Biodiversitätsstrategie - Bericht mit Anhang
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Politische Gemeinde Uznach in Zusammenarbeit mit OePlan Biodiversitätsstrategie Bericht mit Anhang Entwurf: 11. Januar 2023 Endfassung: xx.xx.xxxx OePlan Biodiversitätsstrategie Gemeinde Uznach 2023 01 11 1
Impressum Auftraggeberin: Politische Gemeinde Uznach Städtchen 10, 8730 Uznach Begleitung Gemeinde: Stefan Kühne, Gemeinderat Uznach Silvan Fischer, Landschaftsarchitekt, Uznach Peter Seliner, Leiter Werkdienst Uznach Mario Fedi, Ratsschreiber Uznach Auftragnehmerin: Im Rahmen der Landschaftsberatung des BAFU erarbeitet durch Begleitgruppe Uznach und Landschaftsberater Kenneth Dietsche von OePlan GmbH, Bahn- hofstrasse 15a, 9450 Altstätten Projektleitung: Kenneth Dietsche OePlan Biodiversitätsstrategie Gemeinde Uznach 2023 01 11 2
Inhaltsverzeichnis 1 Anlass und Auftrag 5 2 Einbettung der Strategie 5 2.1 Landschaftsökologie 5 2.2 Biodiversität 6 2.3 Bedeutung der Handlungsfelder 6 3 Handlungsfelder 7 3.1 Handlungsfeld 1: Politischer Prozess und Öffentlichkeitsarbeit 7 Hintergrund 7 Absicht / Ziel 7 Akteure 7 Vorgehen / Ziele (Z) / Massnahmen (M) 8 Wirkungskontrolle / Checkliste 8 3.2 Handlungsfeld 2: Verankerung in Leitbildern und Planungsinstrumenten 8 Hintergrund 8 Absicht / Ziel 8 Akteure 9 Vorgehen / Massnahmen 9 Wirkungskontrolle / Checkliste 9 3.3 Handlungsfeld 3: Bauprojekte Gemeinde/ Neubau kommunaler Grünflächen 10 Hintergrund 10 Absicht / Ziel 10 Akteure 10 Vorgehen / Massnahmen 10 Wirkungskontrolle / Checkliste 11 3.4 Handlungsfeld 4: Aufwertung, Unterhalt und Pflege der Grünflächen öffentlich-rechtlicher Trägerschaft 11 Hintergrund 11 Absicht / Ziel 11 Akteure 11 Vorgehen / Massnahmen 11 Wirkungskontrolle / Checkliste 12 3.5 Handlungsfeld 5: Klima 12 Hintergrund 12 Absicht / Ziel 13 Akteure 13 Vorgehen / Massnahmen 13 Wirkungskontrolle 14 3.6 Handlungsfeld 6: Umgang mit Neobiota 14 OePlan Biodiversitätsstrategie Gemeinde Uznach 2023 01 11 3
Hintergrund 14 Absicht / Ziel 14 Akteure 14 Vorgehen / Massnahmen 14 Wirkungskontrolle 15 3.7 Handlungsfeld 7: Landwirtschaft/Forstwirtschaft 15 Hintergrund 15 Absicht / Ziel 15 Akteure 15 Vorgehen / Massnahmen 15 Wirkungskontrolle / Checkliste 16 3.8 Handlungsfeld 8: Private Gärten 16 Hintergrund 16 Absicht / Ziel 16 Akteure 16 Vorgehen / Massnahmen 16 Wirkungskontrolle 17 4 Aufwertungsflächen 17 5 Vorgesehene Massnahmensicherung 18 6 Umsetzungsplanung 18 7 Literaturverzeichnis 18 8 Anhangsverzeichnis 18 OePlan Biodiversitätsstrategie Gemeinde Uznach 2023 01 11 4
1 Anlass und Auftrag Der Kanton St. Gallen fördert im Rahmen der Biodiversitätsstrategie die Erarbeitung von Bio- diversitätskonzepten in den Gemeinden mit einem Unterstützungsbeitrag. Die Gemeinde Uznach engagiert sich bereits seit längerem für die Förderung der Biodiversität im Siedlungsraum und hat auch schon einige Massnahmen umgesetzt. Ein flächendeckendes Biodiversitätskonzept im Siedlungsgebiet besteht jedoch noch nicht. Mit der Ausarbeitung eines Konzeptes gemäss der ‘Umsetzungshilfe zur Förderung der Biodiversität im Siedlungsraum’ (ANJF 2021) soll diese Lücke geschlossen und ein Antrag für den Unterstützungsbeitrag er- möglicht werden. Als Basis für das Biodiversitätskonzept wird von der Gemeinde eine Biodiversitätsstrate- gie erarbeitet. Darin werden die strategischen Ziele der Gemeinde definiert und konkrete Ziele und Massnahmen für verschiedene Handlungsfelder beschrieben. 2 Einbettung der Strategie 2.1 Landschaftsökologie Bei der Ortsplanungsrevision wurde das Thema Biodiversität in den Richtplanbericht aufgenom- men. So ist unter Naherholung und Biodiversität zu lesen: "Das Siedlungsgebiet der Gemeinde Uznach wird von weitläufigen Naherholungsgebieten und wertvollen Naturräumen gesäumt. Diesen Gebieten ist unter Einbezug der übergeord- neten Sachpläne und Verordnungen Sorge zu tragen und die Biodiversität ist zu fördern. Letztere ist insbesondere auch innerhalb des Siedlungsgebiets mit geeigneten Massnahmen – beispielsweise bei der Strassenraumgestaltung oder siedlungsinternen Freiräumen - zu verbessern.» In den Koordinationsblättern zum Richtplan werden die verschiedenen Richtplanthemen um- schrieben und Richtplanbeschlüsse sowie Massnahmen dazu definiert. So sollen die Quantität sowie die Qualität von Frei- und Grünräumen sowie deren Biodiversität erhöht und verbessert sowie ökologisch unterhalten werden, wobei die Gemeinde eine Vorbildfunktion einzunehmen hat (Richtplanbeschluss S 1.5.4 und L 4.1.2). Die Naherholungsgebiete sind unter Einhaltung der Schutzinteressen für die Bevölkerung zugänglich zu machen und die Biodiversität ist mit geeig- neten Massnahmen zu erhalten und zu fördern (L 4.1.1). Dabei ist insbesondere dem Vogelschutz Rechnung zu tragen. Weiter ist durch eine geeignete Frei- und Grünraumgestaltung resp. -ent- wicklung und insbesondere die Pflege der Naturräume die Biodiversität im gesamten Gemeinde- gebiet zu fördern. Die für die Themen Siedlungsqualität, Landschaft und Naherholung und Biodiversität ausformu- lierten Leitsätze sollen in der Biodiversitätsstrategie berücksichtigt und Lösungsansätze geprüft werden. Uznach nimmt im Bereich Biodiversität eine Vorbildfunktion ein und schafft qualitative Grünflächen auf Gemeindeparzellen (z.B. biodivers mit standortgerechter und einheimi- scher Bepflanzung.) OePlan Biodiversitätsstrategie Gemeinde Uznach 2023 01 11 5
Die Lösungsansätze dazu sind: • Hinsichtlich der Innenentwicklung sind entsprechende Vernetzungsachsen, Freiräume sowie Wohnumfeldqualitäten zu schaffen, aufzuwerten und zu wahren. • Funktionen und naturschützerische Anliegen sind zu koordinieren. Dabei darf nicht vergessen werden, dass die Schutzverordnung 2019 resp. 2022 revidiert worden ist und den Schutz wichtiger biodiverser Orte sicherstellt. Zudem wird in Art. 22 Immissionsschutz- reglement grundeigentümerverbindlich der Umgang mit Neophyten bis hin zur fachgerechten Ent- sorgung geregelt. 2.2 Biodiversität Zur Verbesserung der Biodiversität wurden folgende Lösungsansätze erarbeitet: • Das Problembewusstsein soll gefördert und die politische Diskussion in Gang gebracht wer- den. • Die Förderung der Biodiversität wird in kommunalen Planungsinstrumenten und dem Bau- reglement verankert. • Die Pflege vorhandener Grünflächen der Gemeinde erfolgt, wo immer möglich, ohne Pesti- zide und richtet sich nach dem «Handbuch ökologischer Unterhalt» des Kantons St. Gallen. • Es ist ein Verbot von invasiven Neophyten (gemäss aktueller «Schwarzer Liste» von Info Flora) sowie von Steingärten anzustreben. • Der Anteil an begrünter und nicht versiegelter Fläche im Siedlungsraum soll erhöht werden, wozu bzgl. Begrünung auch die Dachlandschaften dienen können. • Grosse versiegelte Verkehrsflächen sind zu reduzieren oder einer konkreten Doppelnutzung zuzuführen (z.B. für Hockey- oder Street-Soccer-Spiel). Versiegelte Flächen sind zu beschat- ten (vgl. auch Handlungsfeld 5). • Die Gemeinde reicht der Bauherrschaft und privaten Gartenbesitzern/-innen Hand, um sie in der Biodiversitätsförderung zu unterstützen. 2.3 Bedeutung der Handlungsfelder Für die Übersichtlichkeit und bessere Verankerung der Strategie wurden 8 Handlungsfelder zum Themengebiet Biodiversität auf Gemeindeebene definiert. Die Handlungsfelder bezwecken eine verbesserte Umsetzung der Biodiversitätsstrategie beginnend beim politischen Prozess und der Öffentlichkeitsarbeit über die Massnahmen auf Flächen der öffentlichen Hand, der Burgerkorpo- ration, der Ortsgemeinde und anderer grösserer Trägerschaften bis hin zum Privatgarten. Handlungsfeld 1: Politischer Prozess und Öffentlichkeitsarbeit Handlungsfeld 2: Verankerung in Planungsinstrumenten Handlungsfeld 3: Bauprojekte Gemeinde/ Neubau kommunaler Grünflächen Handlungsfeld 4: Aufwertung, Unterhalt und Pflege der komm. Grünflächen. Handlungsfeld 5: Klima Handlungsfeld 6: Umgang mit Neobiota Handlungsfeld 7: Landwirtschaft und Forstwirtschaft Handlungsfeld 8: Private Gärten OePlan Biodiversitätsstrategie Gemeinde Uznach 2023 01 11 6
3 Handlungsfelder Für jedes Handlungsfeld werden Ziele abgeleitet und Massnahmen formuliert, um die festgelegte Förderung der Biodiversität und gezielte Artenförderung im Siedlungsbereich zu erreichen. Ideen, welche zu einem späteren Zeitpunkt umgesetzt werden können, werden als Gedankenstütze auf- gelistet. Die Umsetzung der einzelnen Massnahmen wird grob einem gewünschten Zeitraum zugeordnet, wobei definiert wird, ob es sich um kurz,- mittel- oder langfristige Ziele handelt. Tab. 1: Prioritäten-Skala für die Umsetzung der Massnahmen Beschreibung P1 Kurzfristiges Ziel: innerhalb von 2 Jahren umzusetzen P2 Mittelfristiges Ziel: innerhalb der nächsten 4 Jahre umzusetzen P3 Langfristiges Ziel: innerhalb der nächsten 8 Jahre umzusetzen Wirkungs- bzw. Umsetzungskontrollen sollen nach der Umsetzung den Erfolg der Massnahmen überprüfen. Falls die gewünschte Wirkung nicht oder nur teilweise erzielt werden kann, sollen die Massnahmen bzw. Pflegepläne angepasst werden. Die aufgeführten Möglichkeiten der Wir- kungs- bzw. Umsetzungskontrolle sind als Checkliste zu verstehen. Es soll dadurch kein Forma- lismus und Dokumentationszwang entstehen. Vielmehr sollen die Massnahmen in den Hand- lungsfeldern anhand der Checklisten jährlich reflektiert und laufend Verbesserungsmöglichkeiten angestrebt werden. 3.1 Handlungsfeld 1: Politischer Prozess und Öffentlichkeitsarbeit Hintergrund Damit die Massnahmen in den Handlungsfeldern erfolgreich umgesetzt und die damit verbunde- nen Ziele erreicht werden können, ist eine breit angelegte Sensibilisierung aller Beteiligten not- wendig. In einem ersten Schritt ist es wichtig, ein Problembewusstsein zu fördern. Solche Pro- zesse der Bewusstseinsänderung beanspruchen viel Zeit und Geduld. Ziel ist es, die politische Diskussion in Gang zu bringen, Wissen zu vermitteln, Ideen abzuholen und Lernprozesse zu fördern. In Verwaltung und politischer Führung herrscht bereits ein grosses Problembewusstsein bezüglich des Themas. Absicht / Ziel Die Sensibilität gegenüber Biodiversitätsthemen (Artenvielfalt/Artenerhalt/Nutzen/Lebensraum- aufwertung/Lebensraumverlust) der politischen Verantwortungsträger, der Verwaltung und der Bevölkerung soll aktiv gefördert und mit verschiedenen Instrumenten verankert werden. Akteure/-innen Akteure im Handlungsfeld 1 Aufgaben Gemeinderat (Ressort) Biodiversität auf politischer Agenda halten Kanzlei Koordination Berichterstattung Bereich Planung, Bau & Infra- Biodiversität auf politischer Agenda halten struktur Naturschutzkommission Uznach Fachliche Begleitung, Thementreiberin Journalisten/-innen Berichterstattung Rektorat Biodiversität auf Schul-Agenda setzen Schulleitende Biodiversität auf Schul-Agenda setzen OePlan Biodiversitätsstrategie Gemeinde Uznach 2023 01 11 7
Vorgehen / Ziele (Z) / Massnahmen (M) Z Konkrete Ziele Thema Biodiversität auf politischer Agenda der Gemeinde stärken und aktiv be- werben. Biodiversität ist uns wichtig, weil sie sowohl den Lebensraum für Tiere Z1 und Pflanzen aufwertet als auch das Wohnumfeld bereichert und die Lebensqua- lität der Einwohner/innen erhöht. M Massnahmen/ Ideen für 2020-2023 P Rechenschaftsbericht erstellen M1.1 P1 Jahresbericht der Gemeinde Leuchtturmprojekte publik machen und Erfolge der Bemühungen teilen M1.2 P1 Mitteilungsblatt Gutes tun und darüber sprechen. Laufende Berichterstattung in verschiedenen M1.3 Medien z.B.: Biodiversitätsblog P1 Mitteilungsblatt/ Blog Muster- Beispiel zeigen M1.4 P2 Infoveranstaltung/ Führungen für breites Publikum Die Aktivitäten zur Förderung der Biodiversität werden aktiv mitgeteilt. Ziel ist, M1.5 Wissen zu vermitteln und Lernprozesse zu fördern. P1 Homepage/Verlinkung Projektwoche Oberstufen mit praxisnaher Begleitung und gemeinsamer Pflan- zung als Höhepunkt planen. Sinnbildlich einen Samen im Herzen der Schüler/in- M1.6 P2 nen säen. Einfügen in die Schulentwicklung. Schulrundbrief/ Mitteilungsblatt Wirkungskontrolle / Checkliste - Regelmässige Berichterstattung in Jahresberichten und LinthSicht - Anzahl Durchführung Anlässe zum Thema Biodiversität - Publikation Infobroschüre für Bevölkerung - Durchführung Projekte, Projekttage oder -woche Schule 3.2 Handlungsfeld 2: Verankerung in Leitbildern und Planungsinstrumenten Hintergrund Die Instrumente der Ortsplanung (Richtplan(kartei), Schutzverordnung, Nutzungsplanung, Son- dernutzungsplan, Baureglement) bilden die Basis für die räumliche und bauliche Entwicklung ei- ner Gemeinde. Biodiversität ist auf Räume angewiesen, die über diese Instrumente langfristig gesichert werden können. Absicht / Ziel Ziele und Massnahmen zur Förderung der Biodiversität sind in den Planungsinstrumenten zu verankern. Dabei stehen Raumsicherung, Vernetzung und Lebensraumförderung im Vorder- grund. OePlan Biodiversitätsstrategie Gemeinde Uznach 2023 01 11 8
Akteure/-innen Akteure im Handlungsfeld 2 Aufgaben Gemeinderat Beschlüsse/ Genehmig. Planungen Gemeindeschreiber und Bereich Koordination Planung, Bau & Infrastruktur Abteilung Hochbau Auflagen/ Empfehlungen/ Beratung Amt für Natur, Jagd und Fische- Bewilligung/ Beratung/ Finanzierung/ rei Amt für Raumentwicklung und Bewilligung/ Beratung Geoinformation Landwirtschaftsamt Bewilligung/ Beratung/ GAöL ASTRA und SBB Grundeigentümerin / Unterhalt Kanton / Strassenkreisinspekto- Grundeigentümerin / Unterhalt rat Planungsbüros Auftragnehmende / Umsetzung Biodiversitätsziele in Pla- nung Vorgehen / Massnahmen Z Konkrete Ziele Z2 Thema Biodiversität in Revision Rahmennutzungsplanung aufnehmen M Massnahmen/ Ideen P Anpassen des Baureglements für eine grundeigentümerverbindliche Förderung P2 2.1 der Biodiversität Revision Baureglement Verbesserung der ökologischen Werte der wichtigsten ortsprägenden, grünen P2 2.3 Landschaftskammern Revision kommunaler Rahmennutzungsplan Pflegeplanung Bachläufe sowie Grün- und Freiräume in der Planung gewichten P2 2.4 Revision kommunaler Richtplan / Nutzungsplanung Grünzüge innerhalb der Siedlung fördern P2 2.5 Revision kommunaler Rahmennutzungsplan Sondernutzungspläne auf Aktualität zum Thema überprüfen P2 2.6 Überprüfung Revision Sondernutzungspläne Vielfältige und durchgrünte Wohnquartiere durch das Anpflanzen von Wildhecken P2 2.7 und Ansaaten von Blumenwiesen mithilfe der Sondernutzungsplanung fördern Auflagen für SNP bezgl. Biodiversität formulieren Ökologisch besonders wertvolle Strukturen wie alte Bäume, Trockenmauern etc. P1 2.8 werden via Schutzverordnung geschützt und langfristig erhalten. Schutzverordnung umsetzen Wirkungskontrolle / Checkliste - Prozess aktuelle Revision der Ortsplanung: Fachplanung Landschaft, Freiraum und Biodiver- sität sind angemessen berücksichtigt. - Freiraum-, Biotop- und Vernetzungssicherung im Rahmennutzungsplan wurde umgesetzt. - ‘Biodiversitätsartikel’ im Baureglement sind vorhanden. - Neue Sondernutzungspläne weisen Kapitel Biodiversität auf. OePlan Biodiversitätsstrategie Gemeinde Uznach 2023 01 11 9
3.3 Handlungsfeld 3: Bauprojekte Gemeinde/ Neubau kommunaler Grünflächen Hintergrund Die Gemeinde übernimmt bei eigenen Bauprojekten eine Vorbildfunktion, indem sie siedlungs- ökologisch wertvolle Objekte plant und baut. Bei Bauprojekten auf Gemeindeebene soll sich die Gemeinde zu ökologischem und biodiversitätsförderndem, natürlichem Bauen bekennen. Dabei sollen alle Lebensräume, welche im «Handbuch ökologischer Unterhalt» des Kantons St. Gallen (Merz et al., 2020) behandelt werden, Beachtung finden. Absicht / Ziel Durch behördenverbindliche Vorgaben soll die Biodiversität bei gemeindeeigenen Planungen und Bauvorhaben aktiv gefördert werden. Bei der Neuanlage von Grünflächen sollen ökologische Grundsätze mit einbezogen werden. Wenn es Vernetzungsmöglichkeiten gibt, sollen diese aus- geschöpft werden. Im Siedlungsraum soll der Anteil an begrünten und nicht versiegelten Flächen erhöht werden. Bei Bauprojekten und Neuanalagen soll das Potenzial erkannt werden. Dabei sollen nicht nur die öffentlichen Anlagen berücksichtigt werden, sondern ein Augenmerk auf alle Projekte gelegt wer- den, welche die Gemeinde direkt beeinflussen kann. Grössere Arbeiten sollen budgetiert und mit externer Unterstützung durch Fachleute und Miteinbezug von Ortskundigen umgesetzt werden. Akteure Akteure im Handlungsfeld 3 Aufgaben Gemeinderat Initiierung, Budgetierung, Finanzierung, Genehmigung Baukommission Vorgaben und Umsetzung Abteilungen Hochbau und Tief- Projektbegleitung, Anforderungskataloge Biodiversität bau Ausführende/Auftragneh- Umsetzung und Einhaltung der Vorgaben mende/Planende Unterhaltsteam Einbezug in Planung Schulleitende Initiierung Schulprojekte Vorgehen / Massnahmen Z Konkrete Ziele Naturnahe Gestaltung und andere Biodiversitätsmassnahmen bei kommunalen Z3 Neuanlagen und Bauprojekten realisieren. M Massnahmen/ Ideen P Mitarbeitende der Verwaltung nehmen Thema Biodiversität in ihre Alltagsagenda P1 auf und überprüfen in ihrem Zuständigkeitsbereich das Verbesserungspotential. Checkliste Biodiversität für Neuanlagen und Bauprojekte erstellen, inkl. Fleder- maus- und Vogelschutz 3.1 Pflichtenheft / Checkliste besteht, die vor Auftragsvergabe abgerufen werden muss Pilotprojekt zeigt, wie die Umsetzung von Massnahmen zur Förderung der Bio- diversität gemessen / bewertet werden kann (z.B. 7 Biodiversitäts-Kennzahlen ‘Siedlungsnatur – Gemeinsam gestalten‘). P2 OePlan Biodiversitätsstrategie Gemeinde Uznach 2023 01 11 10
Wirkungskontrolle / Checkliste - Checkliste Biodiversität inkl. Fledermaus- und Vogelschutz für Neuanlagen und Bauprojekte erstellt - Anzahl Quadratmeter neu erstellter, biodivers gestalteter Flächen 3.4 Handlungsfeld 4: Aufwertung, Unterhalt und Pflege der Grünflächen öffentlich- rechtlicher Trägerschaft Hintergrund Für die Aufwertung und den langfristigen Erhalt von ökologischen Werten sind angepasste Pfle- gemassnahmen von zentraler Bedeutung. Ökologische Grundsätze, welche zur Biodiversitätsför- derung beitragen, sollen eingehalten und gemeindeintern gleiche Pflegegrundsätze angewendet werden. Für eine wirkungsvolle Aufwertung der Biodiversität sollen Flächen ausgewählt werden, welche ein hohes Aufwertungspotenzial aufweisen. Dazu muss in einem ersten Schritt eruiert werden, in welchem Zustand sich die Grünflächen befinden und welche Aufwertungspotenziale (ökologisch und gestalterisch) sie aufweisen. Das grösste Potenzial liegt auf den wenig intensiv oder nicht intensiv genutzten Flächen. Um einen nachhaltigen Unterhalt zu gewährleisten, soll eine Handlungsanweisung erarbeitet wer- den. Das Pflegekonzept sorgt dafür, dass beispielsweise auch bei einem Wechsel der verant- wortlichen Personen das biodiversitätsfördernde Handeln sichergestellt ist. Absicht / Ziel Die Biodiversität auf gemeindeeigenen Grünflächen (Parks, Spielplätze, Schulanlagen etc.) soll innerhalb der durch die Gemeinde ausgeführten oder durch die Gemeinde beauftragten Unter- haltsmassnahmen gefördert werden. Akteure/-innen Akteure im Handlungsfeld 4 Aufgaben Gemeinderat Initiierung, Budgetierung und Finanzierung Burgerrat Initiierung, Budgetierung und Finanzierung Koordination und Pflege der Flächen, Schulung der Mit- Leitung Abteilung Tiefbau arbeitenden Initiierung, Pflege der Flächen, Schulung der Mitarbei- Unterhaltsteam tenden Drittunternehmer (z.B. Garten- Pflege der Flächen, Schulung der Mitarbeitenden bau, Landwirte) Liegenschaftsverwaltungen Pflege der Flächen, Schulung der Mitarbeitenden Vorgehen / Massnahmen Alle kommunalen Grünflächen werden überprüft und Massnahmen für eine Aufwertung definiert. Basierend darauf wird ein Biodiversitätskonzept gemäss kantonalen Vorgaben erstellt. Definition von Leuchtturmprojekten mit Vorbildcharakter für eine vorteilhafte Positionierung der Gemeinde Uznach (Vorschläge mit Fokus Flächen in öffentlicher Hand): • Schulareal Haslen – Büel – Letzi • Umgebung Stadtkirche • Aufwertung von Strassenbegleitflächen • Konzept Aufwertung Areal Bifang mit Fokus Fledermaus • Burger mit Gewerbebetrieb im Industriequartier Burgerriet • Burgplatz OePlan Biodiversitätsstrategie Gemeinde Uznach 2023 01 11 11
Die Pflege der Grünflächen soll grundsätzlich, wo immer möglich, nach dem «Handbuch ökologi- scher Unterhalt» des Kantons St. Gallen (Merz et al., 2020) ausgeführt werden. Dort sind alle wichtigen Parameter wie Schnittzeitpunkte, Schnittart, Pflege und weiteren wichtige Hinweise enthalten. Die naturnahe Pflege soll sich auf nicht oder wenig intensiv genutzte Flächen konzent- rieren. Z Konkrete Ziele Potenzialflächen zur Förderung der Biodiversität erkennen und priorisieren. Bio- diversität auf gemeindeeigenen Grünflächen durch ökologische Unterhaltsmass- Z4 nahmen fördern. Biodiversitätskonzept (gem. Vorgabe Kt. St.Gallen) ausarbeiten. Aufwertungsprojekte auf kommunalen Grünflächen initiieren und umsetzen. M Massnahmen P Weiterführen der regelmässigen Fortbildung bei PUSCH und des Austauschs mit 4.1 NGL an der ZHAW Wädenswil P1 In Budgetierung berücksichtigen Handlungsanweisungen für Themengebiete erarbeiten (z.B. Strassenränder/ Ban- P1 4.2 kettpflege / grössere Anlagen) Auftrag für Handlungsanweisungen auslösen (Pilot extern, dann intern) Kriterienkatalog und Pflichtenheft für Vergaben von Unterhaltsaufgaben an Drittun- P2 4.3 ternehmer erstellen Auftrag für Pflegeheft auslösen (intern) Zustand der bereits aufgewerteten Grünflächen mit den Verantwortlichen einmal P1 4.4 jährlich mit Fachperson überprüfen Zwischenbilanz ziehen, die weiteren Schritte definieren 4.5 Leuchtturmprojekte eng betreuen und Pflege der gewünschten Entwicklung anpas- P2 sen Zwischenbilanz ziehen, die weiteren Schritte definieren 4.6 Biodiversitätskonzept ausarbeiten P1 Auftrag für Pflegeheft auslösen (intern oder Extern) Pflegepläne für die Leuchtturmprojekte erarbeiten 4.7 P2 Auftrag für Pflegeheft auslösen (intern oder extern) 4.8 Bereiche mit Kirschlorbeer und anderen invasiven Neophyten entfernen und durch einheimische Gehölze, Stauden oder Ansaaten mit lokalem Saatgut ersetzen P1 Projekte erarbeiten und umsetzen 4.9 Potenzielle Standorte für weitere Amphibienweiher prüfen P2 Projekte erarbeiten und umsetzen Wirkungskontrolle / Checkliste - Anzahl der besuchten Fortbildungen bei PUSCH überprüfen. - Pflegepläne und Handlungsanweisungen sind ausgearbeitet und aktualisiert. - Kriterienkatalog/ Pflichtenheft für Vergaben an Drittunternehmer erstellt. - Zwischenbilanz gezogen und Protokoll der Begehungen erstellt / Pende.nzenliste erstellt (er- folgt alle 3 Jahre) - Alle Leuchtturmprojekte sind betreut und die Pflege ist angepasst worden. - Biodiversitätskonzept ist ausgearbeitet. - Für wie viele Objekte wurden Pflegepläne erstellt. - Massnahmen Tabellen für Pflege ausgearbeitet und aktuell (erfolgt alle 3 J.). - Wie viele Weiher wurden neu angelegt. 3.5 Handlungsfeld 5: Klima Hintergrund Trockenheit und Hitze nehmen rasant zu und Spitzenereignisse wie Starkregen häufen sich. Aus- getrocknete Böden können Wasser schlecht aufnehmen und daher kommt es bei Starkregen oft OePlan Biodiversitätsstrategie Gemeinde Uznach 2023 01 11 12
zu Überschwemmungen. Um Starkregen besser auffangen zu können sind Rückhaltevolumen nötig. Um die langen Hitzeperioden erträglicher zu machen, benötigt Uznach mehr Beschattung im Siedlungsraum. Das Mikroklima wird dadurch verbessert und die Aufenthaltsqualität kann er- höht werden. Durch Baumpflanzungen kann zudem die Biodiversität im Siedlungsraum erhöht werden. Absicht / Ziel Die grün-blaue Infrastruktur, d.h. Begrünungs- und Entwässerungskonzepte, soll integral betrach- tet werden. Regenwasser soll lokal zurückgehalten, versickert und gespeichert werden (Schwamm-Stadt-Konzept). Wasser soll im Siedlungsraum etabliert werden. Aufenthalts- und Be- wegungsoberflächen sollen entsiegelt und begrünt werden. Hitzeminderung soll durch vermehrte Beschattung mit Bäumen erfolgen, insbesondere von ver- siegelten Plätzen und Flächen. Die Gemeinde bekennt sich, den jetzigen Baumbestand, insbe- sondere die alten und mächtigen Bäume, zu erhalten und zu schützen. Das Kronenvolumen soll erhöht werden und die Neupflanzung von Bäumen initiiert werden. Bäume für Neupflanzungen sollen nach Biodiversitätskriterien gewählt werden. Eine Überwärmung im ganzen Siedlungsgebiet soll durch klimagerechtes Bauen vermieden wer- den. Bei Neuplanungen soll die Gebäudestellung auf Luftaustausch ausgerichtet werden. Eine klimaökologische Begrünung der Dächer und Fassaden soll gefördert werden. Akteure/-innen Akteure im Handlungsfeld 5 Aufgaben Gemeinderat Initiierung, Budgetierung und Finanzierung Burgerrat Initiierung, Budgetierung, Finanzierung Koordination Planung und Pflege der Flächen, Schulung Abteilung Tiefbau der Mitarbeitenden Planung und Initiierung / Umsetzung in Baubewilligungs- Abteilung Hochbau verfahren Initiierung, Pflege der Flächen, Schulung der Mitarbei- Unterhaltsteam tenden Drittunternehmen (z.B. Garten- Pflege der Flächen, Schulung der Mitarbeitenden bau, Landwirte) Liegenschaftsverwaltungen Pflege der Flächen, Schulung der Mitarbeitenden Vorgehen / Massnahmen Z Konkrete Ziele In zukünftige Planungen, Sanierungs- und Neubauprojekten werden die Ziele Z5 der Schwamm-Stadt und die Koordination von grüner und blauer Infrastruktur verfolgt. M Massnahmen P M5.1 Schwamm-Stadt-Konzept wird in nächster Überarbeitung GEP berücksichtigt. P2 Sanierungs- und Neuprojektierungen werden im Bewilligungsverfahren auf Um- M5.2 P1 gang mit Regenwasser und Klimathemen geprüft. Die Neufassung des Baureglements macht Aussagen zu Begrünungsanteil, Re- M5.3 genwasserbewirtschaftung und dergleichen und nimmt Bezug zum Schwamm- P1 stadtkonzept. M5.4 Neupflanzung von Bäumen im Siedlungsraum wird durch Behörden gefördert. P1 OePlan Biodiversitätsstrategie Gemeinde Uznach 2023 01 11 13
Wirkungskontrolle - Massnahmen zur Förderung des Schwamm-Stadt-Konzepts werden umgesetzt. - Anzahl neu gepflanzter Bäume im Siedlungsraum - Klimathemen sind im neuen Baureglement berücksichtigt. - Klimathemen finden in der Bewilligungspraxis Anwendung. 3.6 Handlungsfeld 6: Umgang mit Neobiota Hintergrund Eine frühe und kontinuierliche Erfassung und Beobachtung von invasiven Neophyten und Neo- zoen ermöglicht ein schnelles und frühzeitiges Reagieren, so dass eine unkontrollierte Ausbrei- tung verhindert werden kann. Das ANJF beteiligt sich an den Kosten für die Kontrolle und Regu- lierung. Neophyten-Abrechnungen werden via politische Gemeinde ans ANJF eingereicht. Absicht / Ziel Die Gemeinde pflegt einen differenzierten und vorausschauenden Umgang mit neu auftretenden Arten und verhindert die flächenhafte Ausbreitung von invasiven Arten. Akteure/-innen Akteure im Handlungsfeld 6 Aufgaben Gemeinde Koordination und Finanzierung Neobiota-Kontaktperson Abtei- Koordination, Beratung, Abrechnung lung Tiefbau ASTRA und SBB Bekämpfung und Prophylaxe Büro für ökol. Optimierung, Sieb- Ausführung der Kontrolle nen Private Bekämpfung und Prophylaxe Amt für Natur, Jagd und Fische- Mitfinanzierung rei Vorgehen / Massnahmen Die Neophyten-Standorte sind bekannt und im Neophyten-Portal erfasst. Diese werden jährlich kontrolliert und bekämpft. Z Konkrete Ziele Weiterführen der jährlichen Neophyten-Kontrolle und -Regulierung entlang den Z6 Bachläufen, der Autobahn, den Bahngleisen sowie an allen anderen erfassten Standorten. Spezielles Augenmerk auf Schutzgebiete und offene Flächen legen. M Massnahmen P Bevölkerung über Neobiota informieren und Alternativen aufzeigen (einheimische P1 6.1 Pflanzen). Broschüre ANJF verwenden / Infos im Mitteilungsblatt Die Gemeinde und ihre Akteure führen ein Monitoring über das gesamte Gemein- P2 degebiet. Sobald ein verwilderter Standort einer der prioritären Problemarten auf- 6.2 gefunden wird, wird der Standort bei der Neophyten-Kontaktperson gemeldet und im Neophyten-Portal erfasst. Monitoring Neophyten etablieren 6.3 Regelmässige Weiterbildung der Pflegeakteure/-innen bezüglich Thematik P1 Durchführen oder Besuch von Weiterbildungen 6.4 Art. 22 Immissionsschutzreglement konsequent umsetzen Umsetzung etablieren und in LinthSicht berichten OePlan Biodiversitätsstrategie Gemeinde Uznach 2023 01 11 14
Wirkungskontrolle - Neue verwilderte Standorte gemeldet. - Massnahmentabelle erstellt/ Neophyten-Portal aktualisiert. - Nächster Kontroll- und Bekämpfungseinsatz geplant. - Zahlungen beim ANJF abgeholt, Finanzierung gesichert. - Weiterbildungen der Pflegeakteure/-innen. 3.7 Handlungsfeld 7: Landwirtschaft/Forstwirtschaft Hintergrund Die Massnahmen der Biodiversitäts-Strategie Uznach sind auf den Siedlungsraum ausgerichtet. In der Landwirtschaftszone erfolgt die Förderung der Biodiversität bereits über das Vernetzungs- projekt am Ricken. Gleichwohl sollen die Landwirtschaftsbetreibenden in ihrem Bestreben unter- stützt werden, ihre Betriebe nach den Ideen der Biodiversität ausgerichtet zu führen. Absicht / Ziel Die Gemeinde strebt eine Steigerung der Biodiversität auf land- und forstwirtschaftlich genutzten Flächen an. Ökologisch besonders wertvolle Strukturen, wie alte Bäume, Trockenmauern etc. sind via Schutzverordnung geschützt und sollen langfristig erhalten bleiben. Akteure/-innen Akteure im Handlungsfeld 7 Aufgaben Landwirte Bewirtschaftung der Flächen Forstwirtschaft Waldrandaufwertungen Verantwortliche Vernetzungspro- Planung und Koordination jekt Burgerkorporation und Ortsge- Ausgestaltung Pachtverträge meinde Erstellung von GAöL-Verträgen, Umsetzung Schutzver- Gemeinde ordnung Vorgehen / Massnahmen Z Konkrete Ziele Fortführung und Weiterentwicklung des Vernetzungsprojekts. Unterstützen von Z7 Waldrandaufwertungen gemäss Geoportal: „Waldränder ökolog. Potenzial“ und Ab- schluss von entsprechenden GaöL-Verträgen. M Massnahmen P Laufende Vernetzungsprojekte fortführen und weitere Landwirte dazugewinnen. P1 7.1 Kontakt zu Landwirtschaftsvertretern pflegen Förderung der Integration von Privatpersonen oder Schulen in die landwirtschaftli- P2 7.2 chen Projekte. Kontakt zu Landwirtschaftsvertretern pflegen OePlan Biodiversitätsstrategie Gemeinde Uznach 2023 01 11 15
Aktivitäten der Landwirte unterstützen und publizieren P1 7.3 Kontakt zu Landwirtschaftsvertretern pflegen GaöL-Verträge und Anmeldung von QII-Flächen fördern. P1 7.4 GaöL als Instrument stärker nutzen Aufwertung der Waldränder mit ökologischem Potential (gemäss Geoportal) för- P1 7.6 dern. Waldrandverträge abschliessen Wirkungskontrolle / Checkliste - Zwischen- und Endbericht Vernetzungsprojekt am Ricken vorhanden 3.8 Handlungsfeld 8: Private Gärten Hintergrund Das Bewusstsein für ökologisch wertvolle Gärten und Umgebungen soll gefördert werden. Die Gemeinde reicht der Bauherrschaft und Gartenbesitzern/-innen Hand, unterstützt sie mit Infor- mationen und Beratungsangeboten und erlässt im Baubewilligungsverfahren entsprechende Vor- schriften. Absicht / Ziel Neophyten in Privatgärten sollen sukzessive entfernt und durch einheimische Arten ersetzt wer- den. Auf Pestizideinsatz soll wo immer möglich verzichtet werden. Bei Umbauten der Umgebung soll auf die Entsiegelung der Flächen geachtet werden. Die Möglichkeiten und Vorteile von Dach- und Fassadenbegrünungen sollen den Hausbesitzenden aufgezeigt und gefördert werden. Hoch- wachsende Bäume sollen erhalten und gefördert werden. Die Bevölkerung soll auch zum Thema Neobiota sensibilisiert werden. Akteure/-innen Akteure im Handlungsfeld 7 Aufgaben Bauherrschaft Finanzierung und Nutzniessung Nutzer/in und Eigentümerschaft Anlegen, Pflege, Bekämpfung, Prophylaxe Gartenbaubetriebe Umsetzung der ökologischen Werte Naturschutzkommission Beratung, Projekte Lokale Landschaftsarchitekten/- Fachliche Beratung innen Bereich Planung, Bau & Infra- Informationen bereitstellen struktur Journalisten/-innen Informationen aufbereiten Vorgehen / Massnahmen Z Konkrete Ziele Privatpersonen in ökologischen Bestrebungen unterstützen. Bei Baugesuchen Z8 Flyer mit Infos über ökologisches Bauen und Biodiversität beilegen und Art. 22 ISR aufführen. Dachbegrünungen fördern. M Massnahmen P Promotion des Angebotes Gartenberatung durch lokale Gartenbaubetriebe und P2 Landschaftsgärtnereien. Angebot 1 Stunde individuelle Beratung des eigenen 8.1 Gartens, Nebenthema: Eliminierung/Reduktion von Neophyten, siehe auch Kap. 3.6: Umgang mit Neobiota. Flyer mit Infos zusenden OePlan Biodiversitätsstrategie Gemeinde Uznach 2023 01 11 16
Bei Baugesuchen über ökologisches Bauen und Biodiversität informieren, auf An- P1 gebote der Gemeinde und Neophytenbekämpfungspflicht gemäss Art. 22 ISR hin- 8.2 weisen. Art. 22 ISR ist in Baubewilligungen als Gesetzestext aufzuführen. Flyer mit Infos zusenden Vielfältige Gärten und Balkone, mit überwiegend einheimischen Pflanzen fördern P1 8.3 Pflanzenangebote und Bepflanzungsaktionen starten, allenfalls in Koopera- tion mit dem Vernetzungsprojekt am Ricken Möglichkeiten von Fassaden- und Dachbegrünung aufzeigen und fördern. P1 8.4 Beratung durch Fachpersonen anbieten Wirkungskontrolle - Beratungsangebote publik gemacht - Flyer über ökologisches Bauen erstellt und Verteilung koordiniert - Pflanzaktionen lanciert - Fachperson für Dachbegrünung gefunden und vermittelt 4 Aufwertungsflächen Die Aufwertungsflächen sind nach ihren unterschiedlichen Lebensräumen oder nach Themen gegliedert worden. Es sind dies: - Wiesen und Rasen - Ruderalflächen - Gewässerufer - Fliessgewässer - Weiher, Tümpel und Teiche - Hecken und Gebüsche - Blumenrabatten - Mauern und Fassaden - Kiesplätze und Pflästerungen - Flachdächer - GAöL-Verträge zu Waldrändern oder Schutzflächen Die detaillierten Aufwertungsflächen sind in der Tabelle im Anhang 1 und der dazugehörende Übersichtsplan der Aufwertungsobjekte im Anhang 2 aufgeführt. [Die Tabelle wird zur Zeit von der Arbeitsgruppe erstellt, wobei der Fokus auf dem Siedlungsge- biet liegt.] OePlan Biodiversitätsstrategie Gemeinde Uznach 2023 01 11 17
5 Vorgesehene Massnahmensicherung Der kommunale Richtplan resp. die dazu gehörenden Koordinationsblätter geben die Stossrich- tung zur Erhöhung der Biodiversität in der Gemeinde Uznach vor. Die vorliegende Biodiversitäts- strategie stützt sich darauf ab. Die vorgesehene Massnahmensicherung wird in Kap. 2 und Kap. 3 beschrieben: Einbettung der Strategie, Handlungsanweisungen und Planungsinstrumente wie Schutzverordnung, Bauregle- ment etc. 6 Umsetzungsplanung Die Umsetzung der Massnahmen wurde in einen Zeitraum gegliedert, welcher für jedes Objekt auf der Objektabklärungstabelle aufgeführt ist. Ebenso sind die Massnahmen nach einer Prioritätenskala P1 bis P3 gegliedert. Beschreibung P1 Kurzfristiges Ziel: innerhalb von 2 Jahren umzusetzen P2 Mittelfristiges Ziel: innerhalb der nächsten 4 Jahre umzusetzen P3 Langfristiges Ziel: innerhalb der nächsten 8 Jahre umzusetzen 7 Literaturverzeichnis AMT FÜR NATUR JAGD UND FISCHEREI, ANJF (2020): Handbuch ökologischer Unterhalt (Merz et al., 2020) 8 Anhangsverzeichnis Anhang 1: Tabelle mit den Aufwertungsobjekten Anhang 2: Übersichtsplan der Objekte mit Aufwertungsmassnahmen OePlan Biodiversitätsstrategie Gemeinde Uznach 2023 01 11 18
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