Ausweitung der Kampfzone: Boko Haram und die Krise in Nigeria

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Nummer 3

                                                                                             2015

                                                                                             ISSN 1862-3603

Ausweitung der Kampfzone:
Boko Haram und die Krise in Nigeria
Robert Kappel

Anfang Februar 2015 wurden die Präsidentschaftswahlen in Nigeria auf den 28. März
verschoben. Die Verschiebung wurde damit begründet, dass die Wahlen angesichts der
Sicherheitskrise im Nordosten des Landes nicht ordnungsgemäß durchgeführt werden
könnten.

Analyse
Seit vielen Jahren findet im Norden des Landes ein unerbittlicher Kampf zwischen der Ter-
rororganisation Boko Haram und der nigerianischen Polizei und Armee statt. Seit Beginn
des Jahres 2015 und dem Übergreifen der Kämpfe auf die Nachbarstaaten sind auch Ar-
meeeinheiten aus dem Tschad, Kamerun und dem Niger sowie von der Regierung ange-
heuerte ukrainische und südafrikanische Söldner im Einsatz. Zwar gerät Boko Haram der-
zeit in die Defensive, aber die politische Krise im Land scheint sich eher zu verschärfen.
„„ Boko Haram hat Verbindungen zur Terrororganisation „Islamischer Staat“ geknüpft.
   Hier könnte eine überregionale Kampfachse entstehen.
„„ Die angespannte Sicherheitslage wird durch die anstehende Präsidentschaftswahl
   verschärft. Der Wahlkampf ist durch harte Auseinandersetzungen gekennzeichnet.
„„ Aufgrund sich verstärkender Krisensymptome befindet sich Nigeria am Rand des
   politischen Abgrunds. Der Wahlkampf zwischen der regierenden Partei PDP und
   dem amtierenden Präsidenten Jonathan und der Oppositionspartei APC mit ihrem
   Spitzenkandidaten Muhammadu Buhari geht in die heiße Phase. Die Verschiebung
   des Wahltermins hat die große Unsicherheit in der Bevölkerung noch verstärkt und
   gewalttätigen Auseinandersetzungen Vorschub geleistet.
„„ Im Kampf gegen den Terrorismus und im spannungsgeladenen Wahlkampf fällt dem
   Militär eine immer stärkere Rolle zu. Die Demokratie in Nigeria gerät in Gefahr.
„„ Die westliche Welt hat nur geringe Möglichkeiten, die Entwicklungen in Nigeria
   zu beeinflussen. Sie kann allerdings einen Beitrag dazu leisten, die weitere Ausdeh-
   nung des Terrors im Norden Nigerias auf die angrenzenden Länder zu verhindern.
   Sie kann ferner die afrikanischen Institutionen, wie die African Union (AU), stärken
   und die AU-Eingreiftruppe beraten und finanziell unterstützen.

Schlagwörter: Nigeria, Sahel-Zone, Wahl/Abstimmung, Innenpolitischer Konflikt, Boko Haram,
              Terrorismus, Krise des politischen Systems, regionales Ungleichgewicht

www.giga-hamburg.de/giga-focus
Der Kampf gegen Boko Haram                                           Abbildung 1: Anzahl der bei Boko-Haram-
                                                                                  Anschlägen Getöteten, 2006-2014*
Die Terrorgruppe Boko Haram und andere terro-                        25000
ristische Organisationen1 befinden sich seit 2009
in Nordnigeria auf dem Vormarsch. Tausende von
                                                                     20000
Kämpfern agieren in Einzelaktionen, mit großan-
gelegten Angriffen und durch Selbstmordanschlä-
                                                                     15000
ge ausgesprochen flexibel und unvorhersehbar
für die Opfer. Bislang waren die Aktionen der Ter-
rororganisationen fast ausschließlich gegen nige-                    10000
rianische Einrichtungen gerichtet. Erst seit ­Ende
2014 führen sie auch Überfälle in Kamerun, im                         5000
Tschad und im Niger, den angrenzenden Staaten
am Tschad-See, durch.
                                                                        0
    Aufgrund des immer größeren ­Aktionsradius                               2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014
von Boko Haram entschlossen sich die Regie-
                                                                     Quelle: Nigeriawatch, online: 
rias Ende 2014, gemeinsam gegen die Organisa-                                (12. Februar 2015).
tion und ihre Unterstützer vorzugehen. Auch die
                                                                     *In den ersten beiden Monaten des Jahres 2015 wurden
Afrikanische Union (AU) entschied am 30. ­Januar                     bereits mehr als 3.500 Tote gezählt.
2015, sie werde den Kampf Nigerias gegen Boko
Haram unterstützen. Das Mandat der AU-Truppe
ist auf zwölf Monate angelegt. Ein Mandat des UN-                    Vorläufer von Boko Haram wurden bereits in den
Sicher­heitsrats ist in Vorbereitung.                                1980er Jahren gegründet. Boko Haram selbst ent-
    Mithilfe des internationalen Militäreinsatzes                    stand im muslimischen Milieu von Maiduguri,
und der Rekrutierung von mehreren Hundert süd-                       der Hauptstadt des Bundesstaates Borno. Charis-
afrikanischen und ukrainischen Söldnern durch                        matischer Führer der Gruppe war zunächst Mo-
die Regierung gelang es der nigerianischen Armee                     hammed Jusuf, der sich die Gründung eines Got-
seit Ende Februar 2015, die Boko-Haram-Kämpfer                       tesstaates in Nordnigeria zum Ziel gesetzt hatte.
zurückzudrängen. Dennoch kam es immer wieder                         Jusuf rief zum Kampf gegen Korruption auf und
zu neuen Anschlägen in Nordnigeria, in Dörfern                       begann, einen Zirkel von Männern und Frauen
am Tschadsee, in Kamerun und im Niger. Gezielte                      aufzubauen, die streng nach religiösen Vorga-
Angriffe, Überfälle und Selbstmordattentate fin-                     ben lebten. Seine Anhänger waren Studenten und
den auf Märkten, vor Militärkasernen und Polizei-                    Akademiker; viele von ihnen stammten aus rei-
stationen, in Moscheen, Kirchen und Verwaltungs-                     chen Elternhäusern, deren westliche Lebensweise
einrichtungen statt. Die Zahl der Opfer in diesem                    sie ablehnten. Schließlich zog Boko Haram auch
Kampf ist massiv gestiegen (siehe Abbildung 1).                      junge Männer ohne Beschäftigung an. Die Orga-
Zugleich sind mehr als eine Million Menschen auf                     nisation zahlte ihnen ein kleines Gehalt und ver­
der Flucht.                                                          gab Kredite, damit sie ein Geschäft im informellen
    Dass Boko Haram so erfolgreich sein konn-                        Sektor gründen konnten. Yusuf selbst besaß exzel-
te und zwischenzeitlich sogar ein Gebiet von der                     lente Kontakte zum muslimischen Establishment.
Größe Bayerns unter Kontrolle hatte (Bergstresser                        Boko Haram konnte in der Gründungspha-
2015), hat viele Ursachen. Sie sind nur zu verste-                   se vollkommen ungestört agieren. Der Aufbau
hen, wenn man die Geschichte der „Gotteskämp-                        der Organisation wurde auch dadurch erleich-
fer“ aufrollt und sie nicht nur unter dem Blickwin-                  tert, dass sie zunächst durch örtliche muslimische
kel Terrorismus betrachtet.2                                         Würdenträger gefördert wurde. Sie fand sogar
                                                                     Unterstützung durch den Gouverneur des Staates
1 In Nigeria sind außer Boko Haram zahlreiche andere Gewalt-         Borno, der die Gruppe im Jahr 2003 im Wahl-
  akteure aktiv, wie beispielsweise Izala. Im Prinzip treten ­alle   kampf als Schutztruppe einsetzte. Vertreter von
  islamistischen Gruppierungen im Norden Nigerias für die
  Etablierung eines Gottesstaates ein (vgl. Bach 2003; Harnisch-     Boko Haram waren zudem als Vermittler zwi-
  feger 2012).                                                       schen verfeindeten muslimischen Organisationen
2 Zur Entwicklung von Boko Haram vgl. Harnischfeger 2012;
  Loimeier 2012; Guibbaud 2014; Pérouse de Montclos 2014;
                                                                     aktiv. Im Jahr 2003 wurde Jusuf sogar Minister für
  Bach 2003.                                                         Religionsangelegenheiten im Bundesstaat Borno,

GIGA Focus Afrika 3/2015                                                                                               -2-
überwarf sich dann aber mit der Regierung von                  Die Armee und die Sicherheitslage
Modo Sheriff, weil dieser die Scharia nicht wie ge-
plant durchsetzte.                                             Boko Haram hat durch Überfälle auf Polizeistatio­
    So gelang es der Gruppe, soziale Verbindungen              nen und Kasernen Waffen erbeutet, auch schweres
zu knüpfen und sich zu etablieren. Sie bekam so-               Gerät, sodass die Organisation einerseits als Gue-
gar Zugang zu staatlichen Stellen und zur Verwal-              rillatruppe agieren und andererseits auch den of-
tung und positionierte ihre Anhänger auch in Ar-               fenen Kampf gegen die regulären Einheiten der
mee und Polizei. Unter den Eliten des Nordens,                 nigerianischen, kamerunischen, tschadischen und
in den Verwaltungen, der Polizei und im Militär,               nigrischen Armee aufnehmen kann. Obwohl die
existieren breite Unterstützernetzwerke. Die Be-               Organisation im Februar und März 2015 in zahl-
teiligten eint der Kampf gegen die Regierung in                reichen Kämpfen empfindlich geschwächt wurde,
Abuja und gegen die Eliten des Südens, die für                 bleiben Zweifel bestehen, dass sie sich schnell ein-
die wirtschaftliche und soziale Abkopplung des                 hegen lässt. Dies liegt vor allem an der Schwäche
Nordens und die einseitige Übernahme der poli-                 der nigerianischen Armee, für die es einen ganzen
tischen Macht durch den christlichen Präsidenten               Ursachenkomplex gibt:
Jonathan im Jahr 2011 verantwortlich gemacht                   • Die Armee zeichnet sich durch äußerst brutales
werden. Und sie alle streben die Etablierung eines                Vorgehen aus. Bei ihren Einsätzen werden oft
Gottesstaates an, wie er in Nigeria bereits im Bun-               mehr Zivilisten getötet als Guerillakämpfer.5 Da­
desstaat Zamfara existiert (Harnischfeger 2012;                   her findet sie trotz der Terroranschläge und der
Loimeier 2012). Ursprünglich waren Boko Haram                     weit verbreiteten Angst vor Boko Haram bei der
und andere islamistische Gruppen gewaltlos und                    Bevölkerung im Norden nur wenig Unterstüt-
beschränkten sich auf religiöse und soziale Akti-                 zung.
vitäten. Erst nachdem Mohammed Jusuf im Jahr                   • Die Armee ist häufig nicht einsatzfähig, weil
2009 von der Armee erschossen worden war, ging                    die Soldaten schlecht ausgebildet sind und im-
Boko Haram zu terroristischen Aktionen über.                      mer wieder Fälle von Befehlsverweigerung auf-
    Seitdem hat die sehr heterogene Gruppe mit                    treten. Vielfach sind Armeeposten fluchtartig
mehreren Ablegern ihren Aktionsradius bestän-                     verlassen worden und Boko Haram konnte mit
dig ausgedehnt. Es ist nicht allein der Islam, der                hohem Waffeneinsatz Armee- und Polizeiein-
Boko Haram prägt, sondern vor allem ein Kult der                  heiten im Sturm nehmen. Erst mit dem Einsatz
Erwartung eines tausendjährigen Reiches und ein                   von Söldnern aus Südafrika und der Ukraine
identitätsbasierter Extremismus.3 Zugleich ist Bo-                begann sich das Blatt zu wenden.
ko Haram allerdings auch ein bedeutender Wirt-                 • Boko Haram hat zudem Kontakte in die Armee.
schaftsakteur und eine kriminelle Organisation,                   Bis in die höchsten Dienstgrade finden sich hier
die am Schmuggel von Waffen, Drogen und an-                       Unterstützer für die Sache der „Gotteskrieger“.
deren legalen und illegalen Gütern verdient. Es                   Waffen werden illegal an Boko Haram verkauft
gibt auch Hinweise darauf, dass sie mafiöse Struk-                und auch Einsatzpläne verraten.
turen zur Schutzgelderpressung aufgebaut hat.                  • Die verbündeten Armeen der Nachbarstaaten
    Obwohl Boko Haram vor allem ein nordnige-                     misstrauen sich gegenseitig. Vorbehalte gibt
rianisches Phänomen ist, entstanden zunehmend                     es in Nigeria vor allem gegen die Armee des
auch Kontakte zu radikalen Gruppen in den an-                     Tschad, die eigenmächtig auf nigerianischem
grenzenden Sahelstaaten. Zudem gibt es Verbin-                    Gebiet agiert, ohne die nigerianischen Organe
dungen zu Al Shabab in Kenia, zur Organisation                    umfassend zu informieren. Andererseits wird
Al-Qaïda au Maghreb Islamique (AQMI) in Mali                      die nigerianische Armee von den Regierungen
und zum Islamischen Staat (IS) in Syrien/Irak (Pé-                des Tschad und Kameruns als korrupt und
rouse de Montclos 2012; Harnischfeger 2012).4                     handlungsunfähig angesehen (Koungou 2014).
                                                               • Die USA und die EU lassen es an Unterstüt-
                                                                  zung fehlen, weil die Westmächte der politi-
                                                                  schen Führung Nigerias und der Armeefüh-
3 Die Kämpfer lehnen auch traditionelle Autoritäten als un-       rung misstrauen, Menschenrechtsverletzungen
  gläubig ab und können daher auch gegen sie den Jihad füh-
  ren. Der Tod von Zivilisten und Unbeteiligten wird in Kauf
  genommen, wenn sie vom Glauben abgefallen sind (vgl. da-
  zu grundlegend Rosiny 2009).
4 Am 7. März 2015 leistete Boko Haram einen Treueeid gegen-    5 Zu den Menschenrechtsverletzungen siehe den Bericht von
  über dem IS.                                                   Amnesty International 2014.

GIGA Focus Afrika 3/2015                                                                                           -3-
anprangern und die nigerianische Armee eben-                 dem Ex-Staatschef Muhammadu Buhari als Spit-
   falls als wenig effizient einschätzen.                       zenkandidaten war es in den letzten Monaten ge-
• Viele Generäle und hohen Offiziere der nigeria-               lungen, seinen Einfluss zu vergrößern. Ein Wahl-
   nischen Truppe sind vor allem an zusätzlichen                erfolg des APC und eine künftige Präsidentschaft
   Mitteln für die Ausstattung der Armee interes-               Buharis galten als nicht unwahrscheinlich. Als ab-
   siert. Diese Mittel werden teilweise „privatisiert“          sehbar wurde, dass ein Machtwechsel bevorstehen
   und dienen der Bereicherung der Offiziere. Im                könnte, hatte sich in der regierenden People’s De-
   Grunde genommen hat das Militär nicht wirk-                  mocratic Party (PDP) Unruhe breitgemacht. Präsi-
   lich ein Interesse an einer vollständigen Vernich-           dent Jonathan ging davon aus, dass er den Aktions-
   tung von Boko Haram: Solange die Terrororga-                 radius Boko Harams in kurzer Zeit einschränken
   nisation agiert, fließen zusätzliche öffentliche             und damit Wähler auf seine Seite ziehen könnte.
   Gelder in den Sicherheitssektor.                                 Doch die Wahlverschiebung hat ganz eindeutig
Doch selbst bei einem spannungsfreien und effek-                zur weiteren Verschärfung der Konflikte zwischen
tiven Einsatz aller beteiligten Armeen wäre Boko                den Parteien und ihren Kandidaten geführt. Jona-
Haram nicht schnell zu besiegen. Die Gruppe mag                 than zieht jetzt alle Register, um gemeinsam mit
zurückgedrängt und ihr Aktionsradius begrenzt                   seiner PDP, dem Militär, der Polizei, dem Staats-
werden, doch ihre vollständige Vernichtung ist                  sicherheitsdienst und den ihm nahestehenden Me-
durch rein militärisches Vorgehen nicht möglich                 dien seine Abwahl zu verhindern. Damit gerät Ni-
und setzt umfassende Maßnahmen zur Entwick-                     geria immer mehr in den Strudel von Machtkämp-
lung des Nordens voraus.                                        fen zwischen den rivalisierenden Parteien, die kei-
                                                                ne Mühe scheuen, den politischen Gegner zu ver-
                                                                unglimpfen und die aufgeheizte Stimmung weiter
Die Verschiebung der Parlaments- und                            anzufeuern. Die Folgen sind gewalttätige Ausein­
Präsidentschaftswahlen                                          andersetzungen bei Wahlauftritten, Tote und Ver-
                                                                letzte und schließlich auch die Gefahr, dass die Si-
Zahlreiche Probleme gefährden die ordnungsge-                   cherheit für die Wähler nicht zu gewährleisten und
mäße Durchführung freier und fairer Wahlen am                   die Durchführung einer fairen und freien Wahl gar
28. März und am 11. April 2015.6 Einerseits gibt                nicht mehr möglich ist.
es offenbar technische Schwierigkeiten bei der                      Diese Situation könnte noch weiter eskalieren,
Durchführung der Wahlen (Aufstellung der Wahl-                  sollte der Wahlverlierer die Wahl anfechten. Beob­
maschinen, Kontrolle der Stimm­abgabe, Auszäh­                  achter der politischen Entwicklung Nigerias be-
lungsmodus). Andererseits sind viele Wähler durch               fürchten, dass diese Auseinandersetzungen das
die Kämpfe im Nordosten an der Ausübung ihres                   Land an den Rand des Abgrunds bringen könnten
Wahlrechts gehindert. Boko Haram hat zudem im-                  (Bergstresser 2015).
mer wieder damit gedroht, Wahllokale anzugrei-
fen. Auch wenn die Organisation in jüngster Zeit
erheblich zurückgedrängt wurde, wird die Sicher-                Wege aus der Krise im Nordosten
heit für viele Wähler nicht garantiert werden kön-
nen. Damit können die Wahlen in einigen Teilen                  Um den Menschen im Norden Frieden zu bringen,
des Nordens nicht ordnungsgemäß durchgeführt                    Vertrauen in die Bundesregierung herzustellen,
werden.                                                         die Marginalisierung und Rückständigkeit zu be-
    Die von Präsident Jonathan angeordnete Ver-                 seitigen und Zukunftsperspektiven für die weit-
schiebung der Wahlen wird an diesen Problemen                   gehend arme Bevölkerung zu eröffnen, wäre der
nichts ändern. Sein Ziel war vor allem, sich einen              militärische Sieg gegen Boko Haram allein nicht
politischen Vorteil zu verschaffen und eine dro-                ausreichend. Weitere Maßnahmen sind vonnöten:
hende Wahlniederlage abzuwenden. Dem oppo-                          Erstens bedarf es einer grundlegenden Reform
sitionellen All Progressives Congress (APC) mit                 der Armee, in der bislang korrupte Offiziere agie-
                                                                ren, von denen einige sogar terroristische Organi-
                                                                sationen unterstützen.
6 Nigeria ist eine Föderation, die aus 36 Bundesstaaten sowie
  dem Bundesterritorium Abuja besteht. Unterhalb der Ebene          Zweitens müsste die Regierung in Verhand-
  der Bundesstaaten gibt es 774 kommunale Verwaltungsein-       lungen mit der Boko Haram-Führung treten, da-
  heiten. In zwei Wahlgängen werden zunächst der Präsident
  und das Abgeordnetenhaus und 14 Tage später die Gouver-
                                                                mit das Land aus der Spirale von Gewalt und Ge-
  neure und Parlamentarier in den Bundesstaaten gewählt.        gengewalt herauskommen kann. Dazu gibt es al-

GIGA Focus Afrika 3/2015                                                                                       -4-
lerdings weder aufseiten der Regierung noch bei                    zial an checks and balances und Ausgleichsmaß-
Boko Haram eine Bereitschaft.                                      nahmen vorhanden ist.
    Drittens müsste die Regierung mit Vertretern                2. Entwicklung zu einem failed state durch Zunah-
der nördlichen Bundesstaaten eine Agenda und                       me der Aktionen gewaltbereiter Akteure: Diese
ein Integrationskonzept erarbeiten, um Boko-Ha-                    Gefahr besteht in einigen Teilen des Landes und
ram-Kämpfern eine Ausstiegsoption zu eröffnen.                     wird zunehmen, wenn die wirtschaftliche Ent-
Das verspricht gerade im Fall Boko Harams Erfolg,                  wicklung weiterhin nur die Eliten und die wach-
denn ein Teil der Kämpfer wurde zwangsrekru-                       sende Mittelschicht begünstigt und die Mehr-
tiert. Hier kann an die Maßnahmen zur Befriedung                   heit der Bevölkerung ausgegrenzt bleibt. Die
des Nigerdeltas von 2010 angeknüpft werden.7                       Gefahr eines weiteren Staatszerfalls speist sich
    Viertens ist es erforderlich, dass die nördlichen              auch aus den Gegensätzen zwischen Nord und
Bundesstaaten mit Unterstützung der Zentralre-                     Süd sowie zwischen den regional agierenden
gierung einen zielgerichteten Dialog mit den tra-                  Parteien. Allerdings finden sezessionistische Be-
ditionellen und moderaten muslimischen Reprä-                      strebungen derzeit noch wenig Unterstützung.
sentanten führen, damit die Moscheen nicht wei-                    Da die Regierung mit extrabudgetären Ausga-
ter als Brutstätten für radikale Aktivitäten genutzt               ben an den hergebrachten Verteilungsregeln
werden können. Eine Reform der Islaminterpreta-                    festhält und die Kooptation der lokalen Eliten
tion, wie sie von zahlreichen Islamexperten Nige-                  sichergestellt ist, droht von dieser Seite vorerst
rias gefordert wird, sollte die Unterstützung der                  keine Gefahr. Gehen die Terroraktionen im Nor-
Regierung finden.                                                  den aber weiter und erweist sich der Staat hier
    Fünftens sollte die regionale Zusammenarbeit                   als handlungsunfähig, könnten die Spannungen
mit den Sahelstaaten in den Bereichen Religions-                   im ganzen Land zunehmen. Auch die Konflikte
politik und wirtschaftliche Entwicklung des Sahel                  im Nigerdelta könnten wieder aufflammen und
gesucht werden. Wird die soziale Lage des Nor-                     die religiös-­politischen Spannungen im Middle
dens, der ärmsten Region Nigerias, nicht durch                     Belt könnten sich erneut verschärfen. Eine sol-
deutlich steigende Investitionen in Bildung, Ge-                   che Entwicklung ist gegenwärtig noch wenig
sundheitswesen, Infrastruktur und wirtschaft-                      wahrscheinlich, weil die Zentralregierung und
liche Entwicklung entschärft, bestehen kaum Aus-                   die Bundesstaaten immer noch die Mittel zum
sichten auf eine nachhaltige Befriedung des nörd-                  Ausgleich der divergierenden Interessen zur
lichen Nigeria und der Sahelanrainerstaaten.                       Verfügung stellen. Allerdings ist der finanzi-
                                                                   elle Spielraum durch den Ölpreisverfall deut-
                                                                   lich geringer geworden, sodass Verteilungskon-
Die Zukunft Nigerias                                               flikte schnell eskalieren könnten.8 Für die wei-
                                                                   tere Ausbreitung der Aktionen von Gewaltak-
Steht der Staat Nigeria vor dem Abgrund, wie                       teuren sprechen auch die Schwäche von Polizei
viele Beobachter fürchten (Adichie 2015)? Es lässt                 und Armee und die Stärke der militanten Be-
sich naturgemäß keine klare Aussage machen. Im                     wegungen. Viele ihrer Aktionen werden durch
Folgenden werden fünf mögliche Entwicklungs-                       lokale big men verdeckt oder offen unterstützt.
perspektiven aufgezeigt und auf ihre Wahrschein-                   Sollte sich infolge des Versagens der Regierung
lichkeit geprüft; sie umfassen das Spektrum von                    politisches ­Chaos ausbreiten, könnten militante
Staatszerfall bis zur funktionierenden Demokratie.                 Gruppen in den dann entstehenden staatsfreien
1. „Somalisierung“ Nigerias: Das Land zerfällt                     Räumen die Macht ausüben.
   und ein lang andauernder Bürgerkrieg zerstört                3. Blockadeallianz des Militärs: In den Jahren 1966,
   alle Grundlagen für eine gedeihliche Entwick-                   1975, 1983, 1985 und 1993 hatte das Militär in Ni-
   lung. Diese Option ist eher unwahrscheinlich,                   geria geputscht. Mit den demokratischen Wah­
   da im Land letztendlich ein verlässliches Poten-                len von 1999 war die Hoffnung verbunden, jetzt
                                                                   werde eine neue Ära der Demokratie und Ent-
                                                                   wicklung eingeleitet. Zwar scheint eine Rück-
                                                                   kehr der Generäle an die Macht noch relativ un-
7 Der Vorgänger des derzeit amtierenden Präsidenten, ­Umaru
  Yar’Adua, hatte im Jahr 2010 ein Maßnahmenpaket für die
  von Unruhen gezeichnete Nigerdelta-Region aufgelegt. Da-      8 Der Preisverfall für Erdöl trifft allerdings vor allem die Mehr-
  mit konnte er zur Befriedung des Südens beitragen. Von Prä-     heit der Bevölkerung, denn es fließen geringere Mittel in den
  sident Jonathan ist ein entsprechendes Agieren jedoch nicht     Bildungssektor, den Ausbau der Infrastruktur, die Wirtschafts-
  zu erwarten (Kappel 2014).                                      förderung usw. Die Arbeitslosigkeit ist stark angestiegen.

GIGA Focus Afrika 3/2015                                                                                                    -5-
wahrscheinlich, doch ausgeschlossen ist ein neu-     Demokratie vorausgesagt. Nigeria wurde als Part-
   er Militärcoup nicht, sollten der Terror im Nor-     ner des Westens und Stabilitätsanker in Westafri-
   den und die Gewaltkonflikte im ganzen Land           ka gesehen. Dies war eine Fehleinschätzung (vgl.
   zunehmen und die zivile Regierung nicht mehr         Kappel 2011). Wie könnte der Westen heute Ein-
   handlungsfähig sein. Allerdings ist das Mili-        fluss nehmen?
   tär durch sein Versagen im Kampf gegen Bo-           • Die Westmächte können einen Beitrag zur ter-
   ko Haram diskreditiert, genießt nur wenig Ver-          mingerechten Durchführung der Wahlen leis­
   trauen und wäre aufgrund interner Spaltungen            ten. Sie sollten alle Akteure – insbesondere
   derzeit nicht putschfähig. Sollten die anstehen-        Präsident Jonathan, die herrschende PDP und
   den Wahlen zu erheblichen politischen Unruhen           die Militärführung – dazu drängen, die Unab-
   führen, könnte dies jedoch zu neuen Bündnissen          hängigkeit der Wahlkommission anzuerken-
   und Handlungsoptionen an der Spitze der Ar-             nen und die Behörde bei der Durchführung der
   mee führen (Bergstresser 2010).                         Wahlen an den neu festgesetzten Terminen zu
4. Dynamische Weiterentwicklung des Landes hin             unterstützen. Und sie sollten darauf pochen,
   zu Demokratie und wirtschaftlicher Entwick-             dass das Militär und die Sicherheitsbehörden
   lung: Diese Option ließe sich nur dann langfris­        des Landes ihrem Verfassungsauftrag nach-
   tig umsetzen, wenn es den Eliten gelänge, inklu-        kommen und für faire und freie Wahlen sor-
   sives Wachstum zu generieren und die industri-          gen. Wenn die Wahlen wie geplant am 28. März
   elle Modernisierung und die Transformation der          und 11. April stattfinden, dann wird die Wahl-
   Landwirtschaft voranzutreiben. Bislang waren            verschiebung schnell vergessen sein. Sollte es
   die Regierenden an Maßnahmen, die Wachstum              jedoch zu steigender Instabilität und Erosion
   und Entwicklung hervorbringen, kaum interes-            der Demokratie kommen, dann werden die Jah-
   siert. Daher ist diese Option die am wenigsten          re 2014 und 2015 als die Jahre gelten, in denen
   wahrscheinliche.                                        für eine kommende Phase politischer und wirt-
5. Konsenslösung innerhalb der Machteliten: Der            schaftlicher Krisen entscheidend die Weichen
   Abgrund, der sich 2014 politisch, wirtschaftlich        gestellt wurden (Adichie 2015; Moss 2015).
   und sozial immer wieder aufgetan hat, ist durch      • Die derzeitigen Diskussionen zur Bekämpfung
   das Verhalten der Eliten entstanden. Der Macht-         des Boko-Haram-Terrorismus fokussieren sehr
   kampf um Zugang zu den staatlichen Ressour-             stark auf militärische Lösungen. Der Westen soll­
   cen ist unerbittlich und hat immer wieder Ver-          te sich für die Errichtung von Sicherheitszonen
   teilungskämpfe und politische Krisen erzeugt.           für die Bevölkerung stark machen und auch auf
   In der Geschichte Nigerias konnten sich die gro­        parallele Verhandlungslösungen drängen.
   ßen Parteien am Ende jedoch immer wieder ei-         • Der Westen kann die nigerianische Regierung da-
   nigen und das Abgleiten in eine große gesell-           zu ermuntern, einen G   ­ esamtentwicklungsplan
   schaftliche Krise vermeiden (vgl. ­Bergstresser         für den Norden aufzustellen, der vier Elemente
   2013, 2015). Einiges spricht dafür, dass dies auch      umfassen sollte: a) einen wirtschaftlichen Ent-
   jetzt gelingen wird.                                    wicklungsplan, das heißt Maßnahmen zur Re-
                                                           duktion der Armut und Unterbeschäftigung
                                                           durch die Förderung der Landwirtschaft und
Was der Westen tun kann                                    der kleinen und mittleren Unternehmen, b) um-
                                                           fassende Schulbildung für alle (gegenwärtig be-
Die USA und die EU haben auf die Herausfor-                suchen nur 30 Prozent der Schulpflichtigen eine
derung durch den Terrorismus im Norden Nige-               Schule), c) eine Reform der Institutionen – we-
rias und in den anliegenden Staaten sehr spät re-          niger Investitionen in den Ausbau der Verwal-
agiert und seit Langem bekannte Entwicklungen              tungen und des Regierungsapparats, stattdes-
schlicht und einfach ignoriert. USA und EU haben           sen Förderung von Infrastruktur und Wirtschaft,
zudem den Charakter des Regimes von Präsident              d) besondere Anstrengungen zur Integration der
Jonathan blauäugig beschönigt. Nigeria wurde als           Jugend und vor allem auch der Mädchen in den
der afrikanische Staat mit den größten Potenzialen         Arbeitsmarkt, Beschäftigungsprogramme.
und als Verkörperung von rising Africa angesehen;       Auf allen Gebieten kann der Westen einen Bera-
dem Land wurde die Entwicklung von einer ölori-         tungsbeitrag leisten. Hingegen ist eine wie auch
entierten Wirtschaft und Gesellschaft hin zu einer      immer geartete Entwicklungshilfe vollkommen
diversifizierten Ökonomie und einer modernen            überflüssig.

GIGA Focus Afrika 3/2015                                                                               -6-
Nigeria hat nach vielen Jahren Militärherrschaft    Bouillon, Sophie (2015), Aux sources de Boko Ha-
zwar demokratische Traditionen entwickelt, aber          ram, in: Libération, 26. Februar.
allzu häufig haben die gewählten Politiker die Be-      Guibbaud, Pauline (2014), Boko Haram: Histoire
völkerung enttäuscht, vor allem auch die Regie-          d’un islamisme sahélien, Paris: L’Harmattan.
rung unter Goodluck Jonathan. Unter seiner Herr-        Harnischfeger, Johannes (2012), Rivalität unter Eli-
schaft hat die Korruption deutlich zugenommen            ten: Der Boko-Haram-Aufstand in Nigeria, in: Le-
und das nigerianische neopatrimoniale System             viathan, 40, 4, 491-516.
wurde weiter zementiert. Ein Weitermachen nach          Harnischfeger, Johannes (2014), Boko Haram and
bekanntem Muster und damit das Zurückgreifen             its Muslim Critics: Observations from Yobe State,
auf Konsenslösungen innerhalb der politischen            in: Marc-Antoine Pérouse de Montclos (Hrsg.),
Eliten ist die wahrscheinlichste Perspektive. Durch      Boko Haram: Islamism, Politics, Security and the
den Rückgang der Öleinnahmen könnten jedoch              State in Nigeria, Leiden: ASC, 33-62.
erneut Verteilungskonflikte aufflammen und da-          Kappel, Robert (2010), Nigeria: Die Instabilität wächst,
mit die oben dargestellten Szenarien 1-3 wahr-           GIGA Focus Afrika, 2, online:  (15. März 2015).
tenziellen Unsicherheit engagieren sich die Macht­      Kappel, Robert (2011), Nigeria – Ressourcenreich­
eliten nicht in kollektiven Strategien zur Entwick-      tum und Wachstum ohne Entwicklung, in: Mat­
lung des Landes. Ihr gesellschaftliches Han­deln ist     thias Basedau und Robert Kappel (Hrsg.), Macht-
individuell und familiär geprägt. Sie agieren nur        quelle Erdöl, Baden-Baden: Nomos, 141-166.
dann gemeinschaftlich, wenn grundlegende Ver-           Kappel, Robert (2014), Boko Haram ist ein Symp­
änderungen drohen, etwa im Fall der Handlungs-           tom: Weshalb der Krisenbogen im Sahel mit mili-
unfähigkeit eines Präsidenten, oder wenn das Sys-        tärischen Mitteln nicht befriedet werden kann, in:
tem des nigerianischen Elitenrecyclings grundle­         IPG Internationale Politik und Gesellschaft, 26. Mai,
gend in Frage gestellt wird – wie dies seit rund         online:  (15. März
    Die sich verschlechternde wirtschaftliche La-        2015).
ge und die politischen Konflikte legen den Schluss      Koungou, Léon (2014), Boko Haram. Le Cameroun à
nahe, dass Instabilität und Ungewissheit vorerst         l’épreuve des menaces, Paris: L’Harmattan.
bestehen bleiben. Sollte es in Nigeria auch nach        Loimeier, Roman (2012), Boko Haram: The Devel-
den Wahlen zu schwerwiegenden Auseinanderset-            opment of a Militant Religious Movement in Ni-
zungen kommen, wird dies mit Sicherheit Westaf-          geria, in: Africa Spectrum, 47, 2-3, 137-155.
rika erschüttern und damit auch für Europa nicht        Marchal, Roland (2012), Boko Haram and the Resil-
ohne Folgen bleiben.                                     ience of Militant Islam in Northern Nigeria, 13. ­Juli,
                                                         Oslo: NOREF.
                                                        Moss, Todd (2015), Five Reasons Nigeria’s Election
Literatur                                                Delay Is Fishy, Washington, D.C.: Center for Glo-
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 Rande des Abgrunds, in: Neues Deutschland, 10.          rechter Frieden, Wiesbaden: VS-Verlag, 225-244.
 Fe­bruar.

GIGA Focus Afrika 3/2015                                                                                   -7-
„„ Der Autor
Prof. Dr. Robert Kappel war von 2004 bis 2011 Präsident des GIGA und ist dort als Senior Research Fel-
low tätig. Zugleich ist er Professor an den Universitäten Hamburg und Leipzig.
, 

„„ GIGA-Forschung zum Thema
Im GIGA Forschungsschwerpunkt 2 „Gewalt und Sicherheit“ untersucht das Forschungsteam „Formen der
Gewalt und öffentliche (Un-)Sicherheit“ Gewaltdynamiken im Rahmen der politischen Transformation.

„„ GIGA-Publikationen zum Thema
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  text-Sensitive Investigation of Causal Mechanisms in the Oil-Conflict, in: Journal of Development Studies,
  50, 1, 51-63.
Basedau, Matthias, und Thomas Richter (2014), Why Do Some Oil Exporters Experience Civil War but Others
  Do not? Investigating the Conditional Effects of Oil, in: European Political Science Review, 6, 4, 549-574.
Basedau, Matthias, Johannes Vüllers und Peter Körner (2013), What Drives Interreligious Violence? Less-
  ons from Nigeria, Cote d’Ivoire and Tanzania, in: Studies in Conflict and Terrorism, 36, 10, 857-879.
Bergstresser, Heinrich (2014), Nigeria 2014: Wirtschaftsboom, Verteilungskämpfe und Terror, GIGA Focus Afri-
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Hoffendahl, Christine (2014), Auf der Suche nach einer Strategie gegen Boko Haram / In Search for a Strategy
  Against Boko Haram, annotierte Online-Bibliographie, dok-line Afrika, 3, Hamburg: GIGA Informations-
  zentrum, online: .
Koos, Carlo, und Jan Pierskalla (2015), The Effects of Oil Production and Ethnic Representation on Vio-
  lent Conflict in Nigeria: A Mixed-Method Approach, in: Terrorism and Political Violence (im Erscheinen).
Mattes, Hanspeter (2015), Islamistische Terrorgruppen in Nordafrika: trotz Bekämpfung steigende Präsenz, ­GIGA
  Focus Nahost, 2, online: .
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Orji, Nkwachukwu (2014), Nigeria’s 2015 Election in Perspective, in: Africa Spectrum, 49, 3, 121-133.
Rosiny, Stephan (2014), „Des Kalifen neue Kleider“: Der Islamische Staat in Irak und Syrien, GIGA Focus Nah-
  ost, 6, online: .

                     Der GIGA Focus ist eine Open-Access-Publikation. Sie kann kostenfrei im Netz gelesen und
                     heruntergeladen werden unter  und darf gemäß den Be­
                     dingungen der Creative-Commons-Lizenz Attribution-No Derivative Works 3.0  frei vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zu­
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                     chung als GIGA Focus, keine Bearbeitung oder Kürzung.

Das GIGA German Institute of Global and Area Studies – Leibniz-Institut für Globale und Regionale Studien
in Hamburg gibt Focus-Reihen zu Afrika, Asien, Lateinamerika, Nahost und zu globalen Fragen heraus. Ausge­
wählte Texte werden in der GIGA Focus International Edition auf Englisch veröffentlicht. Der GIGA Focus Afrika wird
vom GIGA Institut für Afrika-Studien redaktionell gestaltet. Die vertretenen Auffassun­gen stellen die der Autoren
und nicht unbedingt die des Instituts dar. Die Autoren sind für den Inhalt ihrer Beiträge verantwortlich. Irrtümer und
Auslassungen bleiben vorbehalten. Das GIGA und die Autoren haften nicht für Richtig­keit und Vollständigkeit oder
für Konsequenzen, die sich aus der Nutzung der bereitgestellten Informationen er­geben. Auf die Nennung der
weiblichen Form von Personen und Funktionen wird ausschließlich aus Gründen der Lesefreundlichkeit verzichtet.
Redaktion: Robert Kappel; Gesamtverantwortlicher der Reihe: Hanspeter Mattes; Lektorat: Ellen Baumann;
Kontakt: ; GIGA, Neuer Jungfernstieg 21, 20354 Hamburg

www.giga-hamburg.de/giga-focus
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