Berufliche Orientierung in der medizinischen Rehabilitation - DHS-Tagung Essen 11.2013
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Fachklinik Nettetal Berufliche Orientierung in der medizinischen Rehabilitation DHS-Tagung Essen 11.2013 Hans-Jürgen Boder 1 Einrichtungsleitung
MBOR Fachklinik Nettetal • Die Deutsche Rentenversicherung fordert analog zu den somatischen Indikationen eine Anpassung der psychosomatischen und Abhängigkeitserkrankungen. • Ziel ist „nahtlose Übergänge zwischen Leistungen zur medizinischen Reha und Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben zu schaffen ((§ 11 SGB IX). Hans-Jürgen Boder Einrichtungsleitung 2
MBOR Fachklinik Nettetal Notwenigkeit arbeitsbezogene Interventionen Für einen langfristigen und individuellen Behandlungserfolg ist es zielführend, arbeits- arbeits- und berufsbezogene Problemlagen zu erfassen und weiterführende Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben frühzeitig einzuleiten. Oft geht mit dem Wegfall von Arbeit ein Verlust von Tagesstruktur, gezielten Anforderungen, Aktivitäten und sinnstiftenden Faktoren verloren. verloren. Unsere Maßnahmen orientieren sich an der Internationalen Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (ICF). (ICF). Hans-Jürgen Boder Einrichtungsleitung 3
MBOR Fachklinik Nettetal Gesundheitsproblem (Gesundheitsstörung oder Krankheit) Körperfunktionen Teilhabe und –strukturen Aktivitäten (Partizipation) Umweltbezogene Personenbezogene Kontextfaktoren Kontextfaktoren 4 Hans-Jürgen Boder Einrichtungsleitung
MBOR Fachklinik Nettetal Medizinische Versorgung Psychotherapeutische - Angebote Sportprogramm Leistungsspektum edukative u. indikative Angebote Freizeitangebote Arbeits- Arbeits- und Ergotherapie 5
MBOR Fachklinik Nettetal Medizinische Versorgung: - Diagnostik, - medizinische Behandlung, - regelmäßige Sprechstunden, Zusammenarbeit mit niedergel. Fachärzten, - Gesundheitsberatung und -aufklärung Psychotherapie: - Psychologische Testdiagnostik, Bezugstherapie in Einzel- und Gruppengesprächen, - Paar- und Familientherapie, - Indikative und edukative Gruppenangebote Indikative und edukative - Basiswissen Sucht, -Nikotinentwöhnung, -Stressbewältigung Angebote - Affektkontrolltraining, - Training sozialer Kompetenzen, - Rückfallprophylaxe, - Trauma und Sucht, - Entspannungstraining, - Freizeitkompetenztraining, - Alltagsplanung ohne Arbeit Arbeits- Arbeits- und Ergotherapie: - Diagnostik (Melba, O-AFP, Sibar), - Service- u. Hauswirtschaft, - Gärtnerei, - Gartenlandschaftsbau, - Tischlerei, - Fahrradwerkstatt - Projektarbeiten / Instandhaltung, - Berufspraktika, - PC-Schulung, - Bewerbungstraining, Sportangebote: - Hallensport, - Schwimmen, - Beach-Volleyball, - Fußball, - Tischtennis, - Laufgruppe/Nordic-Walking, - Kraft- und - Fitnesstraining, - Klettern, - Mountainbiking, - Sauna, - Rückenschule, Freizeitangebote: - Kreatives Gestalten, - Musizieren, - Theater-AG, - Billard - Freizeitkompetenztraining, - Kicker, - Gesellschaftsspiele, 6 - regionale Kultur- und Freizeitangebote
Prozessmodell MBOR Sucht Fachklinik Nettetal 7
MBOR Fachklinik Nettetal 8
MBOR Fachklinik Nettetal ICF- ICF-orientierte Anamneseerhebung Subjektive Einschränkungen der Aktivität/ Teilhabe in Alltag und Beruf Eigenverantwortliche Tagesstrukturierung, sinnvolle und zufrieden stellende Freizeitgestaltung Beziehungsgestaltung, soziale Eingebundenheit Körperliche Einschränkungen (z.B. Hep C) Haftbedingt teils Entfremdung von gängigen Kulturgütern u. -Techniken Mangelnde Schul- und Berufsausbildung Lückenhafter Arbeitsverlauf und in der Folge geringe Qualifizierung Führerscheinverlust Sprachbarrieren Hans-Jürgen Boder Einrichtungsleitung 9
MBOR Fachklinik Nettetal ICF- ICF-orientierte Anamneseerhebung Erwerbsstatus Arbeitssuchend Arbeitsplatzbeschreibung des letzten Arbeitsplatzes Tätigkeit als ………. Beruflicher Werdegang Schule mit regulärem Abschluss Abgangszeugnis nach dem ……… Schuljahr Berufsausbildung zum ………. mit regulärem Abschluss ………. nach Monaten abgebrochen ………. Erwerbstätigkeiten waren durch Haftzeiten unterbrochen Während der Haft tätig als ………. Arbeitsunfähigkeitszeiten: ………. Hans-Jürgen Boder Einrichtungsleitung 10
MBOR Fachklinik Nettetal Assessments Bedarf nach SIBAR Kein Bedarf. Kein erhöhtes Frühberentungsrisiko, beruflich insgesamt nicht stark belastet, kein rehabilitandenseitig geäußerter Bedarf an berufsbezogenen Behandlungsangeboten Bedarf an berufsbezogenen Behandlungsangeboten: erhöhtes Frühberentungsrisiko, d.h. SIBAR I ab 8, beruflich insgesamt stark belastet und/oder rehabilitandenseitig geäußerter Bedarf an berufsbezogenen Behandlungsangeboten Diagnostik & Motivation: erhöhtes Frühberentungsrisiko, d. h. SIBAR I ab 8, beruflich weder stark belastet noch rehabilitandenseitig geäußerter Bedarf an berufsbezogenen Behandlungsangeboten Prophylaxe: kein Frühberentungsrisiko, d.h. SIBAR I < 8, aber beruflich insgesamt stark belastet und/oder rehabilitandenseitig geäußerter Bedarf an berufsbezogenen Behandlungsangeboten 11
MBOR Fachklinik Nettetal Assessments: Diagnostik in Anlehnung an MELBA Kognitive Merkmale: Arbeitsplanung, Auffassung, Aufmerksamkeit, Konzentrationsfähigkeit, Lernen/ Merken, Problemlösen, Umstellungsfähigkeit, Vorstellung Soziale Merkmale Durchsetzungsfähigkeit, Führungsfähigkeit, Kontaktfähigkeit, Kritisierbarkeit, Kritikfähigkeit, Teamarbeit Merkmale zur Art der Arbeitsausführung Ausdauerfähigkeit, Misserfolgstoleranz, Kritische Kontrolle, Ordnungsbereitschaft, Pünktlichkeit, Selbständigkeit, Sorgfalt, Verantwortliches Handeln Psychomotorische Merkmale Antrieb, Feinmotorik, Reaktionsfähigkeit Kulturtechniken/Kommunikation 12 Lesen, Rechnen, Schreiben, Sprechen
MBOR Fachklinik Nettetal Rehabilitationsprozess Förderungsprofil Reinigungsdienst: Ausdauer, Kritische Kontrolle, Misserfolgstoleranz, Sorgfalt Förderungsprofil Küchenbereich: Auseinandersetzungsfähigkeit, Kritisierbarkeit, Kontaktfähigkeit, Teamfähigkeit, Kulturtechniken, Konzentrationsfähigkeit Förderungsbereich Gartenbereich/ Grünanlagen: Ausdauer, Antrieb, Teamfähigkeit Förderungsbereich Tischlerei: Arbeitsplanung, Auffassung, Vorstellung, Teamfähigkeit, Kritisierbarkeit, Kritikfähigkeit, Kulturtechniken, Konzentrationsfähigkeit Förderungsbereich Fahrradwerkstatt: Selbständigkeit, Durchsetzungsfähigkeit, Kontaktfähigkeit, Kritikfähigkeit, kritische Kontrolle, verantwortliches Handeln 13
MBOR Fachklinik Nettetal Rehabilitationsprozess Förderungsbereich Malerbereich: Sorgfalt, Ordnungsbereitschaft, Kontaktfähigkeit, Arbeitsplanung Förderungsbereich Hausmeistertätigkeiten: Selbständigkeit, Feinmotorik, verantwortliches Handeln, Umstellungsfähigkeit, Problemlöseverhalten Förderungsbereich Wäscherei: Sorgfalt, Ordnungsbereitschaft, Arbeitsplanung, Selbständigkeit, Durchsetzungsfähigkeit Förderungsbereich Verantwortungsposten: Kritikfähigkeit, Durchsetzungsfähigkeit, Führungsfähigkeit, Umstellungsfähigkeit, Vorstellungsfähigkeit, Problemlösefähigkeit Hans-Jürgen Boder Einrichtungsleitung 14
MBOR Fachklinik Nettetal Förderung der Teilhabe Der Erfolg einer stationären Rehabilitationsmaßnahme hängt neben den inhaltlichen arbeits- u. psychotherapeutischen Angeboten von einer beruflichen Perspektive ab. Neben einer materiellen und finanziellen Absicherung trägt eine passgenaue und kompetenzorientierte Teilhabe am Arbeits- u. Berufsleben zur Stabilisierung des Einzelnen bei. Eine bedarfsgerechte Förderung steigert das Selbstbewusstsein, die soziale Anerkennung wird gefördert und erhöht durch die Perspektive somit insgesamt die Zufriedenheit der Rehabilitanden. Hans-Jürgen Boder Einrichtungsleitung 15
MBOR Fachklinik Nettetal Grundlagen Ergänzend zum Sozialbericht und den Gutachten werden weitere Instrumente zur Erstellung eines umfassenden Arbeitsfähigkeitenprofil eingesetzt. - Melba - SIBAR , Würzburger Inventar - Osnabrücker Arbeits- u. Fähigkeitenprofil (OAFP) - Berufsinteressentest (BIT) Hans-Jürgen Boder Einrichtungsleitung 16
Prozessmodell MBOR Sucht Fachklinik Nettetal 17
MBOR Fachklinik Nettetal 1. Beruf- Beruf- und sozialrechtliche so Beratung: Berufs- und Arbeitsplatzfindung Arbeitsplatzsicherung und Wiedereingliederung Informationen und Hilfestellungen arbeitsbezogener Interventionen Beratung und Anbahnung von berufsfördernden Leistungen (stufenweise) Wiedereingliederung in das berufliche Umfeld Informationen über Angebote der Arbeitsagenturen, Reha-Berater, der regionalen Service- und Beschäftigungsagenturen Hans-Jürgen Boder Einrichtungsleitung 18
MBOR Fachklinik Nettetal 2. Beratung zur Teilhabe: Vermittlung in berufsfördernde Maßnahmen Wiedereingliederung in das berufliche Umfeld Zusammenarbeit mit den Arbeitsagenturen, - Reha-Beratern, - regionalen Service- u. Beschäftigungsagenturen Hans-Jürgen Boder Einrichtungsleitung 19
MBOR Fachklinik Nettetal 3. Soziale Gruppenarbeit: Bewerbungstraining Erstellung und Aktualisierung der Bewerbungsunterlagen Training von Gesprächssituationen PC-Schulungen Training sozialer Kompetenzen Umgang mit Autoritäten und Konflikten Allgemeine Informationen (z.B. Wiedererlangung der Fahrerlaubnis) Erarbeitung tagesstrukturierenden Maßnahme ohne Arbeit Hans-Jürgen Boder Einrichtungsleitung 20
MBOR Fachklinik Nettetal 4. Arbeitsbezogene Interventionen: Einbeziehung noch vorhandenen Arbeitgebern Bilanzgespräche im Sinne der Selbst- und Fremdeinschätzung, der Team- und Arbeitsfähigkeit Beratung von Arbeitgebern vor, während und nach der Einstellung Angebote / Informationen zur Gesundheitsförderung und Sozialberatung durch Angebot des Caritasverbandes Hans-Jürgen Boder Einrichtungsleitung 21
MBOR Fachklinik Nettetal Maßnahmen zur beruflichen Orientierung: Erhebung von Ressourcen aus beruflichen Aktivitäten Nachqualifizierungsbedarf erheben Bewerbungstraining, Erstellung einer Bewerbungsmappe Durchführung von Bewerbungstrainings In- u. externe Belastungserprobung Auswertungsgespräche mit den Praktikumsbetrieben Kontaktaufnahme zur ARGE und den Jobcentern Kontakte zu potentiellen Arbeitgebern aufnehmen und pflegen Arbeitgeber werden bei Bedarf in die Behandlung einbezogen Gespräche mit örtlichen Reha-Beratern Durchführung von Berufseignungstests bei den Arbeitsagenturen Hans-Jürgen Boder Einrichtungsleitung 22
MBOR Fachklinik Nettetal Kooperationen Zu unseren externen Partner zählen kleine- und mittelständige Unternehmen ebenso wie namhafte Großbetriebe in der Region Osnabrück. Die Geschäftsbeziehungen sind geprägt von einem hohen Maß an Transparenz, Qualität, Vertrauen und dem erforderlichen Maß an Verbindlichkeit. Hans-Jürgen Boder Einrichtungsleitung 23
MBOR Fachklinik Nettetal (Her-)Forderung für die medizinische Rehabilitation Leistungsangebote prüfen welche Angebote werden bereits erbracht ? werden Aspekte der beruflichen Teilhabe berücksichtigt ? welche Instrumente werden vorgehalten ? gibt es eine Systematik für die Behandlungsplanung ? sind die Mitarbeiter geschult und sensibilisier t? Funktioniert die professionsübergreifende Zusammenarbeit ? sind teilhabebezogene Schnittstellen und Netzwerke vorhanden und geregelt ? bestehen Zugänge zum regionale Arbeitsmarkt ? welche Möglichkeiten bietet er ? Kooperationen Hans-Jürgen Boder Einrichtungsleitung 24
MBOR Fachklinik Nettetal Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Hans-Jürgen Boder Einrichtungsleitung 25
MBOR Fachklinik Nettetal Vom 01.01.2012 bis zum 30.09.2013 haben wir insgesamt 263 Patienten aufgenommen. Davon wurden regulär 180 Patienten regulär entlassen (66 %). Vermittlungen u. Perspektiven: In Arbeit 42 Pat. Umschulung/ Maßnahmen 14 Pat. Im Bewerbungsverfahren 4 Pat. Im Praktikum 3 Pat. Werkstarrt für behinderte Menschen 4 Pat. Adaptionseinrichtungen 5 Pat. berentet 2 Pat. Hans-Jürgen Boder Einrichtungsleitung 26
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