AUSSEN WIRTSCHAFT WIRTSCHAFTSBERICHT SPANIEN

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AUSSEN WIRTSCHAFT WIRTSCHAFTSBERICHT SPANIEN
AUSSEN
WIRTSCHAFT
WIRTSCHAFTSBERICHT
SPANIEN

AUSSENWIRTSCHAFTSCENTER MADRID
APRIL 2021
AUSSEN WIRTSCHAFT WIRTSCHAFTSBERICHT SPANIEN
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                                          Eine Information des
                                     AußenwirtschaftsCenters Madrid

                                          Wirtschaftsdelegierter
                                              Dr. Ernst Kopp
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WIRTSCHAFTSBERICHT Spanien (2020)

•      Spaniens Wirtschaft brach Corona-bedingt um 10,8% ein
•      Nur öffentliche Ausgaben, Finanzsektor und Landwirtschaft in positivem Terrain
•      Österreichische Warenlieferungen nach Spanien erreichten 1.959,3 Mio. EUR (-21,2%)
•      Abklingen der COVID-Krise und Corona-Hilfen werden starkes Wirtschaftswachstum und
       viele Chancen für Unternehmen bringen

Wirtschaftskennzahlen
                                                                           2018           2019     2020          2021*

    Nominales Bruttoinlandsprodukt in Mrd. Euro1                           1.204          1.245    1.122         1.218
    Bruttoinlandsprodukt/Kopf zu Kaufkraftparität in US-Dollar2            40.571         42.081   39.735        42.671
    Bevölkerung in Mio.3                                                   46,7           46,7     46,7          46,7
    Reales Wirtschaftswachstum in % 4                                      2,4            2,0      -10,8         5,7
    Inflationsrate in %5                                                   1,7            0,8      -0,3          0,8
    Arbeitslosenrate in %6                                                 15,2           14,1     15,5          16,5
    Warenexporte in Mrd. Euro7                                             285,3          290,9    261,2         300,4
    Warenimporte in Mrd. Euro7                                             319,6          322,1    274,6         310,3

* Prognose

    Wirtschaftsleistung des Landes, Weltwertung:8                  Rang 14

Wirtschaftsbeziehungen mit Österreich
                                                                   2019                    2020           Veränderung zum
                                                                                                          Vorjahr in %
    Österreichische Warenexporte in Mio. Euro                      2.486                   1.959          -21,2
    Österreichische Warenimporte in Mio. Euro                      2.695                   2.432          -9,8
    Österreichische Dienstleistungsexporte in Mio. Euro9           700                     517            -26,1
    Österreichische Dienstleistungsimporte in Mio. Euro10          1.124                   678            -39,7

    Österreichische Direktinvestitionen11, Stand 2020                               1.412 MEUR
    Beschäftigte bei österr. Direktinvestitionen12 , Stand 2018:                    10.277
    Direktinvestitionen aus ES in Ö13, Stand 2020:                                  963 MEUR
    Beschäftige in Österreich bei Direktinvestitionen aus ES14 , Stand 2018:        3.411

    Wichtigster Warenexportmarkt für Österreich:                   17. Rang

1-6 Quelle: Economist Intelligence Unit
7 Quelle: ICEX, spanische Außenwirtschafts-Organisation
8 Quelle: Weltbank

9-14 Quelle: Österreichische Nationalbank

                                        Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA
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• 1. Wirtschaftslage

Wirtschaft bricht 2020    Die Wirtschaft Spaniens schloss das Vorjahr Corona-bedingt mit einem realen
um 10,8 % ein             Rückgang von 10,8% ab. Damit war Spanien weltweit die am härtesten be-
                          troffene Volkswirtschaft unter den entwickelten Ländern. Vor allem das zweite
                          Quartal, in dem Spanien in einem der strengsten Lockdowns in Europa ver-
                          harrte, fiel mit einem Minus von 21,6% auf Jahresbasis verheerend aus. Im
                          zweiten Halbjahr lag der durchschnittliche Rückgang bei 8,7%.

Nur öffentliche Ausga-    Im Vergleich zu den Vorjahren befanden sich fast alle Sektoren im freien Fall.
ben, Finanzwesen so-      Nur die öffentlichen Ausgaben (+1,4%), die gesamtwirtschaftlich wenig bedeu-
wie Landwirtschaft        tende Landwirtschaft inkl. der Fischerei (+5%) und das Finanz- und Versiche-
und Fischerei im Plus     rungswesen (+3,3%) legten real zu. Am stärksten brachen Kreativ- und Erho-
                          lungsdienstleistungen (-24,5%), Handel, Transport und Beherbergung (-24%),
                          und das Bauwesen (-14,1%) ein. Die Bruttoanlageinvestitionen gingen um
                          12,5% zurück, hier schlug der Rückgang bei den Transportmitteln (-22,6%) be-
                          sonders stark zu Buche. Die produzierende Industrie verlor 2020 10,6%, mit
                          dem geringsten Rückgang im vierten Quartal (-3,5%). Der Konsum der privaten
                          Haushalte ging um rund 12% zurück, und zugleich stieg die Sparquote von
                          6,3% im Jahr 2019 auf 14,8% der verfügbaren Haushaltseinkommen – das war
                          der höchste Wert seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1999. Insgesamt leg-
                          ten die Spanier im Vorjahr rund 109 Mrd. EUR auf die hohe Kante.

Anzahl der Unterneh-      Ende 2020 gab es in Spanien etwa 1,3 Mio. Unternehmen mit Mitarbeitenden,
men geht zurück           was einem Rückgang von 3,3% oder 44.800 Unternehmen auf Jahressicht ent-
                          spricht. Am stärksten war der relative Rückgang bei den kleinen (10 – 49 Mitar-
                          beitende -5,9%) sowie mittleren Unternehmen (50 – 259 MA, -5,2%).

Budgetdefizit bei 11%,    Aufgrund des Einnahmen-Entfalles und der stark gestiegenen Ausgaben durch
Verschuldung hoch         die Corona-Rettungspakete betrug das Budgetdefizit im Jahr 2020 knapp 11%.
                          Auf der Einnahmenseite (Bundessteuern) blieb nur die Lohnsteuer stabil, wäh-
                          rend die Einkünfte aus den Körperschaftssteuern (-33,2%) und der Mehrwert-
                          steuer (-11,5%) stark zurückgingen. Die Ausgaben stiegen um 10% oder 53
                          Mrd. EUR, was zum größten Teil auf die Kosten zur Bekämpfung der COVID-
                          Krise zurückzuführen war – unter diesem Titel wandte der Staat 44,9 Mrd. EUR
                          auf.

                          Die Gesamtverschuldung Spaniens stieg damit auf rund 116,8% des BIP - Ende
                          2019 betrug dieser Wert noch 95,5%. Ab März 2020 stieg die Gesamtverschul-
                          dung Spaniens um etwa 10,5 Mrd. EUR pro Monat.

Arbeitslosigkeit steigt   Die Corona-Krise hinterließ auch am Arbeitsmarkt tiefe Spuren. Trotz der
auf 15,5%, Kurzarbeit     Kurzarbeit-Programme der spanischen Regierung ging 2020 die Anzahl der Be-
verbreitet                schäftigten im Vergleich zum Vorjahr um rund 577.000 Beschäftigte auf 19,2
                          Mio. zurück (-2,9%), wobei die geleisteten Arbeitsstunden sogar um 10,4% fie-
                          len. Zusätzlich befanden sich am Ende des Vorjahres 755.000 Arbeitnehmende
                          in staatlich unterstützter Kurzarbeit. Von den noch zu Jahresbeginn 2020 be-
                          stehenden knapp 19,8 Mio. Arbeitsverhältnissen gingen also 6,7% verloren oder
                          konnten nur mit staatlicher Hilfe gerettet werden. Insgesamt ergab das eine Ar-
                          beitslosenrate von 15,5% (16,1% im letzten Quartal).

Preise gehen zurück -     Die Preise für Konsumenten gingen im Vorjahr um 0,3% zurück. Am stärksten
Deflation                 gingen die Preise für Transport- (-4,4%) und Telekommunikationsleistungen

                                Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA
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                         (-4,1%) nach unten, am anderen Ende der Skala lagen Lebensmittel (+1,1%) so-
                         wie Bekleidung (+0,9). Die Produzentenpreise fielen mit -4,3% noch stärker,
                         was insbesondere auf starke Rückgänge bei Energie sowie Halbfertigprodukten
                         zurückzuführen war.

Außenhandel              Der Außenhandel Spaniens ließ deutlich nach, allerdings gingen die Einfuhren
schwach…                 stärker zurück als die Ausfuhren, was zu einem deutlich vorteilhafteren Außen-
                         ergebnis führte: Nach den Statistiken der spanischen Außenwirtschaftsagentur
                         ICEX standen im Vorjahr den Ausfuhren in der Höhe von 261,2 Mrd. EUR (-10%,
                         damit ist Spanien unter den 20 größten Exporteuren weltweit) Einfuhren von
                         274,6 Mrd. EUR (-14,8%) gegenüber. Das traditionelle spanische Defizit in der
…negativer Saldo         Warenverkehrsbilanz betrug 13,4 Mrd. EUR, was einer Reduktion um 58% ent-
mehr als halbiert        sprach.

                         Die größten Exportumsätze erzielt Spanien mit folgenden Warengruppen:
                         Kraftfahrzeuge (33 Mrd. EUR, 12,6 % der Gesamtausfuhren, Verände-
                         rung -11,7%), Komponenten, Ausrüstung und Zubehör für Kraftfahrzeuge (14,9
                         Mrd. EUR, 5,7%, -18,5%), pharmazeutische Erzeugnisse (12,2 Mrd. EUR, 4,7%,
                         +6,2%), Treibstoffe und Schmiermittel (9,7 Mrd. EUR, 3,7%, -41,3%) sowie Roh-
                         produkte und Halbzeuge (8,2 Mrd. EUR, 3,2%, -9,6%).

                         Einfuhrseitig dominieren Treibstoffe und Schmiermittel (26,1 Mrd. EUR,
                         9,5%, -38,9%), Komponenten, Ausrüstung und Zubehör für Kraftfahrzeuge
                         (20,9 Mrd. EUR, 7,6%, -15,9%), pharmazeutische Erzeugnisse (14,7 Mrd. EUR,
                         5,4%, +5,7%), Kraftfahrzeuge (14,7 Mrd. EUR, 5,4%, -33,5%) sowie Produkte der
                         organischen Chemie (9,9 Mrd. EUR, 3,6%, -4,2%).

                         Zu den Hauptzielländern zählen Frankreich (16,1% der Gesamtlieferungen),
                         Deutschland (11,3%), Italien (7,8%), Portugal (7,6%) und das Vereinigte König-
                         reich (6,5%). Die Einfuhren kommen hauptsächlich aus Deutschland (12,4%),
                         China (10,7%), Frankreich (10,4%), Italien (6,5%) und den USA (5,1%).

Saldo der Leistungsbi-   Das Defizit im Warenverkehr wurde durch den positiven Saldo bei den Dienst-
lanz positiv             leistungen mehr als wettgemacht, und der Saldo der Leistungsbilanz war mit
                         7,4 Mrd. EUR positiv. Da die Corona-Situation sehr negative Auswirkungen auf
                         den spanischen Tourismus hatte (der traditionell den Löwenanteil des Dienst-
                         leistungs-Überschusses erwirtschaftet), war der positive Saldo in diesem Jahr
                         jedoch deutlich geringer aus als im Vorjahr, als er noch bei 26,6 Mrd. EUR lag.

• 2. Besondere Entwicklungen, Prognosen

Corona prägt 2020        Spanien war im Vorjahr weltweit die am stärksten vom Corona-Virus getroffene
                         entwickelte Volkswirtschaft. Neben dem menschlichen Leid (Stand Mitte April
                         2021 3,4 Mio. Fälle und 77.000 Tote) waren die wirtschaftlichen Auswirkungen
                         verheerend.

Corona-Hilfen rasch      Die Antwort der Regierung auf die Corona-Bedrohung erfolgte im Großen und
und fokussiert, jedoch   Ganzen relativ rasch und fokussiert, wobei die wesentlichen Ziele in wirtschaftli-
wenig Spielraum we-      cher Hinsicht der Erhalt der Arbeitsplätze und die Sicherung des Fortbestan-
gen Staatsverschul-      des der Unternehmen waren. Aufgrund der relativ hohen Staatsverschuldung
dung                     war der budgetäre Spielraum eingeengt, weswegen es kaum Fixkostenzu-
                         schüsse oder sonstige direkte Leistungen gab. Im Einzelnen schnürte die Re-
                         gierung folgende wesentliche Pakete, die zum Berichtszeitpunkt nach wie vor in
                         Kraft sind:

                               Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA
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Kurzarbeit              Kurzarbeitsregelung: Vorübergehende Reduktion der Arbeitszeit bis zu 100%,
                        wobei das Dienstverhältnis bestehen bleibt und auch nicht gekündigt werden
                        darf. Die Beiträge zur AL-Versicherung übernimmt die öffentliche Hand, und
                        zwar zu 100% (30% Umsatzverlust zu 2019 hatten und eine der im Gesetz angeführ-
                        ten Tätigkeiten ausführen (zB. Hotels, Gastronomie, Tourismus, Sport, Kultur).
                        Ersatzrate 20% des über die 30% hinausgehenden Umsatzausfalls (für Klein-
                        stunternehmen und EPU günstigere Regelung). Mindestens 3.000 EUR, maximal
                        200.000 EUR. Unternehmen dürfen keine Dividenden zahlen, die Gehälter der
                        Vorstandsmitglieder nicht erhöhen, nicht in Steuerparadiesen aktiv sein, müssen
                        2019 einen Gewinn gemacht haben und bis 30.6.2022 aktiv bleiben. Administra-
                        tion durch Steuerbehörden und Bundesländer (autonome Regionen).

Restrukturierung…       Restrukturierung staatlicher Kredite (3 Mrd. EUR): Fristerstreckungen sowie
                        Restrukturierungen - Umwandlung der Kredite in Partizipativkapital, Senkung
                        oder Erlass der Kreditnominale.

…und Rekapitalisie-     Rekapitalisierung von KMU (1 Mrd. EUR): Schuldtitel, Kapital und Hybridinstru-
rung                    mente mit einer Maximaldauer von 8 Jahren - Beteiligung der öffentlichen Hand
                        an Unternehmen inkl. Gewinnbeteiligung.

Aktuelles auf wko.at    Aktuelle Entwicklungen zum Thema, insbesondere auch für österreichische Ge-
                        schäftsreisende, sind auf unserer Webseite abrufbar

Erholung wird Jahre     Es ist schon jetzt klar, dass es Jahre dauern wird, bis Spanien wirtschaftlich das
dauern und viel Geld    Vorkrisenniveau erreichen wird. Zwar wird es dieses und nächstes Jahr auf-
kosten                  grund der katastrophalen Werte des Vorjahres und des Impfprogrammes ein

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                        starkes Wirtschaftswachstum geben, bis die Volkswirtschaft wieder auf dem
                        Stand von 2019 ist, wird es aber wohl bis ins Jahr 2023 hinein dauern.

Große Hoffnungen auf    Spanien setzt auch große Hoffnungen in die Hilfen der EU aus dem PEPP (Pan-
EU-Hilfen               demic Emergency Purchase Programme): Zur Abfederung der Auswirkungen
                        von Corona und zum Neustart der Wirtschaft sollen neben den eigenen Geldern
                        140 Mrd. Euro von der EU kommen, 73 Mrd. Euro davon in Form von Zuschüs-
                        sen. 72 Mrd. davon müssen bis 2023 ausgegeben werden, der Rest bis 2026.

                        Die Regierung veröffentlichte im dazu im Herbst 2020 den „PLAN DE RECU-
                        PERACIÓN, TRANSFORMACIÓN Y RESILIENCIA“, der vorsieht, dass bereits 2021
                        36 Mrd. EUR an EU-Hilfen in die Volkswirtschaft fließen sollen. Die Schwer-
                        punkte der Programme liegen in den Bereichen ökologischer Wandel, Digitali-
                        sierung und Inklusion. Die österreichischen Unternehmen werden daher in die-
                        sen Sektoren in naher Zukunft viele Chancen vorfinden, und die Zeit ist auch
                        günstig für den Zukauf von Unternehmen oder die Gründung einer Niederlas-
                        sung.

                        Von der Umsetzung des Plans erwartet sich die Regierung einen Anstieg des BIP
                        um zusätzliche 2,5% und Schaffung von über 800.000 neuen Arbeitsplätzen im
                        Zeitraum 2021-2023.

                        Die EU-Gelder werden dann fließen, wenn Spanien die Empfehlungen der
                        Kommission zu Arbeitsmarkt, Pensionen oder Staatsausgaben umsetzt. Zum
                        Teil stehen diese Empfehlungen mit den Plänen der regierenden Links-Links-
                        Koalition in Widerspruch, und es ist abzuwarten, wie sich die EU und Spanien ei-
                        nigen werden.

Positiv: Spanien hat    Wenn man der aktuellen Situation etwas Positives abgewinnen will, dann, dass
Krisenerfahrung         Spanien Krisenerfahrung hat und die Hoffnung groß ist, das Ärgste überstan-
                        den zu haben. Die Depression in den Jahren 2009 bis 2013 kostete das Land
                        insgesamt 8,8% des BIPs, und die Arbeitslosigkeit lag zweitweise deutlich höher
                        als im Jahr 2020. Auch damals entwickelte sich Spanien aus der Krise heraus zu
                        einem stabilen Land. Es gelang, das Budgetdefizit stark zu reduzieren, die Ar-
                        beitslosenzahlen zu drücken und die Basis für das im westeuropäischen Ver-
                        gleich hohe Wirtschaftswachstum zu legen. Die Hoffnung ist groß, dass das auch
                        dieses Mal wieder gelingen wird.

                        Ob das Land die wirtschaftliche Renaissance schafft, hängt auch wesentlich
                        von der Regierung ab:

2 Wahlen und kompli-    2019 gab es gleich zwei Parlamentswahlen auf nationaler Ebene: Bei den Parla-
zierte Regierungsbil-   mentswahlen im April machten die Wahlberechtigten die sozialistische PSOE
dung                    unter Pedro Sánchez zur stärksten Partei. Allerdings blieben die Kräfteverhält-
                        nisse zwischen dem linken und dem konservativen Block relativ unverändert.
                        Keiner der beiden Blöcke hatte eine Mehrheit, die zum alleinigen Regieren
                        reichte, und es kam auch nicht zu einer blockübergreifenden Zusammenarbeit.

Neuwahlen im Novem-     Nach den Neuwahlen 2019 einigten sich die beiden Linksparteien PSOE (Partido
ber 2019                Socialista Obrero Español) und UP (Unidas Podemos) auf eine Koalitionsregie-
                        rung, die allerdings mit nur 155 von 350 Sitzen nicht über eine parlamentari-
                        sche Mehrheit verfügt und vom Wohlwollen der kleineren Regional-Parteien
                        abhängig ist. So ging etwa die Abstimmung im Parlament über die neue Regie-
                        rung am 7. Jänner 2020 mit 167 zu 165 Stimmen bei 18 Enthaltungen extrem
                        knapp aus.

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                         Am 3. Dezember 2020 gelang es der spanischen Regierung, den Haushaltsvor-
                         schlag für 2021 mit einer überraschend breiten Mehrheit (188 Ja zu 154 Nein-
                         Stimmen) durch den Kongress zu bringen – gestützt auf die Stimmen katalani-
                         scher und baskischer Unabhängigkeitsparteien (ERC, PDeCAT, PNV, EH Bildu).
                         Die Regierungskoalition hat damit die wohl größte innenpolitische Hürde über-
                         wunden - das seit 2018 herrschende Budgetprovisorium konnte beendet wer-
                         den, und einer vollen vierjährigen Amtszeit von PM Pedro Sánchez steht vorerst
                         nichts mehr entgegen.

Linkes Regierungspro-    Die Koalition PSOE-UP verfolgt ein prononciert linkes Programm: Zum Jahres-
gramm                    beginn 2021 wurde

Höhere Steuern               •    die Einkommensteuer für Einkommen über 300.000 EUR um 2% auf
                                  47% erhöht,
                             •    die Kapitalertragsteuer für Einkommen über 200.000 EUR um 3% auf
                                  26% erhöht,
                             •    die Absetzbeträge für Beiträge zu Privat- und Betriebspensionen ge-
                                  senkt,
                             •    die Vermögensteuer für Vermögen ab 10 MEUR um 1% auf 3,5% ange-
                                  hoben,
                             •    die günstigere KöSt-Behandlung von Dividenden und Wertzuwächsen,
                                  die Gesellschaften zufließen, beschränkt,
                             •    die Versicherungssteuer erhöht, und
                             •    der MwSt.-Satz für gezuckerte Getränke auf 21% angehoben (mit Aus-
                                  nahme des Konsums in der Gastronomie, wo der MWSt.-Satz bei 10%
                                  bleibt).

                         Die Regierung plant, mit diesen Maßnahmen im Jahr 2021 rund 1,8 Mrd. EUR
                         einzunehmen.

                         Des Weiteren soll(en) im Laufe der Legislaturperiode:

                             •    die Arbeitgeberbeiträge zur Sozialversicherung um 7% erhöht werden,
                             •    die Mindest-Körperschaftssteuer für große Unternehmen 15% betra-
                                  gen, und Banken sowie Energieunternehmen mit 18% besteuert werden,
Entlastung kleiner Un-       •    KMU mit einem Umsatz von weniger als 1 Mio. EUR statt 25% nur 23%
ternehmen                         abgeben,
Höherer Mindestlohn          •    der gesetzliche Mindestlohn in den nächsten Jahren von derzeit 45% auf
                                  60% des Durchschnittslohns steigen,
                             •    Soziale Sicherheit, Gesundheit und Erziehung nicht privatisiert werden
                                  dürfen,
                             •    die Arbeitsmarktreformen aus den 2010er-Jahren rückgängig ge-
                                  macht werden und insbesondere Kollektivverträge gegenüber Betriebs-
                                  vereinbarungen gestärkt werden,
Neue Steuern und…            •    eine Finanztransaktionssteuer (Tobin-Steuer) von 0,2% auf Käufe und
                                  Verkäufe von Aktien spanischer Unternehmen, die über eine Marktkapi-
                                  talisierung von über 1 Mrd. EUR verfügen, eingehoben werden, und
                             •    eine Steuer („Google-Steuer“) von 3% auf alle Umsätze digitaler Unter-
                                  nehmen, deren Umsätze weltweit über 750 Mio. EUR und in Spanien
                                  über 3 Mio. EUR pro Jahr liegen, eingehoben werden.

                         Zusätzlich soll(en)

…Steueranpassungen           •    das Steuersystem ökologisiert (Spanien ist unter den letzten fünf EU-
                                  Ländern, wenn es um den prozentuellen Anteil von Ökosteuern am BIP
                                  geht),

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                            •    die Mehrwertsteuersätze für diverse Produkte und Dienstleistungen er-
                                 höht (Tabak, Wetten) oder reduziert (Damenhygiene, Dienstleistungen
                                 von Tierärzten),
                            •    die von einigen Regionen (v.a. Madrid) gewährten Abzüge bei Vermö-
                                 gens-, Erbschafts- und -Schenkungssteuer eingeschränkt und national
                                 vereinheitlicht werden.

Energiewende: Große     Eine Initiative, die Wirtschaft, Staat und Gesellschaft profund verändern wird, ist
Herausforderungen,      die Energiewende. Der Entwurf eines Gesetzes über den Klimawandel und die
große Chancen, Ver-     Energiewende hält eine Vielzahl an Maßnahmen bereit, die bis zum Jahr 2050
zicht auf Atomkraft     die Dekarbonisierung der spanischen Wirtschaft und damit die Vorgaben der EU
                        und Pariser Abkommens zur Bekämpfung des Klimawandels erreichen sollen.
                        Die derzeit noch genutzte Atomkraft soll ab Mitte der 2030er-Jahre keine Rolle
                        mehr spielen.

Spanien soll bis 2050   Das zuständige Ministerium für die Energiewende („Ministerio para la Transición
klimaneutral sein       Ecológica“) erarbeitete mittels mathematischer Modelle, die mehr als 1.000 Va-
                        riablen berücksichtigten, eine Roadmap, durch die Spanien bis 2050 klimaneut-
                        ral werden soll.

                        Die Hauptziele sind eine Reduktion der Treibhausgase um 21 % im Vergleich zu
                        1990 (aktuell befindet sich Spanien 18 % darüber), ein Anteil von 42 % an erneu-
                        erbaren Energien (74 % des erzeugten Stroms soll aus erneuerbaren Quellen
                        kommen) und eine Steigerung der Energieeffizienz um 39,6 %.

Geplantes Klima-In-     Der Maßnahmenplan kalkuliert mit rund 250.000 neuen Arbeitsplätzen (davon
vestitionsvolumen bis   rund 150.000 im Bereich der Erzeugung erneuerbarer Energie) und einem Inves-
2030 bei 236 Mrd. EUR   titionsvolumen von 236 Mrd. EUR bis 2030, von dem 80 % von der Privatwirt-
                        schaft kommen sollen.

Ab 2040 nur mehr        Im Sektor Mobilität und Transport sollen während der nächsten zehn Jahre die
emissionsfreie Fahr-    CO2-Emissionen um 28 Mio. Tonnen sinken, und 35 % jener Personenkilometer,
zeuge                   die aktuell mit Hilfe von Verbrennungsmotoren zurückgelegt werden, sollen mit-
                        tels öffentlichem Transport, per Fahrrad oder zu Fuß bewältigt werden. Der An-
                        teil erneuerbarer Energien in der Mobilität soll 2030 bei 22 % liegen. Das ent-
                        spräche rund 5 Mio. Kraftfahrzeugen. Zur Erreichung dieses Zieles sollen auch
                        rund 560 Mio. EUR an Mobilitätsförderungen und zusätzlich rund 8 Mrd. EUR für
                        den Erwerb von Elektrofahrzeugen fließen. Ab 2040 sollen dann nur noch emissi-
                        onsfreie Fahrzeuge verkauft werden.

• 3. Wirtschaftsbeziehungen mit Österreich

Waren- und Dienst-      Das Handelsvolumen zwischen Spanien und Österreich betrug 2020 5,6 Mrd.
leistungshandel brach   EUR. Davon entfielen auf den Warenverkehr 4,4 Mrd. EUR, der Dienstleistungs-
um über 20% ein         handel kam auf 1,2 Mrd. EUR. Das bedeutet einen Rückgang des bilateralen
                        Handels im Vergleich zum Vorjahr um rund 1,4 Mrd. EUR oder über 20%.

Waren-Saldo negativ     Die österreichischen Warenlieferungen nach Spanien erreichten 2020 1.959,3
                        Mio. EUR (-21,1% zum Vorjahr), die spanischen Lieferungen beliefen sich auf
                        2,432 Mrd. EUR (-9,8%). Während Spanien für Österreich der 17.-wichtigste Ex-
                        portmarkt ist, steht Österreich in Spanien an 18. Stelle.

                        Die Top-10-Produkte der österreichischen Lieferungen nach Spanien (HS

                                Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA
10

Top 10 der Warenlie-    4-Steller) sind organisch-chemische Verbindungen, Motorräder, PKW, KFZ-Zu-
ferungen                behör und –Teile, elektrische Motoren und Generatoren, immunologische Er-
                        zeugnisse und Antisera, Bautischler- und Zimmermannsarbeiten, Papier und
                        Pappe, Rohre und Hohlprofile aus Stahl sowie synthetische oder künstliche Fa-
                        sern.

Zulieferungen in die    Bei der Analyse der Zahlen sticht vor allem die Autoindustrie negativ hervor.
Autoindustrie stark     Das hat zwei Gründe:
negativ
                        Spaniens produzierende Betriebe in diesem Segment (Spanien ist der zweit-
                        größte Hersteller in Europa und der siebtgrößte weltweit) litten besonders unter
                        der Pandemie, und mit ihnen auch die österreichischen Zulieferer - die Ver-
                        luste summieren sich auf rund 347 MEUR, machen also knapp zwei Drittel der
                        Rückgänge aus.

                        Ein großer negativer Einmaleffekt ergab sich durch das Aus der Motorenferti-
                        gung bei der Opel GmbH in Wien-Aspern – damit fielen auch die Motoren-Liefe-
                        rungen an das Opelwerk in Zaragoza und 151,3 MEUR an österreichischen Liefe-
                        rungen (2019) weg.

                        Nimmt man bei den ö. Exporten 2020 und 2019 die KFZ-Positionen heraus,
                        ergibt sich ein Minus von 180 MEUR oder ein Rückgang von 9,8%, was deutlich
                        näher am durchschnittlichen Rückgang der ö. Exporte in die Top 20 der Auf-
                        nahme-Länder (-7,68%) liegt.

Stärkste Rückgänge      Neben den KFZ-Lieferungen gab es die größten absoluten Rückgänge bei
                        Phantasieschmuck (-70,3% auf 9,1 MEUR), Glückspielautomaten (-31,5% auf
                        22,7 MEUR), Motorrädern (-12,7% auf 58,7 MEUR) sowie Selbstfahrenden Pla-
                        nier- und Schürfmaschinen und Baggern (-29,8% auf 19,7 MEUR).

Top-Seller              Die größten absoluten Zuwächse gab es im Vorjahr bei Lieferungen von Alumi-
                        nium und Waren daraus (+18,3% auf 56,2 MEUR), Anderen Maschinen zum He-
                        ben, Ver- und Entladen sowie Fördern (+79,2% auf 20,2 MEUR), Elektrischen
                        Signalgeräten für Schienen (+299% auf 6,1 MEUR) und Organischen Verbindun-
                        gen (+4,8% auf 71,5 MEUR).

                        Einfuhrseitig, also bei den Bezügen aus Spanien, dominieren PKW, auch wenn
                        diese Lieferungen Corona-bedingt um 7,1% zurückgingen und noch 489 Mio.
                        EUR betrugen - Spanien ist der 7.-größte Autohersteller der Welt und der 2.-
                        größte in Europa). Dazu kommen Obst (205,6 Mio. EUR, +1,5%), pharmazeuti-
                        sche Erzeugnisse (160,5 Mio. EUR, +10,7%), organische Verbindungen
                        (157,6 Mio. EUR, +9,3%) sowie Gemüse (143,7 Mio. EUR, -1,1%).

Österreichischer        Den österreichischen Dienstleistungsexporten von 517 Mio. EUR (-26,1% zum
Dienstleistungs-Saldo   Vorjahr) standen im Vorjahr spanische Dienstleistungsexporte von 678 Mio.
ebenfalls negativ       EUR (-39,7%) gegenüber. Für dieses spanische Plus zeichnete ganz überwie-
                        gend der Reiseverkehr verantwortlich, wo Spanien einen Überschuss von 125
                        Mio. EUR erwirtschaftete (österreichische DL-Exporte in diesem Bereich 50 Mio.
                        EUR, -64% zum Vorjahr; spanische DL-Exporte 175 Mio. EUR, -66% zum Vor-
                        jahr). Weitere signifikante Überschüsse Spaniens bestehen bei den Sonstigen
                        unternehmensbezogene Dienstleistungen (+50 Mio. EUR), während Österreich
                        bei Finanz-Dienstleistungen (+34 Mio. EUR) oder Transport-Dienstleistungen
                        (+16 Mio. EUR) die Nase vorn hat.

Mehr FDI von Öster-     Bei den Direktinvestitionen ist wiederum ein stärkeres Engagement Öster-
reich in Spanien als

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umgekehrt               reichs in Spanien als umgekehrt zu verzeichnen: Österreichischen Direktinves-
                        titionen in Spanien von 1,412 Mrd. EUR (rund 10.300 Beschäftigte) standen 2020
                        spanische Investitionen in Österreich in der Höhe von 963 Mio. EUR mit rund
                        3.400 Beschäftigten gegenüber. Während der Bestand an österreichischen Di-
                        rektinvestitionen im Vorjahr also um knapp 14% abnahm, legte der spanische
                        Bestand in Österreich gleich um 54% zu.

                        Das Gros der österreichischen Direktinvestitionen bezieht sich auf Katalonien
                        (103 Niederlassungen) und den Großraum Madrid (82 Niederlassungen), danach
                        folgen mit großem Abstand Valencia und das Baskenland (je 14). Insgesamt gibt
                        es in Spanien rund 270 Niederlassungen österreichischer Unternehmen (Toch-
                        ter oder Schwester). Diese Zahl steigt, da es praktisch keine Schließungen gibt
                        und laufend Niederlassungen mit österreichischem Stammkapital gegründet
                        werden. Die Gründung einer Niederlassung ist nicht nur mit Blick auf Spanien
                        (und Portugal) interessant, sondern kann auch eine sehr gute Entscheidung zur
                        Bearbeitung des gesamten lateinamerikanischen Raums sein – etwa wenn es
                        um die Kooperation mit den zahlreichen spanischen Unternehmen geht, die dort
                        stark verankert sind.

                        In Summe (Waren, Dienstleistungen und Direktinvestitionen) waren Spanien und
                        Österreich im Vorjahr also durch ein Volumen von rund 8 Mrd. EUR (-14,3%)
                        miteinander verbunden. Die „aktive“ österreichische Seite liegt bei rund 3,9 Mrd.
                        EUR, dem entsprechend kommen die spanischen Lieferungen und Investitionen
                        auf etwa 4,1 Mrd. EUR.

Chancen: Aktuell        Viele österreichische Unternehmen sind in Spanien bereits präsent und erfolg-
Hausaufgaben ma-        reich. Auch Neueinsteiger haben gute Chancen; sie sollten aber in der aktuellen
chen; später konkrete   Phase zuerst den Markt strategisch aufbereiten, Informationen sammeln und
Geschäftschancen ver-   erste Kontakte knüpfen. Erst mit dem Abklingen der Corona-Krise und dem
folgen                  dann zu erwartenden starken Wirtschaftswachstum voraussichtlich im zweiten
                        Halbjahr 2021 sollten konkrete Vertriebs- und Absatzschritte unternommen
                        werden. Zusätzlich zu den durch die Corona-Pakete besonders geförderten
                        Branchen gibt es Chancen bei der Lieferung von Maschinen, Anlagen und Zwi-
                        schenprodukten an die Industrie, bei der Ausstattung von Gebäuden und Kom-
                        munen mit smarten Lösungen oder bei designaffinen und innovativen Konsum-
                        artikeln. Ebenso bieten der stark wachsende Gesundheitssektor oder der Be-
                        reich Sicherheit viel Potenzial. Und schließlich eröffnen die Energiewende und
                        das gestiegene Umweltbewusstsein viele Möglichkeiten.

Österreichische Er-     Abschließend einige aktuelle Erfolge österreichischer Unternehmen in Spanien:
folge
                        Im September 2019 eröffnete der bargeldlose Zahlungsdienstleister DaoPay
                        eine Niederlassung in Barcelona, die DaoPays Lösungen für die Verarbeitung
                        von Zahlungstransaktionen in Südeuropa und Südamerika vertreiben wird.

                        Im Dezember 2019 nahm Österreich an der COP 25, der Konferenz der Verein-
                        ten Nationen zur Bekämpfung des Klimawandels, teil. In Madrid präsentierten
                        elf österreichische Unternehmen in einem Workshop ihre zukunftsweisenden
                        Produkte und Dienstleistungen für eine sauberere, gerechtere und smartere
                        Welt. Das Event wurde von der zu diesem Zeitpunkt amtierenden österreichi-
                        schen Umweltministerin, Maria Patek, und der Vizepräsidentin der Wirtschafts-
                        kammer Österreich, Mag. Ulrike Rabmer-Koller, eröffnet.

                        Bereits zu Beginn der COP 25 reiste Bundespräsident Dr. Alexander Van der
                        Bellen zur COP 25, absolvierte höchstrangige Treffen und besuchte die Leicht-
                        athletikhalle „Gallur“, welche durch das österreichische Holzbau-Unternehmen

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Wiehag mit einem klimaeffektiven und CO2-effizienten Holzdach ausgestattet
wurde.

Die österreichische Bildungs- und Personalentwicklungs-Agentur Talenteent-
wicklung Missethon GmbH schloss mit dem spanischen Unternehmen
Bridge4Mobility im Februar 2020 eine Kooperationsvereinbarung zur Be-
rufs-Ausbildung und Vermittlung von Jugendlichen. Bereits seit einigen Jahren
ist Missethon mit mehreren Standorten in ganz Spanien erfolgreich in der Rek-
rutierung, qualitativ hochwertigen Ausbildung und Vermittlung spanischer Ar-
beitskräfte nach Österreich tätig.

Banner GmbH eröffnete eine Niederlassung in Madrid. Seit 1. März 2020 ist die
Tochterfirma im Betrieb.

Die TGW Logistics Group errichtete in der Zentrale des spanischen Textilkon-
zerns MANGO in Lliçà d'Amunt in der Nähe von Barcelona ein hochautomatisier-
tes Multichannel-Distributionszentrum, über welches mehr als 2.200 Filialen in
über 100 Ländern beliefert werden.

Mitte des Jahres eröffnete der österreichische Immobilien-Investor und -Ent-
wickler Arnold Investments eine Niederlassung in Madrid.

Das FinTech (und einzige österreichische Unicorn) BitPanda stieg im Vorjahr in
den spanischen Markt ein. Das Unternehmen, gegründet 2014, ermöglicht über
seine Trading-Lösungen innovative Möglichkeiten, unter anderem in Kryptowäh-
rungen und Edelmetalle zu investieren.

Im letzten Quartal 2020 eröffnete Team 7, der österreichische Premiumherstel-
ler von Möbeln, einen Showroom und seinen ersten spanischen Point of Sale in
Barcelona.

Am Ende des Jahres gewann Tyromotion, ein Grazer Unternehmen, das sich
zum Ziel setzt, Patientinnen und Patienten mit neurologischen Einschränkun-
gen über modernste Technologien wie Robotik, Sensorik, Virtual Reality und
Gamification ihre Unabhängigkeit und Lebensqualität zurückzugeben, einen
Millionenauftrag in Spanien.

Im Februar 2021 eröffnete die in der HR-Unternehmensberatung tätige ISG
Gruppe zusätzlich zu ihren Headquarters in Madrid eine Filiale in Barcelona.

Ebenfalls im Februar 2021 übernahm das österreichische Startup AppRadar
seinen spanischen Mitbewerber TheTool. AppRadar ist ein Experte im App-
Marketing und stellt seinen Kunden, App-Entwicklern wie Rovio Entertainment,
Wargaming oder DEGIRO, viele Instrumente zur organischen Kundenakquise
Verfügung,

GoStudent, gründete im ersten Quartal eine Niederlassung in Madrid. Mit der-
zeit rund 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern forciert das Unternehmen, das
individuelle Nachhilfestunden vermittelt und europaweit bereits 10.000 Kun-
dinnen und Kunden hat sowie rund 350.000 Nachhilfestunden pro Monat abwi-
ckelt, den Marktausbau in Spanien.

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