr. Wiebke Zimmer – privat, Wikipedia Texte: 17 uHr: saMstag, 7. März Alexa v. Busse, Claudia Grabowski, Dr. Felix Matthes Annegret ist noch nicht da. Endlich mal eine kurze Pause. Kurz naCH PunKt 9: Druck: BerlinDruck GmbH + Co KG, Achim Schließlich finden sich die Arbeitsgruppen 17 uHr 17: doch noch zusammen. Die Ergebnisse lesen Das Magazin und alle in ihm enthaltenen Bei- träge und Abbildungen sind urheberrechtlich Sie auf der nächsten Seite. geschützt. Jede Verwertung bedarf der Zu- Annegret kommt in Begleitung von Carsten stimmung des Herausgebers. Für unverlangt eingesandte Manuskripte wird keine Gewähr Meyer-Heder und Thomas Röwekamp den Flur entlang. Um 17 Uhr 18 sitzen alle auf ih- 11 uHr 3: übernommen. ren Plätzen. Auf Gleis 4 des Potsdamer Bahnhofs steht eine Bremer Reisegruppe. 17 uHr 33: faCeBook: Bundesverteidigungsministerin Annegret 11 uHr 6: CDU-FRAKTIOn lAnD BREMEn twitter: Kramp-Karrenbauer gibt detaillierte Einbli- Sie ist weg. TWITTER.COM/CDUFRAKTIOnHB au s g u c k 1 . 2 0 11
Das Thema Klausurtagung Potsdam »An der Spitze der Nachwuchs, Armut, Kommunikation, Zukunft – das Bewegung!« sind die Themen, mit denen sich die CDU-Fraktion in den nächsten Jahren dringend beschäftigen muss und will. Dazu hatten die Mitarbeiter drei Workshops vor- Abseits der groSSen Themen Klimastrategie bereitet, die am letzten Tag der Klausurtagung statt- und Haushalt wurden in Potsdam noch andere fanden. Eine Arbeitsgruppe wollte am Ende nicht weni- Themenkomplexe bearbeitet. ger als »an die Spitze der Bewegung«. 12 au s g u c k 1 . 2 0 D as M aga z i n d e r C D U - B ü rg e rschaf t sfrak t i o n im L a n d B r e m e n
Gruppe 1: Gruppe 2: Gruppe 3: Kommunikation, Armes Bremen – neue »Bremen und Bremerhaven Nachwuchs, Beteiligung S trategien zur Bekämpfung im Jahr 2030« von Sozialnotlagen! Im Workshop »CDU Bremen – Kommuni- Die Armutsquote liegt im Land Bremen ak- Welche Themen werden für Politik und Ge- kation, Nachwuchs, Beteiligung« diskutiert tuell bei 22,7 Prozent, in der Stadt Bremer- sellschaft im kommenden Jahrzehnt in Bre- die CDU-Bürgerschaftsfraktion über die haven sogar bei 27,9 Prozent. Damit sind men und Bremerhaven von Bedeutung sein? zukünftige Struktur und die Aufstellung der wir im bundesweiten Vergleich trauriges Bremens große Stärken liegen im Engage- Abgeordneten in Bremen und Bremerhaven. Schlusslicht. Hinter jeder Zahl stehen Men- ment von Bürgerinnen und Bürgern, in ihrer schen, Familien, Existenzängste. Die soziale Internationalität und im technologischen Es geht darum, die Wahrnehmung unserer Spaltung verschärft sich seit 2010, die Sche- und wissenschaftlichen Reichtum des Lan- Arbeit zu erarbeiten und weitere Formate zu re zwischen Arm und Reich klafft weiter des. Gleichzeitig gibt es bei den öffentlichen entwickeln. Besonders die jungen Deputier- auseinander, die Kinderarmut steigt drama- Finanzen, der Qualität der Bildung sowie ten wie Theresa Gröninger, Wiebke Winter, tisch – in einigen Quartieren deutlich über den Beschäftigungszahlen große Defizite Simon Zeimke und Miriam Benz bringen ihre 50 Prozent – weil Eltern kein auskömmliches und viel Verbesserungspotenzial. Ideen für die digitale Ansprache der Bürge- Einkommen haben. Ein Armutszeugnis für rinnen und Bürger ein. So wird ein Online- unser Bundesland und Beleg für das Schei- Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Newsletter diskutiert, der schon in Planung tern sozialdemokratischer Senatspolitik mit Workshops sind sich einig, dass Bremen und war, aber nun deutlich schneller umgesetzt und ohne Bündnis 90 / Die Grünen in den Bremerhaven mehrere Themen als Chance werden kann. Die Fraktion will schneller vergangenen Jahrzehnten. in den 2020er-Jahren nutzen können. Dazu werden in der Debatte, will zügiger Meinun- gehört zweifellos der Megatrend »Neo- gen einholen können und direkter in Kon- Fraktion und Partei beschäftigen sich auf Ökologie«, aber auch die Digitalisierung, takt treten. Gedruckte Angebote wird es auf der Klausurtagung intensiv mit der Begriff- künstliche Intelligenz, neue Mobilitätsfor- Wunsch dennoch weiterhin geben. lichkeit, den Auswirkungen, Zielgruppen, men sowie die Urbanisierung. Dabei will die Analysen und Strategien. Als stärkste poli- CDU-Fraktion – anders als die Grünen – auf Auch das Thema Gleichstellung kam auf den tische Kraft wird die CDU dieses Thema in das Konzept der »Blauen Ökologie« mit sei- Tisch. Die Parität ist im Gleichstellungsau- der laufenden Legislatur als einen Schwer- nen klugen technologischen Lösungen und schuss der Bremischen Bürgerschaft schon punkt behandeln, kritisch und konstruktiv. positiven Zukunftsbildern setzen. Diese lange Thema, und auch die CDU-Fraktion Wir gründen die »Task Force Armut«, um Arbeit will die CDU-Fraktion ab jetzt unter arbeitet nicht erst seit gestern daran, ihren die inhaltliche Arbeit zu intensivieren und dem Motto »An der Spitze der Bewegung!« Frauenanteil unter den Abgeordneten zu gemeinsam an neuen Formaten und Kampa- weiterführen und so schnell wie möglich erhöhen. Aber es muss klare Ziele geben, so gnen zu arbeiten. konkrete Szenarien formulieren. die einhellige Meinung. Und das ist nun, bei der nächsten Wahl zur Bürgerschaft und für Wir wollen bei den Ursachen von Armut Haben Sie Ideen und Anregungen im die Beiräte die Wahllisten paritätisch - das ansetzen. Bildungs-, Arbeitsmarkt- und So- Hinblick auf das Jahr 2030 in Bremen und heißt abwechselnd mit einem Mann und ei- zialpolitik gehören deshalb dringend auf Bremerhaven? Dann schreiben Sie an ner Frau – zu besetzen. den Prüfstand. Es geht nicht um organisier- fraktion@cdu-bremen.de. te Teilhabe in Parallelwelten, sondern um Um dies zu erreichen, müssen alle Mandats- echte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. und Funktionsträger in den nächsten drei Und Armut wie Spaltung sind Standort- Jahren Frauen für die Arbeit in und für die faktoren, die wirtschaftliches Engagement Fraktion gezielt ansprechen und begeistern. bremsen. Das können wir uns nicht länger leisten. Alle sind aufgerufen, an neuen Kon- Haben Sie Ideen zum Thema Kommunika- zepten gegen Armut mitzuarbeiten. linke Seite: Thomas Röwekamp und Dirk tion, Nachwuchs und Beteiligung? Dann Hoffmann hören aufmerksam zu (o.), Dr. schreiben Sie an fraktion@cdu-bremen.de. Haben Sie Ideen und Anregungen für die Thomas vom Bruch diskutiert über Zu- kunftsszenarien. Bettina Hornhues sucht »Task Force Armut«? Dann schreiben Sie nach Lösungen für die soziale Notlage an fraktion@cdu-bremen.de. Bremens. au s g u c k 1 . 2 0 13
Aus der Fraktion bereits Erfahrungen aus anderen Enquete- Das sind Kommissionen mitbringen. Das fördert ein unsere Out-of-the-box-Denken und lässt uns Bre- men auch von außen betrachten.« Experten für Die benannten Kandidaten sind Hans die Enquete- Erhorn, Dr. Wiebke Zimmer und Dr. Fe- Kommission Der klimapolitische Sprecher und Vorsitzen- lix Matthes. Vor ihnen waren bereits die CDU-Fraktionssprecher Martin Michalik, de der Enquete-Kommission Martin Mich- Jens Eckhoff und Silvia Neumeyer für die Am 9. März hat die alik freut sich sichtlich über die Besetzung Enquete benannt worden. Martin Michalik CDU Fraktion ihre drei seiner Enquete. »Wir haben uns intensiv mit will nun so schnell wie möglich konkrete Experten für die Klima-Enquete möglichen Kandidaten und ihren Themen- Ergebnisse sehen. »Wir wollen endlich ech- benannt. Sie besetzen vor feldern auseinandergesetzt«, berichtet er. te Ziele und Maßnahmen erarbeiten, die allem die Themen Energie »Letztlich haben wir drei Expertinnen und unser Klima schützen und gleichzeitig wirt- und Dekarbonisierung in Experten gefunden, die national und in- schaftlich und sozialverträglich für Bremen Bau und Verkehr. ternational renommiert sind und teilweise sein werden«, sagt er. Hans Erhorn Dr. Wiebke Zimmer Dr. Felix Matthes ist anerkannter Experte im Bereich des kom- arbeitet seit 2013 als stellvertretende Leite- arbeitet seit 2009 als Forschungskoordina- munalen Energiemanagements und war für rin am Öko-Institut im Bereich Ressourcen tor für Energie- und Klimapolitik am Öko- viele kommunale Projekte verantwortlich, und Mobilität. Zu ihren Schwerpunkten zäh- Institut. Seine Forschungsschwerpunkte lie- zum Beispiel den Masterplan Klimaschutz len u.a. Politikberatung im Bereich Umwelt gen in Dekarbonisierungsstrategien, Kohle- für die Landeshauptstadt Stuttgart. Beson- und Verkehr, Entwicklung von Strategien ausstieg sowie der Berechnung von zukünf- ders für die Dekarbonisierung des Gebäu- zur CO2-Reduktion im Verkehrssektor so- tigen Energiebedarfen und CO2-Emissio- desektors ist er national und international wie Szenarienentwicklung und Emissions- nen. 2018 war er Mitglied der Kommission bekannt. Bis 2018 leitete er die Abteilung berechnungen. Von 2001 bis 2004 arbeitete »Wachstum, Strukturwandel und Beschäfti- Wärmetechnik am Fraunhofer-Institut für sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin im gung« (»Kohle-Kommission«) der Bundesre- Bauphysik, seit 2018 ist er dort als Principal Umweltbundesamt in der Abteilung Umwelt gierung. Von 2000 bis 2003 war er sachver- Advisor im Bereich Energiesparendes Bauen und Verkehr. 2001 promovierte sie im Fach- ständiges Mitglied in der Enquete-Kom- tätig. Dem gebürtigen Norddeutschen liegt bereich Physik an der FU Berlin. mission »Nachhaltige Energieversorgung der Klimaschutz in Bremen besonders am unter den Bedingungen der Globalisierung Herzen. und der Liberalisierung« des Deutschen Bundestages. Als Elektrotechniker promo- die Enquete-Kommission vierte er zusätzlich im Fach Politikwissen- schaft an der FU Berlin. 14 au s g u c k 1 . 2 0 D as M aga z i n d e r C D U - B ü rg e rschaf t sfrak t i o n im L a n d B r e m e n
Der Gastkommentar »Gerade in Küstenregionen haben Klimaschutzstrategien beträchtliche Chancen« Dr. Felix Matthes vom Öko-Institut ist Mitglied der Enquete-Kommission »Klimaschutzstrategie für das Land Bremen«. Uns erklärt er, warum er Teil der Kommission geworden ist. Als die Bundesregierung am 13. Juni 1990 das ers- können Fortschritte auf dem Weg zum klimaneutralen te deutsche Klimaschutzprogramm verabschiedete, Gebäude erzielt werden? Was bedeutet das technolo- konnte sich wohl niemand vorstellen, welches ehrgeizi- gisch und strukturell für das Verkehrssystem eines Bal- Dr. ge Ziel die Europäische Union 30 Jahre später verfolgen lungsraums? Wie kann die Fernwärme »grün« gemacht Felix M atthes würde. Klimaneutralität – also nicht mehr klimaschäd- werden? Und wie kann die Industrie im Prozess sehr Forschungskoordinator für Energie- und liche Gase in die Atmosphäre freizusetzen als mit na- grundlegender technologischer Veränderungen unter- Klimapolitik am türlichen oder technischen Mitteln aus der Atmosphäre stützt werden? Öko-Institut, Berlin entfernt werden können. Wirtschafts- und Konsum- strukturen müssen neu organisiert werden. Und dieses Bevölkerung und Wirtschaft dürfen in diesem Pro- Vorhaben erfasst natürlich auch Deutschland sowie zess aber nicht sozial und wirtschaftlich hart getroffen seine Bundesländer und Kommunen. werden.Stattdessen muss die Leistungsfähigkeit der ver- schiedenen Institutionen, bei den bevorstehenden Verän- Die Einigung fehlt derungen zusammenzuwirken und Klimaschutz aus der Ecke einer Fachpolitik herauszuholen, gestärkt werden. Nun hat Klimapolitik in Deutschland ganz sicher keinen Mangel an Zielen, aber doch eine gemischte Bilanz bei Leuchtturmprojekte der Erreichung dieser. Das liegt auch daran, dass Bund, Offshore-Wind und Wasserstoff Länder und Kommunen viele unterschiedliche Klima- schutzinstrumente nutzen. Es fehlt die Einigung auf Gerade in einer Küstenregion wie in Bremen und Bre- Strategien, auf Handlungsfelder also, die mit möglicher- merhaven sind die Chancen einer auch auf Landesebene weise flexibler Instrumentierung robust und dauerhaft – gut konzipierten und erfolgreich vorangetriebenen Kli- und das heißt auch über Legislaturperioden hinaus – be- maschutzstrategie beträchtlich. Windkraft auf See und arbeitet werden. Wasserstoff sind hier vielleicht die Leuchtturmprojekte, aber auch die Vorteile eines verbesserten Verkehrssys- In diese Lücke stößt die Enquete-Kommission der Bremi- tems sowie die geringere Verletzbarkeit der Bürgerinnen schen Bürgerschaft. Sie wird die Rahmensetzungen auf und Bürger gegen hohe und schwankende Energiepreise europäischer und Bundesebene thematisieren. Und sie können sich als wichtige Punkte auf der Haben-Seite er- wird vor allem die spezifischen und letztlich originären weisen. Handlungsfelder, Herausforderungen und Chancen ei- nes großstädtisch geprägten Bundeslandes in den Blick Und weil sich die Bremische Bürgerschaft diese wich- nehmen. tigen und ehrgeizigen Themen auf die Agenda gesetzt hat, weil sie diese im intensiven Dialog zwischen Abge- Klimaschutz ist keine Fachpolitik ordneten und Sachverständigen angehen will, werde ich meine energiewirtschaftlichen und energiepolitischen Die originären Handlungsfelder sind wichtig, gerade Erfahrungen der letzten 30 Jahre gern in diese spannen- mit Blick auf das Zwischenziel 2030: Wie und wie weit de Kommission einbringen. au s g u c k 1 . 2 0 15
77648 Postvertriebsstück Entgelt bezahlt ausguck CDU Bürgerschaftsfraktion Am Wall 135 28195 Bremen Aus der Fraktion Die Neue wünscht: #froheosterntrotzcorona Seit dem 24. Februar verstärkt Alexa v. Busse die CDU Fraktion. Als Pressesprecherin folgt Sie auf Rebekka Grupe, die als Büroleiterin von Frank Imhoff in die Bürgerschaft gegangen ist. Und ich hoffe, dass Sie die nächsten Wochen gesund – physisch wie psychisch - überstehen. Eine positive Wen- Liebe Leserinnen und Leser, de dieser Zeit: Das Internet verbindet uns miteinander so greifbar wie nie zuvor. Kulturveranstaltungen verle- vor 20 Jahren habe ich in Bremen mein Abitur geschrie- gen sich in den virtuellen Raum. Melissa Etheridge singt ben und bin erstmal weg – mit der Lufthansa um die jeden Abend ab 23 Uhr auf facebook ein paar Songs. Das Welt als Flugbegleiterin. 16 Jahre war ich unterwegs, Münchener Puppentheater hat meine Kinder mit der habe BWL in Göttingen und Münster studiert, in Ham- Zauberflöte erfreut. Und auf tosamen.org sind wir mit burg und Berlin gefilmt und geschrieben, ein journa- Bremens Einzelhandel und Gesellschaft nun auch virtu- listisches Volontariat in Nürnberg absolviert, mich in ell verbunden. Übrigens eine Seite des Deputierten Si- München selbständig gemacht und in Braunschweig mon Zeimke und seiner Frau Steffi – eine wirklich gute mein zweites Kind bekommen. Vor vier Jahren zog ich und schnell umgesetzte Idee! mit meiner Familie »nach Hause«. Dennoch: An diesem Osterfest werden Familienfeiern Dieses Zuhause ist jetzt Dreh- und Angelpunkt für alles, ausfallen, einige müssen auf Enkel und Eltern verzichten. die meisten von uns arbeiten im Homeoffice. Für mich Aber der höchste christliche Feiertag passt sinnbildlich als ehemals Selbstständige nichts Neues. Aber dass da- in diese Zeit. Angst und Unsicherheit, Tod, aber auch die bei drei andere um mich herumspringen, stellt mich vor große Freude über die Auferstehung werden uns in den gewisse nervliche Prüfungen. Nichtsdestotrotz bin ich nächsten Wochen sicher begleiten. Verlieren Sie nicht dankbar, diesen Arbeitsplatz zu haben und mich unver- die Hoffnung. Und bleiben Sie gesund. ändert einbringen zu dürfen. Ich hoffe, Ihnen geht es auch so. In diesem Sinne: #froheosterntrotzcorona ! 16 au s g u c k 1 . 2 0 D as M aga z i n d e r C D U - B ü rg e rschaf t sfrak t i o n im L a n d B r e m e n
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