Pfarrnachrichten - September 2021 - der katholischen Kirchengemeinde Heilige Familie - Augustinus Berlin

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Pfarrnachrichten - September 2021 - der katholischen Kirchengemeinde Heilige Familie - Augustinus Berlin
Pfarrnachrichten
der katholischen Kirchengemeinde Heilige Familie

  Sankt Augustinus               Heilige Familie
 Dänenstraße 17 - 18             Wichertstraße 23
       10439 Berlin              10439 Berlin

              September 2021
Pfarrnachrichten - September 2021 - der katholischen Kirchengemeinde Heilige Familie - Augustinus Berlin
Pfarrnachrichten September 2021

                                   Inhalt
Das Wort des Pfarrers                                               S. 3
Seniorenbegegnungsstätte; Tauferinnerung                            S. 4
Der Kirchenbauverein St. Augustinus lädt ein                        S. 5
Die Jehmlich-Orgel in St. Augustinus                                S. 6-7
Gemeindefest in Heilige Familie; Gemeindeausflug                    S. 7
Der besondere Abend: Philipp Veits Religion                         S. 8
„Pfarrnachrichten“ trifft: Dr. Regina Flemming                      S. 9-11
RKW; Kurt-Huber-Kreis                                               S. 11
Geburtstage, Taufen, Verstorbene                                    S. 12
Besondere Termine im September                                      S. 13
Kinderseite                                                         S. 14
Seite für die Jugend                                                S. 15
Kaffeetrinken mit den Schwestern                                    S. 16-17
Fratelli tutti (8. Kapitel)                                         S. 18-19
Denken – das größte Vergnügen?                                      S.20
Phoebe von Kenchreä                                                 S. 21-22
Meine Lieblingsbücher: Krokodil im Nacken                           S. 23-24
Die Leseratte                                                       S. 25
Institutionen der Gemeinde - Impressum                              S. 26
Ansprechpartner und Adressen                                        S. 27
Gottesdienstordnung                                                 S. 28

                        Wir gehen mit unserer Erde um,
                als hätten wir noch eine zweite im Kofferraum.
                             Jane Fonda, 1970 (!)

              Gebetsmeinung des Heiligen Vaters im September

                Beten wir, dass wir alle mutige Entscheidungen
    für einen einfachen und umweltbewusst nachhaltigen Lebensstil treffen
                    und uns über die jungen Menschen freuen,
                        die hierin ganz entschieden leben.
       ———————————————————————————
Vielen Dank für Ihren Beitrag zu den Sonderkollekten im August:
Für die Flutopfer in unserem Land: etwa 2.500 €.
Für die Nothilfe in der Hungersnot in Madagaskar: 2.692 €.

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Pfarrnachrichten - September 2021 - der katholischen Kirchengemeinde Heilige Familie - Augustinus Berlin
Pfarrnachrichten September 2021

Liebe Schwestern und Brüder, liebe Gäste,
in der damaligen Sowjetunion wurde seit 1962 ein Gebet verbreitet und dem
Schriftsteller Alexander Solschenizyn zugeschrieben: „Wenn selbst die geschei-
testen Leute nicht mehr weiter sehen als bis zum heutigen Abend und nicht wis-
sen, was morgen zu tun ist – du sendest mir die klare Gewissheit, dass du da bist
und dass du am Werk bist, damit nicht alle Wege des Guten versperrt sind.“ Die
anhaltende Pandemie, Naturkatastrophen, die Geschehnisse in Afghanistan…
haben uns neu erfahren lassen, dass unsere Vorstellungen von der Machbarkeit
und Planbarkeit des Lebens und der Welt nicht halten. Das Gebet gibt die Zuver-
sicht des glaubenden Menschen wieder: Gott ist dennoch da; er trägt uns und
zeigt Wege des Guten; aber er ist nicht der Garant unseres Wohlbefindens und
unserer Erfolge, selbst wenn sie in unseren Augen hilfreich wären.
Vielleicht müssen wir das neu lernen: vom Morgen bis zum Abend leben. Am
Morgen fragen: Gott, wozu rufst du mich heute? Was darf ich heute tun? Und
am Abend: Gott, wo warst du heute? Wo bist du mir begegnet, hast mich heraus-
gefordert oder beschenkt? Was nehme ich aus diesem Tag mit in den nächsten?
In einem Gebetbuch fand ich folgenden Text:
Du täuschst dich, wenn du meinst,
dein Weg könnte ohne Windungen verlaufen.
Du täuschst dich, wenn du meinst,
der Weg verliert sich, weil so viele Dinge
dich nicht sehen lassen, wohin er führt.
Wenn du meinst, der Weg sei lang genug gewesen,
du könntest dich hinsetzen, ausruhen und schlafen,
täuschst du dich.
Wenn du meinst, du seiest in einer Sackgasse,
und es erwarte dich niemand am Ende des Weges,
täuschst du dich erst recht.
Du täuschst dich ebenso, wenn du meinst,
ein Gott müsse den Weg unter deinen Füßen glätten.
Du täuschst dich auch, wenn du meinst,
die anderen würden einen weniger holprigen
und mit Steinen besäten Weg gehen als du.
Geh, lass dich von dem führen, was für dich wesentlich ist!
Geh deinen Weg, und wenn du kannst, pfeife und singe.
Bleib unterwegs!
Herzlich danke ich für die vielen Glückwünsche und Gaben zum 60. Geburtstag,
vor allem für das so wunderbar gestaltete Buch. Nach den Sommerferien lade
ich ein, mit unserer Gemeinde den Weg weiter zu gehen. Die beiden Kirchweih-
feste geben Gelegenheit zum Miteinander. Jede, jeder ist ein kleiner Teil, der
sonst fehlen würde. Gemeinsam mit den Mitarbeitern grüßt Sie
                                        Ihr Pfarrer Dr. Michael Höhle
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Pfarrnachrichten - September 2021 - der katholischen Kirchengemeinde Heilige Familie - Augustinus Berlin
Pfarrnachrichten September 2021

                 In der Seniorenbegegnungsstätte
                            tut sich wieder was
Unser Seniorenvormittag
findet ab September wieder                             Das Gestern ist fort.
jeden 2. Mittwoch im Monat statt.                      Das Morgen nicht da.
Wir beginnen mit der Heiligen Messe um 9 Uhr.            Leb also heute.
Der Kreis 60+
trifft sich am Mittwoch, dem 1. September um 10 Uhr
zum Spaziergang am Insulaner.
Treffpunkt: S-Bahnhof Gesundbrunnen, S2 Ri. Teltow (etwa Mitte des Zuges)

Das Seniorenfrühstück
findet statt am Mittwoch, dem 8. September um 9 Uhr.

Das Bibelgespräch
findet statt am Mittwoch, dem 15. September um 15 Uhr .
(Textstelle Mk 9,30-37)

Alle unsere Treffen sind vorbehaltlich aktueller Bestimmungen
wegen der Pandemie.

                                            Tauferinnerung
                               Pandemiebedingt fiel die Tauferinnerung im
                               letzten Jahr aus. Alle Familien, in denen seit
                               dem Herbst 2019 in unserer Gemeinde oder in
                               einer anderen Kirche ein Kind getauft wurde,
                               sind herzlich zur
                               Tauferinnerung am Sonntag,
                               dem 5. September, eingeladen.
                               Die Eltern stellen sich mit ihrem Kind/ihren
                               Kindern im Gottesdienst um 10.30 Uhr im
                               Pfarrgarten Heilige Familie vor und können
                               sich anschließend begegnen.
                               Bei ungünstigem Wetter wird der Gottesdienst
                               in der Kirche und im Pfarrsaal stattfinden.

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Pfarrnachrichten - September 2021 - der katholischen Kirchengemeinde Heilige Familie - Augustinus Berlin
Pfarrnachrichten September 2021

  Der Kirchenbauverein von St. Augustinus lädt auch dieses
                          Jahr
                 wieder herzlich ein zum
               Tag des offenen Denkmals - 2021
    am Samstag, dem 11. September in St. Augustinus, Dänenstr. 17
       Die Kirche wird geöffnet sein von 10.00 Uhr bis 16.00 Uhr
            Führungen sind um 11.00 Uhr und 14.00 Uhr
                                Bernd Krenz (Kirchenbauverein St. Augustinus)

                    Sonntag, 12. September
              93. Kirchweihfest in St. Augustinus
Unser diesjähriges Kirchweihfest feiern wir am 12. September - natürlich
coronakonform.
Bei gutem Wetter beginnen wir um 10.00 Uhr den Festgottesdienst auf
dem Gelände hinter der Kirche. So dürfen wir als Gemeinde auch singen.
Unser Kirchenchor wird den Gottesdienst bereichern. Die Studierendenge-
meinde und die Indonesische Studentenfamilie sind eingeladen mitzufeiern.
Unser Firmkurs stellt sich vor. Nach dem Gottesdienst wollen wir auf dem
Hof rund um den Brunnen in kleinem Rahmen feiern. Auf das Blasorchester
Zehlendorf müssen wir leider auch in diesem Jahr verzichten. Für Essen und
Getränke ist gesorgt.
Kuchenspenden sind erwünscht, da die Stücke ausgegeben werden kön-
nen. Die Schlussandacht wird gegen 14:00 Uhr sein. Wir freuen uns, Sie
alle gesund wieder zu sehen.
                                           Joachim Liebisch (Kolpingfamilie),
                                Bernd Krenz (Kirchenbauverein St. Augustinus)

            Tag der Orgel 2021 in St. Augustinus
                          (s. Beitrag auf Seite 6)
In der Augustinus-Kirche wird um 15.00 Uhr und 17.00 Uhr die Orgel mit
Klangbeispielen vorgestellt (W. Habel). Kinder sind willkommen.
Bei Bedarf wird jeweils anschließend der Kirchbau erläutert (B. Krenz). Um
20.00 Uhr wird der Orgeltag 2021 mit Orgelmusik (M. Hasenleder, W. Flü-
gel, W. Habel), Gedanken und Gebeten (Pfr. Höhle) ausklingen.

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Pfarrnachrichten - September 2021 - der katholischen Kirchengemeinde Heilige Familie - Augustinus Berlin
Pfarrnachrichten September 2021

      Die Jehmlich-Orgel in der St.-Augustinus-Kirche -
                   Instrument des Jahres
                              Orgeln werden nicht nur wegen ihrer meist kunst-
                              voll gestalteten Frontansicht, sondern auch wegen
                              ihrer zart-lieblichen Tonmalerei und zugleich auch
                              gewaltigen Klangfülle als „Königin der Instrumen-
                              te“ bezeichnet. Eine ausgefeilte Technik ermög-
                              licht es, eine Vielzahl von Metall- und Holz-
                              Pfeifen in höchst unterschiedlichen Klangfarben
                              ertönen zu lassen. Orgelbau und Orgelmusik in
                              Deutschland gehören daher seit Dezember 2017
                              zum immateriellen UNESCO-Kulturerbe der
                              Menschheit. Das Jahr 2021 steht bundesweit im
                              Zeichen der Orgel; der Höhepunkt des Orgeljahres
                              2021 findet am Wochenende 11./12. September
                              statt. In Berlin wurden vom Landesmusikrat elf
                              Orgeln im Prenzlauer Berg als „Instrument des
                              Jahres“ ausgewählt- die Jehmlich-Orgel in der Au-
                              gustinus-Kirche gehört dazu.
Über die zweimanualige Jehmlich-Orgel aus Dresden wurde zu ihrem 40. Jubilä-
um 2013 schon berichtet. Sie hatte damals eine alte, nicht mehr ordentlich spiel-
bare Orgel ersetzt. Mit ihrem schönen Orgel-Prospekt in Form von Engelsflü-
geln fügt sie sich würdig in den expressionistischen Kirchenraum ein. Aber auch
der klangliche Charakter wird von Experten als besonders wertvoll bewertet. So
schreibt Dr. Hiller, Musikwissenschaftler und Organist im Konzerthaus Berlin,
über die Augustinus-Orgel: „In der Fülle der
Klangfarben und ihrer edlen Intonation gehört
dieses Instrument zweifellos zu den schönsten
Orgeln des katholischen Berlins und erfreut
sich bei den hier amtierenden Organisten, aber
auch bei der die Gottesdienste feiernden Ge-
meinde … zu Recht anhaltender Beliebt-
heit“ (www.landesmusikrat-berlin.de/
orgelmap/). Dem Lob möchte ich hinzufügen,
dass die herausragende sächsische Orgelbau-
kunst ein nahezu störunanfälliges Instrument
hervorgebracht hat, das in seinen 48 Dienst-
jahren außer zwei großen Durchsichten und
einer Reinigung keine nennenswerten Repara-
turen erforderte.
Anlässlich des „Tages der Orgel“ am

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Pfarrnachrichten - September 2021 - der katholischen Kirchengemeinde Heilige Familie - Augustinus Berlin
Pfarrnachrichten September 2021

                             12. September wird es in St. Augustinus nach dem
                             Kirchweihfest um 15.00 Uhr und um 17.00 Uhr
                             Orgelführungen mit Klangbeispielen geben. Die
                             Besucher werden erfahren, wie ein rein mechani-
                             sches Instrument funktioniert, wie es hinter den
                             Kulissen aussieht, wie die Töne entstehen und mit
                             welchen Tricks man der Orgel die unterschiedli-
                             chen Klangstrukturen entlocken kann. Dies dürfte
                             auch für die jüngere Generation, die Blockflöten,
                             Trompeten und Posaunen kennt, spannend sein.
                             Am Abend des 12. September wird um 20.00 Uhr
                             der Orgeltag mit Orgelmusik, Gedanken und Ge-
                             beten mit Pfarrer Höhle sowie Maria Hasenleder,
                             Wolfgang Flügel und Wolfgang Habel an der Or-
                             gel ausklingen.
                                                               Wolfgang Habel

       Kirchweih- und Gemeindefest in Heilige Familie
                     am 26. September
Wir laden herzlich zum Festgottesdienst um 10.30 Uhr im Pfarrgarten und zur
anschließenden Begegnung ein. Bitte bringen Sie Kuchen mit. Unser neuer Erst-
kommunionkurs stellt sich vor.

            Ausflug zur Heiligen Familie Lichterfelde
                         am 3. Oktober
Am Tag der deutschen Einheit laden wir zu
einem Sonntagsausflug zur anderen Heiligen
Familie in der Kornmesserstraße 2 ein. Die
Kirche wurde 1902/04 vom Architekten
Christoph Hehl erbaut, von dem auch unsere
Nachbarkirche Herz Jesu stammt. Vor dem
Mauerbau bestand eine Partnerschaft zwischen
der Heiligen Familie in Lichterfelde und unse-
rer Gemeinde. Auf dem großen Pfarrgrund-
stück können wir einander begegnen und auf
diese Weise für die Einheit danken.
Wir bitten um Kuchenspenden.
Treffpunkt: 14 Uhr S-Bahnhof Schönhauser
Allee
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Pfarrnachrichten - September 2021 - der katholischen Kirchengemeinde Heilige Familie - Augustinus Berlin
Pfarrnachrichten September 2021

        Das Kreuz im Kolosseum: Philipp Veits Religion
                    Der besondere Abend im September
Wir möchten die im letzten Herbst unterbrochene
Reihe der Besonderen Abende fortsetzen und
laden herzlich zu einem kunstgeschichtlichen
Thema ein. Im Zentrum des Vortrages steht das
Gemälde Die Religion des Nazareners Philipp
Veit (1793-1877), Sohn der Schriftstellerin
Dorothea Schlegel (geb. Mendelssohn). Entste-
hungsumstände, Bedeutungsgehalt und Rezepti-
on des Bildes, das seit fast hundert Jahren in der
Berliner Alten Nationalgalerie aufbewahrt wird,
sollen dabei näher beleuchtet werden. Erstmals
präsentiert wurde es auf einer Leistungsschau
deutscher Künstler in Rom im Jahr 1819, mit der
sich weitreichende Hoffnungen auf Förderung
durch das österreichische Kaiserhaus verbanden.
Die Bildidee der inmitten der Ruinen des Kolos-
seums thronenden Personifikation mit Kreuz,
Palmzweig und Marterwerkzeugen übernahm der
Maler aus seiner kurz zuvor für das päpstliche Museo Chiaramonti ausgeführten
Freskolünette, welche die Instandsetzung des flavischen Amphitheaters unter
Pius VII. feiert. Veit wusste aber bereits dieser Darstellung einen religiösen Er-
neuerungsgedanken einzuschreiben, den er in seinem Leinwandgemälde pro-
grammatisch zuspitzte. Dass die Religion trotz ihres unübersehbaren Bekennt-
nischarakters auch vom damaligen Berliner Publikum positiv aufgenommen
wurde, verdankt sie zweifellos ihrer schlichten und abgeklärten, sichtlich von
Raffael inspirierten Formen- und Symbolsprache. Mit seiner modernen Allego-
rie im Gewand der Hochrenaissance prägte Veit ein im 19. Jahrhundert höchst
erfolgreiches Bildkonzept.

Referent:          Dr. Heiko Damm (Mainz/Berlin)
Wann und wo?       Donnerstag, 23. September, 20.00 Uhr,
                   im Pfarrsaal Heilige Familie

                                Witz des Monats
 Zwei kleine Engel fliegen durch den Himmel. Fragt der eine den anderen:
 „Sag mal, weißt du, wie morgen das Wetter wird?“ Der andere antwortet: „Ich
 glaube, es wird wolkig.“ Darauf der erste: „Gott sei Dank, dann können wir
 uns endlich mal wieder hinsetzen.“

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Pfarrnachrichten - September 2021 - der katholischen Kirchengemeinde Heilige Familie - Augustinus Berlin
Pfarrnachrichten September 2021

        „Pfarrnachrichten“ trifft: Dr. Regina Flemming
                          Liebe Frau Flemming,
                          Sie sind Mitglied des Kirchenvorstandes. Seit wann
                          gehören Sie zur Pfarrei „Heilige Familie“?
                          Ich bin auf dem Pfarreigebiet geboren, in „Heilige Fa-
                          milie“ getauft, bin hier zur Erstkommunion gegangen
                          und gefirmt worden. Ich war Jugendsprecherin und bin
                          zeitweise, wie es später mit Beruf und Familie verein-
                          bar war, auch schon im Kirchenvorstand gewesen. Jetzt
                          vertrete ich im Kirchenvorstand die Anliegen unserer
                          beiden Kitas.
Was schätzen Sie besonders an unserer Gemeinde?
Da ist vieles: Wir haben einen engagierten und authentischen Pfarrer. Ich freue
mich auf die Sonntagsgottesdienste, die ich meist um 10.30 Uhr mitfeiere. Die
Gemeinde macht das Bestmögliche aus der gegebenen Situation, auch jetzt in
Corona-Zeiten. Im Lockdown im Frühjahr 2020 hatten wir die offene Kirche,
die stillen Andachten und seit Mai 2020 bei gutem Wetter die Gottesdienste im
Freien. In „Heilige Familie“ gibt es viele interessante Veranstaltungen und Initi-
ativen. Zum Beispiel die Besonderen Abende, an denen Gemeindemitglieder
Besonderes vorstellen, die Video-Reihe „Christsein bei uns“, in der verschiede-
ne Menschen über ihren Glauben sprechen. Es gibt Angebote für Kinder und für
Senioren sowie monatliche Bibelgespräche und die Vorträge des Diözesange-
schichtsvereins.
Als Ärztin haben Sie viel Verantwortung für andere auf sich genommen.
Was war für Sie das Schönste an Ihrem Beruf?
Schon als Zwölfjährige wollte ich Menschen helfen und Ärztin werden. Das
war in der DDR für mich ohne Jugendweihe und als Nicht-FDJ-Mitglied nicht
einfach. Weil während meines letzten Schuljahres Zahnmediziner gebraucht
wurden, habe ich mich zunächst erfolgreich für das Studium der Zahnmedizin
beworben. Im dritten Studienjahr gelang mir der Wechsel zur Humanmedizin.
Die Dankbarkeit der Patienten war der schönste Lohn, vor allem, wenn es ge-
lang, schwere Krankheiten zu diagnostizieren und zu heilen. Es war nie langwei-
lig, jeder Tag und jeder Patient waren anders. Jederzeit würde ich den Arztberuf
wieder wählen. Allerdings ist in den letzten Jahren der ökonomische Druck auf
die Krankenhäuser und die Ärzte immer höher geworden.
Was macht Ihnen jetzt besondere Freude? Was tun und erleben Sie gern?
Jetzt im Ruhestand genieße ich die Möglichkeit zu reisen, möglichst viel Zeit
mit der Familie zu verbringen und mit Freunden in Verbindung zu bleiben.
Durch die Beschränkungen der Pandemie habe ich die Freude an Spaziergängen
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Pfarrnachrichten - September 2021 - der katholischen Kirchengemeinde Heilige Familie - Augustinus Berlin
Pfarrnachrichten September 2021

in Berlin und Ausflügen ins Berliner Umland entdeckt. Ich bin überrascht, wie
schön es da ist. Auch in Deutschland gibt es noch viel zu entdecken.
Sie sind jemand, der zupackt, der etwas bewegen will. Nun sind Sie wieder seit
2015 im Kirchenvorstand. Was möchten Sie besonders in unserer Pfarrei voran-
bringen?
Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie wichtig eine gute Kinder- und Jugendarbeit
in der Pfarrei ist. Hauptsächlich sollte die christliche Erziehung durch die Eltern
geschehen, in dem sie es vorleben. Deshalb ist mir auch die Familienarbeit in
der Gemeinde wichtig. Familiengottesdienste, Kinderkirche, Familienwochenen-
den, Jugendfreizeiten… Ich wünsche mir wieder mehr Interesse der älteren Kin-
der und Jugendlichen am Ministrantendienst, so wie es vor der Corona-
Pandemie war. Mir fehlen pädagogisch-theologische Fähigkeiten, um mich da
selbst einzubringen. Meine Fähigkeiten liegen mehr auf dem Gebiet der Bera-
tung und Unterstützung für ältere und kranke Menschen, da helfe ich im Be-
kannten- und Freundeskreis schon einigen, z. B. mit Fahrdiensten, Besorgungen
und auch bei der Erstellung von Patientenverfügungen und Vorsorgevollmach-
ten.
Das wäre vielleicht auch einmal ein Thema, das Sie in der Pfarrei anbieten
könnten?
Gerne, wenn Interesse besteht.
Noch einmal zu Ihnen persönlich. Sie sind in eine katholische Familie hineinge-
boren und durch Sozialisation der Pfarrei verbunden. Was bedeutet Ihnen der
christliche Glaube?
Mein Glaube ist der rote Faden in meinem Leben. Ich hatte das Glück, dass in
meinem Elternhaus der Glaube aus innerster Überzeugung gelebt und so an mich
weitergegeben wurde. Denn natürlich sah ich als Jugendliche und erlebe aktuell
als Erwachsene auch Problematisches in der Kirche. Wie mein Vater oft berich-
tete, erlebe auch ich in meinem Leben, dass sich zunächst schwierige Dinge und
Situationen im Rückblick als Gottes Fügung erweisen und gut verlaufen sind.
Haben Sie eine Lieblingsstelle in der Bibel?
Ja, das Hohelied. Es ist wie eine Zusammenfassung alles Gutem: Liebe, Versöh-
nung, Freude, Frieden.
Was wünschen Sie sich für unsere „Heilige Familie“?
Ich wünsche mir, dass unsere Gemeinde lebendig bleibt, dass Pfarrer Höhle
noch möglichst lange bei uns tätig ist, dass die gegenwärtige Gemeindestruktur
erhalten bleibt, und sich viele Gemeindemitglieder aktiv einbringen. Der Pfarrer
kann nicht alles leisten, es hängt von uns allen ab, dass unsere Gemeinde leben-
dig bleibt.

                                        10
Pfarrnachrichten September 2021

Die christlichen Kirchen haben schon 1988/89 in einem konziliaren Prozess ge-
meinsam zu „Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung“ aufgeru-
fen. Es hat sich nicht viel getan in der katholischen Kirche seither auf diesem
Gebiet. Nun erleben wir weltweit einen Klimawandel, der bedrohlich ist. Was,
meinen Sie, können wir als Gemeinde, als Einzelne tun, um die Situation nicht
noch zu verschärfen?
Durch meine Arbeit im Kirchenvorstand weiß ich, wie teuer eine energetische
Sanierung unserer Gebäude wäre. Wir haben das Geld dafür einfach nicht. Es
sind eher scheinbare Kleinigkeiten, bei denen wir aufmerksam handeln können:
Gläser und Geschirr statt Pappbecher und Wegwerfbesteck bei den Veranstaltun-
gen und Festen, sorgsamer Umgang mit allen Materialien, mit Wasser, mit Licht
und Heizung. Das und noch mehr können wir auch als Einzelne beachten: verpa-
ckungsarm einkaufen, Müll trennen oder besser möglichst vermeiden, wenig
neue Sachen anschaffen, möglichst fair gehandelte Produkte kaufen, die faire
Löhne in den Herkunftsländern ermöglichen, zum Beispiel GEPA-Produkte oder
auch auf Inlandsflüge verzichten.
Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung - das muss in den Köpfen
ankommen und verwirklicht werden. Dabei können wir auch auf die junge Ge-
neration hören, die uns in diesen Dingen manchmal voraus ist.
Mögen Ihre Gedanken und Anregungen viele ermuntern, sich in der Pfarrei und
für den Umweltschutz zu engagieren. Liebe Frau Flemming, alles Gute für Sie
und herzlichen Dank für dieses Gespräch.

                       Letzter Aufruf: Helden!
                  Religiöse Kinderwoche – wieder bei uns
Liebe Eltern, liebe Kinder aus der 2. bis 7. Klasse,
wir freuen uns, dass die RKW auch in diesem Jahr in der ersten Herbstferienwo-
che (11.-15.10.) stattfinden kann. Pandemiebedingt treffen wir uns wie im letz-
ten Jahr auf unserem Pfarrgrundstück in Heilige Familie.
Eine umgehende Anmeldung auf den Zetteln in der Kirche oder im Pfarrbüro ist
für unsere Planung unbedingt nötig.
Liebe Jugendliche und Junggebliebene, unser Begleiterteam freut sich über Ver-
stärkung und gute Ideen. Meldet Euch bei Pfarrer Höhle.

                   Der Kurt-Huber-Kreis lädt ein:
„Kolonialismus und Mission in Geschichte und heutiger Bewertung“
Wann?      16. September um 19 Uhr
Wo?        Pfarrsaaal Heilige Familie, Wichertstraße 22

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Pfarrnachrichten September 2021

Wir gratulieren zum Geburtstag:                     Wir gratulieren zur Taufe:
im September
                                                    Anton Kricheldorff
04.09. Waltraud Balzer                      87      Christian Zarco Letzel
06.09. Monika Fischer                       70      Liara Heiss
06.09. Gertraud Reisch-Becker               75      Alexander Tudyka
08.09. Ingrid Deyries                       81      Valentin Miethke
08.09. Cornelia Schmidt-Braul               78      Yunia Vollmer
09.09. Katharina Hoffmann                   80      Hanna Jost
13.09. Gerhard Haderek                      79      Lennox Mayer
16.09. Waltraud Ruhnau                      70
17.09. Monika Emmerling                     78                 Verstorben ist:

                                                    ✞
20.09. Regina Störmer                       71
21.09. Jean Deyries                         80                 Anna Schmager
23.09. Otto Korn                            88                 Georg Steffens
24.09. Christoph Achtelik                   75                 Ute Scholich
24.09. Bernhard Kettner                     71
25.09. Rita Krause                          80      Wir gratulieren zur Trauung:
25.09. Barbara Weickmann                    75      Miriam Radtke und
26.09. Theo Kubiatowicz                     74      Sebastian Kwapisz
27.09. Dr. George Sai                       91
30.09. Coletta Kromer                       72      Regina Tschernezki und
30.09. Markus Winter                        70      Ludwig Bischoff
                                                    Angelika Hemetzberger
                                                    und Mike Stiller
     Hinweis zum Datenschutz:
     Wenn Sie - z. B. bei den Geburtstagsgratulationen - die Veröffentlichung Ihres Na-
     mens im Pfarrbrief nicht wünschen, geben Sie uns bitte Bescheid!

               Damit Ströme lebendigen Wassers fließen
           Tag der Schöpfung/ Erntedank am 3. Oktober 2021
Wasser gehört zu Gottes Schöpfung und alle Lebewesen brauchen es. Wasser-
mangel ist heute eine der schlimmsten Bedrohungen für das Leben und den Frie-
den auf der Erde! Als eines der vier Elemente bestimmt es tagein, tagaus unsere
Welt. Und wie oft vergessen wir seine Kostbarkeit, wenn wir selbstverständlich
die Wasserhähne aufdrehen. Es gilt, dankbar zu sein für Gottes Gabe des Was-
sers. Aus der Dankbarkeit erwächst die Verantwortung, das lebensnotwendige
Gut für alle zu bewahren, nicht zu verschwenden – für die heutigen Generatio-
nen und danach, „damit Ströme lebendigen Wassers fließen“ – wie es uns Gott
in der Schrift verheißt (Joh 7,38).
Im Mittelpunkt stehen das Lob des Schöpfers, unser Dank, die eigene Umkehr
angesichts der Zerstörung der Schöpfung und konkrete Schritte zu ihrem Schutz.
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Pfarrnachrichten September 2021

                  Besondere Termine im September
Do    2.9.   Ökumenischer Arbeitskreis in Heilige Familie                 19.00
Sa    4.9.   Klausurtagung des Pfarrgemeinderats
So    5.9.   23. Sonntag im Jahreskreis
             Familiengottesdienst und Tauferinnerung in Hl. Familie 10.30
             (S. 4)
             Kollekte: Für die Gemeinde
            Alle anderen Gottesdienste wie gewohnt.
Mo    6.9. Caritaskreis in der Begegnungsstätte                           17.30
Fr    10.9. Firmkurs in Hl. Familie, Beginn mit der Hl. Messe             19.00
So    12.9. 24. Sonntag im Jahreskreis
             Kollekte: 55. Welttag der sozialen Kommunikationsmittel
            Kirchweihfest in St. Augustinus/ Tag der Orgel (S. 5) 10.00
            Alle anderen Gottesdienste wie gewohnt.
Di    14.9. Kreuzerhöhung
            Hl. Messe in St. Augustinus                           19.00
Fr    17.9. Glaubensgespräch in der Begegnungsstätte              19.45
So    19.9. 25. Sonntag im Jahreskreis
             Kollekte: Für die Förderung der Familienarbeit der Caritas
            Alle Gottesdienste wie gewohnt.
Do    23.9. Besonderer Abend im Pfarrsaal Hl. Familie (S. 8)              20.00
So    26.9. 26. Sonntag im Jahreskreis
             Kollekte: Für die Gemeinde
             Türkollekte: Für die Ausgaben der Gemeindefeste
            Kirchweihfest in Hl. Familie und Kinderkirche,                10.30
            Vorstellung der neuen Erstkommunionkinder,
            anschließend Gemeindefest (S. 7)
            Alle anderen Gottesdienste wie gewohnt.
Fr    1.10. Firmkurs in Hl. Familie, Beginn mit der Hl. Messe             19.00
So    3.10. 27. Sonntag im Jahreskreis -Erntedankfest
             Kollekte: Für die Gemeinde

             Die Gottesdienste zu den gewohnten Zeiten.
Entsprechend der geltenden Bestimmungen melden Sie sich bitte weiterhin zu
den Sonntagsgottesdiensten auf unserer Homepage unter
www.heiligefamilie-berlin.de oder telefonisch unter 445 41 50 im Pfarrbüro an!

Wenn es das Wetter zulässt, feiern wir den Sonntagsgottesdienst um 10.30 Uhr
im Pfarrgarten Heilige Familie.
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Pfarrnachrichten September 2021

              KINDERseite
           Erstkommunion vorbei - was dann?
Über das Ministrieren kannst du mit den Kindern in der Gemeinde in
Kontakt bleiben. Als Ministrant/in bist du ganz vorne mit dabei und
ein Vorbild für andere.

    Wie geht es los?                             Wie geht es weiter?
 Jeden zweiten Samstag                         Relativ bald darf man
 im Monat (außer in                            dann schon im Got-
 den Ferien) gibt es die                       tesdienst "mitlaufen"
 Gruppenstunde am                              und zusammen mit
 späten Vormittag. Alle                        anderen Ministranten
 Kinder, die schon ihre                        üben.
 Erstkommunion gefei-
 ert haben, sind herz-
 lich willkommen                              Comic: Stefanie Walter, Fachstelle Ministranten,
                                              Diözese Rottenburg-Stutgart
 (auch wer nicht minist-
 rieren möchte)!

 Dann gibt es noch eine     Wie oft bin ich mit Ministrieren dran?
 konkrete Einführung,       Du bestimmst, wie oft du ministrieren
 die von den Obermi-        möchtest. Am besten ist es natürlich re-
 nistranten angeboten       gelmäßig zu kommen, aber jedes einzelne
 wird. Diese findet in      Ministrieren ist wertvoll und willkom-
 der Regel am Sonntag       men.
 nach dem Gottesdienst
 statt.
                             Kann ich mir die Gottesdienste zum
                                 Ministrieren raussuchen?
   Wo kann ich mich        Ja. Wer ministrieren möchte, trägt sich in
       melden?             ein Monats-Doodle (Liste) ein. Du kannst
                           aber auch spontan ministrieren.
 Einfach eine Mail an:
   minis.hf@gmx.de                 Minis sind spitze! Bist du dabei?
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Pfarrnachrichten September 2021

„Wir sind Kirche!“, also jede/r von uns. Das heißt auch: Man sollte
nicht alles den anderen überlassen.

Unser Gemeindeleben funktioniert nur, wenn möglichst viele mitma-
chen und sich mit ihren Begabungen und Ideen einbringen.

Willst du (d)einen Beitrag leisten? Hier ein paar Ideen:

                                                BEGLEITEN
            ANLEITEN
                                          Begleiter/in bei der
 Zum Ministrieren ist man nie zu
                                          RKW in der ersten
 alt! Gesucht werden aktive
                                          Herbst-Ferienwoche
 Oberministranten/innen.
                                          Kontakt:
 Kontakt:
                                          kath.pfarramt@heilige
 oberministranten.hf@gmx.de
                                          familie-berlin.de

             VORLESEN

 Lektor/in im Gottesdienst (du über-
 nimmst in einem Gottesdienst die               MEHR als LESEN
 Lesung und/oder die Fürbitten)
 Kontakt: Herr Sender                        Aktive Unterstützung
 kath.pfarramt@heiligefamilie-               der KÖB
 berlin.de                                   Kontakt: Herr Miksch
                                             koeb-hf@web.de

                            SCHREIBEN

  Wir freuen uns über neue Ideen, eure Gedanken und jede Art von
  Unterstützung im Redaktionsteam.
  Kontakt: kinder-jugend@heiligefamilie-berlin.de

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Pfarrnachrichten September 2021

                 Kaffeetrinken mit den Schwestern
                  im Garten des St. Josefsheims
Bei herrlichem Sommerwetter trafen sich am 15. August mehr als 50 Gemeinde-
mitglieder zu einem Kaffeetrinken mit den Karmelitinnen vom Göttlichen Her-
zen Jesu auf dem Gelände des St. Josefsheims. Die Idee dazu war spontan ent-
standen, die Einladung kam von den Schwestern, die seit der Schließung des
Seniorenheims Ende September 2019 in dem großen Anwesen allein wohnen.
Begegnung und Austausch zwischen den Schwestern und der Pfarrgemeinde sei
das Anliegen der Einladung, leitete Pfarrer Höhle das Treffen ein; die noch fri-
schen Erinnerungen an die gerade zurückliegende Urlaubszeit seien ein guter
Anknüpfungspunkt. Es wurde ein gelungener Nachmittag, an dem wir die zuge-
wandte Gastfreundschaft der Schwestern sowie die Gespräche mit ihnen und
untereinander genossen haben. Zu der überaus gelösten Stimmung trug die Auf-
führung von zwei Improvisationstheaterstücken bei, die allen Anwesenden herz-
haft die Lachmuskeln strapazierte.
             Kaffeerunde und Austausch im Garten des St. Josefsheims

               auf dem Platz vor dem Gründerhaus der Kongregation

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Pfarrnachrichten September 2021

              Aus dem Improvisationstheater "An allem ist die Katze schuld".

Das gemeinsame Singen aus dem Poverello-Liederbuch, einfühlsam mit der Gi-
tarre begleitet durch Frau Kliem, bildete den abschließenden Teil dieser Begeg-
nung.
                                                       Text und Bilder: Andreas Suhl

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Pfarrnachrichten September 2021

            Papst Franziskus Fratelli tutti (8. Kapitel)
    Die Religionen im Dienst an der Geschwisterlichkeit in der Welt
Der Dialog zwischen Menschen verschiedener Religionen findet nicht nur aus
Diplomatie, Freundlichkeit oder Toleranz statt. So schreiben die Bischöfe Indi-
ens: „Das Ziel des Dialogs ist es, Freundschaft, Frieden und Harmonie zu be-
gründen sowie moralische und spirituelle Werte und Erfahrungen in einem Geist
der Wahrheit und Liebe zu teilen“.
                                          Als Gläubige sind wir überzeugt, dass
                                         es ohne eine Offenheit gegenüber dem
                                         Vater aller keine soliden Gründe für den
                                         Aufruf zur Geschwisterlichkeit geben
                                         kann. Wir sind überzeugt: »Nur mit die-
                                         sem Bewusstsein von Kindern, die keine
                                         Waisen sind, können wir untereinander
                                         in Frieden leben«. Denn »die Vernunft
                                         für sich allein ist imstande, … ein bür-
                                         gerliches Zusammenleben herzustellen,
                                         aber es gelingt ihr nicht, Brüderlichkeit
                                         zu schaffen«. (Benedikt XVI.)
  In diesem Sinne möchte ich an einen denkwürdigen Text (Johannes Pauls II.)
erinnern: „Wenn es keine transzendente Wahrheit gibt, der gehorchend der
Mensch zu seiner vollen Identität gelangt, gibt es kein sicheres Prinzip, das ge-
rechte Beziehungen zwischen den Menschen gewährleistet. Ihr Klasseninteresse,
Gruppeninteresse und nationales Interesse bringt sie unweigerlich in Gegensatz
zueinander. […] Die Wurzel des modernen Totalitarismus liegt also in der Ver-
neinung der transzendenten Würde des Menschen, der sichtbares Abbild des un-
sichtbaren Gottes ist.
  Aus unserer Glaubenserfahrung und aus der Weisheit der Jahrhunderte, aber
auch dank des Lernens aus unseren Schwächen und Stürzen wissen wir Gläubi-
gen verschiedener Religionen, dass es für unsere Gesellschaften gut ist, wenn
wir Gott in ihnen gegenwärtig machen. Solange wir die aufrichtige Gottessuche
nicht mit unseren ideologischen oder zweckmäßigen Interessen verdunkeln, hilft
sie dabei, uns alle als Weggefährten zu begreifen, als Brüder und Schwestern.
„Hauptursachen für die Krise [sind] ein betäubtes Gewissen und eine Entfrem-
dung von religiösen Werten sowie die Dominanz von Individualismus und mate-
rialistischen Philosophien …“ (Evangelii gaudium) Es muss Raum für die Re-
flektion geben, der auf einen religiösen Hintergrund zurückgeht, der die jahrhun-
dertelange Erfahrung und Weisheit sammelt. „Die klassischen religiösen Texte
[können] für alle Zeiten von Bedeutung sein […] und eine motivierende Kraft
besitzen, die immer neue Horizonte öffnet, das Denken anregt, den Geist weitet
und das Feingefühl erhöht“.

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Pfarrnachrichten September 2021

  Die Kirche darf beim Aufbau einer besseren Welt nicht abseits stehen, noch
darf sie es versäumen, die seelischen Kräfte zu wecken, die das ganze Leben der
Gesellschaft bereichern können. … Die Gläubigen können auch nicht auf die
politische Dimension der Existenz verzichten, die ständige Aufmerksamkeit für
das Gemeinwohl und die Sorge um eine ganzheitliche menschliche Entwicklung
umfasst. Die Kirche „hat eine öffentliche Rolle, die sich nicht in der Fürsorge
oder der Erziehung erschöpft“, sondern sich in den „Dienst der Förderung des
Menschen und der weltweiten Geschwisterlichkeit“ (Benedikt XVI.) stellt. Wir
wollen eine Kirche sein, die dient, […], um Brücken zu spannen, Mauern zu
durchbrechen und Versöhnung auszusäen“.
Christliche Identität
  Die Kirche schätzt das Handeln Gottes in anderen Religionen und lehnt nichts
von alledem ab, was in diesen Religionen wahr und heilig ist. Aber wir Christen
wissen: „Wenn die Musik des Evangeliums nicht mehr unser Inneres in Schwin-
gung versetzt, werden wir die Freude verlieren, die Zartheit, die aus dem Ver-
trauen kommt, die Fähigkeit zur Versöhnung, die ihre Quelle in dem Wissen hat,
dass uns vergeben wurde und dass auch wir vergeben sollen. Wenn die Musik
des Evangeliums in unseren Häusern, an unseren Arbeitsplätzen, in Politik und
Wirtschaft nicht mehr zu hören ist, dann haben wir wohl die Melodie abgeschal-
tet, die uns herausfordert, für die Würde jedes Menschen ungeachtet seiner Her-
kunft zu kämpfen. Für uns liegt die Quelle der Menschenwürde und Geschwis-
terlichkeit im Evangelium Jesu Christi. Aus ihm entspringt für das christliche
Denken und für das Handeln der Kirche der Primat, der der Beziehung vorbehal-
ten wird: der Begegnung mit dem heiligen Geheimnis des anderen und der uni-
versalen Gemeinschaft mit der ganzen Menschheit als Berufung aller.
 Alles Menschliche geht uns ja an. […] Wo immer Versammlungen der Völker
stattfinden, um die Rechte und Pflichten des Menschen festzusetzen, ist es eine
Ehre für uns, wenn sie nur damit einverstanden sind, dass wir daran teilnehmen.
  Es gibt ein grundlegendes Menschenrecht, das auf dem Weg zur Geschwister-
lichkeit und zum Frieden nicht vergessen werden darf, und das ist die Religions-
freiheit für die Gläubigen aller Religionen. Diese Freiheit bekräftigt, dass es
möglich ist, zwischen unterschiedlichen Kulturen und Religionen zu einem gu-
ten Einvernehmen zu gelangen; sie bezeugt, dass die Dinge, die wir gemeinsam
haben, so zahlreich und wichtig sind, dass es möglich ist, einen Weg entspann-
ten, geordneten und friedlichen Zusammenlebens zu finden, indem man die Un-
terschiede akzeptiert und sich freut, als Kinder eines einzigen Gottes Geschwis-
ter zu sein.
  Zugleich bitten wir Gott um die Stärkung der Einheit innerhalb der Kirche. Ei-
ne Einheit, die durch Unterschiede bereichert wird, die durch das Wirken des
Heiligen Geistes miteinander versöhnt werden. Denn »durch den einen Geist
wurden wir in der Taufe alle in einen einzigen Leib aufgenommen« (1 Kor
12,13), wo jeder seinen eigenen, unverwechselbaren Beitrag leistet.
                                                         (Fortsetzung folgt)

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Pfarrnachrichten September 2021

                        Das größte Vergnügen?
Bertolt Brecht nennt das Denken das größte Vergnügen der menschlichen Rasse.
Das scheint uns nicht immer ausgemacht. Und doch kennen wir alle den Stolz,
die Freude, wenn es uns gelungen ist, eine schwierige Aufgabe zu lösen oder
Neues zu entdecken, kurz, wenn uns ein Licht aufgeht.
  Die Fähigkeit zu denken und erkennen ist Gabe und Aufgabe zugleich. Sie
nimmt uns in die Verantwortung. Wir sollen uns darum bemühen, uns selbst und
unsere je persönliche Aufgabe in der Welt zu erkennen und entsprechend zu le-
ben. Woran scheitert es, dass wir - als Menschheit wie als Einzelne - zwar viel
wissen, aber Erkanntes oft nicht auf uns selbst beziehen und nicht danach han-
deln wollen?
  Goethes Faust will sterben, wenn ihm nicht gelingt: „Dass ich erkenne, was die
Welt im Innersten zusammenhält“. Sein Streben gilt jedoch nicht der Wahrheit,
sondern der Macht. Schließlich richtet sein blindes Tun so viel Schaden an, dass
er des Teufels wäre, wenn nicht die selbstlose Liebe ihn erlöste.
  Brecht lässt seine Galilei-Figur scheitern an Feigheit und Korrumpierbarkeit
und stellt die Frage nach der Verantwortung des neuzeitlichen Wissenschaftlers.
  Der Atomphysiker Julius Robert Oppenheimer wurde zu einem der Väter der
Atombombe. Hiroshima hat ihn dann erkennen lassen: „In einem ursprünglichen
Sinn, ... haben die Physiker die Sünde kennengelernt; und das ist eine Erkennt-
nis, mit der sie von nun an leben müssen."
  Aus dem UN-Ernährungsbericht von 2020 geht hervor, dass ein Zehntel aller
Menschen an Unterernährung und Hunger leidet. Dieses Wissen verhindert nicht
die Verschwendung von Lebensmitteln und auch nicht ihre Vernichtung im
Haushalt wie in Unternehmen. Weltweit nimmt der Hunger zu; aber ein Multi-
milliardär, der irrsinnige Summen dafür bezahlt, dass er privat in den Weltraum
fliegen kann, erweckt das Interesse der Öffentlichkeit.
  Wenn wir unsere Intelligenz nur eigenen Interessen dienstbar machen, dann
müssen wir erleben, wie das zwischenmenschliche Klima rauer wird, dass Miss-
trauen, Neid und Angst zu Hass, Krieg und Zerstörung führen. Und inzwischen
bedroht die Klimakrise das Überleben der Menschheit als Ganzes auf der Erde.
  Wie harmlos das beginnen kann, erzählt Mark Twain in seinem „Tagebuch von
Adam und Eva“. Im Paradies sitzt Adam an einem Wasserfall, bewundert seine
Schönheit und denkt: Wie herrlich ist doch dieses wunderbare Schauspiel in
Gottes Garten! Und dann kommt ihm der lästerliche Gedanke: Aber noch wun-
derbarer wäre es, wenn das Wasser von unten nach oben strömen würde… In
diesem Augenblick - nicht durch die Frucht vom Baum der Erkenntnis, sondern
durch ihren Missbrauch - ist das Paradies aufgehoben, fällt der Löwe über das
Lamm her, beginnt das große Sterben. Denn der Mensch will nun die Schöpfung
nach eigenem Witz verbessern, ohne nach dem guten Willen Gottes für das Le-
ben zu fragen.
  Bitten wir also Gott um Erkenntnis dessen, was uns und anderen zum Heil
dient. Bemühen wir uns darum, entsprechend zu handeln.            Angelika Klapper
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Pfarrnachrichten September 2021

       Phoebe von Kenchreä – eine Kollegin des Paulus
Im Römerbrief nennt Paulus mehrere Frauen Apostel, Diakonin oder Mitarbeite-
rin in Christus Jesus.
Zu den zahlreichen Frauen, die neben Paulus in der zweiten Hälfte des ersten
Jahrhunderts christliche Gemeinden aufbauten, gehört nach dem Zeugnis des
Römerbriefs Phoebe. Sie bezeichnet Paulus als Diakonin und Vorsteherin der
Gemeinde von Kenchreä. In den gängigen Bibelübersetzungen ist allerdings nur
von einer Dienerin die Rede. Die ältesten erhaltenen schriftlichen Dokumente
des Neuen Testaments sind die Paulusbriefe. Mehr als zwanzig Jahre bevor das
Markusevangelium, das erste der Evangelien, entstand, schrieb Paulus seinen
Brief nach Rom. Paulus hat immer mit Frauen zusammengearbeitet, einige wa-
ren sogar schon vor seiner Bekehrung Christinnen und in der Missionsarbeit tä-
tig. Von den vielen Briefen, die von ihm erhalten sind, ist der Römerbrief der
gehaltreichste und auch der theologisch schwierigste. Darin lässt Paulus im letz-
ten Kapitel zahlreiche Frauen grüßen, die mit ihm in der Missionsarbeit standen
(Röm 16). Ganz am Anfang aber nennt er eine Frau, Phoebe von Kenchreä, ei-
nem der Häfen von Korinth.
Botin des Paulus
Wer ist diese Frau? Hat sich schon jemand gefragt, wie die Briefe des Paulus an
die Adressaten gelangten, an die Gemeinden, zum Beispiel jene in Rom, wo
Paulus ja selbst noch nie war? Damals gab es ja keine Post, wie wir sie heute
kennen. Es besteht die begründete Vermutung, dass Phoebe die Person war, die
den Römerbrief nach Rom brachte. Paulus wohnte zur Zeit der Abfassung dieses
Briefes in Korinth, und so bittet er am Anfang von Kapitel 16 die Römer, sie
sollen Phoebe «aufnehmen im Herrn, wie es der Heiligen würdig ist, und man
soll ihr beistehen in jeder Sache, die sie braucht» (Röm 16,2).
Vorsteherin der Gemeinde
Phoebe ist aber viel mehr als eine Briefträgerin, Paulus hat für sie drei wichtige
Bezeichnungen: Der Apostel stellt sie den Römern zunächst vor als «unsere
Schwester Phoebe». Damit steht sie auf der gleichen Ebene des christlichen
Glaubens wie die «Brüder». Dann aber gibt er ihr den Titel «diakonos der Ge-
meinde von Kenchreä». Der Titel steht in der männlichen Form und ist sicher
eine Art Amtsbezeichnung. Er kann mit «Diakon» oder «Gemeindeleiter» über-
setzt werden und ist die höchste Amtsbezeichnung in dieser frühen Zeit, für ei-
nen Mann oder für eine Frau. Eine weitere Auffächerung von Ämtern gibt es erst
gegen Ende des 1. Jahrhunderts.
Die Bibelübersetzer haben sich mit dieser Stelle schwer getan: Während der Ti-
tel, wo er für Männer gebraucht wird, richtig mit «Diakon» oder
«Gemeindeleiter» übersetzt wird (vgl. Phil 1,1 u.a.), findet sich bei Phoebe in
der Einheitsübersetzung «Dienerin der Gemeinde von Kenchreä» (Röm16,1).
Damit wird die tatsächliche Bedeutung dieser Frau verschleiert. Trotz der klaren
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Pfarrnachrichten September 2021

Aussage der meisten neutestamentlichen Exegeten ist diese Falschübersetzung
noch nicht korrigiert worden. Um ihre Bedeutung zu unterstreichen, bekommt
Phoebe noch eine dritte Bezeichnung, nämlich prostasis, diesmal in der weibli-
chen Form. Der Begriff bedeutet «Anführer, Vorstand, Vorgesetzter» und hat
einen amtlichen Klang. Wo das gleiche Wort männliche Amtsträger bezeichnet,
wird es deutlich mit «Vorsteher» wiedergegeben (vgl. u.a. 1 Thess 5,12; 1 Tim
3,4f und 5,17).
Diakonin
Was aber steht in den geläufigen Übersetzungen? Diakonos wird mit «Dienerin»
wiedergegeben, prostasis verschwindet ganz unter Allerweltswörtern wie «mir
geholfen hat» oder auch als «Beistand». Damit gehen die Übersetzungen weit
hinter die Einsichten der Kirchenväter und des Mittelalters zurück. Dort kann
man schon an vielen Stellen lesen, beispielsweise beim großen Theologen Abae-
lard, dass Phoebe eine Diakonin gewesen sei und den Römerbrief nach Rom ge-
bracht habe. Dabei beruft sich Abaelard auf Kirchenväter wie Origenes und Hie-
ronymus. Gerade beim Römerbrief haben wir zahlreiche Zeugnisse aus der The-
ologiegeschichte zugunsten von Frauen. Es gehörte nämlich zum guten Ruf ei-
nes Theologen, einen Römerbriefkommentar zu schreiben, von den Kirchenvä-
tern angefangen bis zu Luther. Erstmals im Neuen Testament fällt in Röm 16,2
der Begriff ekklesia, der spätere Begriff für «Kirche» (diakonos der ekklesia von
Kenchreä). Nach dieser Vorstellung der Phoebe am Ende des Römerbriefs erfah-
ren wir über diese Frau nichts mehr. In den Paulusbriefen aber finden wir noch
mehrere Frauen, die ähnliche oder gleiche Funktionen hatten wie Phoebe. Sie
allerdings hat an ihrem Ort eine Hauskirche geleitet.
Helen Schüngel-Straumann - Die in Basel lebende Bibelwissenschaftlerin stellt einmal
im Monat in «Kirche heute» eine biblische Frauengestalt vor. (2015)

Thekla und Timotheus beraten Paulus
bei der Abfassung des Römerbriefs.
Die Bedeutung Theklas als Apostelin
und damit weitere «Kollegin» des
Paulus wird in den «Akten des Paulus
und der Thekla» Mitte des 2. Jahrhun-
derts bezeugt. Miniatur am Anfang
des Römerbriefs in einer Handschrift
aus Konstantinopel Ende des
11. Jahrhunderts.
actapauli.wordpress.com

Gedenktag der Phoebe
am 3. September

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Pfarrnachrichten September 2021

                          Meine Lieblingsbücher
               Klaus Kordon: Krokodil im Nacken
                              Nun sitzt Manfred Lenz schon seit einigen Wo-
                              chen in der Untersuchungshaftanstalt des Ministe-
                              riums für Staatssicherheit (MfS) in Hohenschön-
                              hausen. Dabei wollte er doch nur von Ost- nach
                              Westberlin und vielleicht noch etwas weiter. Aber
                              während man dafür heute mit Bus, Tram, U- oder
                              S-Bahn nur wenige Minuten braucht, dauerte es
                              1972 einige Wochen, und man musste dafür einen
                              Umweg über Bulgarien und die Türkei in Kauf
                              nehmen. Manfred und Hannah Lenz sahen für sich
                              und vor allem auch für ihre Kinder Silke und Mi-
                              chael keine lebenswerte Zukunft mehr in der DDR
                              und wollten daher mit westdeutschen Reisepässen,
                              die ihnen Hannahs West-Schwester Franziska,
                              „Fränze“, besorgte, bei einem angeblichen Ur-
                              laubsaufenthalt in Sosopol die Seiten wechseln
                              und dann von der Türkei aus mit Fränzes Achtsit-
zer in die BRD fahren. Sie kamen aber nicht einmal in die Nähe der türkischen
Grenze, als sie schon von der bulgarischen Staatssicherheit festgenommen wur-
den. Wie die Stasi von ihrer Fluchtabsicht Wind bekommen hatte, haben sie nie
genau erfahren. Von Berliner Freunden oder Bekannten waren sie jedenfalls
nicht verpfiffen worden, da sie natürlich auch niemandem von ihren Fluchtplä-
nen erzählt hatten. Wahrscheinlich hatte die Stasi einen Tipp aus dem Westen
bekommen und fortan die Familie Lenz, wahrscheinlich auch mit in ihrer Woh-
nung installierten Wanzen, observiert. Sie wurden also, obwohl sie gar nicht da-
zu gekommen waren, Republikflucht zu begehen, verhaftet, da allein schon die
Absicht, dem „Vaterland aller Werktätigen“ schnöde den Rücken kehren zu wol-
len, ein fluchwürdiges Verbrechen war, das mit der ganzen Härte des Gesetzes
bestraft werden musste. Manfred Lenz wurde nach mehrwöchigem Aufenthalt in
einem üblen muffig-feuchten Kellerverlies in Burgas und einer engen
„Karnickelbuchte“ in einem Sofioter Untersuchungsgefängnis nach Ostberlin
ausgeflogen und im Stasi-Knast in Hohenschönhausen inhaftiert. Dort saß er
mehrere Monate in Einzelhaft und wurde zwischendurch immer wieder auf per-
fide Art und Weise verhört. Kurze Zeit war er auch in einer Viermannzelle un-
tergebracht, wo er sich nach der langen Zeit des totalen Schweigens endlich mal
wieder mit anderen Menschen unterhalten konnte. Aber auch das brachte keine
echte Erleichterung, da einer dem anderen misstraute und ihm unterstellte, er
könne ja eventuell ein Stasi-Spitzel sein. Bei dem Bericht über Lenz‘ Bedingun-
gen in der Stasi-Haft wurde ich unwillkürlich an Stefan Zweigs

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Pfarrnachrichten September 2021

„Schachnovelle“, erinnert und kam zu dem Schluss, dass bezüglich der Schika-
nen der Aufseher und der infamen Verhörmethoden der Vernehmer kein Unter-
schied zwischen der Gestapo und der Stasi bestand.
In der Haft lässt Lenz sein bisheriges Leben Revue passieren. Als 5-Jähriger
wohnte der kleine Manni in der ersten Etage in der Raumerstraße 24, wo seine
Mutter im Parterre eine Kneipe betrieb, den „Ersten Ehestandsschoppen“, da
sich in der Nähe das Standesamt in der Prenzlauer Allee befand. Die Arbeit war
zu viel für sie allein, sie wurde krank, litt unter starken Schmerzen, lief von ei-
nem Arzt zum anderen, aber keiner konnte ihr helfen. Sie wurde immer hinfälli-
ger, lag einige Wochen im Krankenhaus in Weißensee und starb dann zwei Wo-
chen vor ihrem 51. Geburtstag. Für den damals erst 13-jährigen Manni brach mit
dem Tod der Mutter eine Welt zusammen. Seine Trauer kannte keine Grenzen.
Er wohnte danach erst einmal in der Familie seines älteren Bruders Robert. Das
ging aber nicht lange gut, und so kam er nach einem Jahr in das Kinderheim Kö-
nigsheide in Köpenick. Danach war er im Jugendwohnheim auf der Insel der
Jugend in der Spree gegenüber dem Treptower Park.
Der literarisch ambitionierte und theaterinteressierte Manne brauchte eine Weile,
bis er herausgefunden hatte, welcher Beruf für ihn der richtige war. Er machte
eine Lehre als Funk- und Fernsehmechaniker in Adlershof, die er aber nach vier
Monaten wieder abbrach, arbeitete im VEB OLW (Omnibus- und Lastkraftwa-
gen-Reparaturwerkstatt), machte dann das Abitur nach, studierte, arbeitete in
verschiedenen Betrieben und war schließlich (inzwischen war er etwa 30) sogar
Reisekader im Außenhandelsbetrieb Intermed.
Das Krokodil in seinem Nacken, das für sein Gewissen steht, ließ ihm bald keine
Ruhe mehr und drängte ihn, das Doppelleben, das er in der DDR führte, aufzu-
geben, nämlich den Gegensatz zwischen einer unvermeidlichen Anpassung an
das sozialistische System und seiner eigentlich regimefeindlichen Einstellung.
Er nennt es „Hintern im Osten, Kopf im Westen“.
Als Manne 18 war, „durfte“ er seinen „Ehrendienst“ bei der NVA antreten. Er
kam zu den Fliegern und war in Altwarp und Bansin an der Ostsee und in Prags-
dorf in der Nähe von Neubrandenburg stationiert.
Zwischendurch lernte er in der Tanzgaststätte „Plänterwald“ Hannah kennen, in
die er sich bald unsterblich verliebte und die schließlich seine Frau wurde.
Doch nun zurück zur Stasi-Haft: Hannah und Manfred Lenz wurden in einem
Gerichtsprozess, der eine einzige Farce war, zu jeweils 2 Jahren und 10 Monaten
Haft verurteilt. Hannah verbrachte die Haft als Küchenhilfe in Hohenschönhau-
sen, Manfred in den Gefängnissen Berlin-Rummelsburg, Cottbus und Chemnitz.
Nach vier Monaten Haft wurden sie dann durch Vermittlung des bekannten Ber-
liner Rechtsanwalts Dr. Vogel von der BRD freigekauft. Die Kinder waren
gleich nach Inhaftierung ihrer Eltern in ein Kinderheim gekommen und durften
erst ein Jahr nach ihren Eltern in die Bundesrepublik ausreisen. Die Häftlings-
verkaufsaktionen des MfS trugen makabrerweise wegen der gelben Streifen auf
der Häftlingskleidung die Tarnbezeichnung „Kartoffelkäfer“.          Horst Purkart
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Pfarrnachrichten September 2021

                                                           32. Jahrgang | Nr. 07
Liebe Leserinnen und Leser,
Die Ferien sind zu Ende und die Schule beginnt wieder. Passend hierzu stellen
wir ein Buch für Leseanfänger vor: „Die Olchis—allerhand und mehr“, die viele
bunte Abenteuer erleben. Als 2. Medium präsentieren wir ein Hörspiel: Pippi
Langstrumpf erlebt mit ihren Freunden Annika und Tommy wieder aufregende
abenteuerliche Geschichten.
                ——————————————————
Erhard Dietl „Die Olchis – allerhand und mehr“
Dieses Kinderbuch handelt von den kleinen faulen Stinkmonstern „Olchis“ aus
Schmuddelfing. Die Olchis erleben vier lustige Abenteuer: in der ersten Ge-
schichte ziehen sie auf eine neue Müllhalde und lernen einen ganz besonderen
Nachbarn kennen. In der zweite Geschichte erleben die Olchis zusammen mit
ihrem Drachenfreund Feuerstuhl einen lustigen Tag in der Schule – sehr zum
Verzweifeln der Lehrer. In der 3. Geschichte müssen die Olchis ganz plötzlich
erneut ein neues Zuhause finden und im letzten Abenteuer wird groß gefeiert,
denn Opa Olchi hat Geburtstag und hierfür steht eine Reise bevor.
Dieses Buch ist besonders für Leseanfänger geeignet.             Kinderbuch,
                                                                 159 Seiten

Pippi außer Rand und Band (Hörbuch)
Dieses Hörbuch handelt von einem ganz besonderen Abenteuer von Pippi und
ihren Freunden: Tommy und Annika möchten nicht mehr nach Hause und so
beschließen sie, zu dritt wegzulaufen. Sie erleben zusammen Abenteuer und
haben anfangs viel Spaß. Allerdings lernen sie auf Ihrer Reise auch die Tücken
des Lebens kennen und landen sogar im Gefängnis, bis sich alles wieder zum
Guten wendet.                                                          Kassette

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Pfarrnachrichten September 2021

                       Institutionen in der Gemeinde
Kindertagesstätte       Leiterin: Birgit Schlaak         Tel. 4 456 470
Sankt Augustinus        Schivelbeiner Str. 29, 10439 Berlin
                        E-Mail: kita-st.augustinus@gmx.de; Fax: 70 725 358
                        Förderverein: foerderverein@kita-augustinus.de
                        Kontakt: Dr. Johannes Steinfort Tel. 0162 270 7974
                        www.kita-augustinus.de
Kindertagesstätte       Leiterin: Katarzyna Boryczka Tel. 4 441216
Heilige Familie         Kuglerstr. 40, 10439 Berlin      Fax 44 036 701
                        E-Mail: kita.heilige.familie@t-online.de
                        Förderverein "Freunde der Kita HF"
                        Kontakt: Markus Achtelik         Tel. 473 06 593
Katholische öffentliche Wichertstr. 22, 10439 Berlin
Bücherei (KÖB)          So 9.30 - 12.30, Do 15.00 - 18.00
Kirchenbauverein        Vorsitzender: Bernd Krenz        Tel. 445 74 45
St.Augustinus           www.augustinus-berlin.de
Förderverein Kath.      Vorsitzender: Michael Rönsch Tel. 445 65 56
KG Hl. Familie          www.foerderverein-heiligefamilie-berlin.de
Seniorenbegegnungs- Horst Purkart/ Hildegard Kliem Tel. 447 17906
stätte (SBS)            Wichertstr. 22
Caritas-Bezirksstelle Leiterin: Renate Stark             Tel. 4 457 430
Pankow / Weißensee Dänenstr. 19, 10439 Berlin            Fax: 44 652 811
Allg. soz. Beratung     Di u. Fr 9-12,         re.stark@caritas-berlin.de
Schuldner– und In-      Schönhauser Allee 141, 10437 Berlin
solvenzberatung (Caritas) www.im-kiez.de                 Tel. 66 63 38 33
Kath. Studierendengemeinde Dänenstr. 17, 10439 B. Tel. 44 67 49 60
                        Studierendenpfarrer: P. Max Cappabianca OP
       —————————————————————————–———————————

                                    Impressum
Herausgeber: Katholische Pfarrgemeinde Heilige Familie
V.i.S.d.P.:  Pfr. Dr. Michael Höhle
Offenes Redaktionsteam: Gern können Sie mithelfen!
Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht in jedem Fall die Meinung der Redakti-
on wieder. Artikelauswahl, inhaltliche Kürzungen und Layout behält sich die Re-
daktion vor.
Eigene Beiträge oder Leserbriefe sind herzlich willkommen. Bitte geben Sie diese, am
besten als Word-Datei, rechtzeitig im Pfarrbüro ab oder schreiben Sie einfach eine
E-Mail an: kath.pfarramt@heiligefamilie-berlin.de.
Redaktionsschluss für die Oktober-Ausgabe ist am 15. September 2021.

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Pfarrnachrichten September 2021

      Ansprechpartner und Adressen der Pfarrei Heilige Familie
       mit den Standorten: Heilige Familie, Sankt Augustinus
                        und St. Josefsheim
Pfarrer:           Dr. Michael Höhle                   Tel.: 445 41 50
                   Sprechzeiten nach Vereinbarung
Kirchenmusikerin: Maria Hasenleder                     Tel: 447 93 728
Pfarrsekretärin:   Gabriele Schwitalla
                   Pfarrbüro Heilige Familie
                   Wichertstraße 23                     Tel.: 445 41 50
                   10439 Berlin                         Fax: 447 93 494
                   E-Mail: kath.pfarramt@heiligefamilie-berlin.de
                   Öffnungszeiten des Pfarrbüros:
                   Do 16.00-18.00 sowie Mi und Fr 10.00-12.00
Kirche Heilige Familie, Wichertstr. 23, 10439 Berlin
Kirche Sankt Augustinus, Dänenstraße 17-18, 10439 Berlin

Pfarrgemeinderatsvorsitzende: Angelika Plümpe,
                   E-Mail: pgr-heiligefamilie@gmx.de

Karmelitinnen vom Göttlichen Herzen Jesu im St. Josefsheim
                 Pappelallee 60/61                   Tel.: 74775571
                 srmclaudia.carmeldcj@versanet.de
Hausgeistlicher: Pfarrer Wolfgang Marschner          Tel.: 447 61 28

Hausverwaltung:    Konrad Liebsch                      Tel.: 437 347 26
                   Dänenstr. 19, 10439 Berlin       oder 01575 674 91 80
                   hausverwaltung@heiligefamilie-berlin.de
Sprechzeiten:      nach Vereinbarung
Hausmeister:       Martin Preuschoff: hausmeister@heiligefamilie-berlin.de
Bankverbindung:    Kath. Kirchengemeinde Heilige Familie
                   IBAN: DE 59 3706 0193 6000 5920 11
                   BIC: GENODED1PAX
Internet:          www.heiligefamilie-berlin.de

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