AUSSEN WIRTSCHAFT WIRTSCHAFTSBERICHT ISLAND

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AUSSEN WIRTSCHAFT WIRTSCHAFTSBERICHT ISLAND
AUSSEN
WIRTSCHAFT
WIRTSCHAFTSBERICHT
ISLAND

AUSSENWIRTSCHAFTSCENTER KOPENHAGEN
APRIL 2019
AUSSEN WIRTSCHAFT WIRTSCHAFTSBERICHT ISLAND
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                                         Eine Information des
                                AußenwirtschaftsCenters Kopenhagen
                                   W wko.at/aussenwirtschaft/dk

                                        Wirtschaftsdelegierte
                                        Mag. Cosima Steiner
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                                          T 05 90 900/4450
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AUSSENWIRTSCHAFT WIRTSCHAFTSBERICHT Island (Gesamtjahr 2018)

      Wirtschaftswachstum verliert etwas an Dynamik
      Zweitgrößte Airline kollabiert
      Tourismus bleibt wichtigster Wirtschaftszweig
      Geld für Investitionen in Tourismus und Klima-Infrastruktur
      In 34 Schritten bis 2040 zur CO2-Neutralität

Wirtschaftskennzahlen
                                                                             2017         2018      Prognose   Prognose
                                                                                                    für 2019   für 2020
    Nominales Bruttoinlandsprodukt in Mrd. EUR1                               21,7         21,8       21,9       23,1
    Bruttoinlandsprodukt/Kopf in Tsd EUR2                                     63,2         63,6       63,1       65,6
    Bevölkerung in Mio.3                                                      0,34         0,35       0,35         -
    Reales Wirtschaftswachstum in %4                                           4,0          4,6        3,4        2,7
    Inflationsrate in %5                                                       1,8          2,7        2,7        2,4
    Arbeitslosenrate in %6                                                     2,8          2,7        4,7        2,6
    Wechselkurs der Landeswährung (ISK) zu Euro7                             120,63       127,96     123,50     119,40
    Warenexporte des Landes in Mrd. EUR                                        4,2          4,4        4,5        4,7
    Warenimporte des Landes in Mrd. EUR                                        6,1          6,4        6,7        7,1

    Wirtschaftsleistung des Landes, Weltwertung8:                  Rang 1076

Wirtschaftsbeziehungen mit Österreich
                                                                             Gesamtjahr       Gesamtjahr   Veränderung zu
                                                                                2017             2018         2017 in %
    Österreichische Warenexporte in Mio. Euro                                  34,05            39,66           +16,5
    Österreichische Warenimporte in Mio. Euro                                  77,55            75,63            -2,4
    Österreichische Dienstleistungsexporte in Mio. Euro9                       19,00            36,00           +89,5
    Österreichische Dienstleistungsimporte in Mio. Euro10                       50,0            81,00           +62,0

    Österreichische Direktinvestitionen11:                                       kA
    Beschäftigte bei österr. Direktinvestitionen12:                              kA
    Direktinvestitionen aus ISL in Ö13:                                          kA
    Beschäftige in Österreich bei Direktinvestitionen aus ISL14:                 kA

    Wichtigster Warenexportmarkt für Österreich:                   Rang 96

1,2,
    Quelle: WKO Statistik Abteilung
3
    Quelle: Statistics Iceland
4,5,6
      Quelle: EIU
7
  Quelle: EIU
8
  Quelle: OECD
9-14
      Quelle: Österreichische Nationalbank

                                             Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA
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 1. Wirtschaftslage

Wachstum verliert an   Islands Wirtschaft hat in den letzten Jahren anhaltend starkes Wachstum erlebt,
Dynamik                und war 2015-2016 um durchschnittlich 5,9% gewachsen. Privatkonsum, Inves-
                       titionen und der Touristenboom erklären die dynamische Entwicklung des klei-
                       nen Inselstaates. 2017 und 2018 fiel das Wachstum etwas moderater aus, mit je-
                       weils +4,6%. Im Vorjahr stand einem dynamischen ersten Halbjahr (+5,5%) ein
                       verhaltenes zweites Halbjahr (+3,2%) gegenüber, aufgrund des Abflauens bei
                       Privatkonsum und Exporten. Auch 2019 wird mit einem geringeren Wachstum
                       von 3,4% gerechnet. (Quelle: EIU).

Wachstumsmotor         Der Privatkonsum bleibt Wachstumstreiber dank geringer Arbeitslosigkeit und
Privatkonsum           starkem Reallohnwachstum. Die hohen Wachstumsraten der jüngsten Vergan-
                       genheit (7,8% im Jahr 2017, das war die stärkste Zunahme in den letzten zwölf
                       Jahren bzw. 4,8% 2018) wird man in naher Zukunft aber nicht mehr erreichen,
                       nachdem das Konsumvertrauen zurückgegangen ist. Für 2019-2020 sieht die
                       EIU voraus, dass der Privatverbrauch im Schnitt mit 3,7% zulegen wird. Der
                       Durchschnittslohn in Island betrug 2017 (aktuellste Zahlen gemäß Statistic Ice-
                       land) ca. 534.000 ISK (ca. 4.000 EUR im März 2019). Der Mindestlohn liegt bei
                       den meisten Branchen bei 300.000 ISK (ca. 2.260 EUR, März 2019).

Geringe                Die Arbeitslosenquote ist in den letzten Jahren stetig gesunken und mittlerweile
Arbeitslosigkeit       sehr niedrig. 2015 betrug sie noch 4,0%, 2017 nur mehr 2,8% und 2018 2,7%.
                       Kurzfristig ist von einem signifikanten Anstieg auszugehen, weil der bedeutende
                       Arbeitgeber WOW air Konkurs angemeldet und über 1.000 Personen (ca. 0,5%
                       der arbeitenden Bevölkerung) freigesetzt hat. Die durch den Konkurs der Airline
                       bedingte geringere Touristenzahl zieht weitere Kündigungen bei anderen Tou-
                       rismusdienstleistern mit sich. Für 2019 geht die EIU mit einer Arbeitslosigkeit
                       von 4,7% aus, 2020 wird aber wieder mit nur 2,6% gerechnet. Vor allem der
                       Bau- und Tourismussektor sind auf ausländische Arbeitskräfte angewiesen, von
                       denen in den letzten Jahren immer mehr nach Island gekommen sind.

Wechselkurs            Der Kurs der isländischen Krone schwankt zum Teil deutlich, lag 2018 zumeist
                       aber auf dem Level, das Ende 2017 verzeichnet wurde: ca. ISK 125 zum EUR.
                       September bis November 2018 kam es kurzfristig zu einer starken Abwertung
                       auf bis zu 145 ISK zum EUR, was auf die Negativschlagzeilen der Finanzperfor-
                       mance der isländischen Fluglinien und möglichen Auswirkungen auf den Touris-
                       mus, der für ca. 30% der Arbeitsplätze in Island steht, zurückzuführen war. Al-
                       lerdings intervenierte die Nationalbank, und die ISK wertete auf. Allgemein ist
                       derzeit eine straffe Geldpolitik zu verzeichnen, was die ISK auch 2019 stärken
                       sollte.

Inflationsrate und     2017 lag die Inflationsrate bei 1,8%, 2018 beschleunigte sich das Preiswachstum
Leitzins stabil        auf 2,7% aufgrund höherer Ölpreise und der Krone-Abwertung, die Importgüter
                       teurer machte. Für 2019 wird ebenfalls mit 2,7% an Preissteigerung gerechnet.
                       Dies v.a. aufgrund des Preisdrucks durch Lohnforderungen auf dem von Ar-
                       beitskräfteknappheit geprägten Arbeitsmarkt. Die isländische Nationalbank ar-
                       beitet seit Jahren auf eine jährliche Inflationsrate von 2,5% hin. Sie senkte den
                       Leitzins im Juni 2017 um 25 Prozentpunkte auf 4,5% und im Oktober 2017 auf
Weitere Kapitalver-    4,25 %. Im Dezember 2018 wurde der Leitzins wieder auf 4,5% erhöht.
kehrskontrollen auf-   Im Frühjahr 2019 beschloss die Nationalbank früher als erwartet, eine der letz-
gehoben                ten bestehenden Kapitalverkehrskontrollen aufzuheben: Das Special Reserve
                       Requirements for New Foreign Currency Inflows wurde von 20% auf 0% redu-
                       ziert.

                              Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA
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Tourismus treibt Wirt-   Islands Wirtschaft wurde zuletzt massiv von der boomenden Tourismusindustrie
schaft, aber endet       angetrieben. In den letzten acht Jahren stiegen die Besucherzahlen stetig stark
der?                     an. 2016 waren es 1,7 Mio. und 2017 ca. 2,2 Mio. Touristen. Auch 2018 konnte
                         das Land wieder einen Zuwachs verzeichnen, allerdings von vergleichsweise ge-
                         ringen 5,5% (über 2,3 Mio Touristen) – der schwächste Anstieg seit 2010. Zwi-
                         schen 2013 und 2017 war der Zuwachs zwischen +24% bis sogar +40% gelegen.
                         Dass die Tourismusindustrie sich abzukühlen scheint, bereitet Kopfzerbrechen.
                         Viele setzen auf dieses Zugpferd, und es wird viel investiert. Der WOW air Kon-
                         kurs versetzte der Branche einen Schlag – es wird sich erst zeigen, wie tiefge-
                         hend der Schaden ist. Immer noch kommen die meisten Touristen aus den USA
                         und Großbritannien, jedoch sanken die Besucherzahlen aus diesen Ländern
                         markant ab. Aus Asien kamen vermehrt Touristen aus Hong Kong, Indien, Süd-
                         korea, Singapur und Taiwan und auch aus Mainland China. Für das Jahr 2019
                         werden trotz allem deutlich mehr Kreuzfahrtschiffe erwartet als 2018.

Investitionen            Der starke Tourismus manifestiert sich in einem hohen Investitionsniveau in der
                         kleinen offenen Volkswirtschaft. 2016 wuchsen die Bruttoanlageinvestitionen
                         mit + 22,7%, verlangsamten sich aber über die letzten Jahre von 9,5% in 2017
                         und 5,9% 2018 hin zu einer Prognose von 4,6% im heurigen Jahr.

                         Investitionen in die teils überbeanspruchte Tourismusinfrastruktur haben Prio-
                         rität. Die Ministerien für Tourismus und Innovation sowie für die Umwelt und na-
                         türlich Ressourcen stellen von 2018 bis 2020 2,1 Mrd ISK bereit, um die Infra-
                         struktur zu verbessern, den Umweltschutz zu fördern und die Sicherheit zu er-
                         höhen.

Fischerei                Bei all der Dynamik im Fremdenverkehr fällt es leicht zu übersehen, dass wei-
                         terhin die Fischerei-Industrie einer der Hauptpfeiler der isländischen Wirtschaft
                         ist. Ungefähr 4% der isländischen Bevölkerung sind im Fischerei-Sektor tätig.
                         Island liegt international auf Platz 18 der größten Fischereinationen. Unter den
                         europäischen Ländern liegt nur Norwegen weiter vorne (Platz 12).

Energieintensive Pro-    Island ist weltweit führend bei der Nutzung von regenerativen Energiequellen.
duktion                  Derzeit werden ca. 25% der benötigten Energie über Geothermie und 75% über
                         Wasserkraft erzeugt. Das Land ist sehr an der Ansiedlung energieintensiver
                         Produktion interessiert. 78% der hydro- und geothermal erzeugten Energie wird
                         von energieintensiven Branchen wie der Aluminiumproduktion und vermehrt
                         auch von der IKT-Industrie (Stichwort Datencenter, Bitcoin Mining) verbraucht.
                         Das Potenzial ist riesig: Nach Schätzungen der isländischen Regierung sind 75%
                         der natürlichen Energiequellen Islands noch immer ungenutzt.

                         Die niedrigen Stromkosten haben dazu geführt, dass in den vergangenen Jahren
                         die Produktionskapazitäten für Aluminium stark ausgebaut wurden. Island pro-
                         duzierte 899,63 Millionen Tonnen Aluminium im Jahr 2017 und liegt damit auf
                         Platz zehn der größten Aluminiumhersteller der Welt. Derzeit gibt es drei Alu-
                         miniumproduktionsstätten in Straumsvík von Rio Tinto Alcan, in Grundartangi
                         von Nordural und in Reyðarfjörður von Alcoa. Ein vierter Standort in Nordwestis-
                         land befindet sich in Planung. 40% des gesamten isländischen Exports beruht
                         auf dem Handel mit Aluminium.

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    Islands Im- und          Die wichtigsten Exportmärkte Islands waren 2018 die Niederlande 1 (30,3%),
    Export                   Großbritannien (9,9%), Spanien (8,3%) und die Vereinigten Staaten (6,9%). Die
                             russischen Sanktionen, die den Import von westlichen Lebensmitteln untersa-
                             gen, haben einen moderat negativen Effekt auf die isländische Fischerei-Indust-
                             rie. Trotz der Entwicklungen im Zuge des Brexit (insbesondere deutlich Abwer-
                             tung des GBP zur ISK) sind die Exporte von 2017 auf 2018 um wenige Prozent-
                             punkte gestiegen.

                             Beim Import waren Norwegen (11,5%), Deutschland (8,8%), sowie China (8,7%)
                             und die Vereinigten Staaten (8,5%) die wichtigsten Handelspartner.

                             Die Ausfuhren (fob) verteilten sich 2018 wie folgt auf die verschiedenen Indust-
                             riezweige: Aluminium 40,2%, Fische und Fischprodukte 34,4%, andere gefertigte
                             Waren 9,3% und landwirtschaftliche Produkte 3,8%. Im Vergleich zu 2017 stieg
                             der Anteil an Aluminium leicht an (2017: 39%) und jener der Fischerei nahm wie
                             auch schon im Vorjahr leicht ab (2017: 37,9%). Die Einfuhren (cif) nach Island
                             verteilten sich 2018 auf Industrieprodukte 25,1%, Produktionsgüter 20%, Trans-
                             portgüter 17,6% und Konsumgüter 12,4% (Quelle: EIU).

    Isländische              Islands Handelsbilanz war 2017 und auch 2018 negativ. 2018 wurden Waren im
    Handelsbilanz            Wert von 595 Mrd. ISK (ca. 4,5 Mrd. EUR im März 2019) exportiert und im Wert
                             von 866 Mrd. ISK (ca 6,5 Mrd. EUR im März 2019) importiert. Die EIU erwartet,
                             dass sich das Defizit dank guter Exportentwicklung und geringerer Importnach-
                             frage in den nächsten Jahren verringert.

    konsolidierter           In den letzten vier Jahren war der isländische Staatshaushalt relativ ausgegli-
    Staatshaushalt           chen. 2017 endete mit einem Überschuss von 0,1% (revidiert von davor 1,2%),
                             2018 mit 1,3% und auch für 2019 wird mit einem Plus von ca. 1% gerechnet. Mit
                             dem Budget 2019 wird mehr Geld für Gesundheits- Sozial-, Wohnungs- und
                             Klimaprobleme bereitgestellt. Außerdem sollen die Ausgaben für die Touris-
                             musinfrastruktur mit 8,6% erhöht und 12,3% mehr als im Vorjahr für die Stra-
                             ßeninfrastruktur ausgegeben werden.

    Staatsverschuldung       Die Staatsverschuldung war während der Bankenkrise von 30% im Jahr 2007
    sinkt                    auf 92% in 2011 hochgeschossen, konnte seither aber deutlich gesenkt werden,
                             v.a. dank Privatisierungen, „stability contributions“ im Zuge der Aufhebung der
                             Kapitalverkehrskontrollen (die Einnahmen daraus betrugen 2016 12,3% des BIP)
                             und Rückzahlungen von Garantien durch isländische Banken. Man erwartet,
                             dass sie 2020 bei 30% liegt (Quelle: EIU).

    Bankensystem             Die drei größten isländischen Banken wurden 2009 nach dem Kollaps des Fi-
                             nanzmarkts verstaatlicht und restrukturiert. Die Inlandsbankinn wurden von
                             den ausländischen Banken von ihren Risikoposten getrennt und neu gegründet.
                             Die alten Gesellschaften wurden in den Konkurs geschickt.

    Bankenprivatisierung     Im März 2017 gab die Arion Bank den Verkauf von knapp 30% ihrer Anteile an
                             ausländische Investoren und Goldmann Sachs (3,37% der Anteile) bekannt. Der
                             Transaktionswert betrug ca. 49 Mrd. ISK. Das war die größte Finanztransaktion
                             an ausländische Investoren, die jemals in Island getätigt worden ist. Die Arion
                             Bank ist die Neugründung der ehemaligen Kaupthing Bank. Der Anteil von

1
  Dass die Niederlande beim Güterexport in der Statistik den führenden Platz einnehmen, lässt sich nach einer Analyse von
Statistics Iceland nur durch statistische Verzerrungen erklären. Viele Seetransporte werden im Hafen von Rotterdam umge-
schlagen und oft steht nur der erste Zielhafen innerhalb der EU in den Zollpapieren. Bei einer Untersuchung vom November
2015 machte der eigentliche Anteil der Niederlande nur 6 % aus.

                                     Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA
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                        Kaupthing - der alten Bank - an der neuen Arion Bank verringerte sich mittler-
                        weile auf 32,67%. Die beiden Investoren Taconic Capital (9,99%) und Och-Ziff
                        (6,58%) sind seit längerem in Island über eine Reihe von Investitionen tätig. Wei-
                        tere Anteile halten Attestor Capital (7,15%) und internationalen Investoren. Die
                        Arion Bank selbst besitzt 9,50% der Anteile.

Immobilienmarkt         In Reykjavik stiegen die Immobilienpreise im Jahresverlauf 2017 um +20%, in
                        den Gemeinden, außerhalb der Hauptstadtregion um +4,7%. Der starke Anstieg
                        war u.a. ein Ausdruck dafür, dass in den Jahren nach der Krise nicht genug ge-
                        baut wurde, ist aber auch auf lukrative Kurzvermietung an Touristen zurückzu-
                        führen. Air BnB Vermietung ist in Islands Hauptstadt sehr attraktiv und führt
                        zur deutlichen Verknappung des Wohnungsmarkts. Das isländische Parlament
                        verabschiedete 2016 ein Gesetz zur Einschränkung der Vermietung über Air
                        BnB. Zwar sind die Wohnungspreise zuletzt dank starker Bautätigkeit geringer
                        gestiegen, weitere Kapazitäten sind aber weiterhin nötig. Die Bevölkerung Is-
                        lands ist 2017 um 3% gewachsen, was sowohl am Zuzug von Ausländern als
                        auch an der Rückkehr von Isländern liegt.

 2. Besondere Entwicklungen

WOW air insolvent       Die zweitgrößte isländische Fluglinie „WOW air“ meldete im Frühjahr 2019 Kon-
                        kurs an, nachdem mehrere Rettungsversuche (u.a. Gespräche mit Iceland Air
                        zwecks Übernahme) fehlgeschlagen waren. Über 1.000 Angestellte verloren ihre
                        Stelle, was bei einer Gesamtzahl von ca. 201.000 Beschäftigten in Island knapp
                        0,5% der arbeitenden Bevölkerung darstellt. Negativauswirkungen auf den
                        Fremdenverkehr machen sich bemerkbar, weil nun weniger Touristen das Land
                        bereisen. Kurz nach Konkursbekanntgabe kündigten auch andere Tourismusfir-
                        men zahlreichen Mitarbeitern. Die EIU revidierte ihre BIP-Prognosen für 2019
                        dann auch von 3,6% auf 3,4%.

Regierung präsentiert   Im Oktober 2017 gab es innerhalb von zwei Jahren zum zweiten Mal vorgezo-
Klimapläne              gene Neuwahlen, aus denen die Independence Party (IP) wieder als stärkste
                        Partei hervorging. Die Premierministerin stellt mit Katrín Jakobsdóttir aber das
                        Left-Green Movement, mit dem die IP gemeinsam mit der Progressive Party
                        (PP) eine Koalition eingegangen ist. Sie hat derzeit nur einen Sitz mehr im Par-
                        lament als die Opposition. Infrastruktur, Umweltschutz, Gleichberechtigung und
                        Transparenz stehen auf der Agenda der Regierung.

                        Die Regierung hat sich vorgenommen, Island bis 2040 CO2-neutral zu machen,
                        Steueranreize einzuführen, um Innovation und Wettbewerbsfähigkeit zu fördern,
                        die Verkehrsinfrastruktur auszubauen (Straßen, Flughäfen, öffentlichen Trans-
                        port), mit Investitionen auf den Druck der Touristenzahlen zu reagieren und die
                        Regeln zur Kontrolle von Air BnB zu stärken.

                        Im Herbst 2018 wurde ein 34-Schritte Plan im Kampf gegen den Klimawandel
                        präsentiert, der u.a. ein Verbot der Neuregistrierung von mit fossilen Brennstof-
                        fen betriebenen Fahrzeugen bis 2030 beinhaltet. Steueranreize sollen die Elekt-
                        romobilität fördern, während die Steuer auf fossile Brennstoffe erhöht werden
                        soll. Knapp 6,8 Mrd. ISK (im März 2019 ca. 511 Mio. EUR) sollen investiert wer-
                        den, um die Infrastruktur für e-Autos auszubauen und Kohlenstoffbindung
                        durch Aufforstung und Schaffung von Grünflächen zu fördern. Auch der öffentli-
                        che Verkehr und das Radfahren wird stimuliert, ebenso wie die Treibstoffgewin-
                        nung aus Bioabfällen.

                               Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA
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Reich wie Norwegen?       Die Regierung hat auch die Schaffung eines Nationalfonds in Erwägung gezo-
                          gen, ähnlich dem norwegischen Ölfonds. Er würde aus Einnahme aus den natür-
                          lichen Energiequellen (v.a. Geothermie) gespeist, soll in Forschung und Ent-
                          wicklung investieren und den Staatshaushalt gegen finanzielle Krise im Zuge
                          von Umwelt- oder Gesundheitsschocks absichern.

Kapitalverkehrskon-       Im Zuge der Bankenkrise 2008 hatte Island Kapitalverkehrskontrollen einge-
trollen aufgehoben        führt, um unkontrollierten Kapitalabzug zu verhindern. Die Maßnahmen waren
                          ursprünglich nur für ca. sechs Monate angedacht, wurden aber erst im März
                          2017 großteils aufgehoben. Der Prozess der Aufhebung der Kontrollen ist bisher
                          reibungslos verlaufen. Im März 2019 wurden weitere Einschränkungen elimi-
                          niert. Ein 2016 eingeführtes Special Reserve Requirement (SRR) for New For-
                          eign Currency Inflows wurde im März 2019 von 20% auf 0% gesenkt und die Ka-
                          pitalverkehrskontrollen für Besitzer von “Offshore Krona” eliminiert. Nur mehr
                          einige wenige Restriktionen bleiben bestehen.

Agrar-                    Am 4. Mai 2018 traten zwei Abkommen zwischen der Europäische Union und Is-
Handelsabkommen           land in Kraft: Eines über die weitere Liberalisierung des Handels mit landwirt-
mit EU tritt in Kraft     schaftlichen Produkten und Lebensmitteln und ein weiteres über den Schutz
                          von geographischen Herkunftsbezeichnungen.

Infrastrukturausbau       Zahlreiche Ausbauten der Infrastruktur sind derzeit im Gang (Flughafen Kefla-
                          vik, Landeskrankenhaus Nyr Landspitali) und weitere sind angedacht – wie Tun-
                          nelneubau, u.a. unter der Innenstadt von Reykjavik, Bau der ersten Bahntrasse,
                          neue Häfen etc. Auch in Zukunft will die Regierung mehr Mittel in öffentliche In-
                          vestitionen fließen lassen. Für den Zeitraum von 2019 bis 2023 werden die Inves-
                          titionen auf ca. 1 Mrd. EUR (124 Mrd. ISK) veranschlagt, und ab 2019 wird für
                          drei Jahre ein jährlicher Beitrag von ca. 47 Mio. EUR (5,5 Mrd. ISK) hinzugefügt.
                          Was die Kommunikationsinfrastruktur anbelangt, soll 2020 die Umrüstung aller
                          isländischen Internetanschlüsse auf Glasfaser abgeschlossen sein.

Tiefseehafen geplant      An der Nordküste Islands ist mit dem Bau des Tiefseehafens „Finnafjord“ ein
                          Großprojekt in Planung. Beteiligt daran sind u.a. Bremenports, zwei isländische
                          Gemeinden und weitere Gesellschafter. Klimaveränderungen stellen die Mög-
                          lichkeit einer ganzjährigen Befahrbarkeit der Nordostpassage zwischen Asien
                          und den USA in Aussicht, was die Transportzeiten deutlich reduzieren würde.
                          Das Projekt würde einen Meilenstein in der Erschließung der Arktis bedeuten
                          und wäre auch für den Umschlag der dort befindlichen Bodenschätze strate-
                          gisch relevant.

Diversifikation bei Di-   Direktinvestitionen in Island haben sich in den letzten Jahren stark diversifiziert
rektinvestitionen         und umfassen mittlerweile sowohl Groß- und Einzelhandel (zB Costco, H&M)
                          wie auch Immobilien, IKT, wissenschaftliche und technische Services oder den
                          Finanzsektor. Man ist sehr bemüht, sich als Standort für neue Technologien
                          und Innovation zu positionieren.

Datencenter und           Darunter fällt auch die Ansiedlung von Datenzentren. Attraktiv machen die Insel
Bitcoins                  vor allem der günstige Strompreis, die natürliche Kühlung und die sichere geo-
                          graphische sowie politische Lage. Beispielsweise betreibt Verne Global aus dem
                          VK seit 2012 ein 16ha großes Datenzentrum nahe Keflavik, in dem high perfor-
                          mance computing, supercomputing, AI, machine learning und blockchain com-
                          puting angeboten werden. Zu den Kunden zählen beispielsweise BMW, Volkswa-
                          gen, Century Link und colt. Größter Datencenter-Anbieter in Island ist derzeit
                          Advania.

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                        Der kurzzeitige Höhenflug der Kryptowährung Bitcoin Ende 2017 hatte Island
                        fürs Bitcoinmining interessant gemacht, ebenfalls auf Basis der niedrigen Ener-
                        giepreise und der natürlichen Kühlung. Dieser kurzfristige Boom wird mittler-
                        weile kritisch betrachtet, auch aufgrund des sehr hohen Energieverbrauchs. Wie
                        viele Mining-Firmen es in Island gibt und wie viel damit tatsächlich verdient
                        wird, ist derzeit nicht bekannt. Allerdings wird die so nach Island gebrachte
                        Technologie als gute Möglichkeit der Diversifizierung der isländischen Volks-
                        wirtschaft in Richtung Technologie gesehen.

Start-Up Ökosystem      Trotz seiner überschaubaren Größe hat Island mit Start-Ups aus den Bereichen
                        Finanzwirtschaft und Tourismus ebenso wie Gaming, VR oder Biotech internati-
                        onal für Aufmerksamkeit gesorgt. Organisationen wie Startup Reykjavik unter-
                        stützen Jungunternehmen mit Ökosystem und Finanzspritzen durch den Partner
                        Arion Bank. Mit Northstack gibt es ein Medium, das regelmäßig über die Szene
                        berichtet. Und der Iceland Ocean Cluster betreibt auch einen hippen Inkubator,
                        wo Tech Start-Ups bspw. auf nachhaltige Fischereilösungen fokussieren.

Hollywood des Nor-      Blockbuster wie „Interstellar“, „Fast and Furious“ sowie die weltweit erfolgrei-
datlantik               che Serie „Game of Thrones“ waren in den letzten Jahren gute Werbeträger für
                        den isländischen Tourismussektor. Die Insel lockt Filmproduktionsfirmen mit
                        Steuervorteilen. Seit Januar 2017 beträgt die Förderung 25%, dies gilt bis 2021.
                        25% der Produktionskosten werden von der isländischen Steuerbehörde zu-
                        rückerstattet werden, wenn mehr als 80% der gesamten Produktionskosten in
                        Island anfallen. Die Erstattung erfolgt auf Basis der gesamten Produktionskos-
                        ten, die innerhalb des Europäischen Wirtschaftsraums anfallen. So steigt nun
                        auch Netflix in die Produktion der ersten Icelandic TV Serie ein, welche Ende
                        2019 on RÚV ausgestrahlt werden soll. In Island gibt es derzeit Vorbereitungen
                        für den Bau einer umfangreichen Filmproduktionsstätte mit Studios und allen
                        benötigten Strukturen.

 3. Wirtschaftsbeziehungen mit Österreich

Warenhandel             Aufgrund der überschaubaren Größe des isländischen Marktes (rund 340 Tsd.
projektabhängig         Einwohner) ist der bilaterale Warenaustausch mit Österreich stark schwan-
                        kungsanfällig. Einzelne Großprojekte oder Warenlieferungen können die Statis-
                        tik deutlich beeinflussen. In den letzten Jahren sind die Handelsvolumina dank
                        der boomenden Wirtschaft in Island und einer guten Nachfrage in Österreich
                        deutlich angestiegen. Zwar war das Einfuhrvolumen aus Island 2018 leicht ne-
                        gativ, das aber nach Jahren mit Wachstumsvolumina von zig- bis teilweise sogar
                        hunderten von Prozent. Die Ausfuhren Österreichs in den Nordatlantik konnten
                        2018 hingegen zulegen, um +16,5% auf knapp 37 Mio. EUR.

Starkes Plus bei Aus-   Waren es in den letzten Jahren insbesondere Maschinen und Apparate, die Ös-
fuhren                  terreichs Exporte nach Island dominiert haben, führten 2018 erstmals kohlen-
                        säurehaltige Getränke (6,6 Mio. EUR, +128,7%) die Exportstatistik an. Beinahe 40
                        Mio. EUR wurden davon im Vorjahr nach Island exportiert, um 16,5% mehr als
                        im Vorjahr (34 Mio. EUR). Unsere Lieferungen von Maschinen und Apparaten
                        waren deutlich rückläufig (-21,7%, insgesamt 6,2 Mio. EUR), ein näherer Blick
                        macht aber deutlich, wie einzelne Lieferungen die Statistik beeinflussen: Die
                        Lieferung von Maschinen für die Nahrungsmittelproduktion stieg um 14 Tsd.%
                        auf 1,2 Mio. EUR, während die Lieferung von Hebe- und Fördermaschinen von
                        1,5 Mio. EUR 2017 auf nur 50 Tsd. EUR fiel. Geht man bei der Gruppe der elektri-
                        schen Maschinen und Apparate, die insgesamt einen 10,2%igen Zuwachst auf 6
                        Mio. EUR verzeichnete, in die Tiefe, stechen Lieferungen von Teile für Stromer-

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                      zeugungsmaschinen im Wert von knapp 2 Mio. EUR (+ 25 Tsd Prozent im Vorjah-
                      resvergleich) ins Auge; und Tonträgerlieferungen nahmen um mehr als 800%
                      auf 850 Tsd EUR zu. Weiterhin stark die Lieferungen von Bautischler und Zim-
                      mermannsarbeiten (2,2 Mio. EUR; +200%) sowie Sperrholz (1,2 Mio. EUR, +0,8%)
                      – für Bautätigkeiten im Tourismus. Und schließlich kaufte Island um 1,5 Mio.
                      EUR PKWs (+67,3%), um 1 Mio. EUR LKWs (-33,3%), um 770 Tsd EUR Motorrä-
                      der (+6,5%) und um 480 Tsd EUR Traktoren (-5%) in Österreich ein.

Leichtes Minus bei    Nach dynamischen Jahren gingen unsere Einfuhren 2018 leicht zurück (-2,4%,
Einfuhren             75,6 Mio. EUR), allerdings von sehr hohem Niveau. Im Rekordjahr 2017 waren
                      aus Island Waren im Wert von über 77,5 Mio. EUR eingeführt worden, um bei-
                      nahe 330% mehr als im Vorjahr. Der höchste Wert an Einfuhren war davor 2013
                      mit knapp 22 Mio. EUR erreicht worden. Die mit Abstand größte Importposition
                      ist und bleibt „Aluminium und Waren daraus“: 2017 wurde Aluminium im Wert
                      von 70,692 Mio. EUR aus Island importiert (+399,9 %), 2018 war es in etwa gleich
                      viel (70,8 Mio. EUR). Die Einfuhren von „Fischen, Krebs- und Weichtieren“ (1,9
                      Mio. EUR, +59,7%, v.a. Fischfilets und Fischfleisch) und Fischzubereitung (443
                      Tsd, +37,3%), stiegen deutlich; ebenso unsere Nachfrage nach Eisen und Stahl
                      (600 Tsd EUR, +36,3%) v.a Ferrolegierungen. Die Einfuhr von „Pharmazeuti-
                      schen Erzeugnissen“ sackte hingegen neuerlich ab (von 594 Tsd. EUR um -
                      71,2% auf 172 Tsd EUR), was auf die Verlagerung von Produktion aus Island in
                      andere Länder zurückzuführen ist.

Tourismus dominiert   2018 nahmen die Lieferungen unserer Dienstleistungen an Isländerinnen und
Dienstleistungen      Isländer um 89,5% auf 36 Mio. EUR zu, jene Islands an Österreich um 62% auf 81
                      Mio. EUR. Der starke Fremdenverkehr spiegelt sich auch in der Dienstleistungs-
                      statistik wider, die aus österreichischer Sicht seit Jahren negativ ist. Aus islän-
                      discher Sicht sind mehr als 70% der gelieferten Leistungen auf den Reisever-
                      kehr zurückzuführen: Es urlauben deutlich mehr Österreicherinnen und Öster-
                      reicher in Island als umgekehrt (was in Anbetracht der Kleinheit der isländi-
                      schen Bevölkerung nicht weiter verwundert).
                      Aus österreichischer Sicht dominierten 2018 mit knapp 28% die Erbringung
                      technische Dienstleistungen die Ausfuhr-Statistik, während Urlaubsreisen der
                      Isländerinnen und Isländer in Österreich für rund 25% des Dienstleistungsvolu-
                      mens verantwortlich zeichneten. Auch Bauleistungen waren mit knapp 17% im
                      Vorjahr signifikant.

Geschäftschancen      Für österreichische Firmen bestehen auf dem kleinen isländischen Markt
                      durchaus gute Chancen, das spiegelt sich in den letzten Jahren auch in den Sta-
                      tistiken wider. Eine wachsende Bandbreite an verschiedensten Warenexporten
                      ist zu erkennen. Neben den Bereichen Maschinen- und Anlagenbau sowie Nutz-
                      fahrzeugen etc. steigt auch der Export verschiedenster Konsumgüter, die nicht
                      nur von der überschaubaren isländischen Bevölkerung, sondern v.a. auch von
                      den vielen Touristen konsumiert werden.

                      Im Anlagenbau und bei den laufenden Tourismus-/Infrastrukturprojekten bieten
                      sich österreichischen Firmen gute Chancen. Die Verkehrsinfrastruktur wird
                      dem Tourismusansturm noch lange nicht gerecht, Hotels und Freizeiteinrich-
                      tungen werden gebaut, das Superkrankenhausbau ist am Laufen und auch im
                      Schwermetallsektor und im Energiebereich wird weiter investiert. Technische
                      Leistungen und Bauleistungen aus Österreich erfreuten sich zuletzt steigender
                      Beliebtheit.

                      Beispiele einiger in den vergangenen Jahren erfolgter Lieferungen aus Öster-
                      reich nach Island sind u.a. Turbinenlieferungen durch diverse österreichische

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Firmen für Kraftwerksbauten im gesamten Land oder Anlagen für die Schwerin-
dustrie und für die erneuerbare Energieproduktion. Österreichische Firmen sind
beim Ausbau der Tourismusinfrastruktur beteiligt, ebenso sind Tourismusdienst-
leister auf der kleinen Insel aktiv. Lebensmittel Made in Austria sind regelmäßig
in den Regalen der isländischen LEH-Ketten zu finden und lassen österreichische
Besucher neben Fotos von Geysir, Gulfoss und Vulkanlandschaft auch schon ein-
mal Fotos von Supermarkt-Regalen machen.

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