Geschäftsbericht 2009/10 - Menschen verbinden - RNV
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Inhalt • Vorwort der Geschäftsführung 4 Kunden gut informiert 6 • Dynamische Fahrgastinformation an Haltestellen und auf dem Handy Kundenorientiertes Stadtbahnliniennetz 10 • Ausbau des ÖPNV im Mannheimer Norden Teamleiter trainieren Fahrpersonal 14 • Workshop »Stressmanagement und Kundenorientierung« Lagebericht 18 • Entwicklungen im ÖPNV 19 • Vermögenslage 22 • Investitionen und Finanzierung, Ertragslage 24 • Berichte aus den Unternehmensbereichen 26 • Mitarbeiter 28 • Betriebsmittel 30 • Fahrgäste 34 • Risikomanagement 35 • Ausblick 36 • Nachtragsbericht 37 Jahresabschluss 40 • Bilanz, Gewinn und Verlustrechnung 41 • Anhang 43 • Bestätigungsvermerk 57 • Bericht des Aufsichtsrats 58 • Impressum, Kennzahlen 60 2 3
” Vorwort der Geschäftsführung F ahrzeuge und qualitätsoptimierende Maßnahmen Die Schlüsselposition bei der Kundenorientierung halten mittel- bis langfristig auszahlen und das Betriebsergebnis jedoch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ihr Einsatz verbessern. Angesichts der prekären Finanzlage in den und Engagement tragen entscheidend dazu bei, dass Kommunen wird es aber immer schwieriger, sinnvolle und die RNV ihren Kunden qualitativ hochwertige Dienstleis Den Erfolg eines Verkehrsunternehmens garantieren Umfassende Information der Kunden, bedarfsgerechtes wertschöpfende Projekte zu verwirklichen. Hinzu kommt, tungen anbieten kann. Zugleich sind die Mitarbeiter zufriedene Kunden. Von ihnen hängen nicht nur die Fahr Fahrplanangebot, Erneuerung des Fahrzeugparks und dass auch die Erhaltung des Bestandes zunehmend direkte Ansprechpartner für die Fahrgäste, sie verkörpern gastzahlen, sondern auch das Image sowie die wirtschaft weiterer Ausbau der Infrastruktur. schwieriger wird. Bundesweit ist ein immer größerer »das Gesicht« des Nahverkehrs. Vor allem das Fahrper liche Entwicklung des Unternehmens ab. Wer pünktlich, Investitionsstau bei der Erneuerung von ÖPNV-Infrastruk sonal steht besonders in der Wahrnehmung der Öffent zuverlässig, komfortabel und günstig mit Bus und Bahn Entscheidend für den Ausbau der Kundeninformation tur festzustellen. Angesichts steigender Erwartungen an lichkeit, wenn bisweilen betriebliche Zwänge gegen fährt, bleibt auch in Zukunft dem Öffentlichen Nahverkehr ist das »Rechnergestützte Betriebsleitsystem« (RBL). Dank den ÖPNV ist die Bundes- und Landespolitik noch mehr Kundenwünsche stehen. Deshalb unterstützt die RNV mit treu. Mehr noch, zufriedene Kunden sind als Multiplika zuverlässiger Datenströme können nun alle Fahrtinfor als bisher gefordert, für eine bedarfsgerechte finanzielle neu eingeführten Schulungs- und Beratungsangeboten toren von unschätzbarem Wert, denn persönliche Emp mationen in Echtzeit geliefert werden, sowohl vor Ort Ausstattung des ÖPNV zu sorgen. die Fahrerinnen und Fahrer bei ihrer verantwortungs fehlungen auf der Basis positiver Erfahrungen überzeugen mit stationären Anzeigern als auch mobil mit »RNV Start. vollen Aufgabe. oft nachhaltiger als jede Werbekampagne. Info«. Für die Akzeptanz des Fahrplanangebots ist ent Unter diesem Aspekt ist es wichtig, dass der Nahverkehr scheidend, dass sich Abfahrts- und Taktzeiten nach den möglichst effizient organisiert wird. Der RNV ist es ge Wir bedanken uns bei allen, auf deren Leistungen das Für die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH stehen daher ihre Bedürfnissen der Kunden richten. Für den Fahrkomfort lungen, mit dem erfolgreichen Abschluss des Projektes Ergebnis des Geschäftsjahres 2009/2010 basiert – und Kundinnen und Kunden ganz besonders im Fokus der schließlich sind der Fahrzeugpark und die regelmäßige »RNV2009« eine solide Basis für noch mehr Kundenorien vertrauen auch in Zukunft auf diese Unterstützung. Aufmerksamkeit. Rund 500.000 Fahrgäste setzen jeden Instandhaltung der Infrastruktur relevant. Mit modernen tierung und damit eine weitere Verbesserung der Wirt Tag auf die Angebote der RNV. Ob zur Arbeit, zum Ein Bussen und Bahnen auf einer guten Infrastruktur pünkt schaftlichkeit zu schaffen. Seit die Linienkonzessionen von kaufen, in die Schule, zur Uni oder zum Wandern – die lich und sicher zu fahren sowie barrierefrei an den Halte den Allianzunternehmen an die RNV übergegangen sind, Nutzergruppen sind ebenso vielfältig wie ihre Fahrtziele. stellen ein- und aussteigen zu können, ist ein wesentlicher ist die RNV unmittelbare Vertragspartnerin der Kunden. Eines jedoch haben alle gemeinsam, den Wunsch nach Faktor der Kundenzufriedenheit. Vom Fahrplanangebot über die Fahrzeugbeschaffung bis Andreas Kerber Martin in der Beek bestmöglicher Bedienungs- und Beförderungsqualität. hin zum Vertrieb erfolgt nun alles aus einer Hand, so dass Um diesem Wunsch gerecht zu werden, setzt die RNV Bei den kostenintensiven Investitionen in Fahrzeuge und das ÖPNV-Angebot dem Kunden gegenüber transparen bei ihren Planungen auf vier Themenschwerpunkte: Infrastruktur bedarf es jedoch einer sehr genauen Ab ter kommuniziert werden kann. Außerdem ermöglicht wägung, welche Maßnahmen umgesetzt werden können. die direkte Zuordnung der Fahrgeldeinnahmen eine zu Auf der einen Seite stehen die Kunden mit ihren berech verlässigere Erfolgskontrolle von qualitätsoptimierenden tigten Anliegen, auf der anderen Seite setzen die öffent Maßnahmen. lichen Kassen der Realisierung Grenzen. Grundsätzlich gilt zwar, dass sich Investitionen in Infrastruktur, 4 5
Martin Knauf Fahrtstrecke: Kunsthalle Mannheim Y Paradeplatz Mannheim Häufigkeit: Gelegenheitsfahrer Linie: Stadtbahn 1 ” Kunden gut informiert Ticketart: QuadrateTicket, Ticket 24 Dynamische Fahrgastinformation an Haltestellen Grund: Einkauf und Freizeit und auf dem Handy Dynamische Fahrgastinformation an Haltestellen Im Geschäftsjahr 2009/2010 hat die RNV den Ausbau der »Dynamischen Fahrgastinformation« (DFI) vorangetrieben. So wurden weitere Halte stellen mit LEDAnzeigetafeln ausgestattet. Sogenannte DFITafeln infor mieren die Fahrgäste direkt am jeweiligen Bahnsteig über die genauen Abfahrtszeiten der einzelnen Bus und Bahnlinien. Grundlage dieser Technik ist das »Rechnergestützte Betriebsleitsystem« (RBL), das die RNV im Geschäftsjahr 2007/2008 etablierte. Die Bordrechner der Fahrzeuge übermitteln jederzeit die exakten Posi tionen der Bahnen und Busse an die zentrale Leitstelle, wo diese Infor mationen mit dem SollFahrplan verglichen und daraus die verbleibende Zeit bis zur Abfahrt an der jeweiligen Haltestelle berechnet wird. Zusätz lich werden über die DFI Störungen, Umleitungen oder Sonderverkehre kommuniziert. Kosten DFI-Anzeiger 14:06 inklusive Planung, Überwachung, Tiefbauamt, Elektrotechnik und Hardware, Inbetriebnahme. Durchschnittlich 35.000 EUR 6 7
” Dynamische Fahrgastinformation an Haltestellen und auf dem Handy RNV Start.Info Mit »RNV Start.Info« zu jeder Zeit und an jedem Ort gut Aufgrund der hohen Investitionen kann der Ausbau der Im Mai 2010 startete der interne Pilotbetrieb des Projek informiert über die Abfahrts- beliebten Fahrgastinformationstafeln an den Haltestellen tes, bei dem interessierte Mitarbeiterinnen und Mit zeiten aller RNV Linien nur schrittweise erfolgen. Daher hat die RNV im Ge arbeiter die Applikation intensiv prüfen konnten. Um schäftsjahr 2009/2010 die »Dynamische Fahrgastinforma zum Zeitpunkt der Produkteinführung optimalen Service tion« für Mobiltelefone eingeführt. Die Anwendung RNV und höchstmögliche Anwenderfreundlichkeit gewähr Start.Info liefert aktuelle Abfahrtszeiten für alle RNV leisten zu können, führte die RNV gemeinsam mit einem Haltestellen und Linien direkt auf das Handy. Zusätzlich Marktforschungsunternehmen aus der Region zusätzlich können Nutzer Informationen zu aktuellen Störungen eine Fahrgastbefragung durch und ließ das System von und Sonderverkehren im Liniennetz der RNV sowie RNV Kunden aus dem gesamten RNVVerkehrsgebiet testen. News abrufen. Die Interviews mit den Testpersonen ergaben durchweg positive Ergebnisse und waren eine Bestätigung für die RNV Start.Info greift über das Mobilfunknetz auf die einfache Bedienung der HandyAnwendung. Daten des Leitstellenrechners der RNV zu. Sofern ver fügbar, werden für die Haltestellenauskunft IstZeiten Die RNV arbeitet ständig an der Weiterentwicklung (tatsächlich erwartete Abfahrtszeiten) angezeigt. Sind ihres Serviceangebotes; Versionen von RNV Start. diese nicht verfügbar, werden die aktuellen SollZeiten Info für iPhone und Androidgeräte sind bereits in (Fahrplandaten) angegeben. RNV Start.Info ist eine Vorbereitung. Auch eine ComputerAnwendung mit JAVAAnwendung für Mobilfunktelefone. Das Programm Echtzeitinformationen ist in Planung. Außerdem werden kann entweder über ein DownloadPortal an einem PC die Daten aus dem Betriebsleitsystem der RNV an die heruntergeladen oder per SMS auf dem Handy installiert Fahrplanauskunftssysteme des Verkehrsverbundes Rhein werden. Neckar (VRN) übergeben, so dass auch hier die Fahr pläne in Echtzeit bei der Fahrplanauskunft berücksichtigt werden können. RNV Start.Info Zugriffe im ersten Monat 10. 9.30. 9. 2010 »Top Ten« der Haltestellen-Abfragen 10. 9.30. 9. 2010 956 Downloads | 3783 AbfahrtsAnfragen Mannheim Hbf.: 270 Tattersall: 123 Heidelberg Hbf.: 69 632 Linienverläufe | 1682 Fahrtverläufe | 148 FAQ Paradeplatz: 196 Abendakademie: 110 Schönau: 69 230 News | 618 LiveTicker Bismarckplatz: 160 Ellerstadt Ost: 83 Alte Feuerwache: 62 7093 Abfragen insgesamt Berliner Platz: 136 8 9
Alessa Mondorf Fahrtstrecke : Freyaplatz, Gartenstadt Y Tattersall (MAInnenstadt) Häufigkeit: Mo.Fr. ” Kundenorientiertes Linie: Bus 55, Stadtbahn 4/X Ticketart: MAXXTicket Grund: Schulbesuch Stadtbahnliniennetz Ausbau des ÖPNV im Mannheimer Norden Investitionen in den Ausbau des ÖPNV führen zu einer deutlichen Steigerung der Fahrgastzahlen und einer höheren Kundenzufriedenheit. Gute Beispiele sind die Inbetriebnahme der Stadtbahn nach Neuherms heim, die Straßenbahn nach Kirchheim und die Erneuerung des Fuhr parks der RNV. Die RNV unterstützt mit großem Engagement die Bemühungen der Städte und der Region, den Schienenverkehr weiter auszubauen. Dazu gehören sowohl konzeptionelle Vorstudien als auch konkrete Planungen für den Neu und Ausbau von Strecken. Besonders weit vorangeschritten sind die Planungen für den Ausbau der RheinHaardtbahn (RHB2010), die Erschließung des Neuenheimer Feldes in Heidelberg durch eine neue Straßenbahn und den Bau einer Stadtbahntrasse in den Mannheimer Norden. Dieses vom Gemeinderat am 22. Dezember 2009 im Grundsatz beschlos sene Kernprojekt des Mannheimer Nahverkehrsplans erschließt im Mann heimer Norden die Stadtteile NeckarstadtOst, Käfertal, Waldhof und Gartenstadt mit rund 80.000 Einwohnern, davon rund 32.000 Bewohne rinnen und Bewohner unmittelbar entlang der geplanten Trasse. Durch diesen Lückenschluss im bereits vorhandenen Netz von Stadtbahnlinien wird sowohl für eine spürbare Entlastung der vom Straßenverkehr stark belasteten Mannheimer Innenstadt als auch eine attraktivere Anbindung der nördlichen Stadtteile an das Zentrum gewährleistet. Umsteigefreie Verbindungen in das Mannheimer Stadtzentrum und zum Hauptbahnhof werden künftig mit deutlich kürzeren Reisezeiten die Qualität des Mann heimer Nordens als Wohn und Geschäftsstandort steigern. 6:55 10 11
” Ausbau des ÖPNV im Mannheimer Norden Schönau Sandhofen Karlstern Gartenstadt Waldhof Oppau Friesenheimer Insel Luzenberg Käfertal Vogelstang Herzogenried Neckarstadt Zum Auftakt waren in einer Bürgerveranstaltung am Reisezeiten mit der Stadtbahn Mannheim Nord Wohlgelegen 8. Februar 2010 rund 750 Bürgerinnen und Bürger über Reisezeit Umsteigen Reisezeit in Umsteigen Gesparte Friesenheim Wallstadt die Planungen informiert worden. Im Nachgang wurde heute nötig? Zukunft nötig? Reisezeit ein Forum StadtbahnNord eingerichtet, das sich aus Ver Endstelle Waldfriedhof ∑ Universitätsklinikum Feudenheim treterinnen und Vertretern der verschiedenen Interessen 33 Min. Ja 17 Min. Nein 48 Prozent Mann Mannhei M Mannheim a annh annheim nnheim nnhe hei eim eiim m gruppen entlang der Strecke sowie Vertretern der Stadt Endstelle Waldfriedhof ∑ Paradeplatz Ludwigshaf Ludw Ludwigsha Lu Ludwigshafen udwigshafe udwigshafen dwiigsshafen ha h afe ffen en Mannheim und der Geschäftsführung der RNV zusam mensetzte. In fünf Sitzungen konnte das Projekt in allen 33 Min. Ja 26 Min. Kasseler Straße ∑ Carl-Benz-Schule Nein 21 Prozent Facetten diskutiert werden. Dabei wurden in zusätzlichen 29 Min. Ja 16 Min. Nein 45 Prozent Lindenhof Neuostheim Arbeitsgruppen Alternativen zur Streckenführung und Kasseler Straße ∑ Hauptbahnhof Luitpold- dem Busnetz besprochen. Zahlreiche Ortstermine und 33 Min. Ja 28 Min. Nein 15 Prozent hafen Secken- Ortsbegehungen entlang der geplanten Strecke sowie Kasseler Straße ∑ Paradeplatz Gartenstadt heim eine gemeinsame Stadtbahnexkursion innerhalb Mann 28 Min. Ja 23 Min. Nein 18 Prozent Neu- heims ergänzten die Gespräche. Endstelle Stiller Weg ∑ Carl-Benz-Schule Neckarau hermsheim 26 Min. Ja 16 Min. Nein 38 Prozent Mundenheim In einer weiteren Bürgerveranstaltung am 12. Juli 2010 Endstelle Stiller Weg ∑ Ludwig-Frank-Gymnasium informierten die Stadt Mannheim zusammen mit der 19 Min. Ja 12 Min. Nein 37 Prozent RNV über die Forumsarbeit und die weiteren Planungen. Endstelle Stiller Weg ∑ Paradeplatz Im Oktober bestätigte schließlich der Gemeinderat mit Pfingstberg überwältigender Mehrheit den Beschluss zur Umsetzung 33 Min. Ja 23 Min. Nein 30 Prozent Rheingönheim des Projektes auf Basis der optimierten Planungen und gab damit grünes Licht für die Einleitung des Planfeststel lungsverfahrens. Wegweisend für die Planung des Projektes war die bei einem Vorhaben dieser Art erstmals durchgeführte Bürgerbeteiligung. Im Rahmen eines mehrstufigen Bürgerdialogverfahrens wurden zahlreiche Aspekte des Rheinau Gesamtprojektes mit der Öffentlichkeit und den betrof fenen Bürgerinnen und Bürgern diskutiert, gemeinsam weiterentwickelt und im Ergebnis sinnvoll optimiert. 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | | 13 Ortstermine Vorbereitung und Durchführung Planfe ststellungs- Nach Vorliegen des Planfeststellungsbeschlusses Inbetriebnahme Stadtbahn-Forum verfahren, Anhörung Betroffener, Berücksichtigung und des Förderbescheids: Baubeginn. Bürgerdialog von Auflagen, Beantragung von GVFG-Fördermitteln Bau erfolgt in Abschnitten über ca. 3 Jahre 12 13
Günter Greim Fahrtstrecke: Friedensstraße Rheingönheim Y Berliner Platz (LUZentrum) Häufigkeit: täglich ” Teamleiter trainieren Fahrpersonal Linie: Bus 75, Stadtbahn 6 Ticketart: Karte ab 60 Grund: Freizeit Workshop »Stressmanagement und Kundenorientierung« Die Personenbeförderung ist mit einer hohen Verantwortung verbunden und erfordert die dauerhafte Konzentration des Fahrers. Dies kann zu hoher Stressbelastung führen. Im Rahmen der Gesundheitsförderung führte die RNV daher im Jahr 2009/2010 Workshops für das Fahrpersonal zum Thema »Stressmanage ment und Kundenorientierung« durch. Ziel des Fahrerworkshops ist die spezifische Schulung des Fahrpersonals im Umgang mit Stress, um im direkten Kundenkontakt ein konsequentes kunden sowie serviceorientiertes Auftreten zu gewährleisten. Der Lehrgang stellt einen unmittelbaren Bezug der beiden Komponen ten des »Stressmanagements« und der »Kundenorientierung« her und schildert das direkte Zusammenspiel zwischen Ursache und Wirkung des eigenen Auftretens gegenüber dem Kunden. Den Fahrern wird die Be deutsamkeit der eigenen Tätigkeit für das Gesamtunternehmen verdeut licht. Hierbei wird auf eine Veränderung von Einstellungen gezielt, da diese langfristiger wirkt als die Veränderung von Verhaltensmustern. Eine Verinnerlichung der Serviceorientierung wird zusätzlich angestrebt. Übergreifend ist es zudem wichtig, eine hohe Bereitschaft des Fahr personals für Weiterbildungen zu schaffen. In der heutigen Zeit – ge prägt von stetiger Veränderung – sind Weiterbildung und lebenslanges Lernen essenzielle Themen, letztlich auch für das Fortbestehen des Unternehmens. Deshalb sind gelungene Beispiele von Weiterbildungen von unermesslichem Wert. Eckdaten Fahrerworkshops: 15:32 Ausbildung Train the Trainer: 4 Monate WorkshopAusarbeitung: 5 Monate Anzahl Workshops: 80 Anzahl Teilnehmer pro Workshop: 12 14 15
” Stressmanagement und Kundenorientierung Erarbeitung der Trainingsinhalte/ Schulung der Moderation Da die Durchführung von Trainings nicht zu den üblichen Aufgaben der Teamleiter zählte, stellte das Projekt eine Mitarbeiterbeteiligung große Herausforderung für die Mitarbeiterinnen und Mit arbeiter dar. Die Durchführung sowie Entwicklung der hausinternen Workshops wurde unter Anleitung des Personalmanage In einer fünfmonatigen, gemeinsamen Erarbeitungs ments von insgesamt acht Mitarbeitern des Fahrbetriebs, phase wurde deshalb ein Konzept geschaffen, mit dem den Teamleitern, vorgenommen. sich die Teamleiter identifizieren können. In dieser Zeit wurden die für das Fahrpersonal relevanten Inhalte Durch ihre alltägliche Arbeit – das Betreuen und Anleiten entwickelt und in einem Trainerhandbuch zusammenge der Fahrerinnen und Fahrer – sowie ihre persönlichen fasst – unter anderem auch mithilfe der Fahrerinnen und Erfahrungen als (ehemalige) Straßenbahn oder Busfahrer Fahrer, die die Inhalte auf ihre Relevanz und Anwendbar sind die Teamleiter selbst bestens mit den spezifischen keit überprüft haben. Anschließend wurden die Inhalte Belastungen im Fahrdienst vertraut. Aus diesem Grund des Trainings verinnerlicht und die Moderation intensiv Ausgeglichene und kundenorientierte wurde die Entwicklung und Durchführung der Work geübt. Hierbei erhielten die Teamleiter auch Unterstüt Fazit Fahrerinnen und Fahrer shops den Teamleitern übertragen. zung von externen Experten. sind ein wichtiger Garant zur Steige- Die Workshops erzielen umfangreiche rung der Kundenzu- Zusätzlich konnten mit der Durchführung der Schulungen Verbesserungen im Unternehmen: friedenheit. durch die Teamleiter etablierte Kommunikationsstruk Aufbau der Workshops: turen nutzbar gemacht und auf bereits vorhandenes • Das Projekt rückt das Thema Kundenorientierung in Vertrauen aufgebaut werden. Neben diesen inhaltlichen Jeweils etwa zwölf Fahrer der Unternehmensstandorte den Fokus des Unternehmens. Dies ist für ein Dienst Erwägungen ist die Kostenersparnis ein weiterer positiver Mannheim, Ludwigshafen und Heidelberg stellen die Teil leistungsunternehmen langfristig überlebenswichtig. Aspekt von Maßnahmen im eigenen Haus. nehmenden des Workshops. Diese Zusammensetzung der Gruppen ermöglicht ein unternehmensweites Kennen • Zusätzlich schafft die Ausbildung der Teamleiter zu lernen, das im Fahreralltag eine beträchtliche Rolle spielt. Seminarleitern Strukturen, die auch die Vermittlung Außerdem wird bereits vorhandenes Knowhow über den von weiteren Inhalten vereinfachen. Die Teamleiter Umgang mit Stress und Kundenorientierung unter den sind jetzt in der Lage, weitere Trainings selbstständig Fahrerinnen und Fahrern weitergegeben und durch das zu erarbeiten und durchzuführen. Gespräch beim Training für alle nutzbar gemacht. • Darüber hinaus haben die Teamleiter untereinander Fahrpersonal: 921 Personen Die Teamleiter arbeiten in Trainertandems und finden sich eine offene Feedbackkultur entwickelt. Dadurch wird davon: in regelmäßigen Abständen zu Reflexionsterminen mit die Möglichkeit, weitere Workshops mit unterschied der Personalentwicklung zusammen. lichsten Inhalten anzubieten, vereinfacht und die Wei 476 214 231 terbildung des Fahrpersonals bleibt innerhalb der RNV Stand 30. 09. 2010 dauerhaft thematisiert. Gesamturteil Workshopteilnehmer 291 sehr gut 452 gut 68 zufriedenstellend 7 nicht zufriedenstellend 16 17
” Lagebericht Janina Münch Fahrtstrecke: Betriebshof Y Uniplatz (HD-Innenstadt) Häufigkeit täglich ” Lagebericht Linie: Straßenbahn 21, Bus 34 Ticketart: Wertmarke Versorgungsamt Rhein-Neckar-Verkehr GmbH, Mannheim Grund: Studium, Arbeit, Arzt, Freizeit für das Geschäftsjahr 2009/2010 Mit dem abgelaufenen Geschäftsjahr wurde der vorerst letzte Schritt in der Schaffung eines gemeinsamen Verkehrsunternehmens für die Metropolregion abgeschlossen. Seit Beginn des Geschäftsjahres 2009/2010 erbringt die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (RNV) die Ver- kehrsleistung in den Städten Mannheim, Heidelberg und Ludwigs- hafen sowie auf den Eisenbahnlinien 4 und 5 nach Bad Dürkheim und Weinheim im eigenen Namen und auf eigene Rechnung: Die RNV ist Inhaberin der Linienkonzessionen und erhält die Fahrgelderlöse. Nach Umsetzung des Projektes RNV2009 sind die Städte Heidelberg, Lud- wigshafen und Mannheim stimmberechtigte Gesellschafter der RNV und betrauen diese direkt mit der Erbringung der Verkehrsleistung. Bei den Allianzgesellschaften verbleiben das Infrastruktureigentum und das an die RNV überlassene Personal. Entwicklungen im ÖPNV Demografischer Wandel Der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) muss sich in den kom- menden Jahrzehnten demografischen Veränderungen anpassen. Einerseits ist mit einer durchschnittlich älteren Belegschaft zu rechnen, deren Arbeitsfähigkeit zu erhalten ist. Andererseits wird sich auch die Altersstruktur der Fahrgäste selbst ändern und somit das Nutzerver- halten der ÖPNV-Kunden insgesamt. Das Mobilitätsbedürfnis, be- zogen auf Wegelängen und Wegehäufigkeit, wird signifikant höher werden. Weiterhin werden immer mehr der Seniorinnen und Senio- ren über einen eigenen PKW verfügen. Die Schülerzahlen hingegen werden sinken, was zur Folge hat, dass ein erheblicher Anteil regel mäßiger Verkehre entfällt und sich die damit verbundenen Einnahmen für die Verkehrsunternehmen verringern werden. Folgen dieser Entwicklung wiederum können der Abbau von Verkehrs- spitzen sowie ein Ausgleich zwischen Haupt- und Nebenverkehrszeiten zugunsten eines gleichmäßig über den Tag verteilten Verkehrsaufkom- mens sein. Damit einhergehend ändern sich Wegezwecke, Freizeit- und Einkaufsverkehre nehmen zu und Wegebeziehungen werden dezen traler, das heißt die Ziele der Fahrgäste differenzierter. 8:30 18 19
” Lagebericht ” Entwicklung im ÖPNV 40 % 4 : 1 Studie: Notwendige Veränderungen zur Erreichung der Klimaziele +100 % Kein Einstieg Externe Kosten der negativen Folgen des Verkehrs 8888 Besonders bei jüngeren Menschen ist heute schon ein an die Verkehrsunternehmen anzusehen. Deshalb müssen Finanzierung Trend zum bewussten Verzicht auf ein eigenes Auto zusätzliche Anreize zum Umstieg vom eigenen Pkw auf hätte und daraufhin weitere Einschnitte in das Leistungs- zu beobachten. Für Verkehrsunternehmen ergibt sich den ÖPNV geschaffen werden. Eine gemeinsame Studie des Verbandes deutscher angebot erforderlich machen würde. hieraus ein neues Kundenpotenzial, für welches durch Verkehrsunternehmen (VDV), des Städtetages und der ein verbessertes Nahverkehrsangebot weitere Anreize Insbesondere der weitere Ausbau des Stadtbahn-Stre- Länder zeigt eine weitere Steigerung des investiven Die Ausdünnung des Angebots ist somit kein geeigneter zur Nutzung des ÖPNV geschaffen werden sollten. Takt- ckennetzes stellt dabei auf stark nachgefragten Strecken und konsumtiven Finanzierungsbedarfs des ÖPNV Weg zur Kostenminderung. Im Gegenteil: Zur Erreichung und Streckenverdichtung, Abbau von Zugangsbarrieren, eine geeignete Maßnahme zur Erreichung der Klima- bis 2025. Bei einem gleichbleibenden Verkehrsanteil der verbindlichen Klimaschutzziele des Kyoto-Protokolls die schnelle Verfügbarkeit lückenloser Information und ziele dar. Denn Stadtbahnen haben sowohl die beste des ÖPNV steigt der Mittelbedarf für Neu- und Rein- sollte das ÖPNV-System offensiv weiter ausgebaut wer- die Erschließung neuer Märkte in zukünftigen Mobili- Energiebilanz unter den Nahverkehrsmitteln als auch vestitionen auf über 2,8 Milliarden Euro im Jahr, den. Der hierfür notwendige finanzielle Mehrbedarf ist tätsketten sind daher in den nächsten Jahrzehnten wei- die geringsten externen Kosten. Unter externen Kosten der konsumtive Finanzierungsbedarf sogar auf über noch nicht ermittelt worden. Grundsätzlich gilt jedoch, tere Betätigungsfelder für Verkehrsunternehmen. versteht man die negativen Folgen des Verkehrs wie 13 Milliarden Euro. Bereits jetzt ist ein Investitions- dass der gesamtwirtschaftliche Nutzen des Öffentlichen Luftverschmutzung, Lärm, Unfall- und Klimakosten. Nach stau in Höhe von 2,35 Milliarden Euro entstanden, der Personennahverkehrs den konsumtiven Finanzierungs- bundesweiten Befragungen sind 40 Prozent der Auto- jedes Jahr um 330 Millionen Euro weiter anwächst. bedarf um mehr als das Dreifache übersteigt. Klimawandel fahrer bereit, bei einem guten Stadtbahnangebot auf den Gleichzeitig verschlechtert sich die Finanzsituation der Öffentlichen Nahverkehr umzusteigen, bei einem guten öffentlichen Haushalte kontinuierlich. Dennoch sind die öffentlichen Zuschüsse in den letzten Zur Einhaltung der Klimaziele ist eine weitere Verrin- Busangebot sind es dagegen nur etwa fünf Prozent. Jahren massiv zurückgegangen, sowohl im investiven gerung der Treibhausgasemissionen erforderlich. Im Weitere kurz- beziehungsweise langfristigen klimaschüt- Negative Folgen des Verkehrs wie Luftverschmutzung, Bereich (Regionalisierungsmittel, Mittel aus dem Ge- ÖPNV entstehen gemessen an zurückgelegten Perso- zenden Maßnahmen sind der vermehrte Einsatz energie- Lärm, Unfall- und Klimakosten werden ebenso »externe meindeverkehrsfinanzierungsgesetz) als auch bei den nenkilometern heute schon weniger als 50 Prozent der effizienter Technik und erneuerbarer Energien im ÖPNV. Kosten« genannt. Diese werden nicht direkt von den Betriebskosten (z. B. Ausgleichsleistungen für Schüler und CO2 -Emissionen des motorisierten Individualverkehrs. Verkehrsnutzern bezahlt. Laut einer Untersuchung von Schwerbehinderte). Einer Studie der TU Dresden zufolge ist zur Erreichung Damit die angestrebten Klimaschutzziele der Bundes- INFRAS aus dem Jahr 2007 verursacht die Pkw-Nutzung der Klimaziele eine Reduzierung des motorisierten Indi- regierung erreicht werden können, wird sich der Verkehr etwa viermal so hohe externe Kosten wie die Nutzung Bei der Gestaltung des ÖPNV-Angebotes ist entschei- vidualverkehrs um 40 Prozent und eine Verdoppelung in 40 Jahren überwiegend auf alternative Kraftstoffe von öffentlichen Verkehrsmitteln. Eine Zuordnung dieser dend, dass das bestehende Angebot für die Kunden der ÖPNV-Leistung in deutschen Städten notwendig. und innovative Antriebstechnologien stützen müssen. Kosten nach dem Verursacherprinzip und deren Wider- nur unter besonderer Berücksichtigung der schwierigen Die Elektromobilität als Schlüsseltechnologie wird hier- spiegelung im Preis der Verkehrsleistung könnte den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen marktgerecht Neben der Betrachtung des Globalklimas ist auch die Be- bei einen wesentlichen Beitrag leisten. Stadtbahnen ÖPNV im Gesamtverkehrssystem deutlich stärken. weiterentwickelt werden kann. Sinkende Fahrgeldein- rücksichtigung des lokalen Klimas nicht zu unterschätzen: haben hier bereits einen großen Vorsprung: Sie fahren nahmen bei gleichzeitigen Kostensteigerungen im öffent- Die Emission von Feinstaub und Stickoxiden im Straßen- lokal komplett ohne CO2 -Emissionen oder andere Luft- Um eine Verschiebung des Modal Split zugunsten des lichen Personennahverkehr (beispielsweise Energie- und verkehr sowie die Lärmbelastung beeinträchtigen die schadstoffe und reduzieren den erdölbasierten Kraft- ÖPNV zu erreichen, darf die Qualität des Verkehrsange- Personalkosten) erfordern daher Optimierungskonzepte, Lebensqualität in Städten und vermindern somit deren stoffverbrauch. Für dieselbe Verkehrsleistung verbraucht botes daher nicht sinken. Eine Reduzierung der Verkehrs- die den Belangen von Kunden und Städten gleicher- Attraktivität. Die Aufenthaltsqualität jedoch ist ein ent- die Stadtbahn im Vergleich zum Bus vorbildhaft wenig leistung zum Zweck der Kostenminderung wäre der maßen gerecht werden können. Kürzungen im Leistungs- scheidender Standortfaktor. Energie. Der Elektromotor ist zudem sehr leise. Stadt- Einstieg in eine Abwärtsspirale - ein vermindertes An- spektrum sind also möglichst auszuschließen und die bahnen sorgen so für mehr Lebensqualität – vor allem gebot würde zu einer geringeren Nachfrage führen, die Balance zwischen Wirtschaftlichkeit und Attraktivität Erhalt und Förderung sowohl des Global- als auch des bei den Anliegern. ihrerseits eine Verschlechterung der Effizienz zur Folge sensibel auszuloten. Lokalklimas sind somit als gesellschaftlicher Auftrag auch 20 21
” Lagebericht 30. 09. 2010 Vorjahr Anlagendeckungsgrade Werte Kennzahl Werte Kennzahl in T EUR in TEUR Anlagendeckung 1 Eigenkapital 43.358 42,2% 34.332 47,8% Anlagevermögen 102.763 71.769 Anlagendeckung 2 Eigenkapital 43.358 100,6% 34.332 104,4% + mittel- und langfristiges 59.971 40.621 Fremdkapital Anlagevermögen 102.763 71.769 Rechtsrahmen Vermögenslage Die Eigenkapitalquote beträgt unbereinigt 13,2% (Vorjahr: 10,9%). Bereinigt um den Bestand an unfer Am 3. Dezember 2009 ist die EU-Verordnung 1370/2007 Die Bilanzsumme der RNV erhöhte sich zum 30. Sep- tigen Leistungen im Rahmen der Bautätigkeit für die in Kraft getreten. Unter den vergaberechtlichen Rege tember 2010 um 12,9 Mio. EUR auf 327,3 Mio. EUR. Das Gesellschafter liegt die Eigenkapitalquote bei 26,3% lungen befindet sich auch die Möglichkeit zur Direktver- Anlagevermögen erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr (Vorjahr: 29,1%). gabe an kommunale Unternehmen. Allerdings wurde für um 31,0 Mio. EUR. Der Anstieg resultiert hauptsächlich die vergaberechtlichen Regelungen der EU-Verordnung aus der laufenden Bestellung neuer Fahrzeuge im Bus- Die Erhöhung des Eigenkapitals um 9,0 Mio. EUR ist eine Übergangsfrist bis zum Jahr 2019 gewährt. Sollen und Bahnbereich. Durch die im Berichtsjahr getätigten im Wesentlichen auf Zuzahlungen in die Kapitalrücklage die Regelungen vor 2019 in Kraft treten, ist eine Umset- Investitionen steigt die Anlagenquote auf 31,4 % an. in Höhe von insgesamt 8,9 Mio. EUR zurückzuführen. zung durch eine Anpassung des nationalen Rechtsrah- Das Umlaufvermögen verringerte sich im Wesentlichen Diese resultieren aus der Einbringung von Straßenbahnen mens, des Personenbeförderungsgesetzes, erforderlich. durch eine Bestandsverminderung der noch nicht abge- durch die HSB, aus der Einbringung der Anteile an der rechneten Leistungen im Berichtsjahr um 18,1 Mio. EUR Zentralwerkstatt für Verkehrsmittel GmbH (ZWM), Eine verspätete oder aus Sicht der Aufgabenträger nicht auf 224,5 Mio. EUR (Vorjahr: 242,6 Mio. EUR) an. Mannheim, sowie dem Abschluss der Abwicklungsver- sachgerechte Novelle des Personenbeförderungsrechts einbarung mit den Gesellschaftern. könnte dazu führen, dass eine Direktvergabe der Linien- 30. 09. 2010 Vorjahr genehmigungen an die RNV zukünftig gefährdet ist. Die Vermögensstruktur Werte Kennzahl Werte Kennzahl 30. 09. 2010 Vorjahr Vergabe des nächsten größeren Linienbündels an die in T EUR in T EUR Kapitalstruktur Werte Kennzahl Werte Kennzahl RNV steht jedoch erst im Jahr 2014 an. Bis dahin wird in T EUR in T EUR Anlagenintensität mit einer Klärung der Rechtslage gerechnet. Da die bei- Eigenkapitalanteil hilferechtlichen Vorgaben der EU-Verordnung ab dem Anlagevermögen 102.763 31,4% 71.769 22,8% Eigenkapital 43.358 13,2% 34.332 10,9% 3. Dezember 2009 auf jeden Fall beachtet werden müs- Gesamtvermögen 327.342 314.405 Gesamtkapital 327.342 314.405 sen, wurde zum 1. Oktober 2009 das Projekt RNV2009 umgesetzt. Hierdurch entspricht die RNV nunmehr den Umlaufintensität Fremdkapitalanteil rechtlichen Anforderungen der EU-Verordnung. Umlaufvermögen 224.542 68,6% 242.636 77,2% Fremdkapital 282.537 86,3% 280.073 89,1% Gesamtvermögen 327.342 314.405 Gesamtkapital 327.342 314.405 Im Berichtsjahr ist das Anlagevermögen zu 42,2 % Verschuldungskoeffizient (Vorjahr: 47,8 %) durch Eigenkapital sowie zu 100,6 % Fremdkapital 282.537 651,6% 280.073 815,8% (Vorjahr: 104,4 %) durch Eigenmittel und langfristiges Eigenkapital 43.358 34.332 Fremdkapital finanziert. Korrigierter Eigenkapitalanteil Eigenkapital 43.358 26,3% 34.332 29,1% Gesamtkapital 327.342 314.405 – unfertige Leistungen 162.524 196.581 22 23
” Lagebericht Aufwandsstruktur 2009/10 Vorjahr in T EUR in T EUR Materialaufwand 120.798 156.644 Personalaufwand 17.691 13.496 Abschreibungen 8.805 4.359 Sonstige betriebliche Aufwendungen 15.968 12.723 Investitionen und Finanzierung Ertragslage Im Berichtsjahr wurden insgesamt 39,7 Mio. EUR Die Gesamtleistung der RNV verminderte sich im Be- Der Materialaufwand verringert sich gegenüber dem investiert (ohne Finanzanlagen). Dabei entfallen rund richtsjahr um 22,8 Mio. EUR auf 165,6 Mio. EUR Vorjahr um knapp 35,8 Mio. EUR. Der Haupteffekt dieser 0,9 Mio. EUR auf immaterielle Vermögensgegen- (Vorjahr: 188,4 Mio. EUR). Reduzierung liegt im veränderten Geschäftsmodell nach stände und 38,8 Mio. EUR auf Zugänge im Sachanlage RNV2009. Demnach wird das ausgeglichene Ergebnis vermögen. Neben der Beschaffung neuer Fahrzeuge Entwicklung der Gesamtleistung 2009/10 Vorjahr der RNV über die Reduzierung von Trassenentgelt und im Bus- und Straßen- bzw. Stadtbahnbereich sind In in T EUR in T EUR Personalüberlassungsentgelt erreicht. Beide Positionen vestitionen in den Umbau der Schwerpunktwerkstatt sind daher im Berichtsjahr erstmals in Summe um 18,9 Verkehrsleistungen 139.755 146.015 zu nennen. Mio. EUR gekürzt worden. Rund 16,4 Mio. EUR weniger Baugeschäft 27.491 43.813 Fremdleistungen sind im Baugeschäft angefallen. Ein Die Finanzierung der signifikanten Investitionsprojekte Innenumsatz -1.627 -1.457 weiterer wesentlicher Effekt ist der Rückgang beim über- erfolgte durch die Aufnahme von Darlehen. Durch Ab- lassenen Personal von knapp 1,5 Mio. EUR; gegenläufig schreibungen konnte der Investitionsbedarf in Höhe von Gesamtleistung 165.619 188.371 wirkt sich jedoch eine Steigerung beim Trassenentgelt 8,8 Mio. EUR abgedeckt werden. von 1,1 Mio. EUR aus. Die Verringerung ist auf die Entwicklung der Bestands- Zur Finanzierung der neuen Stadtbahnfahrzeuge wurden veränderungen zurückzuführen. Im Berichtsjahr vermin- Infolge des geplanten sukzessiven Aufbaus an im Berichtsjahr weitere Darlehen bei Kreditinstituten und derte sich die Bautätigkeit für Gesellschafter aufgrund eigenem Personal stieg der Personalaufwand im Be- bei der MVV Verkehr GmbH (ehem. MVV Verkehr AG) noch nicht fertig gestellter oder verschobener Projekte richtsjahr um rund 4,2 Mio. EUR auf 17,7 Mio. EUR aufgenommen. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kredit- und führte demzufolge zu einer Reduzierung des Be- (Vorjahr: 13,5 Mio. EUR) an. Der Pro-Kopf-Aufwand instituten betragen am Bilanzstichtag 32,1 Mio. EUR; die stands an unfertigen Leistungen. hat sich dabei von 42,8 T EUR auf 43,5 T EUR erhöht. Verbindlichkeiten gegenüber der MVV Verkehr GmbH aus den gewährten Darlehen belaufen sich per 30. Sep- Durch eigene Tätigkeiten für Bauprojekte entsteht zwi- Der starke Anstieg bei den Abschreibungen ist auf die etrag in Höhe von rund 1,6 Mio. EUR für den Gesell- B tember 2010 auf 35,4 Mio. EUR. schen den Segmenten Verkehrsleistungen und Bauge- Aktivierung des »Rechnergestützten Betriebsleitsystems« schafterbeitrag bei der URN an, der im Vorjahr noch bei schäft ein Innenumsatz aus innerbetrieblicher Leistungs (RBL) und eine Sonderabschreibung auf einen durch den so genannten Allianzgesellschaften abgebildet war. Die Liquidität war im Berichtsjahr jederzeit gegeben. verrechnung. Diesen innerbetrieblichen Umsatz haben Hochwasser verursachten Untergang einer Straßenbahn Mieten und Pachten sind um 0,9 Mio. EUR gestiegen, wir zur transparenten Nachvollziehbarkeit für die Bericht- zurückzuführen. wobei es sich hierbei im Wesentlichen um Umgliederun- erstattung im Lagebericht explizit aufgeführt, um die gen aus dem Materialaufwand handelt. Des Weiteren Vergleichbarkeit der Zahlen zu erleichtern. Die Erhöhung des sonstigen betrieblichen Aufwandes schlägt sich die Ausbuchung einer Forderung gegen die um 3,2 Mio. EUR ist zum einen auf die mit Übernahme MVV Energie AG von 0,6 Mio. EUR aus Vorjahren im Er- der Konzessionen verbundene Mitgliedschaft im gebnis des sonstigen Aufwandes nieder. VRN / URN zurückzuführen. Hierbei fällt jährlich ein 24 25
” Lagebericht Berichte aus den Unternehmensbereichen Bereich Verkehrsleistungen Im Jahr 2010 liegt die Gründung der RNV fünf Jahre zu- Die RNV wurde mit dem Modell RNV2009 von den Städ- rück und mit dem erfolgreichen Abschluss des Projektes ten Mannheim, Heidelberg und Ludwigshafen mit der RNV2009 sind die größten Schritte der Restrukturie- Verkehrserbringung in der Metropolregion Rhein-Neckar rung innerhalb des Unternehmens nunmehr vollzogen. betraut und ist damit direkter Partner der Gebietskörper- Die RNV kann künftig die dadurch freigewordenen Res- schaften. Darüber hinaus betreibt sie die Verkehrsinfra- sourcen für die qualitative wie auch für die quantitative struktur hauptsächlich im schienengebundenen Bereich. Bereich Bauleistungen für Gesellschafter Angebotsoptimierung einsetzen, um sich als Verkehrs- unternehmen noch intensiver der Kundenbindung und 2009/10 Vorjahr Der starke Anstieg bei den Abschreibungen ist auf die Zur Erweiterung oder zum Ausbau neuer Infrastruk Kundengewinnung zu widmen. in T EUR in T EUR Aktivierung des »Rechnergestützten Betriebsleitsystems« tur erbringt die RNV Bauleistungen für ihre Gesellschaf- Gesamtleistung 139.755 146.015 (RBL) und eine Sonderabschreibung auf einen durch ter. Diese werden separat beauftragt und gegenüber den Auch kann sich die RNV nun noch intensiver auf die Hochwasser verursachten Untergang einer Straßenbahn Gesellschaftern einzeln weiterverrechnet. Öffentlichkeit ausrichten, also auf die Gebietskörper- Materialaufwand 95.244 114.488 zurückzuführen. 2009/10 Vorjahr schaften als Gesellschafter und die Bewohnerinnen und Personalaufwand 17.691 13.496 in T EUR in T EUR Bewohner der Region als Fahrgäste. Die Sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind Gesamtleistung 27.491 43.813 Abschreibungen 8.805 4.359 insbesondere durch den bereits erwähnten VRN / URN Im Juni 2010 waren Vertreter der Kommunen zu einer Sonstige betriebliche Aufwendungen 15.658 12.523 Gesellschafteraufwand von 1,6 Mio. EUR, die umgeglie- Materialaufwand 27.159 43.587 Informationsveranstaltung über die Entwicklung und Finanzergebnis -2.048 -1.097 derten Mieten und Pachten und den periodenfremden Personalaufwand 0 0 aktuelle Situation der RNV eingeladen worden. Am Aufwand aus der Ausbuchung einer Forderung um Ergebnis der gewöhnlichen Abschreibungen 0 0 18. September 2010 wiederum öffneten die Betriebs- 309 52 3,2 Mio. EUR gestiegen. Geschäftstätigkeit höfe der drei Standorte Mannheim, Ludwigshafen und Sonstige betriebliche Aufwendungen 332 226 Heidelberg ihre Tore am »Tag der Mobilität« für alle Das negative Finanzergebnis ist auf die Investitionen Finanzergebnis 0 0 Interessierten. Hierbei gab es zahlreiche Möglichkeiten, Mit dem Modell RNV2009 und der Übernahme der Kon- in Fahrzeuge und dem damit verbundenen Anstieg der Ergebnis der gewöhnlichen sich bei Werkstatt- und Leitstellenführungen über den zessionen für die Linienbündel werden vom URN der RNV Kapitalkosten zurückzuführen. 0 0 Geschäftstätigkeit Betrieb der RNV zu informieren, beim Führen eines Stadt- die Einnahmen direkt zugeschieden. Daher setzt sich die bahnwagens auf dem Gelände selbst Fahrzeugtechnik zu Gesamtleistung aus Verkehrserlösen und nicht mehr aus Erstmalig übernimmt die RNV mit dem Modell RNV2009 »erfahren« und mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Vertragsentgelten zusammen. Der Rückgang um 6,3 Mio. auch ein wirtschaftliches Risiko aus den Finanzierungs- Der Materialaufwand ist analog zu den Bestandsverän- den unmittelbaren Dialog zu pflegen. EUR lässt sich somit auf die geänderten Vertragsstruktu- vereinbarungen mit Nachbargemeinden. Die Verbes- derungen gegenüber dem Vorjahr um rd. 16,4 Mio. EUR ren zurückführen. serung des Ergebnisses der gewöhnlichen Geschäfts stark zurückgegangen, da eine Vielzahl von Projekten Ein bedeutender Beitrag zur Förderung der Kommunika- tätigkeit von rund 260 T EUR resultiert im Wesentlichen komplett oder teilweise in spätere Geschäftsjahre ver- tion mit den Kundinnen und Kunden und zur Erhöhung Ebenso bildet sich dies im Materialaufwand ab, so aus der Finanzierungsvereinbarung mit den Nachbarge schoben wurden. Zu nennen wären hier unter anderem der Transparenz für die Öffentlichkeit war der Bürger- wird das ausgeglichene Ergebnis der RNV durch die Re- meinden an der RHB-Strecke. Durch einen Sondereffekt der zweigleisige Ausbau der Bergstraße (4,5 Mio. EUR), dialog zur geplanten Stadtbahnstrecke Mannheim Nord. duzierung von Trassenentgelt und Personalüberlassungs- konnte hier einmalig ein Überschuss von rund 490 T EUR OEG-Brücke und Wendeschleife Wallstadt (2,2 Mio. EUR), Nachdem im September 2009 der Gemeinderat der entgelt herbeigeführt. 18,9 Mio. EUR betrug im Jahr erwirtschaftet werden. Bereinigt um den Sondereffekt Neckarauer Übergang (1,7 Mio. EUR) und Umbau und Er- Stadt Mannheim dem Bau der Strecke zugestimmt hatte, 2010 die Kürzung dieser Positionen. läge der Überschuss bei rund 30 T EUR. Aus der Finan- weiterung von Fahrzeugen GT6N und GT8N (2,8 Mio. EUR). initiierten RNV und Stadt Mannheim gemeinsam die zierungsvereinbarung mit den Nachbargemeinden an der umfassende Bürgerbeteiligung zur Überarbeitung und Durch den geplanten, sukzessiven Aufbau eigenen OEG-Strecke bleibt allerdings ein Verlust von 128 T EUR Bei den realisierten Projekten sind insbesondere der Feinabstimmung der Streckenführung sowie weiterer Personals stieg der Personalaufwand im Berichtsjahr im Ergebnis der RNV stehen. 2. Bauabschnitt Rohrbacher Straße (3,0 Mio. EUR), der Elemente des Betriebskonzeptes. Dieser Bürgerdialog- auf 17,7 Mio. EUR an. Umbau Bahnhof Edingen (2,2 Mio. EUR), der zweigleisige prozess wurde im September 2010 mit mehrheitlicher Ausbau der Bergstraße (3,2 Mio. EUR), die Hochbahn Zustimmung zu einer während des Dialogs modifizierten steige Sandhofer Straße (4,3 Mio. EUR) und der Neckar Planung beendet. auer Übergang (3,4 Mio. EUR) zu nennen. 26 27
” Lagebericht Mitarbeiter Umsetzung RNV2009 und ZusammenWachsen nternehmensstrategie definiert. Dementsprechend U wurde mit der Umsetzung in der Ersten Ebene begonnen. Durch die sorgfältige Vorbereitung und Planung Hausintern wurde darüber hinaus ein langfristiges Schu- des umfangreichen Projektes RNV2009 wurden die lungsprogramm zur Bewältigung von Stress und für mehr Zahlreiche barrierefreie Maßnahmen gesamten Personalaufgaben an die RNV erfolgreich Kundenorientierung im Fahrdienst entwickelt und durch- sowie hilfsbereites Fahrpersonal übergeleitet und der Manteltarifvertrag für alle Be- geführt. Dieses hat positive Auswirkungen sowohl auf die Entwicklung der Beschäftigten erleichtern mobilitätseingeschränkten Menschen den Zugang zum ÖPNV schäftigten im Unternehmen eingeführt. Gesundheit der Fahrerinnen und Fahrer als auch auf die und steigern die Nutzungsqualität Zufriedenheit der Fahrgäste. Die Zahl der von den Allianzgesellschaften überlas- des Verkehrsangebotes nachhaltig. Berücksichtigt wurden im einheitlichen Manteltarifvertrag senen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist weiterhin der RNV einerseits Besitzstandsregelungen mit dynami- Bereits im Jahr 2015 wird in Deutschland mehr als ein rückläufig. Der Personalbestand bleibt insgesamt stabil, schen und statischen Elementen, andererseits die Verein- Drittel der Erwerbsfähigen älter als 50 Jahre sein. Von sodass sich die kostengünstigeren Neueinstellungen heitlichung von zahlreichen Betriebsvereinbarungen. Ein diesem demografischen Wandel ist auch die Belegschaft durch die RNV insgesamt positiv niederschlagen. wichtiger Meilenstein war auch die Neugestaltung und der RNV betroffen. Für den Erhalt der Arbeitsfähigkeit Verschlankung der Betriebsvertretungen. Das heißt, es müssen Maßnahmen ergriffen werden, für eine arbeits- 30.09.2010 Vorjahr Abweichung gibt nur noch ein Gremium der Arbeitnehmervertretun- medizinische Betreuung muss gesorgt werden, und das Mitarbeiter Mitarbeiter Mitarbeiter in % gen für alle Beschäftigten unabhängig von deren Status, Unternehmen muss über die Fähigkeit verfügen, Arbeits- Überlassenes Personal 1.373 1.450 -77 -5,31% sei es als überlassener oder RNV-Mitarbeiter. Dem steht kräfte altersadäquat einzusetzen um der zukünftig ein ebenfalls nach Centern und Aufgabenschwerpunkten geringeren Zahl von jungen Fachkräften, beispielsweise RNV Personal* 494 405 89 21,98% neu strukturiertes Personalmanagement gegenüber. Die durch die Ausbildung eigenen Nachwuchses, Rechnung Personalstand gesamt 1.867 1.855 12 0,65% einheitliche datentechnische Betreuung mit SAP-Human zu tragen. Resources Management Systems für alle Beschäftigten *(ohne Azubis und Praktikanten aber einschließlich Aushilfen) zählte zu den weiteren Neuerungen. Dabei wurden alle Das Ziel des Programms JobFit ist, die Beschäftigungs SAP-Systeme im Februar 2010 bei einem eigenen Provider fähigkeit der im Schnitt immer älter werdenden Mit- Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Einstellungen am Standort Mannheim zusammengefasst. Ein weiterer arbeiter zu erhalten. Dazu dienen vielfältige gesundheits- beim Fahrpersonal gesunken, im technischen Bereich Schritt zu mehr Kosteneffizienz und Eigenständigkeit. fördernde Angebote und Weiterbildungsmaßnahmen für gestiegen. Der erhöhte Personalbedarf im technischen und mit den Mitarbeitern. Zum Beispiel gab es im Rah- Bereich ergibt sich durch Aufgabenverschiebungen aus Kontinuität und Fortentwicklung zeigten sich darüber men eines Gesundheitstages Informationen zu gesunder den Allianzunternehmen im Bereich der Infrastruktur und hinaus bei der Umsetzung großer Themenfelder aus Ernährung und Lebensweise, ein Lauftreff für Anfänger dient der Gewährleistung des Wissenstransfers in der dem Projekt ZusammenWachsen. Dazu gehört beispiels und Wiedereinsteiger unter fachlicher Anleitung stand Fahrzeugtechnik. An Flexibilität und Nachfrage orientiert weise die Führungskräfteentwicklung – diese wurde ebenso auf dem Programm wie Autogenes Training und ist der vermehrte Einsatz von Aushilfskräften, überwie- zur Verbesserung der Führungsqualität als Teil der Bewegungsübungen am Arbeitsplatz. gend im Fahrbetrieb. 28 29
” Lagebericht Paradeplatz Linie Ziel Abfahrt 6 Neuostheim 2 Min 3 Rheingoldhalle 4 Min 2 Feudenheim 10 Min Betriebsmittel Infrastruktur Betriebstechnik Die stete Instandhaltung und Erneuerung der Gleis- Damit weiterhin das Überholen von Stadtbahnen oder Ringlinie zu erhöhen. Gleichzeitig werden die Bahnhöfe Im Januar 2010 wurde das »Rechnergesteuerte und Fahrleitungsanlagen, die sich nach wie vor im das Abstellen von Verstärkerwagen möglich ist, wurde und Haltepunkte barrierefrei ausgebaut und die Bahn- Betriebsleitsystem« (RBL) der RNV erfolgreich ab- Eigentum der Allianzgesellschaften befinden, sind für die Haltestelle mit einem zweiten Bahnsteiggleis aus- übergänge technisch gesichert bzw. die bereits vorhan- genommen. Das System ist eines der modernsten in die Garantie eines zuverlässigen und sicheren Fahrbe- gestattet. Direkt westlich an den Bahnsteig grenzen vier denen technischen Sicherungen auf den neuesten Stand Deutschland, und der Zeitraum von der Einrichtung triebes unerlässlich. So wurden auch im vergangenen Bushaltestellen für die Linien zur Pfingstweide, nach gebracht. Die Fahrleitungsanlage wird komplett neu er- bis zur vollen Funktionsfähigkeit war im Vergleich Geschäftsjahr an verschiedenen Stellen im Verkehrsge- Edigheim und nach Oppau West. Ebenso wie die Bahn- richtet und die Fahrstromversorgung wird verstärkt. Für mit anderen Unternehmen außerordentlich kurz. Das biet der RNV Gleise erneuert. Zusätzlich werden weiter- steige sind die Bushaltestellen behindertengerecht aus- die Dauer des Gleisbaus ab Frühjahr 2011 wird die RNV RBL ermöglicht die Steuerung und Überwachung hin gemäß den gesetzlichen Vorgaben sämtliche Stadt- gebaut und mit Blindenleitsystemen sowie mit Fahrgast- auf dem betroffenen Streckenabschnitt einen Schienen- aller Busse und Bahnen der RNV von einer zentralen bahnhaltestellen sukzessive barrierefrei ausgebaut. unterständen ausgestattet. Und dank der »Dynamischen ersatzverkehr mit Bussen einsetzen. Leitstelle am Standort Mannheim. Darüber hinaus Im Jahr 2010 wurden beispielsweise in der Sandhofer Fahrgastinformation« (DFI) können sich die Fahrgäste nun bildet das System die Grundlage für die »Dynamische Straße in Mannheim sechs Haltestellen entsprechend stets über den aktuellen Betriebsablauf informieren. Fahrgastinformation« (DFI) an Haltestellen. Derzeit ausgestattet und modernisiert. Im Zusammenhang Fuhrpark sind etwa 33 Haltestellen damit ausgestattet, der mit diesen Arbeiten wurden ebenso wie an der Halte- Ein weiteres größeres Projekt ist der Umbau des Bahn- weitere Ausbau folgt sukzessive. Die DFI liefert die stelle Vogelstang Zentrum und in der Theodor-Heuss- hofes Edingen auf der Linie 5. Der Bahnhof wird seit Juli Durch Investitionen in den Fuhrpark wird der hohe genauen Abfahrtszeiten der Bus- und Bahnlinien im Anlage in Neuostheim auch die Gleise erneuert. In 2010 barrierefrei gestaltet. Gleichzeitig wird für noch technische Standard der RNV fortwährend an aktuelle Verkehrsgebiet der RNV. Zusätzlich ist es möglich, die Heidelberg wurde nach rund zwei Jahren die vollstän- mehr Komfort und Sicherheit der Fahrgäste der Bahn- Anforderungen angepasst. In vielerlei Hinsicht werden Fahrgäste über Störungen, Umleitungen oder Son- dige Sanierung der Rohrbacher Straße mit dem barrie- übergang mit Schranken und Lichtsignalen gesichert die üblichen Standards sogar übertroffen und sorgen derverkehre ohne Zeitverzögerung über die digitalen refreien Ausbau zweier Haltestellen abgeschlossen. und eine Park&Ride-Anlage sowie Fahrradstellplätze neu so auch für Zukunftssicherheit: Alle 19 neuen Stadt- Anzeigetafeln an den Haltestellen zu informieren. errichtet. bahnfahrzeuge, die bei Bombardier Transportation Moderne Betriebsleitsysteme bieten die Ressourcen Ein weiteres wichtiges Projekt beim konsequenten Aus- GmbH geordert wurden, sind mit dem Mitrac Energy für eine optimale Angebotskoordination. Dieses bau des Öffentlichen Nahverkehrs konnte die RNV im Im Geschäftsjahr 2009/2010 wurde mit dem zweiglei- Saver ausgestattet, außerdem mit TFT-Bildschirmen Angebot erhöht die Kundenzufriedenheit und gleich- Oktober 2009 in Ludwigshafen abschließen: Nach rund sigen Ausbau der Strecke der Linie 5 an der Bergstraße und Videoüberwachung. zeitig wird die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens zwölfmonatiger Bauzeit wurde die neue Endhaltestelle begonnen; eine Infrastrukturmaßnahme, die bis Herbst durch Verringerung des Personalbedarfs erhöht. im Ludwigshafener Stadtteil Oppau offiziell ihrer Bestim- 2012 dauern soll. Seit April 2010 baut die RNV den Ab- Darüber hinaus wurde mit dem Umbau des ersten mung übergeben. Die alte zweigleisige Anlage mit Bahn- schnitt der Linie 5 entlang der Bergstraße vom Bahnhof dreiteiligen Gelenkfahrzeugs vom Typ M8C begonnen: Ein neues Serviceangebot, das durch das RBL möglich steigen im Bogenbereich wurde zugunsten einer einglei- Weinheim bis zum Bahnhof Schriesheim auf rund 9 Kilo- Die betreffenden Fahrzeuge werden um einen nieder geworden ist, wurde im September 2010 der Öffentlich- sigen Schleife entfernt, stattdessen liegt die Haltestelle metern zweigleisig aus. Darüber hinaus werden sämt- flurigen Mittelteil ergänzt und die Innenausstattung keit präsentiert: die Anwendung »RNV Start.Info« für nun in der Geraden. Dies erleichtert dem Fahrpersonal liche Haltepunkte und Bahnhöfe im Streckenabschnitt wird modernisiert. Mobiltelefone. Mit dieser Anwendung können die aktu- die Sicht auf die Türen. Weinheim-Schriesheim barrierefrei gestaltet. Im Bereich ellen Abfahrtzeiten für alle RNV-Haltestellen und -Linien Großsachsen-Süd wird zusätzlich eine neue Haltestelle Zehn neue Gelenkbusse sowie weitere zehn Standard- mit dem eigenen Handy abgerufen werden. Zusätzlich gebaut. Konkrete Ziele der Maßnahme sind, einen durch- busse fahren seit dem Geschäftsjahr 2009/2010 auf den erhalten Nutzer Informationen zu Störungen und Son- gehenden 10-Minuten-Takt auch auf diesem Strecken- Linien der RNV, elf davon mit Rollstuhllift oder Rollstuhl- derverkehren. Damit sind auch an Haltestellen, die noch abschnitt anzubieten, die Fahrtzeiten zu verkürzen sowie rampe. Seit 2010 sind alle Busse ab Werk mit TFT-Moni- nicht mit Dynamischen Fahrgastinformationssystemen die Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit auf der gesamten toren und Videoüberwachung ausgestattet. ausgestattet sind, Echtzeit-Abfahrtzeiten verfügbar. 30 31
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