Basics Beatmung P. Becker Institut für Anästhesie und Intensivmedizin Diakonissenkrankenhaus Mannheim - KAI Kongress

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Basics Beatmung P. Becker Institut für Anästhesie und Intensivmedizin Diakonissenkrankenhaus Mannheim - KAI Kongress
Basics Beatmung
                  P. Becker
Institut für Anästhesie und Intensivmedizin
  Diakonissenkrankenhaus Mannheim

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Basics Beatmung P. Becker Institut für Anästhesie und Intensivmedizin Diakonissenkrankenhaus Mannheim - KAI Kongress
Beatmung = Luft zum Leben

• Wenn ein Mensch nicht mehr ausreichend atmet,
  kann Beatmung das Leben erleichtern oder erst
  ermöglichen.

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Basics Beatmung P. Becker Institut für Anästhesie und Intensivmedizin Diakonissenkrankenhaus Mannheim - KAI Kongress
2 Systeme für die Atmung
     Ventilation             Gasaustausch
Zwerchfell, Knochen und
       Muskeln                 in der Lunge

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Basics Beatmung P. Becker Institut für Anästhesie und Intensivmedizin Diakonissenkrankenhaus Mannheim - KAI Kongress
Ventilation

Atmung                         Beatmung
• Einatmen durch               • Überdruckbeatmung
  Unterdruck                     ➢ führt zu Steigerung des
  ➢ Luft strömt in die Lunge       intrathorakalen Drucks
  ➢ Blut wird in den Thorax      ➢ Schlechte Füllung des
    „gesaugt“                      Herzens mit Blut
  ➢ Leber- und                   ➢ Leberdurchblutung stark
    Nierendurchblutung             vermindert
    vermehrt                     ➢ Verminderte Diurese durch
                                   ADH und BNP-Freisetzung

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Basics Beatmung P. Becker Institut für Anästhesie und Intensivmedizin Diakonissenkrankenhaus Mannheim - KAI Kongress
Maschinelle Beatmung ist lebensgefährlich

Die Umkehr der thorakalen
Druckverhältnisse hat viele
pathophysiologische
Konsequenzen und ist
daher mit einem hohem
Risiko und Überwachungs-
aufwand verbunden!!
Hypoxisches
                                 Lungenversagen
Hyperkapnisches Lungenversagen   = Krankheit der Lunge
= Störung der Atempumpe          mit Verkleinerung der FRC

   ➢Neuromuskuläre               ➢Atelektasebildung durch
    Störungen                      ▪ Pneumonie
   ➢COPD                           ▪ Lungenödem
                                   ▪ Kompression durch
Störung der Perfusion                Pleura-Erguss
   ➢ Lungenembolie                 ▪ Sepsis mit ARDS

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Hyperkapnische resp. Insuffizienz
= Störung der Atempumpe

• PaCO2 hoch
• Ursachen:
  ➢Dekompensierte COPD
  ➢Zentral
     ▪ Neuromuskuläre Störungen
     ▪ Lähmung des Atemzentrums
  ➢Verlegung der Atemwege
  ➢Mechanischer Atemapparat gestört
  ➢Schmerzen z.B. nach Oberbaucheingriffen
Therapie der hyperkapnischen Insuffizienz
• Nicht invasive Beatmungsformen zur Unterstützung der
  Atempumpe und der Muskulatur
• Intermittierende Beatmung, damit sich die Atempumpe
  erholen kann
• Ggf. invasive Beatmung

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COPD

• Durch Entzündung, Obstruktion und Schleim ist die
  vollständige Exspiration nicht möglich
• Überblähung der Lunge
• Überforderung der Atemmuskulatur bis hin zu
  Muskelzellnekrosen (Zwerchfell)
• Rechtsherzdekompensation
• Therapie:
  ➢NIV (PEEP) hält die Atemwege offen
  ➢Durch Beatmung Unterstützung der
   Zwerchfellmuskulatur
Gasaustausch in der Lunge

Perfusion gut,             Gute Perfusion   Keine Perfusion
keine Belüftung            gute Belüftung   gute Belüftung
=Shunt                     =Normal          =Totraum

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Hypoxische respiratorische Insuffizienz
  = Krankheit der Lunge (Shunt)

• SaO2↓ Zyanose? Arterio-alveoläre O2-Differenz ↑
• Ursachen
  ➢Shunt (rechts-links-Shunt) durch
       ▪ Pneumonie
       ▪ Lungenödem
            - Kardiale Dekompensation,
              Überwässerung
    ▪ Akutes Lungenversagen
      (ALI oder ARDS)
        - Sepsis, Transfusion
  ➢Diffusionsstörungen
Therapie des hypoxischen Lungenversagens

   • Sauerstoffgabe
   • Invasive Beatmung durch Tubus oder
     Trachealkanüle
   • Rekrutierung von Alveolen
   • Offenhalten der rekrutierten Alveolen durch
     PEEP
     • Daher keine intermittierende Beatmung,
       sondern Dauerbeatmung
   • Bauchlagerung

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Zusammenfassung Therapie

• Bei hypoxischen
  Lungenversagen
                       • Bei hyperkapnischen
  Rekrutierung von
                         Lungenversagen
  Alveolen (= PEEP)
                         Unterstützung der
  ohne Unterbrechung,
                         Muskelarbeit.
  ggf. Rekrutierung
                         Klassische Indikation
  durch Überdruck und/
                         für Niv-Beatmung mit
  oder Bauchlage
                         Maske, ggf. auch
• Klinik                 intermittierend
                       • Klinik und
                         außerklinisch
Welche Beatmungsformen gibt es?
• Unterdruckbeatmung
  ➢Eiserne Lunge
• Überdruckbeatmung
  ➢Invasive Beatmung
     ▪ Tracheostoma
     ▪ Tubus
  ➢Nicht Invasive- Beatmung
     ▪ Helm
     ▪ Maske
     ▪ Mundstück

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Grundlagen der maschinellen Beatmung

               Kontrollierte Beatmung
                Atemfrequenz, Atemtiefe (VT)
   und Inspirationszeitpunkt wird am Respirator eingestellt

Volumenkontrollierte Beatmung
                            Druckkontrollierte Beatmung
                            (PCV)

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Volumenkontrollierte Beatmung
  (Synonyme)

• IPPV = intermittent positive pressure ventilation
• CPPV= continuous positive pressure ventilation
• (VC-) CMV = (volume controlled) continuous mechanical/
  mandatory ventilation
• VCV = volume controlled ventilation, Volume Mode
• Bei aktiviertem Trigger (Schwellwertschalter):
• IPPV/CPPV assist
• CMV assist
• A/C = assist/controlled

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Grundlagen der maschinellen Beatmung

                Assistierte Beatmung
               Atemfrequenz, Atemtiefe (VT)
und Inspirationszeitpunkt wird durch den Patienten bestimmt

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• Assistierte Beatmungsformen
➢Voraussetzung: Spontanatmung
➢Assistierte maschinelle Ventilation AMV, Assist
➢SIMV
➢PSV (Pressure Support
 Ventilation)
➢Automatische Tubuskorrektur
S3-Leitlinie   Nicht Invasive Beatmung (NIV)
•   NIV sollte, wenn möglich, der Intubation vorgezogen werden, um Komplikationen
    der invasiven Beatmung zu vermeiden, wie zum Beispiel die Tubus-assoziierte
    Pneumonie (Empfehlungsgrad A).
•   Insbesondere bei der hyperkapnischen ARI senkt NIV die nosokomiale
    Pneumonierate, die Aufenthaltsdauer und Letalität auf der Intensivstation
    beziehungsweise im Krankenhaus (Empfehlungsgrad A).
•   Weitere gesicherte Indikationen für NIV (beziehungsweise konstanten positiven
    Atemwegsdruck [CPAP]) sind das kardiale Lungenödem (Empfehlungsgrad A), die
    Therapie der ARI bei immunsupprimierten Patienten (Empfehlungsgrad A), die
    Postextubationsphase und Entwöhnung (Weaning) von invasiver
    Langzeitbeatmung bei hyperkapnischer ARI (Empfehlungsgrad A) sowie die
    palliative Linderung der Dyspnoe (Empfehlungsgrad C)
•   Bei Patienten mit hypoxämischer ARI ist NIV aufgrund einer Versagerquote von 30
    % bis über 50 % nicht generell zu empfehlen

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Vorteil der NIV
• Patienten mit einer chronischen ventilatorischen Insuffizienz
  können elektiv auf eine nicht invasive Beatmung eingestellt
  werden, die sie meist intermittierend durchführen, wobei in der
  Regel eine nächtliche Beatmung im Wechsel mit Spontanatmung
  am Tag steht
• Die Verbesserung der Blutgase auch unter Spontanatmung ist
  sehr wahrscheinlich multifaktoriell bestimmt. Ein „Resetting“ des
  Atemzentrums für CO2, eine verbesserte Atemmechanik, sowie
  eine Zunahme der atemmuskulären Kraft/Ausdauer und die
  Vermeidung von Hypoventilationen im Schlaf werden als
  Hauptmechanismen diskutiert

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Nebenwirkung der Überdruckbeatmung

• Baro- und/oder Volutrauma
• Pneumonie (30% nach 48 Std. Beatmungszeit)
• Kreislaufdepression
• Leberfunktions-
  störungen
• Oligurie

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Lungenschonende Beatmung
• Spontanatmung zulassen.
• Kleine Zugvolumina (6 ml/kg/h)
  Plateaudruck < 30 mmHg
• Permissive Hypercapnie
• O2-Sättigung 89 bis 95%

■   Nicht die Oxigenierung, sondern
        das Überleben ist das
           Ziel der Beatmung
Parameter zur Respiratoreinstellung entsprechend den Vorgaben der ARDS-
 Network-Studien

                            Männer                            Frauen
       Körpergröße    Idealgewicht   max. VT           Idealgewicht      max. VT

          150            47,8         287                   43,3          260
          155            52,4         314                   47,9          287
          160            56,9         341                   52,4          314
          165            61,5         369                   57,0          342
          170            66,0         396                   61,5          369
          175            70,6         423                   66,1          396
          180            75,1         451                   70,6          424
          185            79,7         478                   75,2          451
          190            84,2         505                   79,7          478
          195            88,8         533                   84,3          506
          200            93,3         560                   88,8          533

FiO2            0,3      0,4         0,5       0,6    0,7          0,8          0,9    1,0
PEEP            5        5-8         8-10      10    10-14         14        14-18    20-24
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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