Auf vielfältige Weise mit Kindern den Wald erleben
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INHALTSVERZEICHNIS Einleitung 4 Planung eines Waldtages 5 Didaktische und methodische Hinweise 6 Wissenswertes zu Zecken und Fuchsbandwurm 8 SPIEL ZUM KENNEN LERNEN 10 Zapfenwerfen 10 SPIELE ZUR GRUPPENBILDUNG 11 Arche Noah 11 Blätter ziehen 11 Geräuschememory 11 ANNÄHERUNGEN AN DIE NATUR 12 Eigener Platz im Wald 12 Erdfenster 13 SINNESERFAHRUNG AUF VIELFÄLTIGE WEISE 14 Sehen – Einmal genau hinschauen 15 Suchmemory 15 Suchaufträge 16 Waldgalerie 16 Mit der Lupe unterwegs 16 Farbpalette 17 Suchbild 17 Spiegellauf 17 Verstecken – Entdecken 18 Kamera 18 Tasten – Den Wald begreifen 19 Einem Baum begegnen 19 Blinde Raupe 20 Blinde Karawane 20 Hören – In den Wald lauschen 21 Geräusche-Landkarte 21 Heranschleichen 21 Waldkonzert 21 Riechen – Den Wald erschnuppern 22 Riechmemory 22 Mit der Nase eines Igels 22
TIEREN AUF DIE SCHLICHE KOMMEN 23 Fledermaus-Spiel 23 Räuber-Beute 24 Tiere raten 24 Gipsabdrücke von Tierspuren 25 Eilenriede 25 Eichhörnchenspiel 26 Eichhörnchenrennen 27 Auf der Pirsch mit dem Insektensauger 28 PFLANZEN ERFORSCHEN 29 Bestimmungsspiel 29 Waldblätter 30 Sockenlauf 31 Einen Baum bauen 32 Baumsäfte hören 34 Wachstum in Etagen 34 Baumhöhenbestimmung 35 Altersbestimmung eines Baumes 35 Rindenfrottage 36 Das Detektivspiel: Baumfahndung 36 Baumkartei 38 Baumbeobachtung 38 ÖKOLOGISCHE ZUSAMMENHÄNGE BEGREIFEN 39 Lebenspyramide 39 Fantasiewald 40 Netz knüpfen 41 Eulen und Krähen 41 ANHANG 42 Bestimmungshilfen 42 Kopiervorlagen 44 Baumfahndung 46 Umweltbildungsangebote 48 Lesenswertes 52
Ausflüge mit Kindern gehören zum Ziel dieser Broschüre ist es daher, EINLEITUNG Alltag von Schulen und Kindertages- Erzieherinnen und Erzieher sowie stätten. Gemeinsam mit der Lehrkraft Lehrerinnen und Lehrer zu ermutigen, erkunden die Kinder verschiedene mit Kindern den Wald zu erleben, städtische Einrichtungen wie die die Neugierde der Kinder zu nutzen Feuerwehr, das Verkehrsunternehmen und mit ihnen gemeinsam auf Ent- oder den Zoo und lernen dabei viele deckungsreise zu gehen. Um Ihnen Dinge aus ihrem Lebensumfeld ken- die Vorbereitung zu vereinfachen, nen. Auch Vormittage im Wald ge- werden verschiedene Spiele und hören dazu. Anregungen gegeben, die unter- schiedliche Lernziele unterstützen. Gerade Ausflüge in den Wald tragen dem Bewegungsdrang und der Wir wünschen Ihnen und den Kindern Abenteuerlust der Kinder Rechnung. viel Spaß beim Erkunden und Aus- Sie bieten Anlass für vielfältige Ent- kundschaften. deckungen und Erkenntnisse. Bei ihren Streifzügen erforschen Kinder Ihr Team Beratung und Tiere und Pflanzen und betrachten Kommunikation im Fachbereich diese eingehend, spielen mit Natur- Umwelt und Stadtgrün material und können sich dabei verlie- ren oder bauen mit Begeisterung Hütten aus Ästen und Zweigen. Die Natur ist ein wesentlicher Be- standteil des Lebensumfeldes des Menschen und es ist wichtig, den Kindern einen Zugang zu ihr zu eröff- nen. Erst so kann die Natur ins Be- wusstsein dringen und ein Element im Wertesystem der Kinder werden. Und nur auf diese Weise kann ein Kind die Natur schätzen lernen. 4
Mitbestimmung und Einstimmung PLANUNG der Kinder: Ausstattung: • Mitbestimmung bei derAuswahl EINES des Ausflugziels Exkursions-Material (je nach Programm): • Einstimmung auf den Waldtag • Naturführer, Bestimmungshilfen WALDTAGES Weitergabe von umfassenden • (Becher)Lupen • Insektensauger und Pinsel (zum Informationen an die Eltern: Einfangen von Insekten etc.) Bei der Planung eines Ausfluges in • Information bei einem Elternabend, • Schalen, Gläser, Tüten oder den Wald sind viele Dinge zu beach- brieflich oder mit Aushang Stoffbeutel zum Sammeln von ten. Vieles muss bei der Zusammen- • Vermittlung des pädagogischen Naturmaterialien stellung der Ausrüstung und bei der Ziels des Ausflugs • Paketband als Universalhilfsmittel Information für die Eltern und Kinder • Information über das Waldstück • Papier, Stifte und Schreibunterlage berücksichtigt werden. Die nachfol- und den Treffpunkt • Werkzeug wie Schnitzmesser, gende Liste kann als "Check-Liste" • Allergien etc. abfragen (Tipp: Scheren, Rosenschere, Draht dienen: Erstellung eines Waldpasses für je- • Fotoapparat, Fernglas, Kompass des Kind bei Eintritt in die Kinder- tagesstätte oder Schule) Medizinische Ausrüstung: • Informationen der Eltern über Festlegung des Tagesablaufs: • Bei regelmäßigen Aufenthalten im Risiken wie Verletzungsgefahren, • Festlegung eines Termins und des Zecke und Fuchsbandwurm Wald Rettungsdienste mit Karte Ausflugsortes • Kauf von Fahrkarten über Standort informieren • Planung des Tagesablaufs • Kleidung (Rettungsleitstelle Telefon 112) (Zeitkontingent, Pausen etc.) • wetterfest, evtl. Regenjacke und • Erste Hilfe-Tasche, Pflaster • Planung der Aktionen (Jahreszeiten –hose und Gummistiefel • Mückenmittel berücksichtigen) oder Anwerbung • zeckensicher (lange Hose und • Kühlakkus bei Schwellungen und eines Umweltpädagogen lange Ärmel) Insektenstichen • Festlegung der Betreuungspersonen • feste Schuhe, evtl. Gummistiefel • Medikamente der Kinder • Notfallsituationen durchgehen und u. Matschhose (Allergiemittel etc.), Erste Hilfe Kenntnisse auffrischen • Rucksack • Zeckenpinzette, Zwiebel u. ä. kön- • Ersatzwäsche und Handtuch nen mitgeführt werden, dürfen aber • Sonnenschutz, Hut etc. nicht von Lehrkräften verabreicht Rahmenbedingungen • Verpflegung: bzw. verwendet werden vor Ort abklären: • müllarm, handgerecht • Sonnenschutzmittel • Erkundigung beim Förster nach ge- eignetem Waldstück • ausreichend Getränke (im Winter warme Getränke) Sonstiges: • Erkundigung nach Jagdsaison (gilt nicht für die Eilenriede) • im Sommer möglichst keine • Handy süßen Getränke (Wespengefahr) • Übersichtskarte des Waldgebietes • Isomatten oder (beschichtete) Klärung der Anreise: Decke als Sitzgelegenheit • Weg oder Anfahrt zum Wald klären • Taschenlampe und vorbereiten • Plane zum Spannen (mit Ösen und • Fahrplan besorgen Schnur) als Regenschutz oder als • Evtl. Kauf von Fahrkarten für Bus Sitzgelegenheit oder Bahn • Mülltüte für Abfall • Ggf. Bildung von Fahrge- • Wasser, Waschlappen u. kleines meinschaften Handtuch zum Reinigen • Schaufel u. Toilettenpapier • Bollerwagen zum Transport 5
DIDAKTISCHE UND METHODISCHE HINWEISE Zur Gestaltung einer Waldexkursion Formulierung des Ziels: gibt es eine Vielzahl von Möglich- Wenn ein Ausflug in den Wald ge- Didaktische Überlegungen: keiten. Hier finden Sie einige plant wird, sollte formuliert werden, Die vorgestellten Aktionen und Spiele Hinweise, was bei Planung und was die Kinder dabei erfahren und ler- sollen Anreiz geben für eine Ausein- Durchführung einer Exkursion beach- nen können. Das Lernziel sollte je- andersetzung mit der Natur: Zunächst tet werden sollte. doch nicht zu hoch angesetzt werden, bestimmt die Lehrkraft Aktionen und um die Kinder nicht zu überfordern. Spiele, die die Kinder durchführen Es kann zum Beispiel um die verschie- können. Dies dient dazu, Begeisterung denen Bäume des Waldes und ihre für etwas zu wecken, das den Kindern Merkmale gehen. noch nicht vertraut ist. Wenn der Funke übergesprungen und ihre Auswahl der Methoden: Neugier geweckt ist, können die Es sollte ein möglichst breites Kinder ihre eigenen Naturerfahrungen Methodenspektrum eingesetzt wer- machen. Die Lehrkraft sollte sie dabei den, um das Naturerlebnis auf vielen unterstützen, Fragen und Anmerkun- verschiedenen Ebenen zu ermögli- gen der Kinder einbinden und sich mit chen. Dazu gehört, mit spielerischen, ihnen gemeinsam auf die Suche nach handlungsorientierten Formen und Antworten machen. mit Sinneserlebnissen auf unter- Die Kinder sollten die Gelegenheit ha- schiedlichen Wahrnehmungskanälen ben, ihre Fantasie, Kreativität und die zu arbeiten, Körpererfahrungen zu er- Lust am eigenen Entdecken und möglichen, Forschungs- oder Erforschen in Muße zu entwickeln. Suchaufträge zu stellen und auch das Durch das selbstbestimmte Entdecken Bedürfnis nach Wissen zu beachten. entstehen die nachhaltigsten Natur- Geschichten können vorgelesen, es erlebnisse. Entscheidend dabei ist, kann gesungen oder eine Handpuppe dass den Kindern dafür ausreichend als Leitfigur eingesetzt werden. Zeit eingeräumt wird. Spaß und Neu- gier dürfen nicht zu kurz kommen, denn sie sind die besten Antriebsfe- dern beim Lernen. Die Kinder sollten an der Verantwor- tung für das Gruppengeschehen be- teiligt werden. Dies fördert die Persönlichkeitsbildung und ist eine wesentliche Voraussetzung zum Entstehen eines neuen Umgangs mit unseren natürlichen Lebensgrundla- gen. So können sich Kinder an der Planung eines Waldtages beteiligen oder festlegen, welche Phänomene in der Natur bzw. im Wald als nächstes erkundet werden sollen. 6
Im Übrigen heißt Naturerfahrung Zeitplanung: Festlegung gemeinsamer Regeln: nicht nur Erfahrung von "heiler" Natur. Dadurch, dass den Kindern mehr Zeit Vor Beginn der geplanten Aktionen Ebenso kann beeinträchtigte oder zer- zum eigenen Erkunden gegeben wird, sollten miteinander Regeln festgelegt störte Natur vor Augen geführt wer- dauern die Aktionen oft länger als ge- werden. Dazu gehört unter anderem den. Auch dies trägt dazu bei, intakte plant. In diesem Fall ist es sinnvoller, der Umgang mit Pflanzen und Tieren: Natur schätzen zu lernen. Leider las- den einen oder anderen Programm- • Tote Tiere sind interessant, aber sen sich Umweltprobleme auch vor punkt wegzulassen, als das Programm bitte nicht anfassen! Ort entdecken. Wenn lokale Umwelt- durchzuziehen, dafür aber aufnahme- • Gegessen werden nur die von zu probleme als Anknüpfungspunkt die- fähig zu sein und zu versuchen, auf Hause mitgebrachten Lebensmittel, nen, erscheinen globale weniger ab- das einzugehen, was sich spontan Früchte des Waldes bitte liegen strakt. entwickelt. lassen! • Es sollen keine Pflanzen ausgerissen Persönliche Vorbereitung: und Äste abgebrochen und höch- Auch wer nicht über eine umfassende stens Pflanzenteile wie Blätter, Rin- naturkundliche Ausbildung verfügt, de und Früchte gesammelt werden. braucht keine Angst vor "unbeque- • Abgesehen von Bodenlebewesen men" Fragen der Kinder haben. Vor sollen keine Tiere gefangen werden. dem Ausflug sollte sich die Lehrkraft zumindest in groben Zügen über das Waldstück informieren. Damit kann einerseits besser den Fragen der Kinder begegnet werden und anderer- seits die Aufmerksamkeit auf die eine oder andere Besonderheit des Gebie- tes gelenkt werden. Hilfreich für die Beantwortung von Fragen sind einfache Bestimmungs- bücher. Sie sollten sich auf den heimi- schen Naturraum beziehen und mög- lichst nur die wichtigsten Pflanzen- und Tierarten enthalten; das erleich- tert den Überblick. 7
WISSENSWERTES ZU ZECKEN UND FUCHSBANDWURM Die Gefahren im Wald werden von Zecken rund um die Einstichstelle, aber auch vielen Eltern und Lehrkräften über- an anderen Körperstellen beobachtet. schätzt. Dies liegt vor allem in der Zecken sind weltweit verbreitete Allerdings tritt die Wanderröte nicht Unkenntnis über die tatsächlichen blutsaugende Parasiten. Sie sitzen am bei allen Borreliose-Patienten auf. Risiken begründet. So sind Verlet- Boden, im Unterholz, an Sträuchern Im frühen Stadium einer Borreliose zungs- oder Vergiftungsgefahren als oder Gräsern in einer Höhe bis zu 1,5 werden neben dieser typischen Wan- relativ gering einzustufen. Metern, wo sie darauf warten, von derröte auch Allgemeinsymptome wie Wichtig ist, klare Regeln vor dem Warmblütern abgestreift zu werden. Abgeschlagenheit, Fieber- und Kopf- Ausflug in den Wald festzulegen; bei- Ist eine Zecke mit Krankheitserregern schmerzen beobachtet. Im Stadium 2 spielsweise sollte auf den Verzehr von infiziert, so kann ein an und für sich können die verschiedensten Sympto- Früchten verzichtet werden. harmloser Zeckenstich zur Gefahr für me von Hirnhautentzündung über Da bei den Themen Zecken und den Menschen werden. In Deutsch- starke Schmerzen bis hin zu Herzpro- Fuchsbandwurm Unsicherheiten auf- land haben vor allem zwei durch blemen auftreten. Im chronischen treten, wird im Folgenden darauf ein- Zecken übertragbare Erkrankungen Spätstadium der Borreliose werden gegangen. Die Informationen stam- Bedeutung: häufig Gelenkentzündungen oder die men weitestgehend von den Inter- sogenannte Pergamentpapierhaut netseiten www.zecke.de und Frühsommer-Meningoenzephalitis beobachtet. www.wald-rlp.de. (FSME) Behandlungsmöglichkeiten Die Frühsommer-Meningoenzephalitis Wenn eine Hautrötung oder andere (FSME) wird durch Viren übertragen. der beschriebenen Symptome auftre- FSME tritt jedoch nur in bestimmten ten, sollte unbedingt ein Arzt aufge- Regionen auf. In Deutschland sind es sucht werden. Prophylaktisch kann ei- vor allem Bayern und Baden- ne Blutuntersuchung frühestens sechs Württemberg, aber auch aus dem Wochen nach dem Zeckenstich durch- Saarland, Rheinland-Pfalz, Hessen, geführt werden. Thüringen, Sachsen und Brandenburg Da die Borreliose eine bakterielle werden vereinzelt FSME-Fälle gemel- Erkrankung ist, lässt sie sich prinzipi- det. Es werden spezielle Endemiekar- ell antibiotisch behandeln. Eine ten erstellt, die beispielsweise im Impfung ist bisher nicht möglich. Internet unter www.zecke.de zu fin- den sind. Sind Reisen in die von FSME betroffenen Gebiete geplant wird Wie schützt man sich vor empfohlen, weitere Informationen Zeckenstichen? einzuholen. Einen gewissen Schutz vor Zeckensti- chen bietet geschlossene Kleidung. Da Zecken hauptsächlich im Unterholz Borreliose und an Gräsern sitzen, ist es sinnvoll, Die Borreliose wird von spiralförmigen die Socken über die Hosenbeine zu Bakterien, den sogenannten Borrelien, ziehen. Sicheren Schutz kann Klei- ausgelöst. Die Borreliose tritt in ganz dung allein jedoch nicht gewähren. Deutschland auf. Darüber hinaus können insektenab- Symptome weisende Mittel eine Zeit lang helfen. Die Symptomatik einer Borreliose ist Nach einem Aufenthalt in Zeckenbio- ausgesprochen vielschichtig. Eines topen sollten die Kinder zudem der wenigen charakteristischen gründlich nach Zecken abgesucht Symptome ist die so genannte werden. Wanderröte. Diese ringförmige Hautrötung wird einige Tage bis Wochen nach einem Zeckenstich 8
Was ist zu tun, wenn man eine Zecke entdeckt? Zur Verhinderung einer Borreliose ist Infektion des Menschen es wichtig, eine Zecke so schnell wie Der Mensch infiziert sich, wenn er die möglich zu entfernen, da davon aus- Eier des Fuchsbandwurmes über den gegangen wird, dass Borrelien erst Mund aufnimmt. Das kann passieren, nach einer Weile des Saugens in den wenn man Fallobst oder Waldfrüchte Wirt gelangen. isst, die in Bodennähe wachsen. Man sollte Zecken ganz vorsichtig mit Die Ansteckungsrate mit dem einer feinen Pinzette oder mit einem Fuchsbandwurm ist jedoch sehr ge- Skalpell entfernen. Dazu setzt man ring. Zahlenangaben aus Frankreich, dicht über der Haut an und zieht bzw. Süddeutschland und der Schweiz hebelt die Zecke vorsichtig heraus. schwanken zwischen 0,2 und 14 Wer sich nicht sicher ist, die Zecke Infektionen pro eine Millionen Ein- richtig entfernen zu können, sollte ei- wohner. Eine Infektion bedeutet noch nen Arzt aufsuchen. lange keine Erkrankung. Das Verhält- Ist die Zecke entfernt, kann der Arzt nis von Infizierung und tatsächlicher sie zur Untersuchung auf Borrelien Erkrankung wird mit 9:1 angegeben. einschicken. Die Zahl der durch Fuchsbandwurm erkrankten Menschen liegt z. B. in der Schweiz, wo die Krankheit melde- Fuchsbandwurm pflichtig ist, lediglich bei zwei Fällen Kreislauf Fuchs – Maus – Fuchs pro eine Millionen Einwohner und Der nur 2-3 cm lange Fuchsband- Jahr. Die Ansteckungsgefahr ist, ins- wurm lebt im Dünndarm des Fuchses. besondere wenn man Vorsichtsmaß- Mit dem Kot des Fuchses gelangen nahmen ergreift, sehr gering. die Eier des Fuchsbandwurmes in die Umwelt. Sie können auf Gräsern, Schutz vor dem Beeren und Pilzen liegen. Die Eier Fuchsbandwurm werden mit der Nahrung von Klein- Es sollten keine toten Tiere angefasst säugern, meist Mäusen, aufgenom- werden. Waldfrüchte, Pilze und ande- men. Im Darm der Maus schlüpft eine re am Boden wachsende oder liegen- Larve, durchbohrt die Darmwand und de Früchte können unter Einhaltung gelangt über den Blutstrom in die von Vorsichtsmaßnahmen weiterhin Leber. In einer sogenannten Finne gegessen werden. Abwaschen alleine entstehen dort Hunderte neuer Band- bringt jedoch keine hundertprozenti- wurmanlagen. Dieses tumorartige ge Sicherheit. Um ganz sicher zu ge- Gebilde wuchert in die Leber hinein, hen, sollten die Früchte vor dem so dass sich das Organ erheblich ver- Verzehr gekocht werden. Ab 60°C größert. Die Maus wird dadurch ge- werden die Eier in wenigen Minuten schwächt und ist eine leichte Beute abgetötet. Anders ist es beim Einfrie- für den Fuchs. Im Darm des Fuchses ren; erst bei minus 80°C werden die bildet sich aus jeder Kopfanlage ein Eier nach 2 Tagen abgetötet. erwachsener Bandwurm, so dass der Nach einem Aufenthalt im Wald soll- Kreislauf geschlossen ist. Der erwach- ten die Hände gründlich gewaschen sene Fuchs lässt sich von den Wür- werden. mern in seinem Darm selten stören. Er wirkt in der Regel völlig gesund. 9
SPIEL ZUM KENNENLERNEN Zapfenwerfen Zielgruppe: Kinder ab etwa 6 Jahre Material: große Kiefernzapfen oder kleine Bälle Die Lehrkraft begrüßt die Gruppe, wie beim ersten Durchgang ins Spiel, stellt sich vor und fordert die Kinder wobei der Werfer den Namen des auf, sich in einem Kreis aufzustellen. Fängers nennt. Gleich darauf schickt Sie wirft einem Kind einen Kiefern- die Lehrkraft einen weiteren Zapfen in zapfen oder einen Ball zu und bittet der anderen Reihenfolge auf die Rei- es, sich kurz vorzustellen. Danach se, das heißt das Kind, das sich zuletzt wirft dieses Kind den Zapfen weiter. vorgestellt hatte, wirft den Zapfen Nachdem sich jedes Kind vorgestellt zum vorletzten Kind usw. und auch hat, kommt der Zapfen zur Lehrkraft hier nennt der Werfer den Namen des zurück. Fängers. Zum Schluss werden die Beim zweiten Durchgang geht es Zapfen der Lehrkraft zugeworfen. rückwärts. Das heißt, das letzte Kind, das sich vorgestellt hatte, wirft den Variante: Man kann das Spiel noch Zapfen dem Kind zu, von dem es ihn schwieriger gestalten durch den bekommen hat und nennt dabei des- Einsatz von drei oder vier sen Namen. Danach wirft dieses Kind Kiefernzapfen oder durch eine beliebi- den Zapfen weiter. Nachdem der ge Reihenfolge beim Zuwerfen. Zapfen beim ersten Kind angekom- men ist, das sich vorgestellt hatte, er- hält die Lehrkraft ihn zurück. Der dritte Durchgang hat einen erhöh- ten Schwierigkeitsgrad, denn dabei kommen zwei Kiefernzapfen oder Bälle ins Spiel. Zunächst kommt ein Zapfen in der gleichen Reihenfolge 10
SPIELE ZUR GRUPPENBILDUNG Bei großen Gruppen ist es sinnvoll, Blätter ziehen Geräuschememory Kleingruppen zu bilden, um die Intensität des Naturerlebnisses zu Zielgruppe: Zielgruppe: verstärken. Kindertagesstätten, Schulklassen Kindertagesstätten, Schulklassen Material: Material: Blätter oder Früchte in gleicher An- Fotodosen, die mit verschiedenen zahl, wie Kinder anwesend sind, und Materialien gefüllt sind Arche Noah von so vielen Pflanzenarten, wie Zielgruppe: Kleingruppen gebildet werden sollen Die Fotodosen werden entsprechend Kindertagesstätten, Schulklassen der Anzahl der Kleingruppen die ge- Für dieses Spiel sollten nur Blätter bildet werden sollen mit unterschied- Material: gesammelt werden, die am Standort lichem Material (Sand, Wasser, Pappkärtchen in Anzahl der anwesen- häufig vorkommen. Alternativ können Stöckchen, Nadeln etc.) gefüllt. Die den Kinder, auf die jeweils ein Tier Blätter aus der Laubstreu verwendet Lehrkraft gibt jedem Kind eine gefüll- aufgemalt ist oder der Name eines werden. Die Blätter werden in einen te Fotodose. Ohne zu sprechen und Tieres geschrieben steht. Stoffbeutel gelegt und jedes Kind nur indem die Dose geschüttelt wird, (Kopiervorlagen finden Sie im zieht ohne hinzuschauen eines aus sollen sich die Gruppenmitglierder er- Anhang. Diese können natürlich von dem Beutel. Die Kinder mit dem glei- kennen und zusammenfinden. ihnen nach Belieben ergänzt werden.) chen Blatt bilden eine Gruppe. Anschließend können die Kinder erra- Die Tierkarten werden an die Kinder ten, von welchem Baum die Blätter verteilt. Es werden so viele Tierarten stammen und einen entsprechenden ausgegeben, wie Kleingruppen gebil- Baum in der Umgebung suchen. det werden sollen bzw. so viele Karten der gleichen Sorte, wie Kinder in einer Kleingruppe sein sollen. Die Kinder merken sich ihr Tier und ge- ben die Karten zurück. Durch entspre- chende Körperhaltungen, Bewegun- gen und Geräusche müssen sich die "Tiere" zu erkennen geben, um sich den Artgenossen gegenüber bemerk- bar zu machen. Dabei sollen die Kin- der animiert werden, möglichst laut und auffällig zu agieren. Nur sprechen ist nicht erlaubt. Das Spiel ist been- det, wenn sich alle Gruppen gefunden haben. 11
ANNÄHERUNGEN AN DIE NATUR Unmittelbare Begegnungen ermögli- Eigener Platz im Wald Mache einfach nichts und lasse die chen eine Annäherung an die Natur Stimmung auf dich wirken. Bleibe so- und machen es möglich, sich als Teil Zielgruppe: lange ruhig dort sitzen, bis du (das der Natur zu begreifen. Kindertagesstätten, Schulklassen vereinbarte Zeichen einfügen) hörst/siehst." Im anschließenden Jedes Kind sucht sich einen persönli- Kreis können die Kinder von ihren chen Platz im Wald, ein Platz, der ihm Eindrücken berichten. gefällt, von dem es sich besonders an- Handelt es sich um einen mehrtägi- gezogen fühlt und wo es sich wohl gen Aufenthalt, so können die fühlt. Die einzelnen Plätze sollen so- Beobachtungsaufträge erweitert wer- weit auseinander liegen, dass sich die den. Sie dienen dazu, die Beziehung Kinder nicht gegenseitig stören, aber zum persönlichen Ort zu vertiefen. Im auch nicht soweit von einander ent- Vordergrund steht aber jedes Mal das fernt, dass kleinere Kinder Angst be- Genießen und das Nichtstun. So könn- kommen. Für die Platzsuche soll ge- te die Aufforderung für das zweite Mal nügend Zeit eingeplant werden. Es lauten: "Beobachte deine Umgebung soll möglich sein, verschiedene Plätze etwas genauer. Gibt es auffällige "auszuprobieren", indem sich das Kind Kennzeichen? Welche Bäume, Sträu- hinsetzt und die Stimmung auf sich cher oder andere Pflanzen wachsen wirken lässt. dort und wie sieht es mit der Be- Am ausgewählten Platz verweilen die schaffenheit aus? Welche Geräusche Kinder eine vorher festgelegte Zeit. Es sind zu hören? Riecht es besonders? ist wichtig, den Zeitpunkt der Rück- Welche Bewegungen nimmst du kehr zu vereinbaren. Entweder wird wahr?" Wichtige Beobachtungen kön- miteinander eine bestimmte Zeit fest- nen aufgeschrieben oder aufgezeich- gelegt, oder man ruft die Kinder mit net werden. Und die Frage für das einem akustischen Zeichen zurück. dritte Mal wäre etwa: "Gibt es etwas, Im Rahmen eines mehrtägigen Be- das dir bisher nicht aufgefallen ist? suchs sollte das Aufsuchen des per- Hat sich etwas verändert?" sönlichen Platzes ein fester Bestand- teil des Tagesablaufs sein. Hier kann Variante: Die Beobachtungen können ein Kind ein paar Momente der Ruhe, in ein Naturtagebuch eingetragen Stille und Erholung genießen. Dies er- werden. Hier können auch Gedanken möglicht eine Kontaktaufnahme zur festgehalten werden, die den Kindern Natur, die in der Gruppe oftmals so durch den Kopf gehen, während sie an nicht hergestellt werden kann. ihrem Platz sitzen. Wird zum ersten Mal ein eigener Platz im Wald gesucht, könnte die Ein- führung folgendermaßen lauten: „Suche dir einen persönlichen Platz, an dem du dich besonders wohlfühlst. Wenn du deinen Platz gefunden hast, mache es dir bequem. Lege oder set- ze dich auf den Boden oder lehne dich an einen Baum. Sei ganz ruhig und beobachte eine Weile deine Umgebung. 12
Erdfenster Ort: Waldabschnitt mit möglichst viel trockenem Laub Zielgruppe: Kindertagesstätten, Schulklassen Wenn alle Kinder zugedeckt sind, Tipp: Die Kinder werden sich viel lie- Die Kinder legen sich auf den Wald- kehrt Ruhe ein. Die Kinder sollen sich ber mit Erde und Blätter bedecken boden und schauen in den Himmel. als Teil der Erde wahrnehmen. Sie lassen, wenn sie schon vorher eine Nun wird eines nach dem anderen mit achten nur auf das Flüstern der Weile auf dem Waldboden gespielt Laub, Stöckchen und Tannennadeln Bäume, das Flattern der Vögel und haben und auch Käfer gesehen und in bedeckt – bis hinauf zum Kopf. Nur das Rauschen des Windes. Durch die die Hand genommen haben, die spä- das Gesicht soll frei bleiben. Die Laubdecke hindurch können sie aus ter auf ihnen herumkrabbeln könnten. Kinder sollen selbst entscheiden, ob ihrem Waldzimmer hinausschauen Die Begegnung mit einem Käfer sollte es ihnen Recht ist, wenn einzelne und die Wolken betrachten. Und viel- als etwas Besonderes dargestellt und Blätter und Tannennadeln auf ihr leicht kommen sogar Tiere heran, die die Kinder zu einem Bericht über ihre Gesicht gelegt werden. Diese sollten man sonst nicht zu sehen bekommen Begegnung ermuntert werden. möglichst sauber und trocken sein. würde. (Als Vorbereitung eignet sich die "Pirsch mit dem Insektensauger" In großen Gruppen sollte man zügig Die Kinder sollen wissen, dass sie ein auf Seite 28). arbeiten und die Kinder sich gegen- Zeichen bekommen, wenn es Zeit ist seitig bedecken lassen. Wenn später aufzustehen; so bleiben sie länger un- die ersten aus dem Laub auftauchen, ter den Blättern liegen, ohne unruhig kann man sie von den anderen weg- zu werden. Das Signal sollte gegeben führen, die noch die Stille des Waldes werden, bevor die Kinder zappelig genießen. Kinder, die schwätzen oder werden. Zwanzig Minuten können die stören könnten, sollen sich ein wenig Kinder in der Regel in ihrem abseits hinlegen. Erdfenster interessiert ausharren. 13
SINNESERFAHRUNG AUF VIELFÄLTIGE WEISE Wir Menschen nehmen unsere Um- welt schwerpunktmäßig über das Sehen wahr. Unterbinden wir das Sehen, so kommen ganz andere Sinne ins Spiel, die gezielt eingesetzt werden können – Hören, Riechen, Tasten, Schmecken. Auf einmal neh- men wir Dinge viel bewusster wahr und lassen uns auf neue Eindrücke ein. Die Sinneserfahrungsspiele eignen sich auch als Konzentrationsübungen. Die Kinder sind, wenn sie im Wald ankommen, noch voll mit den Ein- drücken des Weges oder sind noch in Gespräche mit ihren Freunden ver- tieft. Die Spiele fördern ein Einlassen auf das Thema Wald bzw. auf die da- mit verbundenen Naturerfahrungen. Die Sinneserfahrung über das Schmecken ist im Wald nicht ganz unproblematisch. Zum einen bedingt durch den Fuchsbandwurm, mehr aber noch durch Verunreinigungen wie beispielsweise Urin von Hunden. Deshalb werden hier keine diesbe- züglichen Aktionen aufgeführt. 14
deckt die Lehrkraft das Tuch auf und Wenn alle Gegenstände besprochen Sehen – zeigt ihnen die Gegenstände. Die sind, stellt sich die Frage, was damit Kinder sollen die einzelnen Dinge be- geschehen soll. Viele Kinder werden Einmal genau nennen, damit sie sie sich einprägen antworten, dass sie in den Wald können. Dabei kann beispielsweise gehören. Doch warum ist das so? hinschauen schon besprochen werden, von wel- Wenn die Kinder nicht sofort eine chem Baum das Blatt oder die Frucht Antwort finden, kann sie die Frage, ob stammt. Alternativ kann man die sie zu Hause einen Komposthaufen Kinder die Dinge etwa 30 Sekun-den haben und was darin passiert, auf die lang nur betrachten lassen. Danach richtige Fährte bringen. Auf dem werden die Gegenstände wieder zuge- Waldboden liegendes Laub und Holz deckt. werden von Kleinlebewesen, von Pilzen und Bakterien zersetzt. Dabei Die Kinder bekommen den Auftrag, entsteht Humus, aus dem die die gezeigten Dinge in der Umgebung Pflanzen Nährstoffe beziehen. In die- zu suchen. Sie dürfen aber auch sem Zusammenhang kann also der Blätter, Früchte oder Rindenstücke Nährstoffkreislauf angesprochen wer- sammeln, die nicht auf dem Tuch la- den. Zum Schluss bringen die Kinder gen. Dies macht es in der Schlussbe- die gesammelten Dinge in den Wald, sprechung möglich, beispielsweise der Müll wird in einer Mülltonne ent- Pflanzenteile von verschiedenen sorgt. Bäumen zu vergleichen. Den Kindern sollte ausreichend Zeit zur Verfügung Variante: Die Kinder suchen die gestellt werden, damit sie sich auf die Gegenstände entlang einer Weg- Umgebung einlassen können. Sollten strecke, die zurück gelegt werden in der Zwischenzeit schon Kinder mit muss. Damit kann der Weg interes- dem kompletten Satz der Gegenstän- santer gestaltet werden. de zurück kommen, können diese noch einmal mit dem Auftrag loslau- Variante: Am Schluss legen die Kinder fen, einen aus ihrer Sicht ganz beson- aus den Gegenständen ein Waldbild deren Gegenstand oder Ort zu finden nach ihren Vorstellungen. Es kann und diesen bei der Abschlussbespre- auch einen Rahmen aus Stöcken be- chung den anderen Kindern zu zeigen. kommen. Suchmemory Zielgruppe: Schließlich werden alle Kinder zusam- Kindertagesstätten, Schulklassen mengerufen, um sich erneut um das Tuch herum zu versammeln. Das Tuch Material: wird aufgedeckt und jeder einzelne Bettlaken oder großes Tuch, Gegenstand wird angesprochen und Naturmaterialien die Kinder präsentieren jeweils ihre Dieses Spiel eignet sich sehr gut als Funde. Wenn die Kinder das Tuch als Einstieg in das Thema Wald. Ablageplatz für ihre Funde verwendet haben, können sie alle Gegenstände Auf eine Hälfte des Tuches werden bis noch einmal benennen. Bei der zu zehn Gegenstände die im Wald ge- Besprechung werden unterschiedliche funden werden können gelegt, ein Blätter, Früchte oder Rinden vergli- Stein, ein Stock, eine Feder, ein Blatt chen. Und die Kinder können raten, etc. Auch ein Stück Müll kann dabei von welchem Baum sie stammen. sein. Nach Möglichkeit sollen keine Wenn auch Müll gesammelt wurde, lebenden Pflanzenteile abgezupft wer- kann deutlich werden, dass immer den. Mit der zweiten Hälfte des noch viele Leute unachtsam ihren Tuches werden die Gegenstände be- Abfall wegwerfen. Hierbei ist es inter- deckt. Nachdem sich die Kinder um essant, darüber zu sprechen, wie sich das Tuch herum gruppiert haben, dies ändern ließe. 15
Suchaufträge Waldgalerie Mit der Lupe Zielgruppe: Zielgruppe: unterwegs Kindertagesstätten, Schulklassen Kindertagesstätten, Schulklassen Zielgruppe: Material: Material: Kindertagesstätte, Schulklassen Pappkärtchen, Stift für jede Person ein breites, farbiges, Material: etwa zwei Meter langes Band oder etwa zwei Meter lange Schnüre, große Um den Blick zu fokussieren, können vier etwa einen halben Meter lange Lupen Suchaufträge, die auf Pappkärtchen Stöcke geschrieben sind, an die Kinder ver- Im Wald oder auf einer Wiese suchen teilt werden. Darauf steht beispiels- Die Kinder suchen sich jeweils das für sich die Kinder ein kleines Areal aus, weise "Etwas stacheliges", "Etwas wei- sie schönste und interessanteste "Bild" in dem sie auf dem Boden eine ches", "Etwas rundes", "Etwas, das für der Natur in einem als "Galerie" be- Schnur auslegen. Entlang dieser die Natur wichtig ist" etc. Die Kinder grenzten Waldabschnitt. Mit dem Schnur beobachten die Kinder mit ei- gehen in ein Areal des Waldes, das Band oder den Stöcken geben sie ner Lupe die Miniaturwelt der Laub- vorher abgesteckt wurde, und suchen "ihrem Bild" einen Rahmen. Danach streu. Dabei sollen sie möglichst dicht nach solchen Gegenständen. Dabei führen sie als Aussteller die anderen am Boden beobachten, am besten auf sollen nur Gegenstände gesammelt Kinder durch ihre Galerie. Nach der allen Vieren. Mit Fragen kann man die werden, die ohne Beschädigung sicher Führung werden die Bilderrahmen Fantasie der Kinder anregen: "In wel- zurück gebracht werden können. Nach wieder entfernt. cher Welt befindest du dich gerade? einer vereinbarten Zeit kommen alle Wer sind deine Nachbarn? Was ma- Kinder zurück und präsentieren ihre chen sie gerade? Arbeiten sie Funde. Kleineren Kindern, die noch schwer? Wie würdest du dich fühlen, nicht lesen können, kann man die wenn du dieser Käfer wärst? Wie ver- Suchaufträge mündlich mitteilen. bringt er seinen Tag?" Dieses Spiel eignet sich zur Über- brückung längerer Wege. Am Ende des Weges können die gefundenen Dinge vorgestellt werden. 16
Farbpalette Suchbild Spiegellauf Zielgruppe: Zielgruppe: Zielgruppe: Kindertagesstätte, Schulklassen Kindertagesstätten, Schulklassen Kindertagesstätten, Schulklassen Material: Material: Material: Farbpalette aus Pappe, doppelseitiges vier etwa einen Meter lange Stöcke kleine Spiegel Klebeband Auf dem Waldboden wird ein Quadrat Mit einem Spiegel ergeben sich ganz Farbpaletten werden in der Regel von mit einem Meter Seitenlänge mit neue Perspektiven im Wald. Jedes Malern benutzt. Sie sind in etwa nie- Stöcken gekennzeichnet. Die Kinder Kind erhält einen kleinen Spiegel. renförmig und haben ein Loch für den müssen sich das abgesteckte Areal Diese sind beispielsweise in einem Daumen, so dass man sie besser hal- genau anschauen und einprägen. Baumarkt erhältlich. Wichtig ist, dass ten kann. Eine solche Palette wird aus Danach werden sie weggeführt und die Kanten nicht scharf sind. Sie kön- Pappe angefertigt und mit doppelsei- müssen sich mit dem Rücken zum nen bei Bedarf mit Klebeband abge- tigem Klebeband beklebt. Mit dieser "Suchbild" drehen. Die Lehrkraft ver- klebt werden. Mit dem Spiegel kön- Farbpalette kann man verschiedene ändert einen Gegenstand (Stock, nen die Kinder den Wald entdecken, Farbtöne sammeln – entweder unter- Blatt, Stein etc.) oder nimmt einen es ergeben sich ganz neue Perspekti- schiedliche Grüntöne oder Blüten und Gegenstand weg. Die Kinder werden ven. Wenn sie den Spiegel unter die Blätter in den verschiedensten zurückgerufen und müssen raten, wel- Nase halten, müssen sie plötzlich Farben. Dabei ist es nicht notwendig, cher Gegenstand verändert wurde. Bei nach unten blicken, um die Baumkro- ganze Blätter und Blüten abzuzupfen. größeren Gruppen ist es sinnvoll, nen zu sehen. Oder sie halten den Es reicht, jeweils ein kleines Stück zu Kleingruppen zu bilden und mehrere Spiegel über ihre Augen, um den nehmen und aufzukleben. Suchbilder anzulegen. Boden zu betrachten. Ganz unge- wohnt ist es, wenn man auf diese Variante: Nur ein Kind muss raten und Weise versucht, durch den Wald zu die anderen verändern einen gehen. Das gleiche gilt für das Gegenstand oder aber zwei Gruppen Rückwärtslaufen. Mit einem Spiegel treten gegeneinander an. kann man auch die Unterseite eines liegenden Baumstammes erkunden, Variante: Die Suche wird dadurch er- ohne dass man sich bücken muss. Es schwert, dass mehrere Gegenstände ergeben sich viele Einsatzmöglichkei- entfernt oder verändert werden. ten und ungewöhnliche Perspektiven. 17
Verstecken – Entdecken Kamera Zielgruppe: Zielgruppe: Kindertagesstätten, Schulklassen Kindertagesstätten, Schulklassen Material: Material: Seil, waldfremde Gegenstände Kärtchen, Stifte (Flasche, Gabel, Banane etc.) Entlang eines durch ein Seil abge- Wenn dies nicht der Fall ist, wird die steckten Pfades von etwa 20 Metern Wegstrecke noch einmal zurück ge- Länge werden etwa zehn Gegenstände legt, ohne dass sich die Kinder aus- versteckt, die nicht in den Wald tauschen. Zum Abschluss gehen alle gehören. Einige sollten sich deutlich Kinder gemeinsam den Pfad entlang, abheben, andere sollten sich so in ih- wobei jeweils auf die versteckten re Umgebung einfügen, dass man sie Gegenstände gezeigt wird. schwer davon unterscheiden kann. Dieses Spiel schärft nicht nur den Die Gegenstände liegen entweder am Blick für Details, sondern macht auch Boden oder sind bis in Augenhöhe der den Sinn von Tarnfarben und Kinder an Bäumen oder Sträuchern Anpassungen in der Tierwelt deutlich. befestigt. Die Lehrkraft gibt nicht be- Die Kinder können Tiere nennen, die kannt, um wie viele Gegenstände es eine Tarnfarbe besitzen. sich handelt. Der Anfang und das Ende des Pfades sollten deutlich ge- kennzeichnet sein. Jedes Kind geht nun einzeln diesen Pfad entlang und versucht, diese zu entdecken, lässt Jeweils zwei Kinder tun sich zusam- sich gegenüber den anderen aber men. Ein Kind hält die Augen ge- nicht anmerken, wenn es etwas ge- schlossen und spielt die Kamera. Das funden hat. andere Kind übernimmt die Rolle des Fotografen. Dieser führt seine Kamera Nachdem alle den Pfad entlang ge- zu lohnenswerten Objekten im Wald. gangen sind, wird abgefragt, wer ei- Von diesen macht der Fotograf ein nen, wer zwei usw. Gegenstände ge- Bild. Dabei bringt er den Kopf des an- funden hat. Eines von den Kindern, deren Kindes in die richtige Position die die geringste Zahl genannt haben, und betätigt den Auslöser, in diesem erzählt, was es gefunden hat, und die Fall durch ein Klopfen auf die Schulter anderen Kinder ergänzen anschlie- oder das Drücken oder Zupfen am ßend, bis die komplette Zahl der Ohrläppchen. Nun öffnet die Kamera Gegenstände zusammen gekommen ihre Augen und macht eine Aufnah- ist. me. Nach drei bis fünf Sekunden klopft der Fotograf wieder auf die Schulter bzw. lässt das Ohrläppchen los und die Kamera verschließt die Augen. Auf diese Weise können meh- rere Fotos entstehen. Nach etwa zehn Minuten werden die Rollen getauscht. Nach den beiden Durchgängen soll je- des Kind eine Aufnahme aus seinem Gedächtnis auf einem Kärtchen auf- malen. 18
Tasten – Einem Baum begegnen Zum Abschluss der Führung verab- Zielgruppe: schieden sich die Kinder von "ihrem" Den Wald Kindertagesstätten, Schulklassen Baum. Dadurch wird eine persönliche Beziehung zu dem Baum hergestellt. begreifen Material: Augenbinden Variante: Die Kinder können ihren Dieses Spiel dient dazu, sich die "blinden" Partner oder Partnerin auch Merkmale eines Baums über den zu anderen interessanten Gegenstän- Tastsinn einzuprägen. Dazu wird den führen. Dabei kann getastet, ge- zunächst ein Bereich im Wald abge- nauso aber gelauscht oder gerochen grenzt, in dem etwa fünfzig Bäume werden. stehen können. Auch ein Bereich mit Bäumen nur einer Art eignet sich Variante: Ein Kind erkundet einen dafür. Die Kinder tun sich paarweise Weg und versucht, sich ihn genau ein- zusammen. Nachdem ihnen eine zuprägen mit allen Besonderheiten. Er Augenbinde ausgehändigt wurde, ver- sollte nicht zu lang sein. Am Ende des bindet eines der beiden Kinder dem Weges wird eine Wegmarke platziert, anderen die Augen und führt es die aus Naturmaterial besteht. Im anschließend zu einem Baum. Dabei Kreis zurück werden Paare gebildet. sollte der Hinweis gegeben werden, Dem Kind, das den Weg erkundet hat, dass sehr vorsichtig geführt wird. Das werden die Augen verbunden. Es Kind befühlt mit verbundenen Augen muss dem anderen Kind genau den den Baum und versucht sich so viele Weg beschreiben, damit es sich orien- Details wie möglich einzuprägen. Wie tieren kann. Ziel ist es, die Wegmarke dick ist der Baum? Wie ist seine Borke zu erreichen. beschaffen? Hat er Seitenzweige? Wie ist der Wurzelansatz ausgeprägt? Wenn das Kind meint, seinen Baum zu kennen, wird es zum Ausgangspunkt zurückgeführt. Vor dem Abnehmen der Augenbinde kann das Kind noch ein paar Mal im Kreis gedreht werden, um ihm die Orientierung zu erschwe- ren. Aufgabe ist es nun, den Baum ohne Augenbinde wiederzufinden. Dieses gelingt in den allermeisten Fällen. Sollte es einmal jedoch nicht der Fall sein, so sind kleine Hilfestellungen er- laubt. Anschließend werden dem an- deren Kind die Augen verbunden und das Spiel wiederholt sich. Wenn alle Durchgänge beendet sind, ist es sinnvoll, über die bei dem Spiel gewonnenen Eindrücke zu sprechen. Wie ist es, wenn man nicht sehen kann und sich auf die anderen Sinne beschränken muss? Wie muss sich ein blinder Mensch fühlen? Ist ein Baum wie der andere oder gibt es Unterschiede? 19
Blinde Raupe Blinde Karawane Zielgruppe: Zielgruppe: Kindertagesstätten, Schulklassen Kindertagesstätten, Schulklassen Material: Material: Augenbinden Seil, Augenbinden, evtl. Kiefernzapfen oder anderer zu erfühlender Gegen- Nachdem sich die Kinder hintereinan- Variante: Man geht den Parcours bar- stand der aufgestellt haben, wird allen eine fuss entlang. Dafür sollte jedoch ein Augenbinde überreicht. Sie verbinden Gelände ausgewählt werden, das wei- Dieses Spiel ist vergleichbar mit sich die Augen und legen ihre Hände cheres Bodenmaterial aufweist. "Blinde Raupe". Hier tasten sich die auf die Schultern des Kindes vor ih- Kinder jedoch einzeln entlang eines nen. Vorne befindet sich die Lehrkraft, Variante: Ein Kind führt ein anderes, Seils durch ein Gelände. Auch hier ist die die Raupe langsam und behutsam dem die Augen verbunden sind. wichtig, einen möglichst interessan- durch das Gelände führt. Es geht über ten Parcours auszuwählen. Das Seil Laub, Äste und Baumstämme, durch wird an Bäumen oder Sträuchern be- Senken, über eine Waldlichtung etc. festigt. Wichtig dabei ist, dass sich alle Kinder ruhig verhalten und alle Sinne schär- Variante: An einer Stelle des Seils fen. So nehmen sie die Geräusche des wird ein Gegenstand wie zum Beispiel Waldes war, tasten mit den Füßen ein Kiefernzapfen befestigt, der zu er- nach dem Weg und schnuppern nach fühlen ist. auffälligen Gerüchen. Die Tour sollte nicht zu lang ausgedehnt werden, da die Kinder wesentlich mehr Eindrücke zu verarbeiten haben und viel konzen- trierter gehen müssen als die Lehr- kraft. Die Erfahrungen bei diesem Gang durch den Wald werden im Anschluss untereinander ausge- tauscht. Anschließend sollen die Kinder den Weg zurück gehen, den sie meinen, gegangen zu sein. Hilfreich kann da- bei eine Karte sein, die man gemein- sam anfertigt. Darauf wird die Vorstellung die die Kinder von der Umgebung haben dargestellt. Die Erfahrungen, die sie über Ohren, Nase, Hände und Füße gemacht ha- ben, werden dabei in Bilder umge- setzt. Kinder, die keine Augenbinde tragen wollen können die Augen schließen und in unsicheren Momenten öffnen. Auch mit kleineren Kindern kann man die "Blinde Raupe" durchführen. Bei diesen ist ganz besonders wichtig darauf zu achten, ob sich Kinder un- wohl fühlen. Die Wegstrecke sollte kürzer sein. 20
Hören – In den Heranschleichen Waldkonzert Zielgruppe: Zielgruppe: Wald lauschen Kindertagesstätten, Schulklassen Kindertagesstätten, Schulklassen Material: Material: eine Augenbinde, ein Schatz (z. B. ein Naturmaterialien aus dem Wald Glasnugget), eventuell eine Wasserpistole Im Wald lassen sich viele Materialien finden, mit denen Geräusche gemacht Die Kinder knien sich in einem großen werden können. Beispielsweise kön- Kreis auf den Waldboden. In der Mitte nen Steine aufeinander geschlagen sitzt ein Kind, dem die Augen verbun- werden. Wenn viele Kinder daran be- den sind. Dieses Kind hat einen Schatz teiligt sind, kann man sogar einen wie zum Beispiel einen Glasnugget vor Regenschauer imitieren. Dazu stellen sich liegen. Aus dem Kreis versucht sich die Kinder in einen Kreis und Geräusche-Landkarte ein Kind, sich möglichst geräuschlos schließen die Augen. Ein Kind steht in Zielgruppe: an das Kind in der Mitte heranzu- der Mitte und drückt den Kindern Kindertagesstätten, Schulklassen schleichen, um ihm den Schatz weg- nacheinander kurz mit einer Hand auf zunehmen. Die Kinder bestimmen ent- die Schulter. Dies ist das Startsignal Material: weder selbst, wer sich anschleicht für das Klopfen mit den Steinen. Pappkärtchen und Stifte oder die Lehrkraft wählt eines aus. Dabei können ganz unterschiedliche Der Schatzhüter muss auf jedes Rhythmen gewählt werden. Der Die Kinder suchen sich im Gelände ei- Geräusch genau achten, um den Dieb Regenschauer wird immer heftiger. nen ruhigen Platz zum Hinsetzen, wo zu erkennen. Dafür ist absolute Ruhe Schließlich drückt das Kind in der sie sich gegenseitig nicht stören. Die notwendig. Sobald der Schatzhüter Mitte den anderen Kindern wieder Kinder bekommen ein Pappkärtchen ein Geräusch hört, zeigt er mit ausge- kurz auf die Schulter. Dies ist das und einen Stift. In die Mitte des strecktem Arm in die Richtung, aus Signal, mit dem Schlagen aufzuhören. Kärtchens malen sie ein X – dies ist der das Geräusch kam. Ist der Arm Langsam hört es auf zu regnen. der Standort des Kindes. Als Einstim- auf den Dieb gerichtet, so erstarrt die- Auch Stöcke können aneinander ge- mung auf diese Aktion wird den ser und geht in den Kreis zurück. schlagen, mit trockenem Laub kann Kindern gesagt: "Seid jetzt ganz leise! Dies wird solange wiederholt, bis ein geraschelt werden und vieles mehr. Schließt die Augen! Atmet tief ein und Kind den Schatz stehlen kann. Es wird Aus diesen unterschiedlichen aus. Lasst alle Muskeln locker. Denkt anschließend zum Schatzhüter. Geräuschen lässt sich ein ganzes an nichts mehr. Fühlt nur den Boden, Alternativ kann mit der Wasserpistole Orchester zusammenstellen, mit dem auf dem ihr sitzt, spürt die Luft, die in die Richtung gezielt werden, aus ein Konzert eingeübt werden kann. euch umgibt, und hört auf die der ein Geräusch kam. Um es dem Geräusche um euch herum." Schatzhüter etwas einfacher zu ma- Anschließend werden alle Geräusche chen, kann man sich für notiert bzw. aufgemalt, die zu hören dieses Spiel einen sind. Sie werden entsprechend der Platz aussuchen, an Richtung, aus der sie kommen auf dem trockenes dem Kärtchen eingezeichnet. Auf die- Laub und trocke- se Weise ergibt sich eine Geräusche- ne Zweige lie- Landkarte. Anschließend wird ausge- gen. tauscht, was gehört wurde. Variante: Die Kinder legen sich auf den Waldboden und strecken beide Fäuste nach oben. Jedes Mal, wenn ein neues Geräusch zu hören ist, strecken sie einen Finger aus und zählen auf diese Weise die Geräusche. 21
Riechen – Riechmemory Mit der Nase eines Igels Den Wald Zielgruppe: Kindertagesstätten, Schulklassen Zielgruppe: erschnuppern Material: Kindertagesstätten, Schulklassen 5 bis 7 Filmdosen, duftendes Kraut Material: o. ä., kleine Stücke Baumwollstoff Leine oder Nylonstrumpfhose, Gummiband Im Wald wird je nach Alter der Kinder Die Filmdosen werden vorab mit ei- und Größe der Kindergruppe ein etwa nem duftenden Kraut, Blättern, Na- 10 mal 10 bis 20 mal 20 Meter deln, Früchten o. ä. gefüllt und mit großes Feld mit einer Leine oder einem Stück Baumwollstoff oder durch markante Punkte im Gelände Nylonstrumpfhose und einem abgegrenzt. Die Kinder drehen sich Gummiband verschlossen. Danach mit dem Rücken zum Feld und werden sie herumgereicht und die schließen die Augen bis auf eines. Kinder müssen erraten, von welcher Dieses Kind sucht in dem Feld einen Pflanze der Duft stammt. Dazu kön- markant riechenden Waldgegenstand nen die Kinder in die Umgebung aus- wie zum Beispiel harzige Rinde, die schwärmen und die Pflanzen durch es den anderen Kindern unter die Reiben an den Blättern o. ä. finden. Nase hält. Die Kinder prägen sich den Mit älteren Kindern kann man zusätz- Geruch ein, öffnen auf ein Zeichen lich herausfinden, wie die Pflanze die Augen und suchen im Feld einen heißt. Gegenstand, der genauso riecht. Wer einen entsprechenden Gegenstand Variante: Anstatt der Filmdosen wer- gefunden hat, bestimmt den nächsten den die Pflanzenteile in ein dünnes Geruch, nach dem gesucht werden Tuch eingewickelt und verschnürt. muss. 22
TIEREN AUF DIE SCHLICHE KOMMEN Fledermaus-Spiel Zielgruppe: Kindertagesstätten, Schulklassen Material: Augenbinden Einem Kind werden die Augen verbun- den – es ist die Fledermaus (Räuber). Zwei weitere Kinder sind Nachtfalter Bevor man mit dem Spiel beginnt, (Beute). Die anderen Kinder bilden um kann man mit den Kindern über was die Fledermäuse fressen, wann sie herum einen Kreis von etwa fünf Begegnungen mit Fledermäusen spre- sie auf die Jagd gehen und wie sie Metern Durchmesser, indem sie sich chen. In der Regel kommen viele sich dabei orientieren. Man kann dies an den Händen anfassen. Die Fleder- Erfahrungsberichte zusammen. Man soweit vertiefen, wie auch Wissen bei maus muss versuchen, die Nachtfalter kann mit den Kindern besprechen, den Kindern vorhanden ist. zu fangen. Dabei darf der Kreis nicht verlassen werden. Die Fledermaus darf zur Orientierung "Fledermaus" rufen – in Anlehnung an die Ultra- schallwellen, die sie aussendet – und die Nachtfalter müssen daraufhin un- mittelbar "Nachtfalter" rufen – ent- sprechend dem Wellenecho. Ein ge- fangenes Kind reiht sich in den Kreis ein. Die Kinder im Kreis sind Bäume, die um eine Lichtung herum stehen, auf der sich die Jagdszene abspielt. Wenn die Fledermaus den Kreis berührt, rufen die Kinder "Baum". Handelt es sich um eine größere Gruppe von Kindern, kann man das Spiel variieren und beispielsweise zwei Fledermäuse und vier Nachtfalter in den Kreis schicken. Dauert das Fangen zu lange, kann man den Kreis verkleinern, so dass Räuber und Beute dichter zusammen rücken. Wenn ein Nachtfalter dennoch geschickt genug ist und sich lange Zeit vor der Fleder- maus retten kann, so kann das Spiel vorzeitig beendet werden mit dem Hinweis, dass der Nachtfalter in die- ser Nacht der Fledermaus entkommen ist. 23
Räuber – Beute Tiere raten Zielgruppe: Zielgruppe: Kindertagesstätten, Schulklassen Schulklassen Material: Material: Augenbinden Klebeband, Karten mit aufgezeichne- ten Tieren (Kopiervorlagen finden Sie Dieses Spiel eignet sich dazu, Nah- im Anhang) rungsketten zu verdeutlichen. Die Kinder stellen sich in einen Kreis von Die Kinder bilden einen Kreis. Ein Kind etwa fünf Metern Durchmesser auf. stellt sich in die Mitte und bekommt Zwei Kinder, denen die Augen verbun- eine Tierkarte auf den Rücken gehef- den sind, treten in die Mitte des tet. Es dreht sich einmal um seine Kreises. Eines der Kinder nennt ein Achse, damit alle Kinder im Kreis das Raubtier, das in der Gegend lebt, das Tier erkennen können. Nun versucht andere ein passendes Beutetier (z. B. das Kind, herauszubekommen, wel- Fuchs und Kaninchen). Der Räuber ches Tier es ist. Dazu kann es Fragen versucht, seine Beute durch Lauschen zu seinen Eigenschaften stellen, die aufzuspüren und verfolgt sie, bis er von den anderen Kindern beantwortet sie gefangen hat. Falls eines der werden müssen. Sie können so viele Kinder zu dicht an den Kreis kommt, Fragen stellen, wie sie wollen. Als klopfen ihm die Kinder im Kreis auf Antwort sind jedoch nur "ja", "nein" den Rücken. Diese sollten während und "vielleicht" zugelassen. Das heißt, der Jagd möglichst ruhig sein. Wenn dass die Fragen entsprechend gestellt die Räuber nicht mutig genug sind werden müssen. Fragen können bei- oder es an Spannung fehlt, empfiehlt spielsweise lauten: "Habe ich ein es sich, den Kreis zu verkleinern. Das Fell?", "Bin ich ein Säugetier?", "Kann Spiel wird realistischer, wenn Räuber ich schwimmen?", "Habe ich vier und Beute die Tiere, die sie gewählt Beine?" etc. Wenn das Tier geraten haben, nachahmen. ist, kann das nächste Kind in den Kreis wechseln. Variante: Die Zahl der Räuber und Beutetiere kann erhöht werden, insbe- sondere, wenn es sich um eine größere Gruppe von Kindern handelt. Variante: Einem Tier kann eine Glocke umhängt werden, so dass es gezwun- gen ist, seine Jagd- oder Fluchtstra- tegie zu ändern. 24
Gipsabdrücke Eilenriede von Tierspuren Zielgruppe: Zielgruppe: Kindertagesstätten, Schulklassen Kindertagesstätten, Schulklassen Material: Stöcke oder Pappstücke, Karten mit Material: Tiernamen oder –zeichnungen Gips, Pappstreifen (etwa 30 cm lang (Kopiervorlagen finden Sie im und 5 cm breit), Heftklammer Anhang) Dieses Spiel funktioniert wie "Obstsa- Die Lehrkraft, die auch eine Tierkarte lat". Alle Kinder stellen sich in einen zieht, bleibt in der Mitte stehen und Kreis und markieren ihren Stehplatz ruft beispielsweise: "Alle Rehe und gut sichtbar mit einem Stock, einem Igel flüchten!" Sofort verlassen die Stück Pappe o. ä. Zunächst werden Rehe und Igel ihren Platz und stür- alle auf den Karten vorkommenden men auf einen Platz, der gerade von Tierarten vorgelesen, damit sich die einem anderen Tier freigemacht wur- Kinder die Tiere einprägen können. de. Das gleiche versucht die in der Mitte stehende Lehrkraft. Das Kind, Danach erhält jedes Kind eine Karte. das keinen Platz erwischt hat, bleibt Jeweils vier bis fünf Kinder sollen das in der Mitte stehen und macht die gleiche Tier in Händen halten. Die nächste Ansage. Die Tiere dürfen Kinder merken sich das Tier und ge- nicht auf den eigenen Platz zurück- ben die Karte zurück. Alternativ kann kehren; in diesem Fall muss dieses man den Kindern den Namen des Kind in die Mitte wechseln. Es können Tieres ins Ohr flüstern. Gleiche Tiere auch drei oder vier Tiere gleichzeitig sollten möglichst nicht nebeneinander aufgerufen werden, die dann ihre stehen. Nun stellt sich die Lehrkraft in Plätze tauschen müssen. Wenn Der zu einem Ring zusammen gehef- die Mitte. Sie spricht zunächst alle "Eilenriede" gerufen wird, müssen alle tete Pappstreifen wird um den vorhandenen Waldtiere an und erklärt Tiere aufspringen und sich einen neu- Fußabdruck eines Tieres gelegt. In das Spiel. Sie erzählt: "Wir sind nun en Platz suchen. Anstatt "Eilenriede" diesen Ring wird der angerührte Gips ein ganzes Stück durch den Wald ge- zu rufen, kann man auch den Namen gefüllt. Wenn er angetrocknet ist, gangen. Viele von euch haben sich des Waldes wählen, der erkundet kann der Abdruck des Tieres mitge- dabei unterhalten und waren dabei wird. nommen werden. zum Teil recht laut. Das verschreckt so manche Tiere, die dann flüchten. Im Wald können immer wieder Dies wollen wir bei diesem Spiel Spuren von Tieren gefunden werden. nachstellen". Dies können Fraßspuren sein, Tritt- siegel und Reviermarken, Wohnbau- ten und Vogelnester, Exkremente und Gewölle, Skelettteile und einiges mehr. Diese sollten nach Möglichkeit in eine Führung einbezogen werden, insbesondere dann, wenn diese von Kindern entdeckt wurden. In diesem Zusammenhang wird das Bestim- mungsbuch "Tierspuren und Fährten in Feld und Wald" von Gerd Ohnsorge, Bernd Scheiba und Karl Uhlenhaut, Naturbuch Verlag, empfohlen. 25
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