SUCHTPRÄVENTION BERLIN - THEMENHEFT - Fachstelle für Suchtprävention ...

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UNABHÄNGIG BLEIBEN!
                                                                                   kompetent
                                                                                   gesund.de
                                                                                   FACHSTELLE FÜR SUCHTPRÄVENTION

     SUCHTPRÄVENTION BERLIN
     THEMENHEFT NO. 50 JULI 2018

SCHNELLER? HÖHER? WEITER?
BERLINER AKTIONSTAGE 2018
ZUM THEMA LEISTUNGSDRUCK

WELTNICHTRAUCHERTAG                   ELTERNSEMINARE              JUGENDFILMTAGE
Erfolgreicher Start von            Digitale Medien – Prävention   Mitmach-Aktionsset in
»Rauchfreies Auto für mein Kind«      wirkt im Familienalltag     Berlin angekommen!
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INHALT
                                                                   NEWSLETTER DER
                                                                   FACHSTELLE FÜR SUCHTPRÄVENTION IM LAND BERLIN3
                                                                   VERANTWORTUNGSVOLLER UMGANG MIT ALKOHOL
                                                                   UND ILLEGALEN DROGEN
                                                                   Schneller, höher, weiter? Optimieren wir uns zu Grunde?
                                                                   Berliner Aktionstage mit einem Versuch auf dem Alex gestartet 3
                                                                    Klappe zu, Film ab und Action – Mitmach-Aktionsset
                                                                   in Berlin angekommen!                                         4

                                                                   LANDESPROGRAMM „BERLIN QUALMFREI“
    IMPRESSUM                                                      Weltnichtrauchertag 2018: Berliner Tabakprävention
                                                                   setzt sich ein für „Rauchfreie Autos für Kinder“            5
    Themenheft Suchtprävention No. 50 | Ausgabe Juli 2018          Neue Studienergebnisse: Konsum von E-Zigaretten kann
                                                                   Jugendliche zum Experimentieren mit Tabakzigaretten anregen 6
    Das Themenheft wird herausgegeben von der Fachstelle für       10 Jahres rauchfreies Krankenhaus – Aktivitäten zur Tabak-
    Suchtprävention Berlin gGmbH.                                  prävention und zum Rauchstopp zum Weltnichtrauchertag 6

    Die Fachstelle für Suchtprävention im Land Berlin wird         PRÄVENTION VON COMPUTER-, ONLINE-
    gefördert durch die Senatsverwaltung Gesundheit, Pflege und    UND GLÜCKSSPIELSUCHT
    Gleichstellung und ist eine Einrichtung der:                   Elternseminare Digitale Medien –
    Fachstelle für Suchtprävention Berlin gGmbH                    Prävention wirkt im familiären Alltag!                    7
    Chausseestr. 128/129 | 10115 Berlin                            „Lootboxen“, „Fortnite“
    Tel.: 030 - 29 35 26 15 | Fax: 030 - 29 35 26 16               & Co – Aktuelles aus der Welt der Online-Spiele           8
    info@berlin-suchtpraevention.de                                „Echt dabei – gesund groß werden im digitalen Zeitalter“  9
    www.kompetent-gesund.de
    www.berlin-suchtpraevention.de                                 SUCHTPRÄVENTION, SUCHTHILFE UND SUCHT-SELBSTHILFE
                                                                   Fachtag „Wir können auch anders:
    Alleiniger Gesellschafter der Fachstelle für Suchtprävention   gemeinsam!“ erfolgreich stattgefunden!          9
    Berlin gGmbH ist das:
    Institut für Gesundheit und Kommunikation e.V.                 GENDER- UND DIVERSITYSENSIBLE SUCHTPRÄVENTION
    Chausseestr. 128/129 | 10115 Berlin                            Kongress „Armut und Gesundheit“ – Zwei Fachforen zu den
    Tel.: 030 - 24 04 69 70 | Fax: 030 - 29 35 26 16               aktuellen suchtpräventiven Themen Gender und Flucht         10
    info@iguk.de
    www.iguk.de                                                    ANGEBOTE UND PROJEKTE DER SUCHTPRÄVENTION
                                                                                                                                      THEMENHEFT 50 _ Fachstelle für Suchtprävention Berlin gGmbH _ 07|18

                                                                   Erstmals „Fit für die Straße“ in Marzahn-Hellersdorf        11
    V.i.S.d.P. Kerstin Jüngling, Fachstelle für Suchtprävention
                                                                   NEUES ZU DEN PROJEKTEN DER FACHSTELLE FÜR SUCHT-
    Berlin gGmbH
                                                                   PRÄVENTION BERLIN GGMBH UND IHREM GESELLSCHAFTER
    Redaktion: Kerstin Jüngling, Christina Schadt
                                                                   INSTITUT FÜR GESUNDHEIT UND KOMMUNIKATION E.V.  12
    Gestaltung: Martina Jacob
    Erscheinungsweise: 4x jährlich                                 Suchtprävention 3D – Soziallagenbezogene
    Auflage dieser Ausgabe:                                        Suchtprävention in Lebenswelten gestartet                   12
    3.500 per E-Mail-Verteiler / 250 gedruckte Exemplare
                                                                   NEUES ANGEBOT FÜR JUGENDLICHE
    Wenn Sie dieses Themenheft abbestellen wollen, schicken        AUS BERLIN UND BRANDENBURG
    Sie eine E-Mail mit dem Betreff „Abbestellen“ an:              „Du bist wichtig und richtig“ – Unterstützung
    info@berlin-suchtpraevention.de                                für Jugendliche aus problembelasteten Familien              13

    Bildquellen Umschlag:                                          NEUERSCHEINUNGEN, TERMINE UND
    Fotolia/Sarunyu_Foto; Fachstelle für Suchtprävention Berlin    VERANSTALTUNGSHINWEISE ZUR SUCHTPRÄVENTION                  14

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SUCHTPRÄVENTION BERLIN - THEMENHEFT - Fachstelle für Suchtprävention ...
Auf den folgenden 9 Seiten lesen Sie den Newsletter der
                                                                      Fachstelle für Suchtprävention im Land Berlin, gefördert durch
                                                                      die Senatsverwaltung Gesundheit, Pflege und Gleichstellung

                                                                      VERANTWORTUNGSVOLLER UMGANG MIT ALKOHOL UND ILLEGALEN DROGEN

                                                                      Schneller, höher, weiter? Optimieren wir uns zu Grunde?
                                                                      Berliner Aktionstage mit einem Versuch auf dem Alex gestartet

                                                                      I
                                                                         mmer mehr Arbeit in immer weniger Zeit und mit weniger Per-           Um auf diese brisante Entwicklung aufmerksam zu machen,
                                                                         sonal bewältigen. Viele Aufgaben gleichzeitig erledigen. Job,         für die Risiken von Substanzkonsum im Kontext von Leistungs-
                                                                         Familie, Kinder – immer funktionieren müssen. Eine enge Tak-          steigerung und Stressabbau zu sensibilisieren und gleichzeitig
                                                                      tung selbst am Wochenende, es gibt eine lange Liste, was alles           Tipps zur Entschleunigung ohne „Hilfsmittel“ zu geben, hat das
                                                                      zu tun ist. Kennen Sie das?                                              Landesprogramm „Na klar – unabhängig bleiben!“ seine diesjäh-
                                                                                                                                               rigen Berliner Aktionstage vom 28. Mai – 03. Juni 2018 unter das
                                                                      Leistungsdruck – eine gesamtgesellschaftliche                            Motto „Schneller höher weiter? Optimieren wir uns zu Grunde?
                                                                      Herausforderung!                                                         Na klar, reden wir drüber!“ gestellt.
                                                                      Um vom Stress „runterzukommen“ oder seine eigene Leistungsfä-
                                                                      higkeit zumindest vorübergehend erhöhen zu wollen, werden ver-           „Wer um jeden Preis und über die eigenen
                                                                      mehrt Alkohol, Medikamente oder Drogen konsumiert. So stieg der          Grenzen hinaus mehr Leistung erbringen
                                                                      Konsum von neuen psychoaktiven Substanzen (NPS) laut DAK-Ge-             will, bleibt langfristig „auf der Strecke“. Da-
                                                                      sundheitsstudie 2015 am Arbeitsplatz in den letzten Jahren an: 6,4%      her ist es sehr wichtig, auf die Risiken von
                                                                      der Befragten gaben an, am Arbeitsplatz zu „dopen“, dabei wurden         Substanzkonsum zur Leistungssteigerung
                                                                      fast die Hälfte der Psychostimulanzien ärztlich verschrieben. Die        hinzuweisen, gerade weil dies gesellschaft-
                                                                      Kolibri-Studie des Robert-Koch-Instituts 2010 ergab, dass jede*r         lich eine hohe Akzeptanz genießt“, so Boris
       BILDER: FACHSTELLE FÜR SUCHTPRÄVENTION (3)

                                                                      Zehnte in Deutschland in den letzten 12 Monaten leistungsbeein-          Velter, Staatssekretär in der Senatsverwal-
                                                                      flussende Mittel ohne medizinische Notwendigkeit konsumiert hat.         tung für Gesundheit, Pflege und Gleichstel-
                                                                                                                                               lung. „Deshalb unterstützen wir die Aktion
                                                                      Diese Entwicklung macht auch vor jungen Menschen nicht Halt:             des Landesprogramms ‚Na klar – unabhän-           PANTOMIMISCHE UMSETZUNG DES
                                                                      so ergab die Berliner JDH-Studie schon 2012, dass sich die Hälf-         gig bleiben!‘.“                                   THEMAS DURCH DEN STUMMSCHWÄTZER
                                                                      te der befragten Jugendlichen und jungen Erwachsenen durch
                                                                      die Leistungsorientierung in der Gesellschaft belastet und von           Und Kerstin Jüngling, Geschäftsführerin der Fachstelle für Sucht-
                                                                      Alltäglichem, wie z.B. schulischen Pflichten oder Anforderungen          prävention Berlin betont: „Wenn der Alltag jederzeit im Turbotempo
                                                                      der Eltern, überfordert fühlen. Dabei hat die Studie auch einen          verläuft und Entspannung dann genau so schnell gehen soll, wird
                                                                      signifikanten Zusammenhang zwischen Überforderung und Kon-               dafür häufig auch zu Alkohol, Medikamenten oder Drogen gegrif-
                                                                      sum von Alkohol, Tabak und illegalen Drogen festgestellt. Unter          fen. Leistungsfähigkeit und Freude am Leben erhalten wir jedoch
                                                                      Studierenden sind es ebenfalls 6%, die angeben, verschreibungs-          auf Dauer nur, wenn wir gesund und unabhängig bleiben! Dazu
THEMENHEFT 50 _ Fachstelle für Suchtprävention Berlin gGmbH _ 07|18

                                                                      pflichtige Medikamente oder Drogen zu nehmen, um beim Lernen             möchten wir in den Berliner Aktionstagen ins Gespräch kommen!“
                                                                      länger durchzuhalten und in der Lage zu sein, stressige Situatio-
                                                                      nen wie z.B. Prüfungen zu meistern (Hisbus-Studie 2015).                 Auftaktveranstaltung mit Staatssekretär Boris Velter
                                                                                                                                               auf dem Alexanderplatz
                                                                                                                                               Gestartet wurden die Berliner Aktionstage 2018 mit der Auftakt-
                                                                                                                                               veranstaltung am 28. Mai 2018 auf dem Alexanderplatz unter
                                                                                                                                               der Weltzeituhr. Gemeinsam mit Boris Velter, Staatssekretär in
                                                                                                                                               der Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung
                                                                                                                                               kamen die Akteure des Landesprogramms „Na klar – unabhängig
                                                                                                                                               bleiben!“ auf dem roten Sofa mit Bürgerinnen und Bürgern ins
                                                                                                                                               Gespräch. Pantomimisch stellte Mattes Weißbach, der Stumm-
                                                                                                                                               schwätzer, das Thema dar.

                                                                                                                                               Dabei wurde deutlich, dass die Menschen, mit denen wir ins Ge-
                                                                      DIE PROJEKTGRUPPE DES LANDESPROGRAMMES MIT STAATSSEKRETÄR BORIS VELTER   spräch gekommen sind, Leistungsdruck aus ihrem Alltag kennen:

                                                                                                                                                                                                                          3
SUCHTPRÄVENTION BERLIN - THEMENHEFT - Fachstelle für Suchtprävention ...
So machte z.B. ein Mann deutlich, dass in seinem Arbeitskontext        markt: Das Einzelhandelsunternehmen Edeka
    immer mehr Leistung und Überstunden verlangt werden, so dass           warb auf Einkaufstüten mit der Botschaft „Zuviel
    es oft gar nicht mehr zu schaffen sei. Ein Student sagte, dass er      Alkohol verändert – Dich und das soziale
    viele Kommilitonen kenne, die oft die Nacht „durchlernen“ und dann     Miteinander.“ In der gesamten Woche fanden
    viel Kaffee und „Aufputscher“ nehmen, um das durchzuhalten.            in ganz Berlin weitere Veranstaltungen
    Leider wurden am Alexanderplatz nur wenige Menschen erreicht.          zum Thema statt, z.B. Informationsveran-
    Positiv war die Auftaktveranstaltung hinsichtlich der Beförderung      staltungen, Akupunkturangebot, ein Familien-
    der Netzwerkarbeit und der kreativen Umsetzung des Themas. In          sportfest und ein Staffellauf. Für die finan-    ALKOHOLPRÄVENTION IN DEN
    den sozialen Netzwerken fand das Thema große Resonanz: auf Fa-         zielle Unterstützung der diesjährigen Berliner EDEKA-SUPERMÄRKTEN
    cebook haben die Aktionstage über 3.000 Personen erreicht.             Aktionstage danken wir sehr herzlich den
                                                                           Bezirksämtern Marzahn-Hellersdorf und Treptow-Köpenick sowie
    Zum neunten Mal fand anlässlich der Berliner Aktionstage auch          dem Handelsverband Berlin-Brandenburg!
    die andere große Berliner Aktion statt und brachte die Prävention                                                          CHRISTINA SCHADT
    dorthin, wo Menschen im Alltag unterwegs sind, in den Super-                                                Fachstelle für Suchtprävention Berlin

    JugendFilmTage „Nikotin und Alkohol – Alltagsdrogen im Visier“:
    Klappe zu, Film ab und Action – Mitmach-Aktionsset in Berlin angekommen!

    „BAUPLATZ LEBENSMAUER“ WIRD AUFGEBAUT                                  DAS AKTIONSSET IST BEREIT FÜR DEN BERLINWEITEN EINSATZ         BILDER: FACHSTELLE (2)

    D
            ie Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung hat mit       Anwesenheit der Suchthilfekoordinator*innen der Berliner Bezirke,
            den JugendFilmTagen „Nikotin und Alkohol – Alltagsdrogen       der Koordinator*innen der schulischen Prävention und der
            im Visier“ ein alltagsnahes Projekt entwickelt und umge-       Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung
    setzt, das einen motivierenden Impuls für eine handlungsorien-         das Berliner Mitmach-Aktionsset. Es umfasst die Stationen
    tierte schulische Prävention zum Thema „Alltagsdrogen“ bietet.         „Begrüßungswand“, „Würfelspiel“, „Bauplatz“, „Rauchfrei
    Kinofilme und Mitmach-Aktionen sprechen Schüler*innen ziel-            Lounge“ und „Lehrkräfte-Infopoint“.
    gruppengerecht an und liefern Impulse, Alkohol- und Zigaretten-
    konsum zu reflektieren.                                                                        Vor den Filmvorführungen bieten die
                                                                                                    Mitmach-Stationen den Schüler*innen
                                                                                                                                                                    THEMENHEFT 50 _ Fachstelle für Suchtprävention Berlin gGmbH _ 07|18

    Bisher lag die finanzielle und                                                                  die Möglichkeit, sich z.B. in der
    organisatorische Verantwortung                                                                  „rauchfrei-Lounge“ über das Thema
    bei der Bundeszentrale für gesund-                                                             Rauchen und Rauchstopp beraten
    heitliche Aufklärung. Nun stellte die BZgA der Fachstelle für Sucht-   zu lassen oder sich beim Bauplatz mit eigenen Stärken und
    prävention im Rahmen der landesweiten Schulung zur Berliner            Ressourcen auseinander zu setzen. Sie erfahren auf spielerische
    Verstetigung am 05. Juni 2018 ein Aktionsset mit attraktiven           Weise was passiert, wenn wichtige Steine aus ihrer „Lebens-
    Mitmach-Aktionen und ergänzenden Materialien sowie einen pra-          mauer“ plötzlich (unerwartet) wegfallen. Wie lassen sich diese
    xiserprobten Leitfaden zur Verfügung, damit interessierte Bezirke      Lücken schließen und welche Rolle spielen hier Alkohol und
    und Einrichtungen, z.B. der Jugendhilfe, in Kooperation mit der        Tabak? Die jugendgerechte Mischung aus Mitmach-Aktionen und
    Fachstelle die JugendFilmTage eigenständig veranstalten können.        spannenden Filmen ermöglicht es, Schüler*innen zielgruppen-
    Die Koordination des Verleihs liegt bei der Fachstelle für Sucht-      gerecht anzusprechen und sie dabei zu unterstützen, eine kriti-
    prävention.                                                            sche Haltung im Umgang mit Nikotin und Alkohol zu entwickeln.

    Die Agentur Sinus, die im Auftrag der BZgA die Mitmach-Stationen                                                                 LUCIA THIELKE
    entwickelt hat, überreichte der Fachstelle für Suchtprävention unter                                        Fachstelle für Suchtprävention Berlin

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SUCHTPRÄVENTION BERLIN - THEMENHEFT - Fachstelle für Suchtprävention ...
LANDESPROGRAMM „BERLIN QUALMFREI“

                                                                      Weltnichtrauchertag 2018: Berliner Tabakprävention
                                                                      setzt sich ein für „Rauchfreie Autos für Kinder“
                                                                      Schon wenige Züge an der Zigarette im Auto erhöhen die Fein-         31. Mai 2018 das Präventionsprojekt „Rauchfreies Auto für mein
                                                                      staubbelastung im Innenraum enorm. Tabakqualm ist der gefähr-        Kind!“. Aufgelegt wurden 5.000 Parkscheiben, die über die Risi-
                                                                      lichste und zugleich bedeutendste vermeidbare Innenschadstoff        ken von Passivrauchen für (Klein)-Kinder im Auto informieren.
                                                                      für Kinder. Das ist Eltern oft nicht bewusst. Dabei beeinträchtigt   Die Erfahrungen zeigen, dass eine Parkscheibe im Alltag (nicht
                                                                      Passivrauchen Kinder noch stärker als Erwachsene, denn ihre          nur) von Eltern regelmäßige Anwendung findet und damit auf der
                                                                      Organe sind noch nicht voll entwickelt und damit besonders emp-      Rückseite Präventionsbotschaften gut platziert sind und immer
                                                                      findlich. Selbst wenn nicht in Anwesenheit von Kindern geraucht      wieder gelesen werden. Die Parkscheiben werden in allen Berli-
                                                                      wird, werden diese mit den Giftstoffen konfrontiert, denn die        ner Bezirken an Eltern und Familien ausgegeben, z.B. in Bürger-
                                                                      lagern sich z.B. in Textilien ab und werden noch lange Zeit nach     ämtern, Familienzentren oder Elterncafés.
                                                                      dem Rauchen in die Luft abgegeben. Dies gilt umso mehr, wenn
                                                                      auf kleinem Raum, zum Beispiel im                                        Anja-Kristin Wolfsohn-Brand, Leiterin der Fachberatung
                                                                      Auto, geraucht wird.                                                      Kunde bei der BKK VBU, betont: „Schon im Kindesalter
                                                                                                                                                                 werden die Weichen für die spätere Ge-
                                                                      In Berlin ist die Zahl der Familien, in                                                    sundheit und einen gesunden Lebensstil
                                                                      denen geraucht wird, anhaltend hoch:                                                       gelegt. Deshalb unterstützen wir Projek-
                                                                      Jedes 4. Kind im Einschulungsalter                                                         te, die ein gesundes Heranwachsen von
                                                                      wächst in einem Haushalt auf, in dem                                                       Kindern und Jugendlichen fördern. Uns
                                                                      mindestens eine Person raucht. Diese                                                       ist es außerdem wichtig, dass Eltern dort
                                                                      Zahl steigt deutlich an bei Familien in                                                    die Informationen haben, wo sie sich im
                                                                      schwachen sozialen Lagen (vgl. Ein-                                                        Alltag aufhalten, also auch im Auto
                                                                      schulungsuntersuchungen Berlin 2016).                                                      – auf dem Weg zum Einkauf oder
                                                                                                                                                                 beim Familienausflug am Wochen-
                                                                      Passivrauchen erhöht gesundheitliche                                                       ende.“ Allein im vergangenen Jahr
                                                                      Risiken bei Kindern!                                                                        wurden 7.500 Versicherte unter
                                                                      Bei Kindern kann Passivrauchen zu aku- PARKSCHEIBEN WURDEN ZUM WELTNICHTRAUCHERTAG          16 Jahren der BKK VBU wegen chro-
                                                                      ten und chronischen Atemwegserkran- IN BERLIN VERTEILT                   BILD: FACHSTELLE  nischer Atemwegserkrankungen be-
                                                                      kungen und zu akuter und chronischer                                                        handelt. „Das Passivrauchen kann dies
                                                                      Mittelohrentzündung führen, Asthma verschlimmern, sowie den        verschlimmern und so lebenslange Schäden anrichten“, so
                                                                      Bluthochdruck und das Krebsrisiko erhöhen. Bei Babys gehört        Wolfsohn-Brand.
                                                                      das Passivrauchen zudem zu den Hauptrisikofaktoren für den
                                                                      plötzlichen Kindstod!                                              Mehr Informationen zum diesjährigen Weltnichtrauchertag, der
                                                                                                                                         weltweit unter dem Motto „Tabakkonsum und Herzerkrankungen“
                                                                      Die Fachstelle für Suchtprävention im Land Berlin setzt sich ge-   steht, erhalten Sie unter www.euro.who.int.
                                                                      meinsam mit vielen anderen Akteuren mit dem Landesprogramm
                                                                      Berlin qualmfrei für den Ausbau des Nichtraucherschutzes in        Zum Berliner Projekt „Rauchfreies Auto für mein Kind!“ finden Sie
THEMENHEFT 50 _ Fachstelle für Suchtprävention Berlin gGmbH _ 07|18

                                                                      Berlin ein. Kerstin Jüngling, Geschäftsführerin der Fachstelle für Informationen unter www.berlin-suchtpraevention.de/netzwerke/landes-
                                                                      Suchtprävention Berlin, betont: „Angesichts der Risiken, denen     programm-berlin-qualmfrei und unter www.meine-krankenkasse.de.
                                                                      besonders Kinder ausgesetzt sind, wenn im Auto geraucht wird,
                                                                      setzen wir uns dafür ein, dass dort konsequent auf das Rau-        Weitere Aktivitäten zum Weltnichtrauchertag
                                                                      chen verzichtet wird. Für die Unterstützung der Gesundheit von     Zahlreiche weitere Aktivitäten fanden in Berlin anlässlich des
                                                                      Kindern mit dieser Präventionsbotschaft für Eltern danke ich der   Weltnichtrauchertags statt, so u.a. eine Aktion des Forum Rauch-
                                                                      BKK VBU herzlich.“                                                 frei und Berlin Werbefrei gegen Tabakwerbung in Berlin, ein Akti-
                                                                                                                                         onstag im Vivantes Klinikum Neukölln mit u.a. einer begehbaren
                                                                      In mehreren europäischen Ländern, wie z.B. in Österreich,          Lunge (siehe Artikel in diesem Themenheft) und ein Mailing an
                                                                      Schottland und Griechenland, ist es mittlerweile verboten, im      den Landeselternausschuss und die Bezirkselternausschüsse
                                                                      Auto zu rauchen, wenn Kinder dabei sind.                           der Berliner Schulen und Verbreitung des Kurzfilms für Eltern
                                                                                                                                         „Tipps zum Thema Rauchen in der Familie“.
                                                                      Berliner Projekt „Rauchfreies Auto für mein Kind!“ startet!
                                                                      Um diesem wichtigen Thema Gewicht zu verleihen, startete die                                                         CHRISTINA SCHADT
                                                                      Fachstelle für Suchtprävention gemeinsam mit der BKK VBU am                                          Fachstelle für Suchtprävention Berlin

                                                                                                                                                                                                                   5
SUCHTPRÄVENTION BERLIN - THEMENHEFT - Fachstelle für Suchtprävention ...
Neue Studienergebnisse: Konsum von E-Zigaretten kann
    Jugendliche zum Experimentieren mit Tabakzigaretten anregen

    D
            ie Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)     Dr. Heidrun Thaiss, Leiterin der BZgA, erklärt: „Bei den 12- bis
            ist im Rahmen einer neuen Studie der Frage nachgegan-       17-Jährigen liegt die Raucherquote bundesweit mit aktuell 7,4
            gen, ob der Konsum von E-Zigaretten den Einstieg ins        Prozent auf einem historischen Tiefstand. Das zeigen die regel-
    Rauchen fördert. Die vom Institut für Therapie- und Gesund-         mäßigen Repräsentativerhebungen der BZgA. Die Jugendlichen
    heitsforschung (IFT-Nord) in Kiel durchgeführte Studie mit dem      sind dem Rauchen gegenüber zunehmend kritisch eingestellt.
    Titel "E-Zigaretten und der Einstieg in den Konsum konventionel-    Diesen Präventionserfolg wollen wir weiterhin stabilisieren. Es
    ler Zigaretten“ zeigt, dass der Konsum von E-Zigaretten             gilt ganz klar zu verhindern, dass junge Menschen durch den
    Jugendliche zum Rauchen von Tabakzigaretten anregen                 Konsum von E-Zigaretten und E-Shishas zum Tabakrauchen an-
    kann. Die wissenschaftliche Untersuchung wurde im                   geregt werden. Deshalb bieten wir verstärkt Informationsangebo-
    Deutschen Ärzteblatt am 06. April 2018 veröffentlicht.              te zu den Risiken von E-Produkten an.“

    Für die neue Studie der BZgA wurden 2.186 Zehntklässler,                        Der Geschäftsführer des IFT-Nord, Prof. Reiner Hane-
    die bislang keinerlei Tabakzigaretten geraucht hatten, im                       winkel, betont: „Die Studienergebnisse zeigen eindeu-
    Schuljahr 2015/16 über einen Zeitraum von sechs Monaten be-         tig: jugendliche Nie-Raucher experimentieren häufiger mit kon-
    obachtet. Zu Studienbeginn gaben 14,3 Prozent dieser Gruppe an,     ventionellen Zigaretten, wenn sie zuvor E-Zigaretten konsumiert

                                                                                                                                                          BILD: NOUNPROJECT / ANDREW NIELSEN
    schon einmal E-Zigaretten probiert zu haben. Im Verlauf der sechs   hatten. Auch wenn bekannte Risikofaktoren für den Einstieg ins
    Monate begannen 12,3 Prozent der befragten Jugendlichen, zu-        Rauchen statistisch kontrolliert werden, bleibt der Zusammen-
    mindest gelegentlich, Tabakzigaretten zu rauchen. Zu Studienende    hang zwischen vorherigem Konsum von E-Zigaretten und spä-
    zeigte sich, dass Jugendliche mit E-Zigaretten-Erfahrung eher zur   terem Experimentieren mit Tabakzigaretten deutlich erkennbar.“
    Tabakzigarette griffen: So begannen 22 Prozent der Befragten, die   Weitere Informationen zur Studie finden Sie unter: www.bzga.de
    bereits E-Zigaretten probiert hatten, auch mit dem Tabakrauchen.
    Von den Jugendlichen, die zuvor keinerlei E-Zigaretten-Erfahrung                             Dieser Text erschien als Pressemitteilung der
    hatten, fingen 10 Prozent mit dem Tabakrauchen an.                       Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung am 04. April 2018.

    10 Jahres rauchfreies Krankenhaus – Aktivitäten zur Tabak-

                                                                                                                                                          BILD: VIVANTES NETZWERK FÜR GESUNDHEIT GMBH
    prävention und zum Rauchstopp zum Weltnichtrauchertag 2018

    D
            as Vivantes Klinikum Neukölln ist seit nunmehr 10 Jahren    Dr. Karin Vitzthum, therapeutische Leiterin des Vivantes Instituts
            „rauchfreies Krankenhaus“ und wurde 2017 erneut für         für Tabakentwöhnung und Raucherprävention: „Im englischspra-
            drei Jahre vom Deutschen Netz Rauchfreier Kranken-          chigen Raum gibt es bereits vergleichbare Untersuchungen, bei
    häuser & Gesundheitseinrichtungen DNRfK e.V. mit dem Silber-        denen gute Erfolge mit der materiellen Belohnung von Rauch-
    Zertifikat ausgezeichnet.                                           freiheit bei schwangeren Frauen erzielt wurden. Die Studienlage
                                                                        zeigt, dass Boni zur Motivation, während der Schwangerschaft
    Anlässlich des diesjährigen Weltnichtrauchertags am 31. Mai         rauchfrei zu bleiben, eine effektive Methode zur Erreichung die-
    startete das Klinikum mehrere Aktivitäten: zum einen fiel der       ses Ziels sein können.“ Bereits eine kurze, aber gezielte Beratung
                                                                                                                                                   THEMENHEFT 50 _ Fachstelle für Suchtprävention Berlin gGmbH _ 07|18

    Startschuss für ein Pilotprojekt des Vivantes Mutter-Kind-Zentrum   erhöhe nachweislich die Erfolgschancen auf einen Rauchstopp,
    und des Vivantes Institut für Tabakentwöhnung und Raucher-          so Vitzthum.
    prävention am Klinikum Neukölln, bei dem die Besonderheiten
    beim Rauchstopp von Schwangeren untersucht werden. Eine             Ebenfalls konnte zum Weltnichtrauchertag am 31.05. ein be-
    Gruppe schwangerer Raucherinnen wird beim Aufhörversuch             gehbares Lungenmodell besichtigt werden, mit der Aktion
    materiell belohnt und psychologisch unterstützt, eine wei-           „Vitamin statt Nikotin“ wurden Äpfel als Tauschob-
    tere Gruppe erhält psychologische Unterstützung. Nur wer               jekt für nichtgerauchte Zigaretten angeboten und das
    rauchfrei ist, erhält wöchentlich eine Belohnung. Das kön-              Vivantes unterstützte das Projekt „Rauchfreies Auto
    nen Geld oder Gutscheine sein. Erstmals werden solche                    für mein Kind“ der Fachstelle für Suchtprävention
    Bonifizierungsanreize im deutschen Sprachraum ein-                              Berlin und der BKK VBU und gab die Tabak-
    gesetzt und evaluiert.                                                           präventions-Parkscheiben an Mitarbeiter*innen und
                                                                                      Patient*innen aus.
       DR. WULF PANKOW, INSTITUTSLEITER DES VIVANTES INSTITUT                                                           DR. KARIN VITZTHUM
      FÜR TABAKENTWÖHNUNG UND TABAKPRÄVENTION FREUT SICH                                                   Vivantes Institut für Tabakentwöhnung
                 ÜBER DIE PARKSCHEIBE ZUM RAUCHFREIEN AUTO                                                               und Raucherprävention

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SUCHTPRÄVENTION BERLIN - THEMENHEFT - Fachstelle für Suchtprävention ...
PRÄVENTION VON COMPUTER-, ONLINE- UND GLÜCKSSPIELSUCHT

                                                                      Elternseminare Digitale Medien – Prävention wirkt im familiären Alltag!

                                                                      S
                                                                              eit über 8 Jahren bietet die Fachstelle für Suchtprävention
                                                                                                                                                     Seit dem Elternkurs lasse ich mir häufiger von meinem Kind
                                                                              Seminare für Eltern zum Thema Digitale Medien an – in                  zeigen/erklären, womit es seine Zeit am Computer verbringt
                                                                              dieser Zeit konnten in 34 Seminaren 456 Eltern erreicht           60
                                                                      werden. In den Seminaren geht es neben der Wissensver-                                                     53%

                                                                      mittlung zu Funktionsweisen von Apps, Spielen und sozialen                50

                                                                      Medien, Kinderschutz und aktuellen Entwicklungen im Bereich               40
                                                                      digitaler Medien vor allem auch um riskante Nutzung und Sucht-

                                                                                                                                                                          GRAFIK
                                                                                                                                                30
                                                                      gefahren sowie praktische Tipps für den familiären Alltag. Dafür
                                                                                                                                                              22%
                                                                      wird viel Raum zum Austausch gegeben, was von den teilneh-                20                                                    18%
                                                                      menden Eltern gerne angenommen wird. So liegt die Zufrie-
                                                                                                                                                10
                                                                      denheit der Teilnehmer*innen bei 99%, 92% bestätigen, dass                                                                                           6%

                                                                      sie die vermittelten Inhalte auch gut in ihrem familiären Alltag           0
                                                                                                                                                            Trifft zu        Trifft eher zu    Trifft eher nicht zu   Trifft nicht zu
                                                                      nutzen können.
                                                                                                                                                                                         QUELLE: FACHSTELLE FÜR SUCHTPRÄVENTION BERLIN

                                                                      Nachbefragung bestätigt Wirksamkeit
                                                                      Um die längerfristige Wirksamkeit festzustellen, werden die           Ergebnisse zeigen, dass fachliche Empfehlungen für den Familien-
                                                                      teilnehmenden Eltern wenige Wochen nach der Veranstaltung             alltag, der Austausch über Risiken und Tipps zum Umgang mit
                                                                      noch einmal befragt. Ziel ist es herauszufinden, wie die Anregun-     Medien in der Familie wirkungsvoll dazu beitragen, Eltern mit
                                                                      gen und Empfehlungen im familiären Alltag umgesetzt werden            ihren Kindern zur Mediennutzung ins Gespräch zu bringen. Ein
                                                                      konnten. Demnach bestätigten 75,5% der Eltern, dass sie seit-         Elternteil berichtet beispielsweise: „Ich fühle mich sicherer und
                                                                      dem häufiger mit ihrem Kind ins Gespräch über die Mediennut-          gelassener seit dem Elternkurs. Danke!“.
                                                                      zung kommen bzw. sich Dinge zeigen und erklären lassen, mit
                                                                      denen sich ihr Kind beschäftigt. 67,1% haben im Anschluss             Haben Sie Interesse? Der nächsten Termine finden am
                                                                      Regelungen in Bezug zur Mediennutzung getroffen, zum Beispiel         18. September und am 20. November 2018 statt. Melden Sie
                                                                      Mediennutzungszeiten vereinbart, 73,6% setzen bestehende              sich an unter www.berlin-suchtpraevention.de/veranstaltungen.
                                                                      Regeln besser um und immerhin 2/3 fördern vermehrt andere
                                                                      Freizeitaktivitäten der Kinder. Auch bei der eigenen Medien-          ANNA FREIESLEBEN
                                                                      nutzung konnte ein Effekt erzielt werden: fast 60% der                Fachstelle für Suchtprävention
                                                                      Eltern reflektieren ihr eigenes Nutzungsverhalten mehr. Diese         Berlin

                                                                      Komplett überarbeitet: Informationsblatt „Digitale Medien“ ist erschienen
                                                                                                                                                                                                                                                    N
                                                                                                                                                                                                                                        BILD: FACHSTELLE FÜR SUCHTPRÄV ENTIO

                                                                      Immer online – völlig normal? Soziale Netzwerke, Such-                aktuelle Zahlen, Trends und
                                                                      maschinen, cloud computing, Online-Spiele usw. sind nicht             Entwicklungen im Bereich
                                                                      mehr aus dem Alltag der meisten Menschen wegzudenken.                 Internet, Handy, Gaming,
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                                                                      91,1 % aller Haushalte in Deutschland haben einen Internet-           Online-Glücksspiel uvm.
                                                                      anschluss, 95,5 % haben ein Handy oder Smartphone.                    Neben Informationen zu
                                                                      Insbesondere Eltern und Pädagog*innen fällt es im Alltag oft          Risiken verschiedener
                                                                      schwer, die Internetnutzung von Kindern und Jugendlichen ein-         Anwendungen, der Diagnose
                                                                      zuschätzen und ggf. zu kontrollieren. Es gilt daher, Erwachsene       Onlinesucht, Prävalenzen und
                                                                      in ihrer Verantwortung und im Hinschauen zu stärken, den              Komorbiditäten geht es auch um präventive Maßnahmen
                                                                      Jugendschutz zu beachten, einen differenzierten und kritischen        sowie Beratungs- und Unterstützungsangebote rund ums
                                                                      Blick auf Informationen zu entwickeln, damit ein kompetenter          Thema Digitale Medien.
                                                                      Umgang mit Medien befördert wird und sie für riskantes
                                                                      Nutzungsverhalten sensibilisiert sind.                                Sie erhalten das Infoblatt gedruckt in der Fachstelle oder
                                                                                                                                            im Bestellportal bzw. als Download auf unserer Website
                                                                      Informationen dazu bietet das Informationsblatt „Digitale Medien“

                                                                                                                                                         NEUERSCHEINUNG
                                                                      der Fachstelle für Suchtprävention. Es wurde komplett überar-
                                                                      beitet und erweitert und liegt ab sofort vor. Es informiert über

                                                                                                                                                                                                                                          7
SUCHTPRÄVENTION BERLIN - THEMENHEFT - Fachstelle für Suchtprävention ...
VIRTUELLE WELTEN

                                                BILD: FOTOLIA / ALPHASPIRIT

    „Lootboxen“, „Fortnite“
    & Co – Aktuelles aus der
    Welt der Online-Spiele

    H
            ört man Kindern und Jugendlichen zu, wenn sie über ihre          Solche Lootboxen werden in Form eines „Beutepiñata-Paketes“
            Lieblingscomputerspiele reden, hat man als Erwachsene*r          auch im Spiel Fortnite angeboten. Fragt man junge Menschen,
            häufig das Gefühl nichts zu verstehen. Immer häufiger            so scheint dieses Spiel besonders angesagt zu sein. Auch die
    fallen die Begriffe „Lootboxen“, „V-Bucks“ und „Beutepiñata“.            Spielerzahlen bestätigen dies – Epic Games gibt eine Nutzerzahl
                                                                             von knapp 10 Mio. Spieler*innen weltweit an. Das Spielszenario
    Das englische Wort „loot“ bedeutet übersetzt „Beute“. Diese              des kostenfreien Koop-Survival-Spiels ist folgendes: Nach einer
    virtuellen Kisten haben zufällige Inhalte, so können z.B. be-            globalen Katastrophe sind 98% der Menschheit verschwunden
    stimmte Waffen oder Gegenstände gegen echtes Geld oder eine              und Zombies leben auf der Erde. Ziel des Spiels ist es, allein oder
    Spielwährung gekauft werden. Somit wird aus einem eigentlich             im Team eine menschliche Basis zu errichten und zu verteidi-
    kostenfreien Spiel (free-to-play-game) ein pay2win-System.               gen, um die Welt zu retten.2 Um Fortschritte zu erzielen, gibt es
    Viele meist junge Spieler*innen investieren im Monat eine                die Möglichkeit mit der spieleigenen Währung „V-Bucks“ seinen
    Menge Geld in Lootboxen,                                                                                     „Battle-Pass“ zu verbessern.
    100€ oder mehr sind keine                                                                                    D.h. letztendlich kann über
    Seltenheit. Dass die The-                                                                                    Echtgeld Onlinewährung ge-
    men Gaming und Gambling                                                                                      kauft werden, um im Spiel
    in engem Zusammenhang                                                                                        schneller voran zu kommen.
    stehen, haben wir zuletzt in                                                                                 Diese Verwendung einer ei-
    unserem Themenheft Nr. 49                                                                                    genen Spielsprache ist ver-
    (S. 11) beschrieben. Doch                                                                                    gleichbar mit der bei WOW
    nun beschäftigen zunehmend                                                                                   (World of Warcraft). Eine
    Lootboxen Pädagog*innen,                                                                                     eigene Spielsprache dient
    Wissenschaftler*innen und                                                                                    der Erhöhung der Identifizie-

                                                                                                                                                                                                      GRAFIK: NOUNPROJECT / STIJN E
    Eltern.                         MEHR ALS 60 MILLIONEN SPIELER*INNEN KÄMPFEN UMS ÜBERLEBEN … BILD: CC BY 2.0 rung der Spieler*innen mit
                                                                                                                 dem Spiel und Abgrenzung
    Bereits in 2017 hat sich die USK – Unterhaltungssoftware                 zu anderen Spielen und bewirkt letztendlich eine Erhöhung der
    Selbstkontrolle der Frage gewidmet, ob es sich bei Lootboxen             Spielbindung.
    um Glücksspiele handelt.
                                                                               Bleiben Sie im Gespräch mit ihren Kindern
    Sie kamen zu folgendem Ergebnis:                                           Neue Spiele, wie z.B. Fortnite, oder die im Spiel angebotenen
                                                                                                                                                                                               THEMENHEFT 50 _ Fachstelle für Suchtprävention Berlin gGmbH _ 07|18

    „Als Glücksspiel gelten dem Gesetz nach Spiele, bei denen                  Lootboxen beinhalten verschiedene Risikofaktoren, die eine
    Spieler*innen gegen ein Entgelt eine Gewinnchance erwerben                 Suchtentwicklung begünstigen können. Daher ist es im Umgang
    und der Gewinn ganz oder überwiegend vom Zufall abhängt.                   mit Kindern und Jugendlichen von großer Bedeutung, im Ge-
    Lootboxen, die gegen ein Entgelt immer ein zufällig generiertes            spräch zu aktuellen Themen im Medienbereich zu bleiben und
    Item vergeben, gelten nach üblicher Auffassung bisher nicht als            gemeinsam je nach Alter des Kindes / Jugendlichen festzulegen,
    Glücksspiel. Die zufällige Auswahl von Gegenständen bei Loot-              was gespielt oder gekauft werden darf. Unter Umständen kann
    boxen entspricht demnach Geschäftsmodellen, die Gewinnspie-                auch vereinbart werden, wie viel Geld max. eingesetzt wird, damit
    len oder sogenannten „Ausspielungen bei denen der Gewinn in                am Ende niemand von den ausgegebenen Summen überrascht
    geringwertigen Gegenständen besteht“ ähneln (z.B. Lose auf                 wird.
    dem Jahrmarkt, das Sammeln von Panini-Bildchen oder Figuren
    aus Überraschungs-Eiern).“1                                                                                                ANNA FREIESLEBEN UND LYDIA RÖMER
                                                                                                                                     Fachstelle für Suchtprävention Berlin
                    Gleichzeitig werden Lootboxen aber als riskant
                                                                               1 Vgl. USK – Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (2017): Lootboxen und Jugendschutz.
                   eingestuft, da durch sie das Suchtpotenzial eines           http://www.usk.de/service/lootboxen-und-jugendschutz/ (abgerufen am 23.05.2018).
                                                                               2 Vgl. https://www.klicksafe.de/service/aktuelles/news/detail/fortnite-battle-royale-tipps-und-informationen-
                     Spiels forciert werde.                                    fuer-eltern/ (abgerufen am 22.06.2018).

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SUCHTPRÄVENTION BERLIN - THEMENHEFT - Fachstelle für Suchtprävention ...
„Echt dabei – gesund groß werden im digitalen Zeitalter“

                                                                                H
                                                                                        eute kommen schon die Kleinsten mit digitalen Medien in            „Und je verantwortungsbewusster können sie später mit Medi-
                                                                                        Berührung, sie sind Teil ihres Alltags. Fernseher, Spiele-         en umgehen.“ Deshalb beteiligt sich die BKK VBU am Präven-
                                                                                        konsolen und Co. fesseln ihre Aufmerksamkeit, oft viel zu          tionsprogramm „Echt dabei – gesund groß werden im digitalen
                                                                                 lang. Deshalb unterstützt die Betriebskrankenkasse Verkehrsbau            Zeitalter“.
                                                                                 Union (BKK VBU) das Projekt „Echt dabei“, damit Kinder wieder
                                                                                 mehr Zeit für die reale Welt haben.                                       Die Idee des Präventionsprogramms: Erzieherinnen und Erzieher,
                                                                                                                                                           Lehrkräfte und Eltern für die Risiken der Medien sensibilisieren,
                                                                                 Studien haben gezeigt, dass Kinder im Schnitt 90 Minuten vor              einen gesundheits- und altersgerechten Umgang mit Medien im
                                                                                 den Bildschirmen sitzen, wenn die Geräte in ihrem Zimmer sind.            Elternhaus finden und gleichzeitig medienfreie Freizeitbeschäf-
                                                                                 Sind dort keine Geräte, verbringen sie 60 Minuten in virtuellen           tigungen stärken. „Unsere Empfehlung ist eindeutig: Je später,
                                                                                 Welten. Zeit, die für die Entdeckungsreisen in der ana-                            desto besser“, sagt Salomon. Freizeitaktivitäten ohne
                                                                                 logen Welt draußen und für Freunde fehlt. Mögliche                                 Medien hätten den Vorteil, dass sie ganz unterschied-
                                                                                 Folgen: Geringe Sozialkompetenz, Computerspielsucht                                liche Sinne ansprächen und gleichzeitig verschiedene
                                                                                 sowie Übergewicht und Schulprobleme.                                               Kompetenzen trainierten.

                                                                                 „Je mehr bildschirmfreie, echte Zeit Kinder haben, desto                            Im Rahmen des Projekts gibt es in Kindergärten und
                                                                                 mehr Sozialkompetenz und Selbstvertrauen können sie aufbauen“,            Schulen Fortbildungen durch speziell ausgebildete Coaches.
                                                                                 erklärt Astrid Salomon, Präventionsbeauftragte der BKK VBU.               Mütter und Väter erfahren auf Elternabenden, wie sie wie-
                                                                                                                                                           der mehr bildschirmfreie Zeit in den Alltag bringen können.
                                                                                                                                                           Außerdem werden sie beim Einbau von Zeitbegrenzungs- und
                                                                                                                                                           Filtersoftware am eigenen PC unterstützt. Und die kleinen User
                                                                                                                                                           können die Helden des Theaters Radelrutsch dabei begleiten, wie
                                                                                                                                                           sie das Leben außerhalb der Bildschirme entdecken.

                                                                                                                                                           Unter www.echt-dabei.de finden Kitas, Schulen und interessierte
                                                                                                                                                           Eltern mehr Informationen über das Präventionsprogramm. Fragen
                                                                                                                                                           zum Projekt beantwortet Präventionsberaterin Astrid Salomon
                                                                                                                                                           unter 030 – 72 61 22 191.

                                                                                                                                                                                                            ELLEN ZIMMERMANN
                                                                      DIE WEBSEITE BIETET DETAILLIERTE INFORMATIONEN ZU »ECHT DABEI«   BILD: SCREENSHOT                                                                 BKK VBU

                                                                                 SUCHTPRÄVENTION, SUCHTHILFE UND SUCHT-SELBSTHILFE

                                                                                 Fachtag „Wir können auch anders:
                                                                                 gemeinsam!“ erfolgreich stattgefunden!

                                                                                 A
THEMENHEFT 50 _ Fachstelle für Suchtprävention Berlin gGmbH _ 07|18

                                                                                        m 16. April 2018 fand in Berlin der Fachtag „Wir können            Methodenkompetenz,
                                                                                        auch anders: gemeinsam!“ statt, gemeinsam veranstaltet             Konzeptqualität und
                                                                                        von der Landesstelle für Suchtfragen Berlin, dem PARITÄ-           Er fahr ungswissen
                                                                                 TISCHEN Berlin – Fachbereich Suchthilfe, der Fachstelle Sucht-            haben sich verän-
                                                                                 prävention Berlin und dem Fachverband Drogen- und Suchthilfe.             dert. Ebenso das
                                                                                 Über 80 Teilnehmende nutzten die Veranstaltung, um gemeinsam              Menschenbild       mit
                                                                                 ins Gespräch zu kommen zum neuen „Zusammenwürfeln“ von                    seiner Hinwendung zu
                                                                                 Suchtprävention, Suchthilfe und SuchtSelbstHilfe:                         einer konsequenten
                                                                                                                                                           personenzentrier ten
                                                                                 Gemeinsames Querdenken                                                    Sichtweise, die indivi-
                                                                                 Prävention, Hilfe im Sinne von Versorgung und Selbsthilfe sind            duelle Lebensumstän-    HEIKE DREES, FACHREFERENTIN SUCHTHILFE DES PARITÄTISCHEN
                                                                                 wesentliche Aspekte eines umfassenden Verständnisses von Ge-              de und Ressourcen in    BERLIN BEGRÜSST DIE TEILNEHMENDEN               BILD: FDR
                                                                                 sundheit. Suchtprävention, Suchthilfe und Suchtselbsthilfe sind           den Mittelpunkt stellt.
                                                                                 in Deutschland seit Jahrzehnten Bestandteile eines anerkannten            Partizipation und Empowerment sind deshalb mehr als nur
                                                                                 und differenzierten Angebots- und Versorgungssystems.                     moderne Schlagworte und müssen in der Suchtprävention, Sucht-

                                                                                                                                                                                                                                         9
SUCHTPRÄVENTION BERLIN - THEMENHEFT - Fachstelle für Suchtprävention ...
hilfe und SuchtSelbstHilfe verankert werden. Was soll sich also      DOKUMENTATION
     verändern?                                                           DES FACHTAGES JETZT

                                                                          ONLINE VERFÜGBAR

     Neu zusammengewürfelt                                                                  BILD: FDR

     Der Fachtag hat eine Debatte angestoßen für die Weiterentwick-
     lung der eindimensionalen Sichtweise der Suchtpolitik und ihrem
     Verständnis von Suchtprävention, Beratung / Behandlung, Selbst-      daraus Entwürfe für das Zusammenspiel aller Akteure entstehen,
     hilfe, Schadensminderung und Repression – hin zu einem mehr-         die Respekt, Menschenwürde, Teilhabe und Befähigung berück-
     dimensionalen Modell, das beispielsweise Gesundheitsförde-           sichtigen. Open Space als Tagungsmethode förderte die Be-
     rung, Lebenswelt, Jugendschutz und gesellschaftliche Aspekte         gegnungen auf Augenhöhe und bot Raum für einen besonderen
     einbezieht.                                                          Prozess aller Teilnehmenden.

     „Haltung – Können – Wissen“ sind eine entscheidende Ba-              Die Dokumentation des Fachtages „Wir können auch anders:
     sis, damit diese Arbeitsfelder „neu zusammengewürfelt“ und           gemeinsam!“ finden Sie unter www.fdr-online.de oder
     Perspektiven entwickelt werden können. Gemeinsam haben die           www.berlin-suchtpraevention.de
     Teilnehmenden sich mit Haltungen, Menschenbildern und Hilfe-                                         JOST LEUNE, MARTINA ARNDT-ICKERT
     strukturen auseinandergesetzt. Neu zusammengewürfelt sollen                                             Fachverband Drogen- und Suchthilfe

     GENDER- UND DIVERSITYSENSIBLE SUCHTPRÄVENTION

     Kongress „Armut und Gesundheit“ 2018 – Zwei Fachforen zu
     den aktuellen suchtpräventiven Themen Gender und Flucht

     V
             om 20. – 21. März 2018 fand der jährliche Kongress           sowie Juliana Börner, FrauSuchtZukunft, wurde sich dem Thema
             „Armut und Gesundheit“, dieses Jahr unter dem Motto          genähert. In der Diskussion mit den Kongressbesucher*innen
             „Gemeinsam. Gerecht. Gesund.“ statt. Die Fachstelle für      wurde deutlich, dass es vor allem notwendig ist, über neue, ver-
     Suchtprävention beteiligte sich mit zwei Beiträgen zum Thema         besserte Zugangswege, gerade für Frauen, zu Gesundheitsange-
     Flucht und Gender.                                                   boten und Hilfeangeboten zu sprechen und diese zu entwickeln.
                                                                          Gebraucht werden sowohl geschlechtersensible Angebote und
     Fachkräfte berichten aus ihrer Arbeit                                Schutzräume als auch geschlechterübergreifender Austausch.
     Im Forum „Suchtprävention und Suchthilfe“ stellten zuerst            Im Forum wurde deutlich, dass die Themen „Gender“ und
     Navina Sarma, Deutsche AIDS-Hilfe, Maria Szamotulska, Ragazza        „Diversity“ noch stärker als bisher miteinander verbunden wer-
     Hamburg und Ilia Ryvkin, Berliner Aids-Hilfe, das bundes-                   den müssen – denn die bedarfsgerechte Versorgung von
     weite PASUMI-Projekt der Deutschen Aidshilfe vor                                 Männern und Frauen ist nach wie vor kein Main-
     und präsentierten zwei Teilprojekte mit partizipati-                                stream, gerade in strukturschwachen Gegenden.
     ven Ansätzen in der Arbeit mit geflüchteten Men-
     schen. Anna Freiesleben, Fachstelle für Sucht-                                             Es braucht zielgruppenorientierte
     prävention Berlin, gab einen Überblick über das                                            Suchtprävention
     Projekt „Hinschauen – Hinhören – Handeln“                                                Beide Fachforen stießen auf großes Interes-
                                                                                                                                                     THEMENHEFT 50 _ Fachstelle für Suchtprävention Berlin gGmbH _ 07|18

     zur kultursensiblen Suchtprävention und zog ein                                         se – wir danken den Kongressbesucher*innen
     Fazit aus der Arbeit der vorangegangen 1,5 Jahre.                                     für die rege Beteiligung und interessante Diskus-
     In den Beiträgen sowie in der anschließenden Dis-                                  sionen und den Referent*innen für die anregenden
     kussion wurde festgestellt, dass die aufsuchende bzw.                         Vorträge. Es hat sich gezeigt, dass Suchtprävention
     begleitende Arbeit, Angebote, die sich an subjektiven Bedarfen       wichtige Effekte sowohl beim Einzelnen, als auch in der Gesell-
     orientieren sowie eine offene, kultursensible Haltung wichtige       schaft erzielen kann. Von zentraler Wichtigkeit ist dabei, dass
     Faktoren für das Gelingen von Angeboten sind. Dafür braucht es       sie zielgruppenorientiert arbeitet und entsprechend des Kölner
     eine ausreichende und langfristige Ausstattung der Angebote mit      Memorandums neben der Expertise von Fachkräften und der
     Ressourcen. Die Teilnehmenden sprachen sich für eine kritische       wissenschaftlichen Grundlage die Rückmeldungen aus der
     Überprüfung unseres Gesundheits- und Hilfeverständnisses aus.        Praxis, welche Bedarfe gesehen werden sowie Feedback der
                                                                          Teilnehmenden, was am Ende erfolgreich war, einbeziehen. Dies
     Ein weiteres Fachforum fand zum Thema „Einmal „gendern“,             trägt wesentlich dazu bei, Suchtprävention passgenau, effektiv
     bitte: Wie kommt geschlechtersensible Suchtprävention in die         und wirkungsvoll zu gestalten.
     Praxis?“ statt. In drei Beiträgen von Christina Schadt, Fachstelle                              CHRISTINA SCHADT UND ANNA FREIESLEBEN
     für Suchtprävention Berlin, von Kazım Erdoğan, Aufbruch Neukölln                                        Fachstelle für Suchtprävention Berlin

10
ANGEBOTE UND PROJEKTE DER SUCHTPRÄVENTION

                                                                                Erstmals „Fit für die Straße“ in Marzahn-Hellersdorf

                                                                                D
                                                                                        ie Koordinatorin für schulische Prävention des SIBUZ Mar-       Am 21. März 2018 eröffnete
                                                                                                                                                                                                Ich habe heute etwas Neues gelernt.
                                                                                        zahn-Hellersdorf und der bezirkliche Suchthilfekoordinator      die Schirmherrin Frau Pohle,
                                                                                        luden vom 20. bis 22. März 2018 erstmals Schüler*innen          Bezirksbürgermeisterin       und                                         1,3%
                                                                                                                                                                                                                                 Nein
                                                                                der 10. Klassen zum Parcours „Bist du FAIR im Verkehr? Fit für          Bezirksstadträtin für Stadtent-                       30%
                                                                                die Straße in Marzahn-Hellersdorf.“ ein.                                wicklung, Gesundheit, Perso-                         Etwas

                                                                                                                                                        nal und Finanzen, die Aktions-
                                                                                Über 30 Agierende aus unterschiedlichen Professionen brachten           tage und überreichte an diesem
                                                                                sich an den 7 Stationen mit ihrer spezifischen Fachkompetenz            Tag die von ihr gestifteten Kino-
                                                                                                                                                                                                                 68,6%
                                                                                zum Thema ein.                                                          karten als Preise an die Klas-
                                                                                                                                                                                                                   Ja
                                                                                                                                                        se mit den meisten richtigen
                                                                                Mit der Jugendfreizeiteinrichtung FAIR des Humanistischen Ver-          Antworten auf die Quizfragen.
                                                                                bands Deutschland, Landesverband Berlin-Brandenburg, Körper-            Ebenfalls an diesem Tag beob-
                                                                                schaft des öffentlichen Rechts, stand eine für das Projekt ge-          achtete Schulrat Herr Buza die      ERREICHT WURDEN 248 ZEHNTKLÄSSLER*INNEN AUS
                                                                                eignete Räumlichkeit zur Verfügung. Die Mitarbeiter*innen waren         Mädchen und Jungen bei ihren        ALLEN SCHULFORMEN, VON IHNEN GABEN 238 EINEN
                                                                                an der Planung und Organisation sehr engagiert beteiligt und            vielfältigen Aktionen an allen      MITUNTER NUR TEILWEISE AUSGEFÜLLTEN FRAGEBOGEN
                                                                                übergaben den Veranstaltenden quasi für drei Tage die Schlüs-           Stationen im ganzen Haus.           MIT DIESEM ERGEBNIS AB.
                                                                                selgewalt über das Haus.
                                                                                                                                                        Am Ende der Aktionstage zeigten sich alle Beteiligten sehr zufrie-
                                                                                   Die Begrüßung und Einweisung der fünf 10. Klassen pro Tag er-        den mit Organisation und Ablauf der Veranstaltung. Die meisten
                                                                                   folgte um 09.00 Uhr. Vor dem Beginn des Stationsbetriebes erhielt    beteiligten sich das erste Mal an diesem großen Projekt.
       BILD: BEZIRKSAMT MARZAHN-HELLERSDORF VON BERLIN

                                                                                   jede Klasse ein Klemmbrett mit dem Ablaufplan und einem Quiz,
                                                                                                                                 dessen Beantwor-       Vom 29. bis 31. Januar 2019 soll es diese
                                                                                                                                 tung im Laufe des      Aktionstage erneut geben.
                                                                                                                                 Projekttages erfol-
                                                                                                                                 gen soll. Die Lösun-   SILKE HERMSDORF
                                                                                                                                 gen erschlossen        Koordinatorin für die Schulische Prävention Marzahn-Hellersdorf
                                                                                                                                 sich der aufmerksa-    OVE FISCHER
                                                                                                                                 men Klasse jeweils     Suchthilfekoordination des Bezirks Marzahn-Hellersdorf
                                                                                                                                 an den Stationen
                                                                                                                                 und waren in Ge-
                                                                                                                                 meinschaftsarbeit
                                                                      FIT FÜR DIE STRASSE – FAIR IM VERKEHR – DAGMAR POHLE ÜBER- zu entscheiden.
                                                                      REICHT SONDERPREIS FÜR SCHNELLSTE REAKTION

                                                                                Buch-Rezension »Kazım, wie schaffen wir das?« von Sonja Hartwig
THEMENHEFT 50 _ Fachstelle für Suchtprävention Berlin gGmbH _ 07|18

                                                                                Kazım Erdoğan ist Berlin bekannt für seine Jahrzehnte lange Arbeit im Verein Aufbruch Neukölln
                                                                                mit türkischen Männergruppen. Auch im Rahmen von Veranstaltungen der Fachstelle für Sucht-
                                                                                prävention Berlin ist er mit seinen Erfahrungen in der Väterarbeit, in der auch z.B. Spielsucht und
                                                                                die Auswirkungen auf die Familie thematisiert wird, immer wieder aktiv, so zuletzt in diesem Jahr
                                                                                bei einem Workshop des Kongresses Armut und Gesundheit.

                                                                                Die Journalistin Sonja Hartwig hat nun ein Buch über ihn geschrieben. Darin geht es um persön-              Sonja Hartwig, „Kazım, wie schaffen wir
                                                                                liche Erlebnisse Erdoğans, seine Herkunft, seine Ankunft im Westberlin der 70er Jahre und eine              das? Kazım Erdoğan und seine türkische
                                                                                drohende Abschiebung. Aber auch die Männer aus seinen Gruppen kommen zu Wort, diskutieren                   Männergruppe – vom Zusammenleben
                                                                                über Integration, Ehre, Gewalt und alles, was sie beschäftigt.                                              in Deutschland“, DVA 2017.

                                                                                Sonja Hartwig begleitete Erdoğan über mehrere Jahre und zeichnet ein tolles Portrait über einen Menschen, der durch seine Offenheit

                                                                                                                                                                                                                         INFO
                                                                                und Freundlichkeit viele erreicht und bewegt, denn, wie Kazım Erdoğan sagt: „Es ist keine Schwäche, über Probleme zu
                                                                                reden, es zeugt von Stärke. Nur wenn wir offen reden, helfen wir einander, helfen wir unserer Familie und der Gesellschaft.“

                                                                                                                                                                                                                                        11
INSTITUT FÜR
                                                                                                                   kompetent                        Gesundheit &
     Auf den folgenden 2 Seiten lesen Sie Neues zu den Projekten                                                   gesund.de
                                                                                                                   FACHSTELLE FÜR SUCHTPRÄVENTION
                                                                                                                                                     Kommunikation

     der Fachstelle für Suchtprävention Berlin gGmbH und ihrem
     Gesellschafter, dem Institut für Gesundheit und Kommunikation e.V.

     Soziallagenbezogene Suchtprävention
     in Lebenswelten gestartet

     I
        n unserer täglichen Arbeit erleben wir immer wieder, dass vor       Das Projekt hat dabei drei Zielgruppen im Blick:
        allem benachteiligte Menschen nicht die notwendige Unter-           ¢¢ suchtbelastete Familien
        stützung erhalten. So leben z.B. Jugendliche jahrelang mit der      ¢¢ Schüler*innen ab der 7. Klasse
     Suchterkrankung ihrer Eltern, ohne dass dies wahrgenommen              ¢¢ Geflüchtete
     wird. Andere Jugendliche geraten aufgrund ihres problematischen
     Cannabiskonsums in Schwierigkeiten mit Eltern oder Schule und          Suchtprävention für von Sucht/-gefährdung betroffene Familien
     die Problematiken „häufen“ sich. Menschen mit Migrations-              „Weitblick 3D“ legt einen Schwerpunkt auf das Thema „Sucht
     erfahrungen haben grundsätzlich ein erhöhtes Gesundheitsrisiko         in der Familie“ und richtet sich damit sowohl an Jugendliche, die
     und sind anfälliger für missbräuchlichen Substanzkonsum.               in suchtbelasteten bzw. -gefährdeten Familien leben oder aufge-
                                                                            wachsen sind, als auch an ihre problematisch konsumierenden
     Um diesen Zielgruppen eine für sie passgenaue Unterstützung            oder süchtigen Eltern.
     anbieten zu können, startet die Fachstelle für Suchtprävention
     das neue Projekt „Suchtprävention 3D“, gefördert von der               Jugendlichen wird eine Möglichkeit der Entlastung und Unterstüt-
     Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung. Es         zung geboten und vermittelt, dass sie mit ihrem Problem nicht
     steht für eine direkte und umfassende Präventionsarbeit vor Ort        allein sind und sie keine Schuld an der problematischen Familien-
     in den Lebenswelten der Menschen.                                      situation tragen. Die Thematik wird enttabuisiert und Aufklärung
                                                                            findet statt, ohne zu stigmatisieren.
     Gesundheit wird nicht nur durch individuelles, eigenverantwort-
     liches Handeln beeinflusst, sondern insbesondere auch durch            Die betroffenen Eltern werden in ihrer Sorge um das eigene
     gesellschaftliche Rahmenbedingungen und Soziallagen, so z.B.           Kind wertgeschätzt, in Erziehungsfragen unterstützt und zu den
     Einkommen, sozialer Status, Bildungsniveau, Arbeitsbedingun-           Auswirkungen von problematischem Konsum, Sucht und psy-
     gen, Wohngegend, Migrationshintergrund oder der Status als             chischen Erkrankungen sensibilisiert. Außerdem werden die
     alleinerziehende Eltern. Wichtig für gesundheitspräventive An-         Erziehungskompetenz und der altersgerechte Umgang mit
     gebote ist die Reduktion von Risikofaktoren für die Entstehung         Kindern in der Pubertät gestärkt.
     lebensstilbedingter Krankheiten und die Stärkung von gesund-
     heitlichen Ressourcen. Außerdem sollen die Verhältnisse, in            Suchtprävention für Jugendliche im Setting Schule
     denen Menschen leben, lernen und arbeiten, so gestaltet werden,        Mit der Pubertät ändert sich vieles:
     dass sie die Gesundheit unterstützen.                                  Jugendliche wollen sich ausprobieren und zeigen, wie risikobereit
                                                                            sie sind. Gleichzeitig müssen sie sich vielfältigen Herausforderun-
     Soziallagenbezogene Prävention umfasst insgesamt drei                  gen stellen und verschiedene Entwicklungsaufgaben bewältigen.
     zentrale Aspekte: sie stärkt die Kompetenzen und Ressourcen
                                                                                                                                                                     THEMENHEFT 50 _ Fachstelle für Suchtprävention Berlin gGmbH _ 07|18

     der im Setting lebenden Menschen, sie entwickelt gesundheits-          Da besonders der frühe Konsum von Alkohol, Tabak und Cannabis
     fördernde Rahmenbedingungen und sie bindet systematisch                im Alter zwischen 14 und 15 Jahren mit hohen Risiken verbunden
     möglichst viele Personen in der Lebenswelt ein.                        ist, setzen die Workshops des Projekts an dieser Stelle an.

     Die drei Zielgruppen von „Suchtprävention 3D“ in der Übersicht:

       Unterstützung für Jugendliche und ihre        Mehr Klarheit durch Prävention                   Ein wegweisendes Angebot
       von Sucht/-gefährdung betroffenen Eltern      für Schüler*innen in Berlin                      für Geflüchtete in Berlin

       www.kompetent-gesund.de/                      www.kompetent-gesund.de/                         www.kompetent-gesund.de/
       Familie                                       Schule                                           Gefluechtete

12
kompetent
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       gesund.de
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       FACHSTELLE FÜR SUCHTPRÄVENTION

                                                                                                                                                      „Durchblick 3D“ fördert die Risikokompetenz junger Men-                       Ziel dieser Maßnahmen ist es, suchtpräventive
                                                                                                                                                      schen und die Stärkung persönlicher Schutzfaktoren. Dies wird                 Strukturen zu etablieren, die Handlungssicher-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 3D
                                                                                                                                                      realisiert durch die Vermittlung fundierten Wissens zu Risiken                heit zu erhöhen sowie eine aktive Vermittlung in       Perspektive
                                                                                                                                                      und Wirkungen illegaler und legaler Rauschmittel, gepaart mit                 das Hilfesystem zu erleichtern. Eine Kultur des        Ein wegweisendes Angebot
                                                                                                                                                                                                                                                                                           für Geflüchtete in Berlin

                                                                                                                                                      der Reflektion eigener Verhaltensweisen und Motive sowie der                  Hinschauens wird strukturell verankert.
                                                                                                                                                      Unterstützung bei der Entwicklung kritischer Ansichten und
                                                                                                                                                      Haltungen.                                                                    Ein zweiter Schwerpunkt des Projektes sind
                                                                                                                                                                                                                                    suchtpräventive Workshops für Geflüchtete.
                                                                                                                                                      Mittels digitaler Medien werden persönliche Ressourcen und                    Um das Angebot niedrigschwellig zu gestalten,
                                                                                                                                                      Meinungen visualisiert und erfahrbar gemacht. Durchgeführt                    werden die Maßnahmen vor Ort, z.B.
                                                                                                                                                      werden die Workshops an Schulen mit sonderpädagogischem                       in Willkommensklassen, Sprachcafés, Un-
                                                                                                                                                      Förderschwerpunkt, an integrierten Sekundarschulen sowie an                   terkünften oder Frauentreffs, durchgeführt.
                       BILD: FACHSTELLE FÜR SUCHTPRÄVENTION

                                                                                                                                                                                                                                                                                          www.kompetent-gesund.de/
                                                                                                                                                                                                                                                                                          Gefluechtete

                                                                                                                                                      Oberstufenzentren in belasteten Sozialräumen.                                 Themen wie mentale Gesundheit, Stress,
                                                                                                                                                                                                                                    Substanzkonsum und das verfügbare                   ANGEBOTSFLYER FÜR DIE

                                                                                                                                                      Suchtprävention für Geflüchtete                                               Hilfesystem werden thematisiert. Die Teilneh-       ARBEIT MIT GEFLÜCHTETEN

                                                                                                                                                      „Perspektive 3D“, richtet sich mit kultursensibler Suchtprävention            menden werden gestärkt und die Schwellen
                                                                                                                                                      an Multiplikator*innen und Geflüchtete. Unter dem Motto                       zum Hilfesystem abgebaut.
                                                                                                                                                      „Hinschauen und Handeln hilft!“ werden für Menschen, die mit
                                                                                                                                                      Geflüchteten arbeiten, Beratungen, Coachings und Schulungen                                              ANNA FREIESLEBEN UND NINA RAUBART
                                                                                                                                                      zu suchtpräventiven Themen angeboten.                                                                         Fachstelle für Suchtprävention Berlin

                                                                                                                                                      NEUES ANGEBOT FÜR JUGENDLICHE AUS BERLIN UND BRANDENBURG

                                                                                                                                                      „Du bist wichtig und richtig“ – Unterstützung
                                                                                                                                                      für Jugendliche aus problembelasteten Familien

                                                                                                                                                     D
                                                                                                                                                                       as Projekt „Du bist wichtig und richtig“, das die Fach-      Umgang mit jugendlichem Problemverhalten, wie z.B. dem frühen
                                                                                                                                                                       stelle für Suchtprävention Berlin in Kooperation mit den     Einstieg in Alkohol- oder Drogenkonsum, zu finden.
                                                                                                                                                                       Ersatzkassen in Berlin und Brandenburg gestartet hat,
                       BILD: FACHSTELLE FÜR SUCHTPRÄVENTION

                                                                                                                                                          setzt außerhalb der familiären Situation an und richtet sich an           Projektbausteine:
                                                                                                                                                          Einrichtungen der Jugendhilfe und an weitere Settings, in denen           ¢¢ Workshops für Jugendliche zwischen 14 und 21 Jahren zum
                                                                                                                                                          besonders häufig junge Menschen mit problematischen Familien-                Thema „schwierige Eltern“. in denen verdeutlicht wird, dass
                                                                                                                                                          hintergründen anzutreffen sind. Psychische Erkrankungen wie                  sie für die Probleme der Eltern nicht verantwortlich sind.
                                                                                                                                                          z.B. Sucht bei Eltern belasten die Kinder und erhöhen deren               ¢¢ Erlebnispädagogisches Angebot für Jugendliche, z.B.
                                                                                                                                                          Risiko, selbst problematische Verhaltensweisen oder Kon-                     Klettern, mit anschließendem Workshop, der die Möglich-
                                                                                                                                                          summuster zu entwickeln um ein Vielfaches. Maßnahmen,                        keit zur Reflexion des eigenen Verhaltens in Bezug z.B. auf
                                                                                                                                                          die Unterstützung bieten, werden von den Jugendlichen je-                    Alkohol- und Drogenkonsum bietet und das Gefühl von
                                                                                                                                                                              doch nicht ausreichend in Anspruch genom-                Selbstwirksamkeit stärkt.
                                                                                                                                                                              men. Ein Grund hierfür ist Scham und Angst vor        ¢¢ Fortbildung für Pädagog*innen in den beteiligten Einrichtungen,
                THEMENHEFT 50 _ Fachstelle für Suchtprävention Berlin gGmbH _ 07|18

etent                                                                                                                                                                          Stigmatisierung, sowohl bei den Jugendlichen als        die für die Problematik sensibilisiert und Handlungssicher-
nd.de
CHTPRÄVENT
          ION

                                                                                                                                             DU         BIST                   auch bei den Eltern. „Du bist wichtig und richtig“      heit im Umgang mit betroffenen Jugendlichen und ggf.
bH
                                                                                                                                           WICHTIG TIG bringt Angebote direkt in die Einrichtungen,richtet
                                                                                                                                                                  !                                                                    deren Eltern fördert.
                                                                                                                                            UND RIC
                                                                                                                                                               H HE             sich dort an alle Jugendlichen und macht tabui-     ¢¢ Multiplikator*innen-Manual und -Schulung, die Fachkräfte
                                                                                                                                                                      LIC
                                                                                                                                                              R JUGEND LIEN
                                                                                                                                                     TZUNG FÜ          MI
                                                                                                                                            UNTERSTÜ MBELASTETEN FA
                                                                                                                                             AUS PR OB LE
                                                                                                                                                                                sierte Themen besprechbar.                             befähigt, selbständig Angebote zum Thema Sucht und
sönlicher
                             g.
                                                                                                                                                                                                                                       Familie durchzuführen. Diese sollen zur Etablierung des
e zur Verfügun

                                                                                                                                                                         Ressourcen stärken –                                          Programms in den Einrichtungen beitragen und damit
                                                                                                                                                                         Risikokompetenz fördern                                       nachhaltig Wirkung entfalten.
                                                                                                                            / Jacob Lund

                                                                                                                                                                         Das aufsuchende Projekt hat das Ziel, die
                                                                                                        skynetgame, Fotolia

                                                                                                                                                                         Lebenskompetenzen von vulnerablen Jugend-                  Das Angebot ist kostenfrei und kann von max. 15 Einrichtungen in
                                                                                                        2018
                                                                                      1. Auflage, Juni
                                                                                      Bilder: Fotolia /

                                                                                                                                                                         lichen zu stärken, sie von Schuld- und Schamge-            Anspruch genommen werden. Bei Interesse am Projekt „Du bist
                                                                                                                                                                          fühlen zu entlasten und sie in der Entwicklung von        wichtig und richtig“ nehmen Sie doch gern frühzeitig Kontakt mit
                                                                                                                                                                           Resilienz und Selbstwirksamkeit zu unterstützen.         uns auf.
                                                                                                                                           PROJEKTFLYER MIT INFOS ZU       Auch sollen die Einrichtungen darin unterstützt                                                             MARIANA RUDOLF
                                                                                                                                           DEN ANGEBOTEN                  werden, einen konstruktiven und abgestimmten                                             Fachstelle für Suchtprävention Berlin

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            13
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