BERGMANNSTROST - Besondere Zeiten - starke Gemeinschaft: So hat das Bergmannstrost Corona erlebt - BG Kliniken
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Magazin für Patienten, Besucher und Partner des BG Klinikums Bergmannstrost Halle Ausgabe 1/2020 BERGMANNSTROST Besondere Zeiten – starke Gemeinschaft: So hat das Bergmannstrost Corona erlebt BLICKPUNKT PANORAMA Einsatz für die Mit „Leistung fürs Leben“ Alterstraumatologen um Pflegekräfte geworben Seite 8 Seite 16
VORWORT/INHALT/IMPRESSUM Liebe Leserinnen und Leser, die ersten Monate des Jahres waren für uns alle eine ganz neue Erfahrung. Wir möchten Ihnen in dieser Ausgabe ein wenig näher bringen, was die Corona- Pandemie für uns als Krankenhaus bedeutet hat. Unsere wichtigste Aufgabe war und ist es nach wie vor, unsere Patienten und Mitarbeiter vor dem Virus zu schützen. Dafür waren umfangreiche Änderungen in unseren Strukturen und den Wegen durch unser Haus nötig. Und nicht zuletzt hat uns die Behandlung von vier schwerkranken italienischen Corona-Patienten ganz neue Erkenntnisse und auch Gänsehautmomente gebracht – denn alle vier konnten nach langer Behandlung wieder nach Hause fliegen. Aber natürlich ist in dieser Zeit auch noch vieles andere in unserem Haus passiert. Eine neue Intensivstation wurde eröffnet. Ältere Patienten können nun in der Alters- traumatologie ganz nach ihren Bedürfnissen interdisziplinär behandelt werden. Und auch in den Strukturen der Notaufnahme hat sich einiges geändert. Wir hoffen, wir haben Ihnen viele interessante Informationen zusammengestellt und wünschen Ihnen gute Unterhaltung beim Lesen. Christian Dreißigacker Thomas Hagdorn Geschäftsführer (Vors.) Geschäftsführer des BG Klinikums Bergmannstrost Halle des BG Klinikums Bergmannstrost Halle In dieser Ausgabe 4/5 ................ Die Behandlung der Covid-19-Patienten aus Sicht von zwei Intensivpflegerinnen 6/7 ................ Das Bergmannstrost in Corona-Zeiten 4 8/9 ................ Neu bei uns: Abteilung für Alterstraumatologie 10 ................ Zweite Intensivstation – kombinierte Station mit ITS- und Intermediate-Care-Betten 11 ................ Interdisziplinäre Aufnahmestation ermöglicht kurzstationäre Behandlung 8 12/13 ................ Neurologische Frühreha und traumatologische Reha auf gemeinsamer Station 14 ................ Moderne Rettungswache wird bis zum Jahresende fertiggestellt Vorgestellt: Therapiedirektor Dr. Daniel Kuhn 12 15 ................ 16/17 ................ Pflegende wirken aktiv an der aktuellen Recruiting-Kampagne mit 18 ................ Sprechzeiten der MVZ Bergmannstrost gGmbH 16 19 ................ Kliniken/Kontakte Herausgeber: Redaktion, Satz, Layout: Fotos: BG Klinikum Bergmannstrost Halle gGmbH AZ publica GmbH Magdeburg BG Klinikum Bergmannstrost Halle gGmbH, Merseburger Straße 165 Albert-Vater-Str. 70 AZ publica GmbH, Ingimage (1), 06112 Halle/Saale 39108 Magdeburg Robert Wendtlandt, Salzstadt Halle Christian Malordy, Susann Winter verantw. Redakteur: Claudia Heinrichs Telefon: (03 45) 1 32 65 26 Telefon: (03 91) 7 31 06 77 Druck: E-Mail: presse@bergmannstrost.de E-Mail: agentur@az-publica.de Max Schlutius Magdeburg GmbH & Co. KG Internet: www.bergmannstrost.de Internet: www.az-publica.de www.max-schlutius.de BERGMANNSTROST 3
TITELTHEMA Ankunft in Halle: Mit einer Spezialmaschine der Schweizerischen Rettungsflugwacht wurden am 2. April vier schwer erkrankte Corona-Patienten aus Bergamo zur Behandlung im Bergmannstrost eingeflogen. Am Flughafen Leipzig/Halle nahm das Team um Chefarzt Prof. Dr. Wrigge sie in Empfang. „Wir wollten und mussten schnell lernen mit Corona umzugehen“ „Der Respekt vor der Erkrankung war groß. Doch wenn ich meinen Mund- schutz, Kittel und Visier angezogen hatte, war ich Krankenschwester durch und durch“, erinnert sich Melanie Sparing. Die stellvertretende Stationsleiterin der Intensivstation (ITS) und ihre Kollegin Vicky Schlegel waren Teil des Teams, das im Frühjahr vier Corona-Patienten aus dem italienischen Bergamo am Bergmannstrost betreut hat. Die beiden Intensivpflegerinnen berichten aus den aufreibenden Wochen zwischen Hoffen und Bangen, Besserungen und Rückschlägen, viel Dazulernen und auch gemeinsamem Lachen. Anfang April stand fest: Das Bergmanns- personelle Unterstützung aus fast allen trost wird die Behandlung von vier Stationen hatten. Ohne dieses Zusam- schwer erkrankten Covid-19-Patienten menspiel wäre es nicht gegangen. übernehmen. Wie haben Sie sich darauf Im Corona-Team und im Zusammenspiel vorbereitet? mit dem übrigen ITS-Team mussten wir uns natürlich erstmal finden, uns organi- Melanie Sparing: Wir haben es auf der sieren. Dabei gab es anfangs auch Span- ITS naturgemäß mit schwerstkranken nungen. Aber im Verlauf haben wir uns Menschen zu tun. Corona war für uns eingespielt und ein gutes Miteinander allerdings eine echte Ausnahmesituation. erreicht. Denn es ging ja nicht nur um den Patienten an sich, sondern es mussten Für Covid-19-Fälle wurde am Bergmannstrost Was wussten Sie im Vorfeld über den auch viele Dinge organisatorischer Natur eine separate Station eingerichtet. Vollstän- Zustand Ihrer „Gäste“? Wie kamen Sie „nebenbei“ bewerkstelligt werden. dige Schutzausrüstung mit Kittel, Handschu- im Bergmannstrost an? Gefühlt wurde unsere ganze Station um- hen, Maske und Visier waren Pflicht. gebaut und es entstand ein separater Sparing: Uns war vorab nur bekannt, Bereich für die Corona-Patienten – mit duschen, wenn wir die Station betreten dass sie sich in einem künstlichen Tief- eigenem Team und abgetrennt vom oder verlassen wollten. schlaf befinden, beatmet werden und restlichen Bereich der Station und dem dass es ihnen pulmonal sehr, sehr Regelbetrieb auf der ITS. Sparing: Eine große Herausforderung war schlecht geht. Viel mehr wussten wir zu es, in kürzester Zeit ein gut funktionieren- ihrem Zustand nicht. Wir wollten aber Vicky Schlegel: Wir hatten hier einen des Team zusammenzustellen. Wem traue schnell lernen, mit der Erkrankung um- eigenen Materialvorrat, bekamen geson- ich es zu, wer hat vielleicht Angst vor der zugehen, damit unsere Patienten mög- dert Essen und Wäsche geliefert, muss- Erkrankung? Umso dankbarer sind wir, lichst schnell wieder gesund werden und ten uns immer komplett umziehen und dass wir die Hilfe aller Stationen und nach Hause können. 4 BERGMANNSTROST
TITELTHEMA Schlegel: Unsere Anna, eine der vier Patienten, hat später erzählt, dass sie zuerst total erschrocken war, als sie hier aufwachte – dann aber rasch gemerkt hat, dass wir ihr helfen wollen. Alle vier waren sehr dankbar dafür. Wie gestaltete sich die Behandlung der Patienten im Vergleich zu Ihren sonsti- gen Fällen auf der ITS? Sparing: Alle Patienten hatten gesundheit- liche Probleme, die wir in der Kombination und Komplexität als Team und im Haus noch nicht gesehen hatten. Da mussten wir uns alle rantasten. Bei einem neurochirurgi- schen Patienten kenne ich die Abläufe. Hier war das nicht der Fall. Es gab keinen Tag, an dem ich zum Dienst kam und ihr „Die ITS ist schon ein Stück weit meine Familie“, sagt Melanie Sparing (r.). Gemeinsam mit Vicky Zustand gleich geblieben war. Schlegel (M.) und weiteren Kollegen hat die stellvertetende Stationsleiterin die italienischen Covid-19- Patienten am Bergmannstrost betreut. Für alle Beteiligten eine nie dagewesene Herausforderung. Schlegel: Bei manchem dachte man schon: Super, er ist über den Berg und Schlegel: Natürlich, wir waren über meh- so einige Male zum Schmunzeln ge- bald können wir ihn verlegen! Und am rere Wochen hinweg acht Stunden am bracht, wenn wir versucht haben, italie- nächsten Tag ging’s fünf Schritte zurück. Tag bei ihnen, haben mit ihnen erzählt, nisch mit ihnen zu sprechen und es geübt, sie gewaschen. Da entsteht schon dann doch eher hallesch klang. Haben Sie zwischenzeitlich daran ge- eine Beziehung. dacht, dass es ein Patient vielleicht Rückblickend betrachtet: Wie haben Sie nicht schaffen könnte? Sparing: Als die Patienten zum ersten selbst die Zeit erlebt? Das Auf und Ab, Mal mit ihren Familien daheim telefonie- die auch körperlich herausfordernde Schegel: Ja. Einer von ihnen hat sehr ren durften, das war ein echter Gänse- Arbeit in kompletter Schutzausrüstung? lange gebraucht, bis er sich stabilisiert hautmoment. hatte. Ihm ging es dann zunächst besser, Schlegel: Für mich war es eine sehr bevor es wieder abrupt schlechter Apropos „Heimat“: Wie haben Sie sich schöne Arbeit. Aber sehr anstregend. wurde. Das hat ihn sehr mitgenommen. mit den Patienten verständigt? Ich war froh, wenn ich nach dem Dienst Er musste wieder sediert und mehrfach zuhause war und nicht mehr raus bronchoskopiert werden. Schließlich war Sparing: Wir hatten Unterstützung von musste. Ich brauchte meine Ruhe. sogar ein Luftröhrenschnitt nötig. einer sehr engagierten Dolmetscherin. Sie hat uns außerdem ein paar Blätter Sparing: Ich habe in dieser Situation Sparing: Unsere Patienten hatten aber mit einfachen Begriffen – waschen zum mein privates Umfeld noch einmal ganz einen großen Überlebenswillen und Beispiel – auf Italienisch vorbereitet. anders zu schätzen gelernt. Auch im waren extrem motiviert. Sie wollten Da mussten wir einfach nur draufzeigen. Corona-Team haben wir uns auf eine wieder nach Hause, zu ihren Familien. Einige Kollegen können zudem selbst neue Art und Weise kennengelernt, Das hat uns angesteckt und inspiriert. ein bisschen Italienisch. wurden auch als Pflege anders wahrge- nommen und noch stärker einbezogen. Sie sprechen mit viel Empathie, viel Mit- Schlegel: Ansonsten Google Translate Ich denke, das ganze Haus hat aus gefühl über „Ihre“ Patienten ... (lacht). Da haben wir die Patienten auch dieser Erfahrung viel gelernt. Als die ersten Patienten die ITS und später, im Mai, das Haus verlassen durften, fiel der Abschied emotional aus. Ein Wiedersehen ist indes nicht ausgeschlossen: Vor der Abreise lud einer der Patienten kurzerhand noch das ganze behandelnde Team in seine Bar in Bergamo ein. BERGMANNSTROST 5
TITELTHEMA Besuchsverbot und Mundschutz – das Bergmannstrost in Corona-Zeiten Wie arbeitet ein Krankenhaus in Corona-Zeiten? Um das Haus bestmöglich vor dem Virus zu schützen, sind umfangreiche Veränderungen nötig, die den Mitarbeitern und Patienten einiges abverlangen. Ein kleiner Einblick in die Abläufe am Bergmannstrost während der akuten Phase der Pandemie – einer Zeit, die geprägt ist von Mundschutz, Desinfektionsmittel und Abstandsregelungen. Patienten, die in ihrem Gesundheitszu- stand ohnehin schon geschwächt sind, dürfen nicht auch noch dem Coronavirus ausgesetzt werden. Und auch die Mit- arbeiter müssen vor der Krankheit ge- schützt werden – denn wenn sie ausfal- len, ist niemand mehr für die Versorgung der Patienten da. Diese beiden Aspekte sind der Leitfaden für alle Entscheidun- gen am Bergmannstrost während dieser Zeit. Die erste schwere, aber unumgängliche Entscheidung ist ein generelles Besuchs- verbot ab dem 14. März 2020. Doch wie lange würde es dauern? Und wie kommen die Patienten an frische Wäsche? Angehö- rige dürfen die Taschen lediglich bis zum Haupteingang bringen. Mitarbeiter aus der Pflege und aus dem Transport sorgen dafür, dass die Wäsche auch zu dem Pa- tienten kommt, für den sie bestimmt ist. Arbeitstherapie stellt Schutzvisiere her Schutzausrüstung ist zu Beginn der Corona-Pandemie auch in den Krankenhäusern knapp. Elf Wochen Besuchsverbot bedeuten für Firmen der Region spenden Masken aus ihrem Bestand und die Arbeitstherapie am Bergmanns- die Patienten eine enorme Einschrän- trost stellt gemeinsam mit den Patienten Schutzvisiere für die Mitarbeiter des Hauses her. kung, Langeweile und Sehnsucht nach der Familie. Patienteninformationen mit kleinen Rätseln sorgen zeitweise für Ab- lenkung. Doch die Patienten brauchen auch mal frische Luft. Einige machen es sich im Sonnenschein auf den Stations- balkonen gemütlich. Teile des Patienten- gartens werden abgesperrt. Sie sind nur den Patienten vorbehalten und nicht für die Öffentlichkeit zugänglich. Ausschilderungen und Wegemarkierun- gen sorgen dafür, dass alle ihr gesuchtes Ziel finden – denn auch externe, ambu- lante und interne Patienten sollen sich nicht begegnen, um eine mögliche An- steckung zu vermeiden. Das Haus ist in einen grünen (internen) und einen roten (externen) Bereich geteilt. Mitarbeiter und Patienten aus dem einen dürfen Therapie unterstützt Pflege nicht ohne guten Grund und ohne Durch die Reduzierung der Bettenbelegung hatte der Therapiebereich die Kapazität, die Pflege- Schutzkleidung in den anderen Bereich mitarbeiter auf den Stationen zu unterstützen. So ergab sich die Möglichkeit, die Kollegen im wechseln. Auch die Essensversorgung für rückenschonenden Arbeiten zu schulen. „rote“ und „grüne“ Mitarbeiter muss ge- 6 BERGMANNSTROST
TITELTHEMA trennt werden – sie findet nun in zwei unterschiedlichen Räumlichkeiten statt. Das Patientencafé ist geschlossen, weil Krisenstab legt die Besucher fehlen, die mit den Patien- ten einen Kaffee trinken wollen. So still Regeln fest war es in der Lichtstraße, dem Haupt- Jedes Krankenhaus will und muss einen gang des Hauses, noch nie. unkontrollierten Corona-Ausbruch un- bedingt vermeiden – zum Schutz der Patienten betreten das Haus ausschließ- Patienten und der eigenen Mitarbeiter. lich durch die Notaufnahme und werden Im Bergmannstrost legt daher der inter- dort zu möglichen Symptomen und Kon- disziplinäre Krisenstab des Hauses takten mit infizierten Personen befragt, Regeln fest, die für Patienten und Mit- Fieber wird gemessen. Ab hier gilt Mund- arbeiter gleichermaßen wichtig sind. schutzpflicht. Diese so genannte Vor- Triage ist jeden Tag vom frühen Morgen In der akuten Phase trifft sich der Kri- bis in den späten Abend mit Personal senstab alle zwei Tage. Alle Mitglieder aus dem Bergmannstrost besetzt. Auch bringen Themen aus ihren Bereichen die ambulanten Patienten werden in mit, die an die neue Situation ange- einem anderen Bereich von Vor-Triage- passt werden müssen. Welche Eingänge Mitarbeitern in Empfang genommen. und Durchgänge müssen gesperrt wer- Desinfektionsroboter auf Tour den? Wie schützen wir die Patienten Auf Bitte des Bundesgesundheitsministe- Das Coronavirus stellt Krankenhäuser vor bestmöglich? Wie können die Mitarbei- riums wird auch im Bergmannstrost die ganz neue hygienische Herausforderungen. ter unter den neuen Bedingungen die Belegung zeitweise bis auf 60 Prozent Das Bergmannstrost begegnet ihnen mit einer Versorgung ihrer Patienten am besten reduziert, um Betten für Corona-Patien- technischen Neuheit: Der UV-Desinfektions- sicherstellen? ten freizuhalten. Doch leerstehende Bet- roboter eines dänischen Herstellers arbeitet ten bedeuten für ein Krankenhaus einen mit einem hocheffizienten UVC-Licht-System. Auch die Hallenser Krankenhäuser enormen finanziellen Verlust, den auch Es tötet 99,9 Prozent aller Viren und Bakte- haben einen gemeinsamen Krisenstab die Ausgleichszahlungen nicht kompen- rien ab. Für ein Patientenzimmer braucht das gebildet, sehr solidarisch zusammen- sieren. Wie hoch er für das BG Klinikum Gerät nur 15 Minuten – und ist damit viel gearbeitet und sich bei der Versorgung Bergmannstrost genau ist, wird sich erst schneller als die gängige Methode des Ver- der Patienten abgesprochen. So ent- in den nächsten Monaten zeigen. nebelns mit Wasserstoffperoxid. standen ganz neue Kontakte und gute Strukturen zur Zusammenarbeit der Kliniken in der Stadt. Alle fünf Häuser haben das elfwöchige Besuchsverbot gemeinsam gestartet und auch zeit- gleich gelockert. Die Stadt war mit im Boot und zu jeder Zeit über die Lage in den Kliniken informiert. Patienteninfo und Gehirnjogging Um die Patienten über die Vorgänge im Berg- mannstrost und wichtige Regeln zu informie- ren, bekommen sie jeden Samstag während der Zeit des Besuchsverbots eine Patienten- Hoffnungsvolle Kreidebotschaft information auf ihr Mittagessentablett. Eines Nachts hatten Hallenser diesen Gruß vor dem Haupteingang des Bergmannstrost aufs Um ihnen die Zeit ohne Besuch ein wenig zu Pflaster gemalt. Eine schöne Botschaft an die Mitarbeiter, denen in der Corona-Pandemie viel vertreiben, findet sich auf der Rückseite abverlangt wurde. immer ein kleines Rätsel. BERGMANNSTROST 7
BLICKPUNKT Bergmannstrost etabliert Abteilung für Alterstraumatologie Aufgrund der steigenden Lebenserwartung erfreuen wir uns längerer Mobilität – sind aber aufgrund nachlassender Muskelkraft, veränderter Knochendichte und Gelenkverschleiß anfälliger für Verletzungen und Unfälle. Mehrfacherkrankungen und die Einnahme verschiedenster Medikamente stellen Mediziner und Therapeuten vor besondere Anforderungen, wenn es um die Behandlung älterer Unfallpatienten geht. Um auch ihnen nachhaltig die bestmögliche Rückkehr ins Leben zu ermöglichen, hat am BG Klinikum Bergmannstrost im Juli 2020 in der Abteiltung Alterstraumatologie ein multiprofessionelles Team die Arbeit aufgenommen. Aktiv und selbstständig bis ins hohe apparat bemerkbar und wir werden an- noch weiteren Herausforderungen gegen- Alter – das macht einen bedeutenden Teil fälliger für Stürze und Frakturen. Neben über. Denn die Mehrheit der reiferen unserer Lebensqualität aus. Allerdings: den daraus resultierenden orthopädi- Patienten ist multimorbid, leidet also Mit fortschreitendem Alter machen sich schen Problemen stehen Mediziner in bereits unter Vorerkrankungen (vor allem Einschränkungen in unserem Bewegungs- der Behandlung solcher Patienten aber an Herz, Niere oder Lunge) und nimmt häufig eine ganze Reihe verschiedener Medikamente ein. Das kann zu Kompli- kationen während, aber vor allem auch nach der Operation führen. Die Situation erfordert rasche Hilfe – und medizini- sches Fingerspitzengefühl. Selbstständigkeit der Betroffenen erhalten Hier setzt die Arbeit von Katharina Opitz an. Die Internistin leitet die im Juli dieses Jahres eröffnete Abteilung für Alterstrau- matologie am Bergmannstrost und kennt sich als ausgebildete Geriaterin bestens mit dem Zusammenspiel von Erkrankun- gen und Polymedikation im Alter aus. Ge- meinsam mit ihrem Team aus Ärzten, Therapeuten und Pflege kümmert sie sich um Patienten über 70 Jahre, die aufgrund einer Altersfraktur wie dem Schenkelhals- bruch eingeliefert wurden und bei denen im Zusammenhang mit bestehenden Vor- erkrankungen weitergehender Behand- lungsbedarf besteht. „Unser Ziel ist es, die Betroffenen mit einer speziell auf ihre Bedürfnisse ausgerichteten Therapie wieder so fit zu machen, dass ihre Selbst- ständigkeit erhalten bleibt und sie mög- lichst wieder in die Häuslichkeit zurückkehren können“, erklärt Katharina Opitz. Um dies zu erreichen, werden die Patienten direkt im Anschluss an die unfallchirurgisch-orthopädische Akutver- sorgung in die so genannte alterstrauma- tologische Komplexbehandlung überführt, die medizinische und therapeutische Betreuung verbindet. Die Mobilisierung der Patienten erfolgt interdisziplinär – hier mit Physiotherapeut Michael Um Risikopatienten frühzeitig zu erken- Schleiff und Ergotherapeutin Maria Härtel. nen und Komplikationen zu vermeiden, 8 BERGMANNSTROST
BLICKPUNKT in der Therapie geriatrischer Patienten gilt es verschiedenste Faktoren zu be- rücksichtigen.“ Deshalb wird auch der Sozialdienst des Klinikums frühzeitig in die Arbeit der Alterstraumatologie einbe- zogen. „So können wir perspektivisch gemeinsam abwägen: Kann der Patient zurück in seine gewohnte Umgebung? Braucht er einen Pflegegrad oder eine Pflegegraderhöhung? Oder müssen wir uns auf die Suche nach einem Kurzzeit- pflegeplatz machen?“ Alterstraumatologie: „Der Bedarf ist riesengroß“ Mit Eröffnung der neuen Abteilung stehen nun vier Betten für die alterstrau- matologische Komplexbehandlung zur Verfügung, in direkter räumlicher Nähe Teamfoto in Corona-Zeiten: Ein interdisziplinäres Team aus Ärzten, Psychologen, Therapeuten zur Allgemeinen Chirurgie. Rund ein Jahr und Pflegekräften betreut die Patienten in der Alterstraumatologie. intensiver Vorbereitung liegt damit hinter Katharina Opitz. Neben der Klärung der wird Geriaterin Opitz bereits bei der Auf- Alles, was ihren Gesundheitszustand Frage „Wo wird die neue Abteilung ange- nahme von Patienten mit entsprechender betrifft, wird hochfrequent besprochen, siedelt?“ galt es auch die personellen Anamnese hinzugezogen. Nach der Ope- umfassend medizinisch, pflegerisch und Kapazitäten im Bereich Therapie aufzu- ration prüft die Ärztin den weiteren medi- therapeutisch begleitet und eng doku- stocken, Pflegekräfte weiterzubilden, zinischen Handlungsbedarf. Ist dieser mentiert“, betont Kuhn. gemeinsam Ziele und Vorgehensweisen gegeben, beispielsweise aufgrund einer für das Team zu erarbeiten, Abläufe zu akuten Verschlechterung von Wahr- Austausch ist dabei das A und O. entwickeln und nicht zuletzt Abstimmun- nehmung und Aufmerksamkeit, macht „Deshalb kommen einmal in der Woche gen mit den Kolleginnen und Kollegen im sich eine Herzschwäche bemerkbar oder alle Instanzen, die am Patienten mitar- Haus zu treffen. Dass Katharina Opitz leidet der Patient unter ausgeprägten beiten, an einem Tisch zusammen und bereits ihre Facharztausbildung am Berg- Schmerzen, erfolgt die Verlegung in die wir beraten gemeinsam: Wie ist der Ist- mannstrost absolviert hat, Haus und Alterstraumatologie. „Hier können wir Zustand des Patienten? Wo soll er hin? Strukturen bestens kennt, kam der zum einen den medizinischen Zustand Wie können wir das erreichen?“, erklärt Hallenserin dabei zugute. „Ich freue mich medikamentös oder anderweitig optimie- Katharina Opitz. „Die interdisziplinäre sehr, dass das Vorhaben von allen Seiten ren, und zum anderen den Patienten je Zusammenarbeit zwischen Ärzten, Thera- im Haus mitgetragen und unterstützt nach individuellem funktionellen Defizit peuten, Psychologen und Pflege ist ein wird“, sagt die Geriaterin. „Denn der intensiv beüben“, so Opitz. großer Vorteil – für die Patienten, aber Bedarf ist riesengroß. Größer noch, als auch für uns als Behandler. Denn gerade wir ihn eigentlich decken können.“ Altersmedizin, intensive Therapie und spezialisierte Pflege Hand in Hand Bereits am ersten oder zweiten postope- rativen Tag startet die hochfrequente therapeutische Behandlung. „Das umfasst insbesondere die Aktivitäten des täg- lichen Lebens – Anziehen, Ausziehen, Nahrungsaufnahme – wie auch die Bewe- gungsfähigkeit, die Mobilisierung und das Austesten von Hilfsmitteln“, erläutert The- rapiedirektor Dr. Daniel Kuhn. Auch Logo- päden könnten jederzeit hinzugezogen werden, um bei Sprach-, Sprech- und Schluckstörungen die Therapie zu ergän- zen. „Im Rahmen der alterstraumatologi- schen Komplexbehandlung erfahren unsere Patienten eine sehr intensive Betreuung. Drei therapeutische Berufs- gruppen arbeiten täglich mit ihnen. Internistin und Geriaterin Katharina Opitz im Gespräch mit Patientin Brigitte Sponheuer (81) Zudem können sie sich gewiss sein: aus Halle, die nach einem Sturz im Bergmannstrost behandelt wird. BERGMANNSTROST 9
EINBLICK Hinter den Kulissen: Wie entsteht eine Intensivstation? Wie ist die Auslastung der Intensivbetten? Eine Frage, die gerade in Trauma- zentren nicht erst seit der Corona-Pandemie bewegt. Denn nach schweren Unfällen, größeren OPs oder kompliziert verlaufenden Erkrankungen müssen Organfunktionen oft engmaschig kontrolliert, unterstützt oder ersetzt werden. Der Bedarf an Intensivbetten ist hoch. „Zum einen vor dem Hintergrund der de- mografischen Entwicklung. Zum anderen aufgrund des zunehmenden Bedarfs an Plätzen für Patienten am Übergang zur Frührehabilitation“, erklärt Prof. Dr. Her- mann Wrigge, Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie, Intensiv- und Notfall- medizin sowie Schmerztherapie am Berg- mannstrost. „Gerade für solche subakuten Fälle mangelt es in Sachsen-Anhalt an Beatmungsplätzen.“ Mit der Einrichtung einer zweiten Intensivstation (ITS) steuert das Bergmannstrost gegen. Das Besondere an der ITS2: Es handelt sich um eine kombinierte Station mit acht speziell ausgestatteten ITS-Betten und Visite auf der ITS2, die über acht Intensivbetten sowie zehn Überwachungsbetten verfügt. zehn so genannten Intermediate-Care-Bet- Im April 2020 wurde die neue Station eröffnet. ten, die mit intensiver Überwachung und Pflege als Bindeglied zwischen Intensiv- Zwei Jahre Planung sind dem Umbau sondern auch vertikale Steigepunkte über und Normalstation fungieren. „Es ist somit vorausgegangen, knapp drei Millionen zwei Ebenen eingebracht werden. „Man deutlich leichter, einen Übergang zu schaf- Euro haben das Bergmannstrost und die kann sich das so vorstellen, als bringe fen, falls sich der Zustand eines Patienten Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung man mehrere Schornsteine nachträglich verschlechtert“, erläutert der Chefarzt. (DGUV) in die Maßnahme investiert. Über ins Haus ein.“ Für die aufwändigen Bau- Weitere Besonderheit: Die Station wurde 30 Gewerke waren schließlich im Einsatz, maßnahmen konnten Naumann und sein im Bestand eingerichtet und während des um die vormalige Intermediate-Care-Sta- Team auf das Know-how vertrauter Partner laufenden Klinikbetriebs umgebaut. Trotz tion für ihren neuen Zweck zu ertüchtigen. zurückgreifen, etwa des Architektenbüros Corona-Pandemie konnte die avisierte Dafür wurde umfangreich entkernt, teils Krampe & Schmidt, das bereits für Bau Bauzeit von sechs Monaten gehalten wer- Grundrisse neu gestaltet. „Besondere und Sanierung der Klinikgebäude verant- den, sodass die ITS2 Mitte April dieses Herausforderung war, die erforderliche wortlich gezeichnet hatte. Jahres eröffnete. „Da haben wir natürlich Lüftungs- und Klimatechnik nachzurüsten“, auch etwas Druck gemacht, weil nicht klar erinnert sich Marcel Naumann, Abteilungs- Weiter ging es mit dem Innenausbau: war, ob und wann uns die Corona-Welle leiter Bau. Dafür mussten nicht nur Lüf- „Die Zimmer wurden mit Sauerstoff- und trifft“, so Prof. Wrigge. tungskanäle auf der Station verlegt, Druckluftversorgung bestückt und ein gesi- chertes Spannungsnetz für die ITS-Betten installiert, die Aufnahme für Monitoring, Beatmungsgeräte und Co. vorbereitet und neue Arbeitsplätze geschaffen“, erklärt Naumann. Zusätzlich wurde auf der Sta- tion eine Rohrpost integriert, sodass u. a. Material direkt ins zwei Etagen tiefer gele- gene Labor geschickt werden kann. Ein Detail, das dem Projektleiter und Bau- herrenvertreter besonders am Herzen liegt, ist die elektronische Tageslichtsteuerung. „Alle ITS-Betten verfügen über diese inno- vative Art der Beleuchtung. In Abhängig- keit von der Tageszeit verändert sich die Farbtemperatur des Lichts – so wird der Blick auf die ITS-Baustelle im November 2019. Tag-Nacht-Rhythmus erhalten.“ 10 BERGMANNSTROST
EINBLICK Interdisziplinäre Aufnahmestation ermöglicht kurzstationäre Behandlung 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche steht das Team der Notaufnahme am Bergmannstrost bereit, um verunfallte oder akut erkrankte Patienten zu versorgen. Doch nicht immer ist gleich eine genaue Diagnosestellung möglich. Mancher Patient ist zwar nicht lebensbedrohlich erkrankt, aber auch nicht stabil genug, um ihn an die ambulante Versorgung zu übergeben. Mit der interdisziplinären Aufnahmestation (IAS) am BG Klinikum besteht seit Jahres- anfang die Möglichkeit, Notfallpatienten auch kurzstationär aufzunehmen. Um die stationäre Notfallversorgung zu verbessern, hat der Gemeinsame Bundes- ausschuss (G-BA) anno 2018 ein so ge- nanntes Stufenkonzept verabschiedet. „Kern ist die Etablierung von interdiszipli- nären Notaufnahmen mit bedarfsgerecht abgestuftem Fächerspektrum und Leistun- gen“, berichtet Dr. Thomas Mendel. Als erfahrener Unfallchirurg ist er selbst häufig in der Notaufnahme des Berg- mannstrost anzutreffen. Gemeinsam mit seinem Fachkollegen Dr. Christian Dumpies leitet er im Haus das Projekt zur Umsetzung des G-BA-Beschlusses. „Als Schwerpunktkrankenhaus streben wir die Stufe 2 an, wollen also über die Basisversorgung hinaus eine erweiterte Notfallversorgung leisten“, erläutert Mendel und fährt fort: „Elementarer Bestandteil dafür ist u. a. die Vorhaltung Wie lässt sich die Notfallversorgung am Bergmannstrost optimieren? Mit dieser Frage befasst sich einer Beobachtungsstation, unserer IAS.“ eine Projektgruppe um die Unfallchirurgen Dr. Thomas Mendel (l.) und Dr. Christian Dumpies. Bestens gerüstet – für (fast) alle Fälle Das IAS-Konzept wird seit Jahresbeginn Behandlung zu entsprechen, sind u. a. zunächst vornehmlich durch die hauseige- diverse Pflege-Scores zu erheben“, erklärt Hinter dem Kürzel IAS verbirgt sich also nen Internisten und Neurologen umge- Mendel. „Über den vergangenen Jahres- eine Kurzlieger-Station für neu aufgenom- setzt. „Im nächsten Schritt wollen wir die wechsel haben wir bereits alle adminis- mene Notfallpatienten, die weitergehen- Neuro- und Handchirurgen sowie das trativen Erfordernisse umgesetzt. Auch der Diagnostik oder Behandlung Rückenmarkzentrum einbeziehen“, führt die Pflege der Notaufnahme hat sich bedürfen. „Das sind bei uns z. B. Perso- Projektleiter Mendel aus. Bereits rund schnell umstrukturiert und entsprechende nen mit einem entgleisten Blutdruck oder 100 Patienten wurden allein im ersten Personal- und Dienstpläne entwickelt. Blutzucker, was medikamentös behandelt Quartal des Jahres auf der neuen IAS Besonders erfreulich: Alle Mitarbeiter – und entsprechend überwacht werden behandelt, Tendenz steigend. in Pflege, Medizin und Administration – muss“, erläutert Dr. Dumpies. „Oder z. B. haben die Veränderungen positiv aufge- Patienten, die unter Alkoholeinfluss Herausforderung im Team gemeistert nommen und mit großem Engagement gestürzt sind und besonderer Fürsorge umgesetzt. Das war gerade in Corona- sowie spezieller Untersuchungen, bei- Doch zunächst galt es, einige vor allem Zeiten nicht selbstverständlich. Nun geht spielsweise eines Schädel-CT, bedürfen. strukturell-organisatorische Voraussetzun- es ans weitere Optimieren der vielfach Ihre Behandlung und Überwachung kön- gen zu schaffen: „Neben der Etablierung historisch gewachsenen Abläufe.“ nen wir auf der Aufnahmestation deutlich einer formalen Struktur mit der Notauf- besser umsetzen als im Rahmen der nahme als eigenständiger Einheit unter Die Mühe zahlt sich aus, sind sich die Notfallversorgung in der Notaufnahme.“ Leitung der Ärztlichen Direktion sind wir beiden Fachärzte sicher: Die Patienten Ziel der Behandlung auf der IAS ist es, die im Rahmen des Projektes dabei, unsere erfahren eine zügige Diagnosefindung Symptome der Erkrankung oder Verlet- Prozesse zu durchleuchten und Abläufe und leitliniengerechte Versorgung. Ärzte zung so zu verbessern, dass der Patient entsprechend zu optimieren. Nicht zu und Pflegende profitieren von wachsen- in die ambulante Versorgung entlassen vernachlässigen ist auch, dass der der Interdisziplinarität, die einzelnen Kli- werden kann. Dazu erstellt der zuständige Dokumentationsaufwand für Ärzte und niken von optimierten Patientenströmen. Facharzt einen individuellen Behandlungs- Pflegende gestiegen ist. Denn um dem Und die Notaufnahme von einer leis- plan für die nächsten 24 Stunden. Qualitätsstandard einer stationären tungsgerechten Vergütung. BERGMANNSTROST 11
HINTERGRUND Neurologische Frührehabilitation und traumatologische Reha auf einer Station Insbesondere für Schädel-Hirn-Verletzte und Schlaganfallpatienten ist ein möglichst früher Beginn der Rehabilitationsmaßnahmen von großer Bedeu- tung, um wieder ins bewusste Leben und die Selbstständigkeit zurückkehren zu können. Deshalb ist die fachübergreifende Frührehabilitation bereits seit 1999 fest am BG Klinikum Bergmannstrost etabliert. Mit der Einweihung einer dritten Station im Juni dieses Jahres geht das Haus nun neue Wege: Patienten der Frührehabilitation und der Komplexen Stationären Rehabilitation (KSR) nach schweren Unfällen profitieren von einer gemeinsamen Betreuung. Bei einer akuten Hirnschädigung, einem schweren Schlaganfall beispielsweise, können Betroffene von einer Minute zur nächsten ihre grundlegenden, alltäg- lichen Kompetenzen verlieren. Doch: Das Gehirn kann lernen sich anzupassen, Beeinträchtigungen zu kompensieren und sich auch Verlorenes neu anzueig- nen. Man bezeichnet diese Eigenschaft als die Neuroplastizität des Gehirns. Entscheidend ist ein frühestmöglicher Beginn entsprechender Reha-Maßnah- men. Am Bergmannstrost kommen dafür multidisziplinäre Teams aus Medizinern, Psychologen, Pflegekräften sowie spe- ziell ausgebildeten Physiotherapeuten, Ergotherapeuten und Logopäden zum Einsatz. Die Expertenteams der Abteilung für fachübergreifende Frührehabilitation betreuen die Patienten teilweise bereits Dr. Olaf Niederstraßer ist Facharzt für Neuro- Dr. Julia Troitsch, Oberärztin und Fachärztin für auf der Intensivstation und bis zu ihrer logie und Oberarzt der Frührehabilitation im Orthopädie und Unfallchirurgie, betreut den Entlassung. BG Klinikum Bergmannstrost. Bereich Komplexe Stationäre Reha. „Im Laufe der Jahre haben wir – wie tative Medizin am Bergmannstrost. Für „Frühreha 3“: Sie wurde gemeinsam von auch die Kostenträger – festgestellt, ihre Komplexe Stationäre Rehabilitation Neurologen und Rehabilitationsmedizi- dass der Bedarf insbesondere im Bereich für schwer verletzte Unfallpatienten nern konzipiert, gewissermaßen als der neurologischen Frührehabilitation stehen seit 2015 auf einer Akutstation gemeinsame Reha-Station. Denn auf der deutlich höher ist als die zur Verfügung 18 Betten zur Verfügung – „fast immer neuen Station ist nicht nur die neurolo- stehenden Kapazitäten“, erläutert musste auf zusätzliche Betten anderer gische Reha angesiedelt, sondern auch PD Dr. Kai Wohlfarth, Chefarzt der Klinik Stationen zurückgegriffen werden“, die Komplexe Stationäre Rehabilitation für Neurologie am BG Klinikum Berg- berichtet die zuständige Oberärztin für schwer mehrfach verletzte Unfall- mannstrost. „Unsere bis dato 42 Betten Dr. Julia Troitsch. patienten. haben für die Versorgung im südlichen Sachsen-Anhalt nicht mehr ausgereicht, Eine interdisziplinäre Im Behandlungsverlauf des BG-Heilver- sodass Krankenkassen und Berufsgenos- Rehabilitations-Station entsteht fahrens stellt die KSR den Übergang von senschaften ihre Patienten auch in den der akutstationären Behandlung in die benachbarten Bundesländern unterbrin- So entstand am Bergmannstrost eine Rehabilitation dar. Hier werden Patienten gen mussten.“ Eine sowohl für Mediziner Reihe von Ideen und Konzepten zur nach Mehrfachverletzungen, mit schwie- und Kostenträger als auch für Patienten Weiterentwicklung und Erweiterung der rigen Heilverläufen und nach Gliedma- und Angehörige wenig zufriedenstellende Frühreha. „Ein Neubau oder eine Koope- ßenverlusten versorgt. Eine regelmäßige Situation. Dank der dritten Frühreha- ration mit einem anderen Klinikum ärztliche Betreuung, umfangreiche Station verfügt der Bereich nun über waren im Gespräch. Insbesondere mit pflegerische, diagnostische und thera- 58 Betten. Blick auf die zeitliche Perspektive haben peutische Maßnahmen stehen hier im wir uns schließlich aber für eine Erweite- Vordergrund. Neben dem BG Klinikum Nicht ausreichende Kapazitäten – dieses rung im Bestand des Hauses entschie- Unfallkrankenhaus Berlin ist das halle- Problem kennen auch die Mitarbeiter den“, so Wohlfarth. Besonderheit der im sche BG Klinikum Bergmannstrost die der Klinik für Physikalische und Rehabili- Juni dieses Jahres eröffneten Station einzige Einrichtung im Osten Deutsch- 12 BERGMANNSTROST
HINTERGRUND lands, die die Komplexe Stationäre Rehabilitation durchführt – und das mit einem guten Ruf bei den Berufsgenos- senschaften, die ihre Versicherten gern zur qualitativ hochwertigen Betreuung ins Bergmannstrost schicken. Gemeinsames Ziel: Teilhabe am sozialen und beruflichen Leben ermöglichen Die KSR erfolgt nun auf der neuen Station gemeinsam mit den Patienten der Frühreha – eine gute Kombination, wie die Ärzte beider Kliniken bestäti- gen. „Wir arbeiten seit jeher mit den Kollegen Hand in Hand“, erklärt Dr. Olaf Niederstraßer, Oberarzt der Frühreha- bilitation. „Die KSR-Patienten haben infolge von schweren Arbeits- oder Verkehrsunfällen multiple Verletzungen Visite auf der Frühreha 3: Oberarzt Dr. Olaf Niederstraßer und Pfleger Lukas Müller (r.) begutach- oder Frakturen der Extremitäten erlitten, ten die Fortschritte von Patient Werner Tittel (66) aus Halle. Neurologin Dr. Beate Bertram kann zum Teil aber auch Wirbel- oder Schä- am mobilen Visitewagen die elektronische Patientenakte des Patienten einsehen und delverletzungen. In der Anfangsphase direkt Informationen und Daten eingeben. der Behandlung sehen wir sie daher häufig im Frühreha-Bereich. Je mehr Man teile ein gemeinsames Rehabilita- die die KSR anbietet. „Es macht absolut die Betroffenen kognitiv kompensieren tionsgrundverständnis, verfolge das Sinn, dass wir jetzt auf einer Station können, rückt dann der muskuloskelet- gleiche Ziel, bestätigt auch Dr. Christiane zusammengefunden haben.“ Chefarzt tale Bereich, das Körperliche, in den Anke, Leitende Oberärztin der Klinik für Wohlfarth kann sich bereits gemeinsame Vordergrund.“ Physikalische und Rehabilitative Medizin, Visiten vorstellen, Kollege Niederstraßer sieht große Lerneffekte – wovon beide Patientengruppen profitieren würden. Insbesondere für die im Prozess bereits weiter vorangeschrittenen Frühreha- Patienten bringe die gemeinsame Station einen bedeutenden psychologischen Vorteil mit sich: „Für die Betroffenen ist es enorm wichtig und hilfreich, auch auf der Station das Gefühl zu haben, dass sie in einer Reha und nicht mehr ge- meinsam mit Akutpatienten unterge- bracht sind.“ Auch baulich wurde dieser Gedanke unterstützt: So gibt es gemein- same Aufenthaltsräume für Patienten beider Bereiche. Alle Behandlungsformen des BG-Heilverfahrens unter einem Dach Neben der KSR bietet die Klinik für Physikalische und Rehabilitative Medi- zin unter ihrem Chefarzt Dr. med. Klaus Fischer auch alle weiteren BG-Rehabili- tationsverfahren an, die nahtlos in der Behandlung folgen: Berufsgenossen- schaftliche Stationäre Weiterbehand- lung (BGSW), Erweiterte Ambulante Physiotherapie (EAP) oder Arbeitsthera- peutische Verfahren (ABMR/TOR). So können die Versicherten bis zur Oberärztin Dr. Julia Troitsch (l.), Stationsärztin Angela Eisenkrämer (r.) und Annika Tuschek, Wiedereingliederung in das berufliche Medizinstudentin im Praktischen Jahr, bei der Visite mit Uwe Weiser. Nach einer Amputation und soziale Umfeld umfassend betreut des Unterschenkels ist er zur Anpassung einer Exoprothese auf der Station. werden. BERGMANNSTROST 13
AKTUELL Die Arbeiten am Erweiterungsbau auf dem Außengelände des Bergmannstrost schreiten planmäßig voran, im Sommer beginnt der Innenausbau. Rund drei Millionen Euro investieren das BG Klinikum Bergmannstrost und die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) in den Neubau. Vorreiterrolle: Moderne Rettungswache mit Dekontaminationsbereich entsteht Zum Jahresende wird das BG Klinikum Bergmannstrost Halle seinen Erweiterungsbau einweihen. Dort wird auch die neue Rettungswache ihren Platz finden. Gegenüber der Notaufnahme entsteht auf einer Grundfläche von 800 Quadratmetern ein zweistöckiges Gebäude mit 18 Räumen sowie Sanitär- und Technikbereichen. Coronabedingte Verzögerungen gibt es bei den Bauarbeiten nicht. Bald kann der Innenausbau beginnen. Vorgesehen sind Schulungs-, Aufent- Personen möglich – etwa nach chemi- als überregionales Traumazentrum vor- halts-, Ruhe- und Umkleideräume für schen, biologischen oder radioaktiven erst das einzige Krankenhaus in Halle den Rettungsdienst und die Mitarbeiter Unfällen. Ebenso können die Räumlich- sein, das über eine solche Möglichkeit des BG Klinikums Bergmannstrost. In der keiten nach einem Massenunfall oder im verfügt. In einem speziell dafür einge- beheizten Garage mit Schnellöffnungs- Katastrophenfall zur Triagierung und Ver- richteten Raum kann im Katastrophenfall toren können fünf Rettungsfahrzeuge sorgung vieler Patienten gleichzeitig ge- eine Leitstelle für die Koordination ein- witterungs- und zugriffgeschützt unterge- nutzt werden.“ Das Bergmannstrost wird gerichtet werden. bracht werden. Die neuen Räumlichkei- ten ermöglichen kurze Alarmwege zu den Einsatzfahrzeugen. Auch ein Wasch- platz und Desinfektionsmöglichkeiten für Fahrzeuge und Ausrüstung werden vor- handen sein. Beim offiziellen ersten Spatenstich am 25. Februar dieses Jahres würdigte Dr. Bernd Wiegand, Oberbürgermeister der Stadt Halle, das Bergmannstrost als einen „seit jeher starken und engagier- ten Partner für die Stadt. Das Haus bie- tet herausragende Bedingungen in der Gesundheitsversorgung der Region. Alle Rettungskräfte wünschen sich neue Rettungswachen – und diese hier er- reicht ein neues Niveau und ist ein An- fang für alle anderen Rettungswachen.“ Geschäftsführer Thomas Hagdorn erklärt die Besonderheiten des Gebäudes: Beim Spatenstich (v. l.): Geschäftsführer Christian Dreißigacker. Christian Voß, Vorsitzender der „Nach Fertigstellung ist im Neubau bei Gesellschafterversammlung, Oberbürgermeister Dr. Bernd Wiegand, Geschäftsführer Thomas Bedarf auch die Dekontamination von Hagdorn, Abteilungsleiter Bau Marcel Naumann und Mitarbeiter der beteiligten Baufirmen. 14 BERGMANNSTROST
VORGESTELLT Vom Physiotherapeuten zum Therapiedirektor: Dr. Daniel Kuhn Dr. Daniel Kuhn verstärkt als Therapiedirektor seit Juli dieses Jahres die Klinikleitung des Bergmannstrost. Die Position wurde neu geschaffen und unterstreicht damit die Rolle der Therapie als vierte Säule des BG Klinikums. Mit dem promovierten Physiotherapeuten fiel die Wahl auf einen erfahrenen Kollegen: Seit 20 Jahren gehört der gebürtige Dessauer zum Team der Berg- mannströstler, hat hier den Beruf des Physiotherapeuten von der Pike auf erlernt und sich über die Jahre weiterqualifiziert. „Ich bin jemand, der nicht so schnell zu- frieden ist. Ich bin hungrig auf Neues, will etwas gestalten“, sagt Dr. Daniel Kuhn über sich selbst. Das Leuchten in seinen Augen verrät: Der 44-Jährige meint, was er sagt. So verwundert es nicht, dass der Sohn zweier Mediziner nicht den vorgezeichneten Berufsweg einschlagen, sondern seinen eigenen fin- den wollte. Dieser führte Kuhn über klei- nere Umwege in die Physiotherapie und ans Bergmannstrost, wo er im Jahr 2000 im Zentrum für Rückenmarkverletzte seine Karriere begann. Galt seinerzeit die Physiotherapie noch als klassischer Ausbildungsberuf, strebte Kuhn nach akademischer Weiterbildung, absolvierte erfolgreich ein berufsbegleitendes Stu- dium zum Diplom-Physiotherapeuten und erlangte 2013 schließlich sogar den Doktortitel auf dem Gebiet der Gesund- „Ich fühle mich als Bergmannströstler – und möchte etwas zurückgeben“: Dr. Daniel Kuhn hat heits- und Pflegewissenschaften. vor 20 Jahren als Physiotherapeut am Bergmannstrost begonnen. Heute ist er Therapiedirektor. „Ich bin sehr dankbar, dass mir durch das Bergmannstrost immer die Möglich- Sinne des Hauses und der Patienten- misierung der Therapieberufe ergibt sich keit gegeben wurde, mich weiterzuent- betreuung funktioniert – fachlich, ethisch- für diese eine andere, neue Form der wickeln“ sagt Kuhn und fügt an: „Ich medizinisch, aber natürlich auch wirt- Verantwortung.“ Und dafür braucht hoffe, ich habe jetzt als Therapiedirektor schaftlich.“ Dabei braucht das hallesche es entsprechende Strukturen. „Mit der die Chance etwas zurückzugeben.“ Unfallkrankenhaus den Vergleich innerhalb Schaffung des Therapiedirektorats inner- der BG Kliniken nicht zu scheuen: „In den halb der Klinikleitung – neben der Breites Therapiespektrum – Vergleichsdaten des Verbunds wird die Geschäftsführung, dem Ärztlichen und das will gut koordiniert sein! Therapie am Bergmannstrost von den Pflegedirektorat – hat sich das Haus zur Patienten in vielen Kategorien am besten Rolle der Therapie bekannt und ermög- Als Therapiegesamtleiter steuert Kuhn bewertet. Das macht mich sehr stolz.“ licht uns, mehr Veranwortung zu über- bereits seit 2011 den mittlerweile 130 Zu verdanken sei das vor allem dem The- nehmen“, zeigt sich Kuhn erfreut. Mitarbeiter starken Therapiebereich am rapie-Team, betont Dr. Kuhn. „Wir haben Nach dem BG Klinikum Hamburg ist das Bergmannstrost. „Therapie und Rehabili- hier tolle Mitarbeiter, die extrem motiviert Bergmannstrost die zweite Einrichtung tation werden am Bergmannstrost sehr sind und auch offen und konstruktiv an im Verbund, die diesen Schritt geht. intensiv durchgeführt, unser Therapie- Veränderungen herangehen.“ Weiteres zentrales Thema für den frisch spektrum ist mit Physio- und physika- gebackenen Therapiedirektor: Der Gene- lischer Therapie, Sporttherapie und Der Anspruch: Zusammenarbeit rationswechsel ist in der Therapie voll Logopädie, Ergo- und Arbeitstherapie am Patienten auf Augenhöhe im Gange. Zugleich wächst der Bedarf an sowie dem Rückenkolleg sehr breit“, geschulten Fachkräften, beispielsweise berichtet Kuhn und beschreibt die sich Die wissenschaftliche Reflexion der the- in der Logopädie. „Es ist spannend, daraus ergebenden Herausforderungen: rapeutischen Arbeit weiter voranzutrei- diesen Prozess mitzugestalten. Dabei ist „Da wir einen extrem vernetzten Arbeits- ben, ist Kuhn ein großes persönliches die Gewinnung aber nur ein Aspekt. prozess haben, ist es sehr wichtig, dass Anliegen. Dafür engagiert er sich auch in Gerade auf die Bindung unserer Mitar- die verschiedenen Teilbereiche gut inein- verschiedenen Arbeitsgruppen auf Ebene beiter müssen wir künftig besonderes andergreifen und das Zusammenspiel im des BG-Klinikverbunds. „Mit der Akade- Augenmerk legen.“ BERGMANNSTROST 15
PANORAMA „Das ist keine Kampagne, die am Reißbrett entstanden ist“ Wer in den vergangenen Wochen mit offenen Augen durch Halle gestreift ist, konnte die blauen Farbakzente vielerorts erkennen. Bergmannstrost-Blau. Mit einer groß angelegten Kampagne wirbt das BG Klinikum in der Saalestadt und der Region sowie online seit Februar um Pflegekräfte. Entwickelt haben die Kampagne aber nicht etwa ausgefuchste Werbe-Profis, sondern vor allem die, um die es geht: unsere Pflegenden. „Wenn ich an der Ampel stehe und mich auf der Straßenbahn vorbeifahren sehe – das ist auch heute noch ein bisschen un- gewohnt“, scherzt Robert von der Heyde. Dabei dreht die Tram mit seinem Antlitz bereits seit Februar dieses Jahres ihre Runden durch die Saalestadt. Warum? Der erfahrene Pfleger und Stationsleiter der Allgemeinchirurgie ist einer der „Bot- schafter“, die im Rahmen der aktuellen Bergmannstrost-Kampagne zur Personal- gewinnung mit ihrem Gesicht und ihrem Namen für eine Pflegekarriere im Haus werben. Fachkräftesituation stellt auch das Bergmannstrost vor Herausforderungen „Natürlich bekommen auch wir im Berg- mannstrost den Fachkräftemangel im Pflegebereich zu spüren“, berichtet Schon entdeckt? Drei Straßenbahnen mit Motiven aus Arbeit und Leben der Pflegekräfte am Christian Malordy, Leiter der Unterneh- Bergmannstrost rollen mittlerweile durch Halle. Foto: Robert Wendtlandt, Salzstadt Halle menskommunikation. „Dabei ist gerade im Zuge der Umbaumaßnahmen und der zweite Intensivstation (siehe Beitrag nahmen zu entwickeln. Neben Geschäfts- Erweiterung im Bereich unserer ITS und S. 10) im Herbst des vergangenen Jahres führung, Pflegedirektion, Kommunikation IMC der Bedarf an qualifizierten Kollegen auch eine Projektgruppe zusammen, um und Personalbereich durften da selbst- noch gewachsen.“ So fand sich mit eine Recruiting-Strategie und entspre- verständlich auch Robert von der Heyde Beginn der Baumaßnahmen für die neue, chende Kommunikationsideen und -maß- und seine Stationsleiterkollegen nicht Stationsleiter Robert von der Heyde zögerte nicht, als Gesichter für die Recruiting-Kampagne gesucht wurden. Beim Shooting im November stellte er sich den herbstlichen Temperaturen. 16 BERGMANNSTROST
PANORAMA Maria und Felix Schmidt arbeiten beide als Pflegekräfte im Bergmannstrost. Dank flexibler Arbeitszeitmodelle bekommen sie Arbeit und Familienleben gut unter einen Hut. Für das Kampagnen-Shooting ging es natürlich auf den Lieblingsspielplatz der Familie. fehlen. Unterstützt von einer Werbe- Namen, Gesicht und Geschichte einbrin- bote finden“, erläutert Christian Malordy. agentur verständigte sich die Runde gen wollten. Das ist ein großer Vertrau- Die eigens eingerichteten Instagram- und über gemeinsame Werte und Botschaf- ensbeweis“, fasst Pressesprecher Malordy Facebook-Kanäle erlauben Blicke hinter ten, diskutierte, wie der Personalbedarf zusammen. „Wir wollten ja auch, dass es die Kulissen des Klinikbetriebs. Flyer, in der Pflege gedeckt werden kann. „Das losgeht, wollten ein Zeichen setzen, unser City Cards und Plakate rufen im Stadtge- ging ziemlich schnell und einvernehm- eigenes, besonderes Zeichen“, fügt Sta- biet zur Bewerbung am Bergmannstrost lich“, erinnert sich Robert von der tionsleiter von der Heyde an. auf, Anzeigen in Tageszeitungen und Fach- Heyde, der bereits seit 21 Jahren dem zeitschriften runden das Paket ab. Bergmannstrost die Treue hält. „Wir Karriereportal, Social Media, Anzeigen, wollten eine Kampagne, die eigenstän- Tramwerbung und mehr „Ich habe bislang nur positives Feedback dig und authentisch ist, unsere Werte zur Kampagne bekommen“, freut sich transportiert und sich von den Aktivitä- Dabei ist die Werbung an und in Straßen- Botschafter von der Heyde. „Vor allem ten der anderen Häuser in der Stadt und bahnen nur ein Teil der Kommunikations- dazu, dass es eine auffallend positive der Region abhebt.“ Ganz bewusst habe maßnahmen, die die Projektgruppe Interpretation von Pflegekräften ist.“ man sich entschieden, nicht auf markige erdacht hat. „Wir haben ein eigenes Kar- Auch in den Bewerberzahlen mache sich Versprechen wie Wunschdienstpläne riereportal, www.teambergmannstrost.de, das bereits deutlich. „Wir als Allgemein- oder Wechselprämien zu setzen. Sondern entwickelt, auf dem sich die Geschichten chirurgie sind zum Beispiel inzwischen auf Inhalte: die sehr guten Arbeitsbedin- unserer Botschafter in Wort und Bild sowie voll besetzt. Das ist das schönste Zei- gungen, die Spitzenmedizin und -pflege, natürlich auch die aktuellen Stellenange- chen, dass das Team bekommen kann.“ die Möglichkeiten zur persönlichen Wei- terentwicklung und das familiäre Klima. Pflege ist „Leistung fürs Leben“ So entstand die Idee, unter dem Claim „Leistung fürs Leben“ die eigenen Mitar- beiter als Botschafter ins Rennen zu schicken – in Wort, Bild und Film. „Das Leitmotiv ‚Leistung fürs Leben‘ hat für uns zwei Ebenen“, erzählt von der Heyde. „Zum einen natürlich die medizinische und pflegerische Leistung, die hier am Bergmannstrost tagtäglich auf höchstem Niveau erbracht wird. Zum anderen aber auch, dass sich Beruf und Privatleben für uns sehr gut vereinbaren lassen.“ Und so stehen die Lebensereignisse der Mitarbei- ter im Zentrum der Kampagne. „Erfreu- licherweise war es überhaupt kein Problem, Kolleginnen und Kollegen zu Auf dem Karriereportal www.teambergmannstrost.de geben Maik Oswald, Mitarbeiter der finden, die sich für die Kampagne mit Intensivstation, und seine Kollegen Einblicke in die Pflegearbeit am Bergmannstrost. BERGMANNSTROST 17
MVZ-SPRECHSTUNDEN Sprechstunden im Medizinischen Versorgungszentrum Bergmannstrost gGmbH Merseburger Str. 181 · 06112 Halle • Zentrale Terminvergabe über Telefon (0345) 132 - 72 38 Montag 8.00 bis 13.00 Uhr und 14.00 bis 16.00 Uhr Dienstag 8.00 bis 13.00 Uhr und 14.00 bis 18.00 Uhr Mittwoch 7.30 bis 13.00 Uhr Donnerstag 7.30 bis 13.00 Uhr und 14.00 bis 18.00 Uhr Freitag 8.00 bis 12.30 Uhr und nach Vereinbarung Chirurgische Praxis Dr. med. Ralf Großstück, Facharzt für Chirurgie, Facharzt für Unfallchirurgie und Orthopädie Gelenksprechstunde Montag 8.00 bis 13.00 Uhr und nach Vereinbarung Handchirurgische Sprechstunde Montag 8.00 bis 16.00 Uhr und nach Vereinbarung Dr. med. Ina Nietzschmann, Fachärztin für Chirurgie, Fachärztin für Plastische und Ästhetische Chirurgie Orthopädische Praxis Dr. med. Lisa Marie Schöneberg, Fachärztin für Orthopädie und Unfallchirurgie, Manuelle Medizin und Osteopathie, Spezielle Schmerztherapie Wirbelsäulensprechstunde Dienstag 8.00 bis 16.00 Uhr und nach Vereinbarung Dr. med. Florian Wuthe, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie Neurochirurgische Praxis Mo. bis Fr. 8.00 bis 13.00 Uhr und nach Vereinbarung Dr. med. Anja Glien, Fachärztin für Neurochirurgie Montag zusätzlich 14.00 bis 16.00 Uhr Dr. med. Bodo-Christian Kern, Facharzt für Neurochirurgie Dr. med. Peter Stosberg, Facharzt für Neurochirurgie Neurologische Praxis Réka Corterier, Fachärztin für Neurologie Thiemo Fiedler, Facharzt für Neurologie Außenstellen Allgemeinmedizinische Praxis Cloppenburger Str. 32 • 06126 Halle • Telefon (0345) 548 0215 Beate Pohl-Läster, Fachärztin für Allgemeinmedizin Montag 8.00 bis 12.00 Uhr und 13.00 bis 15.00 Uhr Dienstag 8.00 bis 12.00 Uhr und 15.00 bis 18.00 Uhr Mi. bis Fr. 8.00 bis 12.00 Uhr und nach Vereinbarung Internistische Hausarztpraxis Unstrutstr. 1 • 06122 Halle • Telefon (0345) 804 5248 Nansalmaa Baasai, Fachärztin für Innere Medizin (hausärztlich tätig) Dr. med. Nicola Ernst, Fachärztin für Innere Medizin (hausärztlich tätig) Nicole Knauf, Fachärztin für Innere Medizin Montag 8.00 bis 12.00 Uhr Dienstag 8.00 bis 12.00 Uhr und 14.00 bis 18.00 Uhr Mittwoch 8.00 bis 12.00 Uhr Donnerstag 8.00 bis 12.00 Uhr und 15.00 bis 18.00 Uhr Freitag 8.00 bis 11.00 Uhr 18 BERGMANNSTROST
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