Boomtown, Alter Fritz und frische Wäsche - Kultureller Stadtspaziergang von Schlossinsel zum Müggelsee 52 Nord - ein begehrter Ankerplatz 52 ...
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Das Stadtmagazin für Köpenick Nr. 1 / 2015 Boomtown, Alter Fritz und frische Wäsche Kultureller Stadtspazier- 52° Nord – gang von Schlossinsel ein begehrter zum Müggelsee Ankerplatz
2 Grußwort Inhalt Genau Hier 3 Facettenreiches Liebe Leserinnen, Genau Hier liebe Leser, 3 Die Reise geht weiter Facettenreiches Köpenick Köpenick Treptow-Köpenick ist ein beliebter Wohnort, das belegt auch die ständig wachsende 4 Ein Spaziergang durch die Stadtteile Boomtown, Alter Fritz und frische Wäsche Einwohnerzahl unseres Bezirks. Immer mehr Menschen möchten hier im Berliner Süd- osten leben und gemeinsam mit ihren Familien und Freunden 9 Stadttheater Cöpenick Zwischen den Stühlen die Vorzüge des grünen und wasserreichen Stadtrandes genie- ßen. In Treptow-Köpenick gibt es eben viel Raum – zum 11 150 Jahre deutsche (Industrie-)Geschichte Chicago an der Spree Wohnen, zur aktiven Freizeitgestaltung, zum Arbeiten und Kaum ein Berliner Stadtbezirk hat so viele unterschiedliche Studieren. Der flächenmäßig größte Berliner Bezirk bietet mit seiner 12 Geheimtipp: Fahrradfahren in Grünau Vielfalt auf kleinstem Raum Gesichter wie Treptow-Köpenick – und das hat seinen Grund: Die verschiedenen Ortsteile, die den Bezirk bilden, wurden Vielfältigkeit ein hohes Maß an Lebensqualität. Mit unserer größtenteils erst 1920 eingemeindet und können auf eine be- Landschaftsausstattung, unserer Natur, unserem vielfältigen 13 Technik zum Anfassen Historische Wasseraufbereitung in der Jetztzeit wegte Geschichte als eigenständige Gemeinden zurückblicken. Kulturleben und unserer interessanten Geschichte sucht unser Dies prägt bis heute das vielfältige Stadtbild an dieser Bezirk in dieser Kombination nach vergleichbarer Konkurrenz wichtigen Süd-Ost-Achse zwischen Alexanderplatz und Flug- unter den Berliner Bezirken. Diese Vorteile sind und bleiben für Neue Nachbarn hafen BER. Das nördliche Treptow etwa erscheint als auswärtige Besucherinnen und Besucher wie auch für die gewachsene innenstädtische Lage und tatsächlich gehörte das Berlinerinnen und Berliner selbst einmalig in der Region. 10 Das Projekt „Uferkrone“ Es geht voran „Vorwerk Treptow“ von Anfang an zur Doppelstadt Berlin- In dieser besonders bevorzugten Lage mit der urbanen Cölln. Köpenick dagegen war einst eine märkische Stadt mit Mischung aus Arbeiten, Studieren, Wohnen, Einkaufen und Erholung wächst mit jedem neuen Bauvorhaben die Anzahl 16 Das Projekt „52° Nord“ Was macht 52° Nord so wichtig für Grünau? großer eigener Tradition und hat sich diesen besonderen Flair bis heute erhalten. derjenigen, die diesen tollen Bezirk ihr neues Zuhause nennen. Als Kolonistendörfer entstanden Grünau und Friedrichs- Dass das so bleibt, daran beteiligen sich die städtischen Wohn- ungsbaugenossenschaften, größere Investoren, aber auch Fast Nebenan hagen, entwickelten sich jedoch bald zu Villenbezirken, in denen das aufstrebende Berliner Bürgertum die perfekte private Bauherren. Für so viel bauliches Engagement bei uns im Berliner Südosten kann ich mich nur bedanken, denn auch hier 7 Nicht nur was für Szene-Kenner Streetfood in Friedrichshain Verbindung aus Naturnähe und schneller Stadtanbindung fand. Adlershof und Oberschöneweide wiederum waren schon freuen wir uns als Teil Berlins für Hilfe bei der Linderung des früh industriell geprägt, bildeten sie doch die direkte Verbin- Mangels an bezahlbarem Wohnraum. 14 Ein Sportverein stellt sich vor Eiserner Teamgeist dung zwischen den Werksansiedlungen im südlichen Berlin Zwei besonders attraktive Wohnquartiere entstehen, wie und jenen im nördlichen Köpenick. sollte es bei uns anders sein, am Köpenicker Wasser. Ob an der Heute prosperiert Adlershof als Technologie- und Hoch- Spree in der Lindenstraße oder der Dahme in Grünau an der Mehr Frischluft schulstandort und Oberschöneweide, nach den massiven Regattastraße, hier entsteht Wohnidylle pur. Doch nicht nur für Werksschließungen in der Wendezeit lange als „Oberschwei- die zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohner der Quartiere 8 24. Köpenicker Kneipenfest Da liegt Musike drin neöde“ verspottet, gilt inzwischen als Trendbezirk für Künstler wird die Uferseite von Dahme und Spree ein Erlebnis: Auch und Studenten mit reichem Kulturleben. diejenigen, die gern an Berlins Uferwegen entlang flanieren, kommen zukünftig in den Genuss, die neu gestalteten 19 Puppentheaterfest im FEZ Staunen, Erleben, Mitmachen Nachdem wir in der letzten Ausgabe von Frischluft einen kulturhistorischen Spaziergang vom Wassersportzentrum Uferwege zu genießen. Grünau bis hinauf in die Wuhlheide mit ihren vielfältigen Frei- Bei uns in Treptow-Köpenick erfreuen wir uns ganz guter zeitangeboten unternommen haben, wollen wir nun ostwärts Luft, „frischluft“ eben und bei dem, was die allermeisten Leute wandern. Von der Schlossinsel aus soll unser Spaziergang als schönes Wetter bezeichnen, auch eines klaren Himmels. Das durch die Köpenicker Altstadt und das neue Zentrum am soll so bleiben, zu Gunsten unserer Einwohnerinnen und Ein- S-Bahnhof bis zum Ufer des Müggelsees in Friedrichshagen wohner und unserer Gäste. Das dient dem Wohlbefinden, der Attraktivität unserer erholungs- und sportgeprägten Region 4 14 führen. und vor allem unser aller Gesundheit. Bleiben Sie gesund! Auf ein Wiedersehen in Treptow-Köpenick. Ihr Oliver Igel 16 Bezirksbürgermeister Treptow-Köpenick
4 Genau Hier 53 Die Wäscherinnen von Köpenick Schon Ende des 19. Jahrhunderts galt Köpenick als „Waschküche Berlins“. Im Jahr 1900 arbeiteten hier 4.000 Wäscherinnen in 87 Wäschereien, und weil die Berliner Wäsche meist mit Hundewagen oder Kutschen hin und her transportiert wurde, etablierte sich bald der Spott, dass der Schmutz aus den Hemden durch die Strömung der Spree schneller wieder in Berlin sei, als die Hemden selbst. Berühmteste Wäscherin war Henriette Lustig, die 1838 die erste Wäscherei am Katzengraben begründete. Ganze 17 Kinder und ein heiteres Gemüt brachten ihr den Spitznamen „Mutter Lustig“ ein. Geschichte „made in Köpenick“ und Trocknen genutzt werden konnten. Eine der größten Wo sich seit einigen Jahren eine äußerst sehenswerte Außen- Wäschereien ist bis heute als Baudenkmal erhalten geblieben: Boomtown, stelle des Berliner Kunstgewerbemuseums befindet, stand das Alte Waschhaus. Heute beherbergt es ein Restaurant, das einst die Slawenburg Copnic. Bis 1157 herrschten die Slawen mit dem „schönsten Blick von Köpenick“ wirbt. über das Gebiet, dann fiel es an die Askanier und wurde von deutschen Stämmen besiedelt. Etwa 600 Jahre später erlebte Köstliche Küche und seltene Bücher Alter Fritz und hier ein noch junger Prinz, den man später „Friedrich den Gro- Auf ganz andere Weise exotisch ist das Restaurant Lehmofen ßen“ oder spöttisch „Alter Fritz“ nennen würde, eine seiner ein paar Meter flussabwärts. Nach traditioneller anatolischer schwärzesten Stunden: Am 28. Oktober 1730 hielt sein Vater, Küche werden würzig eingelegte Fleisch- und Fischspezialitä- der „Soldatenkönig“ Friedrich-Wilhelm I., im Wappensaal des ten auf Tonschalen in großen Lehmöfen gegart. Doch nicht nur frische Wäsche Schlosses Kriegsgericht über ihn. Er hatte versucht, dem Ein- Restaurants haben sich rund um den Katzengraben fluss des Vaters zu entfliehen und sich gemeinsam mit seinem angesiedelt, auch einer der ungewöhnlichsten deutschen Freund Katte nach England abzusetzen. Der König verhängte Verlage ist hier beheimatet. Christian Ewald, Verleger der die Todesstrafe –auch für seinen Sohn. Nur die landesweite Katzengraben-Presse, kann von sich sagen, dass sein erstes Empörung über diese väterliche Grausamkeit konnte Friedrich verlegtes Buch zugleich das letzte der DDR war. „Ostberliner II. schließlich retten. Treppengespräche“ von Jan Silberschuh wurde 1990 in einer Ein kultureller Stadtspaziergang von Auflage von 999 Stück herausgebracht und am Vorabend der Ein Bummel durch die Grünstraße deutschen Wiedervereinigung um 23:59 Uhr ausgeliefert. Seit- der Schlossinsel zum Müggelsee Mitte des 18. Jahrhunderts entwickelte sich in Köpenick lang- her produziert der Verlag jährlich zwei Bücher in der immer sam bürgerliches Leben und die heutige Altstadt entstand. Wir gleichen geringen Auflage – bibliophile Schätze aus unge- verlassen den Schlosspark und begeben uns über den Schloss- wöhnlichen Materialien wie Zeppelinhaut oder Metall. Wer von Köpenick sprechen will, der muss erst zuerst von der Schlossinsel spre- vorplatz zu einem Bummel durch die Grünstraße. Sie ist die chen, denn hier begann vor rund 1200 Jahren die Stadtgeschichte. zweitälteste Straße Köpenicks und die Läden in den alten In die Dammvorstadt Außerdem bedeutet ein Bummel über die Insel stets eine angenehme Auszeit Bürgerhäusern überbieten sich mit oft überaus origineller Die Hauptverbindung in die Dammvorstadt, das moderne vom hektischen Treiben der Stadt. Der weite Blick zum schönen Grünau hinüber, Schaufenstergestaltung. Doch nicht nur die Schaufenster Zentrum Köpenicks, bleibt die Dammbrücke zur Lindenstraße die ruhig dahinplätschernde Dahme, schaukelnde Boote an den Anlegestellen haben Flair, auch die Geschäfte zu denen sie gehören. Den hinüber. Der Name verweist auf einen Damm, der hier früher gegenüber – wer heute durch den kleinen Park des Barockschlösschens läuft, Auftakt macht das Mokkaffee mit Kuchen- und Kaffeespezia- das Sumpfland eingrenzte und spreeaufwärts bis ins weit ent- wird es schwer haben, sich vorzustellen, dass diese kleine Insel in der Dahme litäten. Mediterrane Küche in Jugendstil- und Art Déco-Ambi- fernte Fürstenwalde reichte. Die Dammvorstadt selbst ist eine einst das komplette „Stadtgebiet“ Köpenicks darstellte. ente bietet das Restaurant Lindo und das Heinrich Zille Folge der Industrialisierung. Erst mit der Ansiedlung größerer Stubentheater beweist regelmäßig, dass man auch im Fabriken wuchs Köpenick an dieser Stelle über sich hinaus, und winzigsten Raum noch Theater spielen kann. Das Weinhaus wenngleich die meisten Industriegebäude inzwischen wieder Köpenick gegenüber ist eine wahre Institution. Es existiert seit verschwunden sind, künden die langen, geraden Straßen mit 1767 und bietet neben Rebensäften auch eine reichhaltige ihren viergeschossigen Mietshauszeilen aus der Jahrhundert- Palette erlesenster Spirituosen. wende noch davon, dass hier innerhalb kurzer Zeit Wohnraum Berliner Wäsche Der Weg von der Grünstraße zur Müggelspree führt wieder in Modernes Wohnen in der DDR die Stadtgeschichte zurück. Die Straße mit dem merkwürdigen Die Großwohnsiedlung Salvador-Allende-Viertel mit rund 6800 Namen „Katzengraben“ verweist auf die Mitte des 19. Jahr- Wohnungen wurde 1971 in typischer Plattenbauweise errichtet und erfreut sich bis heute großer Beliebtheit. Im Westen fanden hunderts. Damals verlief hier ein künstlicher Spreearm, der diese Plattenbauwohnungen nur wenig Anklang, obwohl sie Katzengraben, um den herum sich mit der Zeit diverse modern ausgestattet und perfekt gelegen sind. Der Köpenicker Wäschereibetriebe ansiedelten. Der Standort an der Köpenicker Stadtforst mit den Müggelbergen liegt direkt vor der Tür, der Müggelsee, Friedrichshagen und die Altstadt sind fußläufig zu Spree eignete sich dafür hervorragend, da das Wasser einen erreichen, und die Wohnungen in den oberen Stockwerken bieten niedrigen Wasserhärtegrad hatte und die Wiesen zum Bleichen zudem einen faszinierenden Ausblick.
6 Fast Nebenan 7 Naschen und Chillen Der Village Market in Friedrichshain lockt immer wieder Dazu Wein, Bier und alkoholfreie Getränke. Und zum Nachtisch sonntags mit Streetfood aus der ganzen Welt. asiatisch inspiriertes Gebäck oder eine Kugel Wodka-Eis. Ver- Es ist staubig und wuselig rund um und in den beiden kauft wird aus kleinen Buden, improvisierten Ständen oder © Vera von Keller hintersten Hallen auf dem weitläufigen RAW-Gelände in ganz rustikal vom Imbisswagen. Gratis dazu gibt es tagsüber Friedrichshain nahe der Warschauer Brücke. Entspannt plau- Live-Jazz und abends DJ-Sound. dernde Leute sitzen auf Getränkekisten oder Holzpaletten an Angezogen vom Village Market fühlen sich nicht nur trend- für viele Arbeiter geschaffen werden musste. Entlang der Außerdem sammelt die Einrichtung Köpenicker Kiezgeschich- improvisierten Tischen. Sie halten Bierflaschen oder Weingläser bewusste Szenekenner. Auch Eltern gönnen sich eine Bahnhofsstraße ist schon seit Jahren die nächste Wandlung der ten und verlegt sie in eigener Edition. in der einen und Pappteller in der anderen Hand, darauf entspannte Auszeit, während die lieben Kleinen sich nach- Dammvorstadt zu besichtigen, das Wachstum zum Geschäfts- Die Salvador-Allende-Straße überquerend, steigen wir am leckere Kleinigkeiten für zwischendurch – Streetfood. mittags beim Kinderprogramm austoben. © Vera von Keller und Shoppingzentrum Köpenicks. Fürstenwalder Damm in die Tram nach Friedrichshagen. Rech- Dieses schnelle Essen ist vor allem aus Südamerika, Asien Hinter dem Konzept stehen drei Auskenner im Berliner ter Hand passiert diese die kleine Villenkolonie Hirschgarten, und aus Metropolen wie London oder New York bekannt. Nachtleben: Sebastian Baier, Danny Faber und Andreas Das moderne Zentrum deren Name nichts mit Rotwild zu tun hat. Der Name verweist Mittlerweile ist der Trend auch in Berlin angekommen und Söcknick. Sie kommen aus dem Umfeld der Bar25 und Bleibt man auf der belebten Bahnhofstraße, fällt bald auf, wie wahrscheinlich auf einen Bankier, der hier eines der ersten lockt jeden Sonntag Experimentierfreudige auf diesen urbanen gehörten zum Betreiber-Team des Chalet-Clubs in der viel hier in den letzten Jahren in Bewegung geraten ist. Das Häuser errichtete. Der Rest der Tram-Strecke wird dominiert Freiraum – bis 1994 wurden hier noch Eisenbahnwagons Schlesischen Straße. Zentrum dieser neuen Shoppingmeile bildet das moderne von einem dichten Wäldchen sowie Bootshäusern, Yachten repariert. Forum Köpenick mit rund 150 Shops. Während am Vorderein- und Strand. Foodies, die leidenschaftlich neue Geschmackserlebnisse © Vera von Keller gang dieser Shopping-Mall urbaner Trubel herrscht, bietet sich erkunden, können hier eine kleine Gaumen-Weltreise an- hinten ein ganz anderes Bild. Dort nämlich blickt man auf die Lebensart am Müggelsee treten: Bibimbap, ein klassisches Reis-Gemüse-Gericht mit Ei grüne Wuhlheide mit dem 1. FC Union-Stadion „Alte An der Bölschestraße, der Lebensader Friedrichshagens, aus Korea, süßsaure Thai-Reisnudeln, Whiskey-Ribs nach Village Market, RAW-Gelände Försterei“. Direkt hinter dem Forum fließt die Wuhle, ein Flüss- verlassen wir die Tram und befinden uns in einer der amerikanischem BBQ-Vorbild, polnische Piroggen, chinesische Revaler Straße 99, Berlin-Friedrichshain chen, das im nördlichen Ahrensfelde entspringt und Marzahn, schönsten Ortslagen von Köpenick. Genau wie Grünau wurde Dim Sum, in der Metalltonne nach jamaikanischer Art gegrilltes jeden Sonntag, 12 bis 22 Uhr Biesdorf und Kaulsdorf passiert, um an der Lindenstraße in die Friedrichshagen als Kolonistendorf für Baumwollspinner und Fleisch, frisch zubereitete Rindfleisch-Burger aus Brandenburg Weitere Infos auf www.neueheimat.com Spree zu münden. Der Fluss ist bei Wanderern sehr beliebt, Seiden-raupenzüchter gegründet. Einige der ursprünglichen oder asiatische Bao-Burger mit mariniertem Schweinefleisch. und www.facebook.com/neueheimatBLN weil er auf ganzer Länge von Wegen und Parks eingefasst ist. Kolonistenhäuser haben sich rund um die Bölschestraße er- Wir halten uns südwärts, passieren den Mandrellaplatz und halten, doch zu ihnen gesellten sich schon bald imposante erreichen so einen weiteren Nebenfluss der Spree, das Bürgerhäuser, bei deren Anblick sich erschließt, weshalb der Leidenschaftlicher Entdecker Neuenhagener Mühlenfließ. Auch hier gilt: vorne urbanes Müggelsee als Wannsee des Ostens gilt. Am Ufer locken reiz- Straßenbild, aber hinter den Häusern weites Grün, das dem volle Ausflugsgaststätten, wie das Traditionshaus Bürgerbräu, Flusslauf folgt und ausgedehnte Wanderungen möglich macht. die Weiße Villa oder die Spree-Arche, ein Blockhaus-Restau- Alexander Happ, Geschäftsführer Property Development Deutschland bei der BUWOG Group, rant auf einer schwimmenden Insel. über Streetfood in Friedrichshain und das Zusammenwachsen von Berlin und Köpenick. Mit der Tram nach Friedrichshagen Die Bölschestraße ist eine Flaniermeile und Köpenicks An der Friedrichshagener Straße haben einige imposante beliebteste Einkaufsstraße, dominiert von kleinen Boutiquen frischluft: Herr Happ, Mittlerweile ist mir mehr nach ursprünglichen jeder in der Halle oder draußen entspannt einen Werksgebäude aus roten Ziegeln die Zeit überdauert, manche und Galerien. Im Sommer öffnen regelmäßig auch viele der Sie gelten als ausge- Lebensmitteln. Allerdings achte ich auf ausge- Sitzplatz zum Essen, Plaudern mit Freunden oder ruinös, andere bereits neuer Nutzung zugeführt, wie die alte heute hier lebenden Künstler ihre Ateliers. Den Endpunkt der zeichneter Kenner der suchte Zutaten und fahre dafür gerne auch mal Musikhören findet. Filmfabrik auf der Halbinsel Krusenick. Dort produzierte Straße markiert der S-Bahnhof, der gleichzeitig das Tor in den Berliner Gastro-Szene. Woher kommen Ihr Inter- etwas weiter. frischluft: Was macht diese Location zu einem ursprünglich der Foto-Konzern Kodak. Nach der Aufgabe des dahinter liegenden Kurpark darstellt. Nur eine halbe Stunde ist esse an gutem Essen und Ihre Begeisterung für frischluft: Welche Food-Szene finden Sie gerade Anziehungspunkt für Menschen aus Köpenick Standorts wird heute ein Teil des Geländes von der Köpenicker es von hier bis zum Alexanderplatz und gerade mal fünf Neuentdeckungen? spannend? oder Grünau? Kunstfabrik genutzt, die sich mit vielfältigen Projekten für die Minuten ins Zentrum von Köpenick, wo wir unseren ausge- Alexander Happ: Meine Oma hat immer sehr gut Alexander Happ: Alles, was sich im Bereich Alexander Happ: In Köpenick und Grünau gibt Freizeitgestaltung von Kindern und Senioren verdient macht. dehnten Spaziergang durch diesen wohl facettenreichsten gekocht, mit leckeren, frischen Zutaten. Das hat Streetfood tut. Das ist Berliner Graswurzelkultur es viel Wasser und viel Grün, ein entspannender Berliner Stadtbezirk diesmal enden lassen. meinen Geschmack geprägt und auch mein Inte- und die Szene entwickelt sich sehr dynamisch. Standort, der von vielen Trends der Metropole resse an der Slowfood-Bewegung geweckt. Ein gutes Beispiel dafür ist der Streetfood Market noch unberührt ist. Allerdings sind von dort Hinzu kommt, dass ich mich als Immobilien- auf dem Neue Heimat-Gelände in Friedrichshain. spannende kulinarische Orte schnell zu erreichen. Ungeliebte Raupen entwickler immer für Neues interessiere, gerne frischluft: Was ist dort das Besondere? Streetfood in Friedrichshain oder auch Kunst am In der Zeit des Barock gab es in Brandenburg große Nachfrage nach Unbekanntes probiere und versuche, das Alexander Happ: Das ist für mich eine sehr Spreeknie in Schöneweide zeigen, dass die Ange- chinesischer Seide. Das brachte die Hohenzollern-Fürsten auf die Idee, eigene Seidenraupenplantagen anzulegen. Weil sich die wählerischen Besondere herauszufinden. spannende Alternative zur mittlerweile etablier- bote aus dem Zentrum immer weiter nach Osten Tierchen aber ausschließlich von Blättern des Maulbeerbaums ernähren, frischluft: Bevorzugen Sie eine bestimmte ten und deshalb überlaufenen Markthalle Neun wandern. Köpenick und Berlin werden noch ließ Friedrich der Große diese millionenfach in Brandenburg anpflanzen. Geschmacksrichtung? in Kreuzberg. Jeder Stand, egal ob Speisen oder mehr zu einer Stadt. Niemand muss heute mehr Ganze 2000 davon standen in Friedrichshagen. Die Kolonisten allerdings konzentrierten sich lieber auf die Baumwollspinnerei, und mangelnde Alexander Happ: Vor einiger Zeit, vor allem als Getränke, ist einzigartig. Die Anbieter haben alle nach Berlin-Mitte fahren, um neue Trends zu Pflege führte bald zu einem Absterben der Maulbeeren. Immerhin: Ein alter ich in Hongkong gelebt und gearbeitet habe, einen besonderes Ansatz und sind mit Leiden- entdecken. Baum hat sich in der Bölschestraße 63 erhalten, und inzwischen wurden habe ich gerne sehr intensiv gewürzt gegessen. schaft bei der Sache. Angenehm finde ich, dass auch wieder einige neue Bäume angepflanzt, um an die Entstehungs- geschichte Friedrichshagens zu erinnern.
8 Mehr Frischluft Genau Hier 9 © Michael Diehl Konzert in der Freiheit 15 Auch der Ratskeller ist als Location dabei Da liegt Musike drin – © Michael Diehl Zwischen den Stühlen © Kunstfabrik Cöpenick GmbH 24. Köpenicker Kneipenfest Das „Stadttheater Cöpenick“ zwischen Kampfgeist und ungewisser Zukunft Es ist eine lange und wechselvolle Tradition, die inzwischen fünf bis sechs Wochen im Dauer- Wo Dahme und Spree sich treffen, in der Köpenicker Altstadt Konzerthopping. Aus einem Konzertabend mit großer Auswahl vom Aus bedroht ist. Am 14. Februar 1889 betrieb laufen. wird am 7. November musikalische Vielfalt gefeiert. Das wird ein echtes Festival. Alle Veranstaltungsorte sind fußläufig öffnete das „Stadttheater Cöpenick“ am Alten Die Zahlen des Theaters sind beeindruckend: 24. Köpenicker Kneipenfest startet um 20 Uhr und bietet zu erreichen. Stress wird zum Fremdwort und die Altstadtinsel Markt seine Pforten. Gegeben wurde der Die Auslastung bei den Kindertheaterauf- Anwohnern und Besuchern in gut einem Dutzend Locations zur Open Air-Bühne für entspannte Begegnungen mit anderen Schwank „Wie man sich eine Frau verschafft“. führungen liegt bei 97%, im Erwachsenenbe- Live-Musik. „Voller Vorfreude“ blickt Initiator Michael Diehl Besuchern. Wenn um Mitternacht die Live-Musik verstummt, Vieles hat sich seitdem verändert. Am dama- reich bei 94%, Tendenz steigend. Und dennoch vom Tourismusverein Berlin Treptow-Köpenick der neuen Auf- zieht es alle, die noch tanzen und feiern wollen, in die Freiheit ligen Standort, der heutigen Lüderstraße, befin- steht das Theater im Herbst vor dem möglichen lage entgegen. Das Festival, das vor elf Jahren startete, hat sich 15 zur Aftershow-Party. det sich ein Wohnhaus. Das Stadttheater steht Aus. Bis Ende November ist der Spielbetrieb zu einer Institution des Nachtlebens entwickelt. Fast ein Drittel der Besucher sind Stammgäste. Die lässige heute für generationenübergreifende Theater- gesichert, die Zeit danach liegt im Dunkeln. „Wir Folk aus Orient und Okzident, Country, Blues und Soul, und lockere Atmosphäre haben das Fest über die Bezirksgren- arbeit mit den Menschen vor Ort. machen genau die kulturelle Arbeit, die sich jeder Oldies, Pop, Rock, Jazz und Irische Musik – jeder Freund hand- zen hinaus bekannt gemacht. Die Hälfte der Gäste kommt aus „Wir sind ein richtiges Stadttheater. Wir in seinem Kiez wünscht“, bringt es Wetzlich auf © Kunstfabrik Cöpenick GmbH gemachter Musik findet sein Highlight. Neben der Vielfalt lockt anderen Bezirken der Stadt oder von Auswärts angereist. „Wo agieren vor Ort, haben eine vielfältige Ausrich- den Punkt. An sechs Tagen die Woche ist Spielbe- Abwechslung. Passend zu den Locations werden die Bands sonst können heute bis zu drei Generationen entspannt mit- tung und machen Theater für alle Altersgruppen. trieb im vollen Saal, die Kitas im Umkreis reißen ausgewählt. So unterschiedlich wie die Stilrichtungen sind einander feiern?“, fragt Michael Diehl und beschreibt damit Unter dem Motto ‚Bühne von 3 bis 103 Jahren’ sich um die Karten. Angesichts der Entwicklung auch die Spielstätten. Traditionell mit von der Partie sind die das Kneipenfest als eine wunderbare Gelegenheit, die ent- bringen wir die Generationen zusammen“, be- des Bezirks ist kein Ende dieser Nachfrage in Schlossplatz-Brauerei, das urgemütliche Café Krokodil, das alt- spannte Stimmung in Berlins grünstem und wasserreichstem schreibt Cornelia Wetzlich, Geschäftsführerin der Sicht. Im Gegenteil. Köpenick erfährt seit Jahren ehrwürdige Lokal Zur Gardestube, die Seeterrassen oder das Stadtteil zu erleben. Kunstfabrik, die Arbeit des Theaters. Im denk- Zuzug, die Bevölkerung wird jünger, da es viele Restaurant Luise. In der Regel sind an der Abendkasse bei den Konzertspiel- malgeschützten Backsteinhaus in der Friedrichs- Familien in Berlins grünsten Bezirk zieht. Wo Jede Band spielt über den Abend vier Sets – mit fünfzehn- stätten noch Tickets erhältlich, doch erreicht das Kneipenfest hagener Straße 9 werden nicht bloß Stücke auf- Ausbau und Erhalt der Infrastruktur Not täte, minütiger Pause zwischendrin. Dies ermöglicht das besondere seit Jahren eine volle Auslastung. geführt. Hier kommen die Köpenicker zusammen. schwebt stattdessen bedrohlich der Rotstift über Statt Event setzt man auf Begegnung und dem etablierten Haus. Doch klein bei geben die soziales Miteinander. Jeden zweiten Dienstag im Köpenicker nicht. Das Kämpfen sind sie gewöhnt. Auch dieses Jahr dabei: das Waschhaus Stilvoller Auftritt im Cafe Krokodil Monat treffen sich die Senioren im Café Kreativ Cornelia Wetzlich führt durch die Räume des und plaudern bei Kaffee und Kuchen über alte Theaters, zeigt die kleine Bühne im urgemütli- © Kunstfabrik Cöpenick GmbH Zeiten und neue Erlebnisse. chen Theatersaal, zeigt Fotos im Theaterclub von Von Mai bis Juni veranstaltet das Stadttheater den vielen prominenten Darstellern und Künst- Bildungsvorträge stehen auf dem Spielplan. Teil- Jugendtheaterfestspiele. In diesem Sommer lern, die hier auf der Bühne standen. Im Herbst weise wird sich der Vorhang vor ausverkauftem wurden zum zwanzigsten Mal alle Schulen in feiert die turbulente Komödie „Zwei wie Bonnie Saal zweimal täglich heben. Berlin und im Brandenburger Umland eingela- und Clyde“ Premiere, das FUGA-Theater, das als Und doch könnte alles bald vorbei sein. „Die den, eigene Stücke zu proben und aufzuführen. Gasttheater des Hauses fungiert, bringt im Eintrittspreise werden wir nicht erhöhen“, stellt Dreiundzwanzig Beiträge von der ersten bis zur Oktober mit „König Hupf der I.“ neues Wetzlich klar, „das ist nicht unser Anspruch Abiturklasse wurden auf die Bühne gebracht. Die Kindertheater auf die Bühne, Kabarettisten, gegenüber den Menschen im Kiez. Wir werden Festspiele erfahren eine solche Resonanz, dass sie Schatten- und Puppentheateraufführungen und kämpfen, wir haben immer gekämpft.“ © Olaf Bruhn © Michael Diehl
10 Neue Nachbarn Genau Hier 11 53 © David Höffkes Es geht voran Chicago an der Spree - eine Zeitreise durch 150 Jahre deutsche © David Höffkes Zwischen der lebendigen Köpenicker Altstadt und der erholsamen plätschernden Spree wachsen Geborgenheit und moderner Lebensstil. (Industrie-)Geschichte © David Höffkes Auf der Baustelle ist ordentlich Betrieb, die Arbeiten im ersten Ver- triebsabschnitt sind bestens im Zeitplan. Im Juli feierte die BUWOG „Das klingende Sonntagsrätsel“ war Kult. Die bauten stehen bis heute leer. Der Industriesalon Kleinarbeit zusammengesetzt wurde. zusammen mit 220 Gästen – Projektbeteiligten, Nachbarn und musikalische Ratesendung des West-Berliner bietet verschiedene geführte Touren an, auf Auch an solchen Geschichten erkennt man, künftigen Bewohner – Richtfest im Wohnquartier Uferkrone. Radiosenders RIAS wurde auch im Osten der denen sich die wechselhafte Geschichte des wieviel Herzblut im Industriesalon steckt. Der Schon im kommenden Frühjahr wird der erste Bauabschnitt – seinerzeit geteilten Stadt aufmerksam verfolgt. In Bezirks und seiner Industrie hautnah erleben Raum will nicht nur Museum sein, sondern auch Haus 2, das größte Einzelhaus, Haus 3 in der zweiten Reihe und der Sendung galt es, ein sechs bis acht Buchsta- lässt. Für viele der Menschen, die im Industrie- ein Treffpunkt, gerade für ehemalige Betriebsan- Haus 3 direkt am Wasser – bereit sein für die ersten Bewohnerin- ben langes Lösungswort herauszufinden, das sich salon tätig sind und diese Führungen begleiten, gehörige. Hier sollen sie sich einbringen und aus- nen und Bewohner. aus den Antworten auf Fragen zu den gespielten ist es auch ein Stück Lebensgeschichte; teilweise tauschen können, ihre Geschichte erzählen und Interview mit Herr Ramon Nuñez, Bevor die Möbelwagen anrollen, haben die Handwerker noch Musikstücken ergab. haben sie zu DDR-Zeiten noch selber hier gear- ihre Erfahrungen weitergeben. Projektleiter BUWOG Group einiges zu tun. Doch der Baufortschritt an der Köpenicker Linden- Auch viele Ost-Berliner versuchten ihr Glück; beitet und wollen nun helfen, die Erinnerung Ein eigener Ausstellungsraum ist Emil Rathe- straße ist unübersehbar. Die ersten Rohbauten sind fast komplett sie mussten jedoch nicht nur die richtige Lösung lebendig zu halten. Ein Unterfangen, dass nicht nau gewidmet, dessen Name nicht fehlen darf, frischluft: Herr Nuñez, was macht das geschlossen, sodass in der kühleren Jahreszeit der Innenausbau herausfinden, ihre Antwortschreiben mussten es immer einfach war: Ein großer Teil der Sammlung wenn es um Berliner Industriegeschichte geht. Projekt Uferkrone aus? unabhängig vom Wetter zügig vorangehen kann. auch durch die DDR-Postkontrolle schaffen. Das von Zeugnissen der Industriegeschichte stammt Rathenau, dessen 100. Todestag im Juni stilecht Ramon Nuñez: Wir haben das Projekt mit großem Anspruch an Alexander Happ, Geschäftsführer Development Deutschland ist Thema einer aktuellen Ausstellung im Indus- noch aus dem Werksmuseum „Technik im Turm“ mit einer feierlichen Gedenkveranstaltung im Gestaltung und Qualität konzipiert und dies zusammen mit den bei der BUWOG Group ist überzeugt: „Mit der Uferkrone entstehen triesalon Schöneweide. Wie in einem Mobile und wurde bei Schließung des Museums 1994 Kabelwerk Oberspree begangen wurde, galt als Berliner Architektur-büros Kny + Weber und Staehr Architekten. neue Wohnungen, die die Hauptstadtregion Berlin braucht. Gera- hängen die Antwortschreiben an den RIAS an der eingelagert. Als 2009 Samsung die Immobilie be- Pionier und Begründer der modernen Elektroin- Wichtig waren uns die Vielfalt und Individualität der Häuser, eine de der Bezirk Treptow-Köpenick ist beispielhaft für das beeindru- Decke – grau diejenigen Briefe, die von der Stasi senrein verkaufen wollte, drohte die Sammlung dustrie in Deutschland. Unter seiner Führung individuelle Architektursprache und dennoch ein in sich harmoni- ckende Wachstum Berlins, bietet optimale Infrastruktur und eine abgefangen wurden; bunt diejenigen, die ihr Ziel auf dem Müll zu landen. Dies war die Geburts- entwickelte sich die 1887 von ihm gegründete sches Gesamtkonzept. sehr hohe Lebensqualität.“ erreichten. Der Wust von größtenteils grauen stunde des Industriesalons: Ein Verein wurde Allgemeine Elektrizitäts-Gesellschaft (besser frischluft: Was zeichnet die Architektur des Wohnquartiers Wer hier investiert, spart auf lange Sicht und schont die Um- Briefen wird nach dem Mauerfall zu kunterbun- gegründet, dem es gelang, Räumlichkeiten zu bekannt unter der Abkürzung AEG) zu einem Uferkrone aus? welt. Alle Gebäude baut die BUWOG so, dass in den tem Briefkonfetti. finden, in denen die Relikte der zusammen- Weltkonzern. Ramon Nuñez: Sei es Offenheit und Transparenz, Eleganz und Wohnungen 30 Prozent weniger Heizenergie benötigt wird als in Diese Ausstellung ist nur eines von vielen gebrochenen Industrieproduktion bis heute zu Privatsphäre oder gelassene Natürlichkeit: das stilvolle, zeitge- der aktuell gültigen Energieeinsparverordnung gefordert ist – das Beispielen, wie die im Industriesalon Schöne- sehen sind. mäße, architektonische Erscheinungsbild der klaren, kubischen schont dauerhaft die Haushaltskasse der Bewohner, weide präsentierten 150 Jahre deutscher Und was es hier alles zu sehen gibt: Die aus Formen der Stadtvillen variiert zwischen klassisch-moderner, Wer sich näher mit einem hochinteressanten vermeidet klimaschädliche CO2-Emissionen und Bauherren Industriegeschichte immer auch einen Blick auf den 60ern stammende erste Mikrowelle aus avantgardistischer und puristischer Architektursprache, die sich an Stück Berliner wie deutscher Geschichte können ihre Investition von der Kreditanstalt für Wiederaufbau die politische und soziale Geschichte eröffnen. DDR-Produktion beispielsweise, die mit ihren den Lebensstilen der Bewohner orientiert. beschäftigen möchte, kann den Industrie- (KFW) fördern lassen. Der Schwerpunkt liegt hierbei auf der Historie Maßen jeden modernen Backofen winzig frischluft: Im Juli haben Sie Richtfest gefeiert. Wie gestaltet sich salon mittwochs, freitags und sonntags Schöneweides, dem einstmals größten Industrie- erscheinen lässt. Einen originalgetreuen Nachbau seit dem der Baufortschritt? zwischen 14 und 18 Uhr besuchen. standort der DDR. Zu Hochzeiten waren hier des ersten Drehstrommotors aus dem Jahre 1869. Ramon Nuñez: Die Arbeiten sind im Plan. Im ersten Vertriebsab- Schauen Sie vorbei im BUWOG-Beratungscontainer 30.000 Menschen beschäftigt, die meisten von Im Vorderraum wecken alte Kofferradios und schnitt sind alle Häuser nahezu geschlossen. Der Innenausbau ist Wo: Lindenstr. 36, in Köpenick Der Eintritt ist frei. ihnen im Kabelwerk Oberspree. Nach der Wende Fernseher ein Gefühl der Nostalgie. So monströs in vollem Gange — Wände werden gestellt, Fußbodenheizung und Wann: Samstag und Sonntag zwischen 12 und 16 Uhr war es um den Standort geschehen, die Betriebe wie beeindruckend auch die riesige Drahtspinn- Estrich verlegt. Über den Winter beginnen wir mit dem Finish — Individuelle Terminabsprachen: Weitere Informationen, auch zu konnten sich gegenüber der weltweiten Konkur- maschine, die früher im Kabelwerk Oberspree Parkett und Fliesen verlegen sowie Malerarbeiten. Noch im Herbst Telefon: 030 33 85 39 19 15 oder angebotenen Führungen, finden sich unter renz nicht behaupten, sie brachen zusammen ihren Dienst verrichtete und von Mitarbeitern des beginnen wir mit dem Rohbau vom Haus 1, dem Entrée der E-Mail: vertrieb-berlin@buwog.com www.industriesalon.de. oder wurden abgebaut. Weite Teile der Industrie- Industriesalons in mühevoller wochenlanger Uferkrone von der Straße her. www.uferkrone.de
12 Genau Hier 13 53 Technik zum Anfassen Dietmar Arnold vom Verein Berliner Unterwelten teilt Schutzhelme aus, bevor der Rundgang durch die Geschichte der Berliner Wasserversorgung beginnt. Niemand soll sich im Museum des Alten Wasserwerks Friedrichshagen beim Erkunden von Pumpen, Leitungssystemen und verwinkelten Arbeitsplätzen des Maschi- nisten den Kopf stoßen. Auf dem rund 7.000 Quadratmeter großen Gelände zwischen nördlichem Müggelsee und Müggeldamm sind alte Pumpen, Rohrleitungen und Schieber Fähre Gesellschaftshaus Kuhle Wampe Segelschiff ausgestellt. Eine ständige Ausstellung zeigt die spannende Geschichte der Wasserversorgung, der frühen Schmutzwasserbeseitigung und der späteren Abwasserbehandlung Berlins. Am Modell der weitläufigen Anlage gibt Experte Arnold zunächst einen Über- Vielfalt auf blick über das eindrucksvolle System der historischen Wasseraufbereitung – von der Wassergewinnung über die Reinigung und Aufbereitung bis zur Weiterleitung in die Stadt. Das gesamte Ensemble auf einer Fläche von 55 Hektar ist ein Projekt des englischen Ingenieurs und ersten Direktors der Städtischen Wasserwerke, kleinstem Raum Henry Gill. Die äußere Form für die technischen Anlagen hat Architekten Richard Schultze im märkisch-gotischen Backsteinstil umgesetzt. Das Wasserwerk Fried- richshagen ging 1893 als drittes städtisches Wasserwerk in Betrieb. Das seiner- zeit größte und modernste Wasserwerk Europas ist heute ein technisch und architektonisch beeindruckendes Zeugnis der Industriegeschichte und ein Diese Route ist keine 20 Kilometer lang, nicht bizarren Charme. Sie gehören ebenso zu den Lost hundert. Imbiss und Turm stehen tapfer jeden europaweit bedeutendes Flächendenkmal. offiziell ausgeschildert und deshalb sowas wie Places wie Marienlust oder Schmetterlingshorst Tag bis 20 Uhr offen. Der Eintritt kostet zwei Euro. Auf dem Rundgang erläutert Arnold, dass ursprünglich nur Wasser des ein Geheimtipp. Der familienfreundliche inoffizi- am anderen Ufer der Dahme. Diese kurz vor 1900 Von oben hat man einen unfassbar schönen Aus- der Friedenstraße geht es direkt am Dahme-Ufer Müggelsees zu Trinkwasser aufbereitet wurde. Hierzu dienten drei Schöpf- elle Dahme-Radweg verbindet so ziemlich alles, erbauten Ausflugslokale mit ihren Holzveranden blick über Ostberlin. zur Hertzog Villa. Das Anwesen des Kaufhausbe- maschinenhäuser, von denen eins heute das Museum beherbergt. Kernstück worauf Berliner aus anderen Bezirken neidvoll und großen Biergärten unter alten Bäumen Auf dem Kammweg der Müggelberge geht es sitzers Rudolph Hertzog aus dem Jahre 1910 soll der Ausstellung sind die riesigen, pechschwarzen Dampfmaschinen aus dem blicken: Alte Wälder ziehen sich an Flüssen und waren der Inbegriff der Sommerfrische der Berliner. dann zum Fundament des ursprünglich geplan- vier Millionen Goldmark gekostet haben und Jahr 1893, die früher das Seewasser gefördert haben. Erst 1979 wurde dieser Seen entlang, unterbrochen von märchenhaften Jetzt geht es mit dem Solar-Katamaran ten Berliner Fernsehturms: 1955 wurde das Pro- gehört heute der Dussmann-Gruppe. Ein paar Dampfbetrieb eingestellt. Eine Maschine können Besucher sogar noch in Aktion Villen mit dem Charme einer längst vergangenen hinüber nach Wendenschloss. Der Platz für Fahr- jekt abgebrochen, nachdem man seine Lage in Meter weiter locken im Café Schulz am Martins- sehen – auf Knopfdruck, angetrieben durch Strom. Zeit. Das Schöne: Ambitionierte Radler können räder an Deck der Berliner BVG-Fähren hat sich der Einflugschneise des Flughafen Schönefeld platz frische Windbeutel gefüllt mit Eis und Heute versorgt das die Tour auch problemlos verlängern. mit den neuen Schiffen seit 2014 vervielfacht. bemerkt hatte. Von hier geht es asphaltiert berg- Früchten – zu familienfreundlichen Preisen. nördlich gelegene Los geht es am S-Bahnhof Grünau. Vom Schon nach wenigen Minuten ist die kleine Fluss- ab nach Müggelheim, welches man auf dem Immer wieder verstecken sich nun an der moderne Wasserwerk Alexanderplatz benötigen die S-Bahnen mit reise auf der Dahme beendet. Grünstädter Weg bis zur Sobernheimer Straße Seestraße schmale, aber öffentliche Zugänge zum Friedrichshagen insbe- Umsteigen in Ostkreuz genau 32 Minuten. Wer Die Müggelbergallee führt dann vom Fähran- durchquert. Zeuthener See. Am Platz der Demokratie ist die sondere Köpenick, sich eine VBB-Tageskarte Berlin ABC kauft, hat für leger schnurgerade Richtung Osten, vorbei an Dann folgt die nur für Anlieger freie Straße Badestelle zunächst nicht zu übersehen. Direkt Lichtenberg, Hohen- 7,40 Euro alle S-Bahnstrecken und alle BVG- den Villen, über das historische Kopfsteinpflaster nach Krampenburg, wo auch die Kuhle Wampe gegenüber vom chinesischen Restaurant Kaiser- schönhausen, Mar- Fähren bereits inklusive. Die Fahrradtageskarte und in die dichten Wälder der Müggelberge. Ei- und mehrere Bademöglichkeiten erreicht Pavillion sieht der Zugang zum Chinesischen zahn, Weißensee und kostet 5,30 Euro. nen Wegweiser zum Müggelturm gibt es nicht, so werden. Der einst am Müggelsee gelegene Garten bereits sehr privat aus. Eine traumhafte Hellersdorf mit hoch- Vom Bahnhof ist die BVG-Fähre F12 auf der wie auch die gesamte Strecke dieses Radtouren- Zeltplatz ist heute Namensgeber für einen Oase. wertigem Trinkwasser Wassersportallee nach 800 Metern in östlicher tipps nicht ausgeschildert ist. Wer sich mitten im Campingplatz an der Großen Krampe – einer Auch die schmale Verlängerung der Heinrich- aus Brunnen. Richtung auf direktem Weg erreicht. Der breite Wald an einer Gabelung und einer einsamen Ausbuchtung der Dahme. Über die Dahme geht es Zille-Straße führt zu einem öffentlichen Steg. Wer Gehweg ist für Radfahrer frei. Wer sich zuvor Holzbank leicht rechts hält, erreicht die Beton- dann auch wieder spektakulär und alle 30 Minu- hier mal den Blick nach oben richtet, wird ein leicht rechts hält, gelangt auf der Büxensteinallee straße hinauf zum Müggelturm. ten mit der neuen BVG-Solarfähre F21 hinüber goldenes Segelschiff entdecken. Die nagelneue durch ein kleines Wäldchen direkt zu den ersten Noch ist die Sanierung des Müggelturms nicht nach Alt-Schmöckwitz. Die Seereise dauert dies- Wetterfahne auf einer alten Villa ist mit Sicherheit Museum im Alten Wasserwerk · Müggelseedamm 307 Cafés und Eisdielen. Die Eis-Konditorei Anett ist auf der Zielgeraden. Aber nachdem András Milak mal sieben Minuten. die Schönste in Zeuthen. Ein paar Meter weiter Infos unter www.berliner-unterwelten.de hier die erste in der Reihe und nicht ganz unver- als letzter Restaurant-Mitarbeiter mit seinem Der Weg vom Fähranleger führt quer über das warten die Seeterrassen des griechischen Restau- Eintritt Dauerausstellung: Erwachsene 5 € (ermäßigt 3,50 €) dient der Favorit in der Gunst der Genießer. Imbisscontainer allen Brandanschlägen und Ein- Adlergestell und vorbei an der einstigen Insel rants Olympia, die auch am Sonntagabend Kinder 7–13 Jahre 2,50 € Gleich gegenüber versprühen die Ruinen des brüchen jahrelang getrotzt und den Müggelturm Schmöckwitz nach Eichwalde und Zeuthen. Hier garantiert bestens gefüllt sind. Ein möglicher einstigen Gesellschaftshauses und der Riviera mit bewacht hat, ist nun ein neuer Investor offenbar ist bereits Brandenburg erreicht. Die erste ufer- Abschluss einer kleinen, aber feinen Radtour. Öffnungszeiten ihren großen vernagelten Fensterhöhlen einen so weit wie keiner vor ihm im letzten Vierteljahr- nahe Straße heißt Lindenstraße. Vom Seeausblick April bis Oktober: Freitag und Samstag 10 – 18 Uhr, Sonntag 10 – 16 Uhr November bis März: Freitag bis Sonntag 11 – 16 Uhr
14 Fast Nebenan 15 53 Etwas ruhiger lässt es mittlerweile Günter Mielis angehen. Er in der Regionalliga nicht die Klasse halten und landete in der Eiserner Teamgeist ist einer der Väter von Union und damit eisernes Urgestein. Der Oberliga – doch das stählte die Nerven von Spielern und Fans. Weichensteller vom 1. FC Union trainierte erst den Nachwuchs, Seit der Saison 2008/2009 gelang der Profi-Herrenmannschaft lenkte später den Verein und ist seit 1982 Ehrenmitglied – im von FC Union der Aufstieg in die Zweite Bundesliga. August feierte er seinen 90. Geburtstag im Kreis seiner Helden Seit 1990 gibt es auch eine Frauenfußballabteilung. Zu in Grünau. ihren größten Erfolgen zählten 2007 und 2014 die Aufstiege Wenn Bezirksbürgermeister Oliver Igel zum Heimspiel von seinem Im kommenden Jahr feiert der 1966 gegründete 1. FC Union in die Zweite Bundesliga. 2006 und 2007 feierten die Damen sein 50-jähriges Bestehen. Seine Wurzeln gehen sogar von Union ihren Berliner Pokalsieg. Verein in die Alte Försterei geht, sieht man ihn nur selten in der bereits auf den 1906 entstandenen FC Olympia Oberschöne- Was dem traditionsreichen Verein Kultstatus weit über VIP-Lounge. „Ich stehe meist mit Freunden am Tor 5“, sagt Igel, der weide zurück. Heimat des Vereins ist das 1920 fertig gestellte Stadion An Köpenick hinaus verleiht, sind nicht nur seine sportlichen Erfolge. Es ist das außergewöhnliche Gemeinschaftsgefühl, das nicht nur viel Spaß beim Zuschauen und Anfeuern der Eisernen hat. der Alten Försterei in Köpenick, das größte reine Fußballstadion Spieler, Funktionäre, Mitglieder und die Fans zusammen- Auch beim Fan-Liedgut schmettert er textsicher mit – nicht nur bei Berlins. Hier zelebrieren die Fans nicht nur Heimspiele ihrer rot-weiß gekleideten Profimannschaft: Hier avancierte das schweißt. Als der Verein Anfang 1997 wirtschaftlich am Ende zu sein schien, zogen Fans die Notbremse: Unterstützer der von Rock-Röhre Nina Hagen 1998 gesungenen Vereins-Hymne. Public Viewing-Spektakel WM-Wohnzimmer, bei dem im organisierten eine große „Rettet-Union“-Demonstration und Innenraum des Stadions während der FIFA Fußball-Weltmei- rund 3000 Menschen zogen mit viel Tamtam durch das Bran- sterschaft im Sommer 2014 rund 860 Sofas standen, zum denburger Tor – der Konkurs konnte abgewendet werden. Als Publikumsmagnet mit mehr als einhunderttausend Besuchern. der Verein 2005 abermals kriselte, sammelten Fans mit der Hier lud der Verein, der sich für Toleranz und Unterstützung Initiative „Bluten für Union“ erfolgreich Geld durch Blut- von Flüchtlingen einsetzt, zu Jahresbeginn zum „Anstoß der spenden. Begegnung“, einem Fest für Nachbarn und Flüchtlinge. Bei der Sanierung des Stadions An der Alten Försterei nutz- Gemessen an seiner Mitgliederzahl ist 1. FC Union nach ten Mitglieder der Union-Familie sogar ihren Urlaub, um Hertha BSC der zweitgrößte Sportverein Berlins. Im bundes- gemeinsam mit anzupacken. Zum Stadtgespräch wurde 2011 weiten Vergleich gehört er zu den Top-25. Die sportlichen die Finanzierung dieser Umbauarbeiten: Mitglieder und Erfolge der Mannschaft waren für die Fans über die Jahrzehnte Sponsoren konnten Alte-Försterei-Aktien kaufen, damit die ein kräftiges Wechselbad der Gefühle. 1968 gewannen die ei- Stadiongesellschaft genügend Stammkapital für den Neubau sernen Kicker den FDGB-Pokal, der größte Erfolg ihrer DDR- der Haupttribüne hatte. 5.473 Aktien, 43,88 Prozent des Geschichte. 1986 siegte der Verein beim Intertoto-Cup. Nach Grundkapitals des Stadionbetreibers, sind seitdem im Streu- der Wende wechselten viele Spieler in den Westen und auch besitz und die Mitgliederzahl ist durch dieses Projekt rasant die Zuschauerzahlen brachen ein. In den 1990er Jahren galt angestiegen: Waren es 2006 offiziell 4.209 Mitglieder, so der Verein teilweise sogar als „unaufsteigbar“ und zum Ende wurde Ende 2011 erstmals die Marke von 10.000 geknackt. der Saison 1993/94 verweigerte der DFB die Lizenz für die Mittlerweile hat der gemeinschaftsorientierte Verein Zweite Liga, weil der Verein hoch verschuldet war – der bereits über 12.000 eingetragene Mitglieder – und im Sommer Gewinn des Berliner Landespokals war da nur ein schwacher eine neue ungewöhnliche Einnahmequelle erschlossen. Trost. Union-Unterstützer können jetzt auch „Eisernen Strom“ 2001 spielte sich die Mannschaft sogar ins DFB-Pokal- kaufen und so ihren Verein pro verbrauchter Kilowattstunde in finale – und erreichte damit die Qualifikation für den UEFA- den eigenen vier Wänden mit einem Cent für die Vereinskasse Pokal. Auf diese Erfolge folgte im Jahr 2005 der wohl tiefste unterstützen. Fall der Vereinsgeschichte: Der Zweitligaabsteiger konnte auch © 1. FC Union Berlin © 1. FC Union Berlin / Tobias Hänsch © 1. FC Union Berlin / Tobias Hänsch © 1. FC Union Berlin
16 Genau Hier 17 53 Strahlender Auftakt Wohnungen in Grünau am Wasser sind traditionell etwas Darum lohnt es sich, nach Grünau zu ziehen Besonders – die BUWOG setzt mit ihrem Vorzeigeprojekt Gerhart Bechtoldt vom Verein „52° Nord“ neue, zeitgemäße Maßstäbe. Zukunft in Grünau e.V. enga- giert sich seit Jahren mit seinem Verein für verschiedene Aktivitäten in und um Grünau. frischluft: Herr Bechtoldt, was macht Grünau für Sie so lebenswert? Oder anders: Warum ist Ihnen dieser Ort so ans Herz gewachsen, dass Sie sich so leidenschaftlich für ihn einsetzen? Gerhard Bechtoldt: Die gesunde Verbindung zur Na- tur ist hier bei uns das herausragende positive Merk- mal – in Verbindung mit der relativen Nähe zu den besonderen Hauptstadt-Annehmlich-keiten. Man lebt hier mit moderner Infrastruktur direkt an Wasser und Wald, ohne fernab „auf dem Land“ wohnen zu müssen. frischluft: Für was engagiert sich Ihr Verein „Zukunft in Grünau“? Gerhard Bechtoldt: Unser Verein engagiert sich für ein zukunftssicheres Leben der Bewohner und Besucher hier in Grünau. Dabei geht es um Sicherung und Steigerung der Wohn- und Lebensqualität für die Bewohner sowie um nötige Verbesserungen der Rund 250 Gäste empfing die BUWOG wie gute Freunde und Stratege und ergänzt: „Wir sind gekommen, um zu bleiben.“ Verweilqualität für unsere Besucher, u. a. auch durch verwöhnte sie mit rustikalen Spezialitäten aus der Region. Der Alexander Happ, als Geschäftsführer Development Aufwertung des Stadtbildes. blau-weiße Himmel sei, so scherzte Daniel Riedl, Vorstands- Deutschland bei der BUWOG Group verantwortlich für dieses Wir glauben, dass im Wettbewerb der Standorte die vorsitzender der BUWOG AG, in charmantem österreichischen Großprojekt, dankte allen Beteiligten – Handwerkern, Vorteile unserer Region konsequenter sowie auch Tonfall, direkt aus der Unternehmenszentrale in Wien mitge- Planern, Vertretern der Genehmigungsbehörden sowie unter Marketing-Gesichtspunkten genutzt werden bracht worden. Zur feierlichen Grundsteinlegung für den BUWOG-Mitarbeitern – für die gute Zusammenarbeit und den müssen, damit die zukünftige Entwicklung positiv 1. Bauabschnitt des Wohnquartiers 52° Nord in Grünau setzte Kunden für ihr Vertrauen. „Wir freuen uns, dass das Projekt ausfällt. Dahingehend sehen wir Optimierungsbe- die BUWOG ein klares Aufbruchssignal. 52° Nord so positiv aufgenommen worden ist, dass wir schon darf, an dem wir arbeiten. Rainer Hölmer, Bezirksstadtrat von Treptow-Köpenick, kurze Zeit nach dem Vertriebsstart für das Seefeld ab Anfang frischluft: Was versprechen Sie sich von dem neuen lobte das ambitionierte Vorhaben und die vertrauensvolle Oktober auch mit dem Vertrieb der Wohnungen im Wohnquartier 52° Nord für Grünau? Zusammenarbeit mit der BUWOG. „Der hier entstehende hoch- 2. Bauabschnitt, dem Ankerviertel, beginnen können.“ Gerhard Bechtoldt: Die „Leuchtturm-Funktion“ von wertige Wohnraum wird zu Aufwertung von Grünau beitra- Die besondere Gestaltung der beiden Torhäuser direkt am 52° Nord mit der Wahrscheinlichkeit nachgeordneter gen.“ Nicht nur durch die öffentlich zugängliche Wasser, mit gegeneinander verschobenen Geschossen und sehr Zusatz-Investitionen sehen wir als großen städte- Uferpromenade, sondern auch durch den Bau einer Kinderta- individuell aufgeteilten Wohnungen, erläuterte Architekt baulichen Vorteil des Wohnbauprojekts, der gesstätte, mehrerer öffentlicher Spielplätze sowie kleiner Christopher Pätzold. vermutlich auch ins Bruno-Taut-Center und bis nach Parks auf dem Gelände. „BUWOG hat die Filetstücke in Köpenick gefunden – auch Spindlersfelde ausstrahlt. Zudem sollte der Zuzug der „Vor drei Jahren hat mir noch etwas die Fantasie gefehlt“, uns,“ scherzte Nico Schäfer, Mitglied der Geschäftsführung des Mieter und Käufer eine weitere Belebung der lokalen räumte BUWOG-Chef Riedl, mit Blick auf die große Herausfor- 1966 gegründeten 1.FC Union. Er freute sich darüber, dass die gesellschaftlichen Strukturen bewirken, - also alles derung ein, zehn Hektar Industriebrache in ein Vorzeige- BUWOG den traditionsreichen Verein unterstützt – beispiels- im Sinne dessen, was der Region guttut. Wohnquartier zu verwandeln. weise mit einem Torwand-Schießen während der Grundstein- frischluft: Was ist Ihr persönlicher Lieblingsort in Mittlerweile ist der Unternehmenslenker überzeugt von legungs-Feier. Grünau? Und warum? der herausragenden Bedeutung des Standorts Berlin für das in Zum Gedenken an diesen besonderen Tag wurde eine Gerhard Bechtoldt: Alle Plätze und Wege in Grünau Österreich und Deutschland aktive Wohnungsbauunterneh- Kupferkartusche, befüllt mit einer aktuellen Tageszeitung, am „Langen See“ vom Teltowkanal bis zur „Bamme- men: „Berlin bildet aktuell den Schwerpunkt unserer Projekt- Münzen, Bauplänen und dem Bericht über den ehemaligen lecke“ sowie die zahlreichen stillen Wanderwege im entwicklungsaktivitäten in Deutschland. Das Projekt 52° Nord Industriestandort auf dem heutigen BUWOG-Gelände, Grünauer Forst. Warum? Es gibt für mich keinen dessen Grundsteinlegung wir heute feiern, ist das geschrieben von einem ehemaligen Mitarbeiter des VEB Berlin schöneren Platz in der Grossstadt, um nach getaner größte Projekt der BUWOG-Group“, sagt der Immobilien- Chemie, feierlich einzementiert. Arbeit endlich „die Seele baumeln zu lassen“.
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