Bbs-Zahlenspiegel 2021 - Daten und Fakten zur Baustoff-Steine-Erden-Industrie - Bundesverband Baustoffe
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
INHALTSVERZEICHNIS Branche im Überblick ................................................................................................................................................. 4 Struktur des Wirtschaftszweigs.................................................................................................................................. 5 Beschäftigung.............................................................................................................................................................. 6 Ausbildung ................................................................................................................................................................... 7 Rohstoffgewinnung...................................................................................................................................................... 8 Nachfrage nach Steine-Erden-Gütern ....................................................................................................................... 9 Bauwirtschaft ..............................................................................................................................................................................................9 Wohnungsbau ............................................................................................................................................................................................10 Infrastruktur und Verkehr ..........................................................................................................................................................................11 Industrielle Nachfrage ...............................................................................................................................................................................12 Außenhandel.............................................................................................................................................................. 13 Investitionstätigkeit ................................................................................................................................................... 14 Kostenstruktur .......................................................................................................................................................... 15 Energie ....................................................................................................................................................................... 16 Verwertung von Baurestmassen und Baustoffrecycling ......................................................................................... 17 Tabellenteil ................................................................................................................................................................ 18 Struktur des Bauvolumens ........................................................................................................................................................................18 Betriebe ......................................................................................................................................................................................................19 Umsatz ........................................................................................................................................................................................................20 Beschäftigung.............................................................................................................................................................................................21 Produktion ..................................................................................................................................................................................................22 Bruttolohn- und Gehaltssumme................................................................................................................................................................23 Investitionen ...............................................................................................................................................................................................24 Kostenstruktur ...........................................................................................................................................................................................25 Außenhandel (Wert) ....................................................................................................................................................................................26 Außenhandel (Menge) ................................................................................................................................................................................27 bbs-Zahlenspiegel 2021 3
Branche im Überblick BRANCHE IM ÜBERBLICK Die Baustoff-Steine-Erden-Industrie1 gewinnt mineralische In der Baustoff-Steine-Erden-Industrie sind rund 150.000 Rohstoffe und verarbeitet diese zu einer Vielzahl von Baustof- sozialversicherungspflichtige Beschäftigte tätig, die einen fen sowie zu Vorprodukten für industrielle Prozesse. Zudem Jahresumsatz von etwa 37 Mrd. Euro erwirtschaften. Sie ist werden sekundäre Rohstoffe eingesetzt und Bauabfälle in Deutschland fast flächendeckend vertreten, so dass Gewin- verwertet beziehungsweise recycelt. Damit ist der Wirtschafts- nung, Weiterverarbeitung und Versand meist in räumlicher zweig als Vorleistungsgüterbranche für die Bauwirtschaft Nähe stattfinden. und viele andere nachgelagerte Wirtschaftszweige von großer Die Produkte der Branche sind für qualitativ hochwertiges Bedeutung. Seine einzelnen Segmente lassen sich wie folgt Bauen von großer Bedeutung. Entsprechend ist die Steine- charakterisieren: Erden-Industrie auch einer der Innovationsmotoren für die § Gewinnung mineralischer Rohstoffe wie Kies, Sand, Natur- gesamte Wertschöpfungskette Bau. Neben der Bauwirtschaft stein, Kalk- und Gipsstein sowie Ton und Kaolin, setzen zahlreiche weitere Wirtschaftszweige Steine-Erden- § Herstellung von Bindemitteln wie Zement, Kalk und Gips, Erzeugnisse in ihren Prozessen ein, unter anderem die Stahl-, § Herstellung keramischer Produkte wie Fliesen, Ziegel und Glas-, Papier- und Chemieindustrie. Feuerfestkeramik, § Weiterverarbeitung mineralischer Rohstoffe und Bindemittel zu Baustoffen wie z. B. Beton, Mörtel, Kalksandstein oder mineralischen Dämmstoffen. Anteile der Einzelbranchen an der wertmäßigen Produktion der Baustoff-Steine-Erden-Industrie 2020 (in Prozent) 30% 25% 26,2 20% 15% 13,9 10% 10,9 10,8 5% 7,2 6,9 1,9 1,9 0,9 4,7 0,4 0,5 3,8 3,4 3,4 3,3 0% g te lin n e ac - l in ile on t t ps le el lk n n s e od s- au rst , te ei es en hl ten to toff u d uk se ke Ba Rohisch te ol eg Ka yc at n Gi pr rk et te ör rf m N Sa ie w ks sc üt ec Zi tb au e ue km Ze Fl al m w nh er ffr or , nb es Fe er ra er er w se sp to Ki in Ke ur W us Ei an Be M M at Tr N Anmerkungen: Mauerwerksprodukte: Kalksandstein, Leichtbeton, Mauerziegel, Porenbeton; Ziegel: ohne Mauerziegel; Statistik bezieht sich auf Unter- nehmen mit 20 und mehr (Kies, Sand, Naturstein, Transportbeton: 10 und mehr) Beschäftigten; Quelle: Statistisches Bundesamt, bbs 1 Zugehörige Einzelbranchen laut bbs-Definition: Gewinnung von Natursteinen, Kies, Sand, Ton, Kaolin, Herstellung von Glasfasern, Feuerfesterzeugnissen, Baukeramik, Zement, Kalk, gebranntem Gips und Beton-, Zement-, Gipserzeugnissen sowie Be- und Verarbeitung von Natur(werk)steinen (WZ-Nrn. 08.1, 23.14, 23.2, 23.3, 23.5, 23.6, 23.7). 4 bbs-Zahlenspiegel 2021
Struktur des Wirtschaftszweigs STRUKTUR DES WIRTSCHAFTSZWEIGS Die Baustoff-Steine-Erden-Industrie in Deutschland ist durch vertreten als etwa in den Bereichen der reinen Rohstoffgewin- einen strukturellen Mix aus kleinen, mittleren und großen nung (Naturstein, Kies, Sand, Ton, Kaolin). Auch in Teilen der Unternehmen gekennzeichnet, wobei zwischen den einzelnen Baustoffherstellung, etwa in der Produktion von Transport- Fachzweigen große Unterschiede bestehen. Alles in allem beton oder Betonfertigteilen, überwiegen kleinere Unterneh- gehören mehr als 3.400 Betriebe von Unternehmen mit 20 und men. Alles in allem hat sich die Größenstruktur in der Branche mehr (Kies, Sand, Naturstein, Transportbeton: 10 und mehr) innerhalb des vergangenen Jahrzehnts nur wenig verändert. Beschäftigten zur Branche, wobei mehr als 81% der Betriebe Um die Strukturdaten für die gesamte Baustoff-Steine-Erden- weniger als 50 Beschäftigte haben. Auf diese kleineren Betrie- Industrie (einschließlich Kleinbetriebe mit weniger als 20 bzw. be entfallen 42% des Umsatzes und 38% der Beschäftigung 10 Beschäftigten) abzuschätzen, lassen sich die genannten der Baustoff-Steine-Erden-Industrie. Daten hochrechnen. Demnach gehören mehr als 6.200 Be- Die unterschiedliche Größenstruktur innerhalb der Industrie ist triebe zu dem Industriezweig, die mit rund 150.000 sozialver- insbesondere auf Differenzen hinsichtlich der Kapitalintensität sicherungspflichtig Beschäftigten einen Jahresumsatz von der Produktion zurückzuführen. In den aufgrund aufwendiger etwa 37 Mrd. Euro erwirtschaften. Brennprozesse besonders kapitalintensiven Branchen (u.a. Herstellung von Zement, Kalk und gebranntem Gips) sind größere Mittelständler und Großunternehmen deutlich stärker Größenstruktur der Betriebe der deutschen Baustoff-Steine-Erden-Industrie 2013 bis 2020 Betriebe Umsatz (in Mrd. Euro) Beschäftigte (in 1.000) 2013 2.647 609 2013 10 15 2013 46 72 2014 2.611 612 2014 10 15 2014 46 73 2015 2.620 617 2015 10 15 2015 45 73 2016 2.670 621 2016 11 16 2016 46 75 2017 2.689 621 2017 11 16 2017 47 75 2018 2.696 635 2018 12 16 2018 47 75 2019 2.765 631 2019 12 17 2019 48 77 2020 2.788 639 2020 13 17 2020 48 77 0 00 00 00 00 0 50 0 0 0 10 20 30 10 15 0 0 0 0 1. 2. 3. 4. unter 50 Beschäftigte 50 und mehr Beschäftigte Anmerkung: Anteile der Betriebe von Unternehmen mit weniger als 50 sowie 50 und mehr Beschäftigten an der Gesamtzahl der Betriebe, an den Beschäftigten und am Umsatz der Baustoff-Steine-Erden-Industrie; Betriebe von Unternehmen mit 20 und mehr (Kies, Sand, Naturstein, Transport- beton: 10 und mehr) Beschäftigten; Quelle: Statistisches Bundesamt, bbs bbs-Zahlenspiegel 2021 5
Beschäftigung BESCHÄFTIGUNG Im Jahr 2020 waren laut Statistik der Bundesagentur für Arbeit wobei der Anteil über die Einzelbranchen nur wenig schwankt in der Baustoff-Steine-Erden-Industrie knapp 147.400 Perso- (81 bis 87%). 92% der Beschäftigten arbeiten Vollzeit; dies liegt nen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Damit ergab sich leicht über dem Anteil im Verarbeitenden Gewerbe (90%). erstmals seit 2016 ein Rückgang im Beschäftigungswachstum, Bei Betrachtung des Alters der Arbeitnehmer in der Baustoff- der im Vergleich zum Verarbeitenden Gewerbe (2020/2019: -2,9%) Steine-Erden-Industrie zeigt sich, dass mit 64% der überwiegen- allerdings schwach ausfiel. Im Vorjahr waren in der Branche de Teil zwischen 25 und 54 Jahre alt ist (Verarbeitendes Gewer- knapp 148.700 Personen beschäftigt (2020/2019: -0,9%). be: 67%). Über ein Viertel der Beschäftigten in der gesamten Der größte Anteil mit rund 50% der sozialversicherungspflichtig Branche ist 55 Jahre und älter. Im Vergleich zum Verarbeiten- Beschäftigten der Gesamtbranche entfällt auf die Herstellung den Gewerbe insgesamt (23%) ist dieser Anteil damit stärker von Beton- und Gipserzeugnissen (WZ 23.6), zu der aufgrund ausgeprägt. Hier ist erkennbar, dass die Unternehmen der der statistischen Abgrenzung auch Transportbeton und Mörtel Baustoff-Steine-Erden-Industrie in zunehmendem Maße mit den sowie nichtkeramische Mauerwerksprodukte (z.B. Kalksand- Auswirkungen des demographischen Wandels konfrontiert sind. stein und Porenbeton) zählen. Auf die Gewinnung von Steinen Im Berichtskreis der mittleren und größeren Unternehmen2 und Erden (WZ 08.1) entfällt ein Anteil von rund 20%. sank die Zahl der Beschäftigten 2020 im Vergleich zum Vorjahr Ausgehend von den knapp 147.400 sozialversicherungspflichtig weniger stark als bei der Grundgesamtheit. So verringerte sich Beschäftigten sind rund 85% der Arbeitnehmer in der Baustoff- die Beschäftigtenzahl laut Statistischem Bundesamt um -0,3% Steine-Erden-Industrie männlich (Verarbeitendes Gewerbe: 75%), und lag bei rund 125.000 tätigen Personen (vgl. Seite 21). Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in der Baustoff- Altersstruktur der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten Steine-Erden-Industrie nach Subsektoren in der Baustoff-Steine-Erden-Industrie 160.000 148.704 145.194 143.713 143.357 145.031 147.425 147.364 140.000 20.652 20.295 20.251 20.257 20.035 20.567 20.320 65 Jahre und älter 1,3% unter 25 Jahre 120.000 7,6% 55 bis unter 100.000 65 Jahre 66.353 65.874 66.549 67.888 69.506 70.961 70.815 80.000 26,9% 14,3 60.000 8.724 8.788 8.621 8.685 8.756 8.757 8.671 40.000 14.076 13.761 13.474 13.649 13.751 13.534 13.168 7.160 7.138 6.918 6.862 6.886 6.697 6.347 20.000 28.229 27.585 27.475 27.652 28.275 28.498 28.328 0 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 25 bis 55 Jahre Naturstein, Kies, Sand, Ton, Kaolin Zement, Kalk, gebr. Gips 64,2% Feuerfesterzeugnisse Beton- u. Gipserzeugnisse Fliesen, Ziegel Natur(werk)steinverarbeitung Anmerkung: Stichtag 30. September 2020. Quelle (beide Grafiken): Bundesagentur für Arbeit 2 Abschneidegrenze: Betriebe von Unternehmen mit 10 bzw. 20 und mehr Beschäftigten 6 bbs-Zahlenspiegel 2021
Ausbildung AUSBILDUNG Die Zahl der Auszubildenden in der Baustoff-Steine-Erden- Beton-, Zement- und Gipserzeugnissen aus (2020: gut 40%). Industrie lag im Jahr 2020 bei 5.150 Personen. Der Rückgang Der Anteil der Frauen an den Auszubildenden in der Gesamt- zum Vorjahr in Höhe von rund 200 Personen oder -4% dürfte branche liegt bei 21% und ist damit höher als bei den sozial- auch eine Folge der Corona-Pandemie sein. Im Vergleich zum versicherungspflichtigen Beschäftigten in der Baustoff- Verarbeitenden Gewerbe (2020/19: -5%) fiel der Rückgang in Steine-Erden-Industrie insgesamt (rund 15%). Alles in allem der Branche weniger stark aus. Über die Jahre 2016 bis 2019 schwankt der Frauenanteil an den Auszubildenden in den schwankte die Zahl der Auszubildenden um die 5.300 Perso- Einzelbranchen zwischen 13 und 26%. Die Ausbildungsquote nen. Seit 2013 ist sie damit um ca. 500 oder rund 9% zurück- (= Auszubildende/sozialversicherungspflichtig Beschäftigte) in gegangen. Dabei war auch die Zahl der neu abgeschlossenen der Gesamtbranche liegt bei rund 3,5% und damit unterhalb Ausbildungsverträge in den klassischen Baustoff-Steine- der Quote im Verarbeitenden Gewerbe insgesamt (2020: 4,8%). Erden-Berufen (Naturstein- und Mineralaufbereitung und Betrachtet nach Einzelbranchen ergibt sich ein differenziertes -verarbeitung, Baustoffherstellung) in den letzten Jahren Bild. Die Ausbildungsquoten schwanken von 2,5 bis 7,2%. deutlich rückläufig (2019/2012: -30,6%). In dieser Entwicklung Der Anteil der ab 55-Jährigen an der Gesamtbranche beträgt spiegelt sich die zunehmende Konkurrenz mit anderen Bran- über 25%. Damit liegt der Anteil derer, die in den nächsten Jahren chen um qualifizierte Auszubildende wider. altersbedingt aus dem Erwerbsleben ausscheiden, deutlich über Den zahlenmäßig größten Anteil an Fachkräften bilden – u.a. dem der jüngeren Beschäftigten. Auch an dieser Stelle zeigt sich, bedingt durch die Größe des Subsektors – die Hersteller von dass das Thema Fachkräftegewinnung zunehmend wichtiger wird. Zahl der Auszubildenden sowie Ausbildungsquote in der Baustoff-Steine-Erden-Industrie 5.796 5.704 6.000 5.388 5.351 4,0% 3,9% 5.271 5.287 5.336 3,7% 3,7% 5.150 3,6% 3,6% 3,6% 1.237 1.174 3,5% 5.000 1.133 1.068 1.056 1.096 1.106 1.045 3,0% 4.000 2.315 2.286 2.119 2.122 2.138 2.164 2.194 3.000 2.097 2,0% 2.000 723 697 681 650 644 652 647 624 1,0% 498 470 411 383 408 446 422 382 1.000 306 325 328 310 310 306 319 292 717 752 716 710 681 700 713 710 0 0,0% 13 14 15 16 17 18 19 20 20 20 20 20 20 20 20 20 Naturstein, Kies, Sand, Ton, Kaolin Fliesen, Ziegel Beton- u. Gipserzeugnisse Ausbildungsquote insgesamt (Sekundärachse) Feuerfesterzeugnisse Zement, Kalk, gebr. Gips Natur(werk)steinverarbeitung Anmerkungen: Ausbildungsquote 2013: k.A., Stichtag jeweils 30. September, ausgenommen 2013 (31. Dezember). Quelle: Bundesagentur für Arbeit bbs-Zahlenspiegel 2021 7
Rohstoffgewinnung ROHSTOFFGEWINNUNG Die Baustoff-Steine-Erden-Industrie hat 2019 in Deutschland Jahr. Hierzu zählen Recyclingbaustoffe sowie Kraftwerks- und rund 577 Mio. Tonnen mineralische Rohstoffe gewonnen. Bezo- industrielle Nebenprodukte wie Steinkohlenflugasche, REA- gen auf die Menge entfällt damit der mit Abstand größte Anteil Gips und Eisenhüttenschlacken, die Primärrohstoffe in Teilen der hierzulande gewonnenen Rohstoffe auf Steine und Erden. substituieren können. Damit trägt die Steine-Erden-Industrie Damit kann der weit überwiegende Teil des deutschen Steine- aktiv zur Ressourcenschonung bei (vgl. auch Kapitel „Verwer- Erden-Bedarfs aus heimischen Quellen gedeckt werden – im tung“, Seite 17). Gegensatz etwa zu Energierohstoffen und Erzen. Dennoch ist Im langfristigen Vergleich liegt die Rohstoffgewinnung heute die Flächeninanspruchnahme gering und temporär begrenzt: deutlich niedriger als noch in den 90er Jahren, als infolge So beanspruchen die jährlich genutzten Abbauflächen für die des Baubooms nach der Wiedervereinigung deutlich mehr als Steine-Erden-Gewinnung einen Anteil an der Landesfläche 700 Mio. t Primärrohstoffe jährlich gewonnen wurden. Die Studie von weniger als 0,005% und werden bereits während bzw. nach „Die Nachfrage nach Primär- und Sekundärrohstoffen der Beendigung der Abbautätigkeit renaturiert oder rekultiviert. Steine-Erden-Industrie bis 2035 in Deutschland“ (2019) kommt Der Abbau von Primärrohstoffen wie Naturstein, Kies, Sand, zu dem Ergebnis, dass sich die Nachfrage nach Primärrohstof- Ton, Kaolin, Kalk- und Gipsstein wird ergänzt durch die Ge- fen bis 2035 zumindest auf dem jetzigen Niveau bewegen wird. winnung von rund 100 Mio. Tonnen Sekundärrohstoffen pro Rohstoffe der Baustoff-Steine-Erden-Industrie in Nachfrage nach primären Steine-Erden-Rohstoffen 1995 bis Deutschland (in Mio. Tonnen, 2019) 2019, unteres Szenario bis 2035 (in Mio. t) Kies und Sand 259,0 800 760 gebrochene Natursteine 217,0 690 700 Kalk-, Mergelsteine* 39,5 Kalk-, Dolomitstein 20,6 577 593 600 572 555 12,8 531 533 543 Spezialton, Kaolin Spezialsand/-kies 10,9 500 Ziegelton 10,5 Gipsstein, Anhydrit 5,3 400 Naturwerkstein 1,3 300 Recyclingbaustoffe 73,7 Hochofenschlacken 7,3 Primärrohstoffe 200 REA-Gips 5,2 Sekundärrohstoffe sonstige Aschen** 5,1 100 Primärrohstoffe insgesamt: 576,9 Mio. t Stahlwerksschlacken 5,0 Sekundärrohstoffe insgesamt***: 100,1 Mio. t Steinkohlenflugasche 0 2,0 Substitutionsquote***: 14,8% 1995 2000 2005 2010 2015 2019 2025 2030 2035 Gießereialtsand** 1,8 0 50 100 150 200 250 300 Vergangenheitswerte unteres Szenario Anmerkungen: * für die Zementherstellung, ** Werte aus 2018, Anmerkung: Werte in der Grafik ohne Gips- und Anhydritstein. Quelle: *** Vorläufige Werte. Quelle: bbs DIW/SST-Studie „Die Nachfrage nach Primär- und Sekundärrohstoffen der Steine-Erden-Industrie bis 2035 in Deutschland“ (2019), bbs 8 bbs-Zahlenspiegel 2021
Nachfrage nach Steine-Erden-Gütern NACHFRAGE NACH STEINE-ERDEN-GÜTERN Allerdings ist der Zusammenhang zwischen Baukonjunktur Bauwirtschaft und Baustoffnachfrage in den vergangenen Jahren insgesamt Die Baustoff-Steine-Erden-Industrie ist der zentrale Zulieferer schwächer geworden; so ist die Baustoffproduktion im oben für den Bausektor. Knapp vier Fünftel der wertmäßigen Steine- genannten Zeitraum im Durchschnitt nur um 1,0% pro Jahr Erden-Produktion gehen in den Hoch- und Tiefbau sowie in gestiegen. Dies ist etwa auf geringere Materialintensitäten im Sanierungen. Bau zurückzuführen: Der Anteil der (im Vergleich zum Neubau weniger materialintensiven) Erhaltungsinvestitionen steigt ins- Die Bauinvestitionen sind in den vergangenen Jahren deut- besondere im Tiefbau. Ein weiterer Faktor ist der abnehmende lich gestiegen – von 2016 bis 2020 um durchschnittlich 2,7% Rohbauanteil im Hochbau durch die immer größere Bedeutung pro Jahr. Dabei war auch 2020, trotz der pandemiebedingten der technischen Gebäudeausrüstung wie Lüftungsanlagen Verwerfungen, ein Zuwachs von 2,3% zu verzeichnen; aller- und Aufzügen. Zudem geben die vielerorts stark gestiegenen dings dürfte sich die Wachstumsdynamik durch Nachfrage- Grundstückspreise dem stärker verdichteten Mehrfamilien- veränderungen etwa im Wirtschaftsbau nun kurzfristig redu- hausbau Auftrieb, der im Vergleich zum Bau von Ein- und zieren. Dennoch ist der Aufwärtstrend im Bau angesichts Zweifamilienhäusern einen geringeren spezifischen Baustoff- der erheblichen baupolitischen Herausforderungen, etwa im einsatz aufweist. Für die Zukunft ist davon auszugehen, dass Hinblick auf den Wohnungsmangel in Großstädten und die die genannten Faktoren auch künftig wirksam sind und sich die notwendige Erneuerung der öffentlichen Infrastruktur, alles in unterproportionale Entwicklung der Baustoffnachfrage in der allem weiterhin intakt. Tendenz fortsetzt. Bauinvestitionen nach Bausparten: Reale Veränderung Bauinvestitionen und Baustoffproduktion (real): gegenüber Vorjahr in Prozent Verlauf 2011 bis 2020 (2015=100) 6% 115 5% 110 4% 105 3% 5,0 4,6 100 2% 3,8 3,8 4,0 3,3 3,1 3,5 2,6 3,0 2,7 2,3 2,3 2,1 95 1% 1,5 1,6 0,8 0,6 0,7 0,2 0% 90 Bauinvestitionen Wohnungsbau Wirtschaftsbau öffentlicher Bau 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 2016 2017 2018 2019 2020 Bauinvestitionen Baustoffproduktion Quelle: Statistisches Bundesamt Quelle: Statistisches Bundesamt bbs-Zahlenspiegel 2021 9
Nachfrage nach Steine-Erden-Gütern Wohnungsbau Zwar ist die Bedeutung des Wohnungsneubaus in den letz- ten Jahren stark angestiegen, der weitaus größte Anteil des Der Wohnungsbau, auf den mehr als 60% der gesamten Bau- Wohnungsbauvolumens entfällt mit fast 69% aber auf Maßnah- investitionen entfallen, hat sich in den vergangenen Jahren men im Gebäudebestand (vgl. Seite 18, Struktur des Bauvolu- insgesamt positiv entwickelt. Alles in allem sind 2020 rund mens). Hier bestehen insbesondere im Bereich energetischer 306.000 neue Wohnungen fertiggestellt worden – dies ist der Sanierungen noch erhebliche Defizite, denn nach wie vor höchste Stand seit 2001. Dennoch reicht die Bautätigkeit noch fallen mehr als 30% der CO2-Emissionen im Gebäudebereich nicht aus: Der Wohnungsbedarf liegt laut Bundesregierung bei an. Um die deutschen Klimaziele einzuhalten und auf längere mindestens 350.000 Wohnungen jährlich, zumal gerade im güns- Sicht klimaneutral zu werden, wird der Gebäudesektor seinen tigeren Segment zu wenig gebaut wird. Der Wohnraummangel Treibhausgasausstoß von rund 120 Mio. Tonnen 2020 bereits bis führt damit insbesondere in größeren Städten zu sozialen Pro- 2030 auf voraussichtlich 67 Mio. Tonnen senken müssen. Damit blemen. Daher ist zu begrüßen, dass die Bundesregierung im ist eine drastische Erhöhung der Sanierungsquote erforderlich. Rahmen ihrer Wohnraumoffensive u.a. die Baulandmobilisierung So muss für den effizienten Einsatz erneuerbarer Energieträ- vorangetrieben hat. Darüber hinaus sind aber weitere Schritte ger auch im Gebäudebestand die Gebäudehülle flächendeckend erforderlich, etwa die Weiterführung der Sonderabschreibung optimiert werden. Hier sind über die bereits erfolgten Verbes- für Mietwohnungen in Regionen mit angespanntem Wohnungs- serungen der Förderanreize (etwa durch die Einführung der markt über 2021 hinaus. Angesichts des deutlichen Rückgangs steuerlichen Förderung energetischer Sanierungen) hinaus an Sozialwohnungen ist zudem eine signifikante Erhöhung der weitere Schritte notwendig. sozialen Wohnraumförderung notwendig. Sozialmietwohnungen: Neubau bzw. Bestand 2012 bis CO2-Emissionen des Gebäudesektors 2000 bis 2020, 2019, Prognose 2020 Klimaschutzziele bis 2045 (in Mio. t CO2e) Neubau (in 1.000) Bestand (in Mio.) 200 40 1,6 35 150 30 1,2 25 100 20 0,8 15 50 10 0,4 5 0 0 0 25 30 35 40 45 00 05 10 15 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 17 18 19 20 12 13 14 15 16 20 20 20 20 20 20 20 20 20 IST 2000 bis 2020 Ziele 2020 bis 2045 Neubau Sozialwohnungen Bestand Sozialwohnungen (Sekundärachse) Quelle: Umweltbundesamt, Bundesregierung (Ziele laut Entwurf Quelle: Bundesregierung; Prognose 2020: bbs Novelle Klimaschutzgesetz) 10 bbs-Zahlenspiegel 2021
Nachfrage nach Steine-Erden-Gütern Infrastruktur und Verkehr die Folgen der jahrelangen Unterfinanzierung zu spüren, so dass der Investitionshochlauf für alle Verkehrsträger zu Deutschland ist auf eine gute öffentliche Infrastruktur an- gewährleisten ist und inflationsbedingte Anpassungen vor- gewiesen. Dies gilt nicht zuletzt für die Kommunen, deren genommen werden müssen. Investitionshaushalte durch wegbrechende Steuereinnahmen besonders von der Corona-Pandemie betroffen sind. Zwar hat Auch die Steine-Erden-Industrie benötigt leistungsfähige sich der wahrgenommene Investitionsstau in den Kommunen Verkehrswege. Da Steine-Erden-Güter in Deutschland fast im Jahr 2020 laut KfW-Kommunalpanel nur geringfügig auf flächendeckend gewonnen werden und die Transportkosten knapp 150 Mrd. Euro vergrößert. In den Folgejahren dürfte sich im Vergleich zum Materialwert relativ stark ins Gewicht fallen, der Investitionsrückstand aber weiter erhöhen. Daher sind zu- werden sie im Regelfall über eher kurze Distanzen trans- sätzliche Hilfen von Bund und Ländern dringend erforderlich. portiert. Daher erfolgt der Transport in den meisten Fällen per Lkw. Bei längeren Distanzen werden jedoch zunehmend Erfreulich ist, dass die Bundesregierung aktuell deutlich mehr auch Bahn und Binnenschiff als Verkehrsträger genutzt: So im Bereich der Bundesverkehrswege investiert als noch vor verkehren Lkw mit Steine-Erden-Gütern durchschnittlich auf einigen Jahren. Dabei sind insbesondere bei den Schienenwe- einer Transportdistanz von gut 50 km, während die mittlere gen, die eine zentrale Rolle bei der Erreichung der Klimaziele Transportentfernung bei der Eisenbahn und beim Binnenschiff im Verkehrssektor spielen, deutliche Zuwächse zu verzeich- mit gut 230 km bzw. knapp 200 km deutlich höher ist. nen. Aber auch bei Straßen und Wasserwegen sind weiterhin Wahrgenommener Investitionsstau in den Kommunen nach Investitionen in die Bundesverkehrswege 2015 bis 2024 Aufgabenbereichen (in Mrd. Euro, 2020) (in Mrd. Euro) 20 Sonstiges 18 8,1 Straßen-/ 16 Feuerwehr Verkehrsinfrastruktur 10,4 14 34,0 12 Sportstätten 9,2 10 8 6 Kultur 6,4 4 Verwaltungs- gebäude 2 16,4 0 15 16 17 18 19 20 1 22 23 24 Kinderbetreuung 02 20 20 20 20 20 20 20 20 20 9,1 .2 ll n n n tw a a a So Wasserver-/ Pl Pl Pl En entsorgung Verkehrsinvestitionslinie Investitionen Bundesfernstraßen Schulen 9,2 Investionen Schiene 46,5 Anmerkung: Verkehrsinvestitionslinie = Summe der Investitionen in die Bundesverkehrswege, Schiene 2020 inkl. Eigenkapitalerhöhung Quelle: KfW-Kommunalpanel von 5 Mrd. Euro; Quelle: Bundesregierung/Pro Mobilität bbs-Zahlenspiegel 2021 11
Nachfrage nach Steine-Erden-Gütern Industrielle Nachfrage Bestandteile des Roheisens, wird zu Düngemittel für die Landwirtschaft verarbeitet und bei der Reinigung der Rauch- Mehr als 24% der Bruttowertschöpfung Deutschlands entfallen gase, die bei der Kohleverstromung entstehen, verwendet. auf die industriellen Sektoren – im EU 27-Durchschnitt sind § Keramische Rohstoffe wie Ton und Kaolin werden z.B. in der es knapp 20%. Durch die vergleichsweise starke Stellung der Elektrotechnik verwendet und sind Grundstoffe für Anwen- Industrie in Deutschland haben die baufremden Abnehmerbe- dungen in der Chemischen Industrie. reiche der Steine-Erden-Industrie, die u.a. Teile des Verar- § Aus Spezialtonen hergestellte Feuerfesterzeugnisse kom- beitenden Gewerbes umfassen, eine relativ hohe Bedeutung, men etwa in den Brennprozessen zahlreicher Industrien zum wenngleich sie 2020 aufgrund der Corona-Pandemie teilweise Einsatz. Kaolin dient als Füllstoff bei der Papierproduktion. mit starken Rückgängen konfrontiert waren. § Quarzsande bilden den Grundstoff für die Glasproduktion Während mengenmäßig der bei weitem größte Anteil der und dienen als Formsand für die Gießereiindustrie. Steine-Erden-Güter in die Bauwirtschaft geliefert wird, gehen Die genannten Sektoren hängen nicht primär vom Bau, son- bezogen auf den Produktionswert immerhin rund 20% der dern von der Entwicklung der Industriekonjunktur ab. Daneben Steine-Erden-Produktion in zahlreiche andere Wirtschafts- sind auch strukturelle Veränderungen zu berücksichtigen. bereiche. Hierzu zählen Industriesektoren wie die Stahl-, So geht mit der Energiewende die Bedeutung der Rauchgas- Gießerei-, Chemie-, Papier- und Glasindustrie, aber auch entschwefelung bei Kraftwerken zurück. Damit wird auch das Landwirtschaft und Umweltschutz: Aufkommen an Kraftwerksnebenprodukten, die in der Steine- § So bindet Kalk bei der Stahlherstellung unerwünschte Erden-Industrie eingesetzt werden, sinken. Verwendung von Steine-Erden-Erzeugnissen in nachgelagerten Wirtschaftszweigen (in Mio. Euro, 2018) Sonstige 734 Nahrungsmitttel 340 Energieversorgung 1.121 Baugewerbe 30.128 Chemie/Pharma 1.206 Papier 160 Andere 6.239 Entsorgung 186 Fahrzeugbau 311 Land-/Forstwirtschaft 392 Maschinenbau 409 elektrische Ausrüstungen 491 Metallerzeugnisse 170 Metallerzeugung/-bearbeitung 719 Anmerkung: Glasindustrie ist aus statistischen Gründen nicht enthalten; Lieferverflechtungen innerhalb der Steine-Erden-Industrie sind nicht enthalten; Quelle: Statistisches Bundesamt (Input-Output-Rechnung), bbs 12 bbs-Zahlenspiegel 2021
Außenhandel AUSSENHANDEL Baustoff-Steine-Erden-Güter werden zumeist regional gewon- deutlich zurückgegangen ist. Ursache dafür ist, dass die nen und über kurze Distanzen zum Verbraucher transportiert. Auslandsmärkte der Baustoff-Steine-Erden-Industrie von der Entsprechend spielt der Außenhandel insbesondere im grenz- Rezession überproportional betroffen waren und sich insbe- nahen Bereich eine besondere Rolle. Hauptabnehmer sind sondere der Bausektor in vielen Ländern deutlich schlechter die direkten Nachbarländer Niederlande, Schweiz, Österreich, entwickelt hat als in Deutschland. Kurz- bis mittelfristig dürfte Frankreich und Polen. sich der Außenhandel im Steine-Erden-Sektor wieder erholen. Die Außenhandelsintensität innerhalb der Baustoff-Steine- Insgesamt wurden 2020 rund 42 Mio. Tonnen Baustoff-Steine- Erden-Industrie variiert stark und ist u. a. vom Verhältnis Erden-Güter im Wert von rund 4,9 Mrd. Euro ausgeführt. Die der Transportkosten zum Produktionswert abhängig. Zu den Importe betrugen 25 Mio. Tonnen. Das entspricht einem Wert besonders außenhandelsstarken Branchen gehört die Feuer- von rund 3,7 Mrd. Euro. Gegenüber 2019 verringerte sich der festindustrie, die 2020 mehr als 56% ihrer Umsätze im Ausland Ausfuhrwert somit um -6,9%; die Einfuhren gingen um -4,6% erzielt hat. Bezogen auf die Steine-Erden-Industrie insgesamt zurück. Damit war das Minus beim Außenhandel im Jahr 2020 entfielen gut 10% des Umsatzes auf das Ausland. jedoch deutlich geringer als in der Finanz- und Wirtschafts- krise 2009: Damals war ein Einbruch des Exports um rund 17% Hier ist zu berücksichtigen, dass die Bedeutung des Auslands- und des Imports um rund 12% zu verzeichnen. umsatzes zuletzt, bedingt durch die Corona-Wirtschaftskrise, Außenhandelsintensität in den Subsektoren der Baustoff- Ausfuhren und Einfuhren von Baustoff-Steine-Erden-Gütern* Steine-Erden-Industrie in Mrd. Euro (in jeweiligen Preisen) 6 Feuerfest 56,5% 58,9% Fliesen 21,9% 5 5,3 20,6% 5,2 5,1 5,1 4,9 15,6% 4,9 4,9 4,9 4,9 Kalk, gebr. Gips 4,8 16,5% 4,6 4 4,4 Ziegel 14,3% 17,0% 3,9 3,8 3,7 13,8% 3,7 3,7 Gipserzeugnisse 3,6 3,6 18,5% 3,4 3 3,4 3,3 3,2 Zement 11,9% 16,1% 2,7 Kies, Sand, Ton, Kaolin 10,5% 13,3% 2 Mörtel 10,3% 10,0% Naturwerkstein 9,0% 1 9,8% Betonerzeugnisse 6,3% 7,8% 0 Naturstein 4,0% 09 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 ** 5,8% 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 Transportbeton 0,7% 20 0,5% 0 10 20 30 40 50 60 Ausfuhren Einfuhren 2020 2010 Anmerkung: * Summe aus GP 08.1, 08.99, 23.2, 23.5, 23.6, 23.7 sowie WA 70193100 und WA 68061000 (in den Jahren 2012 und 2013 ohne WA Anmerkung: Außenhandelsintensität = Auslandsumsatz/Gesamt- 70193100); ** 2020 vorläufige Werte. Quelle: Statistisches Bundesamt, umsatz. Quelle: Statistisches Bundesamt, Berechnungen bbs Berechnungen bbs bbs-Zahlenspiegel 2021 13
Investitionstätigkeit INVESTITIONSTÄTIGKEIT Die Baustoff-Steine-Erden-Industrie produziert aufgrund ihrer In den einzelnen Subsektoren der Baustoff-Steine-Erden-In- aufwendigen Abbau-, Aufbereitungs- und Brennprozesse kapi- dustrie sind die Investitionsquoten recht heterogen. Sie lagen talintensiv. Entsprechend ist die Investitionstätigkeit im Vergleich 2019 zwischen gut 3% und etwas über 12%. Mehr als 83% zu anderen Branchen hoch. Die Investitionsquote (= Investitionen/ der 2019 von der Steine-Erden-Industrie getätigten Investiti- Umsatz) lag 2019 mit 6,1% deutlich über dem Durchschnitt onen entfielen auf Maschinen. Der Anteil von Investitionen in des Verarbeitenden Gewerbes (3,5%). Insgesamt wurden 2019 Grundstücke lag bei rund 15% und damit höher als im Verarbei- knapp 1,7 Mrd. Euro in Maschinen, Grundstücke und Bauten tenden Gewerbe insgesamt (12%). Dabei spiegelt sich die hohe investiert. Gegenüber 2018 sind die Investitionen somit nahezu Bedeutung der Rohstoffgewinnung in einigen Einzelbranchen unverändert geblieben, wobei zu berücksichtigen ist, dass des Steine-Erden-Sektors wider, für die die Sicherung von die Investitionstätigkeit im Vorjahr um mehr als 12% zugelegt Abbaugrundstücken eine zentrale Rolle spielt. So ist der auf hatte. Auch wenn die Baustoff-Steine-Erden-Industrie von der Grundstücke/Bauten entfallende Anteil an den Investitionen in Corona-Pandemie nachfrageseitig insgesamt zunächst nur in den weiterverarbeitenden Branchen tendenziell niedriger als wenigen Subsektoren betroffen war, ist angesichts der hohen in den rohstoffgewinnenden Bereichen, wie z. B. bei der Kies-, wirtschaftlichen Unsicherheit damit zu rechnen, dass die Inves- Sand-, Ton- und Kaolingewinnung (Anteil Grundstücke/Bauten titionstätigkeit im Jahr 2020 zurückgegangen ist. an den Investitionen: gut 28%). Investitionen und Investitionsquote in der Baustoff- Investitionen je Arbeitsplatz in ausgewählten Wirtschafts- Steine-Erden-Industrie zweigen im Vergleich (2019, in Euro) Investitionen (in Mrd. Euro) Investitionsquote 2,0 10% Automobil Chemie 8% 1,5 Baustoffe, Steine, Erden 6% Papier 1,0 Metallerzeugung 4% Nahrungsmittel 0,5 2% Elektrische Ausrüstungen 0,0 0% Metallerzeugnisse 17 18 19 08 09 10 11 12 13 14 15 16 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 Maschinenbau Investitionen (in Mrd. Euro) Investitionsquote (Sekundärachse) 0 5.000 10.000 15.000 20.000 25.000 Anmerkung: Statistik bezieht sich auf Betriebe von Unternehmen mit 20 und mehr Beschäftigten; Investitionsquote = Investitionen/Umsatz; Quelle: Statistisches Bundesamt, bbs Quelle: Statistisches Bundesamt 14 bbs-Zahlenspiegel 2021
Kostenstruktur KOSTENSTRUKTUR Die betriebswirtschaftliche Kostenstruktur in den Unterneh- Bezogen auf den Personalkostenanteil am BPW liegt die men der Baustoff-Steine-Erden-Industrie gestaltet sich je nach Steine-Erden-Industrie über dem Niveau des Verarbeiten- Branche sehr unterschiedlich, wobei alles in allem die Kosten den Gewerbes insgesamt (18%). Die Kosten betrugen 2018 für Materialeinsatz, Personal und Energie die höchsten Anteile zwischen 17% bei der Herstellung von Transportbeton und 35% darstellen. Dabei unterscheiden sich die Bereiche Rohstoff- bei der Be- und Verarbeitung von Naturwerkstein. gewinnung und Baustoffproduktion naturgemäß voneinander. Die Kosten des Energieverbrauchs variieren in den einzelnen Während die Subsektoren, in denen die Rohstoffgewinnung Bereichen der Baustoff-Steine-Erden-Industrie sehr stark, da eine wesentliche Rolle spielt (Naturstein, Kies, Sand, Ton, nur in einem Teil der Subsektoren energieintensive Prozesse wie Kaolin, Zement, Kalk, gebrannter Gips, Ziegel), im Jahr 2018 Brechen, Mahlen und Brennen durchgeführt werden. Der Ener- durchschnittlich gut 15% des Bruttoproduktionswertes (BPW) giekostenanteil reicht von gut 2% bei der Herstellung von Mörtel für Material aufwendeten, lag der Durchschnitt über die übri- bis zu rund 12% bei der Herstellung von Kalk und gebranntem gen Branchen bei mehr als 35%. Allerdings ist der Material- Gips. Insgesamt liegen alle Branchen der Baustoff-Steine- kostenanteil im Verarbeitenden Gewerbe insgesamt mit mehr Erden-Industrie über den durchschnittlichen Energiekosten des als 40% (bezogen auf den BPW) noch deutlich höher. Verarbeitenden Gewerbes von weniger als 2% des BPW. Kostenstruktur in den Branchen der Baustoff-Steine-Erden-Industrie (Anteil am jeweiligen Bruttoproduktionswert (%); 2018) Naturstein Kies, Sand, Ton, Kaolin Glasfasern Feuerfest Fliesen Ziegel Zement Kalk, gebr. Gips Betonerzeugnisse Gipserzeugnisse Transportbeton Mörtel Naturwerkstein 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 Materialverbrauch Energieverbrauch Einsatz an Handelswaren Abschreibungen, Zinsen, Mieten, Pachten, Kostensteuern Personalkosten Sonstige Kosten Anmerkungen: Betonerzeugnisse inkl. Kalksandstein, Porenbeton; Sonstige Kosten umfassen Kosten für Leiharbeitnehmer, Lohnarbeit und weitere Kosten wie Frachtkosten, Werbekosten und Reisekosten. Die Differenz zu 100% beinhaltet u.a. Unternehmerlöhne und den Gewinn (vor Steuern); die Statistik be- zieht sich auf Unternehmen mit 20 und mehr (Kies, Sand, Naturstein, Transportbeton: 10 und mehr) Beschäftigten. Quelle: Statistisches Bundesamt, bbs bbs-Zahlenspiegel 2021 15
Energie ENERGIE Die Baustoff-Steine-Erden-Industrie ist mit einem Energie- Der Energieverbrauch hat im gleichen Zeitraum um gut 3% kostenanteil an der Bruttowertschöpfung von rund 20% mehr zugelegt. Die Branche konnte ihren spezifischen Energie- als dreimal so energieintensiv wie das Verarbeitende Gewerbe verbrauch also senken, wenngleich die wesentlichen Hebel insgesamt. So erfordern die Brennprozesse unter anderem in zur Erhöhung der Energieeffizienz weitgehend realisiert der Gips-, Kalk- und Zementindustrie sowie bei der Fliesen- sind. Teilweise sind gegenlaufende Effekte zu berücksichti- und Ziegelherstellung einen hohen Energieeinsatz. Entspre- gen: So kann der Einsatz moderner Umwelttechnik etwa bei chend betragen die Energiekosten in Bezug auf die Bruttowert- Filteranlagen höhere Stromverbräuche mit sich bringen. Die schöpfung in diesen Branchen bis zu einem Drittel. Steigerung der Energieeffizienz trägt auch zur Minderung der CO2-Emissionen bei. Allerdings stoßen viele Maßnahmen an Die eingesetzten Energieträger variieren je nach Branche und Grenzen – zumal nicht nur energie-, sondern auch prozess- umfassen etwa Kohle und Erdgas, aber auch Sekundärbrenn- bedingte CO2-Emissionen drastisch reduziert werden müssen. stoffe wie z.B. Altreifen. Für das Brechen und Mahlen von Gestein oder Zementklinker werden darüber hinaus erhebliche Die Baustoffindustrie bekennt sich zu einem ambitionierten Mengen elektrischer Energie benötigt. Klimaschutz. Damit perspektivisch klimaneutral produziert werden kann, sind massive Investitionen in neue Fertigungs- In den vergangenen Jahren hat sich der Energieverbrauch technologien erforderlich, die entsprechende Rahmenbedin- in der Baustoff-Steine-Erden-Industrie verglichen mit der gungen auf nationaler und europäischer Ebene voraussetzen. Produktion unterproportional entwickelt. So ist die reale Produktion zwischen 2013 und 2019 um knapp 6% gestiegen. Energieverbrauch in der Baustoff-Steine-Erden-Industrie Energieverbrauch und Produktion in der Baustoff-Steine- 2019 (in Petajoule) Erden-Industrie Kalk, gebr. Gips 28,6 Energieverbrauch (PJ) Produktion (2015=100) 250 110 Beton-, Gipserzeugnisse 19,2 230 106 Naturstein, Kies, Sand, Ton, Kaolin 12,2 210 102 Zement 109,8 Glasfasern 5,2 190 98 Feuerfest 4,4 170 94 Fliesen 6,3 150 90 Ziegel 20,8 17 18 19 13 14 15 16 20 20 20 20 20 20 20 Anmerkung: Naturstein, Kies, Sand, Ton, Kaolin: einschließlich Natur- Energieverbrauch (PJ) Produktion (2015=100, Sekundärachse) werkstein; Beton- und Gipserzeugnisse: einschl. Kalksandstein, Poren- beton, Mörtel usw.; Statistik bezieht sich auf Unternehmen mit 20 und Anmerkung: Statistik bezieht sich auf Unternehmen mit 20 und mehr mehr (Kies, Sand, Naturstein, Transportbeton: 10 und mehr) Beschäftig- (Kies, Sand, Naturstein, Transportbeton: 10 und mehr) Beschäftigten ten; Quelle: Statistisches Bundesamt Quelle: Statistisches Bundesamt 16 bbs-Zahlenspiegel 2021
Verwertung von Baurestmassen und Baustoffrecycling VERWERTUNG VON BAURESTMASSEN UND BAUSTOFFRECYCLING Baustoffindustrie und Bauwirtschaft agieren bereits seit 587 Mio. t im Jahr 2018 konnten 12,5% durch Recyclingbau- Jahren vorbildlich im Hinblick auf die stoffliche Verwertung stoffe und knapp 5% durch andere Sekundärrohstoffe aus der anfallender Restmassen sowie den Einsatz von Recycling- Industrie (z.B. Schlacken, Aschen) gedeckt werden. Darüber materialien und anderen Sekundärrohstoffen. Im Jahr 2018 hinaus wer-den Sekundärrohstoffe auch in den industriellen fielen insgesamt 218,8 Mio. t mineralische Bauabfälle an, von Prozessen der Baustoff-Steine-Erden-Industrie, etwa bei der denen rund 59,6% auf Boden und Steine, 27,3% auf Bauschutt, Zementherstellung sowie der Herstellung von Gipserzeugnis- 6,4% auf Straßenaufbruch, 0,3% auf Bauabfälle auf Gipsbasis sen, verwendet. und 6,4% auf Baustellenabfälle entfielen. Von der Gesamt- In der längerfristigen Betrachtung seit 1996 fielen im Durch- menge des anfallenden Materials werden rund 90% recycelt schnitt 207,2 Mio. t mineralische Bauabfälle jährlich an, wobei oder anderweitig verwertet. Nur ca. 10% müssen deponiert 125,0 Mio. t auf die Fraktion Boden und Steine entfielen. Das oder anderweitig entsorgt werden. Aufkommen der Fraktionen Bauschutt (einschl. Bauabfälle Damit leistet die Branche einen unverzichtbaren Beitrag zur auf Gipsbasis), Straßenaufbruch und Baustellenabfälle lag bei Ressourcenschonung, denn ohne den Einsatz von Baurest- durchschnittlich 82,2 Mio. t. Dabei betrug die Verwertungsquote massen als Sekundärrohstoff müssten Primärrohstoffe den 92,6%. Die Verwertungsquote bezogen auf den jährlichen Anfall entsprechenden Materialbedarf decken. In Bezug auf den aller mineralischen Bauabfälle lag in den letzten 20 Jahren bei gesamten Bedarf an Gesteinskörnungen in Höhe von rund durchschnittlich 88,6%. Statistisch erfasste Mengen mineralischer Bauabfälle 2018 Statistisch erfasste Mengen mineralischer Bauabfälle (in Mio.t) (in Mio.t) Anfall insgesamt: 218,8 Mio. t 260 11,8 7,4 22,3 14,3 14,0 4,3 Straßenaufbruch Bauabfälle auf 17,6 4,0 1,9 14,6 14,1 10,3 195 16,6 10,9 12,4 13,0 14,6 6,4% Gipsbasis 14,6 54,5 19,7 16,0 16,0 13,6 0,3% 58,1 52,1 14,3 13,6 14,1 15,4 60,4 58,5 50,8 59,1 55,2 55,9 Bauschutt 57,5 58,7 53,7 52,2 130 27,3% 14,1 Baustellen- 14,0 abfälle 163,6 59,8 0,6 6,4% 140,9 130,3 65 136,8 128,0 128,3 118,5 125,2 125,0 106,0 107,3 105,7 109,8 0 Durch- 96 98 00 02 04 06 08 10 12 14 16 18 schnitt 19 19 20 20 20 20 20 20 20 20 20 20 130,3 Boden und Steine Bauschutt* Straßenaufbruch Baustellenabfälle Boden und Steine 59,6% Quelle (beide Grafiken): Monitoring-Bericht Kreislaufwirtschaft Bau Anmerkung: * inklusive Bauabfälle auf Gipsbasis bbs-Zahlenspiegel 2021 17
Tabellenteil TABELLENTEIL Struktur des Bauvolumens (2019) Nominales Bauvolumen 100% (427,3 Mrd. Euro) Wohnungsbau Wirtschaftsbau Öffentlicher Bau 57,0% 29,0% 14,0% (243,3 Mrd. Euro) (124,2 Mrd. Euro) (59,8 Mrd. Euro) Neubau Bestandsleistungen Gewerblicher Hochbau Gewerblicher Tiefbau Öffentlicher Hochbau Öffentlicher Tiefbau 31,1% 68,9% 69,6% 30,4% 36,8% 63,2% (75,6 Mrd. Euro) (167,7 Mrd. Euro) (86,5 Mrd. Euro) (37,7 Mrd. Euro) (22,0 Mrd. Euro) (37,8 Mrd. Euro) Voll- Teil- Instandhaltung Nichtwohngebäude modernisierung modernisierung 10,6% (108,5 Mrd. Euro) 5,6% 83,8% (17,8 Mrd. Euro) (9,3 Mrd. Euro) (140,6 Mrd. Euro) Neubau Bestandsleistungen 41,2% 58,8% (44,7 Mrd. Euro) (63,8 Mrd. Euro) Voll- Teil- Instandhaltung modernisierung modernisierung 19,0% 30,7% 50,3% (12,1 Mrd. Euro) (19,6 Mrd. Euro) (32,1 Mrd. Euro) Quelle: DIW Berlin 18 bbs-Zahlenspiegel 2021
Tabellenteil Betriebe Nachrichtlich: Veränderung Veränderung Wirtschaftszweige 2019 2020 2020/2019 2010 2020/2010 Gewinnung von Natursteinen, Kalk- u. Gipsstein, Kreide usw. 403 415 3,0% 397 4,5% Gewinnung von Kies, Sand, Ton und Kaolin 584 575 -1,5% 594 -3,2% Sonstige Gewinnung von Steinen und Erden 9 9 0,0% 10 -10,0% Herstellung von Glasfasern und Waren daraus 39 38 -2,6% 31 22,6% Herstellung von feuerfesten keramischen Werkstoffen und Waren 62 62 0,0% 67 -7,5% Herstellung von keramischen Wand- u. Bodenfliesen u.-platten 28 28 0,0% 28 0,0% Herstellung von Ziegeln und sonstiger Baukeramik 112 112 0,0% 120 -6,7% Herstellung von Zement 53 51 -3,8% 53 -3,8% Herstellung von Kalk und gebranntem Gips 40 41 2,5% 57 -28,1% Herstellung von Beton-, Zement- und Kalksandsteinerzeugnissen 759 785 3,4% 728 7,8% Herstellung von Gipserzeugnissen für den Bau 23 23 0,0% 23 0,0% Herstellung von Transportbeton 1.035 1.050 1,4% 931 12,8% Herstellung von Mörtel 104 103 -1,0% 108 -4,6% Herstellung von Faserzementwaren 16 13 -18,8% 19 -31,6% Herstellung von sonst. Erzeugnissen aus Beton, Zement und Gips 28 19 -32,1% 29 -34,5% Be- und Verarbeitung von Natursteinen 101 103 2,0% 114 -9,6% Baustoffe - Steine und Erden insgesamt 3.396 3.427 0,9% 3.309 3,6% nachrichtlich: Gewinnung von Steinen und Erden, sonst. Bergbau (WZ-Nr. 08) 1.038 1.040 0,2% 1.059 -1,8% Glasgewerbe, Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden (WZ-Nr. 23) 3.284 3.311 0,8% 3.175 4,3% zum Vergleich: Verarbeitendes Gewerbe 46.291 46.535 0,5% 43.544 6,9% Anmerkungen: Statistik bezieht sich auf Betriebe von Unternehmen mit 20 und mehr Beschäftigten (Gewinnung von Natursteinen, Kies, Sand, Ton und Kaolin, Herstellung von Transportbeton: 10 und mehr Beschäftigte); Ergebnisse zum Stichtag 30.09.2020 Quelle: Statistisches Bundesamt bbs-Zahlenspiegel 2021 19
Tabellenteil Umsatz (in 1.000 Euro) Nachrichtlich: Veränderung Veränderung Wirtschaftszweige 2019 2020 2020/2019 2010 2020/2010 Gewinnung von Natursteinen, Kalk- u. Gipsstein, Kreide usw. 1.902.909 1.997.071 4,9% 1.480.431 34,9% Gewinnung von Kies, Sand, Ton und Kaolin 2.488.694 2.556.704 2,7% 1.921.611 33,1% Sonstige Gewinnung von Steinen und Erden 101.225 87.362 -13,7% 148.167 -41,0% Herstellung von Glasfasern und Waren daraus 991.488 982.529 -0,9% 819.112 20,0% Herstellung von feuerfesten keramischen Werkstoffen und Waren 1.647.205 1.353.706 -17,8% 1.622.061 -16,5% Herstellung von keramischen Wand- u. Bodenfliesen u.-platten 586.968 570.777 -2,8% 577.705 -1,2% Herstellung von Ziegeln und sonstiger Baukeramik 1.558.935 1.666.053 6,9% 1.319.607 26,3% Herstellung von Zement 2.977.623 3.048.736 2,4% 2.284.586 33,4% Herstellung von Kalk und gebranntem Gips 1.006.811 1.055.026 4,8% 1.095.624 -3,7% Herstellung von Beton-, Zement- und Kalksandsteinerzeugnissen 8.225.956 9.069.903 10,3% 5.365.265 69,0% Herstellung von Gipserzeugnissen für den Bau 695.563 724.629 4,2% 519.794 39,4% Herstellung von Transportbeton 3.409.584 3.732.571 9,5% 2.209.876 68,9% Herstellung von Mörtel 1.728.840 1.910.317 10,5% 1.562.498 22,3% Herstellung von Faserzementwaren 351.838 330.383 -6,1% 326.411 1,2% Herstellung von sonst. Erzeugnissen aus Beton, Zement und Gips 374.514 319.469 -14,7% 424.486 -24,7% Be- und Verarbeitung von Natursteinen 566.546 612.907 8,2% 561.902 9,1% Baustoffe - Steine und Erden insgesamt 28.614.699 30.018.143 4,9% 22.239.136 35,0% nachrichtlich: Gewinnung von Steinen und Erden, sonst. Bergbau (WZ-Nr. 08) 5.399.977 5.470.723 1,3% 5.211.770 5,0% Glasgewerbe, Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden (WZ-Nr. 23) 42.401.993 42.641.582 0,6% 34.324.075 24,2% zum Vergleich: Verarbeitendes Gewerbe 1.930.601.704 1.765.728.061 -8,5% 1.561.957.924 13,0% Anmerkungen: Statistik bezieht sich auf Betriebe von Unternehmen mit 20 und mehr Beschäftigten (Gewinnung von Natursteinen, Kies, Sand, Ton und Kaolin, Herstellung von Transportbeton: 10 und mehr Beschäftigte); Jahresergebnisse Quelle: Statistisches Bundesamt 20 bbs-Zahlenspiegel 2021
Tabellenteil Beschäftigung Nachrichtlich: Veränderung Veränderung Wirtschaftszweige 2019 2020 2020/2019 2010 2020/2010 Gewinnung von Natursteinen, Kalk- u. Gipsstein, Kreide usw. 9.291 9.421 1,4% 8.548 10,2% Gewinnung von Kies, Sand, Ton und Kaolin 13.221 13.062 -1,2% 12.576 3,9% Sonstige Gewinnung von Steinen und Erden 299 294 -1,7% 458 -35,8% Herstellung von Glasfasern und Waren daraus 4.248 3.959 -6,8% 3.916 1,1% Herstellung von feuerfesten keramischen Werkstoffen und Waren 6.588 6.213 -5,7% 6.704 -7,3% Herstellung von keramischen Wand- u. Bodenfliesen u.-platten 4.292 4.110 -4,2% 4.583 -10,3% Herstellung von Ziegeln und sonstiger Baukeramik 8.212 8.303 1,1% 8.478 -2,1% Herstellung von Zement 8.102 7.904 -2,4% 7.679 2,9% Herstellung von Kalk und gebranntem Gips 3.823 3.905 2,1% 4.315 -9,5% Herstellung von Beton-, Zement- und Kalksandsteinerzeugnissen 40.744 41.803 2,6% 35.073 19,2% Herstellung von Gipserzeugnissen für den Bau 2.938 2.936 -0,1% 2.055 42,9% Herstellung von Transportbeton 9.611 10.147 5,6% 8.756 15,9% Herstellung von Mörtel 5.804 5.700 -1,8% 5.966 -4,5% Herstellung von Faserzementwaren 1.631 1.486 -8,9% 1.645 -9,7% Herstellung von sonst. Erzeugnissen aus Beton, Zement und Gips 2.228 1.424 -36,1% 2.412 -41,0% Be- und Verarbeitung von Natursteinen 4.362 4.409 1,1% 4.864 -9,4% Baustoffe - Steine und Erden insgesamt 125.394 125.076 -0,3% 118.028 6,0% nachrichtlich: Gewinnung von Steinen und Erden, sonst. Bergbau (WZ-Nr. 08) 26.553 26.617 0,2% 28.101 -5,3% Glasgewerbe, Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden (WZ-Nr. 23) 196.245 192.903 -1,7% 181.934 6,0% Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte Baustoffe – Steine und Erden 148.704 147.364 -0,9% - - insgesamt (ohne Abschneidegrenze) zum Vergleich: Verarbeitendes Gewerbe 6.399.357 6.211.619 -2,9% 5.641.918 10,1% Anmerkungen: Statistik bezieht sich auf Betriebe von Unternehmen mit 20 und mehr Beschäftigten (Gewinnung von Natursteinen, Kies, Sand, Ton und Kaolin, Herstellung von Transportbeton: 10 und mehr Beschäftigte); Ergebnisse zum Stichtag 30.09.2020 Quelle: Statistisches Bundesamt bbs-Zahlenspiegel 2021 21
Tabellenteil Produktion 2020 Menge der zum Gewicht der zum Gewicht der Absatz bestimm- Absatz bestimm- Ausgewählte Baustoff-Steine-Erden-Erzeugnisse Gesamt- ten Produktion (in ten Produktion produktion in t m², m³ bzw. Stück) in t Kalkstein für Zementherst.; Branntkalk; Kalkstein für Industrie und Umwelttechnik - 14.456.988 52.765.040 Natürliche Sande - 82.077.502 - Kies, Feldsteine, Feuerstein (Flintstein), Kiesel - 79.802.852 - Gebrochene Natursteine für den Beton-, Wege- oder Bahnbau - 120.674.096 - Körnungen, Splitt und Mehl aus Marmor - 1.370.810 - Körnungen, Splitt und Mehl von anderen Natursteinen - 34.046.916 - Asphaltmischgut 24.223.054 - Keramischer Ton - 2.777.097 2.956.483 Geformte feuerfeste keramische Bauteile - 554.273 - Feuerfeste Zemente, Mörtel, Betone und ähnliche feuerfeste Mischungen - 574.175 - Fliesen, Boden- u. Wandplatten (in m²) 42.242.446 - - Mauerziegel für Mauerwerks-Konstruktionen; Ziegel für Boden- und Straßenbeläge (in m³) 7.141.340 - - Dachziegel aus keram. Stoffen, geformte Dacheindeckungsbauteile (in 1.000 Stück) 601.163 - - Portlandzement - 18.318.025 19.006.785 Anderer Zement (z.B. Tonerdezement) - 17.166.072 - Luftkalk; gelöscht - 1.336.363 1.643.310 Luftkalk; ungelöscht - 4.532.970 5.171.451 Gebrannter Gips - 3.248.233 - Dolomit, gebrannt oder gesintert - 309.169 309.169 Baublöcke und Mauersteine aus Beton oder Kalksandstein (in m³) 9.141.605 - - Dachsteine aus Beton (in 1.000 Stück) 187.403 867.073 - Gehwegplatten, Belagplatten, Betonpflastersteine u. dgl. - 20.402.924 - Großformatige Wandbauteile, Lärmschutzwände, Deckentafeln, Pfosten, Schornsteinform- - 11.681.703 - stücke, Fertigteile für Gartenbau und Landwirtschaft Fertigteile konstruktiver Art, and. vorgefertigte Bauelemente aus Beton oder Kalksandstein - 10.202.092 - Rohre aus Beton - 1.756.895 - Eisenbahnschwellen aus Beton - 768.216 - Gipskartonplatten (in m²) 237.003.504 - - Transportbeton (in m³)* 42.450.698 - - Werk-Trockenmörtel - 9.842.010 - Matten aus Glasfasern - 143.324 - Hüttenwolle, Steinwolle u.ä. mineralische Wollen - 590.304 - Anmerkungen: Statistik bezieht sich auf Betriebe von Unternehmen mit 20 und mehr Beschäftigten (Gewinnung von Natursteinen, Kies, Sand, Ton und Kaolin, Herstellung von Transportbeton: 10 und mehr Beschäftigte); Jahresergebnisse. * Laut Bundesverband der Deutschen Transportbetonindustrie lag die Produktion einschl. Kleinbetriebe 2020 bei ca. 55,0 Mio. m³ (vorläufiger Wert). Quelle: Statistisches Bundesamt 22 bbs-Zahlenspiegel 2021
Sie können auch lesen