Bedeutung des BGM im 21. Jahrhundert - ver.di-Konferenz 21. Mai 2019 Prof. Dr. Daniel Kaptain - Ver- und Entsorgung
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Folgen des modernen Lebenswandels „Die WHO geht davon aus, dass im Jahre 2020 ca. 70 % aller Todesursachen Lebensstil bedingt sein werden, d. h. auf ungesunde Verhaltensweisen bzw. Risikoverhalten zurückzuführen sind.“ (Künstlinger, 2003, S. 335)
Hauptgrund: Bewegungsmangel „tödlicher“ als Übergewicht! Body-Mass-Index (BMI) > 30: 337.000 Todesfälle Bewegungsmangel: 676.000 Todesfälle (Ekelund et al. 2015) DKV-Report 2015: Erwachsene sitzen bis zu 9 Stunden am Tag!
Risiko Bewegungsmangel „...Menschen die mehr als 23 Stunden wöchentlich sitzen haben ein um 64-82 % höheres Risiko an Stoffwechsel, Krebs- und / oder Gefäßerkrankungen zu sterben, als diejenigen, die weniger als 11 Stunden wöchentlich sitzend verbringen...“ Biswas et al (2015) Metanalysen mit 600.000 bzw. 745.000 Patientendaten
Datenlage („Ist-Zustand“) 79,6 % der Erwachsenen erreichen die Bewegungsempfehlungen zur gesundheitswirksamen körperlichen Aktivität (mind. 150 min/Woche) nicht. (Krug et al., 2013)
Konsequenz US Readiness Index (2018): 70 % of the 16-24 year old Americans arent able to perform US Fitness standards WELT (01.02.2019) nur 50% der Schulabgänger ist für die Bundeswehr geeignet... Grund: ...mangelnde körperliche Fitness...
Europa: Deutsche haben die geringste Lebenserwartung in Weste... https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2018-11/lebenserwartung-... Europa Deutsche haben die geringste Lebenserwartung in Westeuropa Wer heute in Deutschland als Junge geboren wird, lebt im Schni! 78,2 Jahre – so kurz wie kein anderer Westeuropäer. Das liegt auch an schlechtem Essen und Stress. Von Rainer Woratschka 22. November 2018, 17:05 Uhr / Erschienen im Tagesspiegel [https://www.tagesspiegel.de/politik /europaweiter-vergleich-warum-haben-deutsche-so-eine-geringe-lebenserwartung/23665136.html] / 490 Kommentare
Rückgang der Lebenserwartung...
Gesunde Lebensjahre Schaffen 70 wir das? Rente 65 Rente Rente 65 61 62 Eurostat, 2013
Die Lösung... …Bewegung!
„Bewegung“ im heutigen Lifestyle
„Bewegung“ im heutigen Lifestyle
...aber ca. 80-90 % der erwachsenen Bevölkerung wissen, das Bewegung/Aktivität für die Gesunderhaltung wichtig ist Ich müsste mich mehr bewegen! Aber nur 10-20 % sind ausreichend sportlich aktiv, um einen präventiven Effekt zu erreichen (> 1000 kcal pro Woche)
…wir haben kein Belastungsproblem …sondern ein Belastbarkeitsproblem!
Lösungsansatz: dosierte und gezielte Gesundheitsförderung!
Bewegung = Medizin „...gezielte Bewegung wirkt im Frühstadium von Krankheitsbildern wie Diabetes und Herzproblemen besser als Medikamente....“ Metanalyse basierend auf 300.000 Patientendaten Naci et al. (2013) BMJ
Verbreitung der Hypertonie
Heilung / Linderung der Hypertonie Ausdauertraining - 10 / - 8 mmHG bei 180-240 Minuten (60-75 % Hf max) Cardio / Woche 25 % Steigerung VO2max. bei 180-240 Minuten (60-75 % Hf max)
Risiko Reduktion Relatives Risiko [%] durch körperliche Aktivität 100 95 90 85 80 75 70 65 60 55 50 500 1000 1500 2000 2500 3000 > 3000 Körperliche Aktivität (Energieverbrauch kcal/Woche) (Modifiziert nach Lee et al. 1995; zitiert nach Voigt & Neumann, 2006, S. 35)
in elite performers (elite vs low: adjusted hazard ratio [HR], 0.20; 95% CI, 0.16-0.24; P < .001; elite vs + Supplemental co high: adjusted HR, 0.77; 95% CI, 0.63-0.95; P = .02). The increase in all-cause mortality associated Risiko Reduktion with reduced cardiorespiratory durch fitness (low vs körperliche elite: adjusted HR, 5.04; 95% CI, 4.10-6.20; P < .001; Author affiliations and a listed at the end of this below average vs above average: Aktivität adjusted HR, 1.41; 95% CI, 1.34-1.49; P < .001) was comparable to or greater than traditional clinical risk factors (coronary artery disease: adjusted HR, 1.29; 95% CI, 1.24- Original Investigation | 1.35; P < .001; smoking: adjusted HR, 1.41; 95% CI, 1.36-1.46; P < .001; diabetes: adjusted HR, 1.40; Cardiology 95% CI, 1.34-1.46; P < .001). In subgroup analysis, the benefit of elite over high performance was Associationpresent of Cardiorespiratory Fitness in patients 70 years or older (adjusted HR, 0.71; 95%With Long-term CI, 0.52-0.98; Mortality P = .04) and patients Among Adults Undergoing with hypertension (adjusted HR,Exercise Treadmill 0.70; 95% CI, 0.50-0.99; Testing P = .05). Extreme cardiorespiratory fitness (!2 SDs above the mean for age and sex) was associated with the lowest risk-adjusted Kyle Mandsager, MD; Serge Harb, MD; Paul all-cause Cremer,compared mortality MD; Dermotwith Phelan, all MD, PhD; other Steven E. Nissen, performance MD; Wael Jaber, MD groups. CONCLUSIONS AND RELEVANCE Cardiorespiratory fitness is inversely associated with long-term Abstract Key Points mortality with no observed upper limit of benefit. Extremely high aerobic fitness was associated with Question What is the association the greatest survival IMPORTANCE Adverse cardiovascular findingsand was associated associated with benefit with habitual vigorousinexercise older patients have and those with hypertension. between cardiorespiratory fitness and raised new questions regarding the benefits of exercise and fitness. long-term mortality? (continued) OBJECTIVE To assess the association of all-cause mortality and cardiorespiratory fitness in patients Findings In this cohort study of 122 007 undergoing exercise treadmill testing. consecutive patients undergoing Open Access. This is an open access article distributed under the terms of the CC-BY License. exercise treadmill testing, DESIGN, SETTING, ANDJAMA PARTICIPANTS cardiorespiratory fitness was inversely Network Open.This retrospective cohort 2018;1(6):e183605. study enrolled patients at a doi:10.1001/jamanetworkopen.2018.3605 tertiary care academic medical center from January 1, 1991, to December 31, 2014, with a median associated with all-cause mortality follow-up of 8.4 years. Data analysis was performed from April 19 to July 17, 2018. Consecutive adult without an observed upper limit of patients referred for symptom-limited exercise treadmill testing were stratified by age- and benefit. Extreme cardiorespiratory Downloaded from jamanetwork.com by guest on 01/31/2019
Die Effekte sind eindeutig.... Muskelmasse 6 kg (1. Jahr) / 3 kg (2. Jahr) / 1,5 kg (3. Jahr) bei gesundem Mann Fettreduktion 1 kg / Monat (bei 2000 kcal / Woche) und Ernährungsdisziplin Blutdruck 10 / 8 mmHG bei 180-240 Minuten (60-75 % Hf max) Cardio / Woche Ausdauer 25 % Steigerung VO2max. bei 180-240 Minuten (60-75 % Hf max) subjektives Empfinden bei 80 % deutliche Verbesserung; Schmerzfreiheit < 20%
Gesundheit und Arbeit
Arbeitsbelastung in Deutschland
fälle (AU-Fälle) innerhalb der letzten Jahre dargestellt. Stressbedingte Krankmeldungen
Krankenstand in Betrieben - 35 -
„Präsentismus“ Erscheinen am Arbeitsplatz – trotz Krankheit: - Fehlerhäufigkeit - Unfallgefahr - Unproduktivität - Chronifizierung / Gesundheitsbelastung 3591 € / Krankheitskosten je MA (2394 € wg. Präsentismus) 129 Mrd. € krankheitsbedingte Kosten f. dt. Unternehmer 225 Mrd. € Bruttowertschöpfungsausfall (9% BIP)
Zusammenfassung Effekte „Aktivitätsberatung“ subjektives Stressempfinden (1 sehr gering – 10 sehr hoch) PRE: 5,55 POST: 5,13 Differenz/Verbesserung: -0,42 (8%)
Zusammenfassung Effekte „Aktivitätsberatung“ subjektives Wohlbefinden (1 sehr gut – 10 sehr schlecht) PRE: 4,86 POST: 3,14 Differenz/Verbesserung: -1,72 (55%)
Nutzen für das Unternehmen Nutzen für den Arbeitgeber Vorher Interventionen Nachher • Krankenstand 6,5% • Krankenstand 6,0% (200 Mitarbeiter) • 46% der Mitarbeiter • 54% der Mitarbeiter Rückentraining haben starke haben starke Rückenschmerzen Rückenschmerzen 1,105 Mio. EUR* 25.000 EUR** 1,020 Mio. EUR* Kosten vorher - Kosten nachher = 85.000 EUR 85.000 / 25.000 = 3,4 Return on Invest (ROI) 1 : 3,4 *Produktionsausfallkosten aufgrund Krankenstand; **Kosten der Maßnahme
Mehrdimensionaler Nutzen!!! optimale Lebensqualität 1 gewonnene Arbeitszeit durch Rückentraining / BGF gewonnene Arbeitsleistung ohne Rückentraining / BGF 0 Zeit Lebensqualität
Konzept „Aktivitätsmentoring“ Prof. Dr. Kaptain / Dr. med Weniger Überpürfung Feeback und Überpürfung Feeback und Überpürfung Feeback und 1:1 Gespräch monatlich Modifikation monatlich Modifikation monatlich Modifikation (Anamnese / Individuelle Zielsetzung) Planerstellung Umsetzungsphase Ziel!
Umsetzungsmaßnahmen Bewegte Pause / Office Fit Trainingsdauer: 15 Minuten / 1-2 x wöchentlich Umsetzung unter Fachtrainer - Anleitung Direkt am Arbeitsplatz
Notwendigkeit BGM 1. Abbau von arbeitsbedingten Belastungsreaktionen 2. Steigerung der Leistungsfähigkeit / Ressourcen 3. Erhalt und Förderung des Mitarbeiterpotenzials 4. Wertschätzung durch Unterstützung zur Gesunderhaltung 5. Anreiz bzgl. Verbesserung der Arbeitsbedingungen 6. Unterstützung zur Selbsthilfe und Eigenverantwortung
Seminar „BGM“ Inhalte / Themen 1. Gesundheit als Verantwortung– gesundheitsgerechte Mitarbeiterführung 2. Gesundheitsverhalten verstehen und ändern 3. Vorteile und Herausforderung 4. Planspiel „Umsetzung BGM“
BGM Kreislauf Corpus Training Bedarfs- analyse Prozess- prozess- begleitende Evaluation und Zielsetzung Controlling begleitend: Kommunikation! Anleitung Planung der und Durch- Maß- führung nahme(n)
Gesundheitsförderung ist individuell ganzheitlich nachhaltig und Führungsaufgabe / -werkzeug
„Unser Körper und sein Zustand ist nicht rein genetisch bedingt! Zu großen Teilen liegt seine Entwicklung in unserer Hand.... ...Gesundheit ist die Folge unserer Fitness und unseres Lebenswandels!“
Prof. Dr. Daniel Kaptain Weisskirchenerstraße 39 c 61440 Oberursel Büro: 06171 – 9593946 corpus-training.de info@corpus-training.de
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