Auswirkungen der Klimaänderung auf Österreichs Wasserwirtschaft - ein aktualisierter Statusbericht

 
WEITER LESEN
Auswirkungen der Klimaänderung auf Österreichs Wasserwirtschaft - ein aktualisierter Statusbericht
Originalarbeit

Österr Wasser- und Abfallw
https://doi.org/10.1007/s00506-018-0498-0

Auswirkungen der Klimaänderung auf Österreichs
Wasserwirtschaft – ein aktualisierter Statusbericht
Günter Blöschl · Alfred Paul Blaschke · Klaus Haslinger · Michael Hofstätter · Juraj Parajka · José Salinas ·
Wolfgang Schöner

© Der/die Autor(en) 2018

Zusammenfassung Dieser Beitrag fasst        sehr groß. Einige zusätzliche Empfeh-          Frage, ob die im Jahr 2011 getroffe-
die Ergebnisse der Studie „Klimawandel      lungen werden gegeben.                         ne Einschätzung weiterhin gültig ist.
in der Wasserwirtschaft – Schwerpunkt                                                      Das damalige Bundesministerium für
Hochwasser und Dürre“ zusammen,             Impact of climate change on                    Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und
die den aktuellen Stand des Wissens         Austria’s water sector—an                      Wasserwirtschaft und die Wasserwirt-
der Klimaänderungen in Hinblick auf         updated status report                          schaftlichen Abteilungen der Länder
die Auswirkungen auf die österreichi-                                                      beauftragten deshalb eine Studie mit
sche Wasserwirtschaft darstellt. Die        Abstract This paper summarises the             dem Ziel, den aktualisierten Stand des
Verdunstung hat in den letzten drei         results of the study “Climate change           Wissens über Klimaänderung in Öster-
Jahrzehnten, genauso wie der Jahres-        and water management – a focus on              reich in Hinblick auf die Auswirkungen
niederschlag, im Mittel für Österreich      floods and droughts” which presents            auf die Wasserwirtschaft zu beschrei-
um etwa 80 mm/a zugenommen. Die             the current state of knowledge of cli-         ben (Blöschl et al. 2017a).
zunehmenden Trends der gemesse-             mate change with regard to the effects            Die vorliegende Arbeit fasst die wich-
nen Hochwasserabflüsse haben sich           on water management in Austria. Av-            tigsten Ergebnisse dieser Studie zusam-
in den letzten Jahren etwas verstärkt,      erage evaporation in Austria has in-           men. Betrachtet werden die Schwer-
die abnehmenden Trends der gemes-           creased by about 80 mm/yr over the             punkte Hochwasser und Dürre. Wie
senen Niederwasserabflüsse etwas ab-        past three decades, similar to annual          die Vorgängerstudie (ZAMG und TU
geschwächt. Klimaprojektionen lassen        rainfall. The increasing trends in mea-        Wien 2011; Blöschl et al. 2011a) wid-
gewisse Zunahmen der Hochwasser er-         sured flood discharges have become             met sich diese Studie der Beurteilung
warten, die jedoch wesentlich kleiner       somewhat more frequent in recent               der Einflüsse des Klimawandels auf die
sind als ihre natürlichen Schwankun-        years, while the decreasing trends of          Wasserwirtschaft in Österreich. Ande-
gen. In den Alpen werden deutlich           measured low flows have weakened               re, insbesondere direkte anthropogene
höhere Abflüsse im Winter erwartet, in      to some extent. Climate projections            Effekte wurden zur besseren Fokussie-
den Flachlandregionen Ost- und Süd-         suggest some increases in floods, but          rung ausgeklammert. Manchmal sind
österreichs eher eine Abnahme der Ab-       these are much smaller than the natu-          jedoch klimainduzierte und anthro-
flüsse bei Niederwasser. Insgesamt sind     ral flood variability. In the Alps, signifi-   pogene Effekte nicht leicht zu tren-
die Änderungen im Vergleich zur Vor-        cantly higher winter runoff is expected.       nen. Der Klimawandel wird für die
gängerstudie aus dem Jahr 2011 nicht        In the lowland regions of eastern and          Wasserwirtschaft und für den „natürli-
                                            southern Austria, low flows will possi-        chen Zustand“ der Gewässer nach EU
                                            bly decrease. Overall, the findings are        Wasserrahmenrichtlinie als eine „na-
                                            similar to those of the previous study         türliche“ Veränderung und nicht als
Univ.-Prof. DI Dr. G. Blöschl () ·         from the year 2011. Some additional            anthropogen verursachte Veränderung
Univ.-Prof. DI Dr. A. P. Blaschke ·         recommendations are given.                     der Umweltbedingungen betrachtet,
PD J. Parajka, PhD · Ing. Dr. J. Salinas                                                   da der Einfluss nationaler wasserwirt-
Institut für Wasserbau                      1 Einleitung                                   schaftlicher Maßnahmen auf das Klima
und Ingenieurhydrologie,                                                                   vernachlässigbar gering ist (Montana-
Technische Universität Wien,                Seit der letzten Bewertung möglicher           ri et al. 2010). Die globalen Einflüsse
Karlsplatz 13, 1040 Wien, Österreich        Anpassungsstrategien an den Klima-             des Menschen auf das Klima werden
bloeschl@hydro.tuwien.ac.at                 wandel für Österreichs Wasserwirt-             in dieser Studie in Form von Szenari-
                                            schaft im Jahr 2011 (ZAMG und TU               en berücksichtigt. Die Auswertungen
Mag. K. Haslinger · Mag. M. Hofstätter
                                            Wien 2011; Blöschl et al. 2011a) sind          erfolgen räumlich differenziert für das
Zentralanstalt für Meteorologie
                                            eine Reihe von zusätzlichen Informa-           gesamte Bundesgebiet. Es handelt sich
und Geodynamik (ZAMG), Hohe
                                            tionen verfügbar geworden. Zum einen           also um regionale Untersuchungen, die
Warte 38, 1190 Wien, Österreich
                                            liegen nun die Ergebnisse mehrerer             Detailstudien nicht ersetzen können.
Univ.-Prof. Dr. W. Schöner                  neuer Projekte zu dem Thema vor. Zum              Wegen der großen Unsicherheiten
Institut für Geographie                     anderen sind sieben zusätzliche Jah-           bei der Einschätzung der Einflüsse des
und Raumforschung,                          re an hydrologischen Daten verfügbar,          Klimawandels auf die Wasserwirtschaft
Karl-Franzens-Universität Graz,             in denen große Hochwasserereignis-             verfolgte die Studie drei Grundprinzi-
Heinrichstraße 36, 8010 Graz,               se und Trockenperioden in Österreich           pien: (1) Weiche und harte Aussagen
Österreich                                  aufgetreten sind. Es stellt sich nun die       wurden im Sinne der Sicherheit der

Auswirkungen der Klimaänderung auf Österreichs Wasserwirtschaft – ein aktualisierter Statusbericht
Auswirkungen der Klimaänderung auf Österreichs Wasserwirtschaft - ein aktualisierter Statusbericht
Originalarbeit

Abb. 1 Beobachtete Änderung der mittleren Lufttemperatur und des Niederschlags im Sommer (Juni–August) und Winter (Dezem-
ber–Februar) für den Zeitraum 1996–2014 im Vergleich zum Zeitraum 1976–1995 (Hiebl und Frei 2016)

Aussagekraft unterschieden; (2) Einan-     (+1,2 °C Jahresmittel, Vorgängerstudie      berücksichtigen. Schöner et al. (2016)
der ergänzende Informationsquellen         +1,0 °C für 1996–2007 im Vergleich zu       zeigten, dass in tiefen Lagen die mittlere
wurden herangezogen, um die Zuver-         1976–1995). Der Sommerniederschlag          Schneehöhe im Winter (Dezember bis
lässigkeit der Aussage zu erhöhen und      nahm im Vergleich zur Referenzperiode       Februar) sensitiv auf Änderungen der
einzuschätzen; (3) Der Fokus wurde auf     im Mittel über Österreich um +14 %          Lufttemperatur reagiert, während sie in
Mechanismen gelegt, um differenzier-       zu (Vorgängerstudie +12 %). Im Nord-        hohen Lagen sensitiv auf Änderungen
tere und transparentere Aussagen über      osten Österreichs war die Zunahme           des Niederschlags reagiert. Dies hängt
Ursache-Wirkung als durch Szenarien        bis zu 40 %. Der Winterniederschlag         mit der Grenztemperatur von ca. 0 °C
alleine zu erhalten. Die Beurteilung er-   nahm im Mittel über Österreich um           zusammen, die zwischen festem und
folgt getrennt für die Situation in der    –7 % ab (Vorgängerstudie –12 %), wobei      flüssigem Niederschlag entscheidet.
Vergangenheit und die Situation in der     die Abnahme im Süden Österreichs am            Zur Beurteilung der aktualisierten
Zukunft.                                   größten ist. In der Periode der Vorgän-     Situation der Wasserbilanz zeigt Abb. 3
                                           gerstudie war die Abnahme im Süden          die mittlere Wasserbilanz von 166 Pe-
2 Klimavariabilität und                    allerdings noch wesentlich stärker (bis     geleinzugsgebieten in Österreich für
  Wasserdargebot                           zu –40 %) (harte Aussagen).                 den Zeitraum 1976–2014. Der Jahres-
                                              Neue Informationen liegen auch für       niederschlag im Zeitraum 1995–2014
2.1 Situation in der Vergangenheit         die Veränderungen des Schnees in Ös-        war auf einem relativ hohen Niveau im
                                           terreich vor. Sowohl die Schneehöhe als     Vergleich zum Mittelwert des 20. Jahr-
Der Alpenraum war bis jetzt stärker        auch die Neuschneesumme haben seit          hunderts. Im Zeitraum 1995–2014 war
vom globalen Klimawandel betroffen         1961 stark abgenommen, besonders im         der mittlere Niederschlag in Österreich
als andere Gebiete der Erde. Seit dem      Süden und Westen Österreichs (Abb. 2)       etwa 80 mm/a höher als im Zeitraum
Jahr 1970 stieg in Österreich die Tem-     (harte Aussagen). Die kleinen Verände-      1976–1990. Demgegenüber hat sich der
peratur um +2 ° an, während die Nord-      rungen im Nordosten Österreich sind         Jahresabfluss im Zeitraum 1976–2014
hemisphäre lediglich einen Anstieg von     etwas überraschend und spiegeln die         im Mittel für Österreich wenig geän-
+1,5 ° aufweist. Abb. 1 zeigt die jah-     Komplexität der alpinen Schneeklima-        dert. Die Differenz aus Niederschlag
reszeitliche Änderung der Mitteltem-       tologie wider, insbesondere die kom-        und Abfluss (Verdunstung plus Spei-
peratur in Österreich für den Zeitraum     plexe Interaktion der Schneefallgrenze      cheränderung) muss dementsprechend
1996–2014 im Vergleich zum Zeitraum        mit der Orografie (siehe z. B. Minder       um etwa 80 mm/a zugenommen haben.
1976–1995. Generell zeigt der Sommer       2010). Aus den Ergebnissen der Trend-       Da anzunehmen ist, dass die Speicher-
eine größere Temperaturänderung als        untersuchung kann geschlossen wer-          änderung über einen Zeitraum von De-
der Winter. Die letzten Jahre waren be-    den, dass eine allgemeine Zunahme der       kaden relativ klein ist im Vergleich zu
sonders warm, sodass die aktualisierte     Lufttemperatur nicht gleichbedeutend        den anderen Komponenten der Wasser-
Periode in Abb. 1 eine etwas größe-        mit abnehmenden Neuschneemengen             bilanz, kann abgeschätzt werden, dass
re Temperaturänderung zur Referenz-        und Schneehöhen ist. Es sind auch die       die Verdunstung im Mittel für Öster-
periode zeigt als die Vorgängerstudie      Veränderungen des Niederschlags zu          reich um etwa 80 mm/a zugenommen

                               Auswirkungen der Klimaänderung auf Österreichs Wasserwirtschaft – ein aktualisierter Statusbericht
Auswirkungen der Klimaänderung auf Österreichs Wasserwirtschaft - ein aktualisierter Statusbericht
Originalarbeit

Abb. 2 Trends der täglichen Neuschneesumme (links) und der Gesamtschneehöhe (rechts) gemittelt über die Periode Novem-
ber–April jeden Jahres für den Zeitraum 1961–2010. Orange: signifikant negativ (5 % Signifikanzniveau); Rot: signifikant negativ (1 %
Signifikanzniveau); Grau: Trends nicht signifikant; Blau: signifikant positiv (5 % Signifikanzniveau) (Schöner et al. 2016)

Abb. 3 Anomalien des mittleren Jahresniederschlags (blau) im Vergleich zum Mittelwert 1976–2014 von 166 Pegeleinzugsgebieten
in Österreich. Abfluss (rot). Differenz von Niederschlag und Abfluss (grün). Gleitendes Mittel über 20 Jahre (Duethmann und Blöschl
2018)

hat (harte Aussage). Die Zunahme der         Simulationen zeigen im Mittel für Ös-        sung der regionalen Klimamodelle wer-
Verdunstung ist zu 38 % auf die Zunah-       terreich für 2021–2050 im Vergleich zu       den bestimmte Niederschlagsprozesse
me der Lufttemperatur und der Strah-         1971–2000 eine Erwärmung von +1,5 °C.        noch immer nicht explizit erfasst, wie
lung zurückzuführen, zu 30 % auf die         Diese Erwärmung weist keine nen-             beispielsweise der konvektive Anteil
längere Vegetationsperiode und zu 32 %       nenswerten saisonalen Unterschiede           des Niederschlags. Aus diesem Grund
auf die erhöhte Bodenfeuchte (Dueth-         auf (harte Aussage). Der Winternieder-       muss auch weiterhin vor allem der
mann und Blöschl 2018) (mittelharte          schlag nimmt gemäß den Simulationen          sommerliche Niederschlag als unsicher
Aussage).                                    um +14 % zu, der Sommerniederschlag          eingestuft werden.
                                             nur um +3 %, der Jahresniederschlag             Die Bewertung der Wasserbilanz der
2.2 Situation in der Zukunft                 um 6 % (mittelharte Aussage). Die Än-        Vorgängerstudie bleibt im Wesentlichen
                                             derungen sind räumlich sehr ähnlich,         bestehen. Die natürliche Variabilität des
Für Europa liegen neue regionale Kli-        nur im Winter dürfte die Zunahme im          mittleren jährlichen Abflusses zwischen
mamodellsimulationen vor (EURO-              Nordosten etwas stärker sein als auf der     den Jahren ist größer als die zufolge
CORDEX, Giorgi et al. 2016). Diese zei-      Alpensüdseite (weiche Aussage) (Abb. 4).     Klimaänderung im Zeitraum 2021–2050
gen auch weiterhin ein räumlich stark        Zeigte die Vorgängerstudie noch eine         zu erwartenden Änderungen (mittel-
differenziertes Bild der zukünftigen Er-     Abnahme des Winterniederschlags süd-         harte Aussage). Geht man davon aus,
wärmung mit dem geringsten Tempera-          lich der Alpen von 0 bis 10 %, so ergeben    dass auch in Zukunft die Temperatur
turanstieg über Mittel- und Westeuropa       die neuen Simulationen eine Zunahme          in ähnlicher Weise ansteigen wird, und
und dem stärksten über Nordeuropa            von etwa +10 bis +15 %. Dieses Sig-          nimmt man gleich bleibenden Nieder-
und dem Westen Russlands (harte Aus-         nal wird jedoch erheblich durch die          schlag an, so ist damit zu rechnen,
sage). Weiterhin ist mit einer Zunahme       relativ trockene Referenzperiode von         dass die Gebiete trockener werden.
des Niederschlags über Skandinavien          1971–2000 (Alpensüdseite) bestimmt           Im Südosten ist möglicherweise ei-
und einer Abnahme im Mittelmeer-             und darf nicht als anthropogenes Kli-        ne Abnahme des mittleren jährlichen
raum zu rechnen (mittelharte Aussage).       masignal interpretiert werden. Trotz der     Abflusses 2021–2050 im Vergleich zu
Die neuen hoch aufgelösten ÖKS15-            mittlerweile hohen räumlichen Auflö-         1976–2006 zu erwarten (um ca. 5 %)

Auswirkungen der Klimaänderung auf Österreichs Wasserwirtschaft – ein aktualisierter Statusbericht
Auswirkungen der Klimaänderung auf Österreichs Wasserwirtschaft - ein aktualisierter Statusbericht
Originalarbeit

Abb. 4 Projizierte Änderung der mittleren Lufttemperatur und des Niederschlags im Sommer (Juni–August) und Winter (Dezem-
ber–Februar)für denZeitraum2021–2050imVergleichzu1971–2000. RegionaleSimulationenÖKS15basierendaufEURO-CORDEX
für das Szenario RCP8.5 (Chimani et al. 2016)

                                                                                       1959–2015 hat jedoch nicht zugenom-
                                                                                       men, auch nicht für den in Mitteleuropa
                                                                                       besonders relevanten Zugbahntyp Vb
                                                                                       (Abb. 5). In der Periode 1986–2010 hat
                                                                                       in Österreich die Anzahl von Tagen mit
                                                                                       großen 24-stündlichen Niederschlag-
                                                                                       summen (>90. Perzentil) um +10 % bis
                                                                                       +15 % zugenommen und gleichzeitig
                                                                                       die Anzahl der schwachen (
Auswirkungen der Klimaänderung auf Österreichs Wasserwirtschaft - ein aktualisierter Statusbericht
Originalarbeit

                                                                                              es 17 % (Vorgängerstudie 8 %). Betrach-
                                                                                              tet man alle Pegeleinzugsgebiete (gro-
                                                                                              ße und kleine), dann zeigen 26 % der
                                                                                              Gebiete einen signifikant steigenden
                                                                                              Trend (Vorgängerstudie 16 %). Wegen
                                                                                              der hohen Hochwasserdurchflüsse im
                                                                                              Zeitraum 2008–2014 hat also der Anteil
                                                                                              der Gebiete mit signifikant steigenden
                                                                                              Trends im Vergleich zur Vorgängerstu-
                                                                                              die zugenommen, sowohl nördlich als
                                                                                              auch südlich des Alpenhauptkammes.
                                                                                              Diese Zunahme ist auf eine Zunahme
                                                                                              der Sommerhochwässer zurückzufüh-
                                                                                              ren. 32 % der Gebiete 500 km2, unten: Gebiete
Auswirkungen der Klimaänderung auf Österreichs Wasserwirtschaft - ein aktualisierter Statusbericht
Originalarbeit

                                                                                       derschlag-Abflussmodells; (c) Analyse
                                                                                       der Eigenschaften der Niederschlags-
                                                                                       und Abflussereignisse. Die Parameter
                                                                                       der Modelle wurden für die Szenarien
                                                                                       des Zeitraums 2021–2050 im Vergleich
                                                                                       zu 1976–2007 verändert. Beispielsweise
                                                                                       wurden für den ersten Mechanismus
                                                                                       die Parameter des stochastischen Nie-
                                                                                       derschlagsmodells so verändert, das
                                                                                       die Winter und Sommerniederschlä-
                                                                                       ge den Projektionen der Klimamodelle
                                                                                       entsprechen. Im Vergleich zu Vorgän-
                                                                                       gerstudie sind nun die folgenden neuen
                                                                                       Erkenntnisse verfügbar:
                                                                                       • Während das in der Vorgängerstudie
                                                                                          verwendete Regionale Klimamodell
                                                                                          COSMO-CLM eine deutliche Abnah-
                                                                                          me der Sommerniederschläge im
                                                                                          Westen Österreichs prognostizier-
                                                                                          te, ergeben die neuen Modellläufe
Abb. 7 Änderung der mittleren Niederschlagsmenge bei Auftreten einer Vb-Zugbahn           aus EURO-CORDEX keine Abnah-
im Sommerhalbjahr (Mai–Oktober) aus den Globalen Klimamodellen Echam5 (Qua-               me. In der Vorgängerstudie wurde
drat), Echam6 (Kreis) und EC-Earth (Dreieck) für den Zeitraum 2071–2100 im Vergleich      in den Monte-Carlo-Simulationen
zu 1971–2000. Rosa: RCP4.5; Rot: SRES_A1B; Braun: RCP8.5 Klimaszenario. Die Zug-          entsprechend eine Abnahme von –4
bahnen wurden aus der Luftdruckverteilung auf 700 hPa und Meeresniveau (SLP) abge-        bis –7 % (2021–2050 im Vergleich zu
leitet                                                                                    1976–2007) angesetzt. Nach den neu-
                                                                                          en Simulationen sind es 0 bis +5 %
                                                                                          (mittelharte Aussage) (Abb. 4).
zeigen, dass konvektive Sommernieder-       tur, dadurch Erhöhung des Anteiles         • In der Vorgängerstudie wurde ange-
schläge in den Alpen ergiebiger wer-        konvektiven Niederschlags und da-             nommen, dass eine Zunahme der
den bei gleichbleibender Häufigkeit,        durch höhere Niederschlagsintensi-            konvektiven Niederschlagsmengen
die Häufigkeit großräumiger, skaliger       täten (weiche Aussage); Zunahme der           mit zunehmender Temperatur wahr-
Niederschläge jedoch stark abnimmt          Lufttemperatur, dadurch Erhöhung der          scheinlich ist. Die neuen Auswertun-
(Giorgi et al. 2016). In den Simulationen   Schneefallgrenze, dadurch größerer An-        gen von Wang et al. (2017), Lepore
wird also das skalige Niederschlagsde-      teil flüssigen Niederschlags von Ereig-       et al. (2015) und Utsumi et al. (2011)
fizit durch konvektiven Niederschlag        nissen (harte Aussage); Zunahme der           deuten jedoch darauf hin, dass der
kompensiert. Generell kann man aus          Lufttemperatur, dadurch Verschiebung          Effekt der Temperaturzunahme auf
den Simulationen mit regionalen Kli-        der Schneeschmelze in das Frühjahr,           konvektive Niederschläge in Öster-
mamodellen ableiten, dass die Intensi-      dadurch Verschiebung des Jahresver-           reich geringer als zuvor angenom-
tät der Starkniederschläge auf Stunden-     laufes des Abflussbeiwertes; Erhöhung         men ist. Die Parameter des stochas-
und Tagesbasis im Sommerhalbjahr um         der Verdunstung, dadurch Verringerung         tischen Niederschlagmodells für die
+7 % pro °C Zunahme der Lufttempera-        des Abflussbeiwertes (harte Aussage).         Monte-Carlo-Simulationen wurden
tur ansteigen werden (weiche Aussage)       Für jeden Mechanismus wurden in der           in der alten Studie so gewählt, dass
(Westra et al. 2014; Frei et al. 2006;      Vorgängerstudie Monte-Carlo-Simula-           die Zunahme des 100-jährlichen Nie-
Trenberth et al. 2003).                     tionen für den Zeitraum 2021–2050 im          derschlags für eine Dauer von 6 h je
    Die Vorgängerstudie definierte Me-      Vergleich zu 1976–2007 durchgeführt.          nach Region zwischen 2 und 18 %
chanismen möglicher Veränderungen           Für zehn hydroklimatologische Regio-          betrug (im Mittel 7 %). Nach dem ak-
von Hochwässern in Österreich (Blöschl      nen in Österreich bestanden die Simu-         tuellen Informationsstand dürfen et-
et al. 2011b): Zunahme des Winternie-       lationen aus drei Schritten: (a) Erzeu-       was kleinere Werte realistischer sein
derschlags, Abnahme des Sommernie-          gen von Niederschlagszeitreihen mittels       (weiche Aussage).
derschlags (z. B. durch Verschiebung        eines stochastischen Niederschlagsmo-
der Zirkulationsmuster) (mittelharte        dells; (b) Umsetzen dieser Zeitreihen      Auf Basis dieser neuen Erkenntnisse
Aussage); Zunahme der Lufttempera-          in Abflusszeitreihen mittels eines Nie-    wurde nun abgeschätzt, wie die Ergeb-

Tab. 2 Möglicher prozentueller Ein-                                                      Vorgängerstudie       Aktualisierung
fluss eines veränderten Klimas auf das                                                   (%)                   (%)
HQ100 in einem typischen Gebiet nördlich     Rhein, Donau und Elbegebiete                –4 bis +10            –4 bis +10
und südlich des Alpenhauptkammes in          Drau, Mur und Raabgebiete                   +3 bis +7             +1 bis +5
Österreich. 2021–2050 im Vergleich zu
1976–2007. Ergebnis der Monte-Carlo-
Sensitivitätsanalysen aus der Vorgänger-
studie und Aktualisierung

                               Auswirkungen der Klimaänderung auf Österreichs Wasserwirtschaft – ein aktualisierter Statusbericht
Auswirkungen der Klimaänderung auf Österreichs Wasserwirtschaft - ein aktualisierter Statusbericht
Originalarbeit

                                                                                         (Vergangenheit) zeigt folgendes Bild:
                                                                                         Im Innviertel und Mühlviertel erge-
                                                                                         ben sowohl die Trendanalysen als auch
                                                                                         die Szenarien Anstiege. Am nördlichen
                                                                                         Alpenrand zeigen die Trendanalysen
                                                                                         Anstiege (möglicherweise wegen ver-
                                                                                         änderter atmosphärischer Zirkulations-
                                                                                         muster), die Szenarien zeigen jedoch
                                                                                         etwa gleichbleibende Hochwässer we-
                                                                                         gen geringer Änderung in den proji-
                                                                                         zierten Monatsniederschlägen und der
                                                                                         früheren Schneeschmelze. Die Aussa-
                                                                                         ge, dass die natürliche Variabilität der
                                                                                         Hochwässer wesentlich größer ist als
                                                                                         die Änderung zufolge des Klimawan-
                                                                                         dels, bleibt bestehen.

                                                                                         4 Niederwasser und
                                                                                           Grundwasserneubildung

                                                                                         4.1 Situation in der Vergangenheit

                                                                                         Zur Beschreibung trockener meteo-
                                                                                         rologischer Bedingungen und deren
                                                                                         Trends können Dürre-Indizes wie der
                                                                                         Standardized Precipitation Evapotran-
                                                                                         spiration Index (SPEI) herangezogen
                                                                                         werden, der die klimatische Wasserbi-
                                                                                         lanz (Niederschlag minus potenzieller
                                                                                         Verdunstung) abbildet (Vincente-Ser-
Abb. 8 Trends des Standardized Precipitation Evapotranspiration Index (SPEI) im          rano et al. 2010). Trends des SPEI für
Sommer (Juni–August) und Winter (Dezember–Februar; Laaha et al. 2014). Ein Trend         den Zeitraum 1976–2014 auf Basis der
von –0,1 pro Dekade entspräche einer Änderung von im Mittel normalen Bedingungen         HISTALP Daten (Auer et al. 2007; Has-
(SPEI 0) hin zu im Mittel mäßig trockenen Bedingungen (SPEI –1) über einen Zeitraum      linger et al. 2014) (Abb. 8) ähneln im
von 100 Jahren (vgl. Vincente-Serrano et al. 2010; McKee et al. 1993)                    Winter den Trends des Niederschlags.
                                                                                         Im Sommer sind in manchen Gebieten
nisse der Monte-Carlo-Simulationen          2014). Dabei wird angenommen, dass           Österreichs (Norden, Osten) negative
anzupassen sind (Tab. 2). Im Vergleich      sich die Verteilungsfunktion der Hoch-       Trends des SPEI festzustellen, obwohl
zur Vorgängerstudie verschiebt sich         wasserabflüsse mit der Zeit ändert.          der Niederschlag in diesem Zeitraum
in Westösterreich eine Abnahme der          Šraj et al. (2016) zeigten, dass die jähr-   leicht zugenommen hat. Dies ist auf
HQ100 um bis zu –4 % auf nahezu kei-        liche Niederschlagssumme ein guter           den Anstieg der potenziellen Verduns-
ne Änderung. In Ost- und Südöster-          Indikator für die Änderung der Ver-          tung zurückzuführen. Duethmann und
reich verschiebt sich eine Zunahme          teilungsfunktion ist, wobei sich das         Blöschl (2018) zeigten durch einen Ver-
der HQ100 um bis zu +7 % auf eine ge-       HQ10 um 8 % erhöht, wenn der Jahres-         gleich mehrerer Methoden (z. B. Pen-
ringere Zunahme von bis zu +5 %. In         niederschlag um 10 % zunimmt. Nach           man-Monteith, Verdunstungswannen),
den anderen Regionen (Traun, Enns,          Datenauswertungen von Perdigão and           dass die potenzielle Verdunstung vor
Erlauf, Traisen, Innviertel, Mühlviertel,   Blöschl (2014) erhöht sich das mittlere      allem in den 1980er- und 1990er-Jah-
Waldviertel) gibt es keine Änderung im      Jahreshochwasser (MHQ) um zwischen           ren wegern höherer Lufttemperatur
Vergleich zur Vorgängerstudie. Insbe-       5 % (nördliche Alpen) und 16 % (Ostös-       und stärkerer Einstrahlung stark zuge-
sondere in der Region Innviertel, Mühl-     terreich) bei einer Zunahme des Jahres-      nommen hat (siehe auch Abb. 3 und
viertel bleibt die erwartete Zunahme        niederschlags um 10 %. Eine Zunahme          Brunetti et al. 2009).
von +10 % bestehen. Im Mittel über alle     des Jahresniederschlags bis 2021–2050           Trendauswertungen der beobach-
Regionen war die Änderung des HQ100         um 6 % (Abb. 4) würde demnach ei-            teten    Jahresniederwasserdurchflüsse
in der Vorgängerstudie +2 %, durch die      ner Zunahme des MHQ um zwischen              Q95 (der Durchfluss der im jeweiligen
Aktualisierung ändert sich dieser Wert      ca. 3 und 10 % entsprechen. Der Vor-         Jahr an 95 % der Tage überschritten
nicht. Das bedeutet, dass im Wesentli-      teil dieser Methode besteht darin, dass      wird) in Österreich für den Zeitraum
chen die Aussagen der Vorgängerstudie       der zukünftige Jahresniederschlag zu-        1976–2014 (Abb. 9, Tab. 3, harte Aus-
durch die neuen Informationen bestä-        verlässiger bestimmt werden kann als         sagen) zeigen ähnliche Änderungen
tigt werden.                                der zukünftige extreme Ereignisnieder-       wie im Zeitraum 1976–2007. Im Alpen-
    Ein alternativer Ansatz zur Bestim-     schlag.                                      raum sind größtenteils Zunahmen der
mung sich veränderter Hochwasser-               Ein Vergleich der Szenarien und          Niederwasserdurchflüsse zu verzeich-
wahrscheinlichkeiten ist die instatio-      der instationären Hochwasserstatis-          nen. In Gebieten mit einer Seehöhe
näre Hochwasserstatistik (Delgado et al.    tik (Zukunft) mit den Trendanalysen          von über 900 m zeigen 22 % der Pegel-

Auswirkungen der Klimaänderung auf Österreichs Wasserwirtschaft – ein aktualisierter Statusbericht
Auswirkungen der Klimaänderung auf Österreichs Wasserwirtschaft - ein aktualisierter Statusbericht
Originalarbeit

                                                                                                      lag, war die jahreszeitliche Verteilung
                                                                                                      unterschiedlich. Die Sommernieder-
                                                                                                      schläge haben deutlich zugenommen
                                                                                                      (+14 % für den Zeitraum 1996–2014 im
                                                                                                      Vergleich zu 1976–1995), die Winter-
                                                                                                      niederschläge hingegen abgenommen
                                                                                                      (–7 %) (Abb. 1). Die Winter 2008–2014
                                                                                                      waren im Süden und Südosten Öster-
                                                                                                      reichs niederschlagsreich. Eine Erhö-
                                                                                                      hung des Wintersniederschlags lässt auf
                                                                                                      eine erhöhte Grundwasserneubildung
                                                                                                      im Frühjahr schließen. Entsprechend
                                                                                                      der Entspannung der Niederwasser-
                                                                                                      trends dürften sich die abnehmenden
                                                                                                      Trends der Grundwasserneubildung in
                                                                                                      den letzten Jahren abgeschwächt haben
                                                                                                      (mittelharte Aussage). Im Westen wa-
Abb. 9 Trends der Jahresniederwasserdurchflüsse Q95 für den Zeitraum 1976–2014.                       ren die Winter 2008–2014 eher nieder-
Große Kreise blau: signifikant steigende Trends, d. h. Zunahme des Q95. Große Kreise                  schlagsarm, was auf eine etwas redu-
rot: signifikant fallende Trends. Kleine Kreise: Trends nicht signifikant (Signifikanzniveau          zierte Grundwasserneubildung schlie-
5 %). Kreuze zeigen Pegel, die durch Überleitungen oder Speicher beeinflusst sind                     ßen lässt. Trendanalysen im Zeitraum
                                                                                                      1976–2006 (Blaschke et al. 2011) zeig-
einzugsgebiete einen signifikant stei-                  ten auch die Sommerniederschläge              ten, dass rund 70 % der Messstellen in
genden Trend (Vorgängerstudie 12 %).                    gestiegen sind (Abb. 1), führte die stär-     Österreich keinen signifikanten, 12 %
Dem gegenüber haben nur in 1 % (Vor-                    kere Verdunstung zu (nicht signifikant)       einen signifikant steigenden und 18 %
gängerstudie 3 %) der Gebiete die Nie-                  fallenden Trends des Niederwasser-            einen signifikant fallenden Trend im
derwasserdurchflüsse signifikant abge-                  durchflusses an mehreren Pegeln. Der          Jahresmittel des Grundwasserstandes
nommen. Dies ist auf den geringeren                     mittlere Trend der Q95 in Gebieten über       aufweisen. Das heterogene Bild aus der
Schneerückhalt (Abb. 2) zurückzufüh-                    900 m betrug +3,7 %/Dekade (Vorgän-           Vorgängerstudie dürfte auch mit den
ren. Ein größerer Teil des Niederschlags                gerstudie +2,3 %/Dekade), in Gebieten         aktualisierten Informationen zur Was-
kommt als Regen direkt zum Abfluss                      unter 900 m betrug er +2,2 %/Dekade           serbilanz Gültigkeit haben. Diese Inter-
und die Schneedeckenperiode ist kür-                    (Vorgängerstudie –2,6 %/Dekade). Die          pretation wird durch die verhältnismä-
zer, wodurch sich die Durchflüsse im                    abnehmenden Trends im Flachland ha-           ßig gleichbleibenden Jahresabflüsse im
Winterhalbjahr, in denen die Nieder-                    ben sich also im Vergleich zur Vorgän-        Mittel über Österreich (Abb. 3) gestützt.
wässer auftreten, erhöhen.                              gerstudie abgeschwächt. Das ist darauf
    Unter 900 m Seehöhe haben in 4 %                    zurückzuführen, dass die letzten Jahre        4.2 Situation in der Zukunft
der Gebiete die Niederwasserdurchflüs-                  eher niederschlagsreich waren.
se signifikant abgenommen, vor allem                        Eine Analyse der einzelnen Was-           Haslinger et al. (2015) wertete ein En-
im Innviertel. Die Abnahme der Durch-                   serbilanzkomponenten erlaubt auch             semble an regionalen Klimasimulatio-
flüsse fällt deutlich geringer aus als                  Aufschlüsse über klimainduzierte Ver-         nen mit unterschiedlichen Treibhaus-
in der Vorgängerstudie, in der 10 %                     änderungen hinsichtlich der Grund-            gasszenarien für den Alpenraum aus,
der Gebiete signifikant abnehmen-                       wasserneubildung und damit auch hin-          um zukünftige Dürresituationen abzu-
de Niederwasserdurchflüsse zeigten.                     sichtlich der quantitativen Grundwas-         schätzen. Die Modelle zeigen gegen En-
Im Flachland des Nordens, Ostens so-                    serverhältnisse in Form der Grund-            de des 21. Jahrhunderts meist deutlich
wie Südostens besteht der wesentliche                   wasserstände. Während der Jahresnie-          trockenere Bedingungen gemessen am
Niederwassermechanismus in der Ver-                     derschlag im letzten Jahrzehnt auf ei-        SPEI als derzeit. Diese Änderung geht
dunstung im Sommer, die gestiegen                       nem relativ hohen Niveau im Vergleich         auch mit einer Erhöhung der Varianz
ist. Obwohl in den letzten Jahrzehn-                    zum Mittelwert des 20. Jahrhunderts           zwischen den Jahren einher. Die Ände-

 Tab. 3 Prozent der Pegel mit signifikant steigenden und fallenden Trends der Q95 Niederwasserdurchflüsse in Österreich. h ist
 die mittlere Einzugsgebietshöhe. Entsprechend dem gewählten Signifikanzniveau von 5 % (jeweils 5 % an den beiden Enden der
 Verteilung) sind Werte von 5 % und kleiner als zufällig anzusehen
                              Anzahl der Pegel   1976–2007                                       1976–2014
                                                 (min. 25 Jahre)                                 (min. 32 Jahre)
                                                 Anteil d. Pegel [%] mit                         Anteil d. Pegel [%] mit
                                                 Steigendem          Nicht signif.   Fallendem   Steigendem          Nicht signif.   Fallendem
                                                 Trend               Trend           Trend       Trend               Trend           Trend
 Alle Gebiete in Österreich   458                7                   86              7           16                  82              2
 Seehöhe                      222                3                   87              10          11                  85              4
 h < 900 m
 Seehöhe                      236                12                  85              3           22                  77              1
 h > 900 m

                                        Auswirkungen der Klimaänderung auf Österreichs Wasserwirtschaft – ein aktualisierter Statusbericht
Auswirkungen der Klimaänderung auf Österreichs Wasserwirtschaft - ein aktualisierter Statusbericht
Originalarbeit

                                                                                        mulationen geben einen Hinweis auf
                                                                                        die Unsicherheiten. Die Zunahme der
                                                                                        Niederwasserdurchflüsse in den Alpen
                                                                                        ist bei beiden Simulationsrechnungen
                                                                                        eindeutig, die Abnahme im Osten und
                                                                                        Südosten ist weniger klar. Da im Osten
                                                                                        und Südosten der Abfluss besonders
                                                                                        sensitiv auf das Niederschlagsverhal-
                                                                                        ten reagiert (Blaschke et al. 2011) ist
                                                                                        auch dessen Unsicherheit zufolge des
                                                                                        Niederschlags groß. Ändern sich die
                                                                                        Niederschläge nicht, ist für den Osten
                                                                                        und Südosten zufolge der erhöhten
                                                                                        Verdunstung mit einer deutlichen Ab-
                                                                                        nahme der Niederwasserdurchflüsse zu
                                                                                        rechnen. Im ungünstigsten Fall kann
                                                                                        diese Abnahme bis zu 30 % betragen
                                                                                        (Abb. 11 unten).
                                                                                            Die Szenarienrechnungen lassen für
                                                                                        den Zeitraum 2021–2050 gegenüber
                                                                                        1971–2000 eine Zunahme der Winter-
                                                                                        niederschläge in ganz Österreich er-
                                                                                        kennen (Abb. 4). Diese kann zu einer
                                                                                        Zunahme der Grundwasserneubildung
                                                                                        führen, die vorwiegend im Winter und
                                                                                        im Frühjahr stattfindet. Andererseits
                                                                                        wird ein Teil des zusätzlichen Nieder-
                                                                                        schlags durch die erhöhte Verdunstung
                                                                                        aufgebraucht, die besonders im Os-
                                                                                        ten Österreichs groß ist. In den nie-
                                                                                        derschlagsarmen Regionen im Osten
                                                                                        Österreichs können damit eher sin-
                                                                                        kende bzw. möglicherweise sich wenig
                                                                                        ändernde Grundwasserstände erwar-
                                                                                        tet werden (mittelharte Aussage). Dies
                                                                                        entspricht der Aussage der Vorgän-
Abb. 10 Wiederkehrintervall eines extremen Dürrezustands (SPEI < –2) im Sommer          gerstudie. In den Alpen und nördlich
(Juni–August) und Winter (Dezember–Februar) für den Zeitraum 207–2100 im Vergleich      der Alpen ist eher eine Zunahme der
zu 1971–2000 (Wiederkehrintervall 23 Jahre); braune Farben zeigen eine höhere Wahr-     Grundwasserneubildung zu erwarten.
scheinlichkeit der Dürre an. Globales Klimamodell ECHAM5, regionales Klimamodell        Für den Süden Österreichs (Kärnten,
COSMO-CLM, Szenario A1B (Haslinger et al. 2015)                                         Steiermark), wo nun eine Zunahme der
                                                                                        Winterniederschläge erwartet wird, ist
rung des Wiederkehrintervalls für ein       unterskaliert, und die Änderung von         mit einer Zunahme oder einem Gleich-
extremes Dürre-Ereignis, welche für die     Niederschlag und Lufttemperatur bei         bleiben der Grundwasserneubildung zu
Referenzperiode (1971–2000) bei 23 Jah-     der Niederschlag-Abflussmodellierung        rechnen (mittelharte Aussage). Im Ver-
ren liegt, ist in Abb. 10 für die Winter    berücksichtigt. Zwei Beispiele sind in      gleich dazu hatte die Vorgängerstudie
und Sommer im Zeitraum 2071–2100            Abb. 11 dargestellt. Für die Alpen Ös-      im Süden Österreichs einer Abnahme
dargestellt. Im Winter werden in den        terreichs (Niederwasser treten im Win-      der Grundwasserneubildung angege-
alpinen Gebieten die Wahrscheinlich-        ter auf ) zeigt sich eine Zunahme der       ben. Prognosen über Änderungen der
keiten der Dürre kleiner, im Flachland      Q95 Niederwasserdurchflüsse von et-         Grundwasserstände einzelner Messstel-
zeigen sich nur geringe Änderungen.         wa 10–30 % (Zeitraum 2021–2050 im           len sind jedoch nach dem derzeitigen
Im Gegensatz dazu ist im Sommer eine        Vergleich zu 1978–2007) (harte Aussa-       Kenntnisstand nicht möglich, da die-
stark erhöhte Wahrscheinlichkeit für        ge). In den niedrig gelegenen Gebie-        se von den lokalen Verhältnissen ein-
Dürre zu verzeichnen, wobei dieses Si-      ten Österreichs sowie im Alpenvorland       schließlich der menschlichen Eingriffe
gnal südlich der Alpen noch deutlicher      (Niederwasser treten im Sommer auf )        geprägt werden.
ist als im Norden.                          zeigen die Simulationen differenzierte
    Seit der Vorgängerstudie wurden         Ergebnisse. Je nach Klimaszenario und       5 Zusammenfassung und
verschiedene Simulationsrechnungen          Modellkombination wird eine leichte           Schlussfolgerungen
für zukünftige Niederwässer und Dür-        Zunahme oder eine deutliche Abnahme
ren in Österreich durchgeführt (siehe       berechnet. Ein plausibler Wert ist eine     Die Verdunstung hat in den letzten
z. B. Laaha et al. 2016). Dabei wurden      mögliche Abnahme von etwa 10–20 %           drei Jahrzehnten im Mittel für Öster-
die Ergebnisse globaler Klimamodelle        (mittelharte Aussage). Die Unterschiede     reich um etwa 80 mm/a zugenommen,
mittels regionaler Klimamodelle hin-        der beiden in Abb. 11 gezeigten Si-         der Jahresniederschlag ebenfalls ent-

Auswirkungen der Klimaänderung auf Österreichs Wasserwirtschaft – ein aktualisierter Statusbericht
Auswirkungen der Klimaänderung auf Österreichs Wasserwirtschaft - ein aktualisierter Statusbericht
Originalarbeit

                                                                                       Niederwasser von etwa 10–20 % eintre-
                                                                                       ten (mittelharte Aussage). Eine Orien-
                                                                                       tierung über die wasserwirtschaftlichen
                                                                                       Konsequenzen der Niederwassersitua-
                                                                                       tionen bei Klimaänderung im Sommer
                                                                                       können die Niederwasserjahre 2003
                                                                                       und 2015 geben.
                                                                                           Entsprechend der Entspannung der
                                                                                       Niederwassertrends dürften sich die
                                                                                       abnehmenden Trends der Grundwas-
                                                                                       serneubildung in den letzten Jahren
                                                                                       abgeschwächt haben (mittelharte Aus-
                                                                                       sage). Für die Zukunft (Zeithorizont
                                                                                       2021–2050 im Vergleich zur derzeiti-
                                                                                       gen Situation) wird ein regional un-
                                                                                       terschiedliches Verhalten erwartet. Im
                                                                                       Süden Österreichs, wo eine Zunahme
                                                                                       der Winterniederschläge erwartet wird,
                                                                                       könnte die Grundwasserneubildung
                                                                                       zunehmen oder gleich bleiben. Im Nor-
                                                                                       den und Westen Österreichs könnte sie
                                                                                       zunehmen, und in den niederschlags-
                                                                                       armen Regionen im Osten Österreichs
                                                                                       ist künftig eine Abnahme der Grund-
                                                                                       wasserneubildung oder eine geringere
                                                                                       Änderung wahrscheinlich (mittelharte
                                                                                       Aussage).
                                                                                           Insgesamt sind die Änderungen im
                                                                                       Vergleich zur Vorgängerstudie (ZAMG
                                                                                       und TU Wien 2011) nicht sehr groß.
                                                                                       Damit sind auch die im Nationaler
Abb. 11 Änderung des Q95-Niederwasserdurchflusses für den Zeitraum 2021–2050
                                                                                       Gewässerbewirtschaftungsplan       2015
im Vergleich zu 1978–2007 berechnet mit einem kontinuierlichen Niederschlag-
                                                                                       (BMLFUW 2015) dargestellten Anpas-
Abflussmodel. Oben: globales Modell ECHAM5, regionales Modell CLM ZAMG,
                                                                                       sungsstrategien weiterhin aktuell. Die
Klimaszenario A2. Unten: globales Modell HadCM3, regionales Modell CLM AIT, Kli-
                                                                                       zusätzlich empfohlenen Anpassungs-
maszenario A1B. Blau: Zunahme des Q95, rot: Abnahme des Q95 (Laaha et al. 2014)
                                                                                       maßnahmen beschränken sich deshalb
                                                                                       auf wenige Punkte, wie etwa, Oberflä-
sprechend zugenommen, wodurch sich         wartet, die im Bereich von –4 bis +10 %     chenabfluss und Hangwasser (pluviales
der Abfluss wenig geändert hat (harte      liegen dürften (weiche Aussage). Natür-     Hochwasser) verstärkte Aufmerksam-
Aussage). Für die Zukunft (Zeithorizont    liche Schwankungen der Hochwässer           keit zu widmen. Weiterhin sind die et-
2021–2050 im Vergleich zur derzeitigen     sind wesentlich größer als Änderungen       was zunehmenden Hochwässer im Nor-
Situation) könnte im Südosten Öster-       aufgrund des Klimawandels (mittel-          den Österreichs im Auge zu behalten,
reichs der mittlere jährliche Abfluss      harte Aussage). Die Einführung eines        sowie die zunehmende Verdunstung,
abnehmen (weiche Aussage). Die natür-      generellen Klimazuschlags für Bemes-        die sich negativ auf die Wasserverfüg-
liche Variabilität des mittleren jährli-   sungswerte ist nach dem derzeitigen         barkeit auswirken könnte.
chen Abflusses zwischen den Jahren ist     Stand nicht erforderlich. Hochwässer
größer als die zufolge Klimaänderung       durch Oberflächenabfluss und Hang-          Danksagung Diese Studie wurde durch-
im Zeitraum 2021–2050 zu erwartenden       wasser (pluviales Hochwasser) sind ein      geführt im Auftrag des BMNT, Sektion
Änderungen (mittelharte Aussage).          Thema, dem verstärkt Aufmerksamkeit         I V und der wasserwirtschaftlichen
   Im Vergleich zur Vorgängerstudie ha-    geschenkt werden sollte.                    Abteilungen der Ämter der Landes-
ben sich die zunehmenden Trends der           Im Vergleich zur Vorgängerstudie         regierungen Österreichs. Wir danken
gemessenen Hochwasserabflüsse etwas        haben sich die abnehmenden Trends           den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
verstärkt. Dadurch hat sich die Hoch-      der gemessenen Niederwasserabflüsse         dieser Institutionen für die konstruk-
wasserproblematik ebenfalls verschärft     etwas abgeschwächt, da die letzten Jah-     tive Begleitung der Studie. Die Daten
(harte Aussage). Starkniederschlagsrele-   re eher niederschlagsreich waren (harte     wurden vom Hydrographischen Zen-
vante Zugbahnen dürften in den nächs-      Aussage). Für die Zukunft (Zeithorizont     tralbüro, den hydrografischen Diensten
ten Jahrzehnten an Häufigkeit nicht        2021–2050 im Vergleich zur derzeiti-        der Länder und der Zentralanstalt für
zunehmen, aber könnten intensivere         gen Situation) werden in den Alpen          Meteorologie und Geodynamik zur Ver-
Niederschläge bringen. Für die Zukunft     Österreichs deutlich höhere Abflüsse        fügung gestellt.
(Zeithorizont 2021–2050 im Vergleich       bei Winterniederwasser erwartet (um
zur derzeitigen Situation) werden regio-   10–30 %) (harte Aussage). In den Flach-     Funding Open access funding provided
nal unterschiedliche Änderungen der        landregionen Ost- und Südösterreichs        by TU Wien (TUW).
Abflüsse bei Hochwässern (HQ100) er-       kann eine Abnahme der Abflüsse bei

                               Auswirkungen der Klimaänderung auf Österreichs Wasserwirtschaft – ein aktualisierter Statusbericht
Originalarbeit

Open Access Dieser Artikel wird unter                     Nutzung, Vervielfältigung, Bearbeitung,                  nennen, einen Link zur Creative Com-
der Creative Commons Namensnen-                           Verbreitung und Wiedergabe in jeg-                       mons Lizenz beifügen und angeben, ob
nung 4.0 International Lizenz (http://                    lichem Medium und Format erlaubt,                        Änderungen vorgenommen wurden.
creativecommons.org/licenses/by/4.                        sofern Sie den/die ursprünglichen Au-
0/deed.de) veröffentlicht, welche die                     tor(en) und die Quelle ordnungsgemäß

   Literatur

   Alaoui, A., Rogger, M., Peth, S. and Blöschl, G.         variable analysis. Int. J. Climatol., 29, 2197–2225,     Geographica Augustana 19. ISBN: 3-923273-96-
   (2018): Does soil compaction increase floods?            https://doi.org/10.1002/joc.1857.                        6; ISSN: 1862–8680;
   A review. Journal of Hydrology, 557, 631–642,            Chimani, B., Heinrich, G., Hofstätter, M.,               Hofstätter, M., Lexer, A., Homann, M. and
   https://doi.org/10.1016/j.jhydrol.2017.12.052.           Kerschbaumer, M., Kienberger, S., Leuprecht,             Blöschl, G. (2017): Large-scale heavy preci-
   Auer, I., Böhm, R., Jurkovic, A., Lipa, W., Orlik,       A., Lexer, A., Peßenteiner, S., Poetsch, M. S.,          pitation over central Europe and the role of
   A., Potzmann, R., Schöner, W., Ungersböck, M.,           Salzmann, M., Spiekermann, R., Switanek, M.              atmospheric cyclone track types. Int J Climatol.
   Matulla, C., Briffa, K., Jones, P. D., Efthymiadis,      und Truhetz, H. (2016): ÖKS15 – Klimasze-                https://doi.org/10.1002/joc.5386.
   D., Brunetti, M„ Nanni. T., Maugeri, M., Mer-            narien für Österreich. Daten, Methoden und               Laaha, G., Blöschl G. and Schöner, W. (2014):
   calli, L., Mestre, O., Moisselin, J.-M., Begert, M.,     Klimaanalyse. Projektendbericht, Zentralanstalt          Climate Impact on Low Flows And Droughts,
   Müller-Westermeier, G., Kveton, V., Bochnicek,           für Meteorologie und Geodynamik, Wien. ISBN              Endbericht, ACRP2, https://www.klimafonds.gv.
   O., Stastny, P., Lapin, M., Szalai, S., Szentim-         978-3-903171-02-2. https://hdl.handle.net/20.            at/assets/Uploads/Projektberichte/ACRP-2009/
   rey, T., Cegnar, T., Dolinar, M., Gajic-Capka,           500.11756/06edd0c9                                       20150716CILFADEBACRP2B060362.pdf.
   M., Zaninovic, K., Majstorovic, Z., Nieplova, E.         Delgado, J. M., Merz, B., Apel, H. (2014): Projec-       Laaha, G., Haslinger, K., Koffler, D., Parajka
   (2007): HISTALP – Historical instrumental cli-           ting flood hazard under climate change: an al-           J., Schöner, W., Viglione, A., Zehetgruber, J.,
   matological surface time series of the greater           ternative approach to model chains. Natural Ha-          Blöschl G. (2016): Ein Drei-Standbeine-Ansatz
   Alpine region 1760–2003. International Journal           zards and Earth System Science, 14, 6, 1579–1589.        zur Ermittlung zukünftiger Niederwasserabflüs-
   of Climatology, 27, 17–46.                               Duethmann, D. and Blöschl, G. (2018): Why                se in Österreich. Österreichische Wasser- und
   Blaschke, A. P., Merz, R., Parajka, J., Salinas, J.      has catchment evaporation increased in the past          Abfallwirtschaft, 68, 54–57, doi 10.1007/s00506-
   und Blöschl, G. (2011): Auswirkungen des Kli-            40 years? A data-based study in Austria. Hydrol.         015-0284-1
   mawandels auf das Wasserdargebot von Grund –             Earth Syst. Sci. Discuss., https://doi.org/10.5194/      Lepore, C., Veneziano, D. and Molini, A. (2015):
   und Oberflächenwasser. Österreichische Wasser-           hess-2018-129                                            Temperature and CAPE dependence of rainfall
   und Abfallwirtschaft, 63, (1–2), 31–41.                  Frei, C., Schöll, R., Fukutome, S., Schmidli, J.         extremes in the eastern United States, Geophys.
   Blöschl, G. et al. (2017b): Changing climate             and Vidale, P. L. (2006), Future change of preci-        Res. Lett., 42, 74–83, https://doi.org/10.1002/
   shifts timing of European floods. Science, 357           pitation extremes in Europe: Intercomparison             2014GL062247.
   (6351) 588–590, doi: 10.1126/science.aan2506             of scenarios from regional climate models, J.            Lexer, A., Höfler, A., Hofstätter, M., Krennert, T.
   Blöschl, G., Viglione, A., Merz., R., J. Parajka,        Geophys. Res., 111, D06105, https://doi.org/10.          (2018): CONVEX: Konvektive Starkniederschläge
   J. Salinas, J. und Schöner, W. (2011b): Aus-             1029/2005JD005965.                                       in Österreich von 1986–2015. Endbericht, Zen-
   wirkungen des Klimawandels auf Hochwasser                Giorgi, F., Torma, Cs., Coppola, E., Ban, N.,            tralanstalt für Meteorologie und Geodynamik,
   und Niederwasser. Österreichische Wasser- und            Schär, C., Somot, S. (2016): Enhanced summer             Wien.
   Abfallwirtschaft, 63, (1–2), 21–30.                      convective rain at Alpine high elevations in re-         McKee, T. B., Doeskin, N. J. and Kleis, J. (1993):
   Blöschl, G., Schöner, W., Kroiß, H., Blaschke,           sponse to climate warming. Nature Geoscience,            The relationship of drought frequency and dura-
   A. P., Böhm, R., Haslinger, K., Kreuzinger, N.,          9, 584–589. https://doi.org/10.1038/ngeo2761.            tion to time scales. Preprints, 8th Conf. on Ap-
   Merz, R., Parajka, J., Salinas, J. L., Viglione, A.      Hall, J., Arheimer, B., Borga, M., Brázdil, R.,          plied Climatology, Anaheim, CA, Amer. Meteor.
   (2011a): Anpassungsstrategien an den Klima-              Claps, P., Kiss, A., Kjeldsen, T. R., Kriaučiūnie-     Soc., 179–184.
   wandel für Österreichs Wasserwirtschaft – Ziele          nė, J., Kundzewicz, Z. W., Lang, M., Llasat, M. C.,     Minder, J. R. (2010): On the Climatology of Oro-
   und Schlussfolgerungen der Studie für Bund und           Macdonald, N., McIntyre, N., Mediero, L., Merz,          graphic Precipitation in the Mid-Latitudes, Dis-
   Länder. Österreichische Wasser- und Abfallwirt-          B., Merz, R., Molnar, P., Montanari, A., Neuhold,        sertation University of Washington, 187 pp.
   schaft, 63, (1–2), 1–10.                                 C., Parajka, J., Perdigão, R. A. P., Plavcová, L.,       Montanari, A., Blöschl, G., Sivapalan, M., Save-
   Blöschl, G., Nester, Th., Komma, J., Parajka             Rogger, M., Salinas, J. L., Sauquet, E., Schär, C.,      nije, H. (2010): Getting on target. Public Service
   J. and Perdigão R.A.P. (2013): Das Juni-Hoch-            Szolgay, J., Viglione, A. and Blöschl, G. (2014):        Review: Science and Technology, 7, 167–169.
   wasser 2013 – Analyse und Konsequenzen für               Understanding Flood Regime Changes in Euro-              Perdigão, R. A. P., and Blöschl, G. (2014): Spa-
   das Hochwasserrisikomanagement. Österreichi-             pe: A state of the art assessment. Hydrology and         tiotemporal flood sensitivity to annual precipi-
   sche Ingenieur- und Architekten-Zeitschrift, 158,        Earth System Sciences, 18, 2735–2772, https://           tation: Evidence for landscape-climate coevolu-
   141–152.                                                 doi.org/10.5194/hess-18-2735-2014.                       tion, Water Resour. Res., 50, 5492–5509, https://
   Blöschl, G., Parajka, J., Blaschke, A. P., Hofstät-      Haslinger, K., Koffler, D., Schöner, W. and Laa-         doi.org/10.1002/2014WR015365.
   ter, M., Haslinger, K. und Schöner, W. (2017a):          ha, G. (2014): Exploring the link between me-            Schöner, W., Koch, R., Reisenhofer, S., Strasser,
   Klimawandel in der Wasserwirtschaft – Schwer-            teorological drought and streamflow: Effects of          U., Marke, T., Marty, C., Tilg, A. (2016): Snow in
   punkt Hochwasser, Dürre und Trockenheit                  climate-catchment interaction, Water Resour.             Austria during the instrumental period – spatio-
   Bundesministerium für Land- und Forstwirt-               Res., 50, 2468–2487, https://doi.org/10.1002/            temporal patterns and their causes-relevance for
   schaft, Umwelt und Wasserwirtschaft. https://            2013WR015051.                                            future snow scenarios, Endbericht ACRP Projekt
   www.bmnt.gv.at/wasser/wasser-oesterreich/                Haslinger, K., Schöner, W. and Anders, I. (2015):        Snowpat, 43 pp..
   foerderungen/trinkwasser_abwasser/aktuelle_              Future drought probabilities in the Greater Alpi-        Šraj , M., Viglione, A., Parajka, J. and Blöschl,
   projekte/klimawandel_wasserwirtschaft.html.              ne Region based on COSMO-CLM experiments –               G. (2016): The influence of non-stationarity in
   Zugegriffen: 20. Juni 2018                               Spatial patterns and driving forces, Meteorologi-        extreme hydrological events on flood frequency
   Blöschl, G., Komma, J., Nester, T., Rogger, M.,          sche Zeitrschrift, 25 (2), https://doi.org/10.1127/      estimation. Journal of Hydrology and Hydro-
   Salinas, J. und Viglione, A. (2018): Die Wirkung         metz/2015/0604.                                          mechanics, 64 (4), 426–437. https://doi.org/10.
   des Waldes auf Hochwässer. Wildbach- und                 Hiebl, J. and Frei, C. (2016): Daily temperature         1515/johh-2016-0032.
   Lawinenverbau, 88, (181), 288–296.                       grids for Austria since 1961 – concept, creation         Trenberth, K. E., Dai, A., Rasmussen, R. M. and
   BMLFUW (2015): Nationaler Gewässerbewirt-                and applicability. Theoretical and Applied Clima-        Parsons, D. B. (2003): The changing charac-
   schaftungsplan 2015. Bundesministerium für               tology, 124 (1–2), 161–178.                              ter of precipitation, Bull. Am. Meterol. Soc., 84,
   Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasser-            Hofstätter, M., Jacobeit, J., Homann, M., Lexer,         1205–1217.
   wirtschaft, Wien.                                        A., Chimani, B., Philipp, A., Beck, C. und Gan-          Utsumi, N., Seto, S., Kanae, S., Maeda, E. E. and
   Brunetti, M., Lentini, G., Maugeri, M., Nanni, T.,       ekind, M. (2015): WETRAX – Weather Patterns,             Oki, T. (2011): Does higher surface tempera-
   Auer, I., Böhm, R., Schöner W. (2009): Climate           Cyclone Tracks and related Precipitation Extre-          ture intensify extreme precipitation?, Geophys.
   variability and change in the Greater Alpine Re-         mes. Großflächige Starkniederschläge im Kli-             Res. Lett., 38, L16708, https://doi.org/10.1029/
   gion over the last two centuries based on multi-         mawandel in Mitteleuropa. Projektendbericht.             2011GL048426.

Auswirkungen der Klimaänderung auf Österreichs Wasserwirtschaft – ein aktualisierter Statusbericht
Originalarbeit

Viglione, A., Merz, B., Viet Dung, N., Parajka, J.,   J. Climate, 23, 1696–1718, https://doi.org/10.        rink, G. and Roberts, N. M. (2014): Future chan-
Nester, T. and Blöschl, G. (2016): Attribution of     1175/2009JCLI2909.1.                                  ges to the intensity and frequency of shortdura-
regional flood changes based on scaling finger-       Wang, G., Wang, D., Trenberth, K. E., Erfani-         tion extreme rainfall, Rev. Geophys., 52, 522–555,
prints. Water Resources Research, 52, 5322–5340,      an, A., Yu, M., Bosilovich, M. G. and Parr, D. T.     https://doi.org/10.1002/2014RG000464.
https://doi.org/10.1002/2016WR019036.                 (2017): The peak structure and future changes of      ZAMG/TU Wien (2011): Anpassungsstrategien
Vincente-Serrano, S. M., Beguería, S., and Ló-        the relationships between extreme precipitation       an den Klimawandel für Österreichs Wasserwirt-
pez-Moreno, J. I. (2010): A Multiscalar Drought       and temperature. Nature Climate Change, 7 (4),        schaft. Endbericht. Lebensministerium. Down-
Index Sensitive to Global Warming: The Stand-         268–274.                                              load https://www.bmlfuw.gv.at/wasser/wasser-
ardized Precipitation Evapotranspiration Index,       Westra, S., Fowler, H. J., Evans, J. P., Alexander,   oesterreich/herausforderungen/klimawasser.
                                                      L. V., Berg, P., Johnson, F., Kendon, E. J., Lende-   html. Zugegriffen: 20. Juni 2018

                                      Auswirkungen der Klimaänderung auf Österreichs Wasserwirtschaft – ein aktualisierter Statusbericht
Sie können auch lesen