Betriebswirtschaftliche Chancen und Nutzen familienbewusster Angebote - November 2016 Impulsgeber Zukunft e.V.

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Betriebswirtschaftliche Chancen und Nutzen familienbewusster Angebote - November 2016 Impulsgeber Zukunft e.V.
Betriebswirtschaftliche Chancen und Nutzen
        familienbewusster Angebote

  02. November 2016
 Impulsgeber Zukunft e.V.   Prof. Dr. Irene Gerlach
      IHK Bremen
Betriebswirtschaftliche Chancen und Nutzen familienbewusster Angebote - November 2016 Impulsgeber Zukunft e.V.
Gliederung

Warum familienbewusst sein?

Betriebswirtschaftliche Effekte von Familienbewusstsein

Stolpersteine und Triebfedern, Optimierungspotenzial

                                                                  Seite 2
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Einstellungen zu Familie und Beruf

Für die Arbeit und die Wahl des Berufs können einem unterschiedliche Dinge wichtig sein. Sagen Sie mir bitte zu
jedem Punkt, wie wichtig er für Sie ist.

                       Wichtigkeit auf einer Skala von 0 bis 100

                                                                                                 n = 454

                                                                                                  Quelle FiD (2012); eigene Darstellung

                                                                                                                                Seite 3
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Lebensentwürfe von Eltern

„Ich wünsche mir mehr Zeit für meine Familie“        „Zeit für Kinder ist nicht ausreichend“
                              Zustimmung in %                                                 Zustimmung in %
                                                90

                                                80

                                                70

                                                60

                                                50

                                                40

                                                30
                                                             32
                                                20
                                                                                               19
                                                10

                                                 0
                                                           Väter                           Mütter
                                                                   Quelle: Statistisches Bundesamt 2015; eigene Darstellung

                                                                                                                    Seite 4
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Wochenarbeitszeiten von Vätern

Reale und gewünschte Wochenarbeitszeit von Vätern mit Kindern unter 18 Jahren,
Deutschland 2014

                                                                     Quelle: BMFSFJ 2015, S. 16

                                 Prof. Dr. Irene Gerlach                                          Seite 5
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Eigenschaften des „guten“ Vaters

Die Sicht von Vätern zwischen 20 und 55 Jahren:
Was zeichnet einen guten Vater aus? (Auswahl)

                                  Quelle: forsa Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen mbH 2013, S. 24

                                     Prof. Dr. Irene Gerlach                                                                 Seite 6
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Väter und Elterngeld

Entwicklung der Väterbeteiligung beim Elterngeld für ab dem 1. Vierteljahr geborene
Kinder, Deutschland, Sachsen, Saarland 2008-2013, in Prozent

                                                                             Quelle: Statistisches Bundesamt 2016, S. 27

                                    Prof. Dr. Irene Gerlach                                                       Seite 7
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Elterngeld Plus

Inanspruchnahme von Elterngeld Plus (Beziehende mit
ab dem 1. Juli 2015 geborenen Kindern)

                                                                          3,4
                                                                        Prozent

                                                                    …der Eltern
                                                                   beziehen den
                                                                Partnerschaftsbonus

                                                           Quelle: Statistisches Bundesamt 2016, S. 7

                                 Prof. Dr. Irene Gerlach                                                Seite 8
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…und im Falle der Pflegebedürftigkeit

                      Gewünschte Betreuungsform im Falle einer Pflegebedürftigkeit
                                            Personen ab 50 Jahre
für mich persönlich                                                            für nahestehende Angehörige

                                                Zuhause

                                            durch Angehörige

                                            durch Pflegekraft

                                              Pflegeheim

                                           Betreutes Wohnen

                                          Alternatives Wohnen

                                           je nach Pflegegrad

                                               weiß nicht

                                                                                       bpa-Studie 2012; eigene Darstellung

                                                                                                                    Seite 9
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Aktuelle Vereinbarkeitslage bei Elternschaft

Zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf: Wie ist Ihr Eindruck: Lassen sich bei uns in Deutschland Familie und Beruf
alles in allem gut miteinander vereinbaren, oder nicht so gut?

Familie und Beruf…                                                                        Angaben in %

                                                                                    Quelle: Monitor Familienleben 2010 (18 bis 49-jährige Eltern)

                                                                                                                                         Seite 10
…und Pflege

Wie gut lassen sich mit den geltenden Regelungen* Beruf und Pflege im Allgemeinen vereinbaren?

                                                                                                       Angaben in %

                                 *PflegeZG und FPfZG

                                                 Quelle: ZQP-Umfrage: Regelungen zur Vereinbarkeit von Beruf und Pflege kommen nicht an; eigene Darstellung

                                                                                                                                                   Seite 11
Unternehmen in der Pflicht

Tun die meisten Unternehmen in Deutschland genug dafür, ihren Mitarbeitenden die Vereinbarkeit von Familie und
Beruf zu erleichtern, oder müsste in den meisten Unternehmen mehr dafür getan werden?

                                                                                  Quelle: Monitor Familienleben 2011 (18 bis 49-jährige Eltern)

                                                                                                                                       Seite 12
Gliederung

Warum familienbewusst sein?

Betriebswirtschaftliche Effekte von Familienbewusstsein

Stolpersteine und Triebfedern, Optimierungspotenzial

                                                                 Seite 13
Definition Familienbewusstsein

                Familienbewusstsein

  Dialog              Leistung             Kultur
Information         Quantität         Normen/Werte
Kommunikation       Qualität          Kontinuität
Reaktion            Investition       Unternehmensführung
                    Flexibilität      Betriebsklima

                                                                Seite 14
Familienbewusstsein als betriebswirtschaftliches
                        Entscheidungsproblem

                                            Seite 15
Messung von Familienbewusstsein

                           Seite 16
Zusammenführung der Antworten in einen Punktwert

                                            Seite 17
Unternehmensbefragungen zum betrieblichen
                                                                                            Familienbewusstsein

       2005/                                           2006/                     2006/
                              2006                                                                      2008
       2006                                            2007                      2007

     explorative           explorative             Replikations-                Zeitreihen-           repräsentative
   Untersuchung:          Untersuchung:           untersuchung:               untersuchung:     Unternehmensbefragung:
     75 auditierte         72 auditierte           113 auditierte              57 auditierte   1.001 deutsche Unternehmen
    Unternehmen            Institutionen           Unternehmen                 Unternehmen                  2012

                                                       2009/
        2009                  2009                                                2011                  2012
                                                       2010

   repräsentative         Beschäftigten-            Beschäftigten-            repräsentative       repräsentative
  Unternehmens-             befragung:                 befragung:             Beschäftigten-       Unternehmens-
     befragung:          559 Mitarbeitende   172 / 1.205 Führungskräfte         befragung            befragung:
757 Unternehmen aus        der DZ BANK       zertifizierter Unternehmen /        in NRW:            994 deutsche
Basel-Stadt und Zürich       Frankfurt                Institutionen              n = 1000           Unternehmen

                                                                                                                            Seite 18
Zielsystem einer Familienbewussten Personalpolitik

                                              Seite 19
Betriebswirtschaftliche Effekte von Familienbewusstsein

                                              Quelle: FFP 2013

                                                      Seite 20
Ergebnisse: Familienbewusstsein 2007 und 2012

      normierter Punktwert
100

 90

 80
                                                            - 3,2 %
 70    + 16,6 %              + 9,5 %                                   + 6,9 %
                                                   71
                    66                 66                    68                  67
 60                                                                      63
                              61
 50      57

 40

 30

 20

 10

  0
        2007       2012      2007      2012        2007     2012        2007     2012

           Dialog              Leistung                 Kultur        berufundfamilie-
                                                                           Index
                                                                                         Quelle: FFP 2013

                                                                                                 Seite 21
Ergebnisse: Familienbewusstsein 2007 und 2012

                                    Erhöhte Ansprüche an das
       Normen und Werte                   Unternehmen

?
                                      Spannungen zwischen
    Betriebsklima/Kollegialität    Mitarbeitenden mit und ohne
                                         Familienpflichten
Familienbewusstsein als betriebswirtschaftliches
                        Entscheidungsproblem

                                            Seite 23
Betriebswirtschaftliche Effekte: Vereinbarkeit von Pflege und
                                                                                                               Beruf

   Mögliche Folgen einer                         Im alltäglichen                        Absentismus
 fehlenden Vereinbarkeit                         Erwerbsleben der                       Präsentismus
                                                 Pflegeperson                       Erhöhter Krankenstand
    von Pflege und Beruf

                                Folgewirkungen
                                                 Durch formelle Anpassung      (temporäre) Fluktuation (Ausstieg
                                                 (wie z.B. Veränderung des      aus dem Beruf, Reduzierung der
                                                 Berufsstatus)                          Stundenzahl)

                                                 Durch zusätzlichen
                                                 Personalaufwand bei                 Supervisionskosten
                                                 Führungskräften

                                                                                  Betriebliche Folgekosten
Quelle: Schneider et al. 2011

                                                                                                                   Seite 24
Betriebswirtschaftliche Effekte: Vereinbarkeit von Pflege und
                                                                                            Beruf

      Gesamtfolgekosten pro Jahr

                                                      2,4 %        Supervision
                                                      5,0 %        Krankenstand
                                                      10,3 %
                                                                   Wechsel Berufsstatus

                                                      14,7 %
                                                                   Berufsaufgabe
                                  18,94
                                Mrd. Euro             20,3 %
                                                                   Absentismus
                                 pro Jahr

                                                      47,3 %

Quelle: Schneider et al. 2011                                      Präsentismus

                                                                                             Seite 25
Monetäre Effekte für Unternehmen: Beispielrechnungen

   „Neue Vereinbarkeit“                Renditepotenzial für Unternehmen:
                                               Bis zu 40 Prozent

   Betriebseigene Kita         Social Return on Investment für Unternehmen: 1,02
                               Social Return on Investment für Beschäftigte: 1,78

Wiedereinstieg von Müttern      Bei einer Stellenneubesetzung entstehen Kosten
                                       zwischen 10.000 und 43.000 Euro

                                                Quellen: BMFSF 2016, S. 13ff.; Then et al. S. 33; BMFSFJ 2005, S. 15

                                                                                                            Seite 26
Gliederung

Warum familienbewusst sein?

Betriebswirtschaftliche Effekte von Familienbewusstsein

Stolpersteine und Triebfedern, Optimierungspotenzial

                                                                 Seite 27
Stolpersteine

Einbindung der
           Neiddebatten
               gesamten Belegschaft

                        Transparenz über Möglichkeiten und
                                   Homeoffice
                                     Grenzen

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Stolpersteine

Akzeptanz und Wertschätzung verschiedener
           Unternehmenskultur
             Lebensmodelle

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Triebfedern

Führungskräfte

                 Netzwerke und Kooperationen

                                                      Seite 30
Optimierungspotenzial

Systematisierung

                   Passgenauigkeit

                                                 Seite 31
Optimierungspotenzial

Kommunikation

            Lebensphasenorientierte Personalpolitik

                                                      Seite 32
Optimierungspotenzial

Digitalisierung nutzen

                                          Seite 33
Nur was für „die Großen“?
                                Vorteile einer familienbewussten Personalpolitik für KMU

            Maßnahmen können individuell, flexibel und informell umgesetzt
            werden

            Investitionen in Familienbewusstsein lohnen sich – zudem kosten
            viele Maßnahmen nichts oder wenig

Stolpersteine umgehen, Triebfedern nutzen,
Optimierungspotenzial ausschöpfen

                                                                                    Seite 34
Sie finden uns …
                                       … in Münster:
                                       Westfälische Wilhelms-Universität Münster
… in Berlin:                           Hittorfstraße 17 – 48149 Münster

Steinbeis-Hochschule Berlin
School of Management and Innovation
Gürtelstraße 29A/30 – 10247 Berlin

                                       … in Bochum:
                                       Evangelische Fachhochschule RWL Bochum
                                       Immanuel-Kant-Str 18-20 – 44803 Bochum

                          und im Internet: www.ffp-muenster.de
BMFSFJ (2016): Renditepotenziale der NEUEN Vereinbarkeit. Studie der Roland Berger GmbH, Berlin.
BMFSFJ (2015): Dossier Väter und Familie – erste Bilanz einer neuen Dynamik. Online unter:
   http://www.bmfsfj.de/RedaktionBMFSFJ/Broschuerenstelle/Pdf-Anlagen/V_C3_A4ter-und-Familie-
   Dossier,property=pdf,bereich=bmfsfj,sprache=de,rwb=true.pdf
BMFSFJ (2005): Betriebswirtschaftliche Effekte familienfreundlicher Maßnahmen. Kosten-Nutzen-Analyse, Berlin.
forsa Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen mbH (2013): Meinungen und Einstellungen der Väter in Deutschland
   http://www.sz-online.de/includes/dokumente/V%C3%A4terumfrage.pdf
Then et al. (2014): Studie zu den Effekten betrieblicher Kinderbetreuung: ein CSI Bericht unter Verwendung des Social Return on
   Investment. Online unter: http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/18702/1/Effekte-Betrieblicher-Kinderbetreuung.pdf
Statistisches Bundesamt (2016): Öffentliche Sozialleistungen. Statistik zum Elterngeld. Leistungsbezüge. 3. Vierteljahr 2015. Online
   unter: https://www.destatis.de/DE/Publikationen/Thematisch/Soziales/Elterngeld/ElterngeldLeistungsbezuegeVj5229210153234.pdf
Statistisches Bundesamt (2015): Öffentliche Sozialleistungen. Statistik zum Elterngeld. Beendete Leistungsbezüge für im 4. Vierteljahr
   2014 geborene Kinder. Oktober 2014 bis März 2016. Online unter:
   https://www.destatis.de/DE/Publikationen/Thematisch/Soziales/Elterngeld/ElterngeldGeburtenVj5229208163214.pdf?__blob=publicatio
   nFile

                                                                                                                                Seite 36
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