AUSSEN WIRTSCHAFT WIRTSCHAFTSBERICHT SPANIEN
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2 Eine Information des AußenwirtschaftsCenters Madrid Wirtschaftsdelegierter Dr. Ernst Kopp T +34 91 556 43 58 E madrid@wko.at W wko.at/aussenwirtschaft/es HEAD OFFICE Dr. Franz Schröder T 05 90 900 4205 E aussenwirtschaft.westeuropa@wko.at fb.com/aussenwirtschaft twitter.com/wko_aw linkedIn.com/company/aussenwirtschaft-austria youtube.com/aussenwirtschaft flickr.com/aussenwirtschaftaustria www.austria-ist-ueberall.at Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, insbesondere die Rechte der Verbreitung, der Vervielfälti- gung, der Übersetzung, des Nachdrucks und die Wiedergabe auf fotomechanischem oder ähnlichem Wege durch Fotokopie, Mikrofilm oder andere elektronische Verfahren sowie der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, der Wirtschaftskammer Österreich – AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA vorbehalten. Die Wiedergabe mit Quellenangabe ist vorbehaltlich anders lautender Bestimmungen ge- stattet. Es wird darauf hingewiesen, dass alle Angaben trotz sorgfältiger Bearbeitung ohne Gewähr erfolgen und eine Haftung der Wirtschaftskammer Österreich – AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA ausgeschlossen ist. Darüber hinaus ist jede gewerbliche Nutzung dieses Werkes der Wirtschaftskammer Österreich – AUSSENWIRT- SCHAFT AUSTRIA vorbehalten. © AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA DER WKÖ Offenlegung nach § 25 Mediengesetz i.d.g.F. Herausgeber, Medieninhaber (Verleger) und Hersteller: WIRTSCHAFTSKAMMER ÖSTERREICH / AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA Wiedner Hauptstraße 63, 1045 Wien Redaktion: AUSSENWIRTSCHAFTSCENTER MADRID, T +34 91 556 43 58, F +34 91 556 99 91 E madrid@wko.at, W wko.at/aussenwirtschaft/es Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA
3 WIRTSCHAFTSBERICHT Spanien (2020) • Spaniens Wirtschaft brach Corona-bedingt um 10,8% ein • Nur öffentliche Ausgaben, Finanzsektor und Landwirtschaft in positivem Terrain • Österreichische Warenlieferungen nach Spanien erreichten 1.959,3 Mio. EUR (-21,2%) • Abklingen der COVID-Krise und Corona-Hilfen werden starkes Wirtschaftswachstum und viele Chancen für Unternehmen bringen Wirtschaftskennzahlen 2018 2019 2020 2021* Nominales Bruttoinlandsprodukt in Mrd. Euro1 1.204 1.245 1.122 1.218 Bruttoinlandsprodukt/Kopf zu Kaufkraftparität in US-Dollar2 40.571 42.081 39.735 42.671 Bevölkerung in Mio.3 46,7 46,7 46,7 46,7 Reales Wirtschaftswachstum in % 4 2,4 2,0 -10,8 5,7 Inflationsrate in %5 1,7 0,8 -0,3 0,8 Arbeitslosenrate in %6 15,2 14,1 15,5 16,5 Warenexporte in Mrd. Euro7 285,3 290,9 261,2 300,4 Warenimporte in Mrd. Euro7 319,6 322,1 274,6 310,3 * Prognose Wirtschaftsleistung des Landes, Weltwertung:8 Rang 14 Wirtschaftsbeziehungen mit Österreich 2019 2020 Veränderung zum Vorjahr in % Österreichische Warenexporte in Mio. Euro 2.486 1.959 -21,2 Österreichische Warenimporte in Mio. Euro 2.695 2.432 -9,8 Österreichische Dienstleistungsexporte in Mio. Euro9 700 517 -26,1 Österreichische Dienstleistungsimporte in Mio. Euro10 1.124 678 -39,7 Österreichische Direktinvestitionen11, Stand 2020 1.412 MEUR Beschäftigte bei österr. Direktinvestitionen12 , Stand 2018: 10.277 Direktinvestitionen aus ES in Ö13, Stand 2020: 963 MEUR Beschäftige in Österreich bei Direktinvestitionen aus ES14 , Stand 2018: 3.411 Wichtigster Warenexportmarkt für Österreich: 17. Rang 1-6 Quelle: Economist Intelligence Unit 7 Quelle: ICEX, spanische Außenwirtschafts-Organisation 8 Quelle: Weltbank 9-14 Quelle: Österreichische Nationalbank Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA
4 • 1. Wirtschaftslage Wirtschaft bricht 2020 Die Wirtschaft Spaniens schloss das Vorjahr Corona-bedingt mit einem realen um 10,8 % ein Rückgang von 10,8% ab. Damit war Spanien weltweit die am härtesten be- troffene Volkswirtschaft unter den entwickelten Ländern. Vor allem das zweite Quartal, in dem Spanien in einem der strengsten Lockdowns in Europa ver- harrte, fiel mit einem Minus von 21,6% auf Jahresbasis verheerend aus. Im zweiten Halbjahr lag der durchschnittliche Rückgang bei 8,7%. Nur öffentliche Ausga- Im Vergleich zu den Vorjahren befanden sich fast alle Sektoren im freien Fall. ben, Finanzwesen so- Nur die öffentlichen Ausgaben (+1,4%), die gesamtwirtschaftlich wenig bedeu- wie Landwirtschaft tende Landwirtschaft inkl. der Fischerei (+5%) und das Finanz- und Versiche- und Fischerei im Plus rungswesen (+3,3%) legten real zu. Am stärksten brachen Kreativ- und Erho- lungsdienstleistungen (-24,5%), Handel, Transport und Beherbergung (-24%), und das Bauwesen (-14,1%) ein. Die Bruttoanlageinvestitionen gingen um 12,5% zurück, hier schlug der Rückgang bei den Transportmitteln (-22,6%) be- sonders stark zu Buche. Die produzierende Industrie verlor 2020 10,6%, mit dem geringsten Rückgang im vierten Quartal (-3,5%). Der Konsum der privaten Haushalte ging um rund 12% zurück, und zugleich stieg die Sparquote von 6,3% im Jahr 2019 auf 14,8% der verfügbaren Haushaltseinkommen – das war der höchste Wert seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1999. Insgesamt leg- ten die Spanier im Vorjahr rund 109 Mrd. EUR auf die hohe Kante. Anzahl der Unterneh- Ende 2020 gab es in Spanien etwa 1,3 Mio. Unternehmen mit Mitarbeitenden, men geht zurück was einem Rückgang von 3,3% oder 44.800 Unternehmen auf Jahressicht ent- spricht. Am stärksten war der relative Rückgang bei den kleinen (10 – 49 Mitar- beitende -5,9%) sowie mittleren Unternehmen (50 – 259 MA, -5,2%). Budgetdefizit bei 11%, Aufgrund des Einnahmen-Entfalles und der stark gestiegenen Ausgaben durch Verschuldung hoch die Corona-Rettungspakete betrug das Budgetdefizit im Jahr 2020 knapp 11%. Auf der Einnahmenseite (Bundessteuern) blieb nur die Lohnsteuer stabil, wäh- rend die Einkünfte aus den Körperschaftssteuern (-33,2%) und der Mehrwert- steuer (-11,5%) stark zurückgingen. Die Ausgaben stiegen um 10% oder 53 Mrd. EUR, was zum größten Teil auf die Kosten zur Bekämpfung der COVID- Krise zurückzuführen war – unter diesem Titel wandte der Staat 44,9 Mrd. EUR auf. Die Gesamtverschuldung Spaniens stieg damit auf rund 116,8% des BIP - Ende 2019 betrug dieser Wert noch 95,5%. Ab März 2020 stieg die Gesamtverschul- dung Spaniens um etwa 10,5 Mrd. EUR pro Monat. Arbeitslosigkeit steigt Die Corona-Krise hinterließ auch am Arbeitsmarkt tiefe Spuren. Trotz der auf 15,5%, Kurzarbeit Kurzarbeit-Programme der spanischen Regierung ging 2020 die Anzahl der Be- verbreitet schäftigten im Vergleich zum Vorjahr um rund 577.000 Beschäftigte auf 19,2 Mio. zurück (-2,9%), wobei die geleisteten Arbeitsstunden sogar um 10,4% fie- len. Zusätzlich befanden sich am Ende des Vorjahres 755.000 Arbeitnehmende in staatlich unterstützter Kurzarbeit. Von den noch zu Jahresbeginn 2020 be- stehenden knapp 19,8 Mio. Arbeitsverhältnissen gingen also 6,7% verloren oder konnten nur mit staatlicher Hilfe gerettet werden. Insgesamt ergab das eine Ar- beitslosenrate von 15,5% (16,1% im letzten Quartal). Preise gehen zurück - Die Preise für Konsumenten gingen im Vorjahr um 0,3% zurück. Am stärksten Deflation gingen die Preise für Transport- (-4,4%) und Telekommunikationsleistungen Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA
5 (-4,1%) nach unten, am anderen Ende der Skala lagen Lebensmittel (+1,1%) so- wie Bekleidung (+0,9). Die Produzentenpreise fielen mit -4,3% noch stärker, was insbesondere auf starke Rückgänge bei Energie sowie Halbfertigprodukten zurückzuführen war. Außenhandel Der Außenhandel Spaniens ließ deutlich nach, allerdings gingen die Einfuhren schwach… stärker zurück als die Ausfuhren, was zu einem deutlich vorteilhafteren Außen- ergebnis führte: Nach den Statistiken der spanischen Außenwirtschaftsagentur ICEX standen im Vorjahr den Ausfuhren in der Höhe von 261,2 Mrd. EUR (-10%, damit ist Spanien unter den 20 größten Exporteuren weltweit) Einfuhren von 274,6 Mrd. EUR (-14,8%) gegenüber. Das traditionelle spanische Defizit in der …negativer Saldo Warenverkehrsbilanz betrug 13,4 Mrd. EUR, was einer Reduktion um 58% ent- mehr als halbiert sprach. Die größten Exportumsätze erzielt Spanien mit folgenden Warengruppen: Kraftfahrzeuge (33 Mrd. EUR, 12,6 % der Gesamtausfuhren, Verände- rung -11,7%), Komponenten, Ausrüstung und Zubehör für Kraftfahrzeuge (14,9 Mrd. EUR, 5,7%, -18,5%), pharmazeutische Erzeugnisse (12,2 Mrd. EUR, 4,7%, +6,2%), Treibstoffe und Schmiermittel (9,7 Mrd. EUR, 3,7%, -41,3%) sowie Roh- produkte und Halbzeuge (8,2 Mrd. EUR, 3,2%, -9,6%). Einfuhrseitig dominieren Treibstoffe und Schmiermittel (26,1 Mrd. EUR, 9,5%, -38,9%), Komponenten, Ausrüstung und Zubehör für Kraftfahrzeuge (20,9 Mrd. EUR, 7,6%, -15,9%), pharmazeutische Erzeugnisse (14,7 Mrd. EUR, 5,4%, +5,7%), Kraftfahrzeuge (14,7 Mrd. EUR, 5,4%, -33,5%) sowie Produkte der organischen Chemie (9,9 Mrd. EUR, 3,6%, -4,2%). Zu den Hauptzielländern zählen Frankreich (16,1% der Gesamtlieferungen), Deutschland (11,3%), Italien (7,8%), Portugal (7,6%) und das Vereinigte König- reich (6,5%). Die Einfuhren kommen hauptsächlich aus Deutschland (12,4%), China (10,7%), Frankreich (10,4%), Italien (6,5%) und den USA (5,1%). Saldo der Leistungsbi- Das Defizit im Warenverkehr wurde durch den positiven Saldo bei den Dienst- lanz positiv leistungen mehr als wettgemacht, und der Saldo der Leistungsbilanz war mit 7,4 Mrd. EUR positiv. Da die Corona-Situation sehr negative Auswirkungen auf den spanischen Tourismus hatte (der traditionell den Löwenanteil des Dienst- leistungs-Überschusses erwirtschaftet), war der positive Saldo in diesem Jahr jedoch deutlich geringer aus als im Vorjahr, als er noch bei 26,6 Mrd. EUR lag. • 2. Besondere Entwicklungen, Prognosen Corona prägt 2020 Spanien war im Vorjahr weltweit die am stärksten vom Corona-Virus getroffene entwickelte Volkswirtschaft. Neben dem menschlichen Leid (Stand Mitte April 2021 3,4 Mio. Fälle und 77.000 Tote) waren die wirtschaftlichen Auswirkungen verheerend. Corona-Hilfen rasch Die Antwort der Regierung auf die Corona-Bedrohung erfolgte im Großen und und fokussiert, jedoch Ganzen relativ rasch und fokussiert, wobei die wesentlichen Ziele in wirtschaftli- wenig Spielraum we- cher Hinsicht der Erhalt der Arbeitsplätze und die Sicherung des Fortbestan- gen Staatsverschul- des der Unternehmen waren. Aufgrund der relativ hohen Staatsverschuldung dung war der budgetäre Spielraum eingeengt, weswegen es kaum Fixkostenzu- schüsse oder sonstige direkte Leistungen gab. Im Einzelnen schnürte die Re- gierung folgende wesentliche Pakete, die zum Berichtszeitpunkt nach wie vor in Kraft sind: Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA
6 Kurzarbeit Kurzarbeitsregelung: Vorübergehende Reduktion der Arbeitszeit bis zu 100%, wobei das Dienstverhältnis bestehen bleibt und auch nicht gekündigt werden darf. Die Beiträge zur AL-Versicherung übernimmt die öffentliche Hand, und zwar zu 100% (30% Umsatzverlust zu 2019 hatten und eine der im Gesetz angeführ- ten Tätigkeiten ausführen (zB. Hotels, Gastronomie, Tourismus, Sport, Kultur). Ersatzrate 20% des über die 30% hinausgehenden Umsatzausfalls (für Klein- stunternehmen und EPU günstigere Regelung). Mindestens 3.000 EUR, maximal 200.000 EUR. Unternehmen dürfen keine Dividenden zahlen, die Gehälter der Vorstandsmitglieder nicht erhöhen, nicht in Steuerparadiesen aktiv sein, müssen 2019 einen Gewinn gemacht haben und bis 30.6.2022 aktiv bleiben. Administra- tion durch Steuerbehörden und Bundesländer (autonome Regionen). Restrukturierung… Restrukturierung staatlicher Kredite (3 Mrd. EUR): Fristerstreckungen sowie Restrukturierungen - Umwandlung der Kredite in Partizipativkapital, Senkung oder Erlass der Kreditnominale. …und Rekapitalisie- Rekapitalisierung von KMU (1 Mrd. EUR): Schuldtitel, Kapital und Hybridinstru- rung mente mit einer Maximaldauer von 8 Jahren - Beteiligung der öffentlichen Hand an Unternehmen inkl. Gewinnbeteiligung. Aktuelles auf wko.at Aktuelle Entwicklungen zum Thema, insbesondere auch für österreichische Ge- schäftsreisende, sind auf unserer Webseite abrufbar Erholung wird Jahre Es ist schon jetzt klar, dass es Jahre dauern wird, bis Spanien wirtschaftlich das dauern und viel Geld Vorkrisenniveau erreichen wird. Zwar wird es dieses und nächstes Jahr auf- kosten grund der katastrophalen Werte des Vorjahres und des Impfprogrammes ein Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA
7 starkes Wirtschaftswachstum geben, bis die Volkswirtschaft wieder auf dem Stand von 2019 ist, wird es aber wohl bis ins Jahr 2023 hinein dauern. Große Hoffnungen auf Spanien setzt auch große Hoffnungen in die Hilfen der EU aus dem PEPP (Pan- EU-Hilfen demic Emergency Purchase Programme): Zur Abfederung der Auswirkungen von Corona und zum Neustart der Wirtschaft sollen neben den eigenen Geldern 140 Mrd. Euro von der EU kommen, 73 Mrd. Euro davon in Form von Zuschüs- sen. 72 Mrd. davon müssen bis 2023 ausgegeben werden, der Rest bis 2026. Die Regierung veröffentlichte im dazu im Herbst 2020 den „PLAN DE RECU- PERACIÓN, TRANSFORMACIÓN Y RESILIENCIA“, der vorsieht, dass bereits 2021 36 Mrd. EUR an EU-Hilfen in die Volkswirtschaft fließen sollen. Die Schwer- punkte der Programme liegen in den Bereichen ökologischer Wandel, Digitali- sierung und Inklusion. Die österreichischen Unternehmen werden daher in die- sen Sektoren in naher Zukunft viele Chancen vorfinden, und die Zeit ist auch günstig für den Zukauf von Unternehmen oder die Gründung einer Niederlas- sung. Von der Umsetzung des Plans erwartet sich die Regierung einen Anstieg des BIP um zusätzliche 2,5% und Schaffung von über 800.000 neuen Arbeitsplätzen im Zeitraum 2021-2023. Die EU-Gelder werden dann fließen, wenn Spanien die Empfehlungen der Kommission zu Arbeitsmarkt, Pensionen oder Staatsausgaben umsetzt. Zum Teil stehen diese Empfehlungen mit den Plänen der regierenden Links-Links- Koalition in Widerspruch, und es ist abzuwarten, wie sich die EU und Spanien ei- nigen werden. Positiv: Spanien hat Wenn man der aktuellen Situation etwas Positives abgewinnen will, dann, dass Krisenerfahrung Spanien Krisenerfahrung hat und die Hoffnung groß ist, das Ärgste überstan- den zu haben. Die Depression in den Jahren 2009 bis 2013 kostete das Land insgesamt 8,8% des BIPs, und die Arbeitslosigkeit lag zweitweise deutlich höher als im Jahr 2020. Auch damals entwickelte sich Spanien aus der Krise heraus zu einem stabilen Land. Es gelang, das Budgetdefizit stark zu reduzieren, die Ar- beitslosenzahlen zu drücken und die Basis für das im westeuropäischen Ver- gleich hohe Wirtschaftswachstum zu legen. Die Hoffnung ist groß, dass das auch dieses Mal wieder gelingen wird. Ob das Land die wirtschaftliche Renaissance schafft, hängt auch wesentlich von der Regierung ab: 2 Wahlen und kompli- 2019 gab es gleich zwei Parlamentswahlen auf nationaler Ebene: Bei den Parla- zierte Regierungsbil- mentswahlen im April machten die Wahlberechtigten die sozialistische PSOE dung unter Pedro Sánchez zur stärksten Partei. Allerdings blieben die Kräfteverhält- nisse zwischen dem linken und dem konservativen Block relativ unverändert. Keiner der beiden Blöcke hatte eine Mehrheit, die zum alleinigen Regieren reichte, und es kam auch nicht zu einer blockübergreifenden Zusammenarbeit. Neuwahlen im Novem- Nach den Neuwahlen 2019 einigten sich die beiden Linksparteien PSOE (Partido ber 2019 Socialista Obrero Español) und UP (Unidas Podemos) auf eine Koalitionsregie- rung, die allerdings mit nur 155 von 350 Sitzen nicht über eine parlamentari- sche Mehrheit verfügt und vom Wohlwollen der kleineren Regional-Parteien abhängig ist. So ging etwa die Abstimmung im Parlament über die neue Regie- rung am 7. Jänner 2020 mit 167 zu 165 Stimmen bei 18 Enthaltungen extrem knapp aus. Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA
8 Am 3. Dezember 2020 gelang es der spanischen Regierung, den Haushaltsvor- schlag für 2021 mit einer überraschend breiten Mehrheit (188 Ja zu 154 Nein- Stimmen) durch den Kongress zu bringen – gestützt auf die Stimmen katalani- scher und baskischer Unabhängigkeitsparteien (ERC, PDeCAT, PNV, EH Bildu). Die Regierungskoalition hat damit die wohl größte innenpolitische Hürde über- wunden - das seit 2018 herrschende Budgetprovisorium konnte beendet wer- den, und einer vollen vierjährigen Amtszeit von PM Pedro Sánchez steht vorerst nichts mehr entgegen. Linkes Regierungspro- Die Koalition PSOE-UP verfolgt ein prononciert linkes Programm: Zum Jahres- gramm beginn 2021 wurde Höhere Steuern • die Einkommensteuer für Einkommen über 300.000 EUR um 2% auf 47% erhöht, • die Kapitalertragsteuer für Einkommen über 200.000 EUR um 3% auf 26% erhöht, • die Absetzbeträge für Beiträge zu Privat- und Betriebspensionen ge- senkt, • die Vermögensteuer für Vermögen ab 10 MEUR um 1% auf 3,5% ange- hoben, • die günstigere KöSt-Behandlung von Dividenden und Wertzuwächsen, die Gesellschaften zufließen, beschränkt, • die Versicherungssteuer erhöht, und • der MwSt.-Satz für gezuckerte Getränke auf 21% angehoben (mit Aus- nahme des Konsums in der Gastronomie, wo der MWSt.-Satz bei 10% bleibt). Die Regierung plant, mit diesen Maßnahmen im Jahr 2021 rund 1,8 Mrd. EUR einzunehmen. Des Weiteren soll(en) im Laufe der Legislaturperiode: • die Arbeitgeberbeiträge zur Sozialversicherung um 7% erhöht werden, • die Mindest-Körperschaftssteuer für große Unternehmen 15% betra- gen, und Banken sowie Energieunternehmen mit 18% besteuert werden, Entlastung kleiner Un- • KMU mit einem Umsatz von weniger als 1 Mio. EUR statt 25% nur 23% ternehmen abgeben, Höherer Mindestlohn • der gesetzliche Mindestlohn in den nächsten Jahren von derzeit 45% auf 60% des Durchschnittslohns steigen, • Soziale Sicherheit, Gesundheit und Erziehung nicht privatisiert werden dürfen, • die Arbeitsmarktreformen aus den 2010er-Jahren rückgängig ge- macht werden und insbesondere Kollektivverträge gegenüber Betriebs- vereinbarungen gestärkt werden, Neue Steuern und… • eine Finanztransaktionssteuer (Tobin-Steuer) von 0,2% auf Käufe und Verkäufe von Aktien spanischer Unternehmen, die über eine Marktkapi- talisierung von über 1 Mrd. EUR verfügen, eingehoben werden, und • eine Steuer („Google-Steuer“) von 3% auf alle Umsätze digitaler Unter- nehmen, deren Umsätze weltweit über 750 Mio. EUR und in Spanien über 3 Mio. EUR pro Jahr liegen, eingehoben werden. Zusätzlich soll(en) …Steueranpassungen • das Steuersystem ökologisiert (Spanien ist unter den letzten fünf EU- Ländern, wenn es um den prozentuellen Anteil von Ökosteuern am BIP geht), Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA
9 • die Mehrwertsteuersätze für diverse Produkte und Dienstleistungen er- höht (Tabak, Wetten) oder reduziert (Damenhygiene, Dienstleistungen von Tierärzten), • die von einigen Regionen (v.a. Madrid) gewährten Abzüge bei Vermö- gens-, Erbschafts- und -Schenkungssteuer eingeschränkt und national vereinheitlicht werden. Energiewende: Große Eine Initiative, die Wirtschaft, Staat und Gesellschaft profund verändern wird, ist Herausforderungen, die Energiewende. Der Entwurf eines Gesetzes über den Klimawandel und die große Chancen, Ver- Energiewende hält eine Vielzahl an Maßnahmen bereit, die bis zum Jahr 2050 zicht auf Atomkraft die Dekarbonisierung der spanischen Wirtschaft und damit die Vorgaben der EU und Pariser Abkommens zur Bekämpfung des Klimawandels erreichen sollen. Die derzeit noch genutzte Atomkraft soll ab Mitte der 2030er-Jahre keine Rolle mehr spielen. Spanien soll bis 2050 Das zuständige Ministerium für die Energiewende („Ministerio para la Transición klimaneutral sein Ecológica“) erarbeitete mittels mathematischer Modelle, die mehr als 1.000 Va- riablen berücksichtigten, eine Roadmap, durch die Spanien bis 2050 klimaneut- ral werden soll. Die Hauptziele sind eine Reduktion der Treibhausgase um 21 % im Vergleich zu 1990 (aktuell befindet sich Spanien 18 % darüber), ein Anteil von 42 % an erneu- erbaren Energien (74 % des erzeugten Stroms soll aus erneuerbaren Quellen kommen) und eine Steigerung der Energieeffizienz um 39,6 %. Geplantes Klima-In- Der Maßnahmenplan kalkuliert mit rund 250.000 neuen Arbeitsplätzen (davon vestitionsvolumen bis rund 150.000 im Bereich der Erzeugung erneuerbarer Energie) und einem Inves- 2030 bei 236 Mrd. EUR titionsvolumen von 236 Mrd. EUR bis 2030, von dem 80 % von der Privatwirt- schaft kommen sollen. Ab 2040 nur mehr Im Sektor Mobilität und Transport sollen während der nächsten zehn Jahre die emissionsfreie Fahr- CO2-Emissionen um 28 Mio. Tonnen sinken, und 35 % jener Personenkilometer, zeuge die aktuell mit Hilfe von Verbrennungsmotoren zurückgelegt werden, sollen mit- tels öffentlichem Transport, per Fahrrad oder zu Fuß bewältigt werden. Der An- teil erneuerbarer Energien in der Mobilität soll 2030 bei 22 % liegen. Das ent- spräche rund 5 Mio. Kraftfahrzeugen. Zur Erreichung dieses Zieles sollen auch rund 560 Mio. EUR an Mobilitätsförderungen und zusätzlich rund 8 Mrd. EUR für den Erwerb von Elektrofahrzeugen fließen. Ab 2040 sollen dann nur noch emissi- onsfreie Fahrzeuge verkauft werden. • 3. Wirtschaftsbeziehungen mit Österreich Waren- und Dienst- Das Handelsvolumen zwischen Spanien und Österreich betrug 2020 5,6 Mrd. leistungshandel brach EUR. Davon entfielen auf den Warenverkehr 4,4 Mrd. EUR, der Dienstleistungs- um über 20% ein handel kam auf 1,2 Mrd. EUR. Das bedeutet einen Rückgang des bilateralen Handels im Vergleich zum Vorjahr um rund 1,4 Mrd. EUR oder über 20%. Waren-Saldo negativ Die österreichischen Warenlieferungen nach Spanien erreichten 2020 1.959,3 Mio. EUR (-21,1% zum Vorjahr), die spanischen Lieferungen beliefen sich auf 2,432 Mrd. EUR (-9,8%). Während Spanien für Österreich der 17.-wichtigste Ex- portmarkt ist, steht Österreich in Spanien an 18. Stelle. Die Top-10-Produkte der österreichischen Lieferungen nach Spanien (HS Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA
10 Top 10 der Warenlie- 4-Steller) sind organisch-chemische Verbindungen, Motorräder, PKW, KFZ-Zu- ferungen behör und –Teile, elektrische Motoren und Generatoren, immunologische Er- zeugnisse und Antisera, Bautischler- und Zimmermannsarbeiten, Papier und Pappe, Rohre und Hohlprofile aus Stahl sowie synthetische oder künstliche Fa- sern. Zulieferungen in die Bei der Analyse der Zahlen sticht vor allem die Autoindustrie negativ hervor. Autoindustrie stark Das hat zwei Gründe: negativ Spaniens produzierende Betriebe in diesem Segment (Spanien ist der zweit- größte Hersteller in Europa und der siebtgrößte weltweit) litten besonders unter der Pandemie, und mit ihnen auch die österreichischen Zulieferer - die Ver- luste summieren sich auf rund 347 MEUR, machen also knapp zwei Drittel der Rückgänge aus. Ein großer negativer Einmaleffekt ergab sich durch das Aus der Motorenferti- gung bei der Opel GmbH in Wien-Aspern – damit fielen auch die Motoren-Liefe- rungen an das Opelwerk in Zaragoza und 151,3 MEUR an österreichischen Liefe- rungen (2019) weg. Nimmt man bei den ö. Exporten 2020 und 2019 die KFZ-Positionen heraus, ergibt sich ein Minus von 180 MEUR oder ein Rückgang von 9,8%, was deutlich näher am durchschnittlichen Rückgang der ö. Exporte in die Top 20 der Auf- nahme-Länder (-7,68%) liegt. Stärkste Rückgänge Neben den KFZ-Lieferungen gab es die größten absoluten Rückgänge bei Phantasieschmuck (-70,3% auf 9,1 MEUR), Glückspielautomaten (-31,5% auf 22,7 MEUR), Motorrädern (-12,7% auf 58,7 MEUR) sowie Selbstfahrenden Pla- nier- und Schürfmaschinen und Baggern (-29,8% auf 19,7 MEUR). Top-Seller Die größten absoluten Zuwächse gab es im Vorjahr bei Lieferungen von Alumi- nium und Waren daraus (+18,3% auf 56,2 MEUR), Anderen Maschinen zum He- ben, Ver- und Entladen sowie Fördern (+79,2% auf 20,2 MEUR), Elektrischen Signalgeräten für Schienen (+299% auf 6,1 MEUR) und Organischen Verbindun- gen (+4,8% auf 71,5 MEUR). Einfuhrseitig, also bei den Bezügen aus Spanien, dominieren PKW, auch wenn diese Lieferungen Corona-bedingt um 7,1% zurückgingen und noch 489 Mio. EUR betrugen - Spanien ist der 7.-größte Autohersteller der Welt und der 2.- größte in Europa). Dazu kommen Obst (205,6 Mio. EUR, +1,5%), pharmazeuti- sche Erzeugnisse (160,5 Mio. EUR, +10,7%), organische Verbindungen (157,6 Mio. EUR, +9,3%) sowie Gemüse (143,7 Mio. EUR, -1,1%). Österreichischer Den österreichischen Dienstleistungsexporten von 517 Mio. EUR (-26,1% zum Dienstleistungs-Saldo Vorjahr) standen im Vorjahr spanische Dienstleistungsexporte von 678 Mio. ebenfalls negativ EUR (-39,7%) gegenüber. Für dieses spanische Plus zeichnete ganz überwie- gend der Reiseverkehr verantwortlich, wo Spanien einen Überschuss von 125 Mio. EUR erwirtschaftete (österreichische DL-Exporte in diesem Bereich 50 Mio. EUR, -64% zum Vorjahr; spanische DL-Exporte 175 Mio. EUR, -66% zum Vor- jahr). Weitere signifikante Überschüsse Spaniens bestehen bei den Sonstigen unternehmensbezogene Dienstleistungen (+50 Mio. EUR), während Österreich bei Finanz-Dienstleistungen (+34 Mio. EUR) oder Transport-Dienstleistungen (+16 Mio. EUR) die Nase vorn hat. Mehr FDI von Öster- Bei den Direktinvestitionen ist wiederum ein stärkeres Engagement Öster- reich in Spanien als Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA
11 umgekehrt reichs in Spanien als umgekehrt zu verzeichnen: Österreichischen Direktinves- titionen in Spanien von 1,412 Mrd. EUR (rund 10.300 Beschäftigte) standen 2020 spanische Investitionen in Österreich in der Höhe von 963 Mio. EUR mit rund 3.400 Beschäftigten gegenüber. Während der Bestand an österreichischen Di- rektinvestitionen im Vorjahr also um knapp 14% abnahm, legte der spanische Bestand in Österreich gleich um 54% zu. Das Gros der österreichischen Direktinvestitionen bezieht sich auf Katalonien (103 Niederlassungen) und den Großraum Madrid (82 Niederlassungen), danach folgen mit großem Abstand Valencia und das Baskenland (je 14). Insgesamt gibt es in Spanien rund 270 Niederlassungen österreichischer Unternehmen (Toch- ter oder Schwester). Diese Zahl steigt, da es praktisch keine Schließungen gibt und laufend Niederlassungen mit österreichischem Stammkapital gegründet werden. Die Gründung einer Niederlassung ist nicht nur mit Blick auf Spanien (und Portugal) interessant, sondern kann auch eine sehr gute Entscheidung zur Bearbeitung des gesamten lateinamerikanischen Raums sein – etwa wenn es um die Kooperation mit den zahlreichen spanischen Unternehmen geht, die dort stark verankert sind. In Summe (Waren, Dienstleistungen und Direktinvestitionen) waren Spanien und Österreich im Vorjahr also durch ein Volumen von rund 8 Mrd. EUR (-14,3%) miteinander verbunden. Die „aktive“ österreichische Seite liegt bei rund 3,9 Mrd. EUR, dem entsprechend kommen die spanischen Lieferungen und Investitionen auf etwa 4,1 Mrd. EUR. Chancen: Aktuell Viele österreichische Unternehmen sind in Spanien bereits präsent und erfolg- Hausaufgaben ma- reich. Auch Neueinsteiger haben gute Chancen; sie sollten aber in der aktuellen chen; später konkrete Phase zuerst den Markt strategisch aufbereiten, Informationen sammeln und Geschäftschancen ver- erste Kontakte knüpfen. Erst mit dem Abklingen der Corona-Krise und dem folgen dann zu erwartenden starken Wirtschaftswachstum voraussichtlich im zweiten Halbjahr 2021 sollten konkrete Vertriebs- und Absatzschritte unternommen werden. Zusätzlich zu den durch die Corona-Pakete besonders geförderten Branchen gibt es Chancen bei der Lieferung von Maschinen, Anlagen und Zwi- schenprodukten an die Industrie, bei der Ausstattung von Gebäuden und Kom- munen mit smarten Lösungen oder bei designaffinen und innovativen Konsum- artikeln. Ebenso bieten der stark wachsende Gesundheitssektor oder der Be- reich Sicherheit viel Potenzial. Und schließlich eröffnen die Energiewende und das gestiegene Umweltbewusstsein viele Möglichkeiten. Österreichische Er- Abschließend einige aktuelle Erfolge österreichischer Unternehmen in Spanien: folge Im September 2019 eröffnete der bargeldlose Zahlungsdienstleister DaoPay eine Niederlassung in Barcelona, die DaoPays Lösungen für die Verarbeitung von Zahlungstransaktionen in Südeuropa und Südamerika vertreiben wird. Im Dezember 2019 nahm Österreich an der COP 25, der Konferenz der Verein- ten Nationen zur Bekämpfung des Klimawandels, teil. In Madrid präsentierten elf österreichische Unternehmen in einem Workshop ihre zukunftsweisenden Produkte und Dienstleistungen für eine sauberere, gerechtere und smartere Welt. Das Event wurde von der zu diesem Zeitpunkt amtierenden österreichi- schen Umweltministerin, Maria Patek, und der Vizepräsidentin der Wirtschafts- kammer Österreich, Mag. Ulrike Rabmer-Koller, eröffnet. Bereits zu Beginn der COP 25 reiste Bundespräsident Dr. Alexander Van der Bellen zur COP 25, absolvierte höchstrangige Treffen und besuchte die Leicht- athletikhalle „Gallur“, welche durch das österreichische Holzbau-Unternehmen Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA
12 Wiehag mit einem klimaeffektiven und CO2-effizienten Holzdach ausgestattet wurde. Die österreichische Bildungs- und Personalentwicklungs-Agentur Talenteent- wicklung Missethon GmbH schloss mit dem spanischen Unternehmen Bridge4Mobility im Februar 2020 eine Kooperationsvereinbarung zur Be- rufs-Ausbildung und Vermittlung von Jugendlichen. Bereits seit einigen Jahren ist Missethon mit mehreren Standorten in ganz Spanien erfolgreich in der Rek- rutierung, qualitativ hochwertigen Ausbildung und Vermittlung spanischer Ar- beitskräfte nach Österreich tätig. Banner GmbH eröffnete eine Niederlassung in Madrid. Seit 1. März 2020 ist die Tochterfirma im Betrieb. Die TGW Logistics Group errichtete in der Zentrale des spanischen Textilkon- zerns MANGO in Lliçà d'Amunt in der Nähe von Barcelona ein hochautomatisier- tes Multichannel-Distributionszentrum, über welches mehr als 2.200 Filialen in über 100 Ländern beliefert werden. Mitte des Jahres eröffnete der österreichische Immobilien-Investor und -Ent- wickler Arnold Investments eine Niederlassung in Madrid. Das FinTech (und einzige österreichische Unicorn) BitPanda stieg im Vorjahr in den spanischen Markt ein. Das Unternehmen, gegründet 2014, ermöglicht über seine Trading-Lösungen innovative Möglichkeiten, unter anderem in Kryptowäh- rungen und Edelmetalle zu investieren. Im letzten Quartal 2020 eröffnete Team 7, der österreichische Premiumherstel- ler von Möbeln, einen Showroom und seinen ersten spanischen Point of Sale in Barcelona. Am Ende des Jahres gewann Tyromotion, ein Grazer Unternehmen, das sich zum Ziel setzt, Patientinnen und Patienten mit neurologischen Einschränkun- gen über modernste Technologien wie Robotik, Sensorik, Virtual Reality und Gamification ihre Unabhängigkeit und Lebensqualität zurückzugeben, einen Millionenauftrag in Spanien. Im Februar 2021 eröffnete die in der HR-Unternehmensberatung tätige ISG Gruppe zusätzlich zu ihren Headquarters in Madrid eine Filiale in Barcelona. Ebenfalls im Februar 2021 übernahm das österreichische Startup AppRadar seinen spanischen Mitbewerber TheTool. AppRadar ist ein Experte im App- Marketing und stellt seinen Kunden, App-Entwicklern wie Rovio Entertainment, Wargaming oder DEGIRO, viele Instrumente zur organischen Kundenakquise Verfügung, GoStudent, gründete im ersten Quartal eine Niederlassung in Madrid. Mit der- zeit rund 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern forciert das Unternehmen, das individuelle Nachhilfestunden vermittelt und europaweit bereits 10.000 Kun- dinnen und Kunden hat sowie rund 350.000 Nachhilfestunden pro Monat abwi- ckelt, den Marktausbau in Spanien. Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA
13 Ein Service der AUSSENWIRTSCHAFT AUSTRIA
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