Bevölkerung und Demografie - Auszug aus dem Datenreport 2018 - Kapitel 1: Bevölkerung und Demografie

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Bevölkerung und Demografie - Auszug aus dem Datenreport 2018 - Kapitel 1: Bevölkerung und Demografie
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Bevölkerung
und Demografie
Auszug aus dem
Datenreport 2018
Bevölkerung und Demografie - Auszug aus dem Datenreport 2018 - Kapitel 1: Bevölkerung und Demografie
Bevölkerung und Demografie - Auszug aus dem Datenreport 2018 - Kapitel 1: Bevölkerung und Demografie
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Bevölkerung
und Demografie
1.1                                    Wie viele Menschen leben in Deutsch-
                                        land? Wo wohnen sie und wie alt sind
                                                                                      die Bildungs- und Beschäftigungsmöglich-
                                                                                      keiten der Bevölkerung und beeinflusst
Bevölkerungs-                           sie? Daten über Struktur und Entwick-         daher unmittelbar ihre Lebensweise. u Info 1
stand und                               lung der Bevölkerung gehören zum
                                        grundlegenden Informationsbedarf für
                                                                                          Weitere Informationen zur Bevölke-
                                                                                      rung mit Migrationshintergrund bietet
Bevölkerungs­                           fast alle Bereiche von Staat, Wirtschaft      Kapitel 1.2, Seite 28. Daten zur Lebenssitu-
entwicklung                             und Gesellschaft. Die Politik benötigt sie,
                                        weil viele Entscheidungen – beispielswei-
                                                                                      ation von Geflüchteten enthält Kapitel 7.4,
                                                                                      Seite 280.
                                        se im Bildungs- und Gesundheitswesen –
Claire Grobecker, Elle Krack-Roberg,    nur auf der Grundlage gesicherter bevöl-      1.1.1 Bevölkerungsstand
Olga Pötzsch, Bettina Sommer            kerungsstatistischer Angaben getroffen         Nach den Ergebnissen der Bevölkerungs-
                                        werden können. Für das wirtschaftliche         fortschreibung lebten Ende 2016 in
                                        Geschehen sind demografische Daten             Deutschland rund 82,5 Millionen Men-
Statistisches Bundesamt
                                        von Bedeutung, weil sie Grundinforma-          schen, davon waren 49 % männlich und
(Destatis)
                                        tionen über die Menschen als Arbeits-          51 % weiblich. Gegenüber 2015 ist die Be-
                                        kräfte, Einkommensbezieher und Kon-           völkerung damit um 346 000 Einwohne-
                                        sumenten liefern. In der Öffentlichkeit        rinnen und Einwohner beziehungsweise
                                        werden Bevölkerungszahlen und demo-            um 0,4 % gewachsen. Rund 66,4 Millio-
                                        grafische Entwicklungen aufmerksam             nen Personen (80 %) lebten in den alten
                                        verfolgt.                                     Bundesländern, 12,6 Millionen (15 %) in
                                            Hinter den Zahlen verbergen sich           den neuen Bundesländern und 3,6 Milli-
                                        aber auch Werthaltungen und Lebens­            onen (4,3 %) in Berlin. Die bevölkerungs-
                                        einstellungen, die ihrerseits wieder Rück-     reichsten Länder waren Nordrhein-West-
                                        wirkungen auf die Bevölkerungsstruktur         falen (17,9 Millionen Personen), Bayern
                                        haben. So spiegeln sich zum Beispiel in       (12,9 Millionen) und Baden-Württem-
                                        den Zahlen der Eheschließungen und             berg (knapp 11,0 Millionen). In diesen
                                       -scheidungen sowie der Lebenspartner-           drei Bundesländern lebten rund 51 % der
                                        schaften, der Geburtenentwicklung und         ­B evölkerung Deutschlands. Die Hälfte
                                        der Familiengröße die Einstellungen der        der Bundesländer hatte dagegen weniger
                                        Gesellschaft zur Familie und zu Kindern        als 3 Millionen Einwohnerinnen und
                                        wider. Der Altersaufbau wird von diesen       Einwohner. u Tab 1
                                        Lebenseinstellungen mitbestimmt und                Mit 82,5 Millionen hatte Deutschland
                                        hat zugleich direkte Auswirkungen auf         Ende 2016 rund 13,2 Millionen Einwoh-

                                                                                                                                     11
1 / Bevölkerung und Demografie       1.1 / Bevölkerungsstand und Bevölkerungsentwicklung

     u Info 1                                              nerinnen und Einwohner mehr als 1950.         mit Ausnahme der Jahre 2006 bis 2009 –
     Datenquellen der Bevölkerungs­                        In West- und Ostdeutschland hat sich          zu. Die neuen Bundesländer verzeichneten
     statistik und Gebietsstände                           die Bevölkerungszahl seit 1950 jedoch         seit 1990 – mit Ausnahme der Jahre 2014
     Die Bevölkerungszahl wird mittels der Be­             sehr unterschiedlich entwickelt. Im frü-      und 2015 – durchgehend einen Bevölke-
     völkerungsfortschreibung nachgewiesen.                heren Bundesgebiet stieg sie zwischen         rungsrückgang. In Berlin gab es bis 2005
     Auf den Ergebnissen des letzten Zensus auf-
      bauend führen die statistischen Ämter auf            1950 und 1973 infolge des sogenannten         abwechselnde Phasen von Zuwachs und
     Gemeindeebene die Fortschreibung des                  Babybooms und der Zuwanderung von             Rückgang und ab 2005 eine stetige Bevöl-
     ­Bevölkerungsstandes durch Bilanzierung der
                                                           51,0 Millionen auf 62,1 Millionen Men-        kerungszunahme. u Tab 2
      Ergebnisse der Statistiken über Geburten
      und Sterbefälle sowie der Wanderungsstatis-          schen. Gleichzeitig ging sie in der ehe-
     tik durch. Die Bevölkerungszahlen werden              maligen DDR von 18,4 Millionen auf            Besiedlungsdichte und regionale
      nach jedem Zensus (zuletzt Zensus vom
      9. Mai 2011) ab dem Zensusstichtag umge-
                                                           17,0 Millionen Menschen zurück. Die Be-       Bevölkerungsverteilung
      stellt. Die Bevölkerungsfortschreibung liefert       völkerungszahl stabilisierte sich danach      Der Bevölkerungszahl entsprechend än-
      demografische Grunddaten über die ge­                zwischen 61 Millionen und 62 Millionen        derte sich auch die Bevölkerungsdichte
      samte Bevölkerung wie Geschlecht, Alter,
      Familienstand und Staatsangehörigkeit.
                                                           Menschen im Westen sowie zwischen             in beiden Teilen Deutschlands. Im frühe-
                                                           16 Millionen und 17 Millionen Menschen        ren Bundesgebiet und Berlin-West stieg
     Für die ehemalige DDR liegen in der Bevölke-
     rungsstatistik im Wesentlichen vergleichbare          im Osten.                                     die Einwohnerzahl je Quadratkilometer
     Angaben vor. Seit 2001 werden in der amt­                   Seit der deutschen Vereinigung Ende     im Zeitraum von 1950 bis 1973 von 202
     lichen Statistik grundsätzlich nur noch Daten         1990 nahm die Bevölkerung Deutschlands        auf 250 an, ging danach bis 1984/1985
     für Berlin insgesamt nachgewiesen. Soweit
     bei Bevölkerungsangaben noch ein getrennter           bis Ende 2002 von 79,8 Millionen auf          auf 245 leicht zurück und stieg nach der
     Nachweis für das frühere Bundesgebiet und             82,5 Millionen Personen zu (+ 2,8 Millio-     deutschen Vereinigung bis auf 270 Ein-
     für die neuen Länder erfolgt, ist Berlin nicht
                                                           nen Personen). Bis 2010 folgte dann ein       wohner je Quadratkilometer im Jahr
     enthalten.
                                                           Rückgang der Bevölkerungszahlen. Ab           2000. Seit 2001 stagnierte die Bevölke-
     Die Bevölkerungsstatistik gehört zu den tradi-
     tionsreichsten Arbeitsgebieten der amtlichen
                                                           2011 stieg die Bevölkerung wieder an,         rungsdichte im früheren Bundesgebiet
     Statistik. Die Statistiken werden seit 1950           ­a llerdings führte der Zensus im Jahr 2011   (ohne Berlin-West) zwischen 263 und
     in der jetzigen Form geführt, die Zeitreihen ge-      zu einer Revision der Bevölkerungszahl        264 Einwohner je Quadratkilometer.
     hen teilweise bis ins 19. Jahrhundert zurück.
                                                           um 1,5 Millionen Personen nach unten.         Für 2016 wurde im früheren Bundesge-
     Die Entwicklung des Bevölkerungsstandes               Die Jahre 2014 bis 2016 verzeichneten auf-    biet (ohne Berlin-West) eine Einwohner-
     2016 ist aufgrund methodischer Änderungen
     bei der Wanderungsstatistik, technischer              grund der sehr starken Zuwanderung            dichte von 267 ermittelt. Im Gebiet der
     Weiterentwicklungen der Datenlieferungen              einen hohen Bevölkerungszuwachs mit           neuen Länder und Berlin-Ost verringer-
     aus dem Meldewesen sowie der Umstellung               einem Spitzenwert im Jahr 2015 (2014:         te sich dieser Wert zwischen 1950 und
     auf ein neues statistisches Aufbereitungs­
     verfahren nur bedingt mit den Vorjahreswerten         + 430 000 Per­s onen; 2015: + 978 000 Per-    1990 von 171 auf 148 Einwohner je Qua-
     vergleichbar. Die Genauigkeit der Ergebnisse          sonen; 2016: + 346 000 Personen).             dratkilometer. Seit 2001 verringerte sich
     ist aufgrund von Unstimmigkeiten unter an-
                                                                 Zwischen West und Ost war die Ent-      die Bevölkerungsdichte in den neuen
     derem im Zusammenhang mit der melderecht-
     lichen Behandlung von Schutzsuchenden                 wicklung seit der deutschen Vereinigung       Ländern (ohne B ­ erlin-Ost) von 127 auf
     eingeschränkt. Ausführliche Erläuterungen              allerdings unterschiedlich: In den alten     116 Einwohner je Quadratkilometer im
     dazu finden sich unter www.destatis.de
     > Bevölkerung > Bevölkerungsstand.
                                                           Bundesländern nahm die Bevölkerung –          Jahr 2016.

12
Bevölkerungsstand und Bevölkerungsentwicklung / 1.1 Bevölkerung und Demografie / 1

u   Tab 1     Bundesländer mit Regierungssitz nach Fläche, Bevölkerung und Bevölkerungsdichte 2016

                                                                                                                                             Bevölkerung
                                                                     Fläche
                                                                                                  insgesamt                       Männer                        Frauen
                                                                                                                                                                                               je km ²
                                                                  in 1 000 km ²                                                   in 1 000

    Baden-Württemberg (Stuttgart)                                      35,7                          10 952                         5 436                         5 516                           306

    Bayern (München)                                                   70,5                          12 931                         6 401                         6 530                           183

    Berlin (Berlin)                                                     0,9                           3 575                         1 756                         1 819                         4 012

    Brandenburg (Potsdam)                                              29,7                           2 495                         1 232                         1 263                             84

    Bremen (Bremen)                                                     0,4                             679                           335                           343                         1 617

    Hamburg (Hamburg)                                                   0,8                           1 810                           886                           924                         2 397

    Hessen (Wiesbaden)                                                 21,1                           6 213                         3 067                         3 146                           294

    Mecklenburg-Vorpommern (Schwerin)                                  23,3                           1 611                           795                           815                             69

    Niedersachsen (Hannover)                                           47,7                           7 946                         3 923                         4 022                           167

    Nordrhein-Westfalen (Düsseldorf)                                   34,1                          17 890                         8 777                         9 113                           524

    Rheinland-Pfalz (Mainz)                                            19,9                           4 066                         2 007                         2 060                           205

    Saarland (Saarbrücken)                                              2,6                             997                           489                           507                           388

    Sachsen (Dresden)                                                  18,4                           4 082                         2 010                         2 072                           221

    Sachsen-Anhalt (Magdeburg)                                         20,5                           2 236                         1 102                         1 134                           109

    Schleswig-Holstein (Kiel)                                          15,8                           2 882                         1 413                         1 469                           182

    Thüringen (Erfurt)                                                 16,2                           2 158                         1 068                         1 090                           133

    Deutschland (Berlin)                                             357,6                          82 522                        40 697                        41 825                            231

Ergebnisse der Bevölkerungsfortschreibung (Bevölkerung) und aus dem Gemeindeverzeichnis-Informationssystem GV-ISys (Fläche, Bevölkerung je km²).
Die Entwicklung der Bevölkerungszahlen 2016 ist nur bedingt mit den Vorjahreswerten vergleichbar und es kommt zu Einschränkungen bei der Genauigkeit der Ergebnisse, siehe Info 1 sowie die Erläuterungen
unter www.destatis.de > Bevölkerungsstand.

                                                                              u   Tab 2    Bevölkerungsentwicklung — in Tausend

                                                                                                                                     Früheres
                                                                                                        Deutschland                                            Neue Länder ²                    Berlin
                                                                                                                                   Bundesgebiet ¹

                                                                                  1950                      69 346                      50 958                      18 388                         –

                                                                                  1960                        73 147                    55 958                      17 188                         –

                                                                                  1970                       78 069                     61 001                      17 068                         –

                                                                                  1980                       78 397                     61 658                      16 740                         –

                                                                                  1990                       79 753                     63 726                      16 028                       3 434

                                                                                  2000                       82 260                     67 140                      15 120                       3 382

                                                                                  2010                       81 752                     65 426                      12 865                       3 461

                                                                                  2011 ³                     80 328                     64 429                      12 573                       3 326

                                                                                  2012                       80 524                     64 619                      12 530                       3 375

                                                                                  2013                       80 767                     64 848                      12 498                       3 422

                                                                                  2014                       81 198                     65 223                      12 505                       3 470

                                                                                  2015                        82 176                    66 057                      12 598                       3 520

                                                                                  2016 ⁴                     82 522                     66 365                      12 581                       3 575

                                                                              Ergebnisse aus der Bevölkerungsfortschreibung am 31.12. des jeweiligen Jahres. Seit Berichtsjahr 2011 auf Grundlage des Zensus 2011.
                                                                              1 Seit 2001 ohne Berlin-West.
                                                                              2 Seit 2001 ohne Berlin-Ost.
                                                                              3 Umstellung der Bevölkerungsfortschreibung auf die Grundlage des Zensus 2011.
                                                                              4	Die Entwicklung der Bevölkerungszahlen 2016 ist nur bedingt mit den Vorjahreswerten vergleichbar und es kommt zu Einschränkun-
                                                                                 gen bei der Genauigkeit der Ergebnisse, siehe Info 1 sowie die Erläuterungen unter www.destatis.de > Bevölkerungsstand.
                                                                              – Nichts vorhanden.

                                                                                                                                                                                                                     13
1 / Bevölkerung und Demografie               1.1 / Bevölkerungsstand und Bevölkerungsentwicklung

     u Tab 3 Großstädte mit den höchsten Bevölkerungszahlen und                                                                         lichkeit auch auf die Stärke der jeweiligen
     der höchsten Bevölkerungsdichte 2016                                                                                               Jahrgänge aus. Langfristig führen solche
                         Stadt              Bevölkerung in 1 000                    Stadt                 Bevölkerung je km ²
                                                                                                                                        Veränderungen zu einer Verschiebung
                                                                                                                                        der Anteile der einzelnen Altersgruppen
         1        Berlin                              3 575                München                                  4 713
                                                                                                                                        an der Gesamtbevölkerung. Ein zusätz­
         2        Hamburg                             1 810                Berlin                                   4 012
                                                                                                                                        licher Faktor ist die Zu- und Abwande-
         3        München                             1 464                Herne                                   3 049
                                                                                                                                        rung, da meist junge Erwachsene zu-
         4        Köln                                1 076                Stuttgart                               3 029
                                                                                                                                        oder abwandern. In Deutschland führen
         5        Frankfurt am Main                     736                Frankfurt am Main                       2 966
                                                                                                                                        diese verschiedenen Faktoren dazu, dass
         6        Stuttgart                             628                Düsseldorf                              2 821
                                                                                                                                        die Gruppe der Kinder und Jugendlichen
         7        Düsseldorf                            613                Offenbach am Main                       2 775
                                                                                                                                        kleiner wird und die Gruppe der Men-
         8        Dortmund                              586                Essen                                   2 772
                                                                                                                                        schen im Rentenalter wächst, während
         9        Essen                                 583                Nürnberg                                 2 744
                                                                                                                                        sich der Anteil der Personen im erwerbs-
         10       Leipzig                               571                Oberhausen                               2 742
                                                                                                                                        fähigen Alter – derzeit – wenig verändert.
         11       Bremen                                566                Köln                                    2 657
                                                                                                                                        Entgegen diesem Trend erhöhte sich 2015
         12       Dresden                               547                Hannover                                2 608
                                                                                                                                        und 2016 infolge der massiven Zuwande-
         13       Hannover                              533                Bochum                                  2 505
                                                                                                                                        rung von jungen Menschen der Anteil
         14       Nürnberg                              512                Gelsenkirchen                           2 502                der Kinder und Jugendlichen leicht.
         15       Duisburg                              500                Hamburg                                 2 397                    Den Altersauf bau der Bevölkerung
     Ergebnisse der Bevölkerungsfortschreibung (Bevölkerung) und aus dem Gemeindeverzeichnis-Informationssystem GV-ISys                 und dessen Veränderungen veranschau­
     (Bevölkerung je km²).
     Die Entwicklung der Bevölkerungszahlen 2016 ist nur bedingt mit den Vorjahreswerten vergleichbar und es kommt zu Einschränkungen   lichen Abbildung 1 sowie Tabelle 4. Da-
     bei der Genauigkeit der Ergebnisse, siehe Info 1 sowie die Erläuterungen unter www.destatis.de > Bevölkerungsstand.
                                                                                                                                        bei zeigt sich deutlich, wie die Basis der
                                                                                                                                        Pyramide – also die neuen Generationen –
                                                                                                                                        schmaler wird, während die stärksten
         Für Deutschland insgesamt lag die                                 bis unter 20 000 Einwohnern und 27 % in                      Jahrgänge zwischen 50 und 60 Jahre alt
     Einwohnerdichte Ende 2016 bei 231 Ein-                                Gemeinden mit 20 000 bis unter 100 000                       sind. u Abb 1, Info 2
     wohnern je Quadratkilometer. Am dich-                                Einwohnern lebten. Auf Großstädte                                 Im Jahr 2016 betrug in Deutschland
     testen besiedelt waren die Stadtstaaten                              (Gemeinden mit 100 000 oder mehr
                                                                          ­                                                             der Anteil der Heranwachsenden (unter
     (Berlin: 4 012 Personen je Quadratkilome-                            ­Einwohnern) entfielen 32 % der Bevölke-                      20-Jährige) 18 %. Auf die Bevölkerung im
     ter, Hamburg: 2 397, Bremen: 1 617). Die                              rung. Die Städte mit den höchsten Ein-                       erwerbsfähigen Alter (20 bis 64 Jahre)
     geringste Besiedlung je Quadratkilometer                             wohnerzahlen waren in abnehmender                             entfielen 60 % und der Seniorenanteil
     wiesen die Bundesländer Mecklenburg-                                  Reihenfolge Berlin, Hamburg und Mün-                         (65-Jährige und Ältere) lag bei 21 %.
     Vorpommern (69 Personen), Brandenburg                                 chen. Betrachtet man die Städte mit der                      Rund 6 % der Bevölkerung waren hoch-
     (84 Personen) und Sachsen-Anhalt (109                                 höchsten Bevölkerungsdichte, lagen an                        betagt, das heißt 80 Jahre oder älter. Der
     Personen) auf (siehe Tab 1).                                         vorderster Stelle München, Berlin und                         Jugendquotient (Zahl der unter 20-Jähri-
         Ende 2016 gab es in Deutschland                                   Herne. u Tab 3                                               gen je 100 Personen zwischen 20 und
     11 059 politisch selbstständige Gemein-                                                                                            64 Jahren) lag bei 31 und somit unter
     den und damit 33 oder 0,3 % weniger als                              1.1.2 Altersaufbau, Geburtenent-                              dem Altenquotienten (Zahl der 65-Jähri-
     Ende 2015. Davon lagen – abgesehen von                               wicklung und Lebenserwartung                                  gen und Älteren je 100 Personen zwi-
     Berlin – 8 395 Gemeinden im früheren                                                                                               schen 20 und 64 Jahren) mit 35. Im Jahr
     Bundesgebiet und 2 663 Gemeinden in                                  Altersaufbau                                                  1950 lag der Jugendquotient noch bei 51
     den neuen Bundesländern. Aufgrund von                                Die Zahl der Geburten beeinf lusst un-                        und der Altenquotient bei 16. Seit 2006
     Gebietsreformen hat sich vor allem im                                mittelbar den Altersaufbau der Bevölke-                       übersteigt der Altenquotient jedoch den
     früheren Bundesgebiet die Gemeindean-                                rung. Außerdem besteht eine Wechsel-                          Jugend­quotienten (siehe auch Abschnitt
     zahl verringert: Sie sank von 8 422 seit                             wirkung zwischen der Stärke eines Alters-                     1.1.4, Seite 26). u Tab 4, Info 3
     Ende 2015 um 27 Gemeinden (– 0,3 %).                                 jahrgangs und den Geburten sowie                                  Beim Altersaufbau gibt es ebenfalls
         Aus der Verteilung der Einwohnerin-                              Sterbezahlen: Zum einen beeinflusst die                       deutliche Unterschiede zwischen den al-
     nen und Einwohner auf Gemeinde­                                      Stärke der einzelnen Altersjahrgänge die                      ten und den neuen Bundesländern. So lag
     größenklassen ergibt sich für 2016, dass                             Zahl der Geburten und Sterbefälle in                          2016 der Anteil der Seniorinnen und Seni-
     6 % der Bevölkerung Deutschlands in                                  ­bestimmten Zeiträumen, gleichzeitig wir-                     oren in den neuen Bundesländern (ohne
     Gemeinden mit weniger als 2 000 Ein-                                 ken sich aber wiederum die Veränderun-                        Berlin) bereits bei 25 % (21 % in den alten
     wohnern, 35 % in Gemeinden mit 2 000                                  gen von Geburtenhäufigkeit oder Sterb-                       Bundesländern), der Anteil der Kinder

14
Bevölkerungsstand und Bevölkerungsentwicklung / 1.1 Bevölkerung und Demografie / 1

u   Abb 1      Bevölkerung nach Altersjahren und Geschlecht 2016 — in Tausend je Altersjahr                                                 u Info 2
                                                                                                                                            Bevölkerungspyramide
              Männer                                        Alter                                          Frauen                           Um den Altersaufbau der Bevölke-
                                                               100                                                                           rung zu veranschaulichen, ver­
                                                                                                                                            wendet die Statistik eine grafische
                                                                                                                                             Darstellungsform, die als Alters­
                                                                                          Frauenüberschuss
                                                               90                                                                            pyramide bezeichnet wird, auch
                                                                                                                    Geburtenausfall
                                                                                                                                            wenn sie – für Deutschland betrach-
                                                                                                                    während der             tet – längst keine Pyramidenform
                                                               80
                                                                                                                    Wirtschaftskrise         mehr hat. So gleicht sie heute op-
                                                                                                                    um 1930
                                                                                                                                            tisch eher einer »zerzausten Wetter-
                                                                                                                                            tanne«, wie sie einmal bildhaft
                                                               70
                                                                                                                    Geburtenausfall         ­b eschrieben wurde.
                                                                                                                    Ende des
                                                                                                                    Zweiten Weltkrieges
                                                                                                                                             Eine interaktive Bevölkerungspyra-
                                                                                                                                              mide auf www.destatis.de ermög-
                                                               60
                                                                                                                    Babyboom und
                                                                                                                                             licht es, die Veränderung der
                                                                                                                    anschließender          ­A ltersstruktur im Zeitraum zwischen
                                                                                                                    Geburtenrückgang        1950 und 2060 zu verfolgen und
                                                               50
                                                                                                                                             ­dabei einen bestimmten Geburtsjahr-
                                                                                                                                             gang zu beobachten. Die Anwen-
                                                                                                                                             dung basiert auf den Ergebnissen
                                                               40
                                                                                                                                             der 13. koordinierten Bevölkerungs-
                                                                                                                                             vorausberechnung für Deutschland.
                                                               30
                                                                                                                    Geburtentief in den
                                                                                                                    neuen Ländern
                                                               20

                                                                                                                                            u Info 3

              Männerüberschuss                                 10                                                                           Jugendquotient, Altenquotient
                                                                                                                                            und Gesamtquotient
                                                                                                                                             Neben der absoluten Zahl der Be-
             800       600        400          200         0         0       200        400          600        800                         völkerung in einem bestimmten
                                                                                                                                            Alter ist die Beziehung zwischen den
      Ergebnisse der Bevölkerungsfortschreibung.
      Zu den Ergebnissen 2016 siehe Info 1 sowie die Erläuterungen unter www.destatis.de > Bevölkerungsstand.
                                                                                                                                            verschiedenen Altersgruppen ein
                                                                                                                                            Charakteristikum des Alterungs­
                                                                                                                                              prozesses. Wird der Bevölkerung
                                                                                                                                              im erwerbsfähigen Alter die jüngere
                                                                                                                                            Bevölkerung – für deren Aufwach-
u   Tab 4     Entwicklung der Altersstruktur                                                                                                  sen, Erziehung und Ausbildung
                                                                                                                                             ­gesorgt werden muss – gegenüber-
                                               Davon im Alter von … bis … Jahren                                                             gestellt, so ergibt sich der Jugend-
               Bevölkerung                                                                                  Jugend-             Alten-        quotient. Wird die Zahl der Personen
                                    unter 20           20 – 64              65 –79      80 und älter        quotient ¹         quotient ²     im Rentenalter, also der potenziellen
                   in 1 000                                          in %                                                                   Empfänger von Leistungen der
    1950           69 346               30,4             59,9                 8,7              1,0              50,8               16,3     ­R entenversicherung oder anderer
                                                                                                                                            Alterssicherungssysteme, auf die
    1960           73 147               28,4             60,0                10,0              1,6              47,3               19,3
                                                                                                                                            Zahl der Personen im Erwerbsalter
    1970           78 069               30,0             56,2                11,8              2,0              53,4               24,6       bezogen, ergibt sich der Alten­
    1980           78 397               26,8             57,7                12,8              2,7              46,3               26,9       quotient. Beide Quotienten zusam-
                                                                                                                                              men addieren sich zum Gesamt­
    1990           79 753               21,7             63,4                11,2              3,8              34,2               23,6
                                                                                                                                              quotienten, der aufzeigt, in welchem
    2000           82 260               21,1             62,2                12,9              3,8              34,0               26,8     Ausmaß die mittlere Altersgruppe
    2010           81 752               18,4             60,9                15,3              5,3              30,3               33,8       sowohl für die jüngere als auch
                                                                                                                                            für die ältere Bevölkerung, die beide
    2011³          80 328               18,4             60,9                15,4              5,3              30,3               33,9
                                                                                                                                              nicht im Erwerbsleben stehen, im
    2012           80 524               18,3             61,0                15,4              5,4              30,0               34,1     weitesten Sinne zu sorgen hat. Für
    2013           80 767               18,2             61,0                15,5              5,4              29,8               34,2       die Abgrenzung des erwerbsfähigen
                                                                                                                                            Alters wird hier die Altersspanne
    2014           81 198               18,2             60,8                15,4              5,6              29,9               34,6
                                                                                                                                            von 20 bis 64 Jahren gewählt, da in
    2015           82 176               18,3             60,6                15,3              5,8              30,3               34,7       dieser Lebensphase die meisten
    2016 ⁴         82 522               18,4             60,3                15,2              6,0              30,6               35,2      Menschen erwerbstätig sind.

Ergebnisse aus der Bevölkerungsfortschreibung am 31.12. des jeweiligen Jahres.
1 Altersgruppe der unter 20-Jährigen bezogen auf die Altersgruppe der 20- bis 64-Jährigen.
2 Altersgruppe der 65-Jährigen und Älteren bezogen auf die Altersgruppe der 20- bis 64-Jährigen.
3 Umstellung der Bevölkerungsfortschreibung auf die Grundlage des Zensus 2011.
4	Die Entwicklung der Bevölkerungszahlen 2016 ist nur bedingt mit den Vorjahreswerten vergleichbar und es kommt zu Einschränkungen
   bei der Genauigkeit der Ergebnisse, siehe Info 1 sowie die Erläuterungen unter www.destatis.de > Bevölkerungsstand.

                                                                                                                                                                                      15
1 / Bevölkerung und Demografie   1.1 / Bevölkerungsstand und Bevölkerungsentwicklung

     und Jugendlichen unter 20 Jahren fiel mit              u Tab    5   Entwicklung der Altersstruktur bei Kindern und Jugendlichen
     17 % dagegen niedriger aus (19 % in den                              Bevölkerung                                  Davon im Alter von … bis … Jahren
     alten Bundesländern). In Berlin lebten                                  unter
                                                                           20 Jahren               unter 3              3–5                6–9               10 – 14             15 – 19
     Ende 2016 verhältnismäßig weniger Seni-
                                                                             in 1 000                                                      in %
     orinnen und Senioren (19 %), dagegen war
                                                              1950           21 084                14,3               11,6                20,4                 29,9               23,8
     der Anteil der unter 20-Jährigen mit 18 %
                                                              1960           20 760                17,1               15,8                20,2                 22,6               24,2
     durchschnittlich.
                                                              1970           23 413                14,1               16,2                22,1                 24,7               22,8
         Die Zahl der jungen Menschen unter
     20 Jahren war bundesweit ab Mitte der                    1980           20 972                11,8               11,2                16,6                 28,5               31,9

     1990er-Jahre (1996: 17,7 Millionen) bis                  1990           17 307                15,7               15,1                19,9                 24,0               25,2

     2013 (14,7 Millionen) rückläufig. Seit 2014              2000           17 390                13,4               13,7                19,0                 27,4               26,5

     wird infolge der verstärkten Zuwande-                    2010           15 082                13,5               13,7                19,1                 26,3               27,5

     rung und von mehr Geburten wieder ein                    2011¹          14 801                13,6               13,9                19,1                 26,3               27,2

     Zuwachs verzeichnet (2016: 15,2 Millio-                  2012           14 721                13,8               14,0                18,9                 25,9               27,4
     nen). Am stärksten ist dabei die Gruppe                  2013           14 683                13,9               14,1                19,0                 25,5               27,5
     der 15- bis 19-Jährigen, da die Zuwande-                 2014           14 754                14,3               14,0                19,0                 25,1               27,6
     rung ab einem Alter von 17 bis 18 Jahren                 2015           15 071                14,6               14,1                18,9                 24,5               27,8
     deutlich höher ausfällt als bei jüngeren                 2016 ²         15 221                15,1               14,2                19,1                 24,2               27,4
     Kindern und Jugendlichen. u Tab 5
                                                            Ergebnisse aus der Bevölkerungsfortschreibung am 31.12. des jeweiligen Jahres.
         In Deutschland werden etwa 5 % mehr                1 Umstellung der Bevölkerungsfortschreibung auf die Grundlage des Zensus 2011.
                                                            2	Die Entwicklung der Bevölkerungszahlen 2016 ist nur bedingt mit den Vorjahreswerten vergleichbar und es kommt zu Einschränkungen
     Jungen als Mädchen geboren. Im Jahr 2016                  bei der Genauigkeit der Ergebnisse, siehe Info 1 sowie die Erläuterungen unter www.destatis.de > Bevölkerungsstand.

     kamen im Durchschnitt auf 100 neugebo-
     rene Mädchen 105 Jungen. Da Männer
     statistisch gesehen nicht so alt werden wie
     Frauen, verändern sich die Anteile von
     Frauen und Männern mit den Altersgrup-              Geburtenentwicklung                                                 Besonders groß war die Differenz zwi-
     pen. Einen weiteren Faktor stellt die Zu-          Die Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg                                 schen den Geburten- und Sterbefällen
     wanderung dar, weil junge Männer im                waren in Deutschland durch hohe Ge-                                  mit 212 000 Personen im Jahr 2013. In
     Vergleich zur in Deutschland lebenden               burtenzahlen geprägt. Ab 1947 wurden                                den letzten Jahren hat sich diese allmäh-
     Bevölkerung unter den Zuwanderern                   deutlich mehr Geburten als Sterbefälle                              lich reduziert, da die Zahl der Geburten
     überrepräsentiert sind. Dies führt dazu,            registriert. Der darauffolgende Baby-                               angestiegen ist und die Sterbefälle relativ
     dass bis zu einem Alter von etwa 55 Jahren          boom wandelte sich Ende der 1960er-­                                stabil waren. Im Jahr 2016 war die An-
     der Männeranteil überwiegt und der Män-            Jahre zu einem starken Rückgang der                                  zahl der Geborenen »nur« um 118 000
     nerüberhang am stärksten in der Gruppe             Geburten. Die Zahl der ­lebend gebore-                               kleiner als die Zahl der Sterbefälle.
     der 16- bis 30-Jährigen ist. In der Alters-         nen Kinder ging vom Höchststand im
     gruppe der 55- bis 59-Jährigen befinden            Ja hr 1964 (1,36 Millionen) bis auf                                  Geburtenhäufigkeit im Zeitverlauf
     sich ungefähr gleich viele Männer wie              782 000 im Jahr 1975 zurück. Danach                                  Die Zahl der geborenen Kinder hängt
     Frauen. In den höheren Altersgruppen                gab es von 1976 bis 1990 einen Anstieg                              ­e inerseits von der Anzahl potenzieller
     überwiegen dann zunehmend Frauen: In                der jährlichen Geburtenzahlen von                                   Eltern – welche sich aus der Bevölke-
     der Gruppe der 60- bis 69-Jährigen sind            798 000 auf 906 000. Seit 1997 (812 000                              rungsentwicklung ergibt – und anderer-
     es 52 %, bei den 70- bis 79-Jährigen 55 %          Geburten) war wieder ein kontinuierli-                                seits von der relativen Geburtenhäufig-
     und bei den 80-jährigen oder älteren Per-           cher Geburtenrückgang zu beobachten.                                keit (Fertilität) der Frauen ab. Die Verän-
     sonen sogar 64 %. Gründe für den geringe-          Im Jahr 2005 wurden erstmals unter                                   derung der Geburtenhäufigkeit von Jahr
     ren Männeranteil in den höchsten Alters-           700 000 Kinder geboren und im Jahr 2011                               zu Jahr wird mit der zusammengefassten
     gruppen sind neben der höheren Lebens-             wurde mit 663 000 Neugeborenen die                                   Geburtenziffer (total fertility rate, TFR)
     erwartung von Frauen auch heute noch                niedrigste ­G eburtenzahl seit 1946 re­                              gemessen. In Westdeutschland verringer-
     die starken Männerverluste durch den                gistriert. Im Jahr 2016 lag die Zahl der                            te sich diese ab Mitte der 1960er-Jahre
     Zweiten Weltkrieg. Mit den nachlassen-             ­G eburten mit 792 000 wieder deutlich                                stark und stabilisierte sich ab Ende
     den demografischen Auswirkungen des                 höher. u Abb 2                                                      der 1970er-Jahre, jedoch auf niedrigem
     Krieges steigt mittlerweile aber auch der               Der Geburtenrückgang bewirkte,                                  Niveau. Die zusammengefasste Geburten-
     Anteil der Männer an den Hochbetagten               dass seit 1972 jedes Jahr weniger Kinder                             ziffer betrug hier fast 40 Jahre lang rech-
     (27 % im Jahr 2000; 36 % im Jahr 2016).             geboren wurden als Menschen starben.                                nerisch 1,3 bis 1,4 Kinder je Frau; im

16
Bevölkerungsstand und Bevölkerungsentwicklung / 1.1 Bevölkerung und Demografie / 1

u   Abb 2    Lebendgeborene und Gestorbene in Deutschland 1946–2016 — in Tausend

     1 400

     1 200

     1 000

      800

      600

        0
            1945      1950    1955   1960          1965   1970   1975   1980   1985    1990    1995    2000    2005    2010    2015

                   Lebendgeborene    Sterbefälle

Jahr 2014 erreichte sie erstmals wieder
knapp 1,5 Kinder je Frau. In der ehema-
ligen DDR war es in den 1970er-Jahren
                                                                  Mütter im Teenageralter
auch zu einem starken Rückgang der Ge-
                                                                  und ab 40 Jahren
burtenhäufigkeit gekommen, dem aber
                                                                  Junge Frauen, die vor ihrem 20. Ge-              Die Zahl der erstgeborenen Kinder
bald ein Anstieg folgte. Bis Mitte der
                                                                  burtstag ihr erstes Kind zur Welt brin-      mit einer Mutter ab 40 Jahren erhöhte
1980er-Jahre nahm die Geburtenhäufig-
                                                                  gen, werden in Deutschland und der           sich in Deutschland zwischen 2010 und
keit hier wieder ab. Anfang der 1990er-
                                                                  Europäischen Union (EU) immer sel-           2016 von rund 8 500 auf rund 9 200.
Jahre kam es nach der deutschen Verei-
                                                                  tener. Die Zahl der Erstgeborenen mit        Das waren im Jahr 2016 rund 2,4 % der
nigung zu einem vorübergehend starken
                                                                  einer Mutter unter 20 Jahren sank in         Erstgeborenen. Der Anteil blieb gegen-
Einbruch der Geburtenzahlen in den
                                                                  Deutschland von 2010 bis 2016 von            über 2010 (2,5 %) relativ stabil.
neuen Ländern, der mit den Unsicher-
                                                                  rund 16 600 auf rund 15 800. Der An-             In elf EU-Staaten war der Anteil der
heiten des Transformationsprozesses zu-
                                                                  teil an allen Erstgeborenen ging von         Erstgeborenen von Müttern im höhe-
sammenhing. Seit 1995 nimmt die zu-
                                                                  5,0 % auf 4,1 % zurück.                      ren gebärfähigen Alter größer als in
sammengefasste Geburtenziffer in den
                                                                       Im EU-Durchschnitt hatten 2016          Deutschland. In Italien hatten 2016 be-
ostdeutschen Flächenländern fast konti-
                                                                  laut dem Statistischen Amt der Euro-         reits 7,2 % der Erstgeborenen eine Mutter
nuierlich zu und ist seit 2008 höher als
                                                                  päischen Union (Eurostat) 4,9 % aller        ab 40 Jahren. In Spanien waren es 6,6 %
im früheren Bundesgebiet. u Abb 3
                                                                  Erstgeborenen eine Mutter unter              und in Griechenland 5,3 %. Am gerings-
    Seit 2012 steigt die Fertilität in
                                                                  20 Jahren. Den EU-weit höchsten An-          ten war der Anteil in Litauen mit 1,0 %.
Deutschland. Im Jahr 2016 betrug die zu-
                                                                  teil von Teenagermüttern gab es 2016         Der EU-Durchschnitt lag bei 3,2 %.
sammengefasste Geburtenziffer 1,59 Kin-
                                                                  in Rumänien mit 14,2 % und Bulgari-              Das durchschnittliche Alter der
der je Frau, das war das höchste Fertili-
                                                                  en mit 13,6 %. Unter 2 % lag der An-         Mütter 2016 bei der Geburt des ersten
tätsniveau seit 42 Jahren. In Westdeutsch-
                                                                  teil in Slowenien, Italien, den Nieder-      Kindes in der Europäischen Union
land war die Geburtenhäufigkeit mit
                                                                  landen, Dänemark und Schweden.               zeigt Kapitel 11.1, Seite 416, Abb 3.
1,60 Kindern je Frau geringer als in den
ostdeutschen Flächenländern (1,64 Kin-
der je Frau).

                                                                                                                                                             17
1 / Bevölkerung und Demografie                 1.1 / Bevölkerungsstand und Bevölkerungsentwicklung

     u   Abb 3     Zusammengefasste Geburtenziffer 1950 –2016 — Kinder je Frau                                                            Entwicklung der Kohortenfertilität
                                                                                                                                          Welche Prozesse sich hinter diesen Ver-
          3,0
                                                                                                                                           änderungen vollziehen, zeigen die Indi-
                                                                                                                                          katoren des Geburtenverhaltens der
                                                                                                                                          Frauen in der Lebensperspektive, die so-
          2,5                                                                                                                              genannte Kohortenfertilität. Die wesent-
                                                                                                                                          lichen Charakteristika sind dabei die
          2,0
                                                                                                                                          Kinderzahl je Frau eines Jahrgangs, das
                                                                                                                                          Alter der Frauen bei Geburt, die Kinder-
                                                                                                                                          losenquote sowie die Zahl der Kinder
          1,5                                                                                                                             ­einer Mutter und die Abstände zwischen
                                                                                                                                          deren Geburten.
          1,0                                                                                                                                 Die in den 1930er-Jahren geborenen
                                                                                                                                          Frauen – im Wesentlichen die Mütter der
                                                                                                                                          Babyboom-Generation – haben durch-
          0,5
                                                                                                                                           schnittlich mehr als zwei Kinder geboren.
                                                                                                                                          Ihre Familiengründungsphase fiel in die
          0,0
                                                                                                                                          Zeit des wirtschaftlichen Aufschwungs
             1950 1955 1960 1965 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010 2015                                                        der 1950er- und 1960er-Jahre. Bereits in-
                    früheres Bundesgebiet¹             neue Länder¹            Deutschland
                                                                                                                                          nerhalb der 1930er-Jahrgänge deutete sich
                                                                                                                                          jedoch an, dass die endgültige Kinder-
          1 Seit 2001 ohne Berlin.                                                                                                         zahl kontinuierlich abnimmt. Besonders
                                                                                                                                           schnell sank sie zwischen den Kohorten

     u   Abb 4     Kohortenfertilität insgesamt sowie im Alter unter beziehungsweise ab 30 Jahren 2016 — Kinder je Frau

          2,5

          2,0

          1,5

          1,0

          0,5

          0,0
                 1935             1940              1945              1950              1955               1960             1965   1970         1975        1980       1985

                    im Alter von 15 bis 29 Jahren              im Alter von 30 bis 49 Jahren

          Die Werte zur Fertilität der Jahrgänge 1968 bis 1974 im Alter von 30 bis 49 Jahren beruhen auf einer Schätzung.
          Ergebnisse der Geburtenstatistik 2016.

18
Bevölkerungsstand und Bevölkerungsentwicklung / 1.1 Bevölkerung und Demografie / 1

1934 und 1944 aufgrund des Rückgangs             ren bei der ersten Geburt bis zum Ende     und der dritten Geburt beträgt gut sie-
des Anteils der Mütter mit vier oder mehr        der 1980er-Jahre im Durchschnitt mit       ben Jahre. Da immer mehr Frauen erst in
Kindern. Anschließend stabilisierte sich        23 Jahren sehr jung. Nach der deutschen     ihren Dreißigern das erste Kind bekom-
die Verteilung der Mütter nach der Zahl         Vereinigung stieg das Alter bei der Fami- men, wäre es für einen stabilen Anteil
der geborenen Kinder weitgehend, wobei           liengründung in den neuen Ländern          der Mütter mit mehr als zwei Kindern
die Kinderlosigkeit kontinuierlich zu-           umso schneller. Im Jahr 2016 bekamen       erforderlich, dass sich die mittleren Ab-
nahm. Dies führte zu einem weniger ra-           die Frauen in Ostdeutschland ihr erstes    stände zwischen den Geburten verrin-
santen, jedoch beständigen Rückgang der         Kind durchschnittlich im Alter von rund     gern. Bisher ist jedoch eine solche Verän-
Kohortenfertilität bis zu den späten            29 Jahren, also sechs Jahre später als noch derung nicht sichtbar. Die seit 2009 ver-
1960er-Jahrgängen. Der jüngste Jahrgang,         im Jahr 1989 (23 Jahre). Im bundesdeut- fügbaren Angaben über die vollständige
der das fünfzigste Lebensjahr erreichte          schen Durchschnitt waren 2016 die          Geburtenfolge der Mütter zeigen, dass
und dessen kumulierte Geburtenziffer            ­Mütter beim ersten Kind fast 30 Jahre alt. die Intervalle zwischen den Geburten
daher statistisch als endgültig gilt, ist der    Damit verengt sich zunehmend die Le- von 2009 bis 2016 unverändert geblieben
Jahrgang 1967 mit insgesamt 1,50 Kin-            bensphase, in der Frauen Familien grün- sind. In 50 % der Fälle kommt ein zwei-
dern je Frau. u Abb 4                            den und weitere Kinder zur Welt bringen    tes Kind innerhalb von 3,1 Jahren nach
    Die endgültige Kinderzahl wird of-           können. Eine der Folgen dieser Entwick- dem Erstgeborenen zur Welt. Die ande-
fenbar bei den Jahrgängen 1967 und 1968          lung ist die Zunahme der Geburten bei      ren 50 % der zweitgeborenen Kinder ha-
ihren tiefsten Stand erreichen. Danach ist      Frauen im Alter ab 40 Jahren. Zwischen      ben einen größeren Abstand zum älteren
eine leichte Erholung der Kohortenfertili-      2000 und 2016 stieg der Anteil der Babys    Geschwisterkind. Die dritten Kinder fol-
tät zu erwarten. Zu dieser Erholung trägt        mit Müttern im Alter ab 40 Jahren von      gen in der ­Regel mit einem noch größe-
einerseits bei, dass sich die kumulierte        2,1 % auf 4,0 %. Erste Geburten sind aber ren zeitlichen Intervall nach der Geburt
Kohortenfertilität bis zum Alter von             im Alter ab 40 Jahren immer noch relativ   des zweiten Kindes: Die Hälfte aller drit-
29 Jahren bei den Jahrgängen 1969 bis            selten. Lediglich 2,4 % der ersten Kinder ten Geburten ereignet sich innerhalb von
1973 stabilisierte. Außerdem nahm bei           wurden 2016 von Frauen im Alter ab          3,8 Jahren, die andere Hälfte erfolgt noch
Frauen dieser Jahrgänge die Fertilität          40 Jahren geboren. Ab dem Alter von         später.
im Alter ab 30 Jahren kontinuierlich zu.        42 Jahren waren es lediglich 0,9 %. Im
Zusammen haben diese beiden Effekte              Hinblick auf Kinderlosigkeit bedeutet Zunahme der Geburten durch
für eine günstige Konstellation gesorgt,         dies, dass die Kinderlosenquote ab dem     ausländische Mütter
die sich jedoch ab dem Jahrgang 1974            Alter von 42 Jahren statistisch als quasi   Neben den Veränderungen im Geburten-
nicht mehr fortsetzt. Zwischen den Jahr-         endgültig betrachtet werden kann (zur verhalten allgemein beeinf lusst zuneh-
gängen 1974 und 1984 nahm die kumu-             Entwicklung der Kinderlosigkeit siehe       mend auch die Fertilität der Zuwanderin-
lierte Fertilität bis zum Alter von 29 Jah-     Kapitel 2.4, Seite 79).                     nen das Geburtengeschehen in Deutsch-
ren wieder kontinuierlich ab. Ob der ge-              Durchschnittlich zwei Kinder bekom- land (hier: Frauen mit ausländischer
genwärtige Fertilitätsanstieg im Alter ab        men Mütter in Deutschland im Lauf­ Staats­a ngehörigkeit). Der Anteil der aus-
30 Jahren dafür ausreicht, die sinkende          ihres Lebens. Zwischen den 1930er- und     ländischen Frauen an den Frauenjahr-
Geburtenhäufigkeit im jüngeren gebärfä-         1940er-Kohorten sank die durchschnitt­ gängen war bei den frühen 1960er-Jahr-
higen Alter zu kompensieren oder sogar           liche Kinderzahl je Mutter von 2,3 auf     gängen mit etwa 9 % halb so hoch wie bei
die endgültige Kinderzahl zu erhöhen, ist       2,0. Dazu trug insbesondere der Rück- den 1970er-Jahrgängen mit 18 %. Seit
noch offen.                                      gang der kinderreichen Mütter bei. Der 2014 stieg außerdem die Anzahl der
                                                Anteil der Mütter mit vier oder mehr Kin- poten­ziellen Mütter aus den Ländern mit
Zeitpunkt der Familiengründung                   dern hatte sich in diesen Jahrgängen von   traditionell relativ hoher Kinderzahl je
Der Trend zur späteren Familiengrün-            12 % auf 6 % halbiert. Anschließend stabi- Frau. Im Jahr 2016 betrug die zusammen-
dung kennzeichnet wesentlich das Ge-             lisierte sich die Verteilung nach der Zahl gefasste Geburtenziffer der ausländi-
burtenverhalten der letzten vier Jahr-           der geborenen Kinder. Die zwischen Mit- schen Frauen 2,28 Kinder je Frau und
zehnte. Der Anteil der Frauen, die noch          te der 1940er- und Anfang der 1970er- war ­damit deutlich höher als im Jahr 2011
vor ihrem 30. Geburtstag das erste Kind         Jahre geborenen Mütter hatten etwa zu (1,82 Kinder je Frau, Stand nach der
bekommen, nimmt dadurch weiter ab.              31 % »nur« ein Kind, zu 48 % zwei Kinder, durch den Zensus 2011 bedingten Kor-
Anfang der 1970er-Jahre waren Frauen             zu 15 % drei Kinder und zu 6 % vier oder rektur der Bevölkerungszahlen). Ausge-
im früheren Bundesgebiet bei der ersten          mehr Kinder zur Welt gebracht.             hend von den Erfahrungen der früheren
Geburt durchschnittlich gut 24 Jahre alt.            Weiterer Familienzuwachs folgt Wanderungsbewegungen ist damit zu
Im Jahr 2016 waren sie mit fast 30 sechs         meistens erst nach einigen Jahren. Der rechnen, dass die Fertilität in den ersten
Jahre älter. Die ostdeutschen Frauen wa-         mittlere Abstand zwischen der ersten Jahren nach der Flucht aus Kriegs- und

                                                                                                                                                  19
1 / Bevölkerung und Demografie               1.1 / Bevölkerungsstand und Bevölkerungsentwicklung
                                                                                                          Abb 5 Wanderungssaldo nach Bundesländern 2016

     u   Tab 6    Durchschnittliche Lebenserwartung — in Jahren                                   u Abb 5a Wanderungssaldo nach Bundesländern 2016
                                                                                                  — Personen insgesamt
                                    Jungen / Männer                Mädchen / Frauen

                              1871/1881          2014/2016     1871/1881      2014/2016                 Insgesamt                                                                             Deutsc
         Vollendetes Alter
         in Jahren
                                                                                                                         – 7 724                    Thüringen                              – 18 656
          0                       35,6               78,3         38,5           83,2
          1                       46,5               77,6         48,1           82,5                                     – 6 929                   Sachsen-Anhalt

          5                       49,4               73,6         51,0           78,5
                                                                                                                              – 4 998               Hessen
         10                       46,5               68,7         48,2           73,5
                                                                                                                               – 4 388              Baden-Württemberg
         20                       38,4               58,8         40,2           63,6
         30                       31,4               49,1         33,1           53,7                                          – 4 264              Mecklenburg-Vorpommern

         40                       24,5               39,4         26,3           43,9
                                                                                                                                 – 3 621            Saarland
         50                       18,0               30,1         19,3           34,4
                                                                                                                                    – 1 741         Bayern
         60                       12,1               21,6         12,7           25,3
         70                         7,3              14,2           7,6          16,9                                                    – 650      Hamburg

         80                        4,1                 7,9         4,2            9,4
                                                                                                                                        Bremen       920
         90                         2,3               3,7          2,4            4,3
                                                                                                                               Niedersachsen          1 617
     1871/1881: Deutsches Reich; 2014/2016: Deutschland.
                                                                                                                              Rheinland-Pfalz         1 875

                                                                                                                                      Sachsen          2 188

     u Info 4                                                                                                            Nordrhein-Westfalen             3 196
     Wanderungsstatistik
                                                                                                                          Schleswig-Holstein                    6 604
     Die Wanderungsstatistik erfasst Zu- und Fortzüge, die die Meldebehör-
     den den statistischen Ämtern melden. Der Wanderungssaldo ergibt                                                                       Berlin                7 891
     sich aus der Differenz der Zu- und Fortzüge. Das Wanderungsvolumen
     bezeichnet die Summe aus der Binnen- und Außenwanderung.                                                                    Brandenburg                         9 873
     Zuzüge »von unbekannt« und Fortzüge »nach unbekannt« zählen dabei
     zur Außenwanderung.

     Die Wanderungsstatistik weist Wanderungsfälle nach, also die Zu- oder
                                                                                                        Die Ergebnisse ab Berichtsjahr 2016 sind nur bedingt mit den Vorjahreswerten
     Fortzüge über die Gemeindegrenzen, nicht die wandernden Personen.                                  vergleichbar und es kommt zu Einschränkungen bei der Genauigkeit der Ergebnisse,
     Durch die Binnenwanderung ändert sich die regionale Verteilung                                     siehe Info 5 sowie die ausführlichen Erläuterungen unter www.destatis.de
                                                                                                        > Wanderungen.
     der Bevölkerung, aber im Gegensatz zur Außenwanderung nicht die Ein-
     wohnerzahl Deutschlands.

     Krisengebieten besonders stark ansteigen                       hatten eine weitere Lebenserwartung                        10,0 Jahren, so konnten 65-jährige Frau-
     und nach einigen Jahren sinken wird.                           von 46,5 Jahren (Jungen) beziehungswei-                    en 2014/2016 durchschnittlich 21,0 wei-
                                                                    se 48,2 Jahren (Mädchen). Nach den Er-                     teren Lebensjahren entgegensehen. Von
     Lebenserwartung                                                gebnissen der auf die aktuellen Überle-                    den Frauen, die 2016 starben, war über
     Die Lebenserwartung ist in den letzten                         bensverhältnisse bezogenen Sterbetafel                     ein Viertel 90 Jahre oder älter. Mindes-
     hundert Jahren beträchtlich gestiegen.                         2014/2016 betrug die Lebenserwartung                       tens 100 Jahre alt waren rund 5 700 der
     Hierbei spielte die Verringerung der                           neugeborener Jungen 78,3 und die der                       gestorbenen Frauen und etwa 900 ver-
     Säuglings- und Kindersterblichkeit lange                       Mädchen 83,2 Jahre. Auch die fernere                       storbene Männer. u Tab 6
     eine entscheidende Rolle. Im Deutschen                         Lebenserwartung in h  ­ öheren Altersjah-
     Reich betrug die durchschnittliche Le-                         ren ist stark gestiegen. So hatten bei-                    1.1.3 Wanderungsbewegungen
     benserwartung im Zeitraum 1871/1881                            spielsweise 65-jährige ­Männer 1871/1881                   Neben der natürlichen Bevölkerungs­
     für neugeborene Jungen 35,6 Jahre und                          im Durchschnitt noch 9,6 Jahre zu leben.                   bewegung (Geburten und Sterbefälle)
     für neugeborene Mädchen 38,5 Jahre.                            In den Jahren 2014/2016 waren es bereits                   kommt bei der Beobachtung und Analyse
     Aber schon Zehnjährige, die das Säug-                          17,8 Jahre. Bei den Frauen ist diese Ent-                  der Einwohnerzahl den sogenannten
     lings- und Kleinkindalter mit besonders                        wicklung noch stärker ausgeprägt: Lag                      Wanderungen (räumliche Bevölkerungs-
     hohen Sterberisiken hinter sich ließen,                        der Wert für den Zeitraum 1871/1881 bei                    bewegung) eine zentrale Bedeutung zu.

20
Bevölkerungsstand und Bevölkerungsentwicklung / 1.1 Bevölkerung und Demografie / 1

                     u Abb 5b Wanderungssaldo nach Bundesländern 2016                                                        uAbb 5c Wanderungssaldo nach Bundesländern 2016
                     — deutsche Personen                                                                                     — ausländische Personen

                                Deutsche Personen                                                                                Ausländische Personen                                   Ausländische Personen

                          – 18 656
                    Nordrhein-Westfalen                                     Nordrhein-Westfalen                                                   – 7 917                                         – 7 917
                                                                                                                                                                             Mecklenburg-Vorpommern                                    Mecklen

– 4 561             Hessen                              – 4 561             Hessen                                                                      – 4 710              Sachsen-Anhalt                     – 4 710                Sachse

– 4 557             Baden-Württemberg                   – 4 557             Baden-Württemberg                                                           – 4 612              Bayern                             – 4 612                Bayern

 – 3 898            Thüringen                            – 3 898            Thüringen                                                                    – 3 883             Sachsen                             – 3 883               Sachse

ern– 2 614          Saarland                               – 2 614          Saarland                                                                      – 3 826            Thüringen                           – 3 826               Thüring

   – 2 219          Sachsen-Anhalt                          – 2 219         Sachsen-Anhalt                                                                – 3 457            Brandenburg                          – 3 457              Brande

          – 619     Hamburg                                       – 619     Hamburg                                                                            – 1 007       Saarland                                 – 1 007          Saarlan

          – 567     Bremen                                        – 567     Bremen                                                                                – 437      Hessen                                          – 437     Hessen

Rheinland-Pfalz      407                               Rheinland-Pfalz       407                                                                                    – 34     Niedersachsen                                    – 34     Nieders

Niedersachsen         1 651                             Niedersachsen          1 651                                                                                 – 31    Hamburg                                           – 31    Hambu

          Bayern           2 871                                  Bayern           2 871                                                          Baden-Württemberg          169                          Baden-Württemberg            169

           Berlin          3 377                                   Berlin          3 377                                                            Schleswig-Holstein        340                           Schleswig-Holstein          340

g-Vorpommern                3 653         Mecklenburg-Vorpommern                    3 653                                                              Rheinland-Pfalz          1 468                          Rheinland-Pfalz              1 46

      Sachsen                   6 071                          Sachsen                  6 071                                                                     Bremen        1 487                                     Bremen            1 48

eswig-Holstein                  6 264              Schleswig-Holstein                   6 264                                                                       Berlin            4 514                                   Berlin

  Brandenburg                                13 330       Brandenburg                                13 330                                       Nordrhein-Westfalen                                     Nordrhein-Westfalen
                                                                                                                                                                                                                   21 852

                            Die Ergebnisse ab Berichtsjahr 2016 sind nur bedingt mit den Vorjahreswerten vergleichbar            Die Ergebnisse ab Berichtsjahr 2016 sind nur bedingt mit den Vorjahreswerten vergleichbar
                            und es kommt zu Einschränkungen bei der Genauigkeit der Ergebnisse, siehe Info 5 sowie               und es kommt zu Einschränkungen bei der Genauigkeit der Ergebnisse, siehe Info 5 sowie
                            die ausführlichen Erläuterungen unter www.destatis.de > Wanderungen.                                 die ausführlichen Erläuterungen unter www.destatis.de > Wanderungen.

                    Die Wanderungen bilden aber auch die                                     Binnenwanderung                                                  anschließend nach festen Quoten (König-
                    Mobilität der Bevölkerung ab. Die Mobi-                                  Die Wanderungsströme innerhalb Deutsch-                          steiner Schlüssel) in die Bundesländer
                    lität ist stark altersabhängig und ist am                                lands resultieren aus verschiedenen Fak-                         weitergeleitet. Schutzsuchende werden
                    höchsten bei jungen Erwachsenen, die                                     toren. Zum einen spiegeln sie die wirt-                          ebenfalls vor dem Asylantragsverfahren
                    bedingt durch Ausbildung, Studium oder                                   schaftliche Stärke von Ländern und Regi-                         nach dem Königsteiner Schlüssel verteilt.
                    Einstieg ins Berufsleben oder aufgrund                                   onen wider. Bei Ausländerinnen und                                   Im Jahr 2016 wechselten 4,4 Millio-
                    einer Partnerschaft häufiger umziehen.                                   Ausländern können Netzwerke eine Rolle                           nen Menschen ihren Wohnsitz über die
                        Bei den Wanderungen wird zwischen                                    spielen, sodass sie bevorzugt dort hinzie-                       Gemeindegrenzen innerhalb Deutsch-
                    den Wohnsitzwechseln von Personen                                        hen, wo Menschen gleicher Herkunft be-                           lands. In den meisten Fällen blieben
                    in eine andere Gemeinde innerhalb                                        reits leben. Darüber hinaus gibt es Vertei-                      die Personen in ihrem Bundesland. Gut
                    Deutschlands (Binnenwanderung) und                                       lungsquoten für Personen, die als Spät-                          27 % aller Binnenwanderungen (rund
                    solchen über die Grenzen Deutschlands                                    aussiedlerinnen und -aussiedler oder als                         1,2 Millionen Umzüge) fanden zwischen
                    (Außenwanderung) unterschieden. Die                                      Schutzsuchende aufgenommen werden.                               Bundesländern statt. Diese Wanderun-
                    Außenwanderung und die Binnenwande-                                      So reisen beispielsweise Aussiedlerinnen                         gen tragen zur unterschiedlichen Bevöl-
                    rung bilden zusammen die Gesamtwan-                                      und Aussiedler über eine zentrale Aufnah-                        kerungsentwicklung in den Ländern
                    derung. u Info 4                                                         mestelle in Niedersachsen ein und werden                         bei. u Abb 5

                                                                                                                                                                                                                                       21
1 / Bevölkerung und Demografie               1.1 / Bevölkerungsstand und Bevölkerungsentwicklung

     u Abb 6 Wanderungen zwischen dem früheren Bundesgebiet und                                                                 rungsverlust war für Deutsche am höchs-
     den neuen Bundesländern sowie Berlin-Ost 1957–2016 — in Tausend                                                            ten in Nordrhein-Westfalen (– 18 700 Per-
                                                                                                                                sonen) und für ausländische Personen in
                                                                                                                                Mecklenburg-Vorpommern (– 7 900 Per-
         450
                                                                                                                                sonen).
         400                                                                                                                        Aus historischen Gründen kommt
                                                                                                                                den Wanderungsströmen zwischen dem
         350                                                                                                                    früheren Bundesgebiet und den neuen
                                                                                                                                Ländern und Berlin-Ost bei der Binnen-
         300
                                                                                                                                wanderung eine besondere Bedeutung zu.
                                                                                                                                Zwischen 1989 und 1991 war eine hohe
         250
                                                                                                                                Abwanderung von Ost nach West festzu-
         200                                                                                                                    stellen. In den Folgejahren bis 1996 war
                                                                                                                                die Entwicklung der Wanderungen zwi-
         150                                                                                                                    schen dem früheren Bundesgebiet und
                                                                                                                                den neuen Ländern gegenläufig: Die Zu-
         100
                                                                                                                                züge aus den neuen Ländern verringerten
          50
                                                                                                                                sich, die Wanderungen nach Osten stie-
                                                                                                                                gen an, sodass der Wanderungssaldo
           0                                                                                                                    1997 nur noch 10 400 Personen betrug.
            1955      1960     1965     1970      1975     1980     1985     1990     1995      2000     2005     2010   2015   Ab 1998 begann eine neue Wanderungs-
                   Zuzüge aus den neuen               Fortzüge nach den neuen               Überschuss an Zuzügen               welle von Ost nach West (Wanderungs-
                   Ländern und Berlin-Ost             Ländern und Berlin-Ost                                                    saldo 2001: 98 000 Personen), die nach
                   in das frühere Bundes-             aus dem früheren Bundes-
                   gebiet                             gebiet                                                                    2001 langsam zurückging. Mit einem Ab-
                                                                                                                                wanderungsüberschuss von 3 300 Perso-
         Ab 2000 ohne Berlin.                                                                                                   nen im Jahr 2014 wurde ein bisheriger
         Die Ergebnisse ab Berichtsjahr 2016 sind nur bedingt mit den Vorjahreswerten vergleichbar und es kommt zu
         Einschränkungen bei der Genauigkeit der Ergebnisse, siehe Info 5 sowie die ausführlichen Erläuterungen unter           Tiefpunkt beim Ost-West-Wanderungs-
         www.destatis.de > Wanderungen.
                                                                                                                                saldo erreicht. Zuletzt wurde jedoch wie-
                                                                                                                                der ein Anstieg der Umzüge von Ost
                                                                                                                                nach West in Relation zu den Umzügen
                                                                                                                                von West nach Ost verzeichnet: Im Jahr
         Dabei verzeichneten Brandenburg, burg eine entscheidende Rolle spielen.                                                2016 lag der Abwanderungsüberschuss
     Berlin und Schleswig-Holstein im Jahr Berlin und insbesondere Nordrhein-                                                   bei der Ost-West-Wanderung bei 14 900
     2016 die größten Wanderungsgewinne Westfalen waren 2016 bei Umzügen zwi-                                                   Personen. Dieser Anstieg wurde wieder-
     mit Wanderungssalden von 9 900 Personen  schen den Bundesländern beliebte Ziel-                                            um maßgeblich durch die Binnenwande-
     (Brandenburg), 7 900 Personen (Berlin) länder für ausländische Personen: Für                                               rung der ausländischer Personen geprägt:
     und 6 600 Personen (Schleswig-Holstein). Berlin ergab sich ein Wanderungssaldo –                                           19 000 Zuzügen von ausländischen Perso-
     Die hohen Zuwanderungsüberschüsse        also die ­D ifferenz zwischen den Zuzü-                                           nen in die neuen Länder (ohne Berlin) im
     von Brandenburg und Schleswig-Hol- gen und Fortzügen – von 4 500 Personen,                                                 Jahr 2016 standen 40 300 Fortzüge in die
     stein sind insbesondere auf Zuzüge von   für Nordrhein-Westfalen ein Saldo von                                             alten Bundesländer gegenüber. Bei den
     Deutschen zurückzuführen. So betrug      21 900 Personen.                                                                  Deutschen standen 80 100 Zuzügen in die
     der Wanderungsüberschuss für Zuzüge          Die höchsten Abwanderungsverluste                                             neuen Länder (ohne Berlin) 74 000 Fort-
     von Deutschen aus anderen Bundes­ bei Umzügen zwischen den Bundes­                                                         züge in die alten Bundesländer gegen-
     ländern nach Brandenburg 13 300 Per­ ländern wiesen Thüringen (Saldo: – 7 700                                              über. Somit verzeichneten die neuen
     sonen und nach Schleswig-Holstein        Personen) und Sachsen-Anhalt (Saldo:                                              Bundesländer einen Wanderungsüber-
     6 300 Personen. Sachsen verzeichnete – 6 900 Personen) auf. In beiden Bundes-                                              schuss von etwa 6 100 Deutschen. u Abb 6
     ebenfalls einen Wanderungsgewinn von     ländern ergab sich sowohl für Deutsche
     etwa 6 100 Deutschen. Bereits 2015 wie- als auch für Personen ohne deutsche                                                Außenwanderung
     sen Brandenburg und Schleswig-Holstein   Staatsangehörigkeit ein negativer Wande-                                          Die Außenwanderung war kurz nach dem
     die höchsten Wanderungsgewinne in der rungssaldo. Allerdings gibt es auch hier                                             Zweiten Weltkrieg vor allem durch die
     Binnenwanderung auf. Dabei dürfte die    unterschiedliche Muster für deutsche                                              Aufnahme von Vertriebenen aus den
     Nähe zu Berlin beziehungsweise Ham- und ausländische Personen: Der Wande-                                                  ­O stgebieten des ehemaligen Deutschen

22
Bevölkerungsstand und Bevölkerungsentwicklung / 1.1 Bevölkerung und Demografie / 1

Reiches und den deutschen Siedlungs­          u   Tab 7    Zuzüge von Aussiedlerinnen und Aussiedlern
 gebieten im Ausland geprägt. Zwischen                                                                                           Darunter aus
1950 und 1961 folgte eine Zuwanderung                                         Insgesamt
                                                                                                     der ehemaligen
 aus der ehemaligen DDR: So wurden von                                                                Sowjetunion ¹
                                                                                                                                        Polen     Rumänien
1950 bis zum Mauerbau am 13. August               1950 –1959                    438 225                     13 604                      292 157     3 454
1961 rund 2,6 Millionen Menschen aus
                                                  1960 –1969                     221 516                      8 571                     110 618    16 294
 Ostdeutschland als Übersiedlerinnen und
                                                  1970 –1979                    355 381                     56 583                      202 718    71 417
Übersiedler im früheren Bundesgebiet
 aufgenommen. Ferner kamen zwischen               1980 –1989                    984 087                    176 565                      632 803   151 161

1950 und 2006 rund 4,5 Millionen (Spät-)          1990 –1994                  1 291 112                    911 473                      199 623   171 914
Aussiedlerinnen und Aussiedler in das             1995 –1999                    738 064                    718 634                        4 455    14 440
 frühere Bundesgebiet beziehungsweise             2000 – 2004                    417 493                   413 596                        2 382     1 396
 seit 1990 nach Deutschland. Davon waren
                                                  2005 –2009                      56 783                    56 310                         319       139
 rund 2,3 Millionen Menschen aus der
                                                  2010 –2014                      14 391                     14 170                         113      101
 ehemaligen Sowjetunion sowie deren
 Nachfolgestaaten, 1,4 Millionen kamen            2015                              6 118                     6 096                         13         7

 aus Polen und weitere 430 000 aus Ru­            2016                             6 588                      6 572                          9         7
 mänien. Im Jahr 1990 wurde mit rund
                                              Seit 1993 einschließlich ausländischer Angehöriger von Aussiedlerinnen und Aussiedlern.
397 000 Personen die mit Abstand höchs-       1 Beziehungsweise Nachfolgestaaten.
                                              Quelle: Bundesverwaltungsamt
 te Zahl von Aussiedlerinnen und Aus-
 siedlern aufgenommen. In den folgenden
Jahren bis 1995 waren es jährlich zwi-
 schen 220 000 und 230 000 Personen.
­Danach gingen die Zahlen stetig zurück.
 Seit 2006 werden weniger als 10 000 Aus-
 siedlerinnen und Aussiedler jährlich auf-
 genommen. Bei diesem Rückgang dürften
 zum einen geänderte Einreisebedingun-
 gen ab 2005 für Spätaussiedlerinnen und
 Spätaussiedler und ihre Familienange­
 hörigen eine Rolle spielen. Zum anderen
 gibt es in den Herkunftsländern weniger
Personen mit Aussiedlerhistorie. u Tab 7
     Durch die Zuwanderung aus dem Os-
 ten (aus den früheren deutschen Gebieten
 im Osten, der ehemaligen DDR sowie
 durch Aussiedlerinnen und Aussiedler)
 gab es für die Bundesrepublik Deutsch-
 land seit Gründung bis Anfang des neuen
Jahrtausends einen Zuwanderungsge-
winn von Deutschen. Seit 2005 werden
 allerdings Wanderungsverluste beobach-
 tet: Es wandern also mehr Deutsche ins
Ausland ab, als Deutsche nach Deutsch-
 land ziehen. Ein wesentlicher Grund da-
 für ist der oben beschriebene Rückgang
 der Spätaussiedlerinnen und Spätaussied-
 ler, die nach Deutschland kamen. Zeit-
 gleich stiegen die Fortzüge deutscher Per-
 sonen ins Ausland. So gab es in den
1990er-Jahren rund 110 000 Fortzüge von
 Deutschen pro Jahr, im Jahr 2008 lagen

                                                                                                                                                             23
1 / Bevölkerung und Demografie      1.1 / Bevölkerungsstand und Bevölkerungsentwicklung

     u Info 5                                                  uAbb 7 Wanderungen zwischen Deutschland und dem Ausland 1954–2016
     Methodische Hinweise zu den Ergeb-                        — in Tausend
     nissen der Wanderungsstatistik 2016
     Die Ergebnisse der Wanderungsstatistik ab
                                                                            Außenwanderung Deutsche
     Berichtsjahr 2016 sind aufgrund metho­
     discher Änderungen, technischer Weiter­                       2 000 Außenwanderung Deutsche
     entwicklungen der Datenlieferungen aus dem                    2 000
     Meldewesen an die Statistik sowie der Um-
     stellung auf ein neues statistisches Auf­                     1 500
     bereitungsverfahren nur bedingt mit den Vor-                  1 500
     jahreswerten vergleichbar. Insbesondere
     werden seit dem 1. Januar 2016 Zu- und
     Fortzüge von Deutschen von beziehungs­                        1 000
     weise nach »unbekannt / ohne Angabe« in der                   1 000
     Wanderungsstatistik unter der Außenwande-
     rung verbucht. Zuvor blieben sie weitgehend                     500
     unberücksichtigt. Daher werden Meldungen                        500
     von Personen, die zuvor »nach unbekannt«
     abgemeldet waren und sich wieder an­
     melden, statistisch nur dann als Zuzug »von                        0
     unbekannt« verarbeitet, wenn die vorherige                         01950 1955 1960 1965 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010 2015
     Abmeldung »nach unbekannt« in der Statistik                          1950 1955 1960 1965 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010 2015
     berücksichtigt wurde (das heißt seit 2016
     stattfand). Da im Gegenzug alle Abmeldungen                            Außenwanderung Ausländerinnen und Ausländer
     von Deutschen »nach unbekannt« ohne Ein-                      2 000 Außenwanderung Ausländerinnen und Ausländer
     schränkung berücksichtigt wurden, wird eine                   2 000
     zu niedrige Zahl von Anmeldungen »von un-
     bekannt« im Verhältnis zu den Abmeldungen
                                                                   1 500
     »nach unbekannt« und somit eine erhöhte
                                                                   1 500
     Nettoabwanderung von deutschen Personen
     nachgewiesen. Dieser methodisch unver-
     meidbare Effekt trifft insbesondere auf die                   1 000
     Ergebnisse 2016 zu und dürfte in den Folge-                   1 000
     jahren nachlassen. Die sonstigen Ergebnisse
     zur Außenwanderung von Deutschen nach
                                                                     500
     Herkunfts- / Zielländern sind von dieser metho-
     dischen Änderung nicht betroffen.                               500

     Darüber hinaus kommt es zu Einschränkun-
                                                                        0
      gen bei der Genauigkeit der Ergebnisse.
                                                                        01950 1955 1960 1965 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010 2015
     ­D iese können zum einen aus der erhöhten
                                                                          1950 1955 1960 1965 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010 2015
     Zuwanderung und den dadurch bedingten                                    Zuzüge    Fortzüge
      Problemen bei der melderechtlichen Er­                                  Zuzüge    Fortzüge
     fassung Schutzsuchender resultieren. Zum
      anderen handelt es sich um Folgeprobleme,                                 Von 1950 bis 1956: ohne Saarland
      die sich nach den technischen Umstellungen                                 Von 1950
                                                                   Von 1954 bis 1956:         bis 1956: ohne Saarland
                                                                                       ohne Saarland.
      in den Datenlieferungen aus dem Melde­                                     Von 2008
                                                                   Von 2008 bis 2010:  Die denbis 2010: Die denzugrunde
                                                                                               Wanderungsdaten      Wanderungsdaten         zugrunde
                                                                                                                             liegenden Meldungen        liegenden
                                                                                                                                                    der M             Meldungen
                                                                                                                                                            eldebehörden    enthalten der
     wesen und im neuen statistischen Aufberei-                                  Meldebehörden
                                                                                 Von  2008 bis 2010:
                                                                   ­durchgeführt worden sind.
                                                                                                    enthalten
                                                                   zahlreiche Melderegisterbereinigungen,  dieden
                                                                                                         Die     zahlreiche
                                                                                                               infolge         Melderegisterbereinigungen,
                                                                                                                       der Einführung
                                                                                                                    Wanderungsdaten    d
                                                                                                                                        er persönlichen           dieMeldungen
                                                                                                                                                                        infolge derder
                                                                                                                                                           Steuer-Identifikationsnummer
                                                                                                                                            zugrunde liegenden                         Einführung
     tungsverfahren ergaben.                                                     der
                                                                    Die Ergebnisse ab persönlichen
                                                                                 Meldebehörden       Steuer-Identifikationsnummer
                                                                                                    enthalten
                                                                                      Berichtsjahr 2016 sind nur zahlreiche                 durchgeführt
                                                                                                                               Melderegisterbereinigungen,
                                                                                                                 bedingt mit den  Vorjahreswerten             worden
                                                                                                                                                    vergleichbar   dieesind.
                                                                                                                                                                  und   infolge
                                                                                                                                                                         s kommtderzu Einführung
                                                                                 der bei
                                                                   Einschränkungen    persönlichen   Steuer-Identifikationsnummer
                                                                                         der Genauigkeit der Ergebnisse, siehe Info 5 sowie durchgeführt      worden
                                                                                                                                              die ausführlichen         sind. unter
                                                                                                                                                                 Erläuterungen
     Ausführliche methodische Erläuterungen                        www.destatis.de > Wanderungen.
                                                                                Die Ergebnisse ab Berichtsjahr 2016 sind nur bedingt mit den Vorjahreswerten vergleichbar und
     finden sich unter www.destatis.de                                          es kommt
                                                                                Die        zu Einschränkungen
                                                                                    Ergebnisse                  bei der
                                                                                                ab Berichtsjahr 2016    Genauigkeit
                                                                                                                      sind          dermit
                                                                                                                           nur bedingt  Ergebnisse,  siehe Info Xvergleichbar
                                                                                                                                           den Vorjahreswerten    sowie die und
     > Wanderungen.                                                             ausführlichen
                                                                                es            Erläuterungen unter
                                                                                   kommt zu Einschränkungen     beiwww.destatis.de  bei den
                                                                                                                    der Genauigkeit der      Wanderungen.
                                                                                                                                        Ergebnisse,  siehe Info X sowie die
                                                                                ausführlichen Erläuterungen unter www.destatis.de bei den Wanderungen.

     sie bei 175 000 Personen. Allerdings hat             Jahr 2016 wurden rund 146 000 Zuzüge                                    tigt werden (siehe Info 5). Rechnet man
     sich die Abwanderung mit Beginn der Fi-              und 281 000 Fortzüge von deutschen Per-                                 diese Effekte heraus, werden 2016 sowohl
     nanzmarkt- und Wirtschaftskrise im Jahr              sonen verzeichnet. Hintergrund dieser                                   bei den Zuzügen (115 000 Personen) als
     2008 wieder reduziert und blieb bis 2015             starken Veränderung sind methodische                                    auch bei den Fortzügen (131 000 Perso-
     mit jährlich 130 000 bis 140 000 Fortzü-             Änderungen, wodurch die Zu- und Fort-                                   nen) keine wesentlichen Veränderungen
     gen konstant. Demgegenüber standen                   züge deutscher Personen, deren bisheri-                                 gegenüber den Vorjahren verzeichnet.
     Zuzüge aus dem Ausland von Deutschen                 ger ­b eziehungsweise neuer Wohnort                                     Hauptzielländer von auswandernden
     in der Größenordnung 115 000 bis knapp               nicht bekannt war, seit 2016 in der Wan-                                Deutschen waren im Jahr 2016 die Schweiz
     über 120 000 zwischen 2009 und 2015. Im              derungsstatistik zusätzlich berücksich-                                 mit 17 700 Personen, die Vereinigten

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