DAS ABFALLWIRTSCHAFTSKONZEPT DES ZOLLERNALBKREISES 2014- 2024 - u Die Entwicklung der Abfallmengen

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LANDRATSAMT ZOLLERNALBKREIS
ABFALLWIRTSCHAFTSAMT

DAS ABFALLWIRTSCHAFTSKONZEPT
DES ZOLLERNALBKREISES 2014 – 2024

u   Die Entwicklung der Abfallmengen

u   Konzepte für die Zukunft

u   W eitere Informationen

               www.zollernalbkreis.de

                                        1
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INHALT

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         Vorwort                                                                        7
         Kapitel Eins: Einleitung                                                      8
         Kapitel Zwei: Grundlagen & Rahmenbedingungen                                  9
            2.1 Vorbemerkung                                                             9
            2.2 Rechtliche Grundlagen                                                  10
         			2.2.1 Europäischer Rechtsrahmen                                            10
         			2.2.2 Kreislaufwirtschaftsgesetz                                           10
         			2.2.3 Landesabfallgesetz                                                   10
         			2.2.4 Teilplan Siedlungsabfälle                                            10
         			2.2.5 Kommunales Recht                                                     10
            2.3 Datengrundlagen                                                        11
            2.4 Strukturdaten Landkreis                                                11
         			 2.4.1 Bevölkerung und Siedlungsstruktur                                   11
         			2.4.2 Wirtschaft                                                           11
         			2.4.3 Verkehr                                                              12
            2.5 Zuständigkeiten und Organisationsstruktur                              12
            2.6 Öffentlichkeitsarbeit und Abfallberatung                               12
         			2.6.1 Abfallberatung                                                       12
         			2.6.2 Kommunikationswege                                                   12
         			 2.6.3 Schulen, Kindergärten, Führungen, Messen                            13
         			2.6.4 Großveranstaltungen                                                  13
         			2.6.5 G2-Kommunikationsprojekt                                             13
            2.7 Kosten                                                                 14
            2.8 Abfallgebühren                                                         15
         			 2.8.1 Gebühren der öffentlichen Müllabfuhr                                15
         			 2.8.2 Gebühren für die Selbstanlieferung auf der Deponie                  16

         Kapitel Drei: Kooperationen                                                   18
             3.1. Landkreis Sigmaringen                                                18
             3.2. Landkreise Tübingen und Reutlingen                                   18
             3.3. Landkreis Freudenstadt                                               18

         Kapitel Vier: Methoden, Anlagen und Einrichtungen der Abfall-
         vermeidung, -verwertung und -beseitigung einschließlich des
         Einsammelns, der Beförderung, Behandlung und Lagerung       19
            4.1 Abfallvermeidung                                                       21
         			 4.1.1 Ausgabe von Vesperdosen, Baumwolltaschen                            21
         			 4.1.2 Aktion zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen                      21
         			 4.1.3 Förderung der Wiederverwendung oder Mehrfachnutzung von Produkten   21
         			 4.1.4 Abfallvermeidende Gestaltung von Veranstaltungen                    21
            4.2 Abfallverwertung                                                       22
         			4.2.1 Biomüll                                                              22
         			4.2.2 Grünabfälle                                                          24
         				 4.2.2.1 Holzige Grünabfälle                                              24

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ABFALLWIRTSCHAFTSKONZEPT 2014-2024
                                                LANDRATSAMT ZOLLERNALBKREIS ABFALLWIRTSCHAFTSAMT

				 4.2.2.2 Nicht-holzige Grünabfälle                                          25
				 4.2.2.3 Rasenschnitt                                                       25
			 4.2.3 Papier, Pappe, Kartonagen (PPK)                                       25
			 4.2.3.1 Papiertonne                                                         25
				 4.2.3.2 Vereinssammlungen                                                  26
				 4.2.3.3 Wertstoffzentren                                                   26
			4.2.4 Restsperrmüll                                                          27
			4.2.5 Altholz                                                                28
			4.2.6 Metallschrott                                                          29
			 4.2.6.1 Straßensammlung                                                     29
				 4.2.6.2 Vereinssammlungen                                                  29
				 4.2.6.3 Wertstoffzentren                                                   30
			 4.2.7 Über Rücknahmesysteme erfasste Abfälle                                31
				 4.2.7.1 Leichtverpackungen                                                 31
				 4.2.7.2 Altglas                                                            32
				 4.2.7.3 Elektrogeräte                                                      33
				 4.2.7.4 Batterien und Akkumulatoren                                        35
				 4.2.7.5 PUR-Schaumdosen                                                    37
			 4.2.8 Sonstige Abfälle zur Verwertung                                       37
			 4.2.8.1 Fenster und Flachglas sowie A IV - Holz                             37
				 4.2.8.2 Altkleider und Schuhe                                              38
				 4.2.8.3 Korkabfälle                                                        38
				 4.2.8.4 CDs und DVDs                                                       38
				 4.2.8.5 Altreifen                                                          38
				 4.2.8.6 Klärschlamm                                                        38
   4.3 Abfallbeseitigung                                                        39
			4.3.1 Restmüll                                                               39
			4.3.2 Inertabfälle                                                           40
			 4.3.2.1 Abfälle zur Deponierung                                             40
				 4.3.2.2 Erdaushub                                                          41
				 4.3.2.3 Bauschutt                                                          41
			4.3.3 Schadstoffe                                                            41
   4.4 Einsammeln, Befördern, Behandlung und Lagerung                           42
			4.4.1 Öffentliche Müllabfuhr                                                 42
			4.4.2 Sperrmüllabfuhr                                                        43
			4.4.3 Gewerbemüll                                                            44
   4.5 Anlagen und Einrichtungen der Abfallverwertung und Abfallbeseitigung     45
			 4.5.1 Das Abfallwirtschaftszentrum bei Hechingen                            46
			4.5.2 Kreismülldeponie                                                       47
			 4.5.2.1 Sickerwasser und Oberflächenwasser                                  49
				 4.5.2.2 Die Deponiegase                                                    49
				 4.5.2.3 Rekultivierung                                                     49
			4.5.3 Die Erddeponien                                                        50
			 4.5.4 Die ehemaligen Übergangsdeponien                                      50
			4.5.5 Die Wertstoffzentren                                                   50
			 4.5.6 Die Grüngutsammelplätze der Städte und Gemeinden                      51

Kapitel Fünf: Mengenentwicklung und Prognosen                                   52
   5.1 Bevölkerungsentwicklung im Zollernalbkreis                               52
   5.2 Abfallaufkommen                                                          53
			 5.2.1 Abfallaufkommen nach Entsorgungsart                                   53
			 5.2.1.1 Abfälle zur energetischen Verwertung                                53
				 5.2.1.2 Abfälle zur thermischen Behandlung                                 54
				 5.2.1.3 Inerte Abfälle zur Deponierung                                     54

                                                                                 5
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INHALT
VORWORT

          			 5.2.2 Abfälle aus privaten Haushaltungen                  55
          				 5.2.2.1 Restmüll                                         55
          				 5.2.2.2 Sperrmüll                                        55
          			5.2.3 Schadstoffe                                          55
          			 5.2.4 Abfälle zur Verwertung                              55
          			 5.2.4.1 Biomüll                                           55
          				 5.2.4.2 Grünabfälle                                      56
          				 5.2.4.3 Papier, Pappe, Kartonagen (PPK)                  56
          				 5.2.4.4 Altholz                                          57
          				 5.2.4.5 Metallschrott                                    57
          				 5.2.4.6 Über Rücknahmesysteme erfasste Abfälle           58
          				 5.2.4.7 Sonstige Abfälle zur Verwertung                  58
          			 5.2.5 Abfälle aus anderer Herkunft                        58

          Kapitel Sechs: Entsorgungssicherheit                          59
             6.1 Deponierung von Abfällen                               59
          			 6.1.1 Deponien DK 0                                       59
          			 6.1.2 Deponien DK I                                       59
          			 6.1.3 Deponien DK II                                      60
          		6.2 Entsorgung von Abfällen zur Beseitigung                 60
          			6.2.1 Restmüll                                             60
            		 6.2.2 Sperrmüll                                          60
             6.3 Entsorgung von Abfällen zur Verwertung                 60
          			6.3.1 Biomüll                                              60
          			6.3.2 Grünabfälle                                          60
          			6.3.3 Sonstige Wertstoffe                                  60
             6.4 Deponien in der Nachsorge                              61

          Kapitel Sieben: Übertragene Entsorgungsaufgaben               62
              7.1 Gewährleistung der Aufgabenerfüllung                  62
              7.2 Entsorgungssicherheit                                 62

          Kapitel ACHT: Ziele und Maßnahmen zur Abfallvermeidung und
          -verwertung bis 2024                                          63
          Kapitel Neun: Politische Entscheidungen                       64
             9.1 Zukünftige Wertstoffsammlungen                         64
             9.2 Optimierung und Ausbau der Wertstoffzentren            64
             9.3 Sammlung und Verwertung von Biomüll und Grünabfällen   65
             9.4 Sammlung und Verwertung der Elektroaltgeräte           65
             9.5 Sammlung von Alttextilien und Schuhen                  65
          		9.6 Schadstoffsammlungen                                    66
             9.7 Hausmüllabfuhr                                         66
             9.8 Deponiekapazitäten                                     66
          			 9.8.1 Schaffung einer zentralen Deponie DK I              66
          			9.8.2 Urban Mining                                         66
             9.9 Abfallgebührenentwicklung und Gebührensystem           67
             9.10 Geplante Kooperationen                                67

          Anhang                                                        68
              Verzeichnis der Anhänge                                   68

          6
DAS ABFALLWIRTSCHAFTSKONZEPT DES ZOLLERNALBKREISES 2014- 2024 - u Die Entwicklung der Abfallmengen
ABFALLWIRTSCHAFTSKONZEPT 2014-2024
                                                     LANDRATSAMT ZOLLERNALBKREIS ABFALLWIRTSCHAFTSAMT

                                                                                                           VORWORT

Sehr geehrte Damen und Herren,
                             der Zollernalbkreis hat     schlagenen Weg mitzugehen. Nur durch die engagierte
                             nach Übernahme der Ab-      Mitarbeit aller Bürgerinnen und Bürger ist eine erfolg-
                             fallbeseitigung von den     reiche Abfallwirtschaft möglich. Heute können wir mit
                             Städten und Gemeinden       Fug und Recht sagen, dass der Zollernalbkreis in
                             und der Errichtung der      puncto Kreislaufwirtschaft hervorragend aufgestellt
                             Kreismülldeponie in         ist.
                             Hechingen bereits im
                             Jahre 1986 eine erste       Es gilt nun, sich nicht auf diesen Erfolgen auszuruhen.
                             Müllkonzeption erstellt     Die Abfall- und Kreislaufwirtschaft ist einem ständigen
                             und diese seitdem lau-      Wandel unterzogen. Wir werden deshalb auch weiter-
                             fend fortentwickelt. Die    hin den bewährten Weg beschreiten mit dem Ziel, eine
                             kreisweite Einführung       ökologisch und sozial verträgliche Abfallwirtschaft zu
der Biotonne, die Einrichtung von zehn Wertstoffzent-    erhalten.
ren, die Einführung des Gelben Sacks und der blauen
Papiertonne sowie die verursachergerechte Abrech-        Die vorliegende Fortschreibung der Abfallwirtschafts-
nung der Abfallgebühren mittels Verwiegung sind nur      konzeption des Zollernalbkreises soll zum einen einen
einige Stichworte.                                       Überblick geben über den erreichten Stand der Abfall-
                                                         wirtschaft und zum anderen aber auch die weiteren
Die Entwicklung schreitet weiter voran. Aus der Müll-    Schritte vorstellen, wie die gesetzliche Vorgabe um-
konzeption ist eine Abfallwirtschaftskonzeption ge-      gesetzt und die Abfallwirtschaft in unserem Landkreis
worden, aus der Müllabfuhr eine Kreislaufwirtschaft.     weiter optimiert werden kann.
Die größten Brocken wurden in den vergangenen
90er -Jahren gestemmt. Stand am Anfang das Ziel,
möglichst viele Abfälle zu erfassen und umweltgerecht
zu verwerten oder zu entsorgen, so wandelte sich die
Zielsetzung dahingehend, das erreichte hohe Niveau
so bürgerfreundlich und günstig wie möglich zu halten.
Denn jedes Konzept lebt von der Akzeptanz und Bereit-    Günther-Martin Pauli MdL
schaft aller Beteiligten, mitzumachen und den einge-     Landrat des Zollernalbkreises

                                                                                                              7
DAS ABFALLWIRTSCHAFTSKONZEPT DES ZOLLERNALBKREISES 2014- 2024 - u Die Entwicklung der Abfallmengen
KAPITEL EINS – EINLEITUNG
KAPITEL ZWEI – GRUNDLAGEN & RAHMENBEDINGUNGEN

              Das Wahrzeichen des Zollernalbkreises

KAPITEL EINS:
EINLEITUNG
             Öffentlich-rechtliche Entsorgungsträger (ÖrE) müssen     •D
                                                                        arstellung der Entsorgungssicherheit für mindes-
             eine Abfallwirtschaftskonzeption erstellen und diese      tens zehn Jahre einschließlich der eingeleiteten
             regelmäßig gem. § 21 Kreislaufwirtschaftsgesetz           Maßnahmen und Zeitpläne sowie die Festlegung von
             (KrWG) fortschreiben. ÖrE sind dabei gem. § 6 Landes-     Standorten der erforderlichen Abfallentsorgungs-
             abfallgesetz Baden-Württemberg die Stadt- und Land-       anlagen
             kreise. In den Abfallwirtschaftskonzepten sind die       •D
                                                                        arstellung der notwendigen Kooperationen mit an-
             vorgesehenen Maßnahmen über die Verwertung, ins-          deren öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträgern und
             besondere der Vorbereitung zur Wiederverwendung           der Maßnahmen zu ihrer Verwirklichung.
             und des Recyclings und die Beseitigung der in ihrem
             Gebiet anfallenden und ihnen zu überlassenden            Die erste Konzeption des Zollernalbkreises wurde
             Abfälle darzustellen. Die Anforderungen an die Abfall-   bereits im Jahr 1986 erstellt und inzwischen mehr-
             wirtschaftskonzepte der Stadt- und Landkreise in         mals überarbeitet. Die letzte Auflage datiert vom No-
             Baden-Württemberg richten sich nach dem Landes-          vember 2006.
             abfallgesetz Baden-Württemberg.
                                                                      Die nun vorliegende überarbeitete Konzeption dient
             Gemäß § 16 Landesabfallgesetz Baden-Württemberg          als internes Planungsinstrument und dokumentiert
             sollen die Konzepte als interne Planungsinstrumente      den derzeitigen Stand sowie die Planung der öffentli-
             dienen und insbesondere folgende Punkte enthalten:       chen Abfallentsorgung im Landkreis einschließlich der
                                                                      Entsorgungssicherheit für die nächsten acht bis zehn
             • Z iele der Abfallvermeidung und Abfallverwertung      Jahre.
             • Maßnahmen zur Abfallvermeidung
             • Methoden, Anlagen und Einrichtungen der Abfall-
                verwertung und Abfallbeseitigung einschließlich des
                Einsammelns, der Beförderung, Behandlung und
                Lagerung
             • voraussichtliche Laufzeit der vorhandenen Abfall-
                entsorgungsanlagen

             8
DAS ABFALLWIRTSCHAFTSKONZEPT DES ZOLLERNALBKREISES 2014- 2024 - u Die Entwicklung der Abfallmengen
ABFALLWIRTSCHAFTSKONZEPT 2014-2024
                                                      LANDRATSAMT ZOLLERNALBKREIS ABFALLWIRTSCHAFTSAMT

 Das Abfallwirtschaftszentrum bei Hechingen

                                                 KAPITEL ZWEI: GRUNDLAGEN &
                                                        RAHMENBEDINGUNGEN
2.1 Vorbemerkung
Das bisherige Abfallwirtschaftskonzept wurde durch        Bürgerinnen und alle Abfallerzeuger im Landkreis mit-
eine Vielzahl von Entscheidungen modifiziert. Wichtige    genommen, den gesetzlichen Auftrag zur Abfallvermei-
Weichenstellungen in der Vergangenheit waren              dung und -verwertung konsequent umzusetzen.

•d  ie Einführung der 14-tägigen Leerung von Rest- und   Der Zollernalbkreis will sein Abfallwirtschaftskonzept
   Biomülltonnen                                          fortschreiben, indem einerseits die in der Vergangen-
• d ie Umsetzung Dualer Rücknahmesysteme für             heit getroffenen konzeptionellen Entscheidungen
   Verpackungen                                           aufgegriffen und andererseits ein Ausblick auf die Ent-
• die gesonderte Sammlung von Elektro- und Elektro-      wicklung der kommenden Jahre gegeben wird. Dies
   nikschrott                                             stellt keinen Schlusspunkt in der Entwicklung der
• die Einführung eines mengenabhängigen Gebühren-        Abfallwirtschaft des Landkreises dar, sondern bildet
   systems                                                eine weitere Wegmarke für die künftigen Entwicklungen.
• die Sammlung von Papier/Pappe/Karton mittels der
   „Blauen Tonne“                                         Da jedoch viele wichtige Entscheidungen für die künf-
• die Entscheidung über die Restabfallbehandlung ab      tigen Strukturen der Abfallwirtschaft zwischenzeitlich
   dem Jahr 2005 und                                      getroffen sind, stehen für die kommenden Jahre nur
• die Umstellung der Sperrmüllabfuhr auf Abruf            noch wenige Grundsatzentscheidungen an.

Darüber hinaus wurde die zentrale Kreismülldeponie        Von besonderer Bedeutung wird dabei die weitere Aus-
Hechingen in ein Abfallwirtschaftszentrum überführt,      weitung des Verursacherprinzips sein, das den Her-
in dem neben einem ganzwöchig geöffneten Wertstoff-       stellern von Produkten eine stärkere Mitverantwortung
zentrum auch wichtige Umschlagstellen integriert          bei der Entsorgung von Abfällen auferlegt.
wurden.
                                                          Beispielhaft ist hierbei die EG-Richtlinie über Elektro-
Die Anstrengungen zur Abfallvermeidung und -verwer-       und Elektronik-Altgeräte und die Beschränkung gefähr-
tung wurden durch eine Vielzahl an Wert- und Schad-       licher Stoffe in Elektrogeräten zu nennen. Ebenfalls
stoffsammlungen verstärkt und optimiert.                  von Bedeutung wird die Zukunft der Gewerbeabfall-
                                                          entsorgung sein.
Mit einer weitgehend verursachergerechten Abfall-
gebühr und einer fachlich kompetenten Öffentlich-         Überlegungen, die Zuständigkeiten der Öffentlich-
keitsarbeit verbunden sind dabei die Bürger und           rechtlichen Entsorgungsträger auf die Abfälle aus

                                                                                                                9
DAS ABFALLWIRTSCHAFTSKONZEPT DES ZOLLERNALBKREISES 2014- 2024 - u Die Entwicklung der Abfallmengen
KAPITEL ZWEI – GRUNDLAGEN & RAHMENBEDINGUNGEN

                            Haushalten zu beschränken, werden vom Landkreis mit         nicht einfach zu handhabenden Trennung der Zustän-
                            großer Sympathie verfolgt. Dies würde den Öffentlich-       digkeiten nach Abfällen zur Verwertung und Abfällen
                            rechtlichen Entsorgungsträgern deutlich mehr Pla-           zur Beseitigung der Fall ist.
                            nungssicherheit geben als dies bei der derzeitigen,

                            2.2 Rechtliche Grundlagen
     2.2.1 Europäischer     Allgemein gültig und für alle Mitgliedstaaten verbind-      ber 2008, ein Regelwerk für die Abfallwirtschaft in
         Rechtsrahmen       lich ist die Richtlinie 2008/98/EG /4 / des Euro-           Europa. Sie definiert Zielsetzungen und legt diese zur
                            päischen Parlaments und des Rates vom 19. Novem-            Umsetzung in nationales Recht fest.

        2.2.2 Kreislauf-    Die Umsetzung in deutsches Recht erfolgt durch das          tung sowie durch Produktverantwortung der Hersteller
      wirtschaftsgesetz     Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG), welches das bishe-       und Vertreiber erreicht werden. Für ganze Produkt-
                            rige Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz (KrW/AbfG)      gruppen gibt es Verordnungen, die flächendeckende
                            vom Oktober 1996 am 1. Juni 2012 abgelöst hat.              Erfassungs- und Verwertungssysteme garantieren.
                            Grundgedanke ist, möglichst viele Abfälle im Kreislauf
                            zu halten. Vermeiden geht vor Verwerten, Verwerten          Die verbleibenden Abfälle müssen umweltverträglich
                            vor Beseitigen. Hierzu wird die fünfstufige Abfallhierar-   beseitigt werden. Eine ganze Reihe weiterer Ver-
                            chie aus der Richtlinie 2008/98/EG/4 in das deut-           ordnungen und Anleitungen – das so genannte
                            sche Recht übernommen. Diese Ziele sollen durch             „untergesetzliche Regelwerk“ – konkretisieren das
                            Abfallvermeidung und eine hochwertige Abfallverwer-         KrWG.

2.2.3 Landesabfallgesetz    Das Landesabfallgesetz Baden-Württemberg vom 14.            Aktuell soll ein Landeskreislaufwirtschaftsgesetz das
                            Oktober 2008 regelt Fragen der Organisation der             bislang noch geltende Landesabfallgesetz ablösen.
                            Abfallentsorgung, d. h. es bestimmt die entsorgungs-        Welche landesrechtlichen Vorgaben dabei beschlossen
                            pflichtigen Körperschaften und Vollzugsbehörden und         werden sollen und welche Änderungen diese auf un-
                            definiert die Rahmenrichtlinien für die kommunalen          sere Abfallwirtschaft im Zollernalbkreis haben, ist der-
                            Satzungen. Eine Fortschreibung des Landesabfallge-          zeit noch nicht bekannt.
                            setzes soll dem Kreislaufwirtschaftsgesetz folgen.

           2.2.4 Teilplan   Das Land Baden-Württemberg hat für die Öffentlich-          Für einzelne Landkreise wurden Ausnahmegenehmi-
        Siedlungsabfälle    rechtlichen Entsorger (ÖrE) bestimmt, dass die Vorbe-       gungen erteilt, dass eine Behandlung der Abfälle auch
                            handlung der Abfälle zur Beseitigung vor deren Ablage-      außerhalb Baden-Württembergs möglich ist.
                            rung in Behandlungsanlagen innerhalb Baden-Würt-
                            temberg erfolgen muss.

2.2.5 Kommunales Recht      In der Abfallwirtschaftssatzung des Zollernalbkreises       Abfallwirtschaftssatzung vom 10.12.2012 ist mit der
                            werden Zuständigkeiten des Landkreises definiert,           vom Landkreistag Baden-Württemberg herausgegebe-
                            Rechte und Pflichten der Abfallerzeuger bestimmt,           nen Muster-Abfallwirtschaftssatzung abgestimmt und
                            Abfallgebühren festgelegt, das Einsammeln, Beför-           enthält entsprechende landkreisspezifische Anpassun-
                            dern und Entsorgen der Abfälle geregelt, Vorgaben zur       gen.
                            Trennung und Bereitstellung der Abfälle gemacht
                            sowie der Anschluss- und Benutzungszwang an das
                            System des Zollernalbkreises festgeschrieben. Unsere

                            10
ABFALLWIRTSCHAFTSKONZEPT 2014-2024
                                                       LANDRATSAMT ZOLLERNALBKREIS ABFALLWIRTSCHAFTSAMT

2.3 Datengrundlagen
Angaben zu Bevölkerung, Fläche und Beschäftigung           Landesamtes Baden-Württemberg. Mengeninforma-
beziehen sich auf Informationen des Statistischen          tionen sind den jährlichen Abfallbilanzen entnommen.

2.4 Strukturdaten Landkreis
Der Zollernalbkreis entstand im Zuge der Kreisreform       Nach der Kreisreform mit Zuschnitt des neuen Zollern-     2.4.1 Bevölkerung und
zum 1.1.1973 aus dem Kreis Balingen, dem Großteil          albkreises 1973 hat die Bevölkerung vor allem in den      Siedlungsstruktur
des ehemaligen Kreises Hechingen sowie einzelnen           80er-Jahren stetig zugenommen und im Jahr 2002 mit
Gemeinden der Landkreise Rottweil, Sigmaringen und         193.696 den Höchststand erreicht. Seitdem ist die          Gliederung der Anhänge:
                                                                                                                     jj
des ehemaligen Kreises Stockach.                           Bevölkerungszahl kontinuierlich rückläufig und auf           Siehe Seite 68
                                                           184.611 Einwohner am 30.06.2013 gesunken. Das
Der Zollernalbkreis hat drei Mittelzentren (Albstadt,      Durchschnittsalter dagegen ist von 39,1 Jahren in
Balingen, Hechingen) mit 25 Städten und Gemeinden.         1995 auf 43,9 in 2011 gestiegen. Der Anteil der aus-
Sitz der Kreisverwaltung ist Balingen, größte Ge-          ländischen Mitbürger ist relativ konstant und lag 2013
meinde ist Albstadt mit 44.121 Einwohnern (Stand           mit 9,3 % etwas unter dem Landesdurchschnitt von
30.6.2013). Derzeit leben 184.611 Einwohner im             11,9 %.
Landkreis auf einer Fläche von 918 km 2. Mit einer
Bevölkerungsdichte von 201 E/km2 zählt der Zollern-
albkreis somit zu den verdichteten Kreisen mit ver-
städterten Räumen.

Der Zollernalbkreis ist von einer vielfältigen mittel-     Produktionszweige sind der Maschinenbau, die Textil-      2.4.2 Wirtschaft
ständischen Wirtschaft geprägt. Der Anteil der im          und Bekleidungsindustrie, die Elektrotechnik sowie die
produzierenden Gewerbe Tätigen ist mit 49,3 % im           Medizintechnik. In den letzten Jahren haben im Zollern-
Vergleich zum Landesmittel (37,1 %) überdurchschnitt-      albkreis auch verschiedene Dienstleistungsbranchen,
lich hoch, während die sonstigen Dienstleistungen          insbesondere im Tourismussektor, an wirtschaftlicher
deutlich abfallen (27,9 % zu 41,8 %). Dominierende         Bedeutung gewonnen.

  Abb. 1: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte im Zollernalbkreis                                                Vgl. A.1.3, Seite 69
                                                                                                                     jj
                         0,7 %                                                         0,4 %                         Kennzahlen Sozialversicherungs-
                                                                                                                     pflichtig Beschäftigte 2004 und
                                                                                                                     2012

    25,7 %                                                     27,9 %

                      2004                        52,8 %
                                                                                    2013                   49,3 %

     20,8 %                                                        22,4 %

     Produzierendes Gewerbe         Handel, Gastgewerbe, Verkehr            Sonstige Dienstleistungen    Sonstiges

                                                                                                              11
KAPITEL ZWEI – GRUNDLAGEN & RAHMENBEDINGUNGEN

          Regelmäßig aktualisierte Broschüren
          informieren zu allen Themen der Abfallwirtschaft

         Tabelle 4: Kennzahlen
        Straßennetz und ÖPNV

             2.4.3 Verkehr       Das Straßennetz im Zollernalbkreis wird geprägt von        Der ÖPNV im Zollernalbkreis kann trotz schwieriger
                                 zwei Hauptverkehrswegen, die sich quer durch den           Rahmenbedingungen auf steigende Fahrgastzahlen
      Vgl. A.1.5, Seite 70
     jj                          Landkreis ziehen: die zum Teil 4-spurig ausgebaute         verweisen und seine Angebote im Nahverkehr auswei-
       Kennzahlen Straßennetz
                                 B 27 von Südwest nach Nordost und die B 463 von            ten. Dabei kommt dem integrierten Bus-Zug-System
                    und ÖPNV     Nordwest nach Südost. Ergänzt werden diese durch           eine vorrangige Bedeutung zu.
                                 die B 32 im nordöstlichen Bereich.

                                 2.5 Zuständigkeiten und Organisationsstruktur
                                 Der Landkreis ist als ÖrE für die Entsorgung von Ab-       des Landkreises ist das Abfallwirtschaftsamt für die
                                 fällen aus privaten Haushaltungen und für Abfälle          Erledigung der Aufgaben verantwortlich. Organisato-
                                 aus anderer Herkunft zuständig. Den Städten und            risch ist das Abfallwirtschaftsamt dem Dezernat 3
                                 Gemeinden wurde Anfang der 90er Jahre die Entsor-          „Bau, Umwelt und Infrastruktur“ zugeordnet und be-
                                 gung von Erdaushub und Bauschutt (ohne schädliche          steht aus den Sachgebieten der Abfallwirtschaft, Abfall-
                                 Verunreinigungen) übertragen. In der Zuständigkeit         beratung, Abfallüberwachung und Kreismülldeponie.

                                 2.6 Öffentlichkeitsarbeit und Abfallberatung
      2.6.1 Abfallberatung       Der Landkreis informiert und berät die Abfallerzeuger      kirchliche und soziale Einrichtungen sowie öffentliche
                                 mit dem Ziel, eine möglichst weitgehende Abfallver-        Einrichtungen.
                                 meidung und -verwertung zu erreichen. Der Abfall-
                                 beratung kommt somit eine große Rolle hinsichtlich         Ein Schwerpunkt der Abfallberatung liegt auf dem
                                 der Vermeidung von Abfällen zu.                            Gebiet Abfallvermeidung und Wiederverwendung.
                                                                                            Sowohl bei der telefonischen Beratung als auch bei
                                 Die Abfallwirtschaft ist in den letzten 20 Jahren immer    der Beratung vor Ort wird geprüft, inwieweit im kon-
                                 komplexer geworden und bedarf deshalb umfassender          kreten Fall Maßnahmen zur Abfallvermeidung getroffen
                                 Beratung und Information. Zielgruppen der Abfall-          und vorgeschlagen werden können. Insbesondere bei
                                 beratung sind Privathaushalte, Gewerbebetriebe, In-        Gewerbebetrieben besteht oftmals noch Potenzial zur
                                 dustrie, Handwerk, Schulen und Kindergärten, Vereine,      Abfallvermeidung und Ressourceneinsparung.

2.6.2 Kommunikationswege         Der Großteil der Abfallberatung – insbesondere bei         Fragestellungen oder bei Gewerbebetrieben findet die
                                 Haushalten – erfolgt telefonisch, inzwischen werden        Beratung oftmals vor Ort statt.
                                 viele Anfragen auch per E-Mail gestellt. Bei komplexeren

                                 12
ABFALLWIRTSCHAFTSKONZEPT 2014-2024
                                                        LANDRATSAMT ZOLLERNALBKREIS ABFALLWIRTSCHAFTSAMT

 Plakatwand der aktuellen Aktion                                                        Der Abfallkalender ist
 „Biomüll – nix verkomma lassa“                                                         das wichtigste Informationsmittel

Weitere Medien sind das Internet (Homepage des              Dem Internet kommt immer größere Bedeutung zu.
Abfallwirtschaftsamtes), Presseveröffentlichungen und       Alle Broschüren können auf der Homepage des Abfall-
nicht zuletzt die Printmedien. Regelmäßig aktualisierte     wirtschaftsamtes bestellt und heruntergeladen wer-
Faltblätter und Broschüren informieren zu allen The-        den. Der Abfallkalender ist nicht nur als pdf-Datei
men der Abfallwirtschaft.                                   verfügbar, sondern kann auf den persönlichen Kalen-
                                                            der aufgespielt werden. Auch die Benachrichtigung per
Wichtigstes Informationsmittel ist der Abfallkalender,      E-Mail zu den einzelnen Abfuhrterminen ist möglich.
der jährlich an alle Haushalte verteilt wird. Er ist auf-                                                              Prämierter Schwa
wendig gestaltet und illustriert und enthält zusätzlich                                                                Siehe 2.6.4 Großveranstaben streich
                                                                                                                                               ltungen
zu den Abfuhrterminen einen Textteil mit allen wichti-
gen Informationen zu den einzelnen Sammlungen.

Eine wichtige Zielgruppe der Abfallberatung und             regel­mäßigen Repertoir der Öffentlichkeitsarbeit. Ne­     2.6.3 Schulen, Kindergärten,
Öffentlichkeitsarbeit sind die Schulen und Kinder-          ben den Schulen und Kindergärten gilt hier die Auf-        Führungen, Messen
gärten. Das Abfallwirtschaftsamt hat hier spezielles        merksamkeit besonders Vereinen und sonstigen inte-
Informationsmaterial erstellt, das bei schulischen Ver-     ressierten Gruppierungen.
anstaltungen, Projektwochen usw. wertvolle Unterstüt-
zung leistet. Führungen durch das Abfallwirtschafts­        Bei Messe- und Informationsständen wie z. B. bei Ver-
zentrum, bei Entsorgungsbetrieben und Sortieran­            brauchermessen und sonstigen Veranstaltungen wird
lagen, sowie in den Wertstoffzentren gehören zum            vor allem die breite Öffentlichkeit angesprochen.

In den Jahren 2014 und 2015 findet eine große Infor-        zum Kunstwerk/„Schwabenstreich“), Veranstaltungen,         2.6.4 Großveranstaltungen
mationskampagne zum Thema Biomüll und Verbesse-             Anzeigen und Aufklärungsschriften wird kreisweit für
rung der Mülltrenngewohnheiten statt. Mittels Plakat-       die Verbesserung der Trenngewohnheiten und die Sen-
aktionen, Wettbewerben (Gestaltung von Bio-Tonnen           sibilisierung zum Thema Abfall allgemein geworben.

Der Zollernalbkreis nimmt als einziger Landkreis in         werden im Rahmen des Projekts Steuerungs- und              2.6.5 G2-Kommunikations-
Baden-Württemberg an dem bundesweiten G2-Kommu-             Kommunikationsmaßnahmen entwickelt und in den              projekt
nikationsprojekt teil. Dieses von den kommunalen            Pilotregionen erprobt. Die Wirksamkeit dieser Maßnah-
Spitzenverbänden, dem Verband kommunaler Unter-             men wird nach einem Zeitraum von sechs Monaten
nehmen sowie den Stiftungen elektro-altgeräte-register      wissenschaftlich untersucht und evaluiert. Der Zollern-
und GRS Batterien initiierte und auf 18 Monate veran-       albkreis verspricht sich von der Untersuchung wert-
lagte Projekt hat zum Ziel, die Sammelergebnisse für        volle Erkenntnisse, die auch auf andere Bereiche über-
Elektroaltgeräte und Altbatterien zu steigern. Nach         tragen werden können.
einer ersten wissenschaftlichen Basisuntersuchung

                                                                                                                13
KAPITEL ZWEI – GRUNDLAGEN & RAHMENBEDINGUNGEN

                             2.7 Kosten
 Vgl. A.2.1, Seite 73
jj                                           Abbildung 2: Kostenentwicklung Abfallwirtschaft
      Kostenentwicklung
        Abfallwirtschaft

                                         15

                                                                                                                                                                                                                                                                                   12,08075
                                                                                                                                        12,94
                                                                                                                                                12,94

                                                                                                                                                                                                                          12,47
                                                                                                                                                        12,29

                                                                                                                                                                                                                  11,97

                                                                                                                                                                                                                                                          11,92
                                                                                                                                                                                                                                  11,81
                                                                                                                        11,82

                                                                                                                                                                                                                                                  11,59
                                                                                                                11,59

                                                                                                                                                                                                                                          11,53
                                                                                                                                11,36

                                                                                                                                                                                                                                                                  10,86
                                                                                                                                                                                                                                                                          12,69
                                         12

                                                                                                                                                                                     10,38

                                                                                                                                                                                                           9,30
                                                                                                                                                                                             9,19
                                                                                                                                                                       9,13

                                                                                                                                                                                                    9,13
                                                                                                         8,94

                                                                                                                                                                              8,79
                                                                                                                                                                8,73
                            Millionen Euro

                                             9
                                                                                                  6,88
                                                                                    6,60
                                                                                           6,59
                                                                             6,44
                                                        6,00

                                                                      5,97
                                                 5,63

                                                               5,61

                                             6

                                             3

                                             0
                                                 1983
                                                        1984
                                                               1985
                                                                      1986
                                                                             1987
                                                                                    1988
                                                                                           1989
                                                                                                  1990
                                                                                                         1991
                                                                                                                1992
                                                                                                                        1993
                                                                                                                                1994
                                                                                                                                        1995
                                                                                                                                                1996
                                                                                                                                                        1997
                                                                                                                                                                1998
                                                                                                                                                                       1999
                                                                                                                                                                              2000
                                                                                                                                                                                     2001
                                                                                                                                                                                             2002
                                                                                                                                                                                                    2003
                                                                                                                                                                                                           2004
                                                                                                                                                                                                                  2005
                                                                                                                                                                                                                          2006
                                                                                                                                                                                                                                  2007
                                                                                                                                                                                                                                          2008
                                                                                                                                                                                                                                                  2009
                                                                                                                                                                                                                                                          2010
                                                                                                                                                                                                                                                                  2011
                                                                                                                                                                                                                                                                          2012
                                                                                                                                                                                                                                                                                  Plan 2013
                             Die Kosten der Abfallwirtschaft können in folgende Gruppen untergliedert werden:

                             • A
                                llgemeine Kosten: Fixkosten wie z. B. Personal-                                                                                • K
                                                                                                                                                                   osten der öffentlichen Müllabfuhr: Miete für die
                               kosten, Datenverarbeitung, Porto, Öffentlichkeits-                                                                                 Müllgefäße, 14-tägige Leerung der Rest- und Bio-
                               arbeit, Steuern und Versicherungen, Abschreibungen,                                                                                mülltonnen, Sperrmüllsammlung
                               Verzinsungen usw.
                                                                                                                                                                • D
                                                                                                                                                                   eponiekosten: Entsorgung von Deponiegas und
                             • K
                                osten der Abfallverwertung: Kompostierung des                                                                                    Sickerwasser, Bau- und Rekultivierungsmaßnahmen,
                               Biomülls, Sammlung und Verwertung von Grün-                                                                                        Betriebskosten, Pacht, Rücklagen usw.
                               abfällen, Holz, Elektrogeräte, Schadstoffmobil, Wert-
                               stoffzentren usw. (Lediglich für die Verwertung von                                                                              • K
                                                                                                                                                                   osten der thermischen Beseitigung: Transport und
                               Schrott und Papier/Pappe werden Erlöse erzielt)                                                                                    Verbrennung der Restabfälle

 Vgl. A.2.2, Seite 73
jj                                           Abb. 3: Kostenkalkulation Abfallwirtschaft: Vergleich 2006 und 2014
      Kostenkalkulation
        Abfallwirtschaft:                                        2,4                0,9           2,3                           3,2                              3,2                 12,0
     Vergleich 2006 und                                                                                                                                                                                             A            Allgemeine Kosten
                   2014
                             2014                                     A             D              Ö                            V                                Ver                                                D            Kosten Betrieb, Unterhalt und
                                                                                                                                                                                                                                 Nachsorge Deponien

                                                                                                                                                                                                                    Ö            Kosten Öffentliche Müllabfuhr
                                                               1,5        1,0               2,9                          2,7                              3,4                  11,5

                             2006
                                                                                                                                                                                                                    V            Kosten Abfallverwertung
                                                               A             D                Ö                           V                               Ver
                                                                                                                                                                                                                   Ver           Kosten thermische Beseitigung

                                                        0                    2                4                  6                      8                   10                  12 Mio. €

                            14
ABFALLWIRTSCHAFTSKONZEPT 2014-2024
                                                           LANDRATSAMT ZOLLERNALBKREIS ABFALLWIRTSCHAFTSAMT

  Abb. 4: Die einzelnen Kostengruppen in Prozent der Gesamtkosten (Kalkulation 2014)

                                     20,0 %
                                                             Mit der thermischen Beseitigung der Restabfälle seit
      26,66 %
                                                             2005 ist ein erheblicher Kostenfaktor hinzugekommen,
                                 A                           der sich in den nächsten Jahren kaum verändern dürfte
                Ver
                                                             und sich auch durch die Neuausschreibung der Haus-
                                                             müllabfuhr ab 2011 nicht kompensieren ließ.
                          2014           D         7,5 %

                                                             Seit 2013 werden die Wertstoffzentren nach und nach
                                                             auf einen aktuellen und leistungsfähigeren Stand aus-
                                     Ö                       gebaut. Damit sind diese Zentren – als einer der Eck-
                      V
                                                             pfeiler der Abfallwirtschaft – dann wieder für die
                                         19,16 %
         26,66 %                                             nächsten Jahre gerüstet.

2.8 Abfallgebühren
Bereits 1993 hat der Zollernalbkreis mit einem perso-        rung führte 2005 erstmals zu einer Erhöhung der Ab-     2.8.1 Gebühren
nenabhängigen Gefäßtarif Anreize zur Abfallvermei-           fallgebühren. Durch weitere Maßnahmen wie zuletzt       der öffentlichen
dung und sorgfältigen Trennung der Abfälle geschaf-          die Einführung der Sperrmüllsammlung auf Abruf          Müllabfuhr
fen. Der nächste Schritt war mit Einführung eines            mussten die Gebühren 2009, 2011 und 2013 weiter
Behälteridentifikationssystems 1998 die damit ver-           leicht erhöht werden, 2015 und 2016 bleiben sie auf
bundene volumenbezogene Abrechnung, das heißt die            dem Stand von 2013. Bemerkenswert in diesem Zu-
Anzahl der Entleerungen war für die Gebührenhöhe             sammenhang ist, dass die Leistungsgebühr bereits
mitbestimmend. 2001 folgte dann als letzter Schritt          seit 2009, also für mindestens 8 Jahre, konstant ist.
die Verwiegung der Abfälle.                                  Die Gebührenkalkulation erfolgt immer in einem zwei-
                                                             jährigen Turnus.
Die Abfallgebühren setzen sich aus der allgemeinen
Grundgebühr und der Leistungsgebühr zusammen. Die            Mit Einführung der allgemeinen Grundgebühr bei           Vgl. A.2.5, Seite 74
                                                                                                                     jj
allgemeine Grundgebühr richtet sich bei Wohngrund-           Privathaushalten 2013 an Stelle einer Grundgebühr       Gebühren private Haushalte
stücken nach der Anzahl der mit Hauptwohnsitz im             für Restmüll und einer separaten Grundgebühr für Bio-   und Gewerbebetriebe 2014
Gebäude gemeldeten Personen, unabhängig von der              müll soll eine sauberere Trennung der Bioabfälle vom
Anzahl und Größe der Müllbehälter. Bei Gewerbe-              Restmüll erreicht werden. Damit verbunden ist eine
betrieben handelt es sich um eine reine Behälterge-          kostengünstigere Entsorgung wie wenn der Biomüll mit
bühr. Die Leistungsgebühr ergibt sich aus dem                dem Restmüll verbrannt werden muss. Der Zollernalb-
Gewicht der jährlich entsorgten Rest- und Biomüll-           kreis verspricht sich dadurch eine Kosteneinsparung,
menge und beträgt derzeit einheitlich 0,21 EUR pro           die sich dann direkt auf die zukünftige Gebührenhöhe
Kilogramm.                                                   auswirken wird.

Seit 1990 konnte der Zollernalbkreis die Gebühren            Die Abrechnung nach Gewicht ist die nach Stand der
stabil halten und durch Einführung der verursacher-          Technik derzeit verursachergerechteste Form der Er-
gerechten Abrechnung und der damit einhergehenden            hebung der Abfallgebühren. Es ist nicht vorgesehen,
Müllreduzierung 1995 und 2001 sogar senken. Die              hier etwas Grundsätzliches zu ändern.
enorme Kostensteigerung durch die ab 1.6.2005 vor-
geschriebene thermische Beseitigung der Abfälle an
Stelle der vergleichsweise kostengünstigen Deponie-

                                                                                                              15
KAPITEL ZWEI – GRUNDLAGEN & RAHMENBEDINGUNGEN

 Vgl. A.2.3, Seite 73
jj                                  Abb. 5: Gebührenentwicklung 4-Personen-Haushalt (Kalkulation)
    Gebührenentwicklung
    4-Personen-Haushalt
     (Kalkulation) in Euro
                                200

                                                                                                                                                                                                                        168,28
                                                                                                                                                                                      158,66

                                                                                                                                                                                                       148,47
                                                                                               146,23
                                                                       125,80
                                                          135

                                150

                                                                                                                                                       144,83
                                         116,6

                                                                                                                                                                                      102,56

                                                                                                                                                                                                       99,59

                                                                                                                                                                                                                         118,84
                                                                                               88,45
                             Euro

                                                                                                                       114,6
                                100
                                                                       72,09

                                                                                                                                                       93,41
                                                         76,7

                                                                                                                       72,19
                                    50

                                     0
                                         1991

                                                  1992

                                                         1993

                                                                1994

                                                                       1995

                                                                                1996

                                                                                       1997

                                                                                              1998

                                                                                                        1999

                                                                                                               2000

                                                                                                                      2001

                                                                                                                                2002

                                                                                                                                       2003

                                                                                                                                              2004

                                                                                                                                                     2005

                                                                                                                                                                2006

                                                                                                                                                                       2007

                                                                                                                                                                              2008

                                                                                                                                                                                     2009

                                                                                                                                                                                               2010

                                                                                                                                                                                                      2011

                                                                                                                                                                                                                2012

                                                                                                                                                                                                                       2013

                                                                                                                                                                                                                                  2014
                                                                                                                               Jahr

                                                 Abfallgebühr Zollernalbkreis mit Biotonne (Kalkulation)
                                                 Abfallgebühr Zollernalbkreis ohne Biotonne (Kalkulation)

                             Ziel für die nächsten Jahre muss es deshalb sein,                                                   sorgfältigere Trennung des Biomülls (siehe Kapitel
                             durch Optimierung der Entsorgungsleistungen die                                                     4.2.1) muss dabei ein besonderes Augenmerk auf die
                             Gebühren zu stabilisieren oder wenn möglich wieder                                                  Neuausschreibung des Hausmüllvertrags ab 2019
                             zu senken. Neben den erhofften Einsparungen durch                                                   gelegt werden.

  2.8.2 Gebühren für         Bis 31.5.2005 betrugen die Gebühren bei Selbstan-                                                   Die Gebühren werden analog zu den Gebühren der
die Selbstanlieferung        lieferungen auf der Kreismülldeponie in Hechingen für                                               öffentlichen Hausmüllabfuhr in zweijährigem Rhythmus
     auf der Deponie         Abfälle zur Beseitigung 92,00 EUR pro Tonne. Mit dem                                                für jede Abfallart separat nach Aufwand und tatsäch-
                             Deponierungsverbot ab 1.6.2005 mussten diese er-                                                    lichen Kosten kalkuliert. Demnach ergeben sich seit
 Vgl. A.2.6, Seite 74
jj                           höht werden.                                                                                        2013 die in Tabelle A.2.6 aufgeführten Gebührensätze.
  Gebühren der Kreismüll-
         deponie (2014)      Abfälle zur Beseitigung werden seitdem je nach Ent-                                                  Die Gebühren für Abfälle zur thermischen Entsorgung
                             sorgungsart in drei Kategorien mit unterschiedlichen                                                und insbesondere zur energetischen Verwer tung
                             Gebührensätzen kalkuliert:                                                                          konnten z. T. deutlich gesenkt werden. Damit wird es
                             • Abfälle zur thermischen Beseitigung                                                               auch für Gewerbebetriebe zunehmend attraktiv, ihre
                             • Abfälle zur energetischen Verwertung                                                              Abfälle wieder auf der Deponie anzuliefern.
                             • Abfälle zur Deponierung.
                                                                                                                                 Durch das Aufsplitten der Gebühren für Selbstan-
                             Des Weiteren gibt es noch separate Gebührensätze                                                    lieferer in die einzelnen Abfallarten kann ein möglichst
                             für:                                                                                                niedriges Niveau in Konkurrenz zu gewerblichen
                             • asbesthaltige Abfälle                                                                             Entsorgungen geschaffen werden.
                             • Mineralwolle
                             • Gießereisande
                             • biologisch behandelbare Abfälle
                             • PWK-Reifen (ohne Felgen)
                             • LKW-Reifen (ohne Felgen).

                             16
ABFALLWIRTSCHAFTSKONZEPT 2014-2024
                                                                                                         LANDRATSAMT ZOLLERNALBKREIS ABFALLWIRTSCHAFTSAMT

           Abb. 6: Gebührenentwicklung Selbstanlieferungen Langzeit                                                                                                                                               Vgl. A.2.4, Seite 74
                                                                                                                                                                                                                 jj
                                                                                                                                                                                                                 Gebührenentwicklung Selbst-
                                                                                                                                                                                                                 anlieferungen Langzeit
                                Ausschluss Biomüll, Holz,
           300                                                                                                                                                                                     80
                                Textilien usw. von der Deponierung

                                                                                                                                                                            252
                                                                                                                                                                                                   70

                                                                                                                                                             227
           250

                                                                                                                                                                                             225
                                                                                Einführung Behälter-Identsystem
                                                                                und neue Abfuhrlogistik
                                                                                                                                                                                                   60

                                                                                                                                 198
           200
                                                                                                                                                                                                   50
Euro / t

                                                                                                                                                                                                        1000 t
                                                                                                        Einführung
                                   38,6

                                                                                                        Verwiegung
                                            34,2
                         43,5

           150                                                                                                                                                                                     40
                                                                          100,2

                                                                                                                                        Deponierungsverbot
                                   97,66

                                                    25,4

                                                                                                                                        ab 01.06.2005
                                                                                                 97

                                                                                                                                                                                                   30
                                                                                                                 92

           100
                                                   89

                                                                                                                                                                                                   20

                                                                                                                                                                     12,1
                  35,8

                                                                  18,4
                                                           18

                                                                                                                                 11

                                                                                                                                                                                     9,8
                                                                                                                                                       9,3

                                                                                                                                                                             8,8
                                                                                                                                               8,3
                                                                                                  15,8

           50
                                                                                          14,7
                                                                          14,6

                                                                                   14,3

                                                                                                                          14,2

                                                                                                                                         9

                                                                                                                                                                                            6,3
                                                                                                                                                             8
                                                                                                          12,2

                                                                                                                                                                                                   10
                                                                                                                  10,5

            0                                                                                                                                                                                      0
                 1991

                         1992

                                  1993

                                           1994

                                                   1995

                                                           1996

                                                                  1997

                                                                         1998

                                                                                  1999

                                                                                          2000

                                                                                                 2001

                                                                                                         2002

                                                                                                                 2003

                                                                                                                         2004

                                                                                                                                 2005

                                                                                                                                        2006

                                                                                                                                               2007

                                                                                                                                                      2008

                                                                                                                                                             2009

                                                                                                                                                                    2010

                                                                                                                                                                            2011

                                                                                                                                                                                    2012

                                                                                                                                                                                           2013
                                                                                                         Jahr

                        Gebühren in Euro/ t
                        Menge in Tausend Tonnen

                                                                                                                                                       Prämierter Schranwastaben streich
                                                                                                                                                       Siehe 2.6.4 Großve     ltungen, S. 13

                                                                                                                                                                      Präm
                                                                                                                                                                               ie
                                                                                                                                                                            2.6.4rter S
                                                                                                                                                                    Siehe
                                                                                                                                                                                  Groß chwa
                                                                                                                                                                                      veran ben
                                                                                                                                                                                           stalt stre
                                                                                                                                                                                                unge ich
                                                                                                                                                                                                    n, S.
                                                                                                                                                                                                          13

                                                                                                                                                                                                       17
KAPITEL DREI – KOOPERATIONEN
KAPITEL VIER – METHODEN, ANLAGEN UND EINRICHTUNGEN DER ABFALLVERMEIDUNG, -VERWERTUNG
UND -BESEITIGUNG EINSCHLIESSLICH DES EINSAMMELNS, DER BEFÖRDERUNG, BEHANDLUNG UND
LAGERUNG
              Der Zollernalbkreis kooperiert mit den Landkreisen
              Sigmaringen, Tübingen, Reutlingen und Freudenstadt.

KAPITEL DREI:
KOOPERATIONEN
             3.1 Landkreis Sigmaringen
             Der Zollernalbkreis hat mit dem Landkreis Sigmaringen     geschlossen. Der Landkreis Sigmaringen nimmt diese
             einen Vertrag zur Annahme von inerten Abfällen (Gips-     Abfälle aus seinem Einzugsgebiet auf der Entsorgungs-
             abfälle, Mineralfaserprodukte usw.), die zu keiner nen-   anlage in Ringgenbach an und transportiert sie dann
             nenswerten Sickerwasser- und Gasbildung führen,           zum Abfallwirtschaftszentrum Hechingen.

             3.2. Landkreise Tübingen und Reutlingen
             Der Zollernalbkreis bietet auf seiner Internetseite die   Gebrauchtwarenbörse wird gemeinsam mit den Land-
             Vermittlung von Gebrauchtwaren als Angebot oder           kreisen Tübingen und Reutlingen betrieben, das heißt
             Nachfrage an. Es handelt sich um eine reine Ver-          die Bürger dieser Landkreise haben Zugriff auf die-
             schenkbörse. Alle Gebrauchtwaren werden grund-            selben Seiten. Durch diese Kooperation erweitert sich
             sätzlich kostenlos angeboten. Die Eintragung für den      das Angebot und die Attraktivität der Gebrauchtwaren-
             Benutzer der Börse erfolgt ebenfalls kostenfrei. Die      börse steigt.

             3.3. Landkreis Freudenstadt
             Der Zollernalbkreis hat mit der Bioenergie Freuden-       geschlossen, wonach die dortige Bioabfallvergärungs-
             stadt GmbH, einer Gesellschaft des Landkreises und        anlage bis zu 2.000 Tonnen Bioabfälle jährlich aus
             der Stadtwerke Freudenstadt eine Vereinbarung ab-         dem Zollernalbkreis verwertet.

             18
ABFALLWIRTSCHAFTSKONZEPT 2014-2024
                       LANDRATSAMT ZOLLERNALBKREIS ABFALLWIRTSCHAFTSAMT

Die Abfallhierarchie

KAPITEL VIER: METHODEN, ANLAGEN UND
EINRICHTUNGEN DER ABFALLVERMEIDUNG,
-VERWERTUNG UND -BESEITIGUNG
EINSCHLIESSLICH DES EINSAMMELNS, DER
BEFÖRDERUNG, BEHANDLUNG UND LAGERUNG
                         Zur Erfassung der unterschiedlichen Abfallarten stehen
                         im Zollernalbkreis verschiedene Hol- und Bringsysteme
                         zur Verfügung. Für viele Abfallarten werden beide Systeme
                         angeboten. Die Abbildung auf der nächsten Seite zeigt
                         eine Übersicht der verschiedenen Systeme.

                                                                              19
KAPITEL VIER – METHODEN, ANLAGEN UND EINRICHTUNGEN DER ABFALLVERMEIDUNG, -VERWERTUNG
                UND -BESEITIGUNG EINSCHLIESSLICH DES EINSAMMELNS, DER BEFÖRDERUNG, BEHANDLUNG UND
                LAGERUNG

                                              Die Sammelbehälter im Zollernalbkreis

                                                     Holsysteme                       Bringsysteme
             Abb. 7: Übersicht der                    Restmülltonne                       kostenpflichtig
            Hol- und Bringsysteme
                                                           Biotonne                               Abfallwirtschaftszentrum

                                                        Papiertonne                                         Restmüll
                                                                                                            Biomüll
                                                        Gelber Sack                                         Sperrmüll (ohne Abholformular)
                                                                                                            Abfälle zur Deponierung
                                                   Grüngutsammlung                                          Reifen ohne Felgen

                                               Sperrmüllsammlung                                  Erddeponien

                                              Restsperrmüll                                                 Unbelasteter Erdaushub
                                                     Altholz                                                z. T. mineralischer Bauschutt
                                               Metallschrott                                                zur Verwertung

                                               Vereinssammlungen                          kostenlos

                                                  Altpapier                                       Abfallwirtschaftszentrum
                                               Metallschrott
                                                                                                            Sperrmüll (mit Abholformular)
                                                          Kühlgeräte                                        Grünabfälle
                                                    Bildschirmgeräte
                                                                                                  Wertstoffzentren

                                                                                                            Wertstoffe

                                                                                                  Grüngutsammelplätze

                                                                                                            Holzige Grünabfälle

                                                                                                  Atglascontainer

                                                                                                            Altglas

                                 treich
    m ie r t e r Schwastbaeltnunsgen, S. 13                                                       Schadstoffmobil
  ä
Pr .4 Großveran
Siehe 2.6                                                                                                   Schadstoffe

                                              20
ABFALLWIRTSCHAFTSKONZEPT 2014-2024
                                                       LANDRATSAMT ZOLLERNALBKREIS ABFALLWIRTSCHAFTSAMT

 Die „Tschüss-Müll-Box“,
 ein beliebtes „give away“

4.1 Abfallvermeidung
An erster Stelle der Abfallhierarchie steht die Abfall-    zur Verwirklichung einer abfallarmen Kreislaufwirtschaft
vermeidung. Ziel einer umfassenden Abfallvermei-           hinwirken sollen. Durch Aufklärung, Förderung bestimmter
dungsstrategie ist die Schonung von Ressourcen und         Verhaltensmuster sowie durch eigene Vorbildfunktion
die Verringerung von schädlichen Umweltauswirkungen.       kann hier die Bevölkerung in die richtige Richtung ge-
In der Abfallwirtschaftssatzung des Zollernalbkreises      führt werden.
ist verankert, dass alle Personen durch ihr Verhalten

Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit gibt das Abfallwirt-   Schule“ (Schulanfängernachmittag der Arbeits-              4.1.1 Ausgabe von Vesper-
schaftsamt bei Infoständen und Veranstaltungen als         gemeinschaft für Gesundheit im Zollernalbkreis) teil       dosen, Baumwolltaschen
„give aways“ Baumwolltaschen und Vesperdosen aus           und weist auf umweltfreundliche Schulmittel hin.
mit dem Hinweis auf die abfallvermeidende Funktion         Gleichzeitig wird an die zukünftigen Schüler eine
dieser Gegenstände. So nimmt das Abfallwirtschafts-        Vesperdose verteilt.
amt jährlich an der Aktion „Kinder stark machen für die

Laut einer aktuellen Studie der Universität Stuttgart      haushalten. Der Zollernalbkreis hat im Rahmen seiner       4.1.2 Aktion zur Vermeidung
werden in der Bundesrepublik Deutschland jährlich ca.      Biomüllkampagne (siehe Kap. 4.2.1) diese Thematik          von Lebensmittelabfällen
11 Millionen Tonnen Lebensmittel entsorgt. Der Studie      aufgenommen und aufgeklärt, was jeder Einzelne hier
zufolge entstehen 6,7 Mio Tonnen der Abfälle in Privat-    tun kann.

Der Zollernalbkreis betreibt auf seiner Homepage           Viele Gemeinden haben – meist auf frühere Initiative       4.1.3 Förderung der Wieder-
(www.zollernalbkreis.de) eine Gebrauchtwarenbörse, in      der Abfallberatung – in ihren Amtsblättern ebenfalls       verwendung oder Mehrfach-
der jeder seine nicht mehr benötigten Gegenstände          eine Rubrik „zu verschenken“ eingerichtet, in der          nutzung von Produkten
kostenlos anbieten oder auch benötigte Waren suchen        kostenlos noch brauchbare Ware angeboten werden
kann. Um ein größeres Verbreitungsgebiet zu erschlie-      kann. Die Abfallberatung weist im Rahmen der
ßen, wird die Börse als Gemeinschaftsprojekt mit den       Beratungstätigkeit aktiv auf diese Form der Abfall-
Landkreisen Tübingen und Reutlingen betrieben.             vermeidung hin.

Das Landratsamt hat in früheren Jahren die Beschaf-        öffentlichen Veranstaltungen gefördert. Diese Form der     4.1.4 Abfallvermeidende
fung von Geschirrmobilen finanziell unterstützt und die    abfallarmen Veranstaltungen hat sich seitdem bei den       Gestaltung von
Verwendung von Mehrweggeschirr und -besteck bei            meisten Straßenfesten, Märkten usw. etablier t.            Veranstaltungen

                                                                                                               21
KAPITEL VIER – METHODEN, ANLAGEN UND EINRICHTUNGEN DER ABFALLVERMEIDUNG, -VERWERTUNG
UND -BESEITIGUNG EINSCHLIESSLICH DES EINSAMMELNS, DER BEFÖRDERUNG, BEHANDLUNG UND
LAGERUNG

1992 im Kreis eingeführt:                        Mehrkammerfahrzeuge erlauben das
Die Biotonne.                                    gemeinsame Abholen von Bio- und Restmüll

                     Viele Städte und Gemeinden haben in ihren Benut-          Landratsamt ist ebenfalls bestrebt, in seinem Einfluss-
                     zungsordnungen für die kommunalen Einrichtungen die       bereich Einweggeschirr zu vermeiden.
                     Verwendung von Mehrweggeschirr vorgeschrieben. Das

                     4.2 Abfallverwertung
                     Nach der Abfallvermeidung räumt die fünfstufige           Grundsatz steht allerdings unter dem Vorbehalt der
                     Abfallhierarchie der Abfallverwertung Vorrang vor der     technischen Möglichkeit und wirtschaftlichen Zumut-
                     Beseitigung ein. Sie unterscheidet drei Verwertungs-      barkeit. Durch konsequenten Ausbau der Sammel-
                     arten, die in folgender Rangfolge stehen:                 systeme und eine intensive Öffentlichkeitsarbeit
                     • Vorbereitung zur Wiederverwendung                       konnten die Wertstoffmengen insbesondere in den
                     • Recycling                                               90er-Jahren um ein Vielfaches gesteigert und bis heu-
                     • sonstige Verwertung, insbesondere energetische         te weitgehend auf diesem hohen Niveau gehalten
                        Verwertung und Verfüllung.                             werden. Das Wer tstoffaufkommen 2012 lag im
                                                                               Zollernalbkreis bei 30.605 Tonnen, entsprechend
                     Bei der Verwertungspflicht hat demzufolge diejenige       163 kg / E.a (ø B-W: 151 kg / E.a). Die nicht über die
                     Verwertungsmaßnahme Vorrang, die den Schutz von           Dualen Systeme erfassten Wertstoffe sind in 2013
                     Mensch und Umwelt am besten gewährleistet. Dieser         von 17.733 Tonnen auf 18.953 Tonnen gestiegen.

  4.2.1 Biomüll      Die Biotonne wurde bereits 1992 kreisweit eingeführt.     inwieweit der in den Biotonnen erfasste Biomüll für die
                     Sie wird zusammen mit der Restmülltonne von Mehr-         Verwertung mittels Vergärung geeignet ist.
                     kammerfahrzeugen 14-tägig abgefahren. Zur Samm-
                     lung stehen braune 80- und 240-Liter-Tonnen zur           Nach anfänglichen starken Steigerungsraten der Bio-
                     Verfügung. Auch Gewerbebetriebe und öffentliche           müllmengen im Zollernalbkreis mit einer maximalen
                     Einrichtungen können bei Bedarf die Biotonne nutzen.      Erfassungsrate Ende der 90er Jahre von knapp über
                     Für Privatgrundstücke gilt grundsätzlich ein Anschluss-   15.000 t sind diese in den letzten Jahren kontinuier-
                     und Benutzungszwang. Bei Eigenkompostierung kann          lich zurückgegangen. 2012 wurden nur noch knapp
                     auf Antrag von der Biotonne befreit werden.               über 8.000 t eingesammelt. Die Anzahl der Biotonnen
                                                                               ist nach der Ausgangsverteilung an alle Grundstücke
                     Der Biomüll aus der öffentlichen Abfuhr wird auf einem    ebenfalls kontinuierlich auf derzeit ca. 39.600 Bio-
                     Umschlagplatz des Abfallwirtschaftszentrums in Groß-      tonnen bei den Haushalten zurückgegangen. Dies
                     raumcontainer verladen und in das Kompostwerk nach        entspricht einer Anschlussquote von ca. 67 %. Sortier-
                     Singen verbracht und dort zu verschiedenen Kompost-       analysen des Inhaltes der Restmülltonnen im Zollern-
                     qualitäten verarbeitet. Zusätzlich wird seit Juli 2013    albkreis durch die Universität Giessen im Jahr 2011
                     versuchsweise Biomüll in einer Vergärungsanlage in        haben ergeben, dass ca. 38 % des Restmülls aus bio-
                     Freudenstadt verwertet. Hier soll festgestellt werden,    logischen Abfällen besteht. Hochgerechnet ergibt dies

                     22
ABFALLWIRTSCHAFTSKONZEPT 2014-2024
                                                           LANDRATSAMT ZOLLERNALBKREIS ABFALLWIRTSCHAFTSAMT

    Biomüll ist wertvoller Rohstoff                                                                           Aus Biomüll gewonnener
                                                                                                              Kompost

im Jahr eine Menge von ungefähr 5.000 t. Der Land-              halten um ca. 1.000 auf 40.527 in 2013 angestiegen
kreis hat deshalb 2012 begonnen, das Biomüllkonzept             (die Anzahl der Restmülltonnen ist im Vergleichszeit-
neu zu überdenken und eine Studie zur Optimierung               raum nur um ca. 100 angestiegen). Die Anzahl der
der getrennten Bioabfallerfassung in Auftrag gegeben.           gewerblichen Biotonnen blieb nahezu gleich. Dasselbe
In Umsetzung der in der Studie gemachten Ergebnisse             gilt für die eingesammelte Menge an Biomüll. Erstmals
wurde in einem ersten Schritt ab 1.1.2013 die sepa-             seit 1999 nahm die Menge an Biomüll 2013 wieder
rate Grundgebühr für die Biotonne in eine allgemeine            signifikant zu und zwar von 7.766 Tonnen auf 8.206
Grundgebühr eingerechnet und nicht mehr separat ver-            Tonnen. Dies entspricht knapp 44,5 kg pro Einwohner
anlagt. Erste Erfolge sind bereits sichtbar. Innerhalb          und Jahr.
eines Jahres ist die Zahl der Biotonnen in den Haus-

           Abb. 8: Sammelmengen Biomüll pro Einwohner und Jahr 2005 bis 2013                                             Vgl. A.4.2, Seite 78
                                                                                                                        jj
                                                                                                                        Sammelmengen Biomüll in kg
                                                                                                                        pro Einwohner und Jahr
           50
                  48,7

                                48,4

           48
                                         46,9

                                                         45,9
                                                 45,6

                                                                     45,4

           46
                                                                                                   45,0
kg / E.a

                                                                                         43,2

           44
                                                                               41,0

           42

            0
                 2005          2006     2007    2008    2009        2010      2011      2012      2013
                                                        Jahr
                  Biomüll in kg / E.a

Diesen Trend gilt es nun weiter auszubauen. Im Som-             möchte der Landkreis mit dieser Öffentlichkeitsarbeit
mer 2014 wurde eine breit angelegte Aktion zum                  den Trend zum Rückgang der separat erfassten Bio-
Thema Biomüll gestartet. Mittels intensiver Öffentlich-         müllmengen stoppen und mittelfristig umkehren. Ein
keitsarbeit soll das Bewusstsein zu einer saubereren            weiterer Schwerpunkt ist die Vermeidung von Lebens-
Trennung der Bioabfälle vom Restmüll gesteigert wer-            mittelabfällen. Auch hier soll die Bevölkerung umfas-
den, was letztendlich durch verminderte Entsorgungs-            send informiert und aufgeklärt werden.
preise auch den Bürgern zu Gute käme. Außerdem

                                                                                                                 23
KAPITEL VIER – METHODEN, ANLAGEN UND EINRICHTUNGEN DER ABFALLVERMEIDUNG, -VERWERTUNG
                UND -BESEITIGUNG EINSCHLIESSLICH DES EINSAMMELNS, DER BEFÖRDERUNG, BEHANDLUNG UND
                LAGERUNG

                 Rasenschnitt zählt zu den                                                                                     In allen Wertstoffzentren können bis zu 1 m3
                 nicht-holzigen Grünabfällen                                                                                   holzige Grünabfälle abgegeben werden

                                                    Ausblick: Mit verstärkter Öffentlichkeitsarbeit – in    mülls zu erreichen. Durch die versuchsweise Be-
                                                    Verbindung mit der Gebührengestaltung – möchte          handlung des Biomülls in einer Vergärungsanlage
                                                    der Landkreis den Trend zum Rückgang der separat        sollen nun Erkenntnisse gewonnen werden, inwie-
                                                    erfassten Biomüllmengen stoppen und mittelfristig       weit der im Zollernalbkreis gesammelte Biomüll für
                                                    umkehren. Seit einiger Zeit schon gibt es Überlegun-    diese effiziente Form der Biomüllverwertung geeig-
                                                    gen, eventuell auch gemeinsam mit benachbarten          net ist.
                                                    Landkreisen, eine energetische Verwertung des Bio-

              4.2.2 Grünabfälle        Unter holzigen Grünabfällen wird Baum- und Hecken-                      von holzigen Abfällen betrieben (siehe Kapitel 4.5.6).
     4.2.2.1 Holzige Grünabfälle       schnitt, Reisig und Wurzelwerk verstanden. Diese kön-                •W  ertstoffzentren: In allen Wertstoffzentren können
                                       nen auf verschiedene Weise entsorgt werden:                             bis zu 1 m3 holzige Grünabfälle abgegeben werden
                                       • G
                                          rüngutabfuhr: Die Grüngutabfuhr findet als Stra-                 •A  bfallwirtschaftszentrum: Kostenlose Annahme
                                         ßensammlung dreimal jährlich statt: im Frühjahr, im                   auch von größeren Mengen
                                         Sommer und im Herbst. In den Gemeinden, die                        • s pezieller weißer Papiersack: Können Biotonnen-
                                         einen festen Grüngutsammelplatz eingerichtet                          Nutzer beim Landratsamt zum Stückpreis von 6 EUR
                                         haben, entfällt die Sommersammlung.                                   inkl. Entsorgung erwerben und bei der Biomüllabfuhr
                                       • S
                                          ammelplätze der Gemeinden: Der Landkreis unter-                     neben die Biotonne stellen
                                         stützt die Gemeinden finanziell bei der Einrichtung                • private Annahmestellen (Landwirte und Container-
                                         und dem Betrieb von Grüngutsammelplätzen.                             dienste)
                                         Derzeit werden 29 Sammelplätze für die Erfassung
0

0
             Vgl. A.4.4, Seite 79
            jj                                      Abb. 9: Sammelmengen holzige Grünabfälle nach Sammelsystem

0          Sammelmengen Grünabfälle
                          in Tonnen
                                             10000

0

                                                    8000

0

                                                    6000
                                       Menge in t

0
    2005        2006          2007          2008              2009        2010          2011    2012         2013
                                             4000
                                                            Jahr

     Grünabfall Wertstoffzentrum
            Grünabfallsammlung                      2000

       Grünabfall Sammelplätze
             Summe Grünabfälle
                                                       0
                                                             2005        2006          2007     2008        2009        2010         2011        2012         2013
                                                                                                           Jahr
                                       24
                                                              Grünabfall Wertstoffzentrum
ABFALLWIRTSCHAFTSKONZEPT 2014-2024
                                                       LANDRATSAMT ZOLLERNALBKREIS ABFALLWIRTSCHAFTSAMT

 Grüngutsammelplatz                                                                           Hecken- und Baumschnitt wird gehäckselt, auf ein
                                                                                              Rottelager gebracht und anschließend verwertet

Hierzu zählen Laub, Gras, Heu, Blumen und sonstige         •   Biotonne                                              4.2.2.2 Nicht-holzige
pflanzliche Gartenabfälle. Für sie gibt es folgende Ent-   •   Abfallwirtschaftszentrum                              Grünabfälle
sorgungsmöglichkeiten:                                     •   spezieller weißer Papiersack für Biotonnen-Nutzer
                                                           •   private Annahmestellen

2013 wurde in allen Wertstoffzentren versuchsweise         Während sich die Sammelmenge für holzige Grün-            4.2.2.3 Rasenschnitt
Rasenschnitt bis zu 1 m3 kostenlos angenommen. Da          abfälle, die in den Wertstoffzentren erfasst werden,
das Angebot regen Zuspruch erfahren hat, wird die          weitgehend stabil zeigt, haben sich die Mengen bei
Annahme von Rasenschnitt zukünftig dauerhaft immer         der Straßensammlung etwas reduziert hin zu den Sam-
zwischen April und November eingerichtet.                  melplätzen. Die Gesamtmenge hat sich bei ca. 9.000
                                                           Tonnen im Jahr eingependelt. Für nicht-holzige Grün-
Die holzigen und nicht-holzigen Grünabfälle werden         abfälle liegen keine Zahlen vor. Beim Rasenschnitt
überwiegend thermisch verwertet oder in der Landwirt-      zeichnet sich ab, dass sich die Mengen 2014 gegen-
schaft eingesetzt, der Rasenschnitt aus den Wert-          über dem Einführungsjahr 2013 (ca. 360 Tonnen)
stoffzentren gelangt in ein Kompostwerk in Appen-          mindestens verdoppeln werden.
weier.

Durch die getrennte Erfassung von holzigen und nicht           Ausblick: Momentan sind bei der Erfassung der
holzigen Grünabfällen sowie Rasenschnitt in Ver-               Grünabfälle keine weiteren Änderungen geplant.
bindung mit der kontrollierten Annahme an den Sam-             Die Erfahrungen aus der neu eingeführten Annah-
melplätzen sowie Sichtkontrolle bei den Straßen-               me von Rasenschnitt können jedoch mittelfristig
sammlungen setzt der Zollernalbkreis im Rahmen                 zu Systemanpassungen führen. Des Weiteren
seiner Möglichkeiten die Anforderungen der Bioabfall-          kann sich eine eventuelle Änderung bei der Bio-         Prämie
verordnung um.                                                 müllverwertung auch auf die Erfassung und Wei-          Siehe 2.6.4rter Schwabenst
                                                                                                                                   Großveranst         r
                                                                                                                                               altungen,eich
                                                               terverarbeitung der Grünabfälle auswirken.                                                S. 13

Mit einer Sammelmenge von ca. 16.000 Jahrestonnen          art. Als Sammelsysteme stehen blaue Papiertonne,          4.2.3 Papier, Pappe,
entsprechend 85 kg pro Einwohner und Jahr ist die          Vereinssammlungen und die Wertstoffzentren zur Ver-       Kartonagen (PPK)
PPK-Fraktion seit längerem die bedeutsamste Abfall-        fügung.

Die blaue Papiertonne ist seit 1.7.2003 flächen-           Leerung der Papiertonnen findet alle vier Wochen          4.2.3.1 Papiertonne
deckend aufgestellt und hat die zuvor bestehenden          statt. In ihr wird Papier und Kartonagen zusammen
Depotcontainer abgelöst. Standardmäßig sind 240-Li-        erfasst.                                                   Vgl. A.1.7, Seite 72
                                                                                                                     jj
ter-Tonnen und 1.100-Liter-Container aufgestellt. Die                                                                Anzahl Papiertonnen, Stand 2013

                                                                                                              25
KAPITEL VIER – METHODEN, ANLAGEN UND EINRICHTUNGEN DER ABFALLVERMEIDUNG, -VERWERTUNG
                         UND -BESEITIGUNG EINSCHLIESSLICH DES EINSAMMELNS, DER BEFÖRDERUNG, BEHANDLUNG UND
                         LAGERUNG

                     2013 wurden ca. 12.500 t aus                                    … ca. 2.700 t aus                       …und ca. 900 t aus
                     der Papiertonne gesammelt…                                      Vereinssammlungen…                      den Wertstoffzentren

               4.2.3.2 Vereinssammlungen        In nahezu jeder Gemeinde sammeln traditionell Ver-           geschlossen und garantier t den Vereinen einen
                                                eine Altpapier. Im Gegensatz zu der Papiertonne wird         Mindesterlös pro Tonne auch in Zeiten geringerer
                                                hier aber nur reines Altpapier, also Zeitungen, Zeit-        Zuzahlungen. Außerdem unterstützt er die Vereine
                                                schriften und Kataloge etc. erfasst. Der Landkreis hat       durch Veröffentlichung der Sammeltermine im Abfall-
                                                mit verschiedenen Entsorgerfirmen Ver träge ab-              kalender.

                 4.2.3.3 Wertstoffzentren       Papier und Kartonagen werden in allen zehn Wertstoff-
                                                zentren getrennt gesammelt. Durch die personelle               Ausblick: Die Einsammlung der PPK-Fraktion so-
                                                Beaufsichtigung wird somit im Gegensatz zum Misch-             wie die Verwertung des eingesammelten Materi-
                                                papier der Papiertonne höherwertigere Qualität er-             als wird regelmäßig ausgeschrieben. Auch die
                                                zielt. Zur Erfassung werden je nach Aufkommen von              höherwertige Erfassung von reinem Altpapier
                                                3-m3-Umleerbehälter bis zu 40-m3-Abrollcontainer ein-          durch die Vereine ist durch den Garantieerlös zu-
                                                gesetzt. Die Sammelmengen in den Wertstoffzentren              künftig gesichert. Durch die Umstellung von Bring-
                                                sind von den drei Erfassungssystemen am niedrigsten            system (Depotcontainer) auf Holsystem (Papier-
                                                und dienen hauptsächlich als Puffer bei höherem An-            tonne) konnten die Erfassungsmengen nochmals
                                                fall insbesondere auch von Kartonagen aus dem                  gesteigert werden. Der oftmals prognostizierte
                                                Haushaltsbereich.                                              Einbruch bei den Vereinssammlungen hat trotz-
             20000                                                                                             dem nicht stattgefunden. Der Landkreis wird die
                                                                                                               Vereine auch weiterhin bei ihren Sammlungen
                                                                                                               unterstützen. Eine Änderung bei der Papiererfas-
             15000
                                                                                                               sung ist deshalb nach derzeitigem Stand nicht
                                                                                                               notwendig.
Menge in t

             10000

              5000    Vgl. A.4.5, Seite 79
                     jj                                      Abb. 10: Sammelmengen Altpapier nach Sammelsystem
                      Sammelmengen Altpapier
                                  in Tonnen                  20000
                 0
                       2005         2006       2007                  2008     2009      2010      2011      2012      2013
                                                                              Jahr
                                                             15000
                                                Menge in t

                                                             10000

                         Wertstoffzentren
                                                              5000
                                  Vereine
                              Papiertonne
                         Summe Altpapier
                                                                 0
                                                                       2005      2006      2007      2008     2009       2010          2011         2012   2013
                                                                                                               Jahr
                                                26
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