Boomtown, Alter Fritz und frische Wäsche - Kultureller Stadtspaziergang von Schlossinsel zum Müggelsee 52 Nord - ein begehrter Ankerplatz 52 ...

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Boomtown, Alter Fritz und frische Wäsche - Kultureller Stadtspaziergang von Schlossinsel zum Müggelsee 52 Nord - ein begehrter Ankerplatz 52 ...
Das Stadtmagazin für Köpenick
                                                    Nr. 1 / 2015

Boomtown, Alter Fritz
und frische Wäsche
Kultureller Stadtspazier-   52° Nord –
gang von Schlossinsel       ein begehrter
zum Müggelsee               Ankerplatz
Boomtown, Alter Fritz und frische Wäsche - Kultureller Stadtspaziergang von Schlossinsel zum Müggelsee 52 Nord - ein begehrter Ankerplatz 52 ...
2   Grußwort                                                           Inhalt                                                                                                                Genau Hier     3

                                                                                                                                       Facettenreiches
                         Liebe Leserinnen,                               Genau Hier
                         liebe Leser,                                           3    Die Reise geht weiter
                                                                                     Facettenreiches Köpenick

                                                                                                                                       Köpenick
                         Treptow-Köpenick ist ein beliebter Wohnort,
                         das belegt auch die ständig wachsende                  4    Ein Spaziergang durch die Stadtteile
                                                                                     Boomtown, Alter Fritz und frische Wäsche
                         Einwohnerzahl unseres Bezirks. Immer mehr
                         Menschen möchten hier im Berliner Süd-
    osten leben und gemeinsam mit ihren Familien und Freunden
                                                                                9    Stadttheater Cöpenick
                                                                                     Zwischen den Stühlen
    die Vorzüge des grünen und wasserreichen Stadtrandes genie-
    ßen. In Treptow-Köpenick gibt es eben viel Raum – zum                   11       150 Jahre deutsche (Industrie-)Geschichte
                                                                                     Chicago an der Spree
    Wohnen, zur aktiven Freizeitgestaltung, zum Arbeiten und                                                                              Kaum ein Berliner Stadtbezirk hat so viele unterschiedliche
    Studieren.
    Der flächenmäßig größte Berliner Bezirk bietet mit seiner
                                                                                12   Geheimtipp: Fahrradfahren in Grünau
                                                                                     Vielfalt auf kleinstem Raum
                                                                                                                                          Gesichter wie Treptow-Köpenick – und das hat seinen Grund:
                                                                                                                                          Die verschiedenen Ortsteile, die den Bezirk bilden, wurden
    Vielfältigkeit ein hohes Maß an Lebensqualität. Mit unserer                                                                           größtenteils erst 1920 eingemeindet und können auf eine be-
    Landschaftsausstattung, unserer Natur, unserem vielfältigen                 13   Technik zum Anfassen
                                                                                     Historische Wasseraufbereitung in der Jetztzeit
                                                                                                                                          wegte Geschichte als eigenständige Gemeinden zurückblicken.
    Kulturleben und unserer interessanten Geschichte sucht unser                                                                              Dies prägt bis heute das vielfältige Stadtbild an dieser
    Bezirk in dieser Kombination nach vergleichbarer Konkurrenz                                                                           wichtigen Süd-Ost-Achse zwischen Alexanderplatz und Flug-
    unter den Berliner Bezirken. Diese Vorteile sind und bleiben für     Neue Nachbarn                                                    hafen BER. Das nördliche Treptow etwa erscheint als
    auswärtige Besucherinnen und Besucher wie auch für die                                                                                gewachsene innenstädtische Lage und tatsächlich gehörte das
    Berlinerinnen und Berliner selbst einmalig in der Region.               10       Das Projekt „Uferkrone“
                                                                                     Es geht voran
                                                                                                                                          „Vorwerk Treptow“ von Anfang an zur Doppelstadt Berlin-
         In dieser besonders bevorzugten Lage mit der urbanen                                                                             Cölln. Köpenick dagegen war einst eine märkische Stadt mit
    Mischung aus Arbeiten, Studieren, Wohnen, Einkaufen und
    Erholung wächst mit jedem neuen Bauvorhaben die Anzahl
                                                                            16       Das Projekt „52° Nord“
                                                                                     Was macht 52° Nord so wichtig für Grünau?
                                                                                                                                          großer eigener Tradition und hat sich diesen besonderen Flair
                                                                                                                                          bis heute erhalten.
    derjenigen, die diesen tollen Bezirk ihr neues Zuhause nennen.                                                                            Als Kolonistendörfer entstanden Grünau und Friedrichs-
    Dass das so bleibt, daran beteiligen sich die städtischen Wohn-
    ungsbaugenossenschaften, größere Investoren, aber auch
                                                                         Fast Nebenan                                                     hagen, entwickelten sich jedoch bald zu Villenbezirken,
                                                                                                                                          in denen das aufstrebende Berliner Bürgertum die perfekte
    private Bauherren. Für so viel bauliches Engagement bei uns im
    Berliner Südosten kann ich mich nur bedanken, denn auch hier
                                                                                7    Nicht nur was für Szene-Kenner
                                                                                     Streetfood in Friedrichshain
                                                                                                                                          Verbindung aus Naturnähe und schneller Stadtanbindung
                                                                                                                                          fand. Adlershof und Oberschöneweide wiederum waren schon
    freuen wir uns als Teil Berlins für Hilfe bei der Linderung des                                                                       früh industriell geprägt, bildeten sie doch die direkte Verbin-
    Mangels an bezahlbarem Wohnraum.                                        14       Ein Sportverein stellt sich vor
                                                                                     Eiserner Teamgeist
                                                                                                                                          dung zwischen den Werksansiedlungen im südlichen Berlin
         Zwei besonders attraktive Wohnquartiere entstehen, wie                                                                           und jenen im nördlichen Köpenick.
    sollte es bei uns anders sein, am Köpenicker Wasser. Ob an der                                                                            Heute prosperiert Adlershof als Technologie- und Hoch-
    Spree in der Lindenstraße oder der Dahme in Grünau an der            Mehr Frischluft                                                  schulstandort und Oberschöneweide, nach den massiven
    Regattastraße, hier entsteht Wohnidylle pur. Doch nicht nur für                                                                       Werksschließungen in der Wendezeit lange als „Oberschwei-
    die zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohner der Quartiere                    8    24. Köpenicker Kneipenfest
                                                                                     Da liegt Musike drin
                                                                                                                                          neöde“ verspottet, gilt inzwischen als Trendbezirk für Künstler
    wird die Uferseite von Dahme und Spree ein Erlebnis: Auch                                                                             und Studenten mit reichem Kulturleben.
    diejenigen, die gern an Berlins Uferwegen entlang flanieren,
    kommen zukünftig in den Genuss, die neu gestalteten
                                                                                19   Puppentheaterfest im FEZ
                                                                                     Staunen, Erleben, Mitmachen
                                                                                                                                              Nachdem wir in der letzten Ausgabe von Frischluft einen
                                                                                                                                          kulturhistorischen Spaziergang vom Wassersportzentrum
    Uferwege zu genießen.                                                                                                                 Grünau bis hinauf in die Wuhlheide mit ihren vielfältigen Frei-
         Bei uns in Treptow-Köpenick erfreuen wir uns ganz guter                                                                          zeitangeboten unternommen haben, wollen wir nun ostwärts
    Luft, „frischluft“ eben und bei dem, was die allermeisten Leute                                                                       wandern. Von der Schlossinsel aus soll unser Spaziergang
    als schönes Wetter bezeichnen, auch eines klaren Himmels. Das                                                                         durch die Köpenicker Altstadt und das neue Zentrum am
    soll so bleiben, zu Gunsten unserer Einwohnerinnen und Ein-                                                                           S-Bahnhof bis zum Ufer des Müggelsees in Friedrichshagen
    wohner und unserer Gäste. Das dient dem Wohlbefinden, der
    Attraktivität unserer erholungs- und sportgeprägten Region
                                                                                                    4                            14       führen.

    und vor allem unser aller Gesundheit.
    Bleiben Sie gesund! Auf ein Wiedersehen in Treptow-Köpenick.

    Ihr
    Oliver Igel                                                                                                                  16
    Bezirksbürgermeister Treptow-Köpenick
Boomtown, Alter Fritz und frische Wäsche - Kultureller Stadtspaziergang von Schlossinsel zum Müggelsee 52 Nord - ein begehrter Ankerplatz 52 ...
4        Genau Hier                                                                                                                                                                                                                                                                                          53
                                                                      Die Wäscherinnen von Köpenick
                                                                      Schon Ende des 19. Jahrhunderts galt Köpenick als „Waschküche Berlins“.
                                                                      Im Jahr 1900 arbeiteten hier 4.000 Wäscherinnen in 87 Wäschereien, und
                                                                      weil die Berliner Wäsche meist mit Hundewagen oder Kutschen hin und her
                                                                      transportiert wurde, etablierte sich bald der Spott, dass der Schmutz aus
                                                                      den Hemden durch die Strömung der Spree schneller wieder in Berlin sei,
                                                                      als die Hemden selbst. Berühmteste Wäscherin war Henriette Lustig, die
                                                                      1838 die erste Wäscherei am Katzengraben begründete. Ganze 17 Kinder
                                                                      und ein heiteres Gemüt brachten ihr den Spitznamen „Mutter Lustig“ ein.

                                                                                                                                                                         Geschichte „made in Köpenick“                                      und Trocknen genutzt werden konnten. Eine der größten
                                                                                                                                                                         Wo sich seit einigen Jahren eine äußerst sehenswerte Außen-        Wäschereien ist bis heute als Baudenkmal erhalten geblieben:

                                                                        Boomtown,
                                                                                                                                                                         stelle des Berliner Kunstgewerbemuseums befindet, stand            das Alte Waschhaus. Heute beherbergt es ein Restaurant, das
                                                                                                                                                                         einst die Slawenburg Copnic. Bis 1157 herrschten die Slawen        mit dem „schönsten Blick von Köpenick“ wirbt.
                                                                                                                                                                         über das Gebiet, dann fiel es an die Askanier und wurde von
                                                                                                                                                                         deutschen Stämmen besiedelt. Etwa 600 Jahre später erlebte         Köstliche Küche und seltene Bücher

                                                                        Alter Fritz und
                                                                                                                                                                         hier ein noch junger Prinz, den man später „Friedrich den Gro-     Auf ganz andere Weise exotisch ist das Restaurant Lehmofen
                                                                                                                                                                         ßen“ oder spöttisch „Alter Fritz“ nennen würde, eine seiner        ein paar Meter flussabwärts. Nach traditioneller anatolischer
                                                                                                                                                                         schwärzesten Stunden: Am 28. Oktober 1730 hielt sein Vater,        Küche werden würzig eingelegte Fleisch- und Fischspezialitä-
                                                                                                                                                                         der „Soldatenkönig“ Friedrich-Wilhelm I., im Wappensaal des        ten auf Tonschalen in großen Lehmöfen gegart. Doch nicht nur

                                                                        frische Wäsche
                                                                                                                                                                         Schlosses Kriegsgericht über ihn. Er hatte versucht, dem Ein-      Restaurants haben sich rund um den Katzengraben
                                                                                                                                                                         fluss des Vaters zu entfliehen und sich gemeinsam mit seinem       angesiedelt, auch einer der ungewöhnlichsten deutschen
                                                                                                                                                                         Freund Katte nach England abzusetzen. Der König verhängte          Verlage ist hier beheimatet. Christian Ewald, Verleger der
                                                                                                                                                                         die Todesstrafe –auch für seinen Sohn. Nur die landesweite         Katzengraben-Presse, kann von sich sagen, dass sein erstes
                                                                                                                                                                         Empörung über diese väterliche Grausamkeit konnte Friedrich        verlegtes Buch zugleich das letzte der DDR war. „Ostberliner
                                                                                                                                                                         II. schließlich retten.                                            Treppengespräche“ von Jan Silberschuh wurde 1990 in einer
                                                                                      Ein kultureller Stadtspaziergang von                                                                                                                  Auflage von 999 Stück herausgebracht und am Vorabend der
                                                                                                                                                                         Ein Bummel durch die Grünstraße                                    deutschen Wiedervereinigung um 23:59 Uhr ausgeliefert. Seit-
                                                                                      der Schlossinsel zum Müggelsee                                                     Mitte des 18. Jahrhunderts entwickelte sich in Köpenick lang-      her produziert der Verlag jährlich zwei Bücher in der immer
                                                                                                                                                                         sam bürgerliches Leben und die heutige Altstadt entstand. Wir      gleichen geringen Auflage – bibliophile Schätze aus unge-
                                                                                                                                                                         verlassen den Schlosspark und begeben uns über den Schloss-        wöhnlichen Materialien wie Zeppelinhaut oder Metall.
                                                                                       Wer von Köpenick sprechen will, der muss erst zuerst von der Schlossinsel spre-
                                                                                                                                                                         vorplatz zu einem Bummel durch die Grünstraße. Sie ist die
                                                                                       chen, denn hier begann vor rund 1200 Jahren die Stadtgeschichte.
                                                                                                                                                                         zweitälteste Straße Köpenicks und die Läden in den alten           In die Dammvorstadt
                                                                                       Außerdem bedeutet ein Bummel über die Insel stets eine angenehme Auszeit
                                                                                                                                                                         Bürgerhäusern überbieten sich mit oft überaus origineller          Die Hauptverbindung in die Dammvorstadt, das moderne
                                                                                       vom hektischen Treiben der Stadt. Der weite Blick zum schönen Grünau hinüber,
                                                                                                                                                                         Schaufenstergestaltung. Doch nicht nur die Schaufenster            Zentrum Köpenicks, bleibt die Dammbrücke zur Lindenstraße
                                                                                       die ruhig dahinplätschernde Dahme, schaukelnde Boote an den Anlegestellen
                                                                                                                                                                         haben Flair, auch die Geschäfte zu denen sie gehören. Den          hinüber. Der Name verweist auf einen Damm, der hier früher
                                                                                       gegenüber – wer heute durch den kleinen Park des Barockschlösschens läuft,
                                                                                                                                                                         Auftakt macht das Mokkaffee mit Kuchen- und Kaffeespezia-          das Sumpfland eingrenzte und spreeaufwärts bis ins weit ent-
                                                                                       wird es schwer haben, sich vorzustellen, dass diese kleine Insel in der Dahme
                                                                                                                                                                         litäten. Mediterrane Küche in Jugendstil- und Art Déco-Ambi-       fernte Fürstenwalde reichte. Die Dammvorstadt selbst ist eine
                                                                                       einst das komplette „Stadtgebiet“ Köpenicks darstellte.
                                                                                                                                                                         ente bietet das Restaurant Lindo und das Heinrich Zille            Folge der Industrialisierung. Erst mit der Ansiedlung größerer
                                                                                                                                                                         Stubentheater beweist regelmäßig, dass man auch im                 Fabriken wuchs Köpenick an dieser Stelle über sich hinaus, und
                                                                                                                                                                         winzigsten Raum noch Theater spielen kann. Das Weinhaus            wenngleich die meisten Industriegebäude inzwischen wieder
                                                                                                                                                                         Köpenick gegenüber ist eine wahre Institution. Es existiert seit   verschwunden sind, künden die langen, geraden Straßen mit
                                                                                                                                                                         1767 und bietet neben Rebensäften auch eine reichhaltige           ihren viergeschossigen Mietshauszeilen aus der Jahrhundert-
                                                                                                                                                                         Palette erlesenster Spirituosen.                                   wende noch davon, dass hier innerhalb kurzer Zeit Wohnraum

                                                                                                                                                                         Berliner Wäsche
                                                                                                                                                                         Der Weg von der Grünstraße zur Müggelspree führt wieder in
    Modernes Wohnen in der DDR                                                                                                                                           die Stadtgeschichte zurück. Die Straße mit dem merkwürdigen
    Die Großwohnsiedlung Salvador-Allende-Viertel mit rund 6800                                                                                                          Namen „Katzengraben“ verweist auf die Mitte des 19. Jahr-
    Wohnungen wurde 1971 in typischer Plattenbauweise errichtet
    und erfreut sich bis heute großer Beliebtheit. Im Westen fanden                                                                                                      hunderts. Damals verlief hier ein künstlicher Spreearm, der
    diese Plattenbauwohnungen nur wenig Anklang, obwohl sie                                                                                                              Katzengraben, um den herum sich mit der Zeit diverse
    modern ausgestattet und perfekt gelegen sind. Der Köpenicker                                                                                                         Wäschereibetriebe ansiedelten. Der Standort an der Köpenicker
    Stadtforst mit den Müggelbergen liegt direkt vor der Tür, der
    Müggelsee, Friedrichshagen und die Altstadt sind fußläufig zu                                                                                                        Spree eignete sich dafür hervorragend, da das Wasser einen
    erreichen, und die Wohnungen in den oberen Stockwerken bieten                                                                                                        niedrigen Wasserhärtegrad hatte und die Wiesen zum Bleichen
    zudem einen faszinierenden Ausblick.
Boomtown, Alter Fritz und frische Wäsche - Kultureller Stadtspaziergang von Schlossinsel zum Müggelsee 52 Nord - ein begehrter Ankerplatz 52 ...
6                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Fast Nebenan   7

                                                                                                                                               Naschen und Chillen
                                                                                                                                               Der Village Market in Friedrichshain lockt immer wieder           Dazu Wein, Bier und alkoholfreie Getränke. Und zum Nachtisch
                                                                                                                                               sonntags mit Streetfood aus der ganzen Welt.                      asiatisch inspiriertes Gebäck oder eine Kugel Wodka-Eis. Ver-
                                                                                                                                                   Es ist staubig und wuselig rund um und in den beiden          kauft wird aus kleinen Buden, improvisierten Ständen oder

                                                                                                                                                                                                                                                                                   © Vera von Keller
                                                                                                                                               hintersten Hallen auf dem weitläufigen RAW-Gelände in             ganz rustikal vom Imbisswagen. Gratis dazu gibt es tagsüber
                                                                                                                                               Friedrichshain nahe der Warschauer Brücke. Entspannt plau-        Live-Jazz und abends DJ-Sound.
                                                                                                                                               dernde Leute sitzen auf Getränkekisten oder Holzpaletten an           Angezogen vom Village Market fühlen sich nicht nur trend-
    für viele Arbeiter geschaffen werden musste. Entlang der                 Außerdem sammelt die Einrichtung Köpenicker Kiezgeschich-         improvisierten Tischen. Sie halten Bierflaschen oder Weingläser   bewusste Szenekenner. Auch Eltern gönnen sich eine
    Bahnhofsstraße ist schon seit Jahren die nächste Wandlung der            ten und verlegt sie in eigener Edition.                           in der einen und Pappteller in der anderen Hand, darauf           entspannte Auszeit, während die lieben Kleinen sich nach-
    Dammvorstadt zu besichtigen, das Wachstum zum Geschäfts-                     Die Salvador-Allende-Straße überquerend, steigen wir am       leckere Kleinigkeiten für zwischendurch – Streetfood.             mittags beim Kinderprogramm austoben.

                                                                                                                                                                                                                                                                                   © Vera von Keller
    und Shoppingzentrum Köpenicks.                                           Fürstenwalder Damm in die Tram nach Friedrichshagen. Rech-            Dieses schnelle Essen ist vor allem aus Südamerika, Asien         Hinter dem Konzept stehen drei Auskenner im Berliner
                                                                             ter Hand passiert diese die kleine Villenkolonie Hirschgarten,    und aus Metropolen wie London oder New York bekannt.              Nachtleben: Sebastian Baier, Danny Faber und Andreas
    Das moderne Zentrum                                                      deren Name nichts mit Rotwild zu tun hat. Der Name verweist       Mittlerweile ist der Trend auch in Berlin angekommen und          Söcknick. Sie kommen aus dem Umfeld der Bar25 und
    Bleibt man auf der belebten Bahnhofstraße, fällt bald auf, wie           wahrscheinlich auf einen Bankier, der hier eines der ersten       lockt jeden Sonntag Experimentierfreudige auf diesen urbanen      gehörten zum Betreiber-Team des Chalet-Clubs in der
    viel hier in den letzten Jahren in Bewegung geraten ist. Das             Häuser errichtete. Der Rest der Tram-Strecke wird dominiert       Freiraum – bis 1994 wurden hier noch Eisenbahnwagons              Schlesischen Straße.
    Zentrum dieser neuen Shoppingmeile bildet das moderne                    von einem dichten Wäldchen sowie Bootshäusern, Yachten            repariert.
    Forum Köpenick mit rund 150 Shops. Während am Vorderein-                 und Strand.                                                           Foodies, die leidenschaftlich neue Geschmackserlebnisse

                                                                                                                                                                                                                      © Vera von Keller
    gang dieser Shopping-Mall urbaner Trubel herrscht, bietet sich                                                                             erkunden, können hier eine kleine Gaumen-Weltreise an-
    hinten ein ganz anderes Bild. Dort nämlich blickt man auf die            Lebensart am Müggelsee                                            treten: Bibimbap, ein klassisches Reis-Gemüse-Gericht mit Ei
    grüne Wuhlheide mit dem 1. FC Union-Stadion „Alte                        An der Bölschestraße, der Lebensader Friedrichshagens,            aus Korea, süßsaure Thai-Reisnudeln, Whiskey-Ribs nach
                                                                                                                                                                                                                                                                Village Market, RAW-Gelände
    Försterei“. Direkt hinter dem Forum fließt die Wuhle, ein Flüss-         verlassen wir die Tram und befinden uns in einer der              amerikanischem BBQ-Vorbild, polnische Piroggen, chinesische
                                                                                                                                                                                                                                                                Revaler Straße 99, Berlin-Friedrichshain
    chen, das im nördlichen Ahrensfelde entspringt und Marzahn,              schönsten Ortslagen von Köpenick. Genau wie Grünau wurde          Dim Sum, in der Metalltonne nach jamaikanischer Art gegrilltes
                                                                                                                                                                                                                                                                jeden Sonntag, 12 bis 22 Uhr
    Biesdorf und Kaulsdorf passiert, um an der Lindenstraße in die           Friedrichshagen als Kolonistendorf für Baumwollspinner und        Fleisch, frisch zubereitete Rindfleisch-Burger aus Brandenburg
                                                                                                                                                                                                                                                                Weitere Infos auf www.neueheimat.com
    Spree zu münden. Der Fluss ist bei Wanderern sehr beliebt,               Seiden-raupenzüchter gegründet. Einige der ursprünglichen         oder asiatische Bao-Burger mit mariniertem Schweinefleisch.
                                                                                                                                                                                                                                                                und www.facebook.com/neueheimatBLN
    weil er auf ganzer Länge von Wegen und Parks eingefasst ist.             Kolonistenhäuser haben sich rund um die Bölschestraße er-
    Wir halten uns südwärts, passieren den Mandrellaplatz und                halten, doch zu ihnen gesellten sich schon bald imposante
    erreichen so einen weiteren Nebenfluss der Spree, das                    Bürgerhäuser, bei deren Anblick sich erschließt, weshalb der

                                                                                                                                                                         Leidenschaftlicher Entdecker
    Neuenhagener Mühlenfließ. Auch hier gilt: vorne urbanes                  Müggelsee als Wannsee des Ostens gilt. Am Ufer locken reiz-
    Straßenbild, aber hinter den Häusern weites Grün, das dem                volle Ausflugsgaststätten, wie das Traditionshaus Bürgerbräu,
    Flusslauf folgt und ausgedehnte Wanderungen möglich macht.               die Weiße Villa oder die Spree-Arche, ein Blockhaus-Restau-
                                                                                                                                                                         Alexander Happ, Geschäftsführer Property Development Deutschland bei der BUWOG Group,
                                                                             rant auf einer schwimmenden Insel.
                                                                                                                                                                         über Streetfood in Friedrichshain und das Zusammenwachsen von Berlin und Köpenick.
    Mit der Tram nach Friedrichshagen                                            Die Bölschestraße ist eine Flaniermeile und Köpenicks
    An der Friedrichshagener Straße haben einige imposante                   beliebteste Einkaufsstraße, dominiert von kleinen Boutiquen                                frischluft: Herr Happ,      Mittlerweile ist mir mehr nach ursprünglichen        jeder in der Halle oder draußen entspannt einen
    Werksgebäude aus roten Ziegeln die Zeit überdauert, manche               und Galerien. Im Sommer öffnen regelmäßig auch viele der                                   Sie gelten als ausge-       Lebensmitteln. Allerdings achte ich auf ausge-       Sitzplatz zum Essen, Plaudern mit Freunden oder
    ruinös, andere bereits neuer Nutzung zugeführt, wie die alte             heute hier lebenden Künstler ihre Ateliers. Den Endpunkt der                               zeichneter Kenner der       suchte Zutaten und fahre dafür gerne auch mal        Musikhören findet.
    Filmfabrik auf der Halbinsel Krusenick. Dort produzierte                 Straße markiert der S-Bahnhof, der gleichzeitig das Tor in den    Berliner Gastro-Szene. Woher kommen Ihr Inter-       etwas weiter.                                        frischluft: Was macht diese Location zu einem
    ursprünglich der Foto-Konzern Kodak. Nach der Aufgabe des                dahinter liegenden Kurpark darstellt. Nur eine halbe Stunde ist   esse an gutem Essen und Ihre Begeisterung für        frischluft: Welche Food-Szene finden Sie gerade      Anziehungspunkt für Menschen aus Köpenick
    Standorts wird heute ein Teil des Geländes von der Köpenicker            es von hier bis zum Alexanderplatz und gerade mal fünf            Neuentdeckungen?                                     spannend?                                            oder Grünau?
    Kunstfabrik genutzt, die sich mit vielfältigen Projekten für die         Minuten ins Zentrum von Köpenick, wo wir unseren ausge-           Alexander Happ: Meine Oma hat immer sehr gut         Alexander Happ: Alles, was sich im Bereich           Alexander Happ: In Köpenick und Grünau gibt
    Freizeitgestaltung von Kindern und Senioren verdient macht.              dehnten Spaziergang durch diesen wohl facettenreichsten           gekocht, mit leckeren, frischen Zutaten. Das hat     Streetfood tut. Das ist Berliner Graswurzelkultur    es viel Wasser und viel Grün, ein entspannender
                                                                             Berliner Stadtbezirk diesmal enden lassen.                        meinen Geschmack geprägt und auch mein Inte-         und die Szene entwickelt sich sehr dynamisch.        Standort, der von vielen Trends der Metropole
                                                                                                                                               resse an der Slowfood-Bewegung geweckt.              Ein gutes Beispiel dafür ist der Streetfood Market   noch unberührt ist. Allerdings sind von dort
                                                                                                                                               Hinzu kommt, dass ich mich als Immobilien-           auf dem Neue Heimat-Gelände in Friedrichshain.       spannende kulinarische Orte schnell zu erreichen.
                                            Ungeliebte Raupen                                                                                  entwickler immer für Neues interessiere, gerne       frischluft: Was ist dort das Besondere?              Streetfood in Friedrichshain oder auch Kunst am
                                            In der Zeit des Barock gab es in Brandenburg große Nachfrage nach                                  Unbekanntes probiere und versuche, das               Alexander Happ: Das ist für mich eine sehr           Spreeknie in Schöneweide zeigen, dass die Ange-
                                            chinesischer Seide. Das brachte die Hohenzollern-Fürsten auf die Idee,
                                            eigene Seidenraupenplantagen anzulegen. Weil sich die wählerischen                                 Besondere herauszufinden.                            spannende Alternative zur mittlerweile etablier-     bote aus dem Zentrum immer weiter nach Osten
                                            Tierchen aber ausschließlich von Blättern des Maulbeerbaums ernähren,                              frischluft: Bevorzugen Sie eine bestimmte            ten und deshalb überlaufenen Markthalle Neun         wandern. Köpenick und Berlin werden noch
                                            ließ Friedrich der Große diese millionenfach in Brandenburg anpflanzen.                            Geschmacksrichtung?                                  in Kreuzberg. Jeder Stand, egal ob Speisen oder      mehr zu einer Stadt. Niemand muss heute mehr
                                            Ganze 2000 davon standen in Friedrichshagen. Die Kolonisten allerdings
                                            konzentrierten sich lieber auf die Baumwollspinnerei, und mangelnde                                Alexander Happ: Vor einiger Zeit, vor allem als      Getränke, ist einzigartig. Die Anbieter haben alle   nach Berlin-Mitte fahren, um neue Trends zu
                                            Pflege führte bald zu einem Absterben der Maulbeeren. Immerhin: Ein alter                          ich in Hongkong gelebt und gearbeitet habe,          einen besonderes Ansatz und sind mit Leiden-         entdecken.
                                            Baum hat sich in der Bölschestraße 63 erhalten, und inzwischen wurden                              habe ich gerne sehr intensiv gewürzt gegessen.       schaft bei der Sache. Angenehm finde ich, dass
                                            auch wieder einige neue Bäume angepflanzt, um an die Entstehungs-
                                            geschichte Friedrichshagens zu erinnern.
Boomtown, Alter Fritz und frische Wäsche - Kultureller Stadtspaziergang von Schlossinsel zum Müggelsee 52 Nord - ein begehrter Ankerplatz 52 ...
8     Mehr Frischluft                                                                                                                                                                                                                                                                                                   Genau Hier         9
© Michael Diehl

                   Konzert in der Freiheit 15                Auch der Ratskeller ist als Location dabei

                  Da liegt Musike drin –                                                                                                                              © Michael Diehl

                                                                                                                                                                                        Zwischen den Stühlen                                                                                        © Kunstfabrik Cöpenick GmbH

                  24. Köpenicker Kneipenfest                                                                                                                                            Das „Stadttheater Cöpenick“ zwischen Kampfgeist und ungewisser Zukunft

                                                                                                                                                                                        Es ist eine lange und wechselvolle Tradition, die     inzwischen fünf bis sechs Wochen im Dauer-
                  Wo Dahme und Spree sich treffen, in der Köpenicker Altstadt           Konzerthopping. Aus einem Konzertabend mit großer Auswahl                                       vom Aus bedroht ist. Am 14. Februar 1889              betrieb laufen.
                  wird am 7. November musikalische Vielfalt gefeiert. Das               wird ein echtes Festival. Alle Veranstaltungsorte sind fußläufig                                öffnete das „Stadttheater Cöpenick“ am Alten              Die Zahlen des Theaters sind beeindruckend:
                  24. Köpenicker Kneipenfest startet um 20 Uhr und bietet               zu erreichen. Stress wird zum Fremdwort und die Altstadtinsel                                   Markt seine Pforten. Gegeben wurde der                Die Auslastung bei den Kindertheaterauf-
                  Anwohnern und Besuchern in gut einem Dutzend Locations                zur Open Air-Bühne für entspannte Begegnungen mit anderen                                       Schwank „Wie man sich eine Frau verschafft“.          führungen liegt bei 97%, im Erwachsenenbe-
                  Live-Musik. „Voller Vorfreude“ blickt Initiator Michael Diehl         Besuchern. Wenn um Mitternacht die Live-Musik verstummt,                                             Vieles hat sich seitdem verändert. Am dama-      reich bei 94%, Tendenz steigend. Und dennoch
                  vom Tourismusverein Berlin Treptow-Köpenick der neuen Auf-            zieht es alle, die noch tanzen und feiern wollen, in die Freiheit                               ligen Standort, der heutigen Lüderstraße, befin-      steht das Theater im Herbst vor dem möglichen
                  lage entgegen. Das Festival, das vor elf Jahren startete, hat sich    15 zur Aftershow-Party.                                                                         det sich ein Wohnhaus. Das Stadttheater steht         Aus. Bis Ende November ist der Spielbetrieb
                  zu einer Institution des Nachtlebens entwickelt.                           Fast ein Drittel der Besucher sind Stammgäste. Die lässige                                 heute für generationenübergreifende Theater-          gesichert, die Zeit danach liegt im Dunkeln. „Wir
                      Folk aus Orient und Okzident, Country, Blues und Soul,            und lockere Atmosphäre haben das Fest über die Bezirksgren-                                     arbeit mit den Menschen vor Ort.                      machen genau die kulturelle Arbeit, die sich jeder
                  Oldies, Pop, Rock, Jazz und Irische Musik – jeder Freund hand-        zen hinaus bekannt gemacht. Die Hälfte der Gäste kommt aus                                           „Wir sind ein richtiges Stadttheater. Wir        in seinem Kiez wünscht“, bringt es Wetzlich auf       © Kunstfabrik Cöpenick GmbH
                  gemachter Musik findet sein Highlight. Neben der Vielfalt lockt       anderen Bezirken der Stadt oder von Auswärts angereist. „Wo                                     agieren vor Ort, haben eine vielfältige Ausrich-      den Punkt. An sechs Tagen die Woche ist Spielbe-
                  Abwechslung. Passend zu den Locations werden die Bands                sonst können heute bis zu drei Generationen entspannt mit-                                      tung und machen Theater für alle Altersgruppen.       trieb im vollen Saal, die Kitas im Umkreis reißen
                  ausgewählt. So unterschiedlich wie die Stilrichtungen sind            einander feiern?“, fragt Michael Diehl und beschreibt damit                                     Unter dem Motto ‚Bühne von 3 bis 103 Jahren’          sich um die Karten. Angesichts der Entwicklung
                  auch die Spielstätten. Traditionell mit von der Partie sind die       das Kneipenfest als eine wunderbare Gelegenheit, die ent-                                       bringen wir die Generationen zusammen“, be-           des Bezirks ist kein Ende dieser Nachfrage in
                  Schlossplatz-Brauerei, das urgemütliche Café Krokodil, das alt-       spannte Stimmung in Berlins grünstem und wasserreichstem                                        schreibt Cornelia Wetzlich, Geschäftsführerin der     Sicht. Im Gegenteil. Köpenick erfährt seit Jahren
                  ehrwürdige Lokal Zur Gardestube, die Seeterrassen oder das            Stadtteil zu erleben.                                                                           Kunstfabrik, die Arbeit des Theaters. Im denk-        Zuzug, die Bevölkerung wird jünger, da es viele
                  Restaurant Luise.                                                          In der Regel sind an der Abendkasse bei den Konzertspiel-                                  malgeschützten Backsteinhaus in der Friedrichs-       Familien in Berlins grünsten Bezirk zieht. Wo
                      Jede Band spielt über den Abend vier Sets – mit fünfzehn-         stätten noch Tickets erhältlich, doch erreicht das Kneipenfest                                  hagener Straße 9 werden nicht bloß Stücke auf-        Ausbau und Erhalt der Infrastruktur Not täte,
                  minütiger Pause zwischendrin. Dies ermöglicht das besondere           seit Jahren eine volle Auslastung.                                                              geführt. Hier kommen die Köpenicker zusammen.         schwebt stattdessen bedrohlich der Rotstift über
                                                                                                                                                                                             Statt Event setzt man auf Begegnung und          dem etablierten Haus. Doch klein bei geben die
                                                                                                                                                                                        soziales Miteinander. Jeden zweiten Dienstag im       Köpenicker nicht. Das Kämpfen sind sie gewöhnt.
                                                Auch dieses Jahr dabei: das Waschhaus                                                      Stilvoller Auftritt im Cafe Krokodil         Monat treffen sich die Senioren im Café Kreativ           Cornelia Wetzlich führt durch die Räume des
                                                                                                                                                                                        und plaudern bei Kaffee und Kuchen über alte          Theaters, zeigt die kleine Bühne im urgemütli-        © Kunstfabrik Cöpenick GmbH
                                                                                                                                                                                        Zeiten und neue Erlebnisse.                           chen Theatersaal, zeigt Fotos im Theaterclub von
                                                                                                                                                                                             Von Mai bis Juni veranstaltet das Stadttheater   den vielen prominenten Darstellern und Künst-        Bildungsvorträge stehen auf dem Spielplan. Teil-
                                                                                                                                                                                        Jugendtheaterfestspiele. In diesem Sommer             lern, die hier auf der Bühne standen. Im Herbst      weise wird sich der Vorhang vor ausverkauftem
                                                                                                                                                                                        wurden zum zwanzigsten Mal alle Schulen in            feiert die turbulente Komödie „Zwei wie Bonnie       Saal zweimal täglich heben.
                                                                                                                                                                                        Berlin und im Brandenburger Umland eingela-           und Clyde“ Premiere, das FUGA-Theater, das als           Und doch könnte alles bald vorbei sein. „Die
                                                                                                                                                                                        den, eigene Stücke zu proben und aufzuführen.         Gasttheater des Hauses fungiert, bringt im           Eintrittspreise werden wir nicht erhöhen“, stellt
                                                                                                                                                                                        Dreiundzwanzig Beiträge von der ersten bis zur        Oktober mit „König Hupf der I.“ neues                Wetzlich klar, „das ist nicht unser Anspruch
                                                                                                                                                                                        Abiturklasse wurden auf die Bühne gebracht. Die       Kindertheater auf die Bühne, Kabarettisten,          gegenüber den Menschen im Kiez. Wir werden
                                                                                                                                                                                        Festspiele erfahren eine solche Resonanz, dass sie    Schatten- und Puppentheateraufführungen und          kämpfen, wir haben immer gekämpft.“

                                                                                       © Olaf Bruhn                                                                   © Michael Diehl
Boomtown, Alter Fritz und frische Wäsche - Kultureller Stadtspaziergang von Schlossinsel zum Müggelsee 52 Nord - ein begehrter Ankerplatz 52 ...
10   Neue Nachbarn                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Genau Hier        11
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       53

                                                                                                                                                                                                                                        © David Höffkes
                                                                            Es geht voran                                                                             Chicago an der Spree -
                                                                                                                                                                       eine Zeitreise durch 150 Jahre deutsche

                                                                                                                                                                                                                                                                                 © David Höffkes
                                                                            Zwischen der lebendigen Köpenicker Altstadt und
                                                                            der erholsamen plätschernden Spree wachsen
                                                                            Geborgenheit und moderner Lebensstil.                                                      (Industrie-)Geschichte

                                                                                                                                                    © David Höffkes
                                                                            Auf der Baustelle ist ordentlich Betrieb, die Arbeiten im ersten Ver-
                                                                            triebsabschnitt sind bestens im Zeitplan. Im Juli feierte die BUWOG                       „Das klingende Sonntagsrätsel“ war Kult. Die         bauten stehen bis heute leer. Der Industriesalon    Kleinarbeit zusammengesetzt wurde.
                                                                            zusammen mit 220 Gästen – Projektbeteiligten, Nachbarn und                                musikalische Ratesendung des West-Berliner           bietet verschiedene geführte Touren an, auf             Auch an solchen Geschichten erkennt man,
                                                                            künftigen Bewohner – Richtfest im Wohnquartier Uferkrone.                                 Radiosenders RIAS wurde auch im Osten der            denen sich die wechselhafte Geschichte des          wieviel Herzblut im Industriesalon steckt. Der
                                                                            Schon im kommenden Frühjahr wird der erste Bauabschnitt –                                 seinerzeit geteilten Stadt aufmerksam verfolgt. In   Bezirks und seiner Industrie hautnah erleben        Raum will nicht nur Museum sein, sondern auch
                                                                            Haus 2, das größte Einzelhaus, Haus 3 in der zweiten Reihe und                            der Sendung galt es, ein sechs bis acht Buchsta-     lässt. Für viele der Menschen, die im Industrie-    ein Treffpunkt, gerade für ehemalige Betriebsan-
                                                                            Haus 3 direkt am Wasser – bereit sein für die ersten Bewohnerin-                          ben langes Lösungswort herauszufinden, das sich      salon tätig sind und diese Führungen begleiten,     gehörige. Hier sollen sie sich einbringen und aus-
                                                                            nen und Bewohner.                                                                         aus den Antworten auf Fragen zu den gespielten       ist es auch ein Stück Lebensgeschichte; teilweise   tauschen können, ihre Geschichte erzählen und
                              Interview mit Herr Ramon Nuñez,                   Bevor die Möbelwagen anrollen, haben die Handwerker noch                              Musikstücken ergab.                                  haben sie zu DDR-Zeiten noch selber hier gear-      ihre Erfahrungen weitergeben.
                              Projektleiter BUWOG Group                     einiges zu tun. Doch der Baufortschritt an der Köpenicker Linden-                              Auch viele Ost-Berliner versuchten ihr Glück;   beitet und wollen nun helfen, die Erinnerung            Ein eigener Ausstellungsraum ist Emil Rathe-
                                                                            straße ist unübersehbar. Die ersten Rohbauten sind fast komplett                          sie mussten jedoch nicht nur die richtige Lösung     lebendig zu halten. Ein Unterfangen, dass nicht     nau gewidmet, dessen Name nicht fehlen darf,
                              frischluft: Herr Nuñez, was macht das
                                                                            geschlossen, sodass in der kühleren Jahreszeit der Innenausbau                            herausfinden, ihre Antwortschreiben mussten es       immer einfach war: Ein großer Teil der Sammlung     wenn es um Berliner Industriegeschichte geht.
                              Projekt Uferkrone aus?
                                                                            unabhängig vom Wetter zügig vorangehen kann.                                              auch durch die DDR-Postkontrolle schaffen. Das       von Zeugnissen der Industriegeschichte stammt       Rathenau, dessen 100. Todestag im Juni stilecht
     Ramon Nuñez: Wir haben das Projekt mit großem Anspruch an
                                                                                Alexander Happ, Geschäftsführer Development Deutschland                               ist Thema einer aktuellen Ausstellung im Indus-      noch aus dem Werksmuseum „Technik im Turm“          mit einer feierlichen Gedenkveranstaltung im
     Gestaltung und Qualität konzipiert und dies zusammen mit den
                                                                            bei der BUWOG Group ist überzeugt: „Mit der Uferkrone entstehen                           triesalon Schöneweide. Wie in einem Mobile           und wurde bei Schließung des Museums 1994           Kabelwerk Oberspree begangen wurde, galt als
     Berliner Architektur-büros Kny + Weber und Staehr Architekten.
                                                                            neue Wohnungen, die die Hauptstadtregion Berlin braucht. Gera-                            hängen die Antwortschreiben an den RIAS an der       eingelagert. Als 2009 Samsung die Immobilie be-     Pionier und Begründer der modernen Elektroin-
     Wichtig waren uns die Vielfalt und Individualität der Häuser, eine
                                                                            de der Bezirk Treptow-Köpenick ist beispielhaft für das beeindru-                         Decke – grau diejenigen Briefe, die von der Stasi    senrein verkaufen wollte, drohte die Sammlung       dustrie in Deutschland. Unter seiner Führung
     individuelle Architektursprache und dennoch ein in sich harmoni-
                                                                            ckende Wachstum Berlins, bietet optimale Infrastruktur und eine                           abgefangen wurden; bunt diejenigen, die ihr Ziel     auf dem Müll zu landen. Dies war die Geburts-       entwickelte sich die 1887 von ihm gegründete
     sches Gesamtkonzept.
                                                                            sehr hohe Lebensqualität.“                                                                erreichten. Der Wust von größtenteils grauen         stunde des Industriesalons: Ein Verein wurde        Allgemeine Elektrizitäts-Gesellschaft (besser
     frischluft: Was zeichnet die Architektur des Wohnquartiers
                                                                                Wer hier investiert, spart auf lange Sicht und schont die Um-                         Briefen wird nach dem Mauerfall zu kunterbun-        gegründet, dem es gelang, Räumlichkeiten zu         bekannt unter der Abkürzung AEG) zu einem
     Uferkrone aus?
                                                                            welt. Alle Gebäude baut die BUWOG so, dass in den                                         tem Briefkonfetti.                                   finden, in denen die Relikte der zusammen-          Weltkonzern.
     Ramon Nuñez: Sei es Offenheit und Transparenz, Eleganz und
                                                                            Wohnungen 30 Prozent weniger Heizenergie benötigt wird als in                                  Diese Ausstellung ist nur eines von vielen      gebrochenen Industrieproduktion bis heute zu
     Privatsphäre oder gelassene Natürlichkeit: das stilvolle, zeitge-
                                                                            der aktuell gültigen Energieeinsparverordnung gefordert ist – das                         Beispielen, wie die im Industriesalon Schöne-        sehen sind.
     mäße, architektonische Erscheinungsbild der klaren, kubischen
                                                                            schont dauerhaft die Haushaltskasse der Bewohner,                                         weide präsentierten 150 Jahre deutscher                   Und was es hier alles zu sehen gibt: Die aus
     Formen der Stadtvillen variiert zwischen klassisch-moderner,                                                                                                                                                                                                                        Wer sich näher mit einem hochinteressanten
                                                                            vermeidet klimaschädliche CO2-Emissionen und Bauherren                                    Industriegeschichte immer auch einen Blick auf       den 60ern stammende erste Mikrowelle aus
     avantgardistischer und puristischer Architektursprache, die sich an                                                                                                                                                                                                                 Stück Berliner wie deutscher Geschichte
                                                                            können ihre Investition von der Kreditanstalt für Wiederaufbau                            die politische und soziale Geschichte eröffnen.      DDR-Produktion beispielsweise, die mit ihren
     den Lebensstilen der Bewohner orientiert.                                                                                                                                                                                                                                           beschäftigen möchte, kann den Industrie-
                                                                            (KFW) fördern lassen.                                                                     Der Schwerpunkt liegt hierbei auf der Historie       Maßen jeden modernen Backofen winzig
     frischluft: Im Juli haben Sie Richtfest gefeiert. Wie gestaltet sich                                                                                                                                                                                                                salon mittwochs, freitags und sonntags
                                                                                                                                                                      Schöneweides, dem einstmals größten Industrie-       erscheinen lässt. Einen originalgetreuen Nachbau
     seit dem der Baufortschritt?                                                                                                                                                                                                                                                        zwischen 14 und 18 Uhr besuchen.
                                                                                                                                                                      standort der DDR. Zu Hochzeiten waren hier           des ersten Drehstrommotors aus dem Jahre 1869.
     Ramon Nuñez: Die Arbeiten sind im Plan. Im ersten Vertriebsab-             Schauen Sie vorbei im BUWOG-Beratungscontainer
                                                                                                                                                                      30.000 Menschen beschäftigt, die meisten von         Im Vorderraum wecken alte Kofferradios und
     schnitt sind alle Häuser nahezu geschlossen. Der Innenausbau ist           Wo: Lindenstr. 36, in Köpenick                                                                                                                                                                           Der Eintritt ist frei.
                                                                                                                                                                      ihnen im Kabelwerk Oberspree. Nach der Wende         Fernseher ein Gefühl der Nostalgie. So monströs
     in vollem Gange — Wände werden gestellt, Fußbodenheizung und               Wann: Samstag und Sonntag zwischen 12 und 16 Uhr
                                                                                                                                                                      war es um den Standort geschehen, die Betriebe       wie beeindruckend auch die riesige Drahtspinn-
     Estrich verlegt. Über den Winter beginnen wir mit dem Finish —             Individuelle Terminabsprachen:                                                                                                                                                                           Weitere Informationen, auch zu
                                                                                                                                                                      konnten sich gegenüber der weltweiten Konkur-        maschine, die früher im Kabelwerk Oberspree
     Parkett und Fliesen verlegen sowie Malerarbeiten. Noch im Herbst           Telefon: 030 33 85 39 19 15 oder                                                                                                                                                                         angebotenen Führungen, finden sich unter
                                                                                                                                                                      renz nicht behaupten, sie brachen zusammen           ihren Dienst verrichtete und von Mitarbeitern des
     beginnen wir mit dem Rohbau vom Haus 1, dem Entrée der                     E-Mail: vertrieb-berlin@buwog.com                                                                                                                                                                        www.industriesalon.de.
                                                                                                                                                                      oder wurden abgebaut. Weite Teile der Industrie-     Industriesalons in mühevoller wochenlanger
     Uferkrone von der Straße her.                                              www.uferkrone.de
Boomtown, Alter Fritz und frische Wäsche - Kultureller Stadtspaziergang von Schlossinsel zum Müggelsee 52 Nord - ein begehrter Ankerplatz 52 ...
12   Genau Hier                                                                                                                                                                                                                                                                                                  13
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  53

                                                                                                                                                                                                                               Technik zum Anfassen
                                                                                                                                                                                                                               Dietmar Arnold vom Verein Berliner Unterwelten teilt Schutzhelme
                                                                                                                                                                                                                               aus, bevor der Rundgang durch die Geschichte der Berliner
                                                                                                                                                                                                                               Wasserversorgung beginnt. Niemand soll sich im Museum des
                                                                                                                                                                                                                               Alten Wasserwerks Friedrichshagen beim Erkunden von Pumpen,
                                                                                                                                                                                                                               Leitungssystemen und verwinkelten Arbeitsplätzen des Maschi-
                                                                                                                                                                                                                               nisten den Kopf stoßen.
                                                                                                                                                                                                                               Auf dem rund 7.000 Quadratmeter großen Gelände zwischen nördlichem
                                                                                                                                                                                                                               Müggelsee und Müggeldamm sind alte Pumpen, Rohrleitungen und Schieber
          Fähre                                    Gesellschaftshaus                       Kuhle Wampe                              Segelschiff                                                                                ausgestellt. Eine ständige Ausstellung zeigt die spannende Geschichte der
                                                                                                                                                                                                                               Wasserversorgung, der frühen Schmutzwasserbeseitigung und der späteren
                                                                                                                                                                                                                               Abwasserbehandlung Berlins.
                                                                                                                                                                                                                                   Am Modell der weitläufigen Anlage gibt Experte Arnold zunächst einen Über-

     Vielfalt auf
                                                                                                                                                                                                                               blick über das eindrucksvolle System der historischen Wasseraufbereitung –
                                                                                                                                                                                                                               von der Wassergewinnung über die Reinigung und Aufbereitung bis zur
                                                                                                                                                                                                                               Weiterleitung in die Stadt.
                                                                                                                                                                                                                                   Das gesamte Ensemble auf einer Fläche von 55 Hektar ist ein Projekt des
                                                                                                                                                                                                                               englischen Ingenieurs und ersten Direktors der Städtischen Wasserwerke,

     kleinstem Raum
                                                                                                                                                                                                                               Henry Gill. Die äußere Form für die technischen Anlagen hat Architekten Richard
                                                                                                                                                                                                                               Schultze im märkisch-gotischen Backsteinstil umgesetzt. Das Wasserwerk Fried-
                                                                                                                                                                                                                               richshagen ging 1893 als drittes städtisches Wasserwerk in Betrieb. Das seiner-
                                                                                                                                                                                                                               zeit größte und modernste Wasserwerk Europas ist heute ein technisch und
                                                                                                                                                                                                                               architektonisch beeindruckendes Zeugnis der Industriegeschichte und ein
     Diese Route ist keine 20 Kilometer lang, nicht        bizarren Charme. Sie gehören ebenso zu den Lost       hundert. Imbiss und Turm stehen tapfer jeden
                                                                                                                                                                                                                               europaweit bedeutendes Flächendenkmal.
     offiziell ausgeschildert und deshalb sowas wie        Places wie Marienlust oder Schmetterlingshorst        Tag bis 20 Uhr offen. Der Eintritt kostet zwei Euro.
                                                                                                                                                                                                                                   Auf dem Rundgang erläutert Arnold, dass ursprünglich nur Wasser des
     ein Geheimtipp. Der familienfreundliche inoffizi-     am anderen Ufer der Dahme. Diese kurz vor 1900        Von oben hat man einen unfassbar schönen Aus-          der Friedenstraße geht es direkt am Dahme-Ufer
                                                                                                                                                                                                                               Müggelsees zu Trinkwasser aufbereitet wurde. Hierzu dienten drei Schöpf-
     elle Dahme-Radweg verbindet so ziemlich alles,        erbauten Ausflugslokale mit ihren Holzveranden        blick über Ostberlin.                                  zur Hertzog Villa. Das Anwesen des Kaufhausbe-
                                                                                                                                                                                                                               maschinenhäuser, von denen eins heute das Museum beherbergt. Kernstück
     worauf Berliner aus anderen Bezirken neidvoll         und großen Biergärten unter alten Bäumen                   Auf dem Kammweg der Müggelberge geht es           sitzers Rudolph Hertzog aus dem Jahre 1910 soll
                                                                                                                                                                                                                               der Ausstellung sind die riesigen, pechschwarzen Dampfmaschinen aus dem
     blicken: Alte Wälder ziehen sich an Flüssen und       waren der Inbegriff der Sommerfrische der Berliner.   dann zum Fundament des ursprünglich geplan-            vier Millionen Goldmark gekostet haben und
                                                                                                                                                                                                                               Jahr 1893, die früher das Seewasser gefördert haben. Erst 1979 wurde dieser
     Seen entlang, unterbrochen von märchenhaften              Jetzt geht es mit dem Solar-Katamaran             ten Berliner Fernsehturms: 1955 wurde das Pro-         gehört heute der Dussmann-Gruppe. Ein paar
                                                                                                                                                                                                                               Dampfbetrieb eingestellt. Eine Maschine können Besucher sogar noch in Aktion
     Villen mit dem Charme einer längst vergangenen        hinüber nach Wendenschloss. Der Platz für Fahr-       jekt abgebrochen, nachdem man seine Lage in            Meter weiter locken im Café Schulz am Martins-
                                                                                                                                                                                                                               sehen – auf Knopfdruck, angetrieben durch Strom.
     Zeit. Das Schöne: Ambitionierte Radler können         räder an Deck der Berliner BVG-Fähren hat sich        der Einflugschneise des Flughafen Schönefeld           platz frische Windbeutel gefüllt mit Eis und
                                                                                                                                                                                                                                   Heute versorgt das
     die Tour auch problemlos verlängern.                  mit den neuen Schiffen seit 2014 vervielfacht.        bemerkt hatte. Von hier geht es asphaltiert berg-      Früchten – zu familienfreundlichen Preisen.
                                                                                                                                                                                                                               nördlich gelegene
          Los geht es am S-Bahnhof Grünau. Vom             Schon nach wenigen Minuten ist die kleine Fluss-      ab nach Müggelheim, welches man auf dem                     Immer wieder verstecken sich nun an der
                                                                                                                                                                                                                               moderne Wasserwerk
     Alexanderplatz benötigen die S-Bahnen mit             reise auf der Dahme beendet.                          Grünstädter Weg bis zur Sobernheimer Straße            Seestraße schmale, aber öffentliche Zugänge zum
                                                                                                                                                                                                                               Friedrichshagen insbe-
     Umsteigen in Ostkreuz genau 32 Minuten. Wer               Die Müggelbergallee führt dann vom Fähran-        durchquert.                                            Zeuthener See. Am Platz der Demokratie ist die
                                                                                                                                                                                                                               sondere Köpenick,
     sich eine VBB-Tageskarte Berlin ABC kauft, hat für    leger schnurgerade Richtung Osten, vorbei an               Dann folgt die nur für Anlieger freie Straße      Badestelle zunächst nicht zu übersehen. Direkt
                                                                                                                                                                                                                               Lichtenberg, Hohen-
     7,40 Euro alle S-Bahnstrecken und alle BVG-           den Villen, über das historische Kopfsteinpflaster    nach Krampenburg, wo auch die Kuhle Wampe              gegenüber vom chinesischen Restaurant Kaiser-
                                                                                                                                                                                                                               schönhausen, Mar-
     Fähren bereits inklusive. Die Fahrradtageskarte       und in die dichten Wälder der Müggelberge. Ei-        und mehrere Bademöglichkeiten erreicht                 Pavillion sieht der Zugang zum Chinesischen
                                                                                                                                                                                                                               zahn, Weißensee und
     kostet 5,30 Euro.                                     nen Wegweiser zum Müggelturm gibt es nicht, so        werden. Der einst am Müggelsee gelegene                Garten bereits sehr privat aus. Eine traumhafte
                                                                                                                                                                                                                               Hellersdorf mit hoch-
          Vom Bahnhof ist die BVG-Fähre F12 auf der        wie auch die gesamte Strecke dieses Radtouren-        Zeltplatz ist heute Namensgeber für einen              Oase.
                                                                                                                                                                                                                               wertigem Trinkwasser
     Wassersportallee nach 800 Metern in östlicher         tipps nicht ausgeschildert ist. Wer sich mitten im    Campingplatz an der Großen Krampe – einer                   Auch die schmale Verlängerung der Heinrich-
                                                                                                                                                                                                                               aus Brunnen.
     Richtung auf direktem Weg erreicht. Der breite        Wald an einer Gabelung und einer einsamen             Ausbuchtung der Dahme. Über die Dahme geht es          Zille-Straße führt zu einem öffentlichen Steg. Wer
     Gehweg ist für Radfahrer frei. Wer sich zuvor         Holzbank leicht rechts hält, erreicht die Beton-      dann auch wieder spektakulär und alle 30 Minu-         hier mal den Blick nach oben richtet, wird ein
     leicht rechts hält, gelangt auf der Büxensteinallee   straße hinauf zum Müggelturm.                         ten mit der neuen BVG-Solarfähre F21 hinüber           goldenes Segelschiff entdecken. Die nagelneue
     durch ein kleines Wäldchen direkt zu den ersten           Noch ist die Sanierung des Müggelturms nicht      nach Alt-Schmöckwitz. Die Seereise dauert dies-        Wetterfahne auf einer alten Villa ist mit Sicherheit   Museum im Alten Wasserwerk · Müggelseedamm 307
     Cafés und Eisdielen. Die Eis-Konditorei Anett ist     auf der Zielgeraden. Aber nachdem András Milak        mal sieben Minuten.                                    die Schönste in Zeuthen. Ein paar Meter weiter         Infos unter www.berliner-unterwelten.de
     hier die erste in der Reihe und nicht ganz unver-     als letzter Restaurant-Mitarbeiter mit seinem              Der Weg vom Fähranleger führt quer über das       warten die Seeterrassen des griechischen Restau-       Eintritt Dauerausstellung: Erwachsene 5 € (ermäßigt 3,50 €)
     dient der Favorit in der Gunst der Genießer.          Imbisscontainer allen Brandanschlägen und Ein-        Adlergestell und vorbei an der einstigen Insel         rants Olympia, die auch am Sonntagabend                Kinder 7–13 Jahre 2,50 €
     Gleich gegenüber versprühen die Ruinen des            brüchen jahrelang getrotzt und den Müggelturm         Schmöckwitz nach Eichwalde und Zeuthen. Hier           garantiert bestens gefüllt sind. Ein möglicher
     einstigen Gesellschaftshauses und der Riviera mit     bewacht hat, ist nun ein neuer Investor offenbar      ist bereits Brandenburg erreicht. Die erste ufer-      Abschluss einer kleinen, aber feinen Radtour.          Öffnungszeiten
     ihren großen vernagelten Fensterhöhlen einen          so weit wie keiner vor ihm im letzten Vierteljahr-    nahe Straße heißt Lindenstraße. Vom Seeausblick                                                               April bis Oktober: Freitag und Samstag 10 – 18 Uhr, Sonntag 10 – 16 Uhr
                                                                                                                                                                                                                               November bis März: Freitag bis Sonntag 11 – 16 Uhr
Boomtown, Alter Fritz und frische Wäsche - Kultureller Stadtspaziergang von Schlossinsel zum Müggelsee 52 Nord - ein begehrter Ankerplatz 52 ...
14      Fast Nebenan                                                                                                                                                                                                                                                 15
                                                                                                                                                                                                                                                                      53

                                                                                                                     Etwas ruhiger lässt es mittlerweile Günter Mielis angehen. Er           in der Regionalliga nicht die Klasse halten und landete in der

                        Eiserner Teamgeist
                                                                                                                     ist einer der Väter von Union und damit eisernes Urgestein. Der         Oberliga – doch das stählte die Nerven von Spielern und Fans.
                                                                                                                     Weichensteller vom 1. FC Union trainierte erst den Nachwuchs,           Seit der Saison 2008/2009 gelang der Profi-Herrenmannschaft
                                                                                                                     lenkte später den Verein und ist seit 1982 Ehrenmitglied – im           von FC Union der Aufstieg in die Zweite Bundesliga.
                                                                                                                     August feierte er seinen 90. Geburtstag im Kreis seiner Helden               Seit 1990 gibt es auch eine Frauenfußballabteilung. Zu
                                                                                                                     in Grünau.                                                              ihren größten Erfolgen zählten 2007 und 2014 die Aufstiege
                        Wenn Bezirksbürgermeister Oliver Igel zum Heimspiel von seinem                                    Im kommenden Jahr feiert der 1966 gegründete 1. FC Union           in die Zweite Bundesliga. 2006 und 2007 feierten die Damen
                                                                                                                     sein 50-jähriges Bestehen. Seine Wurzeln gehen sogar                    von Union ihren Berliner Pokalsieg.
                        Verein in die Alte Försterei geht, sieht man ihn nur selten in der                           bereits auf den 1906 entstandenen FC Olympia Oberschöne-                     Was dem traditionsreichen Verein Kultstatus weit über
                        VIP-Lounge. „Ich stehe meist mit Freunden am Tor 5“, sagt Igel, der                          weide zurück.
                                                                                                                          Heimat des Vereins ist das 1920 fertig gestellte Stadion An
                                                                                                                                                                                             Köpenick hinaus verleiht, sind nicht nur seine sportlichen
                                                                                                                                                                                             Erfolge. Es ist das außergewöhnliche Gemeinschaftsgefühl, das
                        nicht nur viel Spaß beim Zuschauen und Anfeuern der Eisernen hat.                            der Alten Försterei in Köpenick, das größte reine Fußballstadion        Spieler, Funktionäre, Mitglieder und die Fans zusammen-
                        Auch beim Fan-Liedgut schmettert er textsicher mit – nicht nur bei                           Berlins. Hier zelebrieren die Fans nicht nur Heimspiele ihrer
                                                                                                                     rot-weiß gekleideten Profimannschaft: Hier avancierte das
                                                                                                                                                                                             schweißt. Als der Verein Anfang 1997 wirtschaftlich am Ende
                                                                                                                                                                                             zu sein schien, zogen Fans die Notbremse: Unterstützer
                        der von Rock-Röhre Nina Hagen 1998 gesungenen Vereins-Hymne.                                 Public Viewing-Spektakel WM-Wohnzimmer, bei dem im                      organisierten eine große „Rettet-Union“-Demonstration und
                                                                                                                     Innenraum des Stadions während der FIFA Fußball-Weltmei-                rund 3000 Menschen zogen mit viel Tamtam durch das Bran-
                                                                                                                     sterschaft im Sommer 2014 rund 860 Sofas standen, zum                   denburger Tor – der Konkurs konnte abgewendet werden. Als
                                                                                                                     Publikumsmagnet mit mehr als einhunderttausend Besuchern.               der Verein 2005 abermals kriselte, sammelten Fans mit der
                                                                                                                     Hier lud der Verein, der sich für Toleranz und Unterstützung            Initiative „Bluten für Union“ erfolgreich Geld durch Blut-
                                                                                                                     von Flüchtlingen einsetzt, zu Jahresbeginn zum „Anstoß der              spenden.
                                                                                                                     Begegnung“, einem Fest für Nachbarn und Flüchtlinge.                         Bei der Sanierung des Stadions An der Alten Försterei nutz-
                                                                                                                          Gemessen an seiner Mitgliederzahl ist 1. FC Union nach             ten Mitglieder der Union-Familie sogar ihren Urlaub, um
                                                                                                                     Hertha BSC der zweitgrößte Sportverein Berlins. Im bundes-              gemeinsam mit anzupacken. Zum Stadtgespräch wurde 2011
                                                                                                                     weiten Vergleich gehört er zu den Top-25. Die sportlichen               die Finanzierung dieser Umbauarbeiten: Mitglieder und
                                                                                                                     Erfolge der Mannschaft waren für die Fans über die Jahrzehnte           Sponsoren konnten Alte-Försterei-Aktien kaufen, damit die
                                                                                                                     ein kräftiges Wechselbad der Gefühle. 1968 gewannen die ei-             Stadiongesellschaft genügend Stammkapital für den Neubau
                                                                                                                     sernen Kicker den FDGB-Pokal, der größte Erfolg ihrer DDR-              der Haupttribüne hatte. 5.473 Aktien, 43,88 Prozent des
                                                                                                                     Geschichte. 1986 siegte der Verein beim Intertoto-Cup. Nach             Grundkapitals des Stadionbetreibers, sind seitdem im Streu-
                                                                                                                     der Wende wechselten viele Spieler in den Westen und auch               besitz und die Mitgliederzahl ist durch dieses Projekt rasant
                                                                                                                     die Zuschauerzahlen brachen ein. In den 1990er Jahren galt              angestiegen: Waren es 2006 offiziell 4.209 Mitglieder, so
                                                                                                                     der Verein teilweise sogar als „unaufsteigbar“ und zum Ende             wurde Ende 2011 erstmals die Marke von 10.000 geknackt.
                                                                                                                     der Saison 1993/94 verweigerte der DFB die Lizenz für die                    Mittlerweile hat der gemeinschaftsorientierte Verein
                                                                                                                     Zweite Liga, weil der Verein hoch verschuldet war – der                 bereits über 12.000 eingetragene Mitglieder – und im Sommer
                                                                                                                     Gewinn des Berliner Landespokals war da nur ein schwacher               eine neue ungewöhnliche Einnahmequelle erschlossen.
                                                                                                                     Trost.                                                                  Union-Unterstützer können jetzt auch „Eisernen Strom“
                                                                                                                          2001 spielte sich die Mannschaft sogar ins DFB-Pokal-              kaufen und so ihren Verein pro verbrauchter Kilowattstunde in
                                                                                                                     finale – und erreichte damit die Qualifikation für den UEFA-            den eigenen vier Wänden mit einem Cent für die Vereinskasse
                                                                                                                     Pokal. Auf diese Erfolge folgte im Jahr 2005 der wohl tiefste           unterstützen.
                                                                                                                     Fall der Vereinsgeschichte: Der Zweitligaabsteiger konnte auch

                                                                                              © 1. FC Union Berlin                                             © 1. FC Union Berlin / Tobias Hänsch                                     © 1. FC Union Berlin / Tobias Hänsch

 © 1. FC Union Berlin
Boomtown, Alter Fritz und frische Wäsche - Kultureller Stadtspaziergang von Schlossinsel zum Müggelsee 52 Nord - ein begehrter Ankerplatz 52 ...
16   Genau Hier                                                                                                                                                                                  17
                                                                                                                                                                                                  53

                                            Strahlender Auftakt
                                            Wohnungen in Grünau am Wasser sind traditionell etwas
                                                                                                                                       Darum lohnt es sich,
                                                                                                                                       nach Grünau zu ziehen
                                            Besonders – die BUWOG setzt mit ihrem Vorzeigeprojekt                                                      Gerhart Bechtoldt vom Verein
                                            „52° Nord“ neue, zeitgemäße Maßstäbe.                                                                      Zukunft in Grünau e.V. enga-
                                                                                                                                                       giert sich seit Jahren mit
                                                                                                                                                       seinem Verein für verschiedene
                                                                                                                                                       Aktivitäten in und um Grünau.
                                                                                                                                                         frischluft: Herr Bechtoldt, was macht
                                                                                                                                       Grünau für Sie so lebenswert? Oder anders: Warum ist
                                                                                                                                       Ihnen dieser Ort so ans Herz gewachsen, dass Sie sich
                                                                                                                                       so leidenschaftlich für ihn einsetzen?
                                                                                                                                       Gerhard Bechtoldt: Die gesunde Verbindung zur Na-
                                                                                                                                       tur ist hier bei uns das herausragende positive Merk-
                                                                                                                                       mal – in Verbindung mit der relativen Nähe zu den
                                                                                                                                       besonderen Hauptstadt-Annehmlich-keiten. Man
                                                                                                                                       lebt hier mit moderner Infrastruktur direkt an Wasser
                                                                                                                                       und Wald, ohne fernab „auf dem Land“ wohnen zu
                                                                                                                                       müssen.
                                                                                                                                       frischluft: Für was engagiert sich Ihr Verein
                                                                                                                                       „Zukunft in Grünau“?
                                                                                                                                       Gerhard Bechtoldt: Unser Verein engagiert sich für
                                                                                                                                       ein zukunftssicheres Leben der Bewohner und
                                                                                                                                       Besucher hier in Grünau. Dabei geht es um Sicherung
                                                                                                                                       und Steigerung der Wohn- und Lebensqualität für
                                                                                                                                       die Bewohner sowie um nötige Verbesserungen der
     Rund 250 Gäste empfing die BUWOG wie gute Freunde und            Stratege und ergänzt: „Wir sind gekommen, um zu bleiben.“
                                                                                                                                       Verweilqualität für unsere Besucher, u. a. auch durch
     verwöhnte sie mit rustikalen Spezialitäten aus der Region. Der       Alexander Happ, als Geschäftsführer Development
                                                                                                                                       Aufwertung des Stadtbildes.
     blau-weiße Himmel sei, so scherzte Daniel Riedl, Vorstands-      Deutschland bei der BUWOG Group verantwortlich für dieses
                                                                                                                                       Wir glauben, dass im Wettbewerb der Standorte die
     vorsitzender der BUWOG AG, in charmantem österreichischen        Großprojekt, dankte allen Beteiligten – Handwerkern,
                                                                                                                                       Vorteile unserer Region konsequenter sowie auch
     Tonfall, direkt aus der Unternehmenszentrale in Wien mitge-      Planern, Vertretern der Genehmigungsbehörden sowie
                                                                                                                                       unter Marketing-Gesichtspunkten genutzt werden
     bracht worden. Zur feierlichen Grundsteinlegung für den          BUWOG-Mitarbeitern – für die gute Zusammenarbeit und den
                                                                                                                                       müssen, damit die zukünftige Entwicklung positiv
     1. Bauabschnitt des Wohnquartiers 52° Nord in Grünau setzte      Kunden für ihr Vertrauen. „Wir freuen uns, dass das Projekt
                                                                                                                                       ausfällt. Dahingehend sehen wir Optimierungsbe-
     die BUWOG ein klares Aufbruchssignal.                            52° Nord so positiv aufgenommen worden ist, dass wir schon
                                                                                                                                       darf, an dem wir arbeiten.
         Rainer Hölmer, Bezirksstadtrat von Treptow-Köpenick,         kurze Zeit nach dem Vertriebsstart für das Seefeld ab Anfang
                                                                                                                                       frischluft: Was versprechen Sie sich von dem neuen
     lobte das ambitionierte Vorhaben und die vertrauensvolle         Oktober auch mit dem Vertrieb der Wohnungen im
                                                                                                                                       Wohnquartier 52° Nord für Grünau?
     Zusammenarbeit mit der BUWOG. „Der hier entstehende hoch-        2. Bauabschnitt, dem Ankerviertel, beginnen können.“
                                                                                                                                       Gerhard Bechtoldt: Die „Leuchtturm-Funktion“ von
     wertige Wohnraum wird zu Aufwertung von Grünau beitra-               Die besondere Gestaltung der beiden Torhäuser direkt am
                                                                                                                                       52° Nord mit der Wahrscheinlichkeit nachgeordneter
     gen.“ Nicht nur durch die öffentlich zugängliche                 Wasser, mit gegeneinander verschobenen Geschossen und sehr
                                                                                                                                       Zusatz-Investitionen sehen wir als großen städte-
     Uferpromenade, sondern auch durch den Bau einer Kinderta-        individuell aufgeteilten Wohnungen, erläuterte Architekt
                                                                                                                                       baulichen Vorteil des Wohnbauprojekts, der
     gesstätte, mehrerer öffentlicher Spielplätze sowie kleiner       Christopher Pätzold.
                                                                                                                                       vermutlich auch ins Bruno-Taut-Center und bis nach
     Parks auf dem Gelände.                                               „BUWOG hat die Filetstücke in Köpenick gefunden – auch
                                                                                                                                       Spindlersfelde ausstrahlt. Zudem sollte der Zuzug der
         „Vor drei Jahren hat mir noch etwas die Fantasie gefehlt“,   uns,“ scherzte Nico Schäfer, Mitglied der Geschäftsführung des
                                                                                                                                       Mieter und Käufer eine weitere Belebung der lokalen
     räumte BUWOG-Chef Riedl, mit Blick auf die große Herausfor-      1966 gegründeten 1.FC Union. Er freute sich darüber, dass die
                                                                                                                                       gesellschaftlichen Strukturen bewirken, - also alles
     derung ein, zehn Hektar Industriebrache in ein Vorzeige-         BUWOG den traditionsreichen Verein unterstützt – beispiels-
                                                                                                                                       im Sinne dessen, was der Region guttut.
     Wohnquartier zu verwandeln.                                      weise mit einem Torwand-Schießen während der Grundstein-
                                                                                                                                       frischluft: Was ist Ihr persönlicher Lieblingsort in
         Mittlerweile ist der Unternehmenslenker überzeugt von        legungs-Feier.
                                                                                                                                       Grünau? Und warum?
     der herausragenden Bedeutung des Standorts Berlin für das in         Zum Gedenken an diesen besonderen Tag wurde eine
                                                                                                                                       Gerhard Bechtoldt: Alle Plätze und Wege in Grünau
     Österreich und Deutschland aktive Wohnungsbauunterneh-           Kupferkartusche, befüllt mit einer aktuellen Tageszeitung,
                                                                                                                                       am „Langen See“ vom Teltowkanal bis zur „Bamme-
     men: „Berlin bildet aktuell den Schwerpunkt unserer Projekt-     Münzen, Bauplänen und dem Bericht über den ehemaligen
                                                                                                                                       lecke“ sowie die zahlreichen stillen Wanderwege im
     entwicklungsaktivitäten in Deutschland. Das Projekt 52° Nord     Industriestandort auf dem heutigen BUWOG-Gelände,
                                                                                                                                       Grünauer Forst. Warum? Es gibt für mich keinen
     dessen Grundsteinlegung wir heute feiern, ist das                geschrieben von einem ehemaligen Mitarbeiter des VEB Berlin
                                                                                                                                       schöneren Platz in der Grossstadt, um nach getaner
     größte Projekt der BUWOG-Group“, sagt der Immobilien-            Chemie, feierlich einzementiert.
                                                                                                                                       Arbeit endlich „die Seele baumeln zu lassen“.
Boomtown, Alter Fritz und frische Wäsche - Kultureller Stadtspaziergang von Schlossinsel zum Müggelsee 52 Nord - ein begehrter Ankerplatz 52 ...
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