BÜRGERBETEILIGUNGSPOLITISCHE VORHABEN 2016 BIS 2021 IN BERLIN

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Klausur der
                                                                                                                             Fraktion DIE LINKE Berlin
                                                                                                                               24.–26. Februar 2017, Leipzig

Hendrikje Klein, Sprecherin für Bürgerbeteiligung und Engagement

Bürgerbeteiligungspolitische
Vorhaben 2016 bis 2021 in
Berlin
Diese Auflistung beinhaltet nahezu alle bürgerbeteiligungspolitische Vorhaben aus der Koalitionsvereinbarung. Sie soll einen Überblick geben und
einen Ausblick über die Arbeit in den nächsten Jahren in diesem Politikbereich liefern. Diese Auflistung ist in dem Sinne nicht vollständig,
als dass einige Beteiligungsformate bereits existieren und in der Berliner Beteiligungskultur verankert sind. Gleichzeitig sind in partizipativen Prozessen
Veränderungen möglich, am besten, wenn sie zu Verbesserungen führen. Des Weiteren können partizipative Formate im Laufe der Weiterentwicklung
der Berliner Beteiligungskultur hinzukommen.
Bereich in der
                                Stichwort                            Text Koalitionsvereinbarung
Koalitionsvereinbarung
Präambel                        Neue Beteiligungskultur              In der rot-rot-grünen Koalition arbeiten wir gemeinsam über die Grenzen einzelner Res-
                                                                     sorts hinweg, um das Funktionieren der Stadt in diesem Sinne zu gewährleisten.
                                                                     Dabei steht die Koalition aus SPD, DIE LINKE und BÜNDNIS 90/Die Grünen auch für
                                                                     eine neue Beteiligungskultur, für eine gemeinsame Anstrengung von Politik und der
                                                                     Bürgerinnen und Bürger für die solidarische Stadt.
                                                                     Wir werden Berlin gemeinsam mit den Menschen, die hier leben, weiterentwickeln. Wir
                                                                     arbeiten für eine Stadt für alle, eine vielfältige, weltoffene Stadt, eine gut verwaltete
                                                                     Stadt, eine Stadt die sich wirtschaftlich, ökologisch, sozial und kulturell den Chancen
                                                                     für die Zukunft Berlins widmet.
Attraktive Lehr- und Lernorte   Stärkung partizipativer Strukturen   Das Erleben von Partizipation und Selbstwirksamkeit sind Schlüsselerfahrungen in ei-
                                                                     ner Demokratie. Deshalb wird die Koalition partizipative Strukturen und die politische
                                                                     Bildung stärken.
Demokratieverständnis fördern Landeszentrale für politische Bil-     Die Koalition will die Berliner Landeszentrale für politische Bildung stärken und mit
                              dung                                   weiteren Aufgaben betrauen. Insbesondere soll sie ein neues Programm zur Demo-
                                                                     kratiestärkung verantworten, welches die demokratische Teilhabe aller Berliner*innen
                                                                     erhöht.
Mieter*innen- und Wohnraum-     Mieterberatungen                     Die Koalition schafft offene Mieterberatungen in allen Bezirken und strebt mit den Mie-
schutz ausbauen                                                      terorganisationen Kollektivverträge für Transferleistungsbeziehende an.
Partizipative Bauplanung, aktive Vorbild städtische Wohnungsbau-     Die städtischen Wohnungsbaugesellschaften praktizieren in Vorbildfunktion eine um-
Mieter*innenschaft               gesellschaften                      fassende Beteiligung von Anwohner*innen bei Bauprojekten. Besonders umstrittenen
                                                                     Bauvorhaben sollen städtebauliche und architektonische Qualifizierungen mit Bebau-
                                                                     ungsvarianten erfolgen, um breit getragene Lösungen zu ermöglichen.
                                Mieter*innenmitbestimmung            Die Koalition unterstützt die Mitbestimmung seitens der Mieter*innenschaft. Die Praxis
                                                                     der Mieter*innenmitbestimmung und die 2016 durchgeführten Mieter*innenratswahlen
                                                                     werden mit Blick auf die bei den stattgefundenen Wahlen aufgetretenen Problemen
                                                                     kritisch evaluiert, die Wahlordnung wird überarbeitet und ggf. die Wahlen wiederholt.
Intelligent nachverdichten      Stadtentwicklungsplan Wohnen         Bei allen Projekten sollen notwendige Infrastruktur und Freiräume immer mitgeplant
                                                                     und -gebaut werden. Als Basis zur Ermittlung und laufenden Aktualisierung von Woh-
                                                                     nungsbaupotentialen wird der Stadtentwicklungsplan Wohnen mit öffentlicher Beteili-
                                                                     gung im ersten Halbjahr 2017 fortgeschrieben.
Bereich in der
                                   Stichwort                             Text Koalitionsvereinbarung
Koalitionsvereinbarung
Bürger*innenbeteiligung und        Erarbeitung von Leitlinien der Bür-
                                                                     Mit der gemeinsamen Erarbeitung von Berliner Leitlinien für Beteiligung durch
Planungskultur stärken             gerbeteiligung                    Bürger*innen, Politik und Verwaltung stärkt die Koalition die Strukturen und Prozesse
                                                                     der Bürger*innenbeteiligung. Dabei werden insbesondere die Verfahren ausgebaut, die
                                                                     niedrigschwelliger, flexibler und repräsentativer sind. Im Zentrum steht dabei eine Vor-
                                                                     habenplattform (mein.berlin.de), auf der in Zukunft alle planerischen Vorhaben auf Lan-
                                                                     des- und Bezirksebene frühzeitig mit einer Projektbeschreibung und alle öffentlichen
                                                                     Beteiligungsverfahren veröffentlicht werden.
                                   Online-Partizipation ausbauen     Die Koalition wird die Online-Partizipation ausbauen und weiterentwickeln.
                                   Schaffung von Bürgerbeteiligungs- Auf Landes- und Bezirksebene werden Anlaufstellen zur Bürgerbeteiligung geschaffen.
                                   büros                             Die sozialräumlichen Planungskoordinator*innen der Bezirke werden zu Beteiligungs-
                                                                     beauftragten weiterentwickelt.
                                   Erneuerung »Stadtforum«, stadtge- Die Koalition wird das Stadtforum so weiterentwickeln, dass eine Debatte zwischen
                                   sellschaftlicher Rat              Politik, Verwaltung und Bürger*innen zu aktuellen Projekten der Stadtentwicklung eta-
                                                                     bliert wird.
                                   AG BauGB                          Zur Umsetzung von Bürger*innenbeteiligung wird auch eine Änderung des Gesetzes
                                                                     zur Ausführung des Baugesetzbuchs (AGBauGB) geprüft.
Integrierte Strategie für Berlin   Stadtentwicklungspläne für grüne Die strategische Steuerung wird durch neue Stadtentwicklungspläne für grüne und
verfolgen                          und soziale Infrastruktur         soziale Infrastruktur ergänzt und durch die Fortschreibung der Stadtentwicklungspläne
                                                                     Wohnen, Industrie und Gewerbe sowie Verkehr unterstützt. Dies geschieht ressortüber-
                                                                     greifend und partizipativ, und es werden Ansätze für eine Smart City Berlin integriert.
Quartiersleitlinien und neue       Neue Stadtquartiere               Die Koalition wird neue Stadtquartiere lebendig, sozial gemischt, grün und partizipativ
Stadtquartiere – urban, ge-                                          planen. Die Planung erfolgt mit den betroffenen Bezirken und breiter Öffentlichkeitsbe-
mischt und partizipativ                                              teiligung.
                                                                     Die Entwicklung neuer Stadtquartiere wird organisatorisch, personell und finanziell ab-
                                                                     gesichert und im qualifizierten Dialog mit der Öffentlichkeit und den parlamentarischen
                                                                     Entscheidungsgremien evaluiert und weiterentwickelt.
Besondere Orte Berlins attrak-     Tempelhofer Feld                  Tempelhofer Feld und Flughafengebäude: Die Bebauung des Tempelhofer Feldes wird
tiv weiterentwickeln                                                 ausgeschlossen. Der §9 des Gesetzes zum Erhalt des Tempelhofer Feldes bleibt befris-
                                                                     tet. Die Nutzung für Geflüchtete wird schnellstmöglich beendet. Das Flughafengebäude
                                                                     bleibt in öffentlicher Hand und wird für kulturelle, kreativwirtschaftliche und öffentliche
                                                                     Nutzungen hergerichtet. Gebäudeteile und das Vorfeld können als Eventstandort
                                                                     genutzt werden. Das Nutzungskonzept wird partizipativ entwickelt und soll bereits
                                                                     parallel zu den notwendigen Sanierungsmaßnahmen Nutzungen und einen Gedenkort
                                                                     ermöglichen.
Bereich in der
                         Stichwort                     Text Koalitionsvereinbarung
Koalitionsvereinbarung
                         Stadtdebatte Berliner Mitte   Die Koalition unterstützt die Ergebnisse der Bürgerleitlinien zur Berliner Mitte. Die Frei-
                                                       fläche zwischen Fernsehturm und Humboldt-Forum wird erhalten, die Grünfläche wird
                                                       qualifiziert und ökologisch aufgewertet. Die historische Mitte soll dem Ergebnis der
                                                       Bürgerbeteiligung entsprechend verkehrsberuhigt werden. Die Aufteilung und Gestal-
                                                       tung der öffentlichen Verkehrsflächen im Bereich des Bebauungsplans Molkenmarkt
                                                       wird überprüft. Die Stadtdebatte wird fortgesetzt und angrenzende Bereiche werden
                                                       einbezogen.
                         Tegel                         Grüne Zukunftstechnologien stehen im Forschungs- und Industriepark im Zentrum. Ein
                                                       Campus der Beuth-Hochschule wird auf den bereits versiegelten Flächen errichtet. Die
                                                       Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz muss insgesamt verbessert, eine Straßen-
                                                       bahnerschließung soll vorbereitet werden. Das Kurt-Schumacher Quartier wird zum
                                                       ökologisch sozialen Modellquartier. Vorgesehen sind energetisch vorbildliche Gebäude
                                                       in einem autoarmen Wohngebiet. Die Randflächen zum Forst Jungfernheide werden
                                                       renaturiert. Das Integrierte Stadtentwicklungskonzept schafft die Grundlage für die
                                                       Vernetzung mit der Umgebung und die soziale Stabilisierung sowie städtebauliche Ver-
                                                       besserung der umgebenden Quartiere.
                         City West                     Die Koalition wird den Masterplan City West partizipativ und unter Beachtung von
                                                       Denkmalschutzbelangen aktualisieren. Für die Neuordnungsprojekte wie beidseits
                                                       der Hertzallee werden städtebauliche Wettbewerbe durchgeführt und zügig Baurecht
                                                       geschaffen. Neben der Schaffung von bezahlbarem und studentischem Wohnraum ist
                                                       die Stärkung des Hochschulstandortes in Verbindung mit neu geschaffenem Raum
                                                       für Arbeiten ein wichtiges Ziel. Am Bahnhof Zoo strebt die Koalition die Verbesserung
                                                       der Umsteigesituation und Aufenthaltsqualität unter Berücksichtigung der sozial diffe-
                                                       renzierten Nutzung an. Der Hardenbergplatz soll zügig umgestaltet und dabei auf eine
                                                       Tiefgarage verzichtet werden.
                         Haus der Statistik            Das Haus der Statistik wird als Ort für Verwaltung sowie Kultur, Bildung, Soziales und
                                                       Wohnen entwickelt. Die Koalition beabsichtigt, das Haus in Landeseigentum zu über-
                                                       führen. Es soll ein Projekt mit Modellcharakter entstehen, indem neue Kooperationen
                                                       und eine breite Mitwirkung der Stadtgesellschaft sichergestellt werden.
                         Dragoner Areal                Die Koalition beabsichtigt, das Dragonerareal in Landeseigentum zu überführen und
                                                       dort ein Projekt für preisgünstiges Wohnen und Arbeiten (Kleingewerbetreibende und
                                                       Kreativwirtschaft) in Kooperation zwischen Bezirk, städtischen Wohnungsbaugesell-
                                                       schaften und gemeinwohlorientierten freien Trägern mit umfassender Bürgerbeteili-
                                                       gung umzusetzen.
Bereich in der
                                Stichwort                Text Koalitionsvereinbarung
Koalitionsvereinbarung
Neue Impulse für einen groß-    Volksentscheid Fahrrad   In einem ersten Schritt wird die Koalition bis zum Frühjahr 2017 – unter Berücksichti-
stadtgerechten Radverkehr                                gung von Zielen des »Volksentscheid Fahrrad« und der im Koalitionsvertrag genannten
                                                         Maßnahmen – einen Gesetzentwurf für den Radverkehr vorlegen und einbringen. Dazu
                                                         wird ein Dialog mit dem »Volksentscheid Fahrrad« und anderen Mobilitätsinitiativen
                                                         und Verbänden geführt.
                                                         Es wird ein Bündnis für den Radverkehr / Bündnis zur Förderung des Radver-
                                                         kehrs, u. a. mit dem Land, den Bezirken, der Verkehrslenkung Berlin, der BVG und
                                                         S-Bahn, den Leitungsbetrieben sowie mit weiteren relevanten Akteur*innen bzw.
                                                         Entscheidungsträger*innen geschaffen.
                                                         Es wird eine Koordinierungsstelle Radverkehr eingerichtet, die für die Kommunikation
                                                         und Koordination mit der Verwaltung auf Landes- und Bezirksebene, den Verkehrs- und
                                                         Leitungsbetrieben, der Projektsteuerung, dem Parlament, den Verbänden und der Öf-
                                                         fentlichkeit zuständig ist.
Öffentlichen                    Ausbau ÖPNV              Die Koalition will den Ausbau der Straßenbahn vorantreiben. Unter Beteiligung der
Personennahverkehr (ÖPNV)                                Öffentlichkeit wird sie innerhalb der nächsten fünf Jahre ein Zielnetz für den Ausbau
bedarfsgerecht ausbauen                                  der Straßenbahn festlegen, dieses in den StEP Verkehr einarbeiten und im Flächennut-
                                                         zungsplan verankern.
Berlin – Vorreiter für Klima-   Bürger*innen einbinden   Die Berliner*innen engagieren sich für den Klimaschutz, was nicht zuletzt 600.000
schutz und Energiewende                                  von ihnen beim Volksentscheid Energie gezeigt haben. Dieses Engagement will die
                                                         Koalition unterstützen und die Empfehlungen der Enquetekommission sowie die Maß-
                                                         nahmen des Berliner Energie- und Klimaschutzprogramms (BEK) in Zusammenarbeit
                                                         mit der Berliner Gesellschaft weiter konkretisieren und zügig umsetzen. Damit die
                                                         Energiewende in Berlin gelingt, braucht es die aktive Beteiligung der Bürger*innen.
                                                         Neue Formen der Bürger*innenbeteiligung wie z.B. einer echten beispielgebenden
                                                         Transparenz bis hin zur aktiven Kontrolle durch die Berliner*innen sind genauso denk-
                                                         bar wie die finanzielle Beteiligung an einzelnen Projekten. Deshalb wird die Koalition
                                                         Bürger*innenenergieprojekte durch Information, Beratung und Gründungszuschüsse
                                                         unterstützen.
                                Berliner Stadtwerke      Der Beirat der Berliner Stadtwerke wird vom Abgeordnetenhaus gewählt. Jede Fraktion
                                                         darf maximal die Hälfte der von ihr vorzuschlagenden Sitze mit Abgeordneten beset-
                                                         zen. Im Zuge des Wachstums der Stadtwerke werden die demokratischen Beteiligungs-
                                                         rechte weiter gestärkt.
Bereich in der
                                   Stichwort                      Text Koalitionsvereinbarung
Koalitionsvereinbarung
                                   Steuerungskreis Energiewende   Sie wird einen Steuerungskreis Energiewende einrichten, in dem sie mindestens halb-
                                                                  jährlich die wichtigen Akteur*innen aus Unternehmen, Umweltschutz-, Mieter*innen-
                                                                  und Verbraucher*innenschutzverbänden, Gewerkschaften und Wissenschaft zusam-
                                                                  menruft, um den Stand der Umsetzungen und neue Aktivitäten zu erörtern und der
                                                                  Öffentlichkeit zu präsentieren. Mittelfristig strebt die Koalition ein Institutionengefüge
                                                                  an, wie es die Enquete-Kommission empfohlen hat.
Investitionen in die Schulinfra-   Schulneubau – wo               In den kommenden zehn Jahren sind die investiven Themen Schulbau und Schulsanie-
struktur                                                          rung von zentraler Bedeutung für die Koalition. Der erforderliche Schulneubau orien-
                                                                  tiert sich in einer Zehn-Jahresplanung an einer jeweils angepassten Bevölkerungspro-
                                                                  gnose. Die Koalition wird die Planungs- und Umsetzungsverfahren beschleunigen und
                                                                  alle Betroffenen in die anstehenden Entscheidungsprozesse einbeziehen.
Moderner und zukunftsfähiger       Schulneubau – was              Die anstehende Generation neuer Berliner Schulen wird von der Koalition zur Umset-
Schulbau                                                          zung der aktuellen technischen und pädagogischen Standards genutzt werden und soll
                                                                  mit architektonisch interessanten Schulen auch sozialräumlich und städtebaulich eine
                                                                  Aufwertung in den jeweiligen Quartieren gewährleisten. Eine Partizipation der Beteilig-
                                                                  ten wird sichergestellt. Sanierungen und Neubauvorhaben folgen Orientierungsmaßstä-
                                                                  ben für die Arbeitsplatz- und Raumgestaltung für Schüler*innen und das Personal.
                                   Sanierung von Schulen          Die Koalition strebt an, den über Jahre aufgelaufenen Sanierungsstau nach den glei-
                                                                  chen Prinzipien, wie den Schulneubau, abzuarbeiten. Darüber hinaus sollen an den
                                                                  diesbezüglichen Entscheidungsprozessen alle Beteiligten auf bezirklicher Ebene (Be-
                                                                  zirksverordnetenversammlung, Bezirksamt, Eltern, Schüler*innen sowie pädagogisches
                                                                  Personal) mitwirken.
Bürger*innenhaushalt                                              Die Lust auf Partizipation und bürgerschaftliches Engagement ist in Berlin deutlich zu
                                                                  spüren. Das Ziel der Koalition ist die Stärkung des sozialen Zusammenlebens und der
                                                                  politischen Kultur in unserer Stadt und die Förderung der partizipativen Demokratie.
                                                                  Eine wirkungsvolle Möglichkeit zur Beteiligung der Menschen ist die Mitbestimmung
                                                                  über die Verteilung der Haushaltsmittel. Die Koalition wird unter Auswertung positi-
                                                                  ver Beispiele – wie Paris oder Köln – prüfen, ob und inwieweit im Land Berlin weitere
                                                                  Bürger*innenhaushalte eingeführt werden können.
Flächenvergabe                     Liegenschaftspolitik           Die Koalition will Akteure der Zivilgesellschaft stärker in die Liegenschaftspolitik einbe-
                                                                  ziehen. Der Senat wird dem Hauptausschuss weiterhin einen halbjährigen Fortschritts-
                                                                  bericht über die Ergebnisse der Clusterung vorlegen. Dieser Bericht soll auch dem
                                                                  Runden Tisch Liegenschaftspolitik vorgelegt werden.
Bereich in der
                                  Stichwort                           Text Koalitionsvereinbarung
Koalitionsvereinbarung
Partizipative und offene Hoch-    Arbeitsgruppe zur Stärkung der      Eine demokratische Gesellschaft braucht demokratische Hochschulen die sich an
schulen                           Beteiligung                         gesellschaftlichen Entwicklungen und Debatten beteiligen. Die Koalition wird eine Ar-
                                                                      beitsgruppe aus Verwaltung, Studierenden und weiteren Hochschulvertreter*innen ein-
                                                                      setzen, um bis Ende 2018 Vorschläge zur Stärkung der Beteiligung aller Hochschulmit-
                                                                      glieder an der akademischen Selbstverwaltung zu erarbeiten. Die Koalition ermutigt die
                                                                      Berliner Hochschulen, Schritte in Richtung einer besseren und vertieften Beteiligung
                                                                      aller Hochschulangehörigen an der akademischen Selbstverwaltung zu unternehmen.
Inklusion in allen Lebensberei-   Persönliches Budget                 Die Koalition wird gemeinsam mit allen Akteur*innen der Behindertenpolitik Maßnah-
chen stärken                                                          men zur besseren Umsetzung des Instrumentes des trägerübergreifenden persönlichen
                                                                      Budgets entwickeln.
                                  Mobilität                           Die Koalition erarbeitet zusammen mit dem Fahrgastbeirat ein Gesamtkonzept zur Mo-
                                                                      bilitätssicherung von Menschen mit Behinderungen.
                                  Wahlrecht                           Ein wichtiges Ziel ist das inklusive Wahlrecht, so dass Menschen mit Behinderungen an
                                                                      Wahlen teilnehmen können. Dazu gehört die Änderung des Landeswahlgesetzes.
Senior*innenfreundliche Stadt     Senior*innenpolitische Leitlinien   Die Koalition entwickelt die senior*innenpolitischen Leitlinien partizipativ weiter. Be-
Berlin                                                                sondere Belange älterer Menschen und deren kulturelle Vielfalt auch in Bezug auf Le-
                                                                      bensstile, Herkunft oder geschlechtliche Orientierung werden berücksichtigt.
                                  Senior*innenvertretung/             Die Koalition stärkt die Arbeit der Senior*innenvertretungen und des
                                  Senior*innenbeirat                  Senior*innenbeirates und stattet die Geschäftsstelle besser aus, um so die Arbeit der
                                                                      bezirklichen Seniorenvertretungen zu unterstützen. Die Koalition unterstützt die Bezir-
                                                                      ke finanziell, um den ehrenamtlichen Dienst im sozialen Dienst (die Sozialkommissio-
                                                                      nen) zu stärken. Die Koalition wird in Zukunft auch in Berlin den 1. Oktober als Tag der
                                                                      älteren Menschen würdevoll begehen.
Sozialraumorientierung stärken Ausbau Stadtteilzentren                Aktive Nachbarschaften, lebendige Kieze und stabile Sozialstrukturen sind eine Vor-
                                                                      aussetzung für Demokratie und Teilhabe. Die Koalition steht deshalb für den örtlich
                                                                      ausgewogenen Ausbau von Stadtteilzentren sowie deren inklusive und kultursensible
                                                                      Weiterentwicklung.
Ehrenamt fördern und vor Ort                                          Die Koalition erarbeitet in einem partizipativen und ressortübergreifenden Prozess eine
stärken                                                               Engagementstrategie als einen Baustein zur Stärkung des Netzwerkes des ehrenamtli-
                                                                      chen bürgerschaftlichen Engagements.
Wohnungslosenhilfe                Leitlinien der Wohnungslosenpo-     Die Koalition wird die Leitlinien der Wohnungslosenpolitik gemeinsam mit den Bezir-
                                  litik                               ken, den LIGA-Verbänden der freien Wohlfahrtspflege und anderen Akteuren der Woh-
                                                                      nungslosenhilfe weiterentwickeln und ab 2017 schrittweise umsetzen.
Bereich in der
                                 Stichwort                         Text Koalitionsvereinbarung
Koalitionsvereinbarung
Geschlechtergerechtigkeit kon-  Gleichstellungspoltisches Rahmen- Die Koalition wird das Gleichstellungspolitische Rahmenprogramm neu auflegen (GPR
sequent vorantreiben            programm (GPR III)                III), das sowohl die junge Generation und den Feminismus der Zukunft, als auch die
                                                                  Belange mittlerer und älterer Generationen in den Blick nimmt. Gender Mainstreaming
                                                                  und -Budgeting als zentrale Steuerungsinstrumente gleichstellungspolitischer Aufgaben
                                                                  werden fortgeschrieben, die Vorgaben für das Erreichen der Zielsetzungen weiterentwi-
                                                                  ckelt und, wo notwendig, konkretisiert. Die herausragende Rolle der Bezirke, Betriebe
                                                                  und Verwaltungen für die Umsetzung von echter Chancengleichheit erfährt so eine
                                                                  Stärkung. Die Zivilgesellschaft und das Parlament werden in die Ausgestaltung der
                                                                  Fortschreibung des Gleichstellungspolitischen Rahmenprogramms mit einbezogen und
                                                                  die Geschäftsstelle wird gestärkt.
                                Frauenvertreter*innen und Frauen- Die Koalition wird die gewählten Frauenvertreter*innen und die Frauen- und Gleich-
                                beiräte                           stellungsbeauftragten der Bezirke, Betriebe und Verwaltungen personell und finanziell
                                                                  angemessen ausstatten und stärkt die Frauenbeiräte.
Frauen in der Arbeitswelt       Runder Tisch Sexarbeit            Zur Verbesserung der Rechte und Arbeitsbedingungen von Sexarbeiter*innen aller Ge-
gleichstellen                                                     schlechter wird die Koalition gemeinsam mit den Bezirken und den Betroffenen einen
                                                                  ressortübergreifenden »Runden Tisch Sexarbeit« einrichten, der ein Handlungskonzept
                                                                  entwickelt.
Selbstorganisation und femi-    Bericht zur Lebens- und Gesund-   Zum Ende der Legislaturperiode wird die Koalition einen (Spezial)-Bericht zur Lebens-
nistische Auseinandersetzung    heitssituation von Frauen mit Be- und Gesundheitssituation von Frauen mit Behinderung vorlegen. Dazu gehört unter
stärken                         hinderung                         Einbeziehung der Betroffenen die Festlegung von objektiven und transparenten Kriteri-
                                                                  en für die Barrierefreiheit in Berlin.
Neuer Schwung für die Initiati- Weiterentwicklung und Ausgestal- Bei der Weiterentwicklung und Ausgestaltung der ISV wird die Koalition die LSBTTIQ*-
ve sexueller Vielfalt           tung der ISV                      Communities und die vielfältige Stadtgesellschaft kontinuierlich einbinden und deren
                                                                  Impulse aufnehmen. Dafür wird die Koalition die Kompetenzen und das Engagement
                                                                  der LSBTTIQ*-Communities der Stadt heranziehen und alle einladen, gemeinsam an
                                                                  einem ressortübergreifenden Maßnahmenplan mitzuarbeiten.
Gute Beratungs- und Unterstüt- Wiedererrichtung Magnus-Hirsch- Die Koalition unterstützt die Idee eines Elberskirchen-Hirschfeld-Hauses und wird den
zungsangebote                   feld-Institut                     partizipativen Prozess seiner Umsetzung begleiten.
Familienunterstützende Infra-   Landeskommission zur Bekämp-      Es wird eine Landeskommission zur Bekämpfung der Kinderarmut unter Einbeziehung
struktur                        fung der Kinderarmut              der Zivilgesellschaft gebildet und eine Stabsstelle zur Steuerung der ressortübergrei-
                                                                  fenden Arbeit bei der für Jugend zuständigen Senatsverwaltung eingesetzt.
Bereich in der
                                    Stichwort                           Text Koalitionsvereinbarung
Koalitionsvereinbarung
Aufenthaltsrecht berechenbar        Bildung Exper*innenkommission      Eine Expert*innenkommission unter dem Vorsitz der/des zuständigen Senators/
ausgestalten                                                           der Senatorin wird einberufen, die Empfehlungen für die Überarbeitung der Verfah-
                                                                       renshinweise der Ausländerbehörde Berlin (VAB) erarbeitet. In diese Kommission
                                                                       werden insbesondere Personen vom Berliner Flüchtlingsrat, Vertreter*innen von
                                                                       Migrant*innenorganisationen, Liga der Wohlfahrtsverbände und Gewerkschaften, der
                                                                       Härtefallkommission und aus den Anwaltsvereinen, die über Fachkenntnisse und Erfah-
                                                                       rungen im Migrationsrecht verfügen, entsandt, unter Hinzuziehung der jeweils zustän-
                                                                       digen Verwaltung.
Antiziganismus aktiv entgegen-      Rahmenvertrag                      In einem Rahmenvertrag zwischen dem »Landesrat der Roma und Sinti, RomnoKher
treten                                                                 Berlin-Brandenburg« e.V. und Berlin wird die kontinuierliche Zusammenarbeit zwischen
                                                                       dem Senat, der Lenkungsgruppe und den Vertreter*innen der Minderheit neu geregelt.
Partizipations- und Integrati-      Weiterentwicklung Partizipations- Die Koalition wird das Partizipations- und Integrationsgesetz (PartIntG) evaluieren
onsgesetz weiterentwickeln          und Integrationsgesetz             und weiterentwickeln und hierzu eine unabhängige Institution mit einer kritischen
                                                                       Bestandsaufnahme beauftragen. Ebenso werden die Zusammenarbeit und die Abstim-
                                                                       mung zwischen dem Land und den Bezirken in der Integrationspolitik verstärkt und auf
                                                                       eine verbindliche Grundlage gestellt. Hierbei wird in Kooperation mit migrantischen
                                                                       Organisationen auch die Arbeit des Integrationsbeirats fortentwickelt.
Partizipations- und Integrati-      Konzept zur Integration und Parti- Nach den vorstehenden Grundsätzen wird die Koalition zusammen mit der Stadtge-
onsgesetz weiterentwickeln          zipation                           sellschaft ein neues Konzept zur Integration und Partizipation geflüchteter Menschen
                                                                       entwickeln. Die begonnenen Projekte, die auf dem »Masterplan Integration und Sicher-
                                                                       heit« beruhen, werden bis dahin fortgeführt oder weiterentwickelt.
Willkommensinfrastrukturen          Einbindung der Anwohner*innen      Die Koalition wird die damit verbundenen gesamtstädtischen und ressortübergreifen-
optimieren                          bei neu zu errichtenden Unterkünf- den Abstimmungs- und Steuerungserfordernisse im Bereich Versorgung und Unterbrin-
                                    ten                                gung stärker mit den bezirklichen Belangen und Strukturen verzahnen, um die bedarfs-
                                                                       gerechte Information und Versorgung der Geflüchteten zu sichern. Dazu gehören auch
                                                                       Information und Einbindung der Anwohner*innen bei neu zu errichtenden Unterkünften
                                                                       sowie die Sicherstellung der notwendigen kommunalen Infrastrukturen wie Kinderta-
                                                                       gesstätten und Schulen einschließlich deren struktureller, organisatorischer und finan-
                                                                       zieller Untersetzung.
Für eine integrierte und partizi-   Dialog mit den Kulturschaffenden Partizipation und regelmäßiger Dialog mit den Kulturschaffenden Berlins bieten die
pative Kulturpolitik                                                   Grundlage für die zukünftige Kulturpolitik. Dazu werden Netzwerke und selbstorgani-
                                                                       sierte Strukturen unterstützt und die administrativen Arbeitsstrukturen gestärkt.
Kulturpolitische Leitlinien für     Strategien zur weiteren Entwick-   In einem gemeinsamen Verfahren zwischen Politik, Verwaltung und
Berlin entwickeln                   lung der Kulturszene               Kulturpraktiker*innen wird die Koalition Strategien zur weiteren Entwicklung der Kul-
                                                                       turszene und einzelner Sparten kulturpolitische Leitlinien und Visionen für Berlin erar-
                                                                       beiten.
Bereich in der
                                 Stichwort                          Text Koalitionsvereinbarung
Koalitionsvereinbarung
Erinnerungskultur erlebbar ma-   Erinnerungskultur durch Projekte   Die Koalition setzt sich für eine weitere Stärkung der wissenschaftlichen Begleitung der
chen                             zu erweitern                       Gedenkarbeit in den Bezirken und dem Land ein. Die Koalition setzt sich dafür ein, die
                                                                    Erinnerungskultur durch Projekte zu erweitern, die die Migrationsgeschichte der Stadt
                                                                    thematisieren, sich mit der deutschen Kolonialherrschaft auseinandersetzen und die
                                                                    internationalen Bezüge der Berliner Geschichte hervorheben. Die Koalition wird dazu
                                                                    eine gesamtstädtische Arbeit unter Einbeziehung der Berliner Zivilgesellschaft unter-
                                                                    stützen.

Bibliotheken und bezirkliche     Standort Zentral- und Landesbib-   Mit der Zusammenführung der Zentral- und Landesbibliothek wird die Koalition ein
Kulturarbeit zukunftsfähig ge-   liothek                            deutliches Zeichen für die kulturelle Bildung und lebenslanges Lernen in der Stadt set-
stalten                                                             zen. Die Koalition wird über den Standort unter Berücksichtigung partizipativer Prozes-
                                                                    se entscheiden.
Medienkompetenz stärken,         Einrichtung »Runder Tisch          Der Umgang mit digitalen Medien ist eine gesellschaftliche Querschnittsaufgabe. Die
Minderjährige schützen           Medienbildung«                     Koalition richtet unter Leitung des Senats und zum Austausch mit öffentlichen und
                                                                    zivilgesellschaftlichen Akteuren einen »Runden Tisch Medienbildung« zum Umgang mit
                                                                    digitalen Medien in der schulischen und außerschulischen Bildung ein.
Moderne Verwaltung für eine      Verwaltungsmodernisierung          Angesichts der Herausforderungen für eine funktionierende, moderne und bürger-
wachsende Stadt                                                     nahe Verwaltung verfolgt die Koalition eine gesamtstädtische Steuerung der Verwal-
                                                                    tungsmodernisierung und -entwicklung. Die Verwaltungsmodernisierung dient der
                                                                    Kund*innenfreundlichkeit, der Bürger*innenbeteiligung und der Optimierung innerhalb
                                                                    der Verwaltung. Schwerpunkte in dieser Wahlperiode sind die Analyse der Geschäfts-
                                                                    prozesse aller Verwaltungen auch unabhängig von der Digitalisierung mit dem Ziel der
                                                                    Produktivitätssteigerung, Optimierung und der darauffolgenden Einführung der Elektro-
                                                                    nischen Akte sowie die ggf. erforderliche Anpassung der Rechtsnormen.
Bereich in der
                                  Stichwort                            Text Koalitionsvereinbarung
Koalitionsvereinbarung
Neue Kooperationen für effek-     Besonders gelungene Beteiligung      Bei Schulsanierung und Neubau geht es um das größte Investitionsvorhaben Berlins
tiven Schulneubau und -sanie-     und Einbindung der Betroffenen       seit Jahrzehnten. Die Skalierung der Aktivitäten, die Komplexität des Vorhabens, das
rung                                                                   Betreten vielfältigen Neulands zeigen, dass es nur gelingen kann, wenn Bezirke und
                                                                       Hauptverwaltung zusammenarbeiten und auch neuartige Formen der Zusammenarbeit
                                                                       finden. Im Rahmen eines zweiten Projekts will die Koalition Bereiche identifizieren,
                                                                       wo erstens Zielvereinbarungen mit Budgetvereinbarungen verbunden werden können,
                                                                       zweitens Anreizmodelle für schnelle Erfolge bei Teilvorhaben der Schulsanierung und
                                                                       des Neubaus geschaffen werden, drittens Wettbewerbe für besonders gelungene Betei-
                                                                       ligung und Einbindung der Betroffenen initiiert werden und viertens Bezirke sich für zu
                                                                       ihnen passende Modellvorhaben engagieren können (z.B. Schulneubau in modularisier-
                                                                       ter Form), die später allen 12 Bezirken zur Umsetzung offen stehen.
Gute Arbeit in der öffentlichen   Personalmanagement                   Ein ganzheitliches, strategisches und verbindliches Personalmanagement gewährleistet
Verwaltung                                                             die Bürger*innenorientierung, stärkt die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, beinhal-
                                                                       tet ein modernes Gesundheitsmanagement, fördert Gleichstellung und Partizipation,
                                                                       verwirklicht die interkulturelle Öffnung der Verwaltung, stärkt die Diversity-Kompetenz
                                                                       der Verwaltung, nutzt die Möglichkeiten des mobilen Arbeitens und des Wissensma-
                                                                       nagements.
Entschieden gegen Rechtsex-       Gesamtstrategie für Demokratie-      Die Berliner »Landeskonzeption für Demokratie gegen Rechtsextremismus, Rassismus
tremismus, Rassismus, Anti-       förderung                            und Antisemitismus« von 2008 wird in einem konsultativen Prozess als Gesamtstra-
semitismus – Demokratie und                                            tegie für Demokratieförderung, gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und
Zivilgesellschaft stärken                                              Rechtsextremismus weiterentwickelt.
                                  Berlin-Monitor                       Das Berliner »Landesprogramm Demokratie. Vielfalt. Respekt. Gegen Rechtsextremis-
                                                                       mus, Rassismus und Antisemitismus« wird als Schlüsselinstrument für demokratieför-
                                                                       dernde Arbeit ausgebaut. Die Koalition wird einen zweijährlichen »Berlin-Monitor« zur
                                                                       Erhebung von Einstellungen der Berliner*innen zu gruppenbezogener Menschenfeind-
                                                                       lichkeit, Rechtsextremismus und Demokratiezufriedenheit und -akzeptanz einführen.
                                                                       Dieser Demokratie-Monitor umfasst auch qualitative Befragungen in Form von aktivie-
                                                                       renden sozialräumlichen Dialog- und Beteiligungsformaten zur Demokratieförderung.
                                                                       Die Ergebnisse sollen in die Fortentwicklung des Landesprogramms einfließen.
Ausbau von Demokratie und         Wahlrecht EU-Bürger*innen und        Die Koalition wird eine Bundesratsinitiative zur Änderung des Grundgesetzes ergreifen,
Wahlrecht                         Drittstaatler*innen, Altersgrenzen   mit dem Ziel für EU-Bürger*innen und Drittstaatler*innen das Wahlrecht auf Landes-
                                                                       ebene sowie für die Drittstaatler*innen das kommunale Wahlrecht zu ermöglichen. Für
                                                                       Drittstaatler*innen soll dabei eine angemessene Mindestaufenthaltsdauer erforderlich
                                                                       sein.
                                                                       Die Koalition wird die Ausschlüsse vom Wahlrecht anhand internationaler Standards
                                                                       überprüfen. Sie wird die Altersgrenzen im Berliner Landesrecht überprüfen und ggf.
                                                                       ändern.
Bereich in der
                               Stichwort                         Text Koalitionsvereinbarung
Koalitionsvereinbarung
Mehr direkte Demokratie für    Privatisierungsbremse             Die Koalition will nach dem Vorbild Bremens eine Privatisierungsbremse in die Berliner
Berlin                                                           Verfassung aufnehmen, nach der öffentliche Unternehmen ganz oder in wesentlichen
                                                                 Teilen nur dann veräußert werden dürfen, wenn dem eine Mehrheit der Berliner*innen
                                                                 in einem Volksentscheid zustimmt.
                               Änderung Abstimmungsgesetz        Die Koalition will nicht nur das Zusammenspiel von direkter und repräsentativer Demo-
                                                                 kratie verbessern, sondern auch Verbindlichkeit und Transparenz des Verfahrens erhö-
                                                                 hen. Darum wird sie das Abstimmungsgesetz dahingehend ändern, dass ein Volksent-
                                                                 scheid zeitgleich mit Wahlen durchgeführt wird, die innerhalb von 8 Monaten nach dem
                                                                 Volksbegehren anstehen, es sei denn, Vertrauenspersonen und Senat einigen sich auf
                                                                 einen anderen Termin. Für die Erstellung der amtlichen Kostenschätzung und der Zu-
                                                                 lässigkeitsprüfung wird eine Frist eingeführt. Die Trägerin eines Volksbegehrens erhält
                                                                 das Recht, von den Bezirksämtern die Gründe für die Ungültigkeit von Unterschriften
                                                                 auf Antrag erläutert zu bekommen, soweit daran ein berechtigtes Interesse besteht.
                                                                 Ist das Volksbegehren zulässig (d.h. nach Beendigung der 1. und vor Beginn der 2.
                                                                 Stufe), ist die Trägerin in den zuständigen Ausschüssen des Abgeordnetenhauses an-
                                                                 zuhören und erhält ein Recht auf Nachbesserung des Begehrens, dessen Kern jedoch
                                                                 erhalten bleiben muss.
                                                                 Die Koalition prüft, wie einerseits die Möglichkeit für Senat und Abgeordnetenhaus,
                                                                 Steuermittel zur Öffentlichkeitsarbeit im Zusammenhang mit Volksbegehren und Volks-
                                                                 entscheiden zu verwenden, präzisiert werden kann sowie ob und wie andererseits der
                                                                 Initiative ein Teil der nachgewiesenen Kosten erstattet werden kann.
                               Bürgerbegehren/Bürgerentscheid    Ist ein Gebiet Gegenstand eines als zulässig festgestellten Bürgerbegehrens, so ist eine
                                                                 Entziehung der Zuständigkeit durch den Senat so lange unzulässig, bis ein Bürgerent-
                                                                 scheid durchgeführt oder das Nichtzustandekommen des Bürgerbegehrens festgestellt
                                                                 ist.
Lebensmittelsicherheit und     »Forum für gutes Essen«           Die auf Landesebene begonnene Arbeit im »Forum für gutes Essen« wird fortgesetzt
gesunde Ernährung                                                und durch eine breite Beteiligung in den Bezirken ergänzt. In Zusammenarbeit mit der
                                                                 Stadtgesellschaft werden Prioritäten und Umsetzungsschritte festgelegt. Teil dieser
                                                                 Strategie wird die Reduzierung der Lebensmittelverschwendung sein.
Klimafolgenanpassung und Re-   Pilotprojekt zur urbanen Regen-   Außerdem wird ein Pilotprojekt für ein bestehendes Quartier mit Beteiligung der Be-
genwasserbewirtschaftung       wasserbewirtschaftung             troffenen und Experten einer urbanen Regenwasserbewirtschaftung aufgelegt.
Grüne Infrastruktur erhalten   Urban Gardening                   Die Koalition richtet einen festen Ansprechpartner für Urban Gardening ein und entwi-
und ausbauen                                                     ckelt zusammen mit den Akteur*innen der Gartenszene ein gesamtstädtisches Konzept
                                                                 für urbane und interkulturelle Gärten. Berlin wird zur »Essbaren Stadt«.
Bereich in der
                               Stichwort                              Text Koalitionsvereinbarung
Koalitionsvereinbarung
Kleingärten sichern            Strategie zum ökologischen Gärt-       Zusammen mit den Kleingärtner*innen will die Koalition eine Strategie zum ökologi-
                               nern                                   schen Gärtnern, zur interkulturellen Öffnung der Gärten in die Kieze und zur Schaffung
                                                                      »Grüner Bildungsorte« entwickeln.
Straßenbäume für ein besseres Stadtbaumkampagne                       Die Stadtbaumkampagne zur Pflanzung von 10.000 Bäumen in 5 Jahren wird in Koope-
Stadtklima                                                            rationen zwischen öffentlicher Hand und privaten Akteuren fortgesetzt und ausgewei-
                                                                      tet.
Qualität im Berliner Gesund-   Gesundheitsplanung                     Bereits bei der Gesundheitsplanung sind sozialräumliche Besonderheiten zu betrach-
heitswesen                                                            ten. Dabei sind neben der gesundheitlichen Versorgung alle Ressourcen zur Förderung
                                                                      der Gesundheit und des Wohlbefindens zu mobilisieren und die Akteure im Quartier
                                                                      einzubeziehen.
Gute Pflege                                                           In einem Dialogprozess »Pflege 2030« mit Stadtgesellschaft und Betroffenen soll eine
                                                                      nachhaltige Perspektive für gute Pflege und Pflegebedingungen in Berlin entwickelt
                                                                      werden.
Neue Formen der                Stärkung direkte Demokratie            Die Koalition misst der politischen Partizipation der Bürger*innen große Bedeutung zu.
Bürger*innenbeteiligung                                               Deshalb stärkt die Koalition die Möglichkeiten der direkten Demokratie.
                               Neue Beteiligungsformate               Zudem wird sie neue Formen der Bürger*innenbeteiligung und neue Formate der Kom-
                                                                      munikation des Senats mit der Bürger*innengesellschaft nutzen.
                               Berliner Leitlinien für Bürgerbetei-   Die Koalition wird dazu Leitlinien der Bürger*innenbeteiligung aufstellen, mit Leben
                               ligung                                 füllen und über die Umsetzung dem Abgeordnetenhaus regelmäßig berichten.
                               Online-Partizipation ausbauen und      Auf der Internetplattform »mein berlin« werden künftig alle Bürger*innenbeteiligungsp
                               weiterentwickeln                       rozesse im Land Berlin gebündelt. Zu den Standardfunktionen einer solchen Plattform
                                                                      gehören u.a. die Beteiligung von Bürger*innen bei der Planung von Infrastrukturprojek-
                                                                      ten, die Evaluierung der Möglichkeiten der direkten Einflussnahme der Berliner*innen
                                                                      auf Landes- und Bezirksebene durch Elemente der direkten Demokratie oder die Siche-
                                                                      rung der Mitverantwortung der Einwohner*innen bei der Gestaltung der Stadtquartiere,
                                                                      Mitbestimmung über die Quartiersfonds und nicht zuletzt die Bürger*innenhaushalte.
Bürgeraktiv fortführen und wei- Weiterentwicklung Engagement-         Die landeseigene Engagementplattform Bürgeraktiv verzeichnet stetig ein hohes
terentwickeln                   plattform Bürgeraktiv                 Nutzungsaufkommen und dient als zentrale Informations- und Vermittlungsplattform
                                                                      bürgerschaftlichen Engagements in Berlin. In dieser Funktion muss die Plattform stetig
                                                                      fortgeführt und weiterentwickelt werden. Bürgeraktiv wird künftig verstärkt digitale
                                                                      Informationen über »Fördertöpfe«, also Bundes- und Landesprogramme zur Förderung
                                                                      des gesellschaftlichen Engagements, enthalten.
Bereich in der
                              Stichwort                         Text Koalitionsvereinbarung
Koalitionsvereinbarung
Bürgerschaftliches Engagement Unterstützung ehrenamtliches      Die Koalition wird das ehrenamtliche Engagement der Beschäftigten des Landes und in
im öffentlichen Dienst        Engagement der Beschäftigten im   den Bezirken innerhalb der Verwaltungen sowie in der Stadtgesellschaft unterstützen,
                              öffentlichen Dienst               fördern und bei der Personalentwicklung berücksichtigen. Die Koalition wird gemein-
                                                                sam mit den Organisationen des Dritten Sektors systematisch für Fortbildungsmöglich-
                                                                keiten Ehrenamtlicher sorgen.
Sport als Beitrag für den gesell- Sportgeschichte               Der historischen Bedeutung des Sports in Berlin wird die Koalition gerecht werden und
schaftlichen Zusammenhalt                                       der kritischen Auseinandersetzung mit der jüngeren und jüngsten Sportgeschichte un-
                                                                ter Einbeziehung von Zeitzeug*innen und Sportorganisationen Raum und Gelegenheit
                                                                geben.
Gutes Regieren                                                  Die Koalition verpflichtet zu einer Politik des guten, also bürgernahen, partizipativen
                                                                und solidarischen Regierens.
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