BILDUNGSANGEBOTE FÜR PFLEGEELTERN, PATEN UND INTERESSIERTE FRÜHJAHR/SOMMER 2020 PIB-BILDUNGSZENTRUM
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Inhalt Vorwort...................................................................................... 5 Das PiB-Bildungszentrum........................................................... 7 Bremer Pflegeformen................................................................. 8 Qualifizierungswege................................................................. 10 Pflichtmodule Aufbaukurse....................................................... 16 Wahlpflichtmodule ................................................................... 20 W1 Erziehung und Bildung .................................................. 27 W2 Entwicklung und Persönlichkeit .................................... 33 W3 Biografie und Herkunft................................................... 34 W4 Rechtsfragen und Einzelthemen ................................... 37 W5 Verwandtenpflege ........................................................ 41 W 6 Familien im Tandem..................................................... 47 Gruppen ................................................................................... 50 Familienkurse ........................................................................... 60 Kinder- und Jugendkurse ........................................................ 63 Sprecherrat-Initiative ................................................................ 76 Impressum Pflegeeltern werben.................................................................. 77 Herausgeber: Anmeldung .............................................................................. 78 PiB – Pflegekinder in Bremen gemeinnützige GmbH Bahnhofstraße 28 -31 • 28195 Bremen Zufriedenheit ............................................................................. 78 Telefon: 0421 9588200 • Telefax: 0421 958820 - 45 info@pib-bremen.de • www.pib-bremen.de Kalender.................................................................................... 81 Gesellschafter: PiB-Freunde ............................................................................... 88 Caritasverband Bremen e. V. Deutsches Rotes Kreuz Kreisverband Bremen e. V. PiB-Büros in Bremen ................................................................. 90 Diakonische Jugendhilfe Bremen gemeinnützige GmbH (jub) Verein Bremer Säuglingsheime Geschäftsführerin: Judith Pöckler-von Lingen Amtsgericht Bremen HRB 20483 Steuer-Nr. 60/146/08549 Redaktion: PiB-Öffentlichkeitsarbeit Stand: 01.2020 Vielen Dank an die Kinder für die tollen Zeichnungen. 2 3
Liebe Leserinnen und Leser, Wenn‘s in der (Pflege-)Familie mal ruckelt, sind gute Lösungen gefragt. Dazu gibt der „Familienrat“ neue Impulse, als Metho- de, die gut funktioniert! Dabei setzen sich alle Beteiligten zur Familienkonferenz an einen Tisch und finden Gehör … nach dem Motto: Ein Mensch, eine Stimme. Unglaublich? Auf Seite 35 und 43 mehr dazu. Manchmal hilft auch Dialog. Hier setzt die neue Initiative für einen Sprecherrat von Pflegefamilien des Bereichs Vollzeitpfle- ge an. Die Gründungsveranstaltung findet am Donnerstag, den 13. Februar 2020 statt. Interessierte sind willkommen und finden wichtige Informationen auf Seite 76. Angebote für Kinder und Jugendliche haben ihren festen Platz in diesem Programmheft. Das wissen schon alle, aber ein paar Angebote kennt noch niemand. Sie sind brandneu: Die Fünf-Tage-Freizeit im Sommer beispielsweise ist der Hit! Und im Frühjahr hoffen wir, dass beim Ausflug ins Wolfcenter echte Wolfsbabys zu sehen sind, das wäre doch was! Für Bewe- gungshungrige gibt es zur Osterzeit außerdem einen großen Minigolf-Nachmittag im Bürgerpark. Super? Wir finden schon und danken allen Spendern sehr herzlich, denn viele Kinder- angebote werden durch die großzügige und ganz freiwillige Unterstützung Dritter ermöglicht. DANKE! Familienalltag, Schule und Kindersorgen – sowas kann auch mal die stärksten Menschen umhauen. Umso wichtiger ist die umsichtige Selbstfürsorge. Um die geht es in dem neuen Dreiteiler „Jetzt bin ich mal dran!“. Dabei geht es ums Kraft schöpfen, Verschnaufen und Mut fassen. Dazu gibt es Tipps und Probiervorschläge ( Seite 41). Tipps und Probiervorschläge nimmt das BiZ-Team natürlich auch selbst gern entgegen. Sprechen Sie mit uns über Ihre Wünsche, dann tun wir gerne, was wir können. Bis bald! Ihr BiZ-Team 4 5
Das PiB-Bildungszentrum An Familien, die ein fremdes Kind aufnehmen und betreuen, werden hohe Anforderungen gestellt. Sie sollen sowohl liebevolle Begleiter für ihr Pflege- oder Patenkind sein, als auch kompetent mit Institutionen sowie Fachkräften und oft auch mit leiblichen Eltern zum Wohl des Kindes zusammenarbeiten – also quasi pro- fessionellen Ansprüchen genügen. Dies ist nicht immer einfach. Besonders die Erziehung eines Kindes, das die Spuren von Ver- nachlässigung oder erlebter Gewalt in sich trägt und dadurch verhaltensauffällig oder in seiner Entwicklung gestört ist, fordert einen hohen Einsatz von der gesamten Familie oder Pflegestelle. Liebe, Verständnis und Einfühlungsvermögen reichen allein nicht aus. Das PiB-Bildungszentrum bereitet Pflegeeltern, Paten(-familien) und Personen, die Kurzzeit- oder Übergangspflege leisten, deshalb auf ihre Aufgaben vor. Sie qualifiziert für die unterschiedlichen Pflegeformen und bietet Fortbildungen an. Im PiB-Bildungszentrum greifen wir Themen auf, mit denen Pfle- ge- und Patenfamilien immer wieder konfrontiert werden. Wir versuchen, Sie zu unterstützen und Ihnen Gelegenheit zu Informa- tion und Weiterbildung zu geben. Unser Veranstaltungsprogramm umfasst Vorbereitungskurse für interessierte Bewerberinnen und Bewerber sowie Kurse, die den praktischen Erziehungsalltag von aktiven Pflegeeltern, Pflege- stellen, Patinnen und Paten unterstützen. Dazu gehören auch Supervisionsangebote oder Gruppen zum Austausch mit anderen Pflegeeltern. Auch die »Infoabende« zur Erstinformation über bei- spielsweise die Vollzeitpflege, Patenschaften oder die Übergangs- pflege finden regelmäßig in unseren Räumen statt. Alle unsere Gruppen werden von erfahrenen Fachleuten aus den unterschiedlichen Themenfeldern angeleitet, begleitet oder moderiert. Viele Referentinnen und Referenten arbeiten seit Jah- ren mit uns zusammen. Manche leben selbst mit Pflegekindern. Unser Modulsystem bietet Ihnen größtmögliche Flexibilität in der Kursauswahl und eine Zeiteinteilung nach Ihren Bedürfnissen – denn die Betreuung eines Kindes oder Jugendlichen muss in Ihre Lebensplanung passen. 6 7
Bremer Pflegeformen PiB – Pflegekinder in Bremen ist spezialisiert auf Familienpflege. Verwandtenpflege oder Vollzeitpflege im sozialen Netz Verschiedene Pflegeformen sind auf die unterschiedlichen ... bedeutet, dass Großeltern, Tante, Onkel, Geschwister oder dem Bedürfnisse und Lebenslagen von Kindern und Jugendlichen Kind bekannte andere Personen an die Stelle von (Pflege-)Eltern zugeschnitten. Auch Pflegeeltern und -personen können so die treten und ein Kind oder einen Jugendlichen für längere Zeit Pflegeform wählen, die ihrer Lebensplanung oder beruflichen oder auf Dauer bei sich aufnehmen. Qualifikation am ehesten entspricht. Kurse, die zu »Ihrer« Pflege- form gehören, sind im Heft entsprechend farbig markiert. Kurse, Kurzzeitpflege für Kinder die in Vegesack stattfinden, mit einem N. ... bietet Hilfe, wenn Eltern, meist aus gesundheitlichen Gründen, ihre Kinder eine Zeit lang nicht selbst versorgen können. Dann Allgemeine Vollzeitpflege brauchen Kind und Familie jemanden, der einspringt und das ... ist für Kinder und Jugendliche, deren Eltern mit der Erziehung Kind Tag und Nacht betreut. Kurzzeitpflege sollte höchstens zwölf und Betreuung auf Dauer überfordert sind und ihre elterlichen Wochen dauern. Pflichten nicht mehr erfüllen können. Die Familienkontakte blei- ben, soweit möglich, erhalten. Patenschaften ... richten sich an Kinder, die in besonders belasteten Familien Befristete Vollzeitpflege mit Rückkehroption leben. Sie unterstützen Patenkinder durch verlässliche Kontakte ... hat das Ziel, Kinder in ihre Herkunftsfamilie zurückzuführen. zu verabredeten Zeiten. Paten werden zu Bezugspersonen und Dies geschieht, je nach Alter des Kindes, innerhalb von zwei entlasten das Kind und seine Familie. Nach Absprache überneh- Jahren und erfordert die intensive Zusammenarbeit zwischen men sie auch die Betreuung des Kindes für längere Zeit. allen Beteiligten. Übergangspflege Heilpädagogische Vollzeitpflege ... gewährt Kindern und Jugendlichen in akuten familiären ... ist für Kinder und Jugendliche gut, die in ihrer körperlichen Krisen eine zeitlich befristete Aufnahme, Schutz und eine verlässli- und/oder seelischen Entwicklung stark beeinträchtigt sind und che und qualifizierte Begleitung. Währenddessen sichert das Amt besondere Zuwendung, Betreuung und Förderung brauchen. Die- für Soziale Dienste eine Zukunftsperspektive für das Kind. se Form der Betreuung wird von besonders qualifizierten Familien erbracht. Familienkontakte bleiben, soweit möglich, erhalten. Wohnpatenschaften ... bieten geflüchteten Jugendlichen die Unterstützung eines Pa- Kinder im Exil ten, der zugleich Wohnraum zur Verfügung stellt. Dieses Angebot ... ermöglicht es unbegleiteten minderjährigen geflüchteten Ju- kann mit der Volljährigkeit des jungen Menschen beginnen. Es gendlichen in einer Pflegefamilie zu leben. Diese ist in der Regel endet ist in der Regel mit dessen 21. Geburtstag. erfahren im Umgang mit jungen Menschen und mit Lebensstilen anderer Kulturen. Sonderpädagogische Vollzeitpflege ... unterstützt Kinder und Jugendliche mit wesentlichen see- lischen, körperlichen oder geistigen Beeinträchtigungen. Die Pflegefamilie ist in der Regel medizinisch-pflegerisch oder päda- gogisch besonders qualifiziert. Dem Kind sollen Familienkontakte, wenn möglich, erhalten bleiben. 8 9
Qualifizierungswege Unsere Qualifizierungsmodule bieten künftigen Pflegefamilien Grundkurs (21 Schulungsstunden) Vorbereitung und Unterstützung. In unterschiedlichem Umfang Die Teilnahme an dieser Kursserie ist die Voraussetzung dafür, sind sie für alle Pflegeformen obligatorisch. Während künftige Pflegekinder aufnehmen zu können. Pflegepersonen die Pflichtmodule des Grund- und Aufbaukurses Themen: die eigene Motivation, das eigene Familiensystem, besuchen, finden zugleich intensive Vorberatungen, Hausbesu- persönliche Grenzen und Möglichkeiten (Blockveranstaltung zur che und Familiengespräche statt. Die Wahlpflichtmodule ab Selbstreflexion, 9 Std.); gesetzliche Rahmenbedingungen des Pfle- Seite 20 sind danach frei anwählbar, jedoch ebenfalls verpflich- geverhältnisses (3 Std.); öffentlicher Auftrag und private Lebens- tend. Abhängig von der Pflegeform, für die Sie sich entschieden welt (3 Std.); Zusammenarbeit mit der Herkunftsfamilie (3 Std.); haben, besteht Ihr persönliches Schulungsprogramm aus folgen- Erfahrungsaustausch mit Pflegeeltern (3 Std.). den Elementen. Der Grundkurs kostet 31 Euro für Einzelpersonen und 52 Euro für Paare. Vollzeitpflege (alle Formen), Information und Orientierung Termine: Freitag 19 bis 21.15 Uhr + Samstag 9.30 bis 16 Uhr + vier Kinder im Exil und Grundkurs Montagabende 19 bis 21.15 Uhr. Kursbeginn: 14.2. und 5.6.2020. Übergangspflege Einzelgespräch Aufbaukurs Einzelgespräch Kurzzeitpflege für Kinder Information und Orientierung Wer ein Pflegekind aufnimmt, trägt große Verantwortung. Das Qualifizierung Einzelgespräch ist ein wichtiger Meilenstein bei der Entscheidung. Aufbaukurs Themen: Abklärung der weiteren Perspektive, persönliche Eig- Patenschaften für Bremer Kinder Information und Orientierung nung, Entscheidung für eine Pflegeform. Grundqualifizierung Termin nach individueller Absprache. Einzelgespräch aufbauende Qualifizierung Aufbaukurs und verpflichtende Seminare Für alle Qualifizierungsmodule in der Grund- und Aufbauphase Grund- und Aufbaukurs sowie verpflichtende Seminarthemen aus melden Sie sich bitte direkt an, per Telefon 0421 958820 - 44 oder den Wahlpflichtmodulen sind Voraussetzung, um eine Pflegefa- per E-Mail bei a.lamken@pib-bremen.de. milie zu werden. Einen Themenplan erhalten Sie im Grundkurs. Auch im Heft finden Sie diese Themen. Themen: Hilfeplan, Integrationsphasen, Frühe Bindungen, Gewaltfreie Erziehung, Erste Hilfe am Kind. Qualifizierung Vollzeitpflege Eine ausführliche Beschreibung der Veranstaltungen finden Sie ab Seite 16. Information und Orientierung An diesem Termin geht es um Rahmenbedingungen und wichti- Kurse aus Wahlpflichtmodulen ge Aspekte der Vollzeitpflege, die Inter essierten bei ihrer Entschei- Je nach Pflegeform sind sechs bis neun Kurse aus W 1 bis W 4 dungsfindung helfen. wahlfrei zu absolvieren. Der Besuch dieser Kurse ist jederzeit mög- Themen: Voraussetzungen, die künftige Pflegeeltern mitbringen lich. Die Teilnahme an Gruppen ist in der Regel aktiven Pflegeel- müssen, verschiedene Pflegeformen, behördlicher Ablauf, rechtli- tern vorbehalten. che Grundlagen. Termine: Jeden 1. Dienstag im Monat, jeweils 19 Uhr im PiB-Büro Mitte. Und am Donnerstag, 15.5.2020 um 18 Uhr im PiB-Büro Vegesack. 10 11
Qualifizierung Kinder im Exil Kurse aus Wahlpflichtmodulen Sieben Kurse aus dem Angebot W 1 bis W 4 sind wahlfrei zu absol- Information und Orientierung vieren. Der Besuch dieser Kurse ist jederzeit möglich. An diesem Termin geht es um Rahmenbedingungen und wichti- ge Aspekte der allgemeinen Vollzeitpflege. Diese betreffen auch „Kinder im Exil“. Qualifizierung Übergangspflege Themen: Voraussetzungen, die künftige Pflegeeltern mitbringen müssen, Kinder im Exil als Pflegeform, behördlicher Ablauf, allg. Information und Orientierung rechtliche Grundlagen. An diesem Termin geht es um Rahmenbedingungen und wichti- Termine: nach individueller Absprache. ge Aspekte der Übergangspflege. Dies hilft Interessierten bei ihrer Entscheidungsfindung. Grundkurs (21 Schulungsstunden) Themen: Voraussetzungen, die künftige Pflegestellen mitbringen Die Teilnahme am Grundkurs Kinder im Exil ist Voraussetzung, müssen, behördlicher Ablauf und Kooperationen, rechtliche um ein Kind aufzunehmen. Grundlagen. Themen: die eigene Motivation, das eigene Familiensystem, Termine: Mittwoch, 19.2. und 13.5., jeweils um 19 Uhr im PiB-Büro persönliche Grenzen und Möglichkeiten (Blockveranstaltung Mitte. Und am Donnerstag, 27.2. und 28.5.2020, jeweils um zur Selbstreflexion, 9 Std.); gesetzliche Rahmenbedingungen 18 Uhr im PiB-Büro Vegesack. des Pflegeverhältnisses (3 Std.); öffentlicher Auftrag und private Lebenswelt (3 Std.); Erfahrungsaustausch mit Pflegeeltern (3 Std.); Grundkurs (21 Schulungsstunden) Besonderheiten des Pflegeverhältnisses (3 Std.). Die Teilnahme an dieser Kursserie ist die Voraussetzung für eine Die Gebühren für den Grundkurs betragen vorläufige Tätigkeit in der Übergangspflege. 31 Euro für Einzelpersonen und 52 Euro für Paare. Themen: die eigene Motivation, das eigene Familiensystem, Termine: nach individueller Absprache. persönliche Grenzen und Möglichkeiten (Blockveranstaltung zur Selbstreflexion, 9 Std.); gesetzliche und strukturelle Rahmenbe- Einzelgespräch dingungen der Übergangspflege (3 Std.); Belegungs- und Koope- Ein Pflegekind im Exil aufzunehmen, bedeutet Verantwortung. rationsabläufe (3 Std.); Kontakte zwischen Übergangspflegestelle Das Einzelgespräch ist ein wichtiger Meilenstein für eine solche und Herkunftsfamilie (3 Std.); eigener Umgang mit Nähe und Entscheidung. Distanz (3 Std.); Beobachten und Dokumentieren (3 Std.). Themen: Abklärung der weiteren Perspektive, persönliche Der Kurs kostet 31 Euro für Einzelpersonen und 52 Euro für Paare. Eignung, Entscheidung. Termine: Freitag 19 bis 21.15 Uhr + zwei Samstage 9.30 bis Termin nach individueller Absprache. 16 Uhr. Kursbeginn: 17.4.2020. Aufbaukurs und verpflichtende Seminare Einzelgespräch Grund- und Aufbaukurs sowie verpflichtende Seminarthemen aus In der Übergangspflege tätig zu werden, bedeutet Verantwortung. den Wahlpflichtmodulen sind Voraussetzung, um eine Pflegefa- Das Einzelgespräch ist eine wichtige Voraussetzung und die Grund- milie zu werden. Einen Themenplan erhalten Sie im Grundkurs. lage für eine Vereinbarung über die Zusammenarbeit mit PiB. Auch im Heft finden Sie diese Themen. Themen: Abklärung der weiteren Perspektive, persönliche Eignung. Themen: Hilfeplanverfahren, Rolle der Pflegepersonen, Trauma, Termin nach individueller Absprache. Erste Hilfe am Jugendlichen, Integrationsphasen, Gewaltfreie Er- ziehung, Soziokulturelle Hintergründe. Eine ausführliche Beschrei- Aufbaukurs und verpflichtende Seminare bung der Veranstaltungen finden Sie ab Seite 16. Grund- und Aufbaukurs sind Voraussetzung, um langfristig in der Übergangspflege zu arbeiten. Kurse des Aufbaukurses können jederzeit angewählt werden. 12 13
Themen: Hilfeplan, Integrationsphasen, Frühe Bindungen, Beob- Aufbauende Qualifizierung achtung und Dokumentation, Nähe und Distanz, Erste Hilfe am Die Teilnahme an zwei Aufbaukursen ist verpflichtend und frei Kind. Eine ausführliche Beschreibung der Kurse finden Sie ab wählbar aus dem Angebot W1 bis W4. Alle Veranstaltungen des Seite 16. PiB-Bildungszentrums stehen Patenfamilien offen. Kurse aus Wahlpflichtmodulen In Absprache mit der Fachberatung bieten sich folgende Themen In der Übergangspflege sind acht Kurse aus dem Angebot W 1 bis an: Kinder psychisch kranker Eltern (6 Std.); Wenn Mama nicht W 4 wahlfrei und verpflichtend. Die Teilnahme an einer Supervisi- mehr Mama ist – psychische Erkrankungen und ihr Erscheinungs- onsgruppe „Einlassen und loslassen“ ist Pflicht. bild (3 Std.); Nähe und Distanz – Ein Drahtseilakt für Pat*innen und Pflegeeltern auf Zeit (3 Std.); Lebensweltorientierung – Pflege- kinder da abholen, wo sie stehen (3 Std.). Qualifizierung Patenschaften Die Teilnahme an der „Austauschgruppe für Patinnen und Paten“ ist während einer aktiven Patenschaft notwendig. Information und Orientierung Patenschaften werden eingerichtet für Kinder psychisch erkrank- ter Eltern und für Kinder aus belasteten Familien, z. B. mit einem allein erziehenden Elternteil, Kinder in Verwandtenpflege oder Qualifizierung Kurzzeitpflege aus Flüchtlingsfamilien. Zum Teil ist die Bereitschaft erforderlich, Information und Orientierung das Kind während eines Klinikaufenthaltes eines Elternteils bei Hier geht es um Rahmenbedingungen und wichtige Aspekte der sich aufzunehmen. Kurzzeitpflege. Dies hilft Interessierten bei ihrer Entscheidung. Der Informationsabend behandelt alle wichtigen Aspekte von Termine nach individueller Absprache. Patenschaften für Bremer Kinder, um Interessierten eine Grundla- ge für die weitere Entscheidung zu geben. Grund- und Aufbau- Qualifizierung (9 Schulungsstunden) qualifizierung sind verpflichtend für künftige Pat*innen und die Die Teilnahme an dieser Kursserie ist die Voraussetzung für eine Voraussetzung, um eine Patenschaft zu übernehmen. Tätigkeit in der Kurzzeitpflege. Termine: Dienstag, 14.1. und Donnerstag, 26.3.2020, jeweils um Themen: die eigene Motivation, das eigene Familiensystem, 19 Uhr im PiB-Büro Mitte. Und am Mittwoch, 10.6.2020 um 18 Uhr persönliche Grenzen und Möglichkeiten, Regeln und Rollen der im PiB-Büro Vegesack. Beteiligten. Die Gebühren für den Vorbereitungskurs betragen 15 Euro für Einzelpersonen und 20 Euro für Paare. Grundqualifizierung (9 Stunden) Themen: eigene Motivation, persönliche Grenzen und Möglich- Aufbaukurs (6 Schulungsstunden) keiten; Reflexion des eigenen Familiensystems, Regeln und Rollen Der Aufbaukurs ist Voraussetzung, um Kurzzeitpflege anzubieten. der Beteiligten im Patenschaftsprozess. Die Kursgebühr beträgt Kurse des Aufbaukurses können jederzeit angewählt werden. 15 Euro für Einzelpersonen und 20 Euro für Paare. Themen: Bindung, Trennung, Verlust, Integration (6 Std.). Termine: Freitag, 19 bis 21.15 Uhr + Samstag, 9.30 bis 15.30 Uhr. Kursbeginn: 24.1. oder 26.6.2020. Kurse aus Wahlpflichtmodulen Drei Kurse aus dem Angebot W 1 bis W 4 sind wahlfrei zu belegen. Einzelgespräch Eine Patenschaft bedeutet Verantwortung. Das Einzelgespräch ist wichtig für die Entscheidungsfindung. Termin nach individueller Absprache im Anschluss an die Grundqualifizierung. 14 15
Pflichtmodule Aufbaukurse Teilnehmende des Bildungszentrums besuchen einzelne Aufbau- Frühen Bindungen mit Verständnis begegnen A kurse oft schon während der Grundqualifizierung. Dies ist grund- sätzlich möglich. Für Aufbaukurse können Sie sich online, per Viele Pflegekinder haben früh im Leben schlechte Erfahrungen mit Erwachsenen gemacht, die Regeln missachteten oder Ver- A Telefon, Brief oder E-Mail anmelden (siehe unter Anmeldung). sprechen brachen. Wechselnde Bezugspersonen waren ihr All- Aufbaukurse für Pflegeeltern tag. Diesen problematischen Erfahrungsschatz bringen sie in die Der Schwerpunkt der Aufbaukurse für verschiedene Pflegeformen Pflegefamilie ein. Das kann schwierig werden. liegt auf den Themen Bindung, Trennung, Integrationsphasen Wir besprechen, welche Faktoren die kindliche Entwicklung und Hilfeplanverfahren. Die Veranstaltungen stehen allen inte- fördern, wie neue Beziehungen dem Kind helfen und wie die ressierten Bewerberinnen und Bewerbern, aktiven Pflegeeltern Bindungsforschung ein oft unverständliches Verhalten betroffener sowie den Patinnen und Paten jederzeit offen. Kinder erklärt. A 3 Frühen Bindungen ... Hilfe! Der Hilfeplan ... Plan zum Helfen? Mittwoch, 4.3.2020, 19 bis 21.15 Uhr Kursleitung: Sandra Spratte, Psychologin B.A., Der Hilfeplan regelt das Verhältnis zwischen Pflegeeltern, Her- Dipl. Sozialpädagogin kunftseltern, Kindern/Jugendlichen und dem Amt für Soziale Dienste. Er enthält „Feststellungen über den Bedarf, die zu ge- A 4 Frühen Bindungen ... währende Art der Hilfe sowie die notwendigen Leistungen“. Mittwoch, 17.6.2020, 19 bis 21.15 Uhr Kursleitung: Bianca Sonneborn, Familienhebamme, Safe-Mentorin Aber ist er nur ein Vertrag zwischen Leistungserbringer und -empfänger? Welche Möglichkeiten stecken noch in einem Hilfeplan? Ist er nützlich, um Vereinbarungen zwischen älteren Integrationsphasen von Pflegekindern Kindern/Jugendlichen und den Pflegeeltern zu treffen oder Ziele festzulegen? Wie lange läuft er? Wird er verlängert? Ist er Pflegetochter Maria lebt seit wenigen Wochen in der Pflegefami- veränderbar? lie. Alle Familienmitglieder sind begeistert, wie lieb und verstän- dig Maria ist und wie eng sie sich an die Pflegemutter anlehnt. Der Referent gibt Beispiele aus der Praxis. Zum Kurs gehören Kaum zu glauben, dass es auch schwierige Pflegekinder gibt! auch Textauszüge aus dem Kinder- und Jugendhilfegesetz. Wir besprechen, welche Möglichkeiten dieses für die Beteiligten In diesem Kurs geht es um typisches Verhalten des Pflegekindes bietet. in der neuen Familie. Welche Bedeutung kann angepasstes oder auffälliges Verhalten haben? Wie können Pflegeeltern einfühl- A 1 Hilfe! Der Hilfeplan ... sam darauf eingehen? Donnerstag, 27.2.2020, 19 bis 21.15 Uhr A 5 Integrationsphasen ... A 2 Hilfe! Der Hilfeplan ... Mittwoch, 11.3.2020, 19 bis 21.15 Uhr Donnerstag, 11.6.2020, 19 bis 21.15 Uhr Kursleitung: Sandra Spratte, Psychologin B.A., Kursleitung: Mathias Ehmke, Dipl. Sozialpädagoge Dipl. Sozialpädagogin A 6 Integrationsphasen ... Mittwoch, 24.6.2020, 19 bis 21.15 Uhr Kursleitung: Bianca Sonneborn, Familienhebamme, Safe-Mentorin 16 17
Übergangspflegestellen im Hilfeplangeschehen A Für Kinder oder Jugendliche, die vorübergehend zur Siche- rung ihres Wohls in einer Übergangspflegestelle untergebracht wurden, sind in aller Regel Anschlusshilfen zu entwickeln. In der Zeit zwischen Inobhutnahme und Anschlusshilfe erhalten Übergangspflegepersonen Einblick in die Lebenswelt des Kindes oder Jugendlichen. Sie gewinnen Erkenntnisse zur Befindlichkeit, Bedürfnissituation und Interessenslage ihrer Pflegekinder. Dies ist im Rahmen der sozialpädagogischen Diagnostik ein bedeutsamer Baustein für die Hilfeplanung des Casemanagements. Demzu- folge wird von den Übergangspflegestellen erwartet, dass sie mit dem Jugendamt auch zum Thema Hilfeplanung zusammen arbeiten. Doch wie sollte eine Beteiligung aussehen? Wie werden Über- gangspflegestellen angemessen berücksichtigt? Können Beteili- gungsrechte eingefordert werden? Übernehmen Übergangspfle- gestellen eine aktive Rolle bei der Vermittlung/Überleitung ihrer Kinder/Jugendlichen an deren alten oder neuen Lebensmittel- punkt? Wir betrachten einen Passus aus dem Kinder- und Jugendhil- fegesetz, SGB VIII, erörtern seine Aussagen und interpretieren die Möglichkeiten, die er für die Beteiligten bietet. Anhand von Praxisbeispielen sollen mögliche alternative Bewertungen vorge- nommen werden. A 7 Übergangspflegestellen im Hilfeplangeschehen Donnerstag, 7.5.2020, 19 bis 21.15 Uhr Kursleitung: Mathias Ehmke, Dipl. Sozialpädagoge 18 19
Wahlpflichtmodule für alle aktiven und künftigen Pflegeeltern, Allgemeine Vollzeitpflege Teilnahme an Patinnen und Paten 2 Kursen aus W 1, 2 Kursen aus W 2, 2 Kursen aus W 3 Je nach „Ihrer“ Pflegeform sind mehrere Veranstaltungen aus W den Modulen W 1 bis W 7 und G (ab Seite 22) mit folgenden Themenschwerpunkten für Sie vorgesehen: Verwandtenpflege Teilnahme an 1 Kurs aus W 1, 1 Kurs aus W 2, 2 Kursen aus W 5 und einer Gruppe W W1 Erziehung und Bildung W2 Entwicklung und Persönlichkeit W3 Biografie und Herkunft Heilpädagogische Vollzeitpflege Teilnahme an W4 Rechtsfragen und Einzelthemen (Qualifizierung vor oder nach Aufnah- 2 Kursen aus W 1, 2 Kursen aus W 2, W5 Verwandtenpflege me eines Kindes möglich) 2 Kursen aus W 3, 2 Kursen wahlfrei W6 Familien im Tandem aus W 1 bis W 4, davon Teilnahme an einem Wochenendkurs W7 PiB Plus G Gruppen (ab Seite 50) Befristete Vollzeitpflege Teilnahme an 2 Kursen aus W 1, 2 Kursen aus W 2, Wie viele Kurse Sie abdecken sollten, entnehmen Sie bitte der fol- 3 Kursen aus W 3, 2 Kursen wahlfrei genden Tabelle. Ihr Programm können Sie aus allen „wahlfreien“ aus W 1 bis W 4 Kursen zusammenstellen, die ab Seite 22 beschrieben sind. Wenn nicht anders angegeben, sind die Veranstaltungen kos- Sonderpädagogische Teilnahme an Vollzeitpflege 2 Kursen aus W 1, 3 Kursen aus W 2, tenfrei und finden im Bildungszentrum statt. 1 Kurs aus W 3, 2 Kursen wahlfrei Für Wahlpflichtmodule können Sie sich online, per Telefon, Brief aus W 1 bis W 4 und G oder E-Mail anmelden (siehe unter Anmeldung). Kinder im Exil Teilnahme an 2 Kursen aus W 1, 2 Kursen aus W 2, 1 Kurs aus W 3, 2 Kursen wahlfrei aus W 1 bis W 4 Übergangspflege Teilnahme an 2 Kursen aus W 1, 2 Kursen aus W 2, 2 Kursen aus W 3, 2 Kursen wahlfrei Teilnahme an einer Supervisions- gruppe Kurzzeitpflege Teilnahme an für Kinder 1 Kurs aus W 1, 1 Kurs aus W 2, 1 Kurs wahlfrei aus W 1 bis W 4 Patenschaften Teilnahme an für Bremer Kinder 1 Kurs wahlfrei aus W 1 bis W 4 und G 20 21
W1 Erziehung und Bildung Die folgenden Kurse decken ein am Familienalltag orientiertes Gut vorzubereiten wechselndes Themenspektrum ab. Manchmal hat man im Alltag kaum Zeit fürs Kochen. Oder man Die Veranstaltungen in W 1 stehen allen interessierten Bewerbe- plant eine Feier und möchte seine Zeit den Gästen und nicht der rinnen und Bewerbern, aktiven Pflegeeltern sowie Patinnen und Küche widmen. Oder man hatte keine Möglichkeit, einkaufen zu W1 Paten nach Neigung und Bedarf offen – unabhängig von der Pflegeform, der Ihr Pflege- oder Patenkind zugeordnet ist. gehen, und Dinge aus dem Vorrat müssen herhalten. Um diese Themen dreht sich der Vortrag. W1 Der erste Teil des Abends befasst sich mit der Vorratshaltung (Spartipps beim Einlauf, Lagerung und Kennzeichnung von Helfen durch Beobachtung und Dokumentation Lebensmitteln, Mindesthaltbarkeitsdatum). Im zweiten Teil geht Übergangspflegeeltern leisten eine wichtige Arbeit zum Wohl es praktischer zu; es gibt Vorschläge und auch eine Kostprobe für von Kindern und Jugendlichen, die mit ihren Familien Krisen Speisen, die sich gut vorbereiten lassen. durchlebt haben: Den Familien der Kinder ermöglicht sie kurzfris- W 1.2 Gut vorzubereiten tig Entlastung, zugleich sorgt sie für den notwendigen Schutz der Donnerstag, 5.3.2020, 19 bis 21.15 Uhr Kinder und Jugendlichen. Kursleitung: Imme Thun, Hauswirtschafterin Doch Übergangspflege ist auch daran beteiligt, eine tragfähige Lösung für die Zukunft der Kinder zu entwickeln. Denn Über- gangspflegepersonen lernen das Kind kennen wie niemand Gewaltfreie Erziehung – ja, aber wie? sonst, der an diesem Prozess beteiligt ist. Ihre Beobachtungen Innere und äußere Konflikte bei der Kindererziehung wird es helfen bei der sozialpädagogischen Diagnostik und der notwendi- wohl immer geben. Dabei fühlen wir uns manchmal genervt gen Abklärung von Hilfemaßnahmen. oder sind unsicher, ob unser Verhalten als Erwachsener wirklich Dieser Kurs gibt wichtige Anleitungen zur Dokumentation: An so hilfreich war und bisweilen stoßen wir auch an unsere Gren- diesem Abend wird erläutert, wie Übergangspflegeeltern ihre Be- zen. In dem Seminar werden wir uns mit Methoden beschäftigen, obachtungen fachlich und systematisch dokumentieren können wie wir in herausfordernden Situationen ehrlich und präsent und wie bestimmte Verhaltensweisen zu deuten und subjektive bleiben und zugleich die Verbindung mit dem Pflegekind halten Wahrnehmung zu korrigieren sind. und stärken können. W 1.1 Helfen durch Beobachtung und Dokumentation W 1.3 Gewaltfreie Erziehung … Mittwoch, 15.1.2020, 19 bis 21.15 Uhr Samstag, 21.3.2020, 9.30 bis 16 Uhr Kursleitung: Brigitte Llanos-Farfán, Dipl. Psychologin W 1.4 Gewaltfreie Erziehung … Samstag,27.6.2020, 9.30 bis 16 Uhr Kursleitung: Christiane Schellong, Systemische Beraterin, Supervisorin 22 23
Wie begleite ich ein schreiendes Baby?! Der Kurs richtet sich an alle, die ein Baby aufnehmen möchten oder schon aufgenommen haben. Dass ein Baby schreit, ist beruhigend und gut: Wie sollte es sich schließlich anders ausdrücken? Doch wenn das Schreien sehr W 1.6 ... und plötzlich haben wir ein Baby zuhause! häufig vorkommt, wenn es nach dem Empfinden der Pflegeeltern Montag, 20.4. und 27.4.2020, jeweils 19 bis 21.15 Uhr W1 sehr lange und intensiv anhält und die Ursache unklar bleibt, dann ist guter Rat wichtig. Kursleitung: Bianca Sonneborn, Familienhebamme, Safe-Mentorin W1 An diesem Abend möchte ich interessierten Pflegeeltern Tipps und Informationen mitgeben, wie sie aus dem Kreislauf von Stress und Anspannung im Umgang mit dem schreienden Baby aussteigen und dem Kind ausreichend Halt und ein angemes- senes Sicherheitsgefühl bieten können. Denn das ist die Voraus- setzung dafür, dass das Baby sich besser beruhigen und selbst regulieren kann. Dann gehen Eltern und Kind unbeschadet aus solchen Schreisituationen hervor. W 1.5 Wie begleite ich ein schreiendes Baby?! Mittwoch, 25.3.2020, 19 bis 21.15 Uhr Kinder mit besonderen Herausforderungen Kursleitung: Babette Wegehaupt, Psychotherapeutische Pflegekinder haben vor dem Wechsel in die Pflegefamilie häufig Heilpraktikerin, GfG-Familienbegleiterin® sehr belastende Dynamiken in ihren eigenen Familien erlebt. Sie haben Verhaltensmuster und Überlebensstrategien entwickelt, die mit dem Familiensystem der Pflegefamilie oft nicht vereinbar … und plötzlich haben wir ein Baby zuhause! scheinen und die für Pflegepersonen zu einer großen Herausforde- Wenn Sie einen Säugling aufnehmen möchten oder vor kurzem rung werden können. aufgenommen haben, erschließt sich Ihnen als „frische“ Pflege- Doch „verhaltensauffällig“ wird ein Kind in der Regel dann eltern oft eine völlig neue Welt. Da ist es sinnvoll, schon vorab genannt, wenn es unerwünschte Verhaltensweisen zeigt. Dabei geklärt zu haben, was gebraucht wird und was nicht. dürfen wir nicht vergessen, dass dieser Beurteilung unser eigenes Wir wollen über Fragen der Säuglingsversorgung informieren: Wertesystem zugrunde liegt, das sich im Zweifel an unseren Vor- über die Grundbedürfnisse des Säuglings und seine Pflege, über stellungen von dem bemisst, was als „unauffällig“ zu gelten hat. Kleidung, Handling, Tragen, Schlafplatz, Grundausstattung, Die Teilnehmer*innen haben Gelegenheit, mögliche auffällige Babymassage, Ernährung, Prophylaxe, Vorsorgeuntersuchungen Verhaltensweisen von Kindern zu beschreiben, Hintergründe zu und Schutzimpfungen – sowie über die körperliche und seelische beleuchten, sie zu verstehen und die eigenen Werte und innere Entwicklung des Kindes im ersten Lebensjahr. Dabei greifen wir Haltungen zu überdenken. Es sollen Anregungen entwickelt auch Fragen aus dem Alltag auf, die frischgebackene Eltern werden, die die Kommunikation mit dem Kind verändern und irritieren können: Was ist beispielsweise der Unterschied zwischen alternative Handlungsmuster entwerfen helfen. Pre- und HA-Nahrung? Sollte das Baby nur auf dem Rücken schlafen, im eigenen Zimmer oder bei uns? Was sollte man über W 1.7 Kinder mit besonderen Herausforderungen Co-Sleeping, SID und Vitamin D-Prophylaxe wissen? Mittwoch, 22.4.2020, 19 bis 21.15 Uhr Kursleitung: Brigitte Gottspenn, Dipl. Sozialpädagogin, Supervisorin 24 25
W2 Entwicklung und Persönlichkeit Schatzsuche – Der Umgang mit (den Folgen von) Belastungen hat in Pflegefami- Kinder mit einem ressourcenorientierten Blick betrachten lien eine große Bedeutung. Die Veranstaltungen in W 2 stehen al- len interessierten Bewerberinnen und Bewerbern, aktiven Pflege- Sich abwendend von einer defizitorientierten Sichtweise, in eltern sowie Patinnen und Paten nach Neigung und Bedarf offen die man wider besserem Wissen doch mitunter hineinrutscht, W1 – unabhängig von der Pflegeform, der das Pflege- oder Patenkind werden wir gemeinsam auf Schatzsuche gehen und jedes von zugeordnet ist. uns betreute Kind hinsichtlich seiner individuellen Schätze, wie Fähigkeiten, Eigenschaften und Einzigartigkeiten betrachten. Es gilt, den eigenen Blick zu schärfen und die gehobenen Schätze in W2 Die psychosexuelle Entwicklung in der Pubertät das Zusammenleben zu integrieren und diese positiv zu verstär- ken. So können Kinder wachsen und Pflegeeltern neue Seiten Eine besondere Zeit für Kinder und Jugendliche mit ihrer Schützlinge entdecken, diese achtsam unterstützen und die körperlicher und/oder geistiger Behinderung entwicklungswichtige Ressourcen-Schatzkiste der Kinder füllen. Pubertät, die Lebensphase zwischen Kindheit und Erwachsensein, W 1.8 Schatzsuche … eine Zeit der Veränderungen, neuer Erlebnisse und Erfahrungen Dienstag 28.4. und 12.5.2020, jeweils 19 bis 21.15 Uhr für Jugendliche und Eltern, ist gekennzeichnet durch rasante kör- Kursleitung: Maren Lilje, Dipl. Sozialpädagogin perliche Umbrüche, psychische Schwankungen, ein sich wech- selndes Verhältnis zu den Eltern, neue soziale Beziehungen und die Entwicklung zur Geschlechtsreife. Nähe und Distanz – Ein Drahtseilakt für Patinnen und Paten In der Pubertät begegnen uns die Jugendlichen in der ganzen sowie Pflegeeltern auf Zeit Bandbreite ihrer Gefühlswelt – von himmelhochjauchzend bis zu Jedes Kind, jede und jeder Jugendliche kommt mit seinen eige- Tode betrübt, von übereifriger Freundlichkeit bis zur stinkfaulen nen Erfahrungen in Ihre Familie und bietet Ihnen seine eigene Gereiztheit und „Null-Bock-Mentalität“. Art der Beziehung an. Gerade wenn Sie eine bevorstehende Tren- •• Ist mit Aufklärung alles getan? nung vor Augen haben, kann es schwer fallen, eine angemesse- •• Welche Rolle können begleitende Erwachsene in der Pubertät ne erzieherische Balance zwischen Nähe und Distanz zu halten. der jungen Menschen einnehmen? In diesem Kurs wollen wir der Frage nachgehen, wie Patinnen •• Was ist besonders, wenn die/der Jugendliche eine und Paten und Pflegeeltern auf Zeit für sich eine Balance her- Beeinträchtigung/Behinderung hat und wie können wir stellen können, um einerseits Geborgenheit zu vermitteln und Erwachsene dem adäquat begegnen? andererseits loszulassen. W 2.1 Die psychosexuelle Entwicklung in der Pubertät N Dieser Abend richtet sich an Patenfamilien und an Pflegeperso- Freitag, 24.1.2020, 10 bis 12 Uhr nen der Bereiche Kurzzeitpflege, Übergangspflege, zeitlich befris- Ort: PiB-Büro Vegesack, Zur Vegesacker Fähre 2 - 4, 28757 Bremen tete Vollzeitpflege und „Kinder im Exil“. Kursleitung: Maren Kick, Sexualpädagogin, pro familia Beratungsstelle Bremen-Nord W 1.9 Nähe und Distanz … Mittwoch, 10.6.2020, 19 bis 21.15 Uhr Kursleitung: Brigitte Gottspenn, Dipl. Sozialpädagogin, Supervisorin 26 27
Von der Übergangspflege zur Vollzeitpflege – Wenn Mama nicht mehr Mama ist – die Perspektivenvielfalt sehen und nutzen psychische Erkrankungen und ihr Erscheinungsbild Auf dem Weg von der Übergangspflegestelle zur Vollzeit- oder „Du bist echt paranoid!“ … „Das ist ja schizophren!“ … „Der ist total Verwandtenpflege sind viele unterschiedliche Personen und depri!“ – diese Ausdrücke begegnen uns fast täglich. Im coolen Systeme beteiligt. Alle Beteiligten sind sich darin einig, dem Kind Sprachgebrauch der Jugend ist das alles nicht so gemeint und ein sicheres und nährendes Umfeld gestalten zu wollen. Was das wir nehmen es nicht ernst – doch wie sieht die Realität hinter konkret bedeutet, wird meist unterschiedlich erlebt und bewertet. diesen Sprüchen tatsächlich aus? W2 W2 In diesem Seminar wird es darum gehen, die Dynamik in dem Psychische Erkrankungen sind oft schwer zu begreifen. Sie rufen Anbahnungsprozess und die verschiedenen Sichtweisen zu ver- in uns Gefühle von Angst, Hilflosigkeit und Unsicherheit hervor. stehen. Methoden: Impulsvortrag, systemisches Aufstellen und Wie kaum eine andere Erkrankung bringen sie auch Personen im Diskussion. unmittelbaren Umfeld „aus dem Konzept“. Für Paten und Patin- nen, die sich z. B. in Krisenzeiten um das Kind eines psychisch W 2.2 Von der Übergangspflege zur Vollzeitpflege ... erkrankten Elternteils kümmern, ist eine intensive Auseinan- Samstag, 25.1.2020, 9.30 bis 16 Uhr dersetzung mit diesem Thema von besonderer Bedeutung. An W 2.3 Von der Übergangspflege zur Vollzeitpflege ... diesem Abend soll den Teilnehmenden die Welt der psychischen Samstag, 4.7.2020, 9.30 bis 16 Uhr Erkrankungen verständlicher gemacht werden. Kursleitung: Claudia Nickel, Dipl. Sozialpädagogin, Systemische W 2.5 Wenn Mama nicht mehr Mama ist ... N Strukturaufstellerin, Supervisorin, Montag, 23.3.2020, 19 bis 21.15 Uhr Christiane Schellong, Systemische Beraterin, Supervisorin Ort: PiB-Büro Vegesack, Zur Vegesacker Fähre 2 - 4, 28757 Bremen Kursleitung: Dörte Kröger, Dipl. Sozialpädagogin PäPKi® – entwicklungsfördernde Unterstützung von Geburt an! Die frühkindliche Bewegungsentwicklung ist von besonderer Depression – Traurigkeit als Gesicht einer Erkrankung Bedeutung für die Entfaltung der motorischen, sensorischen und Abgrundtiefe Traurigkeit, Angstzustände, Rückzug aus dem kognitiven Fähigkeiten eines Kindes! Sie wird in der Entwicklungs- Leben. Dies und andere Symptome sind Teil einer der bekanntes- und Lerntherapie nach Päpki® auch neuromotorischer Aufrich- ten und vermutlich häufigsten psychischen Erkrankungen. Viele tungsprozess genannt und vollzieht sich in den ersten zwölf bis 18 Eltern können mit solch einer Erkrankung nicht angemessen für Lebensmonaten eines Kindes. ihre Kinder sorgen. Wie geht es den Kindern damit? Wie können Wie unterstützen wir den Säugling dabei von Geburt an? Wie Angehörige damit umgehen? Wie erklären Pflegeeltern den Kin- wichtig sind Bauch- und Rückenlage des Säuglings für eine der, wieso es Mama oder Papa so schlecht geht? kindgerechte und aktive Bewegungsentwicklung? Praktische Bei- In diesem Seminar gibt es Informationen aber auch den Aus- spiele, wie das Handling beim Tragen, Liegen und Sitzen, sowie tausch, wie der Umgang mit Erkrankten sein kann. die Wichtigkeit von Fingerspielen, Schoßreitern, Alltagsrhythmus und unsere Vorbildfunktion bei Alltagshandlungen etc. sind der W 2.6 Depression ... Schwerpunkt dieses Abends. Donnerstag, 16.4.2020, 19 bis 21.15 Uhr Kursleitung: Dörte Kröger, Dipl. Sozialpädagogin W 2.4 PäPKi® ... Dienstag, 17.3. und 24.3.2020, 19 bis 21.15 Uhr Kursleitung: Mechthild Schmidt-Vogel, Entwicklungs- und Lerntherapeutin nach Päpki® 28 29
Grundlagen Trauma Große Last auf kleinen Schultern: Frühkindliche Traumatisierung – Entstehung und Auswirkung Die Traumapädagogik, auch Pädagogik des sicheren Ortes ge- nannt, hat sich in den vergangenen Jahren zu einer wichtigen Traumatische Erfahrungen sind keine Frage des Lebensalters. neuen Fachdisziplin entwickelt: Sie überträgt die Erkenntnisse Schon in frühesten Lebensjahren können Kinder in der Folge auf moderner Psychotraumatologie und Traumatherapie auf die pä- Erlebnisse wie Gewalt, Vernachlässigung und Beziehungsabbrü- dagogische und beratende Arbeit mit Traumatisierten und deren che deutliche Symptome erheblicher psychischer Belastungen Umfeld. Dabei geht es vor allem darum, Betroffene zu stabilisie- zeigen. Oft leiden sie unter chronifizierten psychischen sowie ren sowie deren Selbstwirksamkeit zu fördern. In der Praxis kann körperlichen Traumafolgen. W2 dies eine wichtige Ergänzung zur medizinischen und therapeuti- schen Versorgung traumatisierter Kinder und Jugendlicher sein. In dem Vortrag vermitteln wir die Grundlagen von Trauma und die Auswirkungen von Traumata auf die kindliche Entwicklung. W2 Der Vortrag „Grundlagen der Traumapädagogik“ will Verständnis W 2.9 Große Last auf kleinen Schultern ... N für die besondere Entwicklung eines Kindes unter traumatischen Dienstag, 21.4.2020, 19 bis 21.15 Uhr Bedingungen wecken und Pflegepersonen Anregungen zu einem Ort: PiB-Büro Vegesack, Zur Vegesacker Fähre 2 - 4, 28757 Bremen wirkungsvollen pädagogischen Umgang mit traumatisierten Kin- Kursleitung: Julia Bialek, Dipl. Pädagogin, Traumapädagogisches dern und Jugendlichen geben. Dies kann der (Wieder-)Herstel- Institut Norddeutschland lung kindlicher Handlungskompetenzen dienen und Entlastung und Sicherheit im Umgang mit Traumatisierten geben. W 2.7 Gundlagen Trauma Kinder psychisch kranker Eltern Donnerstag, 26.3.2020, 19 bis 21.15 Uhr Dieser Kurs vermittelt Patinnen und Paten sowie Pflegefamili- Kursleitung: Julia Bialek, Dipl. Pädagogin, Traumapädagogisches en ein größeres Verständnis dafür, welche Belastungen Kinder Institut Norddeutschland psychisch kranker Eltern mitbringen – und davon, wie sie sich im Alltag ausdrücken. Bindung und Entwicklung Erst seit rund 15 Jahren verstehen Fachleute, dass Kinder mit psychisch kranken Eltern besonderen Risiken ausgesetzt sind: Oft Bindung schafft Urvertrauen und ermöglicht eine gute Entwick- wird ihre Entwicklung von der Krankheit überschattet, die Bedürf- lung. Aus dem kulturgeschichtlichen Vergleich lässt sich sagen, nisse des Kindes treten dahinter zurück. Das hinterlässt Spuren im dass es in unserem heutigen Leben voranschreitende Verände- Leben eines Kindes. rungen in unserem Bindungsverhalten und die Entwicklung der Kinder und Erwachsenen gibt. An zwei Abenden soll es in dieser Veranstaltung darum gehen, wie Kinder psychisch kranker Eltern besonderes geschützt und Welche Auswirkungen hat unsere Menschheitsgeschichte auf gefördert werden können. Einige Praxis- und Forschungsprojekte, unser heutiges Bindungsverhalten zwischen Erwachsenen und sowie Erfahrungsberichte von Betroffenen geben dazu Hinweise, Kindern? Wie groß sind die Einflüsse unserer Lebensumstände auf auf die wir eingehen. Diese Information soll Pflege- und Patenfa- unser Verhalten unseren Kindern gegenüber? Und wieviel Bin- milien darin stärken, sich in die Lage des Kindes einzufühlen und dungserleben braucht ein Mensch, um selber einfühlsam und lie- seine Verhaltensweisen besser zu verstehen. bevoll in Bindung gehen zu können? Dieser Kurs ist ein verpflich- tendes Modul für Vertretungskräfte in der Kindertagespflege. W 2.10 Kinder psychisch kranker Eltern Mittwoch, 6.5. und 13.5.2020, jeweils 19 bis 21.15 Uhr W 2.8 Bindung und Entwicklung Kursleitung: Sandra Spratte, Psychologin B.A., Mittwoch, 27.5. und Donnerstag, 28.5.2020, Dipl. Sozialpädagogin jeweils 19 bis 21.15 Uhr Kursleitung: Babette Wegehaupt, GfG-Familienbegleiterin® 30 31
W3 Biografie und Herkunft Wie Kinder gut schlafen Zur Entwicklung der eigenen Identität ist es wichtig, seine Wur- zeln zu kennen. Die folgenden Kurse bieten Hilfestellung für Schlafen, ausschlafen und durchschlafen – das sind zentrale The- Menschen, die fremde Kinder begleiten. Veranstaltungen in W 3 men im Leben kleiner Kinder und ihrer Eltern. Erschwerend weiß stehen allen interessierten Bewerberinnen und Bewerbern, akti- jeder Bescheid – die Tante, der Nachbar und fremde Menschen ven Pflegeeltern sowie Patinnen und Paten nach Neigung und auf der Straße diskutieren unbefangen den Schlaf von Kindern: Bedarf offen. Wie viel ein Kind schlafen soll, kann oder sogar muss, wann es abends schlafen gehen sollte, und ab wann die Nacht morgens vorbei sein darf. W2 Wunsch und Wirklichkeit – Kinder im Spannungsfeld der Ich möchte Ihnen zu all diesen Fragen Antworten geben, Ihnen Kontaktgestaltung zwischen Pflege- und Herkunftsfamilien das nötige Wissen um die Schlafphysiologie von Kindern ver- Bezüglich der Kontaktgestaltung zwischen Pflegekindern und mitteln und Ihnen dadurch die nötige Sicherheit im Umgang mit W3 ihren Herkunftsfamilien fallen die Erfahrungen von Pflegefamilie ihrem Pflegekind geben. Ich möchte die Eltern darin stärken, ihr zu Pflegefamilie durchaus unterschiedlich aus bzw. können sogar Kind so beim Schlafen zu begleiten, dass es dem körperlichen innerhalb einer Pflegefamilie, je nach Pflegeverhältnis, stark Entwicklungsstand des Kindes entspricht und Pflegeeltern und variieren. Von daher stellen Besuchskontakte oftmals eine große Kind gut tut. Herausforderung für alle Beteiligten dar. W 2.11 Wie Kinder gut schlafen Die Fortbildung wird sich mit der Fragestellung befassen, welche Mittwoch, 10.6.2020, 19 bis 21.15 Uhr Bedeutung die Kontaktgestaltung zur Herkunftsfamilie für Kinder Kursleitung: Babette Wegehaupt, Psychotherapeutische und ihre persönliche Entwicklung hat, unter welchen Vorausset- Heilpraktikerin, GfG-Familienbegleiterin® zungen und in welcher Form dieser Kontakt gelingen kann, wo aber auch klare Grenzen aufgezeigt werden müssen. Auf der Suche nach sich – Unter Einbeziehung konkreter Erfahrungen der Teilnehmenden Identitätsentwicklung bei Pflegekindern sowie anhand verschiedener Methoden, wie unter anderem der systemischen Strukturaufstellung, können Pflegeeltern diese Jedes Kind und vor allem jeder Jugendliche ist auf der Suche teilweise herausfordernden Konstellationen neu betrachten. Es nach der ureigenen Identität. Die Frage nach dem Wer bin ich? können dann Lösungsansätze herausgearbeitet werden, die Pfle- Was macht mich individuell? taucht immer irgendwann auf. Das geeltern stärken, gelassener die Umgangskontakte zu begleiten. ist ein wichtiger Entwicklungsschritt. Für Pflegekinder stellen sich mit dieser Fragestellung neue Herausforderungen. In dem Semi- W 3.1 Wunsch und Wirklichkeit ... nar wollen wir Fragen stellen und Antworten suchen. Samstag, 25.4.2020, 9.30 bis 16 Uhr Kursleitung: Susanne Blümer, Dipl. Sozialpädagogin, Wo sind Wurzeln? Welche Rolle spielt die Herkunft? Welche Ant- Approb. Kinder u. Jugendl. Psychotherapeutin, worten kann die Biografiearbeit geben? Welchen Einfluss auf die Claudia Nickel, Dipl. Sozialpädagogin, Systemische Identität hat die Pflegefamilie, das Umfeld, die Schule? Strukturaufstellerin, Supervisorin W 2.12 Auf der Suche nach sich ... Donnerstag, 18.6.2020, 19 bis 21.15 Uhr Kursleitung: Dörte Kröger, Dipl. Sozialpädagogin 32 33
Pflegekinder haben zwei Familien – Umgangskontakte gut Das Erinnerungsbuch ist ein sinnvolles Instrument, um mit Kin- gestalten: Elternberatung & Familiencafés dern ins Gespräch zu kommen und eine Brücke zwischen Ver- gangenheit und Zukunft zu bauen. An diesem Abend geben wir Ihnen einen Einblick in das An- gebot unserer Familiencafés. Die Familiencafés bieten einen W 3.4 Arbeit mit der Biografie ... Rahmen für die Besuchskontakte zwischen Pflegekindern, Pflege- Mittwoch, 22.4.2020, 19 bis 21.15 Uhr eltern, Eltern und der Familie des Kindes in einer café-ähnlichen Kursleitung: Brigitte Llanos-Farfán, Dipl. Psychologin und möglichst ungezwungenen Atmosphäre. In den Familiencafés können die Kinder nebenbei spielen, toben, Als Familie sind wir stark – malen und basteln. Die Mitarbeiterinnen der Elternberatung ste- gemeinsame Wege und Lösungen finden hen während dieser Besuchskontakte in den Familiencafés gerne unterstützend und begleitend den Familien zur Seite. Es ist leichter, gemeinsam Schwierigkeiten zu bewältigen als W3 Ein Mitarbeiter der Elternberatung wird diesen Abend gestalten und Ihre Fragen zu Besuchskontakten in den Familiencafés alleine. Mit vereinten Kräften findet man schneller und besser geeignete Lösungen und hilfreiche Ideen. W3 beantworten. Wir freuen uns, wenn Sie dabei sind! Der Familienrat ist eine Entscheidungsfindungsverfahren bzw. eine Möglichkeit der Lösungsfindung, bei dem man miteinander W 3.2 Pflegekinder haben zwei Familien ... Fragen beantwortet, die man ohne einander nicht so einfach Donnerstag, 19.3.2020, 19 bis 21.15 Uhr klären kann. Der Familienrat ist eine praktische Methode des Hel- Kursleitung: Gerd Echterhagen, PiB-Elternberatung fens. Ziel des Familienrates ist es, einen konkreten Plan zu erarbei- W 3.3 Pflegekinder haben zwei Familien ... ten, der die im Raum stehenden Sorgen und Nöte entkräftet. Dienstag, 30.6.2020, 19 bis 21.15 Uhr W 3.5 Als Familie sind wir stark ... Kursleitung: Gerd Echterhagen, PiB-Elternberatung Donnerstag, 14.5.2020, 19 bis 21.15 Uhr Kursleitung: Anke Willemer, PiB-Elternberatung, Sandra Heinke, PiB-Fachberatung Arbeit mit der Biografie und dem Erinnerungsbuch Das Kennen und das Verstehen der eigenen Lebensgeschichte sind für alle Kinder und Jugendlichen wichtige Bestandteile zum Aufbau von Identität und Selbstsicherheit. Während Kinder, die bei den leiblichen Eltern aufwachsen, zahlreiche Gelegenhei- ten haben, ihre Lebensgeschichte durch Fragen und Erzählen lebendig zu halten, ergeben sich für Pflegekinder dazu weniger Chancen. Zu vielen Lebensstationen gibt es keine oder nur weni- ge Informationen, denn ihr Leben ist von Ortswechseln, Trennun- gen, Beziehungsabbrüchen und häufig sogar von Unaussprech- barem gekennzeichnet. Biografiearbeit als eine Form der Lebensbegleitung kann Kinder und Jugendliche in ihrer Identitätsfindung unterstützen und hel- fen, Antworten auf zentrale Fragen ihrer Existenz zu finden. 34 35
W4 Rechtsfragen und Einzelthemen Wichtig und doch nicht da – die Bedeutung der „nicht Die menschliche Sorge füreinander ist oft durch einen überge- anwesenden“ Eltern im Leben eines Pflegekindes ordneten Rechtsrahmen geregelt. Darum geht es in den Ver- anstaltungen aus W 4. Die Veranstaltungen in W 4 stehen allen Das Thema Eltern hat im Alltag einer Pflegefamilie einen hohen interessierten Bewerberinnen und Bewerbern, aktiven Pflegeel- Stellenwert. Wir stellen fest, dass die Eltern auch in Abwesenheit tern sowie Patinnen und Paten nach Neigung und Bedarf offen immer präsent sind. Die emotionale Verbindung zu den Eltern – unabhängig von der Pflegeform, der Ihr Pflege- oder Patenkind reißt nie ab und ist im Handeln und Fühlen eines Pflegekindes zugeordnet ist. von großer Bedeutung. In diesem Seminar wollen wir uns mit Methoden der systemi- schen Strukturaufstellung zu den Möglichkeiten, Grenzen und Abbruch, Einbruch, Aufbruch? Das Pflegekind geht Stolpersteinen im Umgang mit den „nicht anwesenden“ Eltern Drei wichtige Gründe bestimmen das Ende vieler Pflegeverhält- beschäftigen. W3 nisse: Wie geht es Pflegekindern, wenn die Eltern den Kontakt nicht •• Statuswechsel wie Adoption oder Volljährigkeit, halten? Wie fühlen sich Pflegeeltern, wenn sie erleben, dass das •• eine Auflösung (z. B. Rückkehr zu den leiblichen Eltern, Umzug Pflegekind von den Eltern enttäuscht ist? in eine andere Betreuungsform), W4 •• der vorzeitige und ungeplante Abbruch. W 3.6 Wichtig und doch nicht da … Mittwoch, 27.5.2020, 19 bis 21.15 Uhr Die Trennung zu verarbeiten, einzuordnen und für die ganze Kursleitung: Claudia Nickel, Dipl. Sozialpädagogin, Familie zu einem Abschluss zu bringen, ist für Pflegeeltern erfah- Systemische Strukturaufstellerin rungsgemäß von großer Bedeutung. PiB bietet deshalb an zwei Marjam Glosemeyer, PiB-Elternberatung individuellen Terminen die Gelegenheit, den (bevorstehenden) Abschied und seine Bedeutung für das eigene Leben und für das anderer Menschen, die beteiligt waren, zu reflektieren. Nachdenken über das Erinnerungsbuch und seine Wirkung Wenn Sie das Angebot wahrnehmen möchten, nehmen Sie bitte In diesem Seminar haben Pflegeeltern, die mit ihren Pflegekin- Kontakt zum Bildungszentrum auf, so dass die Termine vereinbart dern bereits Biografiearbeit durchführen, die Gelegenheit, ihre werden. Erfahrungen – positive und negative – auszutauschen, Stärken W 4.1 Abbruch, Einbruch, Aufbruch? ... und Schwächen herauszufinden und die „lebendig gewordenen“ Termine nach Vereinbarung Erinnerungsbücher gemeinsam zu betrachten. Kursleitung: Ute Pügner-Selke, Dipl. Psychologin, Es wird ausdrücklich darum gebeten – mit Erlaubnis der Kinder –, Fachberaterin für Pflegefamilien die Erinnerungsbücher oder andere Formen der Lebens- und Familiendokumentation zu dem Termin mitzubringen. W 3.7 Nachdenken über das Erinnerungsbuch … Mittwoch, 10.6.2020, 19 bis 21.15 Uhr Kursleitung: Brigitte Llanos-Farfán, Dipl. Psychologin 36 37
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