BahnPraxis B - Unfallversicherung Bund und Bahn

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BahnPraxis B - Unfallversicherung Bund und Bahn
Zeitschrift zur Förderung der Betriebssicherheit und der Arbeitssicherheit bei der DB AG   5 | Mai 2020

BahnPraxis B

Spezial	Fahrwegprüfung und Fahrwegsicherung – Teil 2
Aktuell      Die DB Netz AG nutzt das IT-System SPI
	Sommer, Sonne, Sicherheit im ­Straßenverkehr
BahnPraxis B - Unfallversicherung Bund und Bahn
Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,
                                                                                                                                        Unser Titelbild:
der Fokus bei den Eisenbahnen ist derzeit sicher auf die Maßnahmen zur                                                                  Ein Blick auf den
Eindämmung der Pandemie gerichtet. Gleichwohl machen die übrigen                                                                        Arbeitsplatz des
Gefahren bei der täglichen Arbeit und in der Freizeit nicht Pause. Darauf                                                               ESTW München
                                                                                                                                        Südwest: Der Fahr-
will die Redaktion der BahnPraxis B als Fachgremium für die Betriebs- und                                                               dienstleiter steuert
Arbeitssicherheit aufmerksam machen.                                                                                                    und ü­ berwacht von
                                                                                                                                        hier aus die Betriebs­
Das Ersatzsignal (Zs 1), so wurde den Eisenbahnern seit jeher vermittelt,                                                               abwicklung auf den
sei eine Taschenlampe – anschaltbar ohne technischen Zusammenhang                                                                       Bahnhöfen und
                                                                                                                                        Strecken­abschnitten
zum Stellwerk. Dies wurde so erläutert, um immer den nötigen Respekt der                                                                zwischen München-
Beschäftigten vor einer Zs 1-Bedienung sicherzustellen. Die Prüfung des                                                                 Pasing und Tutzing.
Fahrwegs obliegt alleine dem Fahrdienstleiter.                                                                                          Foto: DB AG/Uwe Miethe

Welche Möglichkeiten es zur hilfsweisen Sicherung der Fahrstraße gibt,
auch wenn keine Zugfahrt auf Hauptsignal möglich ist, zeigt der zweite
Teil des Artikels zum Thema Fahrwegprüfung und Fahrwegsicherung im                                          Inhaltsverzeichnis
Elektronischen Stellwerk.
Sicheres Verhalten der Beschäftigten fördern soll auch das IT-System SPI,                                     3 	Fahrwegprüfung und Fahrweg­
das bei der DB Netz AG die Disposition von Arbeitsaufträgen in der Instand­                                        sicherung – Teil 2
haltung digitalisiert. In dieser Ausgabe wird das Umsetzen der Idee erläutert,
mit SPI ausgewählte Sicherheitshinweise täglich an Beschäftigte zu                                           8 	Die DB Netz AG nutzt das
übermitteln.                                                                                                       IT-System SPI
Und schließlich wird in einem weiteren Artikel dieser Ausgabe auf
die besonderen Gefahren im Straßenverkehr während des Sommers
                                                                                                             9       Sommer, Sonne, Sicherheit im
                                                                                                                    ­Straßenverkehr
hingewiesen – für die Wege zur Arbeit und zurück, während Ihrer Tätigkeit,
und auch in der Freizeit.
In diesem Sinne: Bleiben Sie gesund und und stets gute Fahrt!

Ihr BahnPraxis B-Redaktionsteam

Impressum „BahnPraxis B“ Zeitschrift zur Förderung der Betriebssicherheit und der Arbeits­sicherheit bei der Deutschen Bahn AG

Herausgeber                                                                     Die Beschäftigten erhalten die Zeitschrift kostenlos.
Unfallversicherung Bund und Bahn (UVB) – Gesetzliche Unfallversicherung –       Für externe Bezieher: Jahresabonnement EUR 15,60 zuzüglich Versandkosten.
Körperschaft des öffentlichen Rechts, in Zusammenarbeit mit DB Netz AG
­Deutsche Bahn Gruppe.                                                          Verlag
                                                                                Bahn Fachverlag GmbH,
Redaktion                                                                       Klosterstraße 44, D-10179 Berlin
Dirk Menne (Chefredakteur), Uwe Haas, Anita Hausmann, Gerhard Heres,            Telefon (030) 200 95 22-0, Telefax (030) 200 95 22-29
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Anschrift
Redaktion „BahnPraxis“, DB Netz AG, I.NPB 4,                                    Druck
Mainzer Landstraße 185, D-60327 Frankfurt am Main, Fax (0 69) 2 65-20506,       Laub GmbH & Co KG, Brühlweg 28, D-74834 Elztal-Dallau.
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Erscheinungsweise und Bezugspreis                                               Für die Inhalte der BahnPraxis werden geschlechtsneutrale Formulierungen bevor-
Erscheint monatlich. Der Bezugspreis ist für Mitglieder der UVB im Mitglieds-   zugt oder beide Geschlechter gleichberechtigt erwähnt. Wo dies aus Gründen der
beitrag enthalten.                                                              Lesbarkeit unterbleibt, sind ausdrücklich stets beide Geschlechter angesprochen.

2                                                                                                                                         BahnPraxis B 5 | 2020
BahnPraxis B - Unfallversicherung Bund und Bahn
BahnPraxis Spezial

Elektronisches Stellwerk

Fahrwegprüfung und
Fahrwegsicherung – Teil 2
Christoph Bremer, Leiter Betriebszentrale S-Bahn Hamburg GmbH, Hamburg, und Dirk Funk, Expert Trainer
Betrieb, ­Regelwerke und Personal, DB Netz AG, Frankfurt am Main

Im ersten Teil des Beitrags in BahnPraxis B 3/2020 (ab Seite 6) wurde auf Grundlagen eingegangen,
die in jedem Elektronischen Stellwerk angewendet werden können. Dieser Teil soll sich dem Thema unter
­Beachtung der in vielen Stellwerken projektierten Funktion der Fahrstraßenprüfung (FP) nähern.
Foto: DB AG/Uwe Miethe

                                                                                                                Archiv foto:
                                                                                                                              st­
                                                                                                            bitte den Minde
                                                                                                                             te n!
                                                                                                            abstand einhal

Betrachtung der Funktion FP                   Hier unterstützt die Funktion FP den Fahr-    Hilfsmaßnahmen dem S   ­ tellwerk zurückzu-
                                              dienstleiter auf modernen Stellwerken, in     melden und mit den Kommandos GHU, THU
Wie bereits im ersten Beitrag ausgeführt,     dem das Elektronische Stellwerk (ESTW)        und FHU in die Sicherungslogik des ESTW
kann ein blinkender Fahrstraßenfestlege-      dem Bediener quasi „auf Rückfrage“ die        einfließen zu lassen. So braucht im ESTW
überwachungsmelder (FÜM) aufgrund feh-        Gründe für ein nicht Erreichen des FÜM        im Störungsfall selten auf technisch nicht
lender Prüfpunkte aus dem Bereich der Fahr-   in Ruhelicht ausgibt. Dies stellt gerade in   festgelegten Fahrwegen gefahren werden.
wegprüfung und/oder der Fahrwegsicherung      anspruchsvollen Betriebssituationen eine
angezeigt werden. Nur mit Auswertung des      enorme Erleichterung dar. Durch die der FP    Aber warum muss ein Fahrdienstleiter dann
„blinkenden FÜM“ kann der Fahrdienstleiter    nachgelagerten Funktionen aus dem Bereich     immer noch wissen, dass eine Störung nach
nicht erkennen, ob Maßnahmen nach Richt-      Fahrstraßenprüfung und -überwachung           Ril 408.0231 oder nach Ril 408.0232 abzu-
linie (Ril) 408.0231 oder Ril 408.0232 oder   (FPÜ) wird dem Fahrdienstleiter sogar die     arbeiten ist? Dazu werden zwei Szenarien
aus beiden Modulen zu treffen sind.           Möglichkeit gegeben, seine betrieblichen      betrachtet:
BahnPraxis B 5 | 2020                                                                                                                3
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Szenario 1                                                            Szenario 2

Nach dem Einstellen der Einfahrzugstraße im Bahnhof Schwab-           Nach dem Einstellen der Einfahrzugstraße von Rheinfelsbach
dorf von Vogelsbronn nach Gleis 2 kommt der FÜM in Blinklicht.        (RFB) nach Gleis 1 kommt der FÜM wieder nur in Blinklicht. Dies-
Die Fahrwegprüfung, hier konkret die Fahrstraßenprüfung, liefert      mal liefert die FP folgende Aussage „23W22: Überwachung fehlt
folgendes Ergebnis „22G202: Gleisfreimeldung fehlt – GHU-03“          – THU-01“. Bei genauerem Hinsehen erkennt der Fahrdienstleiter,
– das FÜM-Blinklicht hat also einen Mangel in der Fahrwegprü-         dass die Weiche 23W22 im Bf Schwabdorf keinen Verschlussmel-
fung nach Ril 408.0232 als Ursache angezeigt. Die Störungstexte       der anzeigt. Auch ein Hin- und Herstellen der Weiche bringt keine
nach Ril 482.2124Z31/32 geben als Kommentar für diese Störung         Abhilfe. Ein Mangel der Fahrwegsicherung nach Ril 408.0232
„GHU nach Abschnittsprüfung“ an. Glücklicherweise kann ein            liegt vor.
Mitarbeiter der Fachlinie Leit- und Sicherungstechnik (LST) vor
Ort die geforderte Abschnittsprüfung von Signal 23N2 bis 23P2         Der fehlende Verschlussmelder fordert als betriebliche Ersatz-
sofort geben und der Fahrdienstleiter weist diese im Fernsprech-      maßnahmen das Sperren der Weichenlaufkette sowie die Einzel-
buch nach. Anschließend kann er das Kommando GHU auf dem              sperrung der Weiche 23W22 in Rechtslage mit Kommando WUS.
betroffenen Element 23G202 bedienen und der FÜM kommt in              Nun darf der Fahrdienstleiter auf dem Element THU kommandie-
Ruhelicht. Die Fahrt kann auf Zs 7 mit Kommando VE1 am Signal         ren und der FÜM wechselt in Ruhelicht. Die Fahrt lässt der Fahr-
23A zugelassen werden.                                                dienstleiter wieder mit Kommando Zs 7 durch Kommando VE1 zu.

                        Diese beiden Szenarien machen deutlich, dass ein Fahrdienstleiter nicht nur die
                       Störtexte des Stellwerks „abarbeiten“, sondern fundiert den richtigen Maßnahmen
                                            nach Regelwerk zuordnen können muss.

                                 Zwei Fragen, die in diesem Zusammenhang häufig gestellt werden,
                                          sollen in diesem Kontext noch erörtert werden:

Hätte bei Szenario 1 nicht schon bei der FP
die Weichenlaufkette gesperrt werden müssen?
                                                              ?       In Szenario 2 ist die Weichen­laufkette gesperrt.
                                                                      Warum wird hier nicht mit dem Kommando VE2
                                                                                                                                     ?
                                                                      das Zs 7 bedient?
Hier darf nicht verwechselt werden, nach welchem Modul eine Stö-      Hier muss der Fahrdienstleiter sein Stellwerk beherrschen und
rung abgearbeitet wird und welche Ersatzmaßnahmen sich daraus         mit dem Regelwerk in Einklang bringen. Die Kommandos VE1, EE1
ergeben. Die Störung an der Gleisfreimeldeanlage ist unzweifelhaft    und LE1 prüfen bei der Ausführung, ob an dem entsprechenden
nach Ril 408.0232 mit Ersatzmaßnahmen aus dem Bereich der             Startsignal ein FÜM in Blink- oder Ruhelicht vorhanden ist und
Fahrwegprüfung abzuarbeiten. Ein Sperren der Weichenlaufkette         somit die Fahrt auf einer Fahrstraße durchgeführt wird. Die Kom-
findet sich in diesem Modul nicht. Der FÜM zeigt bei der Zulassung    mandos VE2, EE2 und LE2 prüfen einzig den Sperrzustand der
der Zugfahrt Ruhelicht – eine Sperrung der Weichenlaufkette ist       Weichenlaufkette.
somit auch hier nicht erforderlich. Anders ist es im Szenario 2, wo
der fehlende Verschlussmelder der Weiche 23W22 das Sperren            Ob sich hinter dem Startsignal auch nur der Ansatz einer Fahr-
der Weichenlaufkette fordert.                                         straße befindet, bleibt ungeprüft. VE2, EE2 und LE2 arbeiten hier
                                                                      nicht wesentlich sicherer als einfache Lichtschalter. Daher sollte
                                                                      den Kommandos VE1, EE1 und LE1 in jedem Falle (auch bei gesperr-
                                                                      ter Weichenlaufkette) der Vorzug gewährt werden. Nur weil etwas
                                                                      technisch funktioniert, kann es nicht gefahrlos bedient werden.

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 Anwendungsbeispiel 1

 Signal kommt nicht auf Fahrt

 Der Zug RE 4178 steht vor dem Einfahr­signal (Esig) 23A des Bf Schwabdorf und soll nach Gleis 2 einfahren.
 Nach der Wiederholungsbedienung kommt das Esig nicht in Fahrtstellung.

                                                                                               Quelle: DB Netz AG

 • Fahrwegprüfung (Ril 408.0231)                                   • Fahrwegsicherung (Ril 408.0232)
   •	Auswerten der sicheren Anzeige FÜM grünes Ruhelicht            •	Fahrstraße ist gesichert (Ril 408.0232 2 und
      (Ril 482.2122)                                                    Ril 482.2122)
                                                                     •	Zuglenkung am Signal 23A ­ausschalten
 •D
   ie Weichen und Kreuzungen im Fahr- und D-Weg sowie die              (Ril 408.0232 4 b)
   Flankenschutzeinrichtungen
   •	in der richtigen Stellung verschlossen sind,                 • Durchführen der Zugfahrt
   •	die Schlüsselsperren verschlossen sind,                        •	Befehl 12 zum Fahren auf Sicht BM 2018-037
   •	die Stellungsmelder der Weichen und Kreuzungen und             •	Zustimmung zur Fahrt mit Zs 7 B
                                                                                                      ­ edienung VE1,23A
      die Gleismelder der Weichen und der Gleisabschnitte im
      ­Fahrweg und D-Weg grün leuchten,
   •	die Sperrsignale am Fahrweg Sh 1/Ra 12 zeigen,
   •	bei signalgesteuerten BÜSA im Fahrweg die Bahn­
       übergangsfreimeldung angezeigt wird und
   •	das Zielsignal einen logischen S  ­ ignalbegriff zeigt.

 • FP durchführen
                                                                                               Quelle: DB Netz AG

BahnPraxis B 5 | 2020                                                                                                                5
BahnPraxis B - Unfallversicherung Bund und Bahn
BahnPraxis Spezial

Anwendungsbeispiel 2

Weiche (spitzbefahren) zeigt keine Endlage

Der Zug RE 3308 steht vor dem Esig 23A des Bf Schwabdorf und soll nach Gleis 2 einfahren. Nach der Wiederholungsbedienung
kommt das Esig nicht in Fahrtstellung, da die Weiche 23W5 keine Endlage erreicht. Die Sicherungsmaßnahmen für die Weiche
23W5 wurden durch die Fachkraft LST getroffen (werden hier nicht behandelt).

                                                                                          Quelle: DB Netz AG

• Fahrwegprüfung                                                • Fahrwegsicherung
    •	Auswerten der sicheren Anzeige FÜM dunkel (Ril            •	Sperrung der Weichenlaufkette
       482.2122)                                                    (Ril 408.0232 2) WLS,25YROB
    •	Richtige Stellung (StM) und Verschluss von Weichen        •	Zuglenkung am Signal 23A ­ausschalten
       (VsM) im Fahr-, Durchrutschweg und Flankenschutzein-         (Ril 408.0232 4 b)
       richtungen (FLÜM) anhand der Verschlussunterlagen
       überprüfen (Ril 408.0231 2 (1) a)                        • Durchführen der Zugfahrt
    •	Freisein des Fahr- und Durchrutschwegs feststellen        •	Zustimmung zur Fahrt mit Zs 7 B
                                                                                                  ­ edienung
       (grüne Spurausleuchtung, Ril 408.0231 2 (3) a) mit Ril       VE2,23A (Ril 482.2114)
       482.2111)
    •	Gegebenenfalls Sh 1 Stellung von Lichtsperrsignalen im
       Fahrweg p­ rüfen (hier nicht vorhanden)

• FP durchführen
                                                                                          Quelle: DB Netz AG

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BahnPraxis Spezial

 Anwendungsbeispiel 3

 Im „falschen“ Gleis das Ersatz­signal bedient?

 Im Bf Schwabdorf soll der Zug 127 aus Gleis 1 in Richtung Rheinfelsbach (RFB) ausfahren. Aufgrund einer Besetztanzeige im
 Abschnitt 23G401 müssen Sie diesen Zug mit Zs 1 ausfahren. Die Maßnahmen zur Fahrwegprüfung und -sicherung aus Gleis 1
 wurden schon abgeschlossen. Vor der Bedienung des Ersatzsignals werden Sie durch ein Telefongespräch abgelenkt und
 Sie bedienen das Zs 1 in Gleis 2 für den Zug 4713.

  Quelle: DB Netz AG

  Frage                                  ?           Antwort                                           !
  Warum war diese Bedienung möglich?                 •S
                                                       ie haben zusätzlich die Weichenlaufkette gesperrt
                                                        und somit ist eine Bedienung des Ersatzsignals in
                                                        Gleis 2 möglich, ohne die betrieblichen Vorbedin-
                                                        gungen für diese Zugfahrt getroffen zu haben.

                        Abkürzungen/ESTW-Kommandos
                        BÜSA           Bahnübergangssicherungsanlage
                        BM 2018-037 Betriebliche Mitteilung (Jahr 2018 – Nr. 37)
                        GHU            gestörte Gleisfreimeldeanlage hilfsweise umgehen
                        FHU	gestörtes Element im Flankenschutzraum hilfsweise umgehen
                        THU	gestörte technische Einrichtung im Fahrweg hilfsweise umgehen
                        VE1, EE1, LE1	Vorsichtssignal, Ersatzsignal, Linksfahrersatzsignal – einschalten
                        VE2, EE2, LE2	Vorsichtssignal, Ersatzsignal, Linksfahrersatzsignal – einschalten,
                                       Weichenlaufkette gesperrt
                        WLS,22YROB	Weichenlaufkette sperren (für den Bahnhof Rommersbach)
                        WUS	Weiche gegen umstellen sperren

BahnPraxis B 5 | 2020                                                                                                        7
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BahnPraxis Aktuell

Förderung von sicherem Verhalten

Die DB Netz AG nutzt
das IT-System SPI
Niels Tiessen, Leiter Arbeits- und Brandschutz, DB Netz AG, Frankfurt am Main

Schon vor geraumer Zeit hat die DB Netz AG SPI („Standardisierung

                                                                                                                                        Foto: Panthermedia – studioloco
Produktionssystem Instandhaltung“) eingeführt. Durch das IT-
System wurde die Disposition von Arbeitsaufträgen in der Instand-
haltung digitalisiert. So nehmen mittlerweile mehr als 8.000 Kolle-
ginnen und Kollegen sämtliche Instandhaltungs-Arbeitsaufträge von
der Feinplanungsstelle direkt mit einem mobilen Endgerät, in der
Regel mit Smartphone, entgegen und nutzen das System auch für
Rückmeldungen zur Auftragsabwicklung.

Ob sich aus einer unsicheren Handlung ein       Auf der Basis des genannten Grund­
Arbeitsunfall entwickelt und wie schwer-        satzes wurden alle ILA durch den zentra-      Selbstverständlich gilt auch für die
wiegend die daraus folgenden Verletzun-         len Arbeitsschutz der DB Netz AG gemein-      Nutzung von SPI im Gleisbereich
gen sind, ist sicherlich auch eine Frage des    sam mit der SPI-Betriebsführung analysiert    die Betriebsanweisung „­Nutzung
Zufalls. Unstrittig ist, dass Unachtsamkeit     und den folgenden Tätigkeitsgruppen zuge-     von ­mobilen Endgeräten (MEG)
und Unaufmerksamkeit bei vielen Arbeits-        ordnet:                                       in ihrer Funktion als Telefon oder
unfällen eine wichtige Rolle spielen. Fazit     •	Arbeiten im Gleisbereich                   Dateneingabe­gerät im Gleisbereich“
daraus: Es fehlt oft nicht das durch Arbeits-   •	Arbeiten an elektrischen Anlagen           (vgl. Artikel „Mobile Endgeräte bei
schutzunterweisungen vermittelte Wissen.        •	Einsatz von Maschinen, bei denen ein       Arbeiten im Gleis­bereich sicher nutzen“
Vielmehr verleitet fehlende Sensibilität für       Schutzabstand einzuhalten ist              in der BahnPraxis B 3/2020)
die mit der Arbeit verbundenen Gefahren         •	Arbeiten mit Absturzgefahr
zu unsicheren oder falschen Handlungen.         •	Feuergefährliche Arbeiten
                                                •	Allgemeiner Arbeitsschutz mit übergrei-
Für die tägliche Sensibilisierung der              fenden Sicherheitshinweisen – insbeson-
Instandhaltungspersonale kann SPI einen            dere für ILA, die den vorbenannten Grup-
wichtigen Beitrag leisten. So gibt es rund         pen nicht zugeordnet werden können         •	Abwechslung: Die auftragsspezifischen
300 verschiedene Auftragscodierungen –                                                           Gefährdungen sind unterschiedlich. Des-
die sogenannten ILA („Instandhaltungs-          Um die Nutzer von SPI persönlich zu sicher-      halb differieren die Sicherheitshinweise
Leistungs-Art“). Zum Beispiel steht die         heitsgerechtem Verhalten zu sensibilisie-        je ILA.
Auftragscodierung „LAH“ für den „Wech-          ren, wurde mit psychologischer Unterstüt-     •	D ie Sicherheitshinweise können vom
sel Lichtsignal“. Alle IL A haben eines         zung für jede Tätigkeitsgruppe ein Pool von      Anwender weggedrückt werden.
gemeinsam: Die hinterlegten Arbeitsauf-         mindestens zehn Sicherheitshinweisen for-
träge bergen unterschiedliche Gefahren,         muliert. Diese beginnen stets mit „Dran       Thomas Killmaier, Leiter der für die SPI-
für die in der Gefährdungsbeurteilung           gedacht…“ und berücksichtigen, dass die       Betriebsführung verantwortlichen Orga-
wirksame Schutzmaßnahmen festgelegt             Sicherheitsregeln den meisten Kolleginnen     nisationseinheit, ist von dem Konzept über-
worden sind. Oft handelt es sich hierbei        und Kollegen bekannt sind. Sie sind in der    zeugt. „Leider ereignen sich nach wie vor zu
um Vorgaben für sicheres Verhalten, die in      Wortwahl kurz und prägnant gehalten und       viele Arbeitsunfälle bei der DB Netz AG. Mit
der regelmäßig durchzuführenden Arbeits-        sollen nicht belehrend wirken.                den wechselnden Sicherheitshinweisen in
schutzunterweisung von den Vorgesetzten                                                       SPI können wir dazu beitragen, die Kolle-
vermittelt werden. So entstand die Idee,        Bei der Konzeption war allen Beteiligten      ginnen und Kollegen für sicherheitsgerech-
ausgewählte Hinweise zu sicherheitsge-          klar, dass die Sicherheitshinweise im All-    tes Verhalten zu sensibilisieren. Wir sind
rechtem Verhalten (Sicherheitshinweise)         tag die Beschäftigten trotzdem „nerven“       uns bewusst, dass wir mit den auftragsspe-
mit SPI an die Kolleginnen und Kollegen         können. Um diesen Effekt möglichst gering     zifischen Sicherheitshinweisen „Neuland“
der Instandhaltung zu übermitteln.              zu halten, gelten für deren Ausgestaltung     betreten. Nobody is perfect: Anregungen,
                                                folgende Grundsätze:                          was wir noch besser machen können, sind
Zum Arbeitsauftrag passende                     •	Kurze und prägnante Wortwahl               deshalb jederzeit herzlich willkommen.
Sicherheitshinweise sollen nicht                •	Weniger ist mehr – eine Botschaft pro      Wenden Sie sich hierzu gerne an den zen-
belehren, sondern sensibilisieren.                 Tag vor dem Arbeitsauftrag                 tralen Arbeitsschutz der DB Netz AG.“
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BahnPraxis Aktuell

Foto: DVR

Gut gerüstet

Sommer, Sonne, Sicherheit im
­Straßenverkehr
Dipl.-Ing. (FH) Kai Kircher, Unfallversicherung Bund und Bahn (UVB), Geschäftsbereich Arbeitsschutz und
Prävention, Region Mitte/Süd – Standort Frankfurt am Main

Sehnsüchtig wird er erwartet, der Sommer. Für viele die schönste Jahreszeit, denn dann geht es mit dem
Auto in den Urlaub. An heißen Sonnentagen lauern im Straßenverkehr aber oftmals tückische Gefahren, die
immer wieder unterschätzt werden. Auch der tägliche Weg zur Arbeit oder der vermeintliche schnelle Sprung
in den Supermarkt bergen so manches Risiko. Worauf sollten Sie achten? Damit Sie jederzeit sicher und
­entspannt durch den Sommer kommen, haben wir einige Tipps zusammengestellt.

Immer wenn Fahrzeuge für eine längere       entdeckt? Steht das Fahrzeug beispiels-         ­ eispielsweise durch Sonnenschutzfo-
                                                                                            b
Zeit in der Sonne stehen, kann es im        weise auf einem Supermarkt-Parkplatz,           lien auf den Scheiben reduziert werden.
Innenraum gefährlich heiß werden. Durch     kann man den Besitzer über das Kennzei-         Besonders geeignet ist ein Thermo-Schei-
die Sonneneinstrahlung kann sich dieser     chen ausrufen lassen. Im Notfall ist es rat-    benschutz, der auf der Scheibe liegt und
um bis zu 1 Grad Celsius pro Minute auf-    sam, Polizei oder Rettungsdienste zu alar-      die Sonne reflektiert. Kindersitze sollten
heizen. Schnelle und extreme Tempera-       mieren. Sie können ein Auto öffnen, ohne        mit hellen Tüchern abgedeckt werden.
turanstiege auf über 60 Grad Celsius sind   die Scheibe einzuschlagen und verhindern
demnach keine Seltenheit. Ein Hitzestau     dadurch, dass Kinder oder Tiere zusätzlich      Klimaanlage angemessen benutzen
ist vorprogrammiert. Ohnmacht, Kreislauf-   verletzt werden.
kollaps und Hitzschlag können die Folge                                                     Heutzutage gehört die Klimaanlage in
sein. Und das kann vor allem für Kinder,    Bevorzugen Sie, wenn möglich, immer             den meisten Fällen zur Standardausstat-
ältere Menschen oder Tiere lebensgefähr-    schattige Parkplätze. Bei der Wahl des          tung eines Fahrzeugs und bringt den Fahr-
lich werden, auch wenn die Einkäufe noch    Parkplatzes ist auch der Sonnenstand im         gastraum schnell auf angenehme Tempera-
so schnell gehen.                           Tagesverlauf zu berücksichtigen. Wurde          turen. Trotzdem gilt: Vor Fahrtbeginn sollte
                                            das Auto auf einer Dienst-oder Privat-          das aufgeheizte Fahrzeug durch Öffnen von
Wenn das Auto zum Backofen wird             fahrt am Morgen noch im Schatten abge-          Türen und Fenstern ausreichend gelüftet
                                            stellt, kann sich dieser Platz bereits ab den   werden. Hitzestaus können somit wesent-
Was ist zu tun, wenn man bei brütender      Mittagsstunden vollständig in der Sonne         lich schneller entweichen, zusätzlich wird
Hitze eingeschlossene Lebewesen im Auto     befinden. Die Sonneneinstrahlung kann           noch Energie gespart.
BahnPraxis B 5 | 2020                                                                                                                 9
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BahnPraxis Aktuell

Auch im Hochsommer ist es ratsam, den
Innenraum nicht zur Frostkammer wer-
den zu lassen. Zu schnelles und starkes
He­r unterkühlen kann zu Kreislaufproble-
men oder zum ungeliebten Sommerschnup-
fen führen. Der Unterschied zwischen
Innen- und Außentemperatur sollte nicht
mehr als sechs Grad Celsius betragen. Lüf-
tungsdüsen sind so einzustellen, dass der
Luftstrom nicht auf die Insassen gerichtet
ist, sondern möglichst über die Schultern
                                              Abbildung 1:
abgeblasen wird.

                                                                                                                                         Foto: DVR
                                              Erhöhtes Unfallrisiko:
                                              Flip-Flops beim Fahren
                                              eines Fahrzeugs
Bei längeren Fahrten empfiehlt sich, die
Klimaanlage ein paar Minuten vor Errei-
chen des Ziels auszuschalten und nur die
Lüftung weiterlaufen zulassen. Das Kon-       raturen unerwartet und an nicht vorherseh-      als V
                                                                                                  ­ erstoß gegen die Sorgfaltspflicht wer-
denswasser kann durch den Fahrtwind           baren Stellen Abplatzungen oder Aufwöl-         ten und dem Fahrer zumindest eine Teil-
verdunsten und übelriechende Pilze und        bungen einzelner Betonplatten auftreten,        schuld zusprechen. Um auf der sicheren
Bakterien haben somit keine Chance zum        die zu lebensgefährlichen Situationen           Seite zu sein, ist zu empfehlen, auch im
Überleben. Auf Kurzstrecken ist es empfeh-    und somit auch zu Unfällen führen kön-          Sommer rutschsichere und feste Schuhe
lenswert, auf die Klimaanlage zu verzichten   nen. Auf solchen Streckenabschnitten ist        zu tragen, die bei harten Bremsmanövern
und stattdessen Fenster oder Schiebedach      es besonders wichtig, die vorgegebenen          einen sicheren Halt bieten. Geeignet sind
zu öffnen.                                    Geschwindigkeitsbeschränkungen einzu-           zum Beispiel Turnschuhe mit einer dünnen
                                              halten, vorausschauend zu fahren, sowie         Sohle – ein Paar sollte daher immer griff-
Ausreichend trinken und                       den Abstand zum Vordermann zu vergrö-           bereit im Auto liegen.
kühlen Kopf bewahren                          ßern. Schalten Sie während der Fahrt immer
                                              den Verkehrsfunk ein und achten Sie auf         Sonnenbrillen – mehr als nur
Bei längeren Autofahrten sollten vermehrt     zusätzliche Warnschilder.                       modisches Accessoire
Pausen eingelegt werden. Zusätzlich ist für
ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu sorgen.    Mit Flip-Flops oder barfuß                      Zwar filtert die Windschutzscheibe die
Bei den Getränken empfiehlt es sich, auf      Auto fahren?                                    ultra­violette Strahlung (UV-Strahlung) der
Eiskaltes zu verzichten, da der Körper als                                                    Sonne heraus, das Licht fließt dennoch in
Gegenreaktion den Temperaturunterschied       Noch kurz für die abendliche Grillparty eine    unverminderter Helligkeit durch und kann
wieder ausgleichen muss. Starkes Schwit-      Besorgung machen oder gerade aus dem            die Insassen blenden. Das ermüdet die
zen und zusätzlicher Flüssigkeitsverlust      Freibad kommend, setzen sich Autofah-           Augen und lässt Gefahrenstellen später
sind die Folge. Wasser, verdünnte Säfte       rer im Sommer nicht selten mit Flip-Flops       erkennen. Vor allem im Sommer sind Son-
oder Kräutertees sind ideale Durstlöscher     hinter das Steuer. Doch ist das Tragen von      nenbrillen ein wichtiger Begleiter und soll-
und bieten eine gute Abkühlung.               offenen Sandalen, Flip-Flops oder gar das       ten daher immer präsent sein. Sie schützen
                                              Barfußfahren im Straßenverkehr überhaupt        die Augen vor grellem Sonnenlicht und glei-
Steigt trotz allem die Herzfrequenz und       erlaubt? Eine gesetzliche Regelung, die das     chen mitunter Sehschwächen aus. Doch
klebt das T-Shirt am Körper, ist der Hitze­   Autofahren wegen falscher Fußbekleidung         nicht jede Sonnenbrille ist zum Autofah-
stress fast unvermeidbar. Kommen Bau-         verbietet, gibt es nicht.                       ren geeignet. Empfehlenswert sind Brillen
stellen, Staus oder Zeitdruck hinzu, zeigt                                                    mit großen Gläsern und dünnen Bügeln, da
sich im Straßenverkehr oftmals ein irra-      Doch warum hält sich das Gerücht von            diese das Sichtfeld nicht einschränken. So
tionales und aggressives Fahrverhalten.       einem Flip-Flop-Verbot so hartnäckig?           ist auch der Blick in den Rück- und Außen-
Hupen, Pöbeleien und Schlimmeres sind         Das liegt vermutlich daran, dass jeder,         spiegel frei. Als besonders geeignet gel-
möglich. Versuchen Sie immer, freund-         der schon einmal mit Flip-Flops gefahren        ten polarisierte Brillen. Diese filtern nicht
lich und gelassen zu bleiben. Reagieren       ist, schnell bemerkt hat: So richtig „sicher“   nur das direkte Sonnenlicht, sondern auch
Sie besonnen – manchmal lohnt es sich         ist das nicht. Die Latschen können schnell      Reflexionen.
auch, großzügig zu sein.                      von den Füßen rutschen oder sich unter der
                                              Fußmatte verhaken. Das Gefühl für Kupp-         Winterreifen im Sommer – geht das?
Und plötzlich sind sie da: Blow-ups           lung, Gas und Bremse fehlt, die Reaktions-
                                              zeit steigt. Das kann Folgen haben, gerade      Die Versuchung ist groß, den lästigen Rei-
Zwei Dinge passen nicht zusammen: Hitze-      wenn es auf Bruchteile von Sekunden             fenwechsel von Winter- auf Sommerreifen
wellen und Betonplatten. Die sogenannte       ankommt (Abbildung 1).                          zu umgehen. Dazu kommt, dass es prin-
Blow-up-Gefahr ist dort besonders groß,                                                       zipiell nicht verboten ist, Winterreifen im
wo beides zusammenkommt. Betroffen            Erfahrungswer te zeigen auch Folgen-            Sommer zu benutzen. Was also spricht
sind vor allem ältere Autobahnabschnitte.     des: Kommt es zu einem Unfall, können           für eine Sommerbereifung? Entscheidend
Hier können durch anhaltend hohe Tempe-       Gerichte das Tragen ungeeigneter Schuhe         ist die ­G ummimischung. Sommer­r eifen
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BahnPraxis Aktuell

­ estehen aus einem här teren Gummi
b
und sind gegenüber hohen Temperatu-
ren beständiger. Aufgrund ihrer wesent-
lich weicheren Gummimischung haben
Winterreifen im Sommer einen längeren
Bremsweg (Abbildung 2) und verschlei-
ßen auf trockenen Untergründen deutlich
schneller. Auch ein erhöhter Kraftstoffver-
brauch macht sich bemerkbar.

Allein damit ist es aber nicht getan. Je älter
ein Reifen ist, desto spröder wird er. Lang-
fristig können auch Sommerreifen durch
UV-Strahlung rissig und porös werden.
Behalten Sie daher auch immer das Alter
der Reifen im Auge. Erkennbar ist das Alter
an der DOT-Nummer auf dem Reifen. Dabei
steht beispielweise die Nummer 3318 für
die Produktion des Reifens in Kalenderwo-
che 33 im Jahr 2018. Unabhängig von Som-
                                                                                                                                        Quelle: DVR
mer- oder Winterbereifung sind der richtige      Abbildung 2: Ein Sicherheitsrisiko: Winterreifen im Sommer
Reifendruck und die Profiltiefe entschei-
dende Faktoren für eine sichere Fahrt.

Unterwegs auf zwei Rädern

Ob mit Muskelkraft betrieben oder mit elek-
trischer Unterstützung, im Sommer wird
der Straßenverkehr zunehmend von Fahr­
rädern, E-Bikes oder E-Scootern erobert.
Und das zeigt sich auch auf dem täglichen
                                                 Foto: DVR

Weg der Berufspendler zur Arbeit und                                                                                        Abbildung 3: Unfall
zurück. Die Gründe dafür können unter-                                                                                      mit Pkw und E-Scooter
schiedlich sein. Neben einem Trainings-
effekt, der aktiven Stärkung des Immun­
systems oder einem mentalen Ausgleich,           gelingt, sollten folgende Tipps beachtet           •	Hautschutzmittel gegen UV-Strahlung
steht mittler weile bei vielen auch der          werden:                                               verwenden
Umweltschutz im Vordergrund. Speziell im         •	Regelmäßige Wartungen und Inspektio-
Stadtverkehr ist man aufgrund separater             nen einhalten                                   Fazit
Verkehrswege oftmals sogar schneller als         •	Sicht- und Funktionsüberprüfungen vor
mit dem Auto unterwegs und eine lange               Fahrtantritt durchführen                        Im Idealfall bringt der Sommer jede Menge
Parkplatzsuche entfällt. Doch Vorsicht:          •	Warnweste oder Leuchtbänder tragen              Sonne und warme Temperaturen mit sich.
Nicht selten schätzen andere Verkehrsteil-       •	Vorausschauend fahren und in Konflikt-          Umso wichtiger ist es, die schnell auftre-
nehmer die Geschwindigkeit von Zweirä-              situation auf „Ihr Recht“ verzichten            tende Hitze niemals zu unterschätzen. Das
dern falsch ein (Abbildung 3). Erhöhte Auf-      •	Fahrsicherheitstrainings nutzen                 gilt auch im Straßenverkehr. Lassen Sie es
merksamkeit auf beiden Seiten ist geboten.                                                          ruhig angehen. Achten Sie auf Ihr Umfeld
                                                 Insbesondere für Radfahrer gilt:                   und planen Sie mehr Zeit als nötig ein – dann
Motorradliebhaber sollten nach länge-            •	Luftdurchlässigen Helm benutzen                 steht einer sicheren und unfallfreien Fahrt
rer Ruhephase langsam anfangen. Zwar             •	Vorhandene Radwege nutzen und nicht             durch den Sommer nichts mehr im Wege.
verlernt man das Motorradfahren nicht,              auf Gehwegen fahren
Reflexe und Fahrtechnik haben aber oft-          •	B eim Abbiegen Handzeichen geben;
mals unter der Winterpause gelitten.                gegebenenfalls Blickkontakt suchen
Zudem können sich durch Frostschäden             •	K eine Nutzung von Smartphone und               Die Unfallversicherung Bund und
und Ausbesserungen Streckenführun-                  Kopfhörer                                       Bahn bietet für Beschäftigte von Mitglieds­
gen und Straßenbeläge geändert haben.            •	G leichmäßige Lastverteilung – keine            unternehmen Fahrsicherheitstrainings an.
Besonders betroffen sind davon vor allem            zusätzlichen Lasten am Lenker                   Weitere Informationen finden Sie unter
ländliche Regionen.                              •	Rucksäcke meiden und Fahrradtaschen             www.uv-bund-bahn.de – Seminare und
                                                    benutzen                                        Qualifizierung – Fahrsicherheitstraining
Damit Sie auf dem Zweirad Ihrer Wahl sicher      •	Sonnenbrille gegen Sonnenlicht, Wind            KFZ und Fahrsicherheitstraining Fahrrad.
durch den Sommer kommen und die Fahrt               und andere Fremdkörper benutzen
BahnPraxis B 5 | 2020                                                                                                                           11
Die AHA-Formel
gegen Corona!
              1,50 m

     A = Abstand                        H = Hygiene                         A = Alltagsmasken

                       AHA! Diese drei Grundregeln gegen Corona bestimmen weiter
                       den Alltag. Bis es einen Impfstoff gibt. Denn so lange gilt:
                       Je mehr Normalität wir wiederhaben wollen, desto normaler
                       muss AHA werden. Für uns alle, jeden Tag. Jetzt erst recht:
                       ZusammenGegenCorona.de

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