Geschäftsbericht 2009/10 - Menschen verbinden - RNV

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Geschäftsbericht 2009/10 - Menschen verbinden - RNV
Geschäftsbericht 2009/10
                           Menschen verbinden
Geschäftsbericht 2009/10
Geschäftsbericht 2009/10 - Menschen verbinden - RNV
Geschäftsbericht 2009/10 - Menschen verbinden - RNV
Inhalt

    • Vorwort der Geschäftsführung                         4

    Kunden gut informiert                                  6
    • Dynamische Fahrgastinformation an Haltestellen
      und auf dem Handy

    Kundenorientiertes Stadtbahnliniennetz                 10
    • Ausbau des ÖPNV im Mannheimer Norden

    Teamleiter trainieren Fahrpersonal                     14
    • Workshop »Stressmanagement und Kundenorientierung«

    Lagebericht                                            18
    • Entwicklungen im ÖPNV                                19
    • Vermögenslage                                        22
    • Investitionen und Finanzierung, Ertragslage          24
    • Berichte aus den Unternehmensbereichen               26
    • Mitarbeiter                                          28
    • Betriebsmittel                                       30
    • Fahrgäste                                            34
    • Risikomanagement                                     35
    • Ausblick                                             36
    • Nachtragsbericht                                     37

    Jahresabschluss                                        40
    • Bilanz, Gewinn­ und Verlustrechnung                  41
    • Anhang                                               43
    • Bestätigungsvermerk                                  57
    • Bericht des Aufsichtsrats                            58
    • Impressum, Kennzahlen                                60

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Geschäftsbericht 2009/10 - Menschen verbinden - RNV
”   Vorwort der Geschäftsführung
                                                                                                                              F­ ahrzeuge und qualitätsoptimierende Maßnahmen               Die Schlüsselposition bei der Kundenorientierung halten
                                                                                                                               mittel- bis langfristig auszahlen und das Betriebsergebnis   jedoch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ihr Einsatz
                                                                                                                              verbessern. Angesichts der prekären Finanzlage in den         und Engagement tragen entscheidend dazu bei, dass
                                                                                                                              Kommunen wird es aber immer schwieriger, sinnvolle und        die RNV ihren Kunden qualitativ hochwertige Dienstleis­
    Den Erfolg eines Verkehrsunternehmens garantieren           Umfassende Information der Kunden, bedarfsgerechtes           wertschöpfende Projekte zu verwirklichen. Hinzu kommt,        tungen anbieten kann. Zugleich sind die Mitarbeiter
    zu­friedene Kunden. Von ihnen hängen nicht nur die Fahr­    Fahrplanangebot, Erneuerung des Fahrzeugparks und             dass auch die Erhaltung des Bestandes zunehmend               direkte Ansprechpartner für die Fahrgäste, sie verkörpern
    gastzahlen, sondern auch das Image sowie die wirtschaft­    weiterer Ausbau der Infrastruktur.                            schwieriger wird. Bundesweit ist ein immer größerer           »das Gesicht« des Nahverkehrs. Vor allem das Fahrper­
    liche Entwicklung des Unternehmens ab. Wer pünktlich,                                                                     Investitionsstau bei der Erneuerung von ÖPNV-Infrastruk­      sonal steht besonders in der Wahrnehmung der Öffent­
    zuverlässig, komfortabel und günstig mit Bus und Bahn       Entscheidend für den Ausbau der Kundeninformation             tur festzustellen. Angesichts steigender Erwartungen an       lichkeit, wenn bisweilen betriebliche Zwänge gegen
    fährt, bleibt auch in Zukunft dem Öffentlichen Nahverkehr   ist das »Rechnergestützte Betriebsleitsystem« (RBL). Dank     den ÖPNV ist die Bundes- und Landespolitik noch mehr          ­Kundenwünsche stehen. Deshalb unterstützt die RNV mit
    treu. Mehr noch, zufriedene Kunden sind als Multiplika­     zuverlässiger Datenströme können nun alle Fahrtinfor­         als bisher gefordert, für eine bedarfsgerechte finanzielle     neu eingeführten Schulungs- und Beratungsangeboten
    toren von unschätzbarem Wert, denn persönliche Emp­         mationen in Echtzeit geliefert werden, sowohl vor Ort         Ausstattung des ÖPNV zu sorgen.                                die Fahrerinnen und Fahrer bei ihrer verantwortungs­
    fehlungen auf der Basis positiver Erfahrungen überzeugen    mit stationären Anzeigern als auch mobil mit »RNV Start.                                                                     vollen Aufgabe.
    oft nachhaltiger als jede Werbekampagne.                    Info«. Für die Akzeptanz des Fahrplanangebots ist ent­        Unter diesem Aspekt ist es wichtig, dass der Nahverkehr
                                                                scheidend, dass sich Abfahrts- und Taktzeiten nach den        möglichst effizient organisiert wird. Der RNV ist es ge­      Wir bedanken uns bei allen, auf deren Leistungen das
    Für die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH stehen daher ihre         Bedürfnissen der Kunden richten. Für den Fahrkomfort          lungen, mit dem erfolgreichen Abschluss des Projektes         Ergebnis des Geschäftsjahres 2009/2010 basiert – und
    Kundinnen und Kunden ganz besonders im Fokus der            schließlich sind der Fahrzeugpark und die regelmäßige         »RNV2009« eine solide Basis für noch mehr Kundenorien­        vertrauen auch in Zukunft auf diese Unterstützung.
    Aufmerksamkeit. Rund 500.000 Fahrgäste setzen jeden         Instandhaltung der Infrastruktur relevant. Mit modernen       tierung und damit eine weitere Verbesserung der Wirt­
    Tag auf die Angebote der RNV. Ob zur Arbeit, zum Ein­       Bussen und Bahnen auf einer guten Infrastruktur pünkt­        schaftlichkeit zu schaffen. Seit die Linienkonzessionen von
    kaufen, in die Schule, zur Uni oder zum Wandern – die       lich und sicher zu fahren sowie barrierefrei an den Halte­    den Allianzunternehmen an die RNV übergegangen sind,
    Nutzergruppen sind ebenso vielfältig wie ihre Fahrtziele.   stellen ein- und aussteigen zu können, ist ein wesentlicher   ist die RNV unmittelbare Vertragspartnerin der Kunden.
    Eines jedoch haben alle gemeinsam, den Wunsch nach          Faktor der Kundenzufriedenheit.                               Vom Fahrplanangebot über die Fahrzeugbeschaffung bis           Andreas Kerber                  Martin in der Beek
    bestmöglicher Bedienungs- und Beförderungsqualität.                                                                       hin zum Vertrieb erfolgt nun alles aus einer Hand, so dass
    Um diesem Wunsch gerecht zu werden, setzt die RNV           Bei den kostenintensiven Investitionen in Fahrzeuge ­und      das ÖPNV-Angebot dem Kunden gegenüber transparen­
    bei ihren Planungen auf vier Themenschwerpunkte:            Infrastruktur bedarf es jedoch einer sehr genauen Ab­         ter kommuniziert werden kann. Außerdem ermöglicht
                                                                wägung, welche Maßnahmen umgesetzt werden können.             die direkte Zuordnung der Fahrgeldeinnahmen eine zu­
                                                                Auf der einen Seite stehen die Kunden mit ihren berech­       verlässigere Erfolgskontrolle von qualitätsoptimierenden
                                                                tigten Anliegen, auf der anderen Seite setzen die öffent­     Maßnahmen.
                                                                lichen Kassen der Realisierung Grenzen. Grundsätzlich ­
                                                                gilt zwar, dass sich Investitionen in Infrastruktur,

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Geschäftsbericht 2009/10 - Menschen verbinden - RNV
Martin Knauf

    Fahrtstrecke:
    Kunsthalle Mannheim Y
    Paradeplatz Mannheim
    Häufigkeit:
    Gelegenheitsfahrer
    Linie: Stadtbahn 1            ” Kunden gut informiert
    Ticketart:
    QuadrateTicket, Ticket 24      Dynamische Fahrgastinformation an Haltestellen
    Grund: Einkauf und Freizeit    und auf dem Handy

                                   Dynamische Fahrgastinformation an Haltestellen
                                   Im Geschäftsjahr 2009/2010 hat die RNV den Ausbau der »Dynamischen
                                   Fahrgastinformation« (DFI) vorangetrieben. So wurden weitere Halte­
                                   stellen mit LED­Anzeigetafeln ausgestattet. Sogenannte DFI­Tafeln infor­
                                   mieren die Fahrgäste direkt am jeweiligen Bahnsteig über die genauen
                                   Abfahrtszeiten der einzelnen Bus­ und Bahnlinien. Grundlage dieser
                                   Technik ist das »Rechnergestützte Betriebsleitsystem« (RBL), das die RNV
                                   im Geschäftsjahr 2007/2008 etablierte.

                                   Die Bordrechner der Fahrzeuge übermitteln jederzeit die exakten Posi­
                                   tionen der Bahnen und Busse an die zentrale Leitstelle, wo diese Infor­
                                   mationen mit dem Soll­Fahrplan verglichen und daraus die verbleibende
                                   Zeit bis zur Abfahrt an der jeweiligen Haltestelle berechnet wird. Zusätz­
                                   lich werden über die DFI Störungen, Umleitungen oder Sonderverkehre
                                   kommuniziert.

                                   Kosten DFI-Anzeiger

    14:06
                                   inklusive Planung, Überwachung, Tiefbauamt,
                                   Elektrotechnik und Hardware,
                                   Inbetriebnahme.
                                   Durchschnittlich 35.000 EUR

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Geschäftsbericht 2009/10 - Menschen verbinden - RNV
”   Dynamische Fahrgastinformation an Haltestellen
        und auf dem Handy

    RNV Start.Info
                                                                                                                                                        Mit »RNV Start.Info« zu jeder
                                                                                                                                                        Zeit und an jedem Ort gut
    Aufgrund der hohen Investitionen kann der Ausbau der                   Im Mai 2010 startete der interne Pilotbetrieb des Projek­
                                                                                                                                                        informiert über die Abfahrts-
    beliebten Fahrgastinformationstafeln an den Haltestellen               tes, bei dem interessierte Mitarbeiterinnen und Mit­                         zeiten aller RNV Linien
    nur schrittweise erfolgen. Daher hat die RNV im Ge­                    arbeiter die Applikation intensiv prüfen konnten. Um
    schäftsjahr 2009/2010 die »Dynamische Fahrgastinforma­                 zum Zeitpunkt der Produkteinführung optimalen Service
    tion« für Mobiltelefone eingeführt. Die Anwendung RNV                  und höchstmögliche Anwenderfreundlichkeit gewähr­
    Start.Info liefert aktuelle Abfahrtszeiten für alle RNV­               leisten zu können, führte die RNV gemeinsam mit einem
    Haltestellen und ­Linien direkt auf das Handy. Zusätzlich              Marktforschungsunternehmen aus der Region zusätzlich
    können Nutzer Informationen zu aktuellen Störungen                     eine Fahrgastbefragung durch und ließ das System von
    und Sonderverkehren im Liniennetz der RNV sowie RNV­                   Kunden aus dem gesamten RNV­Verkehrsgebiet testen.
    News abrufen.                                                          Die Interviews mit den Testpersonen ergaben durchweg
                                                                           positive Ergebnisse und waren eine Bestätigung für die
    RNV Start.Info greift über das Mobilfunknetz auf die                   einfache Bedienung der Handy­Anwendung.
    Daten des Leitstellenrechners der RNV zu. Sofern ver­
    fügbar, werden für die Haltestellenauskunft Ist­Zeiten                 Die RNV arbeitet ständig an der Weiterentwicklung
    (tatsächlich erwartete Abfahrtszeiten) angezeigt. Sind                 ihres Serviceangebotes; Versionen von RNV Start.
    diese nicht verfügbar, werden die aktuellen Soll­Zeiten                Info für iPhone und Androidgeräte sind bereits in
    (Fahrplandaten) angegeben. RNV Start.Info ist eine                     Vorbereitung. Auch eine Computer­Anwendung mit
    JAVA­Anwendung für Mobilfunktelefone. Das Programm                     Echtzeitinformationen ist in Planung. Außerdem werden
    kann entweder über ein Download­Portal an einem PC                     die Daten aus dem Betriebsleitsystem der RNV an die
    heruntergeladen oder per SMS auf dem Handy installiert                 Fahrplanauskunftssysteme des Verkehrsverbundes Rhein­
    werden.                                                                Neckar (VRN) übergeben, so dass auch hier die Fahr­
                                                                           pläne in Echtzeit bei der Fahrplanauskunft berücksichtigt
                                                                           werden können.

              RNV Start.Info Zugriffe im ersten Monat 10. 9.­30. 9. 2010   »Top Ten« der Haltestellen-Abfragen 10. 9.­30. 9. 2010
              956 Downloads | 3783 Abfahrts­Anfragen                       Mannheim Hbf.: 270         Tattersall: 123             Heidelberg Hbf.: 69
              632 Linienverläufe | 1682 Fahrtverläufe | 148 FAQ            Paradeplatz: 196           Abendakademie: 110          Schönau: 69
              230 News | 618 Live­Ticker                                   Bismarckplatz: 160         Ellerstadt Ost: 83          Alte Feuerwache: 62
              7093 Abfragen insgesamt                                      Berliner Platz: 136

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Geschäftsbericht 2009/10 - Menschen verbinden - RNV
Alessa Mondorf

     Fahrtstrecke :
     Freyaplatz, Gartenstadt Y
     Tattersall (MA­Innenstadt)
     Häufigkeit: Mo.­Fr.

                                    ” Kundenorientiertes
     Linie: Bus 55, Stadtbahn 4/X
     Ticketart: MAXX­Ticket
     Grund: Schulbesuch              Stadtbahnliniennetz
                                     Ausbau des ÖPNV im Mannheimer Norden

                                     Investitionen in den Ausbau des ÖPNV führen zu einer deutlichen
                                     Steigerung der Fahrgastzahlen und einer höheren Kundenzufriedenheit.
                                     Gute Beispiele sind die Inbetriebnahme der Stadtbahn nach Neuherms­
                                     heim, die Straßenbahn nach Kirchheim und die Erneuerung des Fuhr­
                                     parks der RNV.

                                     Die RNV unterstützt mit großem Engagement die Bemühungen der
                                     Städte und der Region, den Schienenverkehr weiter auszubauen. Dazu
                                     gehören sowohl konzeptionelle Vorstudien als auch konkrete Planungen
                                     für den Neu­ und Ausbau von Strecken. Besonders weit vorangeschritten
                                     sind die Planungen für den Ausbau der Rhein­Haardtbahn (RHB2010),
                                     die Erschließung des Neuenheimer Feldes in Heidelberg durch eine neue
                                     Straßenbahn und den Bau einer Stadtbahntrasse in den Mannheimer
                                     Norden.

                                     Dieses vom Gemeinderat am 22. Dezember 2009 im Grundsatz beschlos­
                                     sene Kernprojekt des Mannheimer Nahverkehrsplans erschließt im Mann­
                                     heimer Norden die Stadtteile Neckarstadt­Ost, Käfertal, Waldhof und
                                     Gartenstadt mit rund 80.000 Einwohnern, davon rund 32.000 Bewohne­
                                     rinnen und Bewohner unmittelbar entlang der geplanten Trasse. Durch
                                     diesen Lückenschluss im bereits vorhandenen Netz von Stadtbahnlinien
                                     wird sowohl für eine spürbare Entlastung der vom Straßenverkehr stark
                                     belasteten Mannheimer Innenstadt als auch eine attraktivere Anbindung
                                     der nördlichen Stadtteile an das Zentrum gewährleistet. Umsteigefreie
                                     Verbindungen in das Mannheimer Stadtzentrum und zum Hauptbahnhof
                                     werden künftig mit deutlich kürzeren Reisezeiten die Qualität des Mann­
                                     heimer Nordens als Wohn­ und Geschäftsstandort steigern.

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Geschäftsbericht 2009/10 - Menschen verbinden - RNV
”   Ausbau des ÖPNV im Mannheimer Norden

                                                                Schönau
                                             Sandhofen
                                                                                               Karlstern
                                                                                   Gartenstadt
                                                                   Waldhof
                  Oppau                      Friesenheimer
                                                 Insel
                                                                 Luzenberg
                                                                                           Käfertal                     Vogelstang
                                                               Herzogenried

                                                          Neckarstadt                                                                                                     Zum Auftakt waren in einer Bürgerveranstaltung am                     Reisezeiten mit der Stadtbahn Mannheim Nord
                                                                                      Wohlgelegen                                                                         8. Februar 2010 rund 750 Bürgerinnen und Bürger über                  Reisezeit   Umsteigen   Reisezeit in   Umsteigen   Gesparte
                      Friesenheim                                                                                         Wallstadt                                       die Planungen informiert worden. Im Nachgang wurde                    heute       nötig?      Zukunft        nötig?      Reisezeit
                                                                                                                                                                          ein Forum Stadtbahn­Nord eingerichtet, das sich aus Ver­          Endstelle Waldfriedhof ∑ Universitätsklinikum
                                                                                                                  Feudenheim                                              treterinnen und Vertretern der verschiedenen Interessen­              33 Min.     Ja          17 Min.        Nein        48 Prozent

                                                                Mann
                                                                Mannhei
                                                                M
                                                                Mannheim
                                                                 a
                                                                 annh
                                                                  annheim
                                                                   nnheim
                                                                   nnhe
                                                                     hei
                                                                      eim
                                                                      eiim
                                                                         m                                                                                                gruppen entlang der Strecke sowie Vertretern der Stadt            Endstelle Waldfriedhof ∑ Paradeplatz

                          Ludwigshaf
                          Ludw
                          Ludwigsha
                          Lu
                          Ludwigshafen
                           udwigshafe
                           udwigshafen
                             dwiigsshafen
                                    ha
                                    h afe
                                       ffen
                                         en                                                                                                                               Mannheim und der Geschäftsführung der RNV zusam­
                                                                                                                                                                          mensetzte. In fünf Sitzungen konnte das Projekt in allen
                                                                                                                                                                                                                                                33 Min.     Ja          26 Min.
                                                                                                                                                                                                                                            Kasseler Straße ∑ Carl-Benz-Schule
                                                                                                                                                                                                                                                                                       Nein        21 Prozent

                                                                                                                                                                          Facetten diskutiert werden. Dabei wurden in zusätzlichen              29 Min.     Ja          16 Min.        Nein        45 Prozent
                                                              Lindenhof                            Neuostheim                                                             Arbeitsgruppen Alternativen zur Streckenführung und               Kasseler Straße ∑ Hauptbahnhof
                                                 Luitpold-                                                                                                                dem Busnetz besprochen. Zahlreiche Ortstermine und                    33 Min.     Ja          28 Min.        Nein        15 Prozent
                                                    hafen                                                                            Secken-                              Ortsbegehungen entlang der geplanten Strecke sowie                Kasseler Straße ∑ Paradeplatz
                 Gartenstadt                                                                                                            heim                              eine gemeinsame Stadtbahnexkursion innerhalb Mann­                    28 Min.     Ja          23 Min.        Nein        18 Prozent
                                                                                                                 Neu-                                                     heims ergänzten die Gespräche.                                    Endstelle Stiller Weg ∑ Carl-Benz-Schule
                                                              Neckarau                                           hermsheim                                                                                                                      26 Min.     Ja          16 Min.        Nein        38 Prozent
                                   Mundenheim                                                                                                                             In einer weiteren Bürgerveranstaltung am 12. Juli 2010            Endstelle Stiller Weg ∑ Ludwig-Frank-Gymnasium
                                                                                                                                                                          informierten die Stadt Mannheim zusammen mit der                      19 Min.     Ja          12 Min.        Nein        37 Prozent
                                                                                                                                                                          RNV über die Forumsarbeit und die weiteren Planungen.
                                                                                                                                                                                                                                            Endstelle Stiller Weg ∑ Paradeplatz
                                                                                                                                                                          Im Oktober bestätigte schließlich der Gemeinderat mit
                                                                                                         Pfingstberg                                                      überwältigender Mehrheit den Beschluss zur Umsetzung
                                                                                                                                                                                                                                                33 Min.     Ja          23 Min.        Nein        30 Prozent

                           Rheingönheim                                                                                                                                   des Projektes auf Basis der optimierten Planungen und
                                                                                                                                                                          gab damit grünes Licht für die Einleitung des Planfeststel­
                                                                                                                                                                          lungsverfahrens.
     Wegweisend für die Planung des Projektes war die
     bei einem Vorhaben dieser Art erstmals durchgeführte
     Bürgerbeteiligung. Im Rahmen eines mehrstufigen
     Bürgerdialogverfahrens wurden zahlreiche Aspekte des                                                   Rheinau
     Gesamtprojektes mit der Öffentlichkeit und den betrof­
     fenen Bürgerinnen und Bürgern diskutiert, gemeinsam
     weiterentwickelt und im Ergebnis sinnvoll optimiert.

                                                                        2010                              2011                                  2012                     2013                                   2014                     2015                           2016
                                                                        |    |             |       |       |   |                |         |       |          |   |   |     |       |          |          |        |          |   |   |     |        |       |      |      |            |       |      |
                                                                         13 Ortstermine                  Vorbereitung und Durchführung Planfe ststellungs-                 Nach Vorliegen des Planfeststellungsbeschlusses                                                        Inbetriebnahme
                                                                         Stadtbahn-Forum               verfahren, Anhörung Betroffener, Berücksichtigung                  und des Förderbescheids: Baubeginn.
                                                                         Bürgerdialog                  von Auflagen, Beantragung von GVFG-Fördermitteln                   Bau erfolgt in Abschnitten über ca. 3 Jahre

12                                                                                                                                                                                                                                                                                                              13
Geschäftsbericht 2009/10 - Menschen verbinden - RNV
Günter Greim

     Fahrtstrecke:
     Friedensstraße Rheingönheim
     Y Berliner Platz (LU­Zentrum)

     Häufigkeit: täglich

                                     ” Teamleiter trainieren Fahrpersonal
     Linie: Bus 75, Stadtbahn 6
     Ticketart: Karte ab 60
     Grund: Freizeit                  Workshop »Stressmanagement und Kundenorientierung«

                                      Die Personenbeförderung ist mit einer hohen Verantwortung verbunden
                                      und erfordert die dauerhafte Konzentration des Fahrers. Dies kann zu
                                      hoher Stressbelastung führen.

                                      Im Rahmen der Gesundheitsförderung führte die RNV daher im Jahr
                                      2009/2010 Workshops für das Fahrpersonal zum Thema »Stressmanage­
                                      ment und Kundenorientierung« durch.

                                      Ziel des Fahrerworkshops ist die spezifische Schulung des Fahrpersonals
                                      im Umgang mit Stress, um im direkten Kundenkontakt ein konsequentes
                                      kunden­ sowie serviceorientiertes Auftreten zu gewährleisten.

                                      Der Lehrgang stellt einen unmittelbaren Bezug der beiden Komponen­
                                      ten des »Stressmanagements« und der »Kundenorientierung« her und
                                      schildert das direkte Zusammenspiel zwischen Ursache und Wirkung des
                                      eigenen Auftretens gegenüber dem Kunden. Den Fahrern wird die Be­
                                      deutsamkeit der eigenen Tätigkeit für das Gesamtunternehmen verdeut­
                                      licht. Hierbei wird auf eine Veränderung von Einstellungen gezielt, da
                                      diese langfristiger wirkt als die Veränderung von Verhaltensmustern. Eine
                                      Verinnerlichung der Serviceorientierung wird zusätzlich angestrebt.

                                      Übergreifend ist es zudem wichtig, eine hohe Bereitschaft des Fahr­
                                      personals für Weiterbildungen zu schaffen. In der heutigen Zeit – ge­
                                      prägt von stetiger Veränderung – sind Weiterbildung und lebenslanges
                                      Lernen essenzielle Themen, letztlich auch für das Fortbestehen des
                                      Unternehmens. Deshalb sind gelungene Beispiele von Weiterbildungen
                                      von unermesslichem Wert.

                                                 Eckdaten Fahrerworkshops:

     15:32
                                                 Ausbildung Train the Trainer: 4 Monate
                                                 Workshop­Ausarbeitung: 5 Monate
                                                 Anzahl Workshops: 80
                                                 Anzahl Teilnehmer pro Workshop: 12

14                                                                                                                15
Geschäftsbericht 2009/10 - Menschen verbinden - RNV
”   Stressmanagement und Kundenorientierung

                                                                 Erarbeitung der Trainingsinhalte/
                                                                 Schulung der Moderation

                                                                 Da die Durchführung von Trainings nicht zu den üblichen
                                                                 Aufgaben der Teamleiter zählte, stellte das Projekt eine
     Mitarbeiterbeteiligung                                      große Herausforderung für die Mitarbeiterinnen und Mit­
                                                                 arbeiter dar.
     Die Durchführung sowie Entwicklung der hausinternen
     Workshops wurde unter Anleitung des Personalmanage­         In einer fünfmonatigen, gemeinsamen Erarbeitungs­
     ments von insgesamt acht Mitarbeitern des Fahrbetriebs,     phase wurde deshalb ein Konzept geschaffen, mit dem
     den Teamleitern, vorgenommen.                               sich die Teamleiter identifizieren können. In dieser Zeit
                                                                 wurden die für das Fahrpersonal relevanten Inhalte
     Durch ihre alltägliche Arbeit – das Betreuen und Anleiten   entwickelt und in einem Trainerhandbuch zusammenge­
     der Fahrerinnen und Fahrer – sowie ihre persönlichen        fasst – unter anderem auch mithilfe der Fahrerinnen und
     Erfahrungen als (ehemalige) Straßenbahn­ oder Busfahrer     Fahrer, die die Inhalte auf ihre Relevanz und Anwendbar­
     sind die Teamleiter selbst bestens mit den spezifischen     keit überprüft haben. Anschließend wurden die Inhalte
     Belastungen im Fahrdienst vertraut. Aus diesem Grund        des Trainings verinnerlicht und die Moderation intensiv                                                                                                             Ausgeglichene und
                                                                                                                                                                                                                                     kundenorientierte
     wurde die Entwicklung und Durchführung der Work­            geübt. Hierbei erhielten die Teamleiter auch Unterstüt­        Fazit                                                                                                Fahrerinnen und Fahrer
     shops den Teamleitern übertragen.                           zung von externen Experten.                                                                                                                                         sind ein wichtiger
                                                                                                                                                                                                                                     Garant zur Steige-
                                                                                                                                Die Workshops erzielen umfangreiche
                                                                                                                                                                                                                                     rung der Kundenzu-
     Zusätzlich konnten mit der Durchführung der Schulungen                                                                     Verbesserungen im Unternehmen:                                                                       friedenheit.
     durch die Teamleiter etablierte Kommunikationsstruk­        Aufbau der Workshops:
     turen nutzbar gemacht und auf bereits vorhandenes                                                                          • Das Projekt rückt das Thema Kundenorientierung in
     Vertrauen aufgebaut werden. Neben diesen inhaltlichen       Jeweils etwa zwölf Fahrer der Unternehmensstandorte              den Fokus des Unternehmens. Dies ist für ein Dienst­
     Erwägungen ist die Kostenersparnis ein weiterer positiver   Mannheim, Ludwigshafen und Heidelberg stellen die Teil­          leistungsunternehmen langfristig überlebenswichtig.
     Aspekt von Maßnahmen im eigenen Haus.                       nehmenden des Workshops. Diese Zusammensetzung der
                                                                 Gruppen ermöglicht ein unternehmensweites Kennen­              • Zusätzlich schafft die Ausbildung der Teamleiter zu
                                                                 lernen, das im Fahreralltag eine beträchtliche Rolle spielt.     Seminarleitern Strukturen, die auch die Vermittlung
                                                                 Außerdem wird bereits vorhandenes Know­how über den              von weiteren Inhalten vereinfachen. Die Teamleiter
                                                                 Umgang mit Stress und Kundenorientierung unter den               sind jetzt in der Lage, weitere Trainings selbstständig
                                                                 Fahrerinnen und Fahrern weitergegeben und durch das              zu erarbeiten und durchzuführen.
                                                                 Gespräch beim Training für alle nutzbar gemacht.
                                                                                                                                • Darüber hinaus haben die Teamleiter untereinander                 Fahrpersonal: 921 Personen
                                                                 Die Teamleiter arbeiten in Trainertandems und finden sich        eine offene Feedbackkultur entwickelt. Dadurch wird               davon:
                                                                 in regelmäßigen Abständen zu Reflexionsterminen mit               die Möglichkeit, weitere Workshops mit unterschied­
                                                                 der Personalentwicklung zusammen.                                lichsten Inhalten anzubieten, vereinfacht und die Wei­                476              214   231
                                                                                                                                  terbildung des Fahrpersonals bleibt innerhalb der RNV             Stand 30. 09. 2010
                                                                                                                                  dauerhaft thematisiert.

                                                                                                                                                                  Gesamturteil Workshopteilnehmer
                                                                                                                                                            291   sehr gut
                                                                                                                                                            452   gut
                                                                                                                                                             68   zufriedenstellend
                                                                                                                                                              7   nicht zufriedenstellend

16                                                                                                                                                                                                                                                            17
”   Lagebericht
                  Janina Münch

           Fahrtstrecke:
           Betriebshof Y Uniplatz
           (HD-Innenstadt)
           Häufigkeit täglich

                                           ” Lagebericht
           Linie: Straßenbahn 21, Bus 34
           Ticketart:
           Wertmarke Versorgungsamt         Rhein-Neckar-Verkehr GmbH, Mannheim
           Grund: Studium, Arbeit,
           Arzt, Freizeit                   für das Geschäftsjahr 2009/2010

                                            Mit dem abgelaufenen Geschäftsjahr wurde der vorerst letzte Schritt
                                            in der Schaffung eines gemeinsamen Verkehrsunternehmens für
                                            die Metropolregion abgeschlossen. Seit Beginn des Geschäftsjahres
                                            2009/2010 erbringt die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (RNV) die Ver-
                                            kehrsleistung in den Städten Mannheim, Heidelberg und Ludwigs-
                                            hafen sowie auf den Eisenbahnlinien 4 und 5 nach Bad Dürkheim und
                                            Weinheim im eigenen Namen und auf eigene Rechnung: Die RNV ist
                                            Inhaberin der Linienkonzessionen und erhält die Fahrgelderlöse. Nach
                                            Umsetzung des Projektes RNV2009 sind die Städte Heidelberg, Lud-
                                            wigshafen und Mannheim stimmberechtigte Gesellschafter der RNV
                                            und betrauen diese direkt mit der Erbringung der Verkehrsleistung.
                                            Bei den Allianzgesellschaften verbleiben das Infrastruktureigentum
                                            und das an die RNV überlassene Personal.

                                            Entwicklungen im ÖPNV
                                            Demografischer Wandel

                                            Der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) muss sich in den kom-
                                            menden Jahrzehnten demografischen Veränderungen anpassen.
                                            Einerseits ist mit einer durchschnittlich älteren Belegschaft zu rechnen,
                                            deren Arbeitsfähigkeit zu erhalten ist. Andererseits wird sich auch die
                                            Altersstruktur der Fahrgäste selbst ändern und somit das Nutzerver-
                                            halten der ÖPNV-Kunden insgesamt. Das Mobilitätsbedürfnis, be-
                                            zogen auf Wegelängen und Wegehäufigkeit, wird signifikant höher
                                            werden. Weiterhin werden immer mehr der Seniorinnen und Senio-
                                            ren über einen eigenen PKW verfügen. Die Schülerzahlen hingegen
                                            werden sinken, was zur Folge hat, dass ein erheblicher Anteil regel­
                                            mäßiger Verkehre entfällt und sich die damit verbundenen Einnahmen
                                            für die Verkehrsunternehmen verringern werden.

                                            Folgen dieser Entwicklung wiederum können der Abbau von Verkehrs-
                                            spitzen sowie ein Ausgleich zwischen Haupt- und Nebenverkehrszeiten
                                            zugunsten eines gleichmäßig über den Tag verteilten Verkehrsaufkom-
                                            mens sein. Damit einhergehend ändern sich Wegezwecke, Freizeit- und
                                            Einkaufsverkehre nehmen zu und Wegebeziehungen werden dezen­
                                            traler, das heißt die Ziele der Fahrgäste differenzierter.

           8:30
18                                                                                                                      19
”   Lagebericht
     ”   Entwicklung im ÖPNV

                                         ­40 %
                                                                                                                                        4            :           1
                        Studie: Notwendige Veränderungen zur Erreichung der Klimaziele

                                       +100 %                             Kein Einstieg
                                                                                                                                    Externe Kosten der negativen Folgen des Verkehrs
                                                                                          8888

     Besonders bei jüngeren Menschen ist heute schon ein                 an die Verkehrsunternehmen anzusehen. Deshalb müssen       Finanzierung
     Trend zum bewussten Verzicht auf ein eigenes Auto                   zusätzliche Anreize zum Umstieg vom eigenen Pkw auf                                                                   hätte und daraufhin weitere Einschnitte in das Leistungs-
     zu beobachten. Für Verkehrsunternehmen ergibt sich                  den ÖPNV geschaffen werden.                                Eine gemeinsame Studie des Verbandes deutscher             angebot erforderlich machen würde.
     hieraus ein neues Kundenpotenzial, für welches durch                                                                           Verkehrsunternehmen (VDV), des Städtetages und der
     ein verbessertes Nahverkehrsangebot weitere Anreize                 Insbesondere der weitere Ausbau des Stadtbahn-Stre-        Länder zeigt eine weitere Steigerung des investiven        Die Ausdünnung des Angebots ist somit kein geeigneter
     zur Nutzung des ÖPNV geschaffen werden sollten. Takt-               ckennetzes stellt dabei auf stark nachgefragten Strecken   und konsumtiven Finanzierungsbedarfs des ÖPNV              Weg zur Kostenminderung. Im Gegenteil: Zur Erreichung
     und Streckenverdichtung, Abbau von Zugangsbarrieren,                eine geeignete Maßnahme zur Erreichung der Klima-          bis 2025. Bei einem gleichbleibenden Verkehrsanteil        der verbindlichen Klimaschutzziele des Kyoto-Protokolls
     die schnelle Verfügbarkeit lückenloser Information und              ziele dar. Denn Stadtbahnen haben sowohl die beste         des ÖPNV steigt der Mittelbedarf für Neu- und Rein-        sollte das ÖPNV-System offensiv weiter ausgebaut wer-
     die Erschließung neuer Märkte in zukünftigen Mobili-                Energiebilanz unter den Nahverkehrsmitteln als auch        vestitionen auf über 2,8 Milliarden Euro im Jahr,          den. Der hierfür notwendige finanzielle Mehrbedarf ist
     tätsketten sind daher in den nächsten Jahrzehnten wei-              die geringsten externen Kosten. Unter externen Kosten      der konsumtive Finanzierungsbedarf sogar auf über          noch nicht ermittelt worden. Grundsätzlich gilt jedoch,
     tere Betätigungsfelder für Verkehrsunternehmen.                     versteht man die negativen Folgen des Verkehrs wie         13 Milliarden Euro. Bereits jetzt ist ein Investitions-    dass der gesamtwirtschaftliche Nutzen des Öffentlichen
                                                                         Luftverschmutzung, Lärm, Unfall- und Klimakosten. Nach     stau in Höhe von 2,35 Milliarden Euro entstanden, der      Personennahverkehrs den konsumtiven Finanzierungs-
                                                                         bundesweiten Befragungen sind 40 Prozent der Auto-         jedes Jahr um 330 Millionen Euro weiter anwächst.          bedarf um mehr als das Dreifache übersteigt.
     Klimawandel                                                         fahrer bereit, bei einem guten Stadtbahnangebot auf den    Gleichzeitig verschlechtert sich die Finanzsituation der
                                                                         Öffentlichen Nahverkehr umzusteigen, bei einem guten       öffentlichen Haushalte kontinuierlich.                     Dennoch sind die öffentlichen Zuschüsse in den letzten
     Zur Einhaltung der Klimaziele ist eine weitere Verrin-              Busangebot sind es dagegen nur etwa fünf Prozent.                                                                     Jahren massiv zurückgegangen, sowohl im investiven
     gerung der Treibhausgasemissionen erforderlich. Im                  Weitere kurz- beziehungsweise langfristigen klimaschüt-    Negative Folgen des Verkehrs wie Luftverschmutzung,        Bereich (Regionalisierungsmittel, Mittel aus dem Ge-
     ÖPNV entstehen gemessen an zurückgelegten Perso-                    zenden Maßnahmen sind der vermehrte Einsatz energie-       Lärm, Unfall- und Klimakosten werden ebenso »externe       meindeverkehrsfinanzierungsgesetz) als auch bei den
     nenkilometern heute schon weniger als 50 Prozent der                effizienter Technik und erneuerbarer Energien im ÖPNV.     Kosten« genannt. Diese werden nicht direkt von den         Betriebskosten (z. B. Ausgleichsleistungen für Schüler und
     CO2 -Emissionen des motorisierten Individualverkehrs.                                                                          Verkehrsnutzern bezahlt. Laut einer Untersuchung von       Schwerbehinderte).
     Einer Studie der TU Dresden zufolge ist zur Erreichung              Damit die angestrebten Klimaschutzziele der Bundes-        INFRAS aus dem Jahr 2007 verursacht die Pkw-Nutzung
     der Klimaziele eine Reduzierung des motorisierten Indi-             regierung erreicht werden können, wird sich der Verkehr    etwa viermal so hohe externe Kosten wie die Nutzung        Bei der Gestaltung des ÖPNV-Angebotes ist entschei-
     vidualverkehrs um 40 Prozent und eine Verdoppelung                  in 40 Jahren überwiegend auf alternative Kraftstoffe       von öffentlichen Verkehrsmitteln. Eine Zuordnung dieser    dend, dass das bestehende Angebot für die Kunden
     der ÖPNV-Leistung in deutschen Städten notwendig.                   und innovative Antriebstechnologien stützen müssen.        Kosten nach dem Verursacherprinzip und deren Wider-        nur unter besonderer Berücksichtigung der schwierigen
                                                                         Die Elektromobilität als Schlüsseltechnologie wird hier-   spiegelung im Preis der Verkehrsleistung könnte den        wirtschaftlichen Rahmenbedingungen marktgerecht
     Neben der Betrachtung des Globalklimas ist auch die Be-             bei einen wesentlichen Beitrag leisten. Stadtbahnen        ÖPNV im Gesamtverkehrssystem deutlich stärken.             weiterentwickelt werden kann. Sinkende Fahrgeldein-
     rücksichtigung des lokalen Klimas nicht zu unterschätzen:           haben hier bereits einen großen Vorsprung: Sie fahren                                                                 nahmen bei gleichzeitigen Kostensteigerungen im öffent-
     Die Emission von Feinstaub und Stickoxiden im Straßen-              lokal komplett ohne CO2 -Emissionen oder andere Luft-      Um eine Verschiebung des Modal Split zugunsten des         lichen Personennahverkehr (beispielsweise Energie- und
     verkehr sowie die Lärmbelastung beeinträchtigen die                 schadstoffe und reduzieren den erdölbasierten Kraft-       ÖPNV zu erreichen, darf die Qualität des Verkehrsange-     Personalkosten) erfordern daher Optimierungskonzepte,
     Lebensqualität in Städten und vermindern somit deren                stoffverbrauch. Für dieselbe Verkehrsleistung verbraucht   botes daher nicht sinken. Eine Reduzierung der Verkehrs-   die den Belangen von Kunden und Städten gleicher-
     Attraktivität. Die Aufenthaltsqualität jedoch ist ein ent-          die Stadtbahn im Vergleich zum Bus vorbildhaft wenig       leistung zum Zweck der Kostenminderung wäre der            maßen gerecht werden können. Kürzungen im Leistungs-
     scheidender Standortfaktor.                                         Energie. Der Elektromotor ist zudem sehr leise. Stadt-     Einstieg in eine Abwärtsspirale - ein vermindertes An-     spektrum sind also möglichst auszuschließen und die
                                                                         bahnen sorgen so für mehr Lebensqualität – vor allem       gebot würde zu einer geringeren Nachfrage führen, die      Balance zwischen Wirtschaftlichkeit und Attraktivität
     Erhalt und Förderung sowohl des Global- als auch des                bei den Anliegern.                                         ihrerseits eine Verschlechterung der Effizienz zur Folge   sensibel auszuloten.
     Lokalklimas sind somit als gesellschaftlicher Auftrag auch

20                                                                                                                                                                                                                                                          21
”   Lagebericht
                                                                                                                                                                         30. 09. 2010                  Vorjahr
                                                                                                                                       Anlagendeckungsgrade             Werte     Kennzahl          Werte    Kennzahl
                                                                                                                                                                     in T EUR                     in TEUR
                                                                                                                                       Anlagendeckung 1
                                                                                                                                       Eigenkapital                   43.358     42,2%            34.332    47,8%
                                                                                                                                       Anlagevermögen                102.763                      71.769

                                                                                                                                       Anlagendeckung 2
                                                                                                                                       Eigenkapital                   43.358 100,6%               34.332 104,4%
                                                                                                                                       + mittel- und langfristiges
                                                                                                                                                                      59.971                      40.621
                                                                                                                                       Fremdkapital
                                                                                                                                       Anlagevermögen                102.763                      71.769

     Rechtsrahmen                                               Vermögenslage                                                          Die Eigenkapitalquote beträgt unbereinigt 13,2%
                                                                                                                                       (Vorjahr: 10,9%). Bereinigt um den Bestand an unfer­
     Am 3. Dezember 2009 ist die EU-Verordnung 1370/2007        Die Bilanzsumme der RNV erhöhte sich zum 30. Sep-                      tigen Leistungen im Rahmen der Bautätigkeit für die
     in Kraft getreten. Unter den vergaberechtlichen Rege­      tember 2010 um 12,9 Mio. EUR auf 327,3 Mio. EUR. Das                   Gesellschafter liegt die Eigenkapitalquote bei 26,3%
     lungen befindet sich auch die Möglichkeit zur Direktver-   Anlagevermögen erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr                      (Vorjahr: 29,1%).
     gabe an kommunale Unternehmen. Allerdings wurde für        um 31,0 Mio. EUR. Der Anstieg resultiert hauptsächlich
     die vergaberechtlichen Regelungen der EU-Verordnung        aus der laufenden Bestellung neuer Fahrzeuge im Bus-                   Die Erhöhung des Eigenkapitals um 9,0 Mio. EUR ist
     eine Übergangsfrist bis zum Jahr 2019 gewährt. Sollen      und Bahnbereich. Durch die im Berichtsjahr getätigten                  im Wesentlichen auf Zuzahlungen in die Kapitalrücklage
     die Regelungen vor 2019 in Kraft treten, ist eine Umset-   Investitionen steigt die Anlagenquote auf 31,4 % an.                   in Höhe von insgesamt 8,9 Mio. EUR zurückzuführen.
     zung durch eine Anpassung des nationalen Rechtsrah-        Das Umlaufvermögen verringerte sich im Wesentlichen                    Diese resultieren aus der Einbringung von Straßen­bahnen
     mens, des Personenbeförderungsgesetzes, erforderlich.      durch eine Bestandsverminderung der noch nicht abge-                   durch die HSB, aus der Einbringung der Anteile an der
                                                                rechneten Leistungen im Berichtsjahr um 18,1 Mio. EUR                  Zentralwerkstatt für Verkehrsmittel GmbH (ZWM),
     Eine verspätete oder aus Sicht der Aufgabenträger nicht    auf 224,5 Mio. EUR (Vorjahr: 242,6 Mio. EUR) an.                       Mannheim, sowie dem Abschluss der Abwicklungsver-
     sachgerechte Novelle des Personenbeförderungsrechts                                                                               einbarung mit den Gesellschaftern.
     könnte dazu führen, dass eine Direktvergabe der Linien-                               30. 09. 2010              Vorjahr
     genehmigungen an die RNV zukünftig gefährdet ist. Die      Vermögensstruktur         Werte    Kennzahl        Werte   Kennzahl                                         30. 09. 2010                         Vorjahr
     Vergabe des nächsten größeren Linienbündels an die                                 in T EUR                in T EUR               Kapitalstruktur                    Werte       Kennzahl                Werte      Kennzahl
     RNV steht jedoch erst im Jahr 2014 an. Bis dahin wird                                                                                                             in T EUR                            in T EUR
                                                                Anlagenintensität
     mit einer Klärung der Rechtslage gerechnet. Da die bei-                                                                           Eigenkapitalanteil
     hilferechtlichen Vorgaben der EU-Verordnung ab dem         Anlagevermögen          102.763      31,4%       71.769        22,8%
                                                                                                                                       Eigenkapital                     43.358           13,2%              34.332        10,9%
     3. Dezember 2009 auf jeden Fall beachtet werden müs-       Gesamtvermögen          327.342                 314.405
                                                                                                                                       Gesamtkapital                   327.342                             314.405
     sen, wurde zum 1. Oktober 2009 das Projekt RNV2009
     umgesetzt. Hierdurch entspricht die RNV nunmehr den        Umlaufintensität
                                                                                                                                       Fremdkapitalanteil
     rechtlichen Anforderungen der EU-Verordnung.               Umlaufvermögen          224.542      68,6%      242.636        77,2%
                                                                                                                                       Fremdkapital                    282.537           86,3%             280.073        89,1%
                                                                Gesamtvermögen          327.342                 314.405
                                                                                                                                       Gesamtkapital                   327.342                             314.405

                                                                Im Berichtsjahr ist das Anlagevermögen zu 42,2 %                       Verschuldungskoeffizient
                                                                (Vorjahr: 47,8 %) durch Eigenkapital sowie zu 100,6 %
                                                                                                                                       Fremdkapital                    282.537           651,6%            280.073      815,8%
                                                                (Vorjahr: 104,4 %) durch Eigenmittel und langfristiges
                                                                                                                                       Eigenkapital                     43.358                              34.332
                                                                Fremdkapital finanziert.
                                                                                                                                       Korrigierter Eigenkapitalanteil
                                                                                                                                       Eigenkapital                     43.358           26,3%              34.332        29,1%
                                                                                                                                       Gesamtkapital                   327.342                             314.405
                                                                                                                                       – unfertige Leistungen          162.524                             196.581

22                                                                                                                                                                                                                                  23
”   Lagebericht

                                                                                                                              Aufwandsstruktur                     2009/10     Vorjahr
                                                                                                                                                                   in T EUR   in T EUR
                                                                                                                              Materialaufwand                      120.798    156.644

                                                                                                                              Personalaufwand                       17.691     13.496

                                                                                                                              Abschreibungen                         8.805      4.359

                                                                                                                              Sonstige betriebliche Aufwendungen    15.968     12.723

     Investitionen und Finanzierung                              Ertragslage
     Im Berichtsjahr wurden insgesamt 39,7 Mio. EUR              Die Gesamtleistung der RNV verminderte sich im Be-           Der Materialaufwand verringert sich gegenüber dem
     investiert (ohne Finanzanlagen). Dabei entfallen rund       richtsjahr um 22,8 Mio. EUR auf 165,6 Mio. EUR               Vorjahr um knapp 35,8 Mio. EUR. Der Haupteffekt dieser
     0,9 Mio. EUR auf immaterielle Vermögensgegen­-              (Vorjahr: 188,4 Mio. EUR).                                   Reduzierung liegt im veränderten Geschäftsmodell nach
     s­tände und 38,8 Mio. EUR auf Zugänge im Sachanlage­                                                                     RNV2009. Demnach wird das ausgeglichene Ergebnis
     vermögen. Neben der Beschaffung neuer Fahrzeuge             Entwicklung der Gesamtleistung       2009/10      Vorjahr    der RNV über die Reduzierung von Trassenentgelt und
     im Bus- und Straßen- bzw. Stadtbahnbereich sind In­                                               in T EUR    in T EUR   Personalüberlassungsentgelt erreicht. Beide Positionen
     vestitionen in den Umbau der Schwerpunktwerkstatt                                                                        sind daher im Berichtsjahr erstmals in Summe um 18,9
                                                                 Verkehrsleistungen                    139.755     146.015
     zu nennen.                                                                                                               Mio. EUR gekürzt worden. Rund 16,4 Mio. EUR weniger
                                                                 Baugeschäft                            27.491      43.813    Fremdleistungen sind im Baugeschäft angefallen. Ein
     Die Finanzierung der signifikanten Investitionsprojekte     Innenumsatz                            -1.627       -1.457
                                                                                                                              weiterer wesentlicher Effekt ist der Rückgang beim über-
     erfolgte durch die Aufnahme von Darlehen. Durch Ab-                                                                      lassenen Personal von knapp 1,5 Mio. EUR; gegenläufig
     schreibungen konnte der Investitionsbedarf in Höhe von      Gesamtleistung                       165.619      188.371    wirkt sich jedoch eine Steigerung beim Trassenentgelt
     8,8 Mio. EUR abgedeckt werden.                                                                                           von 1,1 Mio. EUR aus.
                                                                 Die Verringerung ist auf die Entwicklung der Bestands-
     Zur Finanzierung der neuen Stadtbahnfahrzeuge wurden        veränderungen zurückzuführen. Im Berichtsjahr vermin-        Infolge des geplanten sukzessiven Aufbaus an
     im Berichtsjahr weitere Darlehen bei Kreditinstituten und   derte sich die Bautätigkeit für Gesellschafter aufgrund      eigenem Personal stieg der Personalaufwand im Be-
     bei der MVV Verkehr GmbH (ehem. MVV Verkehr AG)             noch nicht fertig gestellter oder verschobener Projekte      richtsjahr um rund 4,2 Mio. EUR auf 17,7 Mio. EUR
     aufgenommen. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kredit-        und führte demzufolge zu einer Reduzierung des Be-           (Vorjahr: 13,5 Mio. EUR) an. Der Pro-Kopf-Aufwand
     instituten betragen am Bilanzstichtag 32,1 Mio. EUR; die    stands an unfertigen Leistungen.                             hat sich dabei von 42,8 T EUR auf 43,5 T EUR erhöht.
     Verbindlichkeiten gegenüber der MVV Verkehr GmbH
     aus den gewährten Darlehen belaufen sich per 30. Sep-       Durch eigene Tätigkeiten für Bauprojekte entsteht zwi-       Der starke Anstieg bei den Abschreibungen ist auf die      ­ etrag in Höhe von rund 1,6 Mio. EUR für den Gesell-
                                                                                                                                                                                         B
     tember 2010 auf 35,4 Mio. EUR.                              schen den Segmenten Verkehrsleistungen und Bauge-            Aktivierung des »Rechnergestützten Betriebsleitsystems«    schafterbeitrag bei der URN an, der im Vorjahr noch bei
                                                                 schäft ein Innenumsatz aus innerbetrieblicher Leistungs­     (RBL) und eine Sonderabschreibung auf einen durch          den so genannten Allianzgesellschaften abgebildet war.
     Die Liquidität war im Berichtsjahr jederzeit gegeben.       verrechnung. Diesen innerbetrieblichen Umsatz haben          Hochwasser verursachten Untergang einer Straßenbahn        Mieten und Pachten sind um 0,9 Mio. EUR gestiegen,
                                                                 wir zur transparenten Nachvollziehbarkeit für die Bericht-   zurückzuführen.                                            wobei es sich hierbei im Wesentlichen um Umgliederun-
                                                                 erstattung im Lagebericht explizit aufgeführt, um die                                                                   gen aus dem Materialaufwand handelt. Des Weiteren
                                                                 Vergleichbarkeit der Zahlen zu erleichtern.                  Die Erhöhung des sonstigen betrieblichen Aufwandes         schlägt sich die Ausbuchung einer Forderung gegen die
                                                                                                                              um 3,2 Mio. EUR ist zum einen auf die mit Übernahme        MVV Energie AG von 0,6 Mio. EUR aus Vorjahren im Er-
                                                                                                                              der Konzessionen verbundene Mitgliedschaft im              gebnis des sonstigen Aufwandes nieder.
                                                                                                                              VRN / URN zurückzuführen. Hierbei fällt jährlich ein

24                                                                                                                                                                                                                                                 25
”   Lagebericht

     Berichte aus den
     Unternehmensbereichen                                       Bereich Verkehrsleistungen
     Im Jahr 2010 liegt die Gründung der RNV fünf Jahre zu-      Die RNV wurde mit dem Modell RNV2009 von den Städ-
     rück und mit dem erfolgreichen Abschluss des Projektes      ten Mannheim, Heidelberg und Ludwigshafen mit der
     RNV2009 sind die größten Schritte der Restrukturie-         Verkehrserbringung in der Metropolregion Rhein-Neckar
     rung innerhalb des Unternehmens nunmehr vollzogen.          betraut und ist damit direkter Partner der Gebietskörper-
     Die RNV kann künftig die dadurch freigewordenen Res-        schaften. Darüber hinaus betreibt sie die Verkehrsinfra-
     sourcen für die qualitative wie auch für die quantitative   struktur hauptsächlich im schienengebundenen Bereich.                                                                    Bereich Bauleistungen für Gesellschafter
     Angebotsoptimierung einsetzen, um sich als Verkehrs-
     unternehmen noch intensiver der Kundenbindung und                                                  2009/10      Vorjahr    Der starke Anstieg bei den Abschreibungen ist auf die     Zur Erweiterung oder zum Ausbau neuer Infrastruk­
     Kundengewinnung zu widmen.                                                                          in T EUR    in T EUR   Aktivierung des »Rechnergestützten Betriebsleitsystems«   tur erbringt die RNV Bauleistungen für ihre Gesellschaf-
                                                                 Gesamtleistung                         139.755     146.015
                                                                                                                                (RBL) und eine Sonderabschreibung auf einen durch         ter. Diese werden separat beauftragt und gegenüber den
     Auch kann sich die RNV nun noch intensiver auf die                                                                         Hochwasser verursachten Untergang einer Straßenbahn       Gesellschaftern einzeln weiterverrechnet.
     Öffentlichkeit ausrichten, also auf die Gebietskörper-        Materialaufwand                       95.244     114.488     zurückzuführen.                                                                                 2009/10    Vorjahr
     schaften als Gesellschafter und die Bewohnerinnen und         Personalaufwand                       17.691      13.496                                                                                                     in T EUR   in T EUR
     Bewohner der Region als Fahrgäste.                                                                                         Die Sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind             Gesamtleistung                        27.491     43.813
                                                                   Abschreibungen                         8.805       4.359
                                                                                                                                insbesondere durch den bereits erwähnten VRN / URN
     Im Juni 2010 waren Vertreter der Kommunen zu einer            Sonstige betriebliche Aufwendungen    15.658      12.523     Gesellschafteraufwand von 1,6 Mio. EUR, die umgeglie-      Materialaufwand                      27.159     43.587
     Informationsveranstaltung über die Entwicklung und            Finanzergebnis                        -2.048       -1.097
                                                                                                                                derten Mieten und Pachten und den periodenfremden          Personalaufwand                            0          0
     aktuelle Situation der RNV eingeladen worden. Am                                                                           Aufwand aus der Ausbuchung einer Forderung um ­
                                                                 Ergebnis der gewöhnlichen                                                                                                 Abschreibungen                             0          0
     18. September 2010 wiederum öffneten die Betriebs-                                                     309          52     3,2 Mio. EUR gestiegen.
                                                                 Geschäftstätigkeit
     höfe der drei Standorte Mannheim, Ludwigshafen und                                                                                                                                    Sonstige betriebliche Aufwendungen      332        226
     Heidelberg ihre Tore am »Tag der Mobilität« für alle                                                                       Das negative Finanzergebnis ist auf die Investitionen      Finanzergebnis                             0          0
     Interessierten. Hierbei gab es zahlreiche Möglichkeiten,    Mit dem Modell RNV2009 und der Übernahme der Kon-              in Fahrzeuge und dem damit verbundenen Anstieg der
                                                                                                                                                                                          Ergebnis der gewöhnlichen
     sich bei Werkstatt- und Leitstellenführungen über den       zessionen für die Linienbündel werden vom URN der RNV          Kapitalkosten zurückzuführen.                                                                         0          0
                                                                                                                                                                                          Geschäftstätigkeit
     Betrieb der RNV zu informieren, beim Führen eines Stadt-    die Einnahmen direkt zugeschieden. Daher setzt sich die
     bahnwagens auf dem Gelände selbst Fahrzeugtechnik zu        Gesamtleistung aus Verkehrserlösen und nicht mehr aus          Erstmalig übernimmt die RNV mit dem Modell RNV2009
     »erfahren« und mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern        Vertragsentgelten zusammen. Der Rückgang um 6,3 Mio.           auch ein wirtschaftliches Risiko aus den Finanzierungs-   Der Materialaufwand ist analog zu den Bestandsverän-
     den unmittelbaren Dialog zu pflegen.                        EUR lässt sich somit auf die geänderten Vertragsstruktu-       vereinbarungen mit Nachbargemeinden. Die Verbes-          derungen gegenüber dem Vorjahr um rd. 16,4 Mio. EUR
                                                                 ren zurückführen.                                              serung des Ergebnisses der gewöhnlichen Geschäfts­        stark zurückgegangen, da eine Vielzahl von Projekten
     Ein bedeutender Beitrag zur Förderung der Kommunika-                                                                       tätigkeit von rund 260 T EUR resultiert im Wesentlichen   komplett oder teilweise in spätere Geschäftsjahre ver-
     tion mit den Kundinnen und Kunden und zur Erhöhung          Ebenso bildet sich dies im Materialaufwand ab, so              aus der Finanzierungsvereinbarung mit den Nachbar­ge­     schoben wurden. Zu nennen wären hier unter anderem
     der Transparenz für die Öffentlichkeit war der Bürger-      wird das ausgeglichene Ergebnis der RNV durch die Re-          meinden an der RHB-Strecke. Durch einen Sonder­effekt     der zweigleisige Ausbau der Bergstraße (4,5 Mio. EUR),
     dialog zur geplanten Stadtbahnstrecke Mannheim Nord.        duzierung von Trassenentgelt und Personalüberlassungs-         konnte hier einmalig ein Überschuss von rund 490 T EUR    OEG-Brücke und Wendeschleife Wallstadt (2,2 Mio. EUR),
     Nachdem im September 2009 der Gemeinderat der               entgelt herbeigeführt. 18,9 Mio. EUR betrug im Jahr            erwirtschaftet werden. Bereinigt um den Sondereffekt      Neckarauer Übergang (1,7 Mio. EUR) und Umbau und Er­-
     Stadt Mannheim dem Bau der Strecke zugestimmt hatte,        2010 die Kürzung dieser Positionen.                            läge der Überschuss bei rund 30 T EUR. Aus der Finan-     weiterung von Fahrzeugen GT6N und GT8N (2,8 Mio. EUR).
     initiierten RNV und Stadt Mannheim gemeinsam die                                                                           zierungsvereinbarung mit den Nachbargemeinden an der
     umfassende Bürgerbeteiligung zur Überarbeitung und          Durch den geplanten, sukzessiven Aufbau eigenen                OEG-Strecke bleibt allerdings ein Verlust von 128 T EUR   Bei den realisierten Projekten sind insbesondere der
     Feinabstimmung der Streckenführung sowie weiterer           Personals stieg der Personalaufwand im Berichtsjahr            im Ergebnis der RNV stehen.                               2. Bauabschnitt Rohrbacher Straße (3,0 Mio. EUR), der
     Elemente des Betriebskonzeptes. Dieser Bürgerdialog-        auf 17,7 Mio. EUR an.                                                                                                    Umbau Bahnhof Edingen (2,2 Mio. EUR), der zweigleisige
     prozess wurde im September 2010 mit mehrheitlicher                                                                                                                                   Ausbau der Bergstraße (3,2 Mio. EUR), die Hochbahn­
     Zustimmung zu einer während des Dialogs modifizierten                                                                                                                                steige Sandhofer Straße (4,3 Mio. EUR) und der Neckar­
     Planung beendet.                                                                                                                                                                     auer Übergang (3,4 Mio. EUR) zu nennen.

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”   Lagebericht

     Mitarbeiter

     Umsetzung RNV2009 und ZusammenWachsen                       ­ nternehmensstrategie definiert. Dementsprechend
                                                                 U
                                                                 wurde mit der Umsetzung in der Ersten Ebene begonnen.
     Durch die sorgfältige Vorbereitung und Planung              Haus­intern wurde darüber hinaus ein langfristiges Schu-
     des umfangreichen Projektes RNV2009 wurden die              lungsprogramm zur Bewältigung von Stress und für mehr
                                                                                                                                                                                                                                       Zahlreiche barrierefreie Maßnahmen
     gesamten Personalaufgaben an die RNV erfolgreich            Kundenorientierung im Fahrdienst entwickelt und durch-                                                                                                                sowie hilfsbereites Fahrpersonal
     übergeleitet und der Manteltarifvertrag für alle Be-        geführt. Dieses hat positive Auswirkungen sowohl auf die     Entwicklung der Beschäftigten                                                                            erleichtern mobilitätseingeschränkten
                                                                                                                                                                                                                                       Menschen den Zugang zum ÖPNV
     schäftigten im Unternehmen eingeführt.                      Gesundheit der Fahrerinnen und Fahrer als auch auf die
                                                                                                                                                                                                                                       und steigern die Nutzungsqualität
                                                                 Zufriedenheit der Fahrgäste.                                 Die Zahl der von den Allianzgesellschaften überlas-                                                      des Verkehrsangebotes nachhaltig.
     Berücksichtigt wurden im einheitlichen Manteltarifvertrag                                                                senen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist weiterhin
     der RNV einerseits Besitzstandsregelungen mit dynami-       Bereits im Jahr 2015 wird in Deutschland mehr als ein        rückläufig. Der Personalbestand bleibt insgesamt ­stabil,
     schen und statischen Elementen, andererseits die Verein-    Drittel der Erwerbsfähigen älter als 50 Jahre sein. Von      sodass sich die kostengünstigeren Neueinstellungen
     heitlichung von zahlreichen Betriebsverein­barungen. Ein    diesem demografischen Wandel ist auch die Belegschaft        durch die RNV insgesamt positiv niederschlagen.
     wichtiger Meilenstein war auch die Neugestaltung und        der RNV betroffen. Für den Erhalt der Arbeitsfähigkeit
     Verschlankung der Betriebsvertretungen. Das heißt, es       müssen Maßnahmen ergriffen werden, für eine arbeits-                                                30.09.2010                  Vorjahr                  Abweichung
     gibt nur noch ein Gremium der Arbeitnehmervertretun-        medizinische Betreuung muss gesorgt werden, und das                                                   Mitarbeiter            Mitarbeiter   Mitarbeiter         in %
     gen für alle Beschäftigten unabhängig von deren Status,     Unternehmen muss über die Fähigkeit verfügen, Arbeits-
                                                                                                                              Überlassenes Personal                          1.373                1.450            -77        -5,31%
     sei es als überlassener oder RNV-Mitarbeiter. Dem steht     kräfte altersadäquat einzusetzen um der zukünftig
     ein ebenfalls nach Centern und Aufgabenschwerpunkten        geringeren Zahl von jungen Fachkräften, beispielsweise       RNV Personal*                                    494                  405             89       21,98%
     neu strukturiertes Personalmanagement gegenüber. Die        durch die Ausbildung eigenen Nachwuchses, Rechnung           Personalstand gesamt                          1.867                 1.855             12        0,65%
     einheitliche datentechnische Betreuung mit SAP-Human        zu tragen.
     Resources Management Systems für alle Beschäftigten                                                                      *(ohne Azubis und Praktikanten aber einschließlich Aushilfen)

     zählte zu den weiteren Neuerungen. Dabei wurden alle        Das Ziel des Programms JobFit ist, die Beschäftigungs­
     SAP-Systeme im Februar 2010 bei einem eigenen Provider      f­ähigkeit der im Schnitt immer älter werdenden Mit-         Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Einstellungen
     am Standort Mannheim zusammengefasst. Ein weiterer          arbeiter zu erhalten. Dazu dienen vielfältige gesundheits-   beim Fahrpersonal gesunken, im technischen Bereich
     Schritt zu mehr Kosteneffizienz und Eigenständigkeit.       fördernde Angebote und Weiterbildungsmaßnahmen für           gestiegen. Der erhöhte Personalbedarf im technischen
                                                                 und mit den Mitarbeitern. Zum Beispiel gab es im Rah-        Bereich ergibt sich durch Aufgabenverschiebungen aus
     Kontinuität und Fortentwicklung zeigten sich darüber        men eines Gesundheitstages Informationen zu gesunder         den Allianzunternehmen im Bereich der Infrastruktur und
     hinaus bei der Umsetzung großer Themenfelder aus            Ernährung und Lebensweise, ein Lauftreff für Anfänger        dient der Gewährleistung des Wissenstransfers in der
     dem Projekt ZusammenWachsen. Dazu gehört beispiels­         und Wiedereinsteiger unter fachlicher Anleitung stand        Fahrzeugtechnik. An Flexibilität und Nachfrage orientiert
     weise die Führungskräfteentwicklung – diese wurde           ebenso auf dem Programm wie Autogenes Training und           ist der vermehrte Einsatz von Aushilfskräften, überwie-
     zur Verbesserung der Führungsqualität als Teil der          Bewegungsübungen am Arbeitsplatz.                            gend im Fahrbetrieb.

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”   Lagebericht
                                                                                                                              Paradeplatz
                                                                                                                               Linie             Ziel                                         Abfahrt

                                                                                                                                     6 Neuostheim      2 Min
                                                                                                                                     3 Rheingoldhalle  4 Min
                                                                                                                                     2 Feudenheim     10 Min
     Betriebsmittel
     Infrastruktur                                                                                                                                                                          Betriebstechnik

     Die stete Instandhaltung und Erneuerung der Gleis-           Damit weiterhin das Überholen von Stadtbahnen oder          Ringlinie zu erhöhen. Gleichzeitig werden die Bahnhöfe        Im Januar 2010 wurde das »Rechnergesteuerte
     und Fahrleitungsanlagen, die sich nach wie vor im            das Abstellen von Verstärkerwagen möglich ist, wurde        und Haltepunkte barrierefrei ausgebaut und die Bahn-          Betriebsleitsystem« (RBL) der RNV erfolgreich ab-
     Eigentum der Allianzgesellschaften befinden, sind für        die Haltestelle mit einem zweiten Bahnsteiggleis aus-       übergänge technisch gesichert bzw. die bereits vorhan-        genommen. Das System ist eines der modernsten in
     die Garantie eines zuverlässigen und sicheren Fahrbe-        gestattet. Direkt westlich an den Bahnsteig grenzen vier    denen technischen Sicherungen auf den neuesten Stand          Deutschland, und der Zeitraum von der Einrichtung
     triebes unerlässlich. So wurden auch im vergangenen          Bushaltestellen für die Linien zur Pfingstweide, nach       gebracht. Die Fahrleitungsanlage wird komplett neu er-        bis zur vollen Funktionsfähigkeit war im Vergleich
     Geschäftsjahr an verschiedenen Stellen im Verkehrsge-        Edigheim und nach Oppau West. Ebenso wie die Bahn-          richtet und die Fahrstromversorgung wird verstärkt. Für       mit anderen Unternehmen außerordentlich kurz. Das
     biet der RNV Gleise erneuert. Zusätzlich werden weiter-      steige sind die Bushaltestellen behindertengerecht aus-     die Dauer des Gleisbaus ab Frühjahr 2011 wird die RNV         RBL ermöglicht die Steuerung und Überwachung
     hin gemäß den gesetzlichen Vorgaben sämtliche Stadt-         gebaut und mit Blindenleitsystemen sowie mit Fahrgast-      auf dem betroffenen Streckenabschnitt einen Schienen-         aller Busse und Bahnen der RNV von einer zentralen
     bahnhaltestellen sukzessive barrierefrei ausgebaut.          unterständen ausgestattet. Und dank der »Dynamischen        ersatzverkehr mit Bussen einsetzen.                           Leitstelle am Standort Mannheim. Darüber hinaus
     Im Jahr 2010 wurden beispielsweise in der Sandhofer          Fahrgastinformation« (DFI) können sich die Fahrgäste nun                                                                  bildet das System die Grund­lage für die »Dynamische
     Straße in Mannheim sechs Haltestellen entsprechend           stets über den aktuellen Betriebsablauf informieren.                                                                      Fahrgastinformation« (DFI) an Haltestellen. Derzeit
     ausgestattet und modernisiert. Im Zusammenhang                                                                           Fuhrpark                                                      sind etwa 33 Haltestellen damit ausgestattet, der
     mit diesen Arbeiten wurden ebenso wie an der Halte-          Ein weiteres größeres Projekt ist der Umbau des Bahn-                                                                     weitere Ausbau folgt sukzessive. Die DFI liefert die
     stelle Vogelstang Zentrum und in der Theodor-Heuss-          hofes Edingen auf der Linie 5. Der Bahnhof wird seit Juli   Durch Investitionen in den Fuhrpark wird der hohe             genauen Abfahrtszeiten der Bus- und Bahnlinien im
     Anlage in Neuostheim auch die Gleise erneuert. In            2010 barrierefrei gestaltet. Gleichzeitig wird für noch     technische Standard der RNV fortwährend an aktuelle           Verkehrsgebiet der RNV. Zusätzlich ist es möglich, die
     ­Heidelberg wurde nach rund zwei Jahren die vollstän-        mehr Komfort und Sicherheit der Fahrgäste der Bahn-         Anforderungen angepasst. In vielerlei Hinsicht werden         Fahrgäste über Störungen, Umleitungen oder Son-
      dige Sanierung der Rohrbacher Straße mit dem barrie-        übergang mit Schranken und Lichtsignalen gesichert          die üblichen Standards sogar übertroffen und sorgen           derverkehre ohne Zeitverzögerung über die digitalen
      refreien Ausbau zweier Haltestellen abgeschlossen.          und eine Park&Ride-Anlage sowie Fahrradstellplätze neu      so auch für Zukunftssicherheit: Alle 19 neuen Stadt-          Anzeigetafeln an den Haltestellen zu informieren.
                                                                  errichtet.                                                  bahnfahrzeuge, die bei Bombardier Transportation              Moderne Betriebsleitsysteme bieten die Ressourcen
     Ein weiteres wichtiges Projekt beim konsequenten Aus-                                                                    GmbH geordert wurden, sind mit dem Mitrac Energy              für eine optimale Angebotskoordination. Dieses
     bau des Öffentlichen Nahverkehrs konnte die RNV im           Im Geschäftsjahr 2009/2010 wurde mit dem zweiglei-          Saver ausgestattet, außerdem mit TFT-Bildschirmen             Angebot erhöht die Kundenzufriedenheit und gleich-
     Oktober 2009 in Ludwigshafen abschließen: Nach rund          sigen Ausbau der Strecke der Linie 5 an der Bergstraße      und Videoüberwachung.                                         zeitig wird die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens
     zwölfmonatiger Bauzeit wurde die neue Endhaltestelle         begonnen; eine Infrastrukturmaßnahme, die bis Herbst                                                                      durch Verringerung des Personalbedarfs erhöht.
     im Ludwigshafener Stadtteil Oppau offiziell ihrer Bestim-    2012 dauern soll. Seit April 2010 baut die RNV den Ab-      Darüber hinaus wurde mit dem Umbau des ersten
     mung übergeben. Die alte zweigleisige Anlage mit Bahn-       schnitt der Linie 5 entlang der Bergstraße vom Bahnhof      dreiteiligen Gelenkfahrzeugs vom Typ M8C begonnen:            Ein neues Serviceangebot, das durch das RBL möglich
     steigen im Bogenbereich wurde zugunsten einer einglei-       Weinheim bis zum Bahnhof Schriesheim auf rund 9 Kilo-       Die betreffenden Fahrzeuge werden um einen nieder­            geworden ist, wurde im September 2010 der Öffentlich-
     sigen Schleife entfernt, stattdessen liegt die Haltestelle   metern zweigleisig aus. Darüber hinaus werden sämt-         flurigen Mittelteil ergänzt und die Innenausstattung          keit präsentiert: die Anwendung »RNV Start.Info« für
     nun in der Geraden. Dies erleichtert dem Fahrpersonal        liche Haltepunkte und Bahnhöfe im Streckenabschnitt         wird modernisiert.                                            Mobiltelefone. Mit dieser Anwendung können die aktu-
     die Sicht auf die Türen.                                     Weinheim-Schriesheim barrierefrei gestaltet. Im Bereich                                                                   ellen Abfahrtzeiten für alle RNV-Haltestellen und -Linien
                                                                  Großsachsen-Süd wird zusätzlich eine neue Haltestelle       Zehn neue Gelenkbusse sowie weitere zehn Standard-            mit dem eigenen Handy abgerufen werden. Zusätzlich
                                                                  gebaut. Konkrete Ziele der Maßnahme sind, einen durch-      busse fahren seit dem Geschäftsjahr 2009/2010 auf den         erhalten Nutzer Informationen zu Störungen und Son-
                                                                  gehenden 10-Minuten-Takt auch auf diesem Strecken-          Linien der RNV, elf davon mit Rollstuhllift oder Rollstuhl-   derverkehren. Damit sind auch an Haltestellen, die noch
                                                                  abschnitt anzubieten, die Fahrtzeiten zu verkürzen sowie    rampe. Seit 2010 sind alle Busse ab Werk mit TFT-Moni-        nicht mit Dynamischen Fahrgastinformationssystemen
                                                                  die Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit auf der gesamten      toren und Videoüberwachung ausgestattet.                      ausgestattet sind, Echtzeit-Abfahrtzeiten verfügbar.

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