DIE DEUTSCHE MÖBELBRANCHE STRUKTUR, TRENDS UND HERAUSFORDERUNGEN - PWC
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Agenda 1 2 Auf einen Blick Der deutsche Möbelmarkt 3 6 3 Branchenstruktur 15 4 Branchen-Trends und Herausforderungen für Marktteilnehmer: 23 Möbelindustrie 4.0 5 PwC – Referenzen und Experten 31 Die deutsche Möbelbranche November 2017 PwC 2
1 Auf einen Blick Auf einen Blick (1/2) Marktwachstum Branchenstruktur Trends & Möbel 4.0 Umsatzentwicklung in Möbelproduktion Deutliche Trennung der Möbel- Aktuelle Trends in der Möbelbranche und -handel in Deutschland (in €Mrd.) branche in Produktion und Handel Produktion Digitali- Lieferant/ 3D-Druck & CAGR Unterlieferant sierung +2,0% Produzent AR/VR* 20 15 10 5 Green- Rohstofflieferant Produktionsstätte Mobilität 0 Aware- 2010 2012 2014 2016 2018 2020 ness & Urbani- sierung Handel CAGR Einzelhändler Verbraucher 30 1,5% Gender-/ Generation- stationär/ Fokus 20 offline Individua- 10 lisierung Einzelhändler online 0 2010 2012 2014 2016 2018 2020 * AR/VR = Augmented Reality/Virtual Reality Die Branche zeigt eine klare Trennung zwischen Produktion und Handel mit nur wenigen vertikal integrierten Unternehmen. Die Umsätze der Branche sind sowohl im Handel als auch in der Produktion steigend, wobei der Online-Anteil im Vergleich mit anderen Handelssegmenten mit rd. 17% vom Umsatz in 2016 noch gering ist. Moderne gesellschaftliche Anforderungen prägen die Trends in der Möbelbranche, insbesondere die Auflösung der bestehenden Hemmnisse im Online-Handel birgt Chancen für die Industrie. Die deutsche Möbelbranche November 2017 PwC 4
1 Auf einen Blick Auf einen Blick (2/2) Marktanalyse Branchenstruktur Trends & Möbel 4.0 • Die deutsche Möbelbranche ist stark • Der Markt der Möbelproduzenten ist • Die Trends der Möbelbranche sind vor konjunkturabhängig und leicht stark segmentiert. Die meisten allem durch moderne gesellschaftliche nachläufig zur allgemeinen wirtschaft- Produzenten sind auf eine spezielle Entwicklungen, Umweltbewusstsein, lichen Entwicklung. Krisen und Boom- Möbelgruppen spezialisiert. eine zunehmende Mobilität der Verbrau- Phasen treten somit etwas zeitversetzt ein. cher und ihre Tendenz zum Leben in • Darüber hinaus ist die Produktions- der Stadt sowie die Digitalisierung • Die positive Konjunkturentwicklung branche sehr fragmentiert, wenige geprägt. der letzten Jahre und ein niedriges Zins- große Unternehmen erzielen nur rd. 1/3 niveau begünstigen heute und in naher des gesamt Branchenumsatzes. • Im Vergleich zu anderen Handels- Zukunft die Umsatzentwicklung im Segmenten ist der Online-Anteil im • Der deutsche Möbeleinzelhandel ist deutschen Möbelmarkt. Möbelhandel derzeit noch gering, es strategisch in Einkaufsverbänden besteht eine sogenannte „Online- • Steigende Bruttoarbeitslöhne sowie organisiert und erlangt so eine starke Hürde“. Mit Überwinden der Online- ein konsumfreundliches Verbraucher- Marktposition gegenüber der Produktions- Hürde durch Omnichannel-Konzepte klima regen die Umsätze zusätzlich an. seite, in Kombination mit identifizierten birgt der Online-Vertrieb ein erhebliches Branchentrends wie bspw. der zunehmen- • Im europäischen Marktumfeld ist Wachstumspotential für den den Bedeutung von Omnichannel- Deutschland Spitzenreiter in der deutschen Möbelmarkt. Dieses ist aber mit Vertrieb, geraten die Produzenten Produktion von Möbeln. erheblichen Investitionen v. a. auch in die zunehmend unter Druck. Supply Chain verbunden. • Expansion auf dem deutschen • Die im Schnitt verhältnismäßig geringen Wohnungsmarkt bestärkt insbesondere F&E-Ausgaben der Branche werden vor das Wachstum im Segment der Küchen- allem für die Automatisierung in der Pro- möbel. Weitere Basisausstattungen wie duktion aufgewendet. Design-Innovatio- Schlafzimmermöbel profitieren ebenfalls. nen sind i. d. R. Imitationen bereits gesetzter Trends aus hochpreisigen Möbel- boutiquen. Die deutsche Möbelbranche November 2017 PwC 5
2 Der deutsche Möbelmarkt Im europäischen Marktumfeld repräsentiert Deutschland den umsatzstärksten Markt für Möbelproduzenten (€22 Mrd.) gefolgt von Italien (€20,9 Mrd.) Andere europäische Länder liegen um 50% zurück. Umsatz nach europäischen Ländern in €Mrd. (2015) >€15 Mrd. €2,5 - 15 Mrd. Deutschland 22,0 €1 - 2,5 Mrd. €0 - 1 Mrd. Italien 20,9 n. v. 11,0 Großbritannien 9,6 Polen Frankreich 7,2 Türkei 6,8 Spanien 4,8 Niederlande 3,5 Quelle: PwC-Recherche, Statista Die deutsche Möbelbranche November 2017 PwC 7
2 Der deutsche Möbelmarkt Der Möbelmarkt ist stark konjunkturabhängig und leicht nachlaufend zur allgemei- nen wirtschaftlichen Entwicklung. Steigende Bruttolöhne sowie fallende Zinsen fördern den Konsum privater Haushalte. Durchschnittliches BIP-Entwicklung in Deutschland Bruttomonatseinkommen in Leitzinsentwicklung der EZB (in €Mrd.) Deutschland (in €) in Prozent CAGR CAGR 4,5 +2,5% +2,2% 4 3,5 3.311 3.141 2.513 2.561 3.391 3.612 3.144 3.527 3.103 3.227 2.758 2.703 3.703 2.932 3.449 2.826 2.580 3.043 2.460 3 2,5 2 1,5 1 0,5 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 0 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 BIP 6% 4% • Die Käufe der privaten Haushalte hängen • Fallende Zinsen schlagen sich in den 2% stark von Einkommenshöhe und privaten Haushalten in steigenden -erwartungen sowie den Finanzierungs- Konsumausgaben nieder, wovon auch die 0% konditionen ab. Möbelbranche profitiert. 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 -2% • Günstige Finanzierungen und eine geringe -4% Rendite für Sparanlagen motivieren die -6% BIP-Wachstum privaten Haushalte zu mehr Konsum. Quelle: PwC-Recherche, Statista, Eurostat, GfK Die deutsche Möbelbranche November 2017 PwC 8
2 Der deutsche Möbelmarkt Eine positive Konjunktureinschätzung und die zunehmende Anzahl von Wohnungs- neubauten, insbesondere von Mehrfamilienhäusern, wirken sich positiv auf die Umsatzerwartungen des Möbelmarkts aus. Wohnungsfertigstellungen in Umsatzentwicklung Möbel- GfK-Konsumklima-Index Deutschland nach Gebäudearten produktion in Deutschland (in Tsd. Wohnungen) (in €Mrd.) Aug.-17 10,8 Ein- und Zweifamiliengebäude CAGR Juli-17 10,6 Mehrfamiliengbäude 20 +2,0% sonstige Gebäude* 325 Juni-17 10,4 300 Mai-17 10,2 Apr.-17 9,8 248 115 15 Mrz 17 10,0 120 Febr.-17 10,2 103 Jan.-17 9,9 10 Dez.-16 9,8 160 Nov.-16 9,7 140 114 5 Okt.-16 10,0 Sept.-16 10,2 31 40 50 Aug.-16 10,0 0 Juli-16 10,1 2015 2016 2017 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 • Deutsche Konsumenten schätzen die • Die steigende Anzahl von Wohnungsfertig- inländische Konjunktur in einer guten stellungen im 3-Jahres-Rückblick indiziert Verfassung ein. eine steigende Nachfrage nach Möbeln. • Die Nachfrage nach Möbeln ist stark • Relativ schwacher Euro (bis 2016), • Der Anteil der Mehrfamilienhäuser an konjunkturabhängig und leicht nachläufig. niedrige Ölpreise und expansive Geld- Wohnungsbaufertigstellungen nimmt • Dem stetigen Konjunkturwachstum (BIP) politik der EZB wirken sich positiv auf das stetig zu, wohingegen der Anteil der Ein- seit 2010 folgend, kann die Umsatzent- Konsumklima aus. und Zweifamilienhäuser zurückgeht, wicklung in der Möbelproduktion • Anpassung der BIP-Erwartung für 2017 insbesondere in 2017. Hiervon profitiert ebenfalls ein stabiles Wachstum seit 2013 von 1,5% auf 1,8% vor allem das Küchenmöbelsegment. verzeichnen. • Einkommenserwartungen liegen auf einem * Wohnungen in nicht Wohngebäuden oder durch Um-/ • Im Ausblick bis 2020 ist ein weiterhin historischem Höchststand Ausbau in bestehenden Gebäuden geschaffen stetiges Wachstum zu erwarten. Quelle: PwC-Recherche, Statista, Branchenbericht Commerzbank Die deutsche Möbelbranche November 2017 PwC 9
2 Der deutsche Möbelmarkt Auch bei steigenden Preisen im Möbeleinzelhandel bleibt der Anteil der Ausgaben von privaten Haushalten für Möbel an den Konsumausgaben („share of wallet“) insgesamt stabil. Anteil der Ausgaben für Möbel Entwicklung der Verbraucher- Brutto-Konsumausgaben der und Haushaltsgeräte am preise für Möbel in Deutschland privaten Haushalte für Möbel in Konsum der privaten Haushalte (Veränderung in % ggü. VJ) Deutschland (in €Mrd.) in Prozent in Prozent Inflation CAGR Möbelpreise 7,0 3,3% 2,5 40,9 42,2 6,9 2,0 2,0 37,2 38,6 38,9 38,9 6,8 2,0 34,7 6,7 1,7 1,4 6,7 6,6 6,6 6,6 1,5 1,3 6,6 6,5 1,0 6,5 1,0 0,7 0,5 0,8 6,5 0,9 6,4 0,7 0,5 6,3 0,2 0,3 6,2 0,0 -… 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 6,1 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 -0,5 6,0 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 • Private Haushalte geben 2016 rd. 20% • Obgleich die Preise für Möbel in den mehr für Möbel aus als noch vor 5 Jahren. • Die anteiligen Ausgaben der privaten letzten Jahren tendenziell steigen, geben • Der absolute Anstieg der Konsumausgaben Haushalte für Möbel und andere Haus- die Verbraucher einen gleichbleibenden für Möbel (3,3% CAGR 2010 - 2016) ist im haltsgeräte an den Konsumausgaben ins- relativen Anteil ihrer Konsumausgaben für Wesentlichen auf den nominalen Preis- gesamt bewegen sich stabil bei 6,5% - 6,7%. Möbel aus. anstieg in der Branche zurückzuführen, • In Verbindung mit den steigenden • Verglichen mit der Inflationsrate bleibt die gleichwohl ist der Anteil von Möbeln am absoluten Ausgaben für Möbel, bedeutet Preissteigerung im Möbelhandel hinter „share of wallet“ der privaten Haushalte ein gleichbleibender Anteil am Gesamt- dieser zurück. Lediglich in den Jahren konstant. Die Konsumausgaben wachsen konsum ein absolutes, nominelles 2014 und 2015 steigen die Möbelpreise stärker als die deutsche Möbelproduktion Konsumwachstum. überinflationär. (S. 9). Quelle: PwC-Recherche, Statista Die deutsche Möbelbranche November 2017 PwC 10
2 Der deutsche Möbelmarkt Die deutschen Importe von Möbeln übersteigen den Möbelexport um rund 25%. Somit ist der Möbelaußenhandel gegenläufig zur gesamtdeutschen Handelsbilanz. Der Großteil deutscher Möbelumsätze wird im Inland erzielt. Umsatz der deutschen Möbel- Entwicklung der Im-und Exporte Außenhandelsbilanz industrie nach In- und Auslands- in der Möbelproduktion Deutschland (in €Mrd.) umsatz (Anteile in %) (in €Mrd.) Export/Import Handelsbilanz Inland Ausland CAGR Export/Import Handelsbilanz 10 - 16 1.500 300 10 0,0 252 8,6 8,8 9,5 9,8 245 5 8,4 -0,5 198 214 68,2% 67,9% 69,4% 70,1% 71,8% 71,9% 72,8% 1.207 -1,2% 250 1.000 1.194 0 -1,0 1.124 1.088 200 -5 -1,5 500 -9,8 -9,9 -11,0 +2,8% -2,0 31,8% 32,1% -10 30,6% -11,8 -12,2 29,9% 28,1% 28,2% 27,2% 150 -1,2 -1,5 0 -15 -2,2 -2,3 -2,5 -2,4 100 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2012 2013 2014 2015 2016 -500 Handelsbilanz Import Export 50 • Deutsche Möbelproduzenten erzielen rd. 2/3 ihres Umsatzes im Inland. • Auf dem deutschen Markt übersteigen -1.000 -890 -910 0 • Die Auslandsumsätze der in Deutschland die Möbelimporte die -exporte um aktuell -949 -955 produzierten Möbel nehmen anteilig am rd. 25%. 2013 2014 2015 2016 Gesamtumsatz deutscher Möbel- • Hochwertige Möbel (aus Manufakturen), produzenten in den letzten Jahren stetig zu. Handwerksprodukte und auch System- Handelsbilanz Import Export • Importiert werden vor allem Möbel aus dem möbel mit einem hohen Anteil an automa- unteren Preissegment, deren Herstellung in tisierter Fertigung werden überwiegend in • Als „Exportweltmeister zeigt Deutschland Niedriglohnländern gegenüber einer Deutschland hergestellt, niedrigpreisige- traditionell eine positive Handelsbilanz. Herstellung in Deutschland attraktiver ist. und Mitnahme-Möbel vermehrt im Ausland. Quelle: PwC-Recherche, Statista, Branchenbericht Commerzbank Die deutsche Möbelbranche November 2017 PwC 11
2 Der deutsche Möbelmarkt Der größte Anteil von Möbelimporten nach Deutschland stammt aus Europa. Der Hauptanteil deutscher Möbelexporte geht ebenfalls ins europäische Ausland. Amerika ist ohne Bedeutung. Europa 9,6 2,4 Asien 8,4 Amerika 0,1 2,4 0,5 0,7 0,0 Afrika 0,1 Australien 0,0 Angaben in Mrd. € (2016) 0,1 Importe nach Deutschland Exporte aus Deutschland Quelle: Statista Die deutsche Möbelbranche November 2017 PwC 12
2 Der deutsche Möbelmarkt Im Vergleich der Möbelmarkt-Segmente ist – neben Büro- und Ladenmöbeln – im Bereich der Küchenmöbel ein überdurchschnittliches Wachstum zu verzeichnen. I. W. getrieben durch das Wachstum auf dem deutschen Wohnungsmarkt. Entwicklung der Auftragseingänge von Umsatz der deutschen Möbelindustrie Polster-/Küchen- und Wohnmöbeln nach Segmenten (in % ggü. Vorjahresmonat) (in €Mrd.) Küchenmöbel Büro- und Ladenmöbel Polstermöbel CAGR Küchenmöbel Wohnmöbel Matratzen CAGR CAGR +7,6% sonstige Möbel +2,2% 10 - 16 30% 20,0 20 18,7 18,9 19,2 17,8 18,2 25% 17,5 4,5 4,8 4,4% 4,3 4,3 20% 3,7 4,3 4,2 15 15% 4,1 4,3 4,6 4,9 3,7% 10% 3,9 4,2 4,4 10 0,9 0,9 1,1 3,2% 0,9 0,9 1,1 5% 0,8 0% 5 9,4 9,0 9,3 8,4 8,7 9,1 9,2 0,4% -5% -10% 0 Jan.-15 Febr.-15 Mrz 15 Apr.-15 Mai-15 Juni-15 Juli-15 Aug.-15 Sept.-15 Okt.-15 Nov.-15 Dez.-15 Jan.-16 Febr.-16 Mrz 16 Apr.-16 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 • Der Möbelumsatz in Deutschland zeigt sich insgesamt stabil, leichte Schwankungen korrelieren nachläufig mit der deutschen • In den Auftragseingängen zeigt sich das größte Wachstum der Konjunkturentwicklung. Möbelproduktion im Bereich der Küchenmöbel. • Ein kontinuierliches Wachstum ist im Segment Küchenmöbel (+5,8% • Gegenüber dem Vorjahr steigen die Auftragseingänge im Bereich der in 2016 ggü. dem Vorjahr) zu verzeichnen. Dies passt zum Aufschwung Küchenmöbel in 2015 um durchschnittlich 8,2%, im gezeigten am Immobilienmarkt, insbesondere der steigenden Zahl von Neubau- Zeitraum bis Apr. 2016 um 7,6%. Fertigstellungen am Wohnungsmarkt. Quelle: PwC-Recherche, Statista, Branchenbericht Commerzbank Die deutsche Möbelbranche November 2017 PwC 13
2 Der deutsche Möbelmarkt Im Vergleich zu anderen Konsumgütern weist der Möbelhandel deutliche Hemmnisse im Online-Handel auf. Bis 2020 ist ein Anstieg des Online-Umsatzes um 14% p. a. zu erwarten. Präferenz von Kunden in Deutschland Prognostizierter Gesamt- und Online-Umsatz mit Online vs. Offline (2017) lt. Umfrage Möbeln und Haushaltwaren bis 2020 (in €Mrd.) Online Offline Online-Umsatz Möbel- und Haushaltswaren CAGR Gesamtumsatz im deutschen Möbelhandel 16 - 20 Bücher, Musik, Filme 68,9% 31,1% 29,5 28,6 28,6 Unterhaltungselektronik 60,6% 39,4% 27,3 27,5 Haushaltsgeräte 46,6% 53,4% Spielwaren 45,7% 54,3% Kleidung und Schuhe 45,5% 54,5% 1,2% Sportausrüstung/Outdoor 41,9% 58,1% Schmuck und Uhren 39,0% 61,0% Möbel und Haushaltswaren 33,7% 66,3% 7,8 7,1 6,3 DIY/Heimwerkerbedarf 29,9% 70,1% 5,4 4,6 14% Gesundheit und Kosmetik 24,3% 75,7% Lebensmittel 17,0% 83,0% 2016 2017 2018 2019 2020 • Umfrageergebnisse zeigen, dass im Vergleich zu anderen Konsum- gütern der traditionelle Stationär-Vertrieb gegenüber dem Online- • Der aktuell geringe Online-Anteil der Umsätze mit Möbeln und Vertrieb im Möbelhandel eine deutlich stärkere Rolle einnimmt. Haushaltswaren bietet erhebliche, zukünftige Wachstumspotentiale. • Ursachen für die Hemmnisse im Online-Möbelvertrieb liegen im • Im Zeitraum 2016 - 2020 wächst der Online-Umsatz in diesem Distributions- und Retouren-Prozess sowie der fehlenden Segment um durchschnittlich 14% p. a., während der Gesamtumsatz Visualisierung und Erprobung der Produkte. nur 1,2% im Durchschnitt wächst. Quelle: PwC-Recherche, Total Retail 2017, Statista, RegioData Die deutsche Möbelbranche November 2017 PwC 14
3 Branchenstruktur Branchenstruktur Die deutsche Möbelbranche November 2017 PwC 15
3 Branchenstruktur Die Möbelbranche zeigt eine deutliche Trennung zwischen Produktion und Handel, es existieren nur wenige vertikal integrierte Produzenten. Vertriebsseitig liegt ein starker Fokus auf dem stationären Einzelhandel. Produktion Handel Lieferant/ Unterlieferant Distribution Einzelhändler Verbraucher Produzent stationär/ offline Direktvertrieb Umsatzanteil 2016 83,2% Rohstofflieferant Produktion Interne Einzelhändler Zwischenlager 16,9% online Quelle: PwC-Recherche, Branchenbericht Commerzbank Die deutsche Möbelbranche November 2017 PwC 16
3 Branchenstruktur Die Möbelproduktion ist stark fragmentiert, wenige große Produzenten generieren rd. 1/3 des Umsatzes. Die Folge ist ein hoher Diversifikationsdruck und eine geringe Marktmacht für die zahlreichen Kleinstunternehmen. Lieferant/ Unterlieferant Ausgewählte Produzenten (beispielhaft) Produzent Rohstofflieferant Produktion Umsatz in €Mio. • In der Möbelproduktion besteht eine starke Segmentierung, die Unternehmensanzahl Umsatzverteilung meisten Produzenten sind auf eine Möbelgruppe spezialisiert: 73,5% – Wohnmöbel (Polster- und Kastenmöbel, Tische und Stühle) – Küchenmöbel (Schränke, Spülen, Einbauküchen) – Büro- und Ladenmöbel (Stühle, Tische, Schränke, Theken) 40,8% – Matratzen. 31,7% 17,8% • Die Produktionsbranche ist darüber hinaus stark fragmentiert: 11,0% 12,7% – Eine Vielzahl von Kleinstunternehmen mit 100 – Wenige große Hersteller mit Umsätzen >€100 Mio. p. a. generieren ca. ein Drittel des gesamten Produktionsvolumens. 73,5% aller produzierenden Unternehmen erzielen • Aus dieser Marktzusammensetzung ergibt sich für die meisten 5,8% des Branchenumsatzes während 0,2% aller Produzenten eine geringe Marktmacht und ein hoher Druck zur Unternehmen rd. 32% des Umsatzes in der Diversifikation. Einzelne Produzenten können sich lediglich über Gesamtbranche generieren. Nischenprodukte differenzieren. Quelle: PwC-Recherche, Statista, Unternehmensregister, Branchenbericht Commerzbank Die deutsche Möbelbranche November 2017 PwC 17
3 Branchenstruktur Möbeleinzelhändlern verschiedener Vertriebsformate gelingt es, sich durch Zusammenschlüsse in Einkaufsverbänden eine starke Marktmacht gegenüber dem produzierenden Gewerbe zu verschaffen. Einzelhändler Verbraucher Ausgewählte stationäre Player (beispielhaft) stationär/ offline Einzelhändler online 99,7% 4.653 Mitglieder je • Der Möbeleinzelhandel ist von unterschiedlichen Unternehmensanzahl EK-Verband Vertriebsformaten geprägt: Umsatzverteilung 1.773 – Vollsortiment (z. B. XXXLutz, Ikea) 53,9% – Discount (z. B. Roller) 46,1% 710 Alliance Garant 602 KMG GfM-Trend – Fachhandel (z. B. Dänisches Bettenlager). 386 Zumbrock 274 532 MZE • Über die Organisation in Einkaufsverbänden erzielen 0,3% VME EMV auch kleine Fachhändler und segmentspezialisierte 200 €100 Mio. 176 K3 Möbelhäuser eine starke Marktposition. Im Einzelhandel erzielen 0,3% der Unternehmen rd. 54% der • Der Einzelhandel erreicht durch seine Strukturierung Branchenumsätze, 4.653 Einzelhändler sind in in Verbänden eine starke Marktposition gegenüber Einkaufsverbänden organisiert. dem produzierenden Gewerbe. Quelle: PwC-Recherche, Statista, Unternehmensregister, Branchenbericht Commerzbank Die deutsche Möbelbranche November 2017 PwC 18
3 Branchenstruktur Im Einzelhandel sind nach wie vor überwiegend stationäre Anbieter, teilweise mit Multichannel-Konzepten, zu finden. Online-Pure-Player und einige Omnichannel-Anbieter gewinnen jedoch an Bedeutung. Einzelhändler Verbraucher Ausgewählte Online-Player (beispielhaft)* stationär/ offline Einzelhändler online Online-Umsätze von Ikea, home 24 und Westwing • Der Vertrieb über Online-Kanäle gewinnt im 5-Jahres-Rückblick (in €Mio.) signifikant an Bedeutung, sowohl gemessen an den Online-Pure- Playern wie home 24 oder Westwing, als auch am Beispiel von Ikea, 250,4 Ikea 243,8 233,0 als originärem Stationär-Händler. 233,7 219,2 home 24 190,0 • Ikea wird als Branchenführer im stationären Vertrieb unter Ein- 183,3 Westwing 160,0 beziehung des Online-Vertriebs auch zum Omnichannel-Vorreiter der 145,0 Branche. 110,4 93,0 92,0 • Die schlanken Kostenstrukturen der Online-Pure-Player wie home 24 73,0 63,0 oder Westwing können im Online-Bereich einen starken Wettbewerbs- 45,0 41,0 26,0 vorteil bilden. 0,5 2011 2012 2013 2014 2015 2016 * Anmerkung: Angaben aus 2016; Quelle: PwC-Recherche, Statista, Unternehmensregister Die deutsche Möbelbranche November 2017 PwC 19
3 Branchenstruktur Obgleich die Möbelproduktion im Branchenvergleich einen geringen Umsatzanteil in F&E-Maßnahmen investiert, nehmen die Ausgaben für F&E, vor allem Nachahmer- innovationen, kontinuierlich zu. Anteil der Innovationsausgaben Entwicklung der F&E- Anteil der Innovationen am aller Unternehmen am Aufwendungen in €Mio. in der Gesamtumsatz der Branchengesamtumsatz (2015) Möbelindustrie Möbelproduktion CAGR Nachahmerinnovationen Elektro 10,4% 2.000 Marktneuheiten +5,2% Fahrzeugbau 9,9% 1.499 1.551 FuE-Dienstleistungen 8,5% 1.425 1.500 Chemie/Pharma 8,1% 1.265 1.284 EDV 7,1% 1.000 17,3% Maschinenbau 5,9% 13,4% Textil 3,5% 13,4% 500 7,2% Möbel 3,1% Gummi 2,8% 4,3% 2,5% 2,9% 1,2% Medien 2,5% 0 2010 2011 2012 2013 2014 2012 2013 2014 2015 • Im Branchenvergleich gibt die Möbelbranche einen vergleichsweise geringen Anteil ihres Umsatzes für F&E-Maßnahmen aus. • Die F&E-Ausgaben in der Möbelproduktion haben im Zeitraum 2010 - 2014 um durchschnittlich 5,2% p. a. zugenommen. • Treiber der steigenden F&E-Ausgaben sind u. a. die zunehmende Digitalisierung sowie eine fortschreitende Automatisierung in der Produktion. • Möbelhersteller investieren im F&E-Bereich eher in Nachahmerprodukte als in echte Marktneuheiten. • Günstige Anbieter neigen dazu, die Designtrends hochpreisiger Möbelboutiquen nachzuahmen. Quelle: Statista Die deutsche Möbelbranche November 2017 PwC 20
3 Branchenstruktur Der Möbeleinzelhandel wird von Generalisten dominiert und ist derzeit noch in stationäre/Multi-Channel-Anbieter und Online-Pure-Player getrennt. Einige Händler entwickeln sich zu Omnichannel-Anbietern. Indikativ Generalisten Stationärer Online- Omnichannel Handel Pure-Player Spezialisten Quelle: PwC-Recherche Die deutsche Möbelbranche November 2017 PwC 21
3 Branchenstruktur Das Marktumfeld des deutschen Möbelmarktes wird vor allem durch Konjunktur- entwicklung, Digitalisierung, Außenhandel und Bevölkerungsentwicklung geprägt. • Steigende Bruttoinlandslöhne und ein schwaches • Die Exportquote deutscher Möbel vor allem Zinsniveau bestärken die Konsumfreude der ins nicht-europäische Ausland ist ausbaufähig. Verbraucher. Bei stabilen anteiligen Konsumausgaben Da deutsche Produzenten nur schwerlich mit für Möbel resultiert dies in einem Umsatzwachstum auf den geringeren Lohnkosten vieler anderer dem deutschen Möbelmarkt. Länder konkurrieren können, liegt das • Die stark strukturierte Lobby des deutschen Exportpotential für deutsche Möbel vor allem Möbeleinzelhandels bildet eine stabile Marktmacht. im Hochpreis-segment. Neben ihrer guten Positionierung gegenüber • Die starke Segmentierung und Fragmen- inländischen Möbelproduzenten kann sie somit tierung deutscher Möbelproduzenten sowie auch im Möbelimport gegenüber ausländischen die primäre Umsatzkonzentration weniger Produzenten profitieren. großer Produzenten führt zu einem starken • Eine zunehmende Zahl der Ein-Personenhaus- Preisdruck für kleine und mittelständische halte birgt Potential für weiteres Unternehmen. Umsatzwachstum. SWOT • Bei steigenden Zinsen und nachlassendem Konjunkturwachstum ist entsprechend der • Online-Vertrieb und Omnichannel-Konzepte Konjunkturabhängigkeit der Branche ein bergen erhebliches Wachstumspotential für Umsatzrückgang zu erwarten. den deutschen Möbelmarkt. • Mit Eintritt einer Wohnungsmarktsättigung • Moderne Wohnkonzepte und Lifestyle- lässt auch der in Abhängigkeit von den Innovationen verändern den Anspruch der Wohnungsneu-bauten zusätzliche Bedarf an Verbraucher an Wohnkonzepte und deren Aus- Basismöbeln nach. stattung. Neue Zielgruppendynamiken wie Silver- • Bei zunehmendem Anteil der Möbelimporte Society, Young-Generation und Female-Fokus kreieren aus dem Ausland geraten inländische Möbel- eine neue Bedarfsvielfalt an moderne, flexible und produzenten noch weiter unter Druck. multifunktionale Möbelsysteme. • Zunehmende Digitalisierung führt auch im • Smart-Homes erleichtern den Verbrauchern einen Möbelmarkt zu einer Verschiebung zu direkten und intuitiven Konsum über integrierte Gunsten von Online-Händlern mit Risiken für Online-Medien. stationäre Händler. Quelle: PwC-Recherche, Statista, Branchenbericht Commerzbank, Regio Data Die deutsche Möbelbranche November 2017 PwC 22
4 Branchen-Trends und Herausforderungen für Marktteilnehmer: Möbelindustrie 4.0 Branchen-Trends und Herausforderungen für Marktteilnehmer: Möbelindustrie 4.0 Die deutsche Möbelbranche November 2017 PwC 23
4 Branchen-Trends und Herausforderungen für Marktteilnehmer: Möbelindustrie 4.0 Die wesentlichen Trends der Möbelbranche folgen den modernen gesellschaftlichen Anforderungen und sind getrieben durch neue Technologien. 1 2 3 4 5 6 Online-Handel Virtual-Reality Work-Life/ Self-Design Female-Focus Recycling/ Home-Office Upcycling Omnichannel- Augmented- Globalisierung Silver-Society Konzepte Reality Städte-Shift/ Nachhaltige Pendler Differenzierung Young- Produktion Smart-Homes 3D-Druck Generation Mehrfamilien- Energieeffizienz häuser Digitalisierung 3D-Druck & Mobilität & Individuali- Gender-/ Green- VR/AR Urbanisierung sierung Generation- Awareness Fokus Quelle: vdm, PwC-Recherche Die deutsche Möbelbranche November 2017 PwC 24
4 Branchen-Trends und Herausforderungen für Marktteilnehmer: Möbelindustrie 4.0 Die Digitalisierung bietet dem Einzelhandel ein enormes Marktwachstumspotential. Omnichannel-Konzepte verbinden digitale und stationäre Vorteile, Smart-Homes erleichtern den Zugang zu Online-Lösungen. • Im Möbeleinzelhandel sind einige Verbraucher bei Online-Käufen noch zögerlich, durch die Verbreitung von Smart-Homes und eine voranschreitende Digitalisierung birgt dieser Vertriebsweg jedoch ein erhebliches Wachstumspotential. • Omnichannel-Vertriebskonzepte vereinen die Vorteile von stationärem- und Online-Handel 1 in einem Gesamtkonzept und sprechen somit das breite Spektrum des digitalisierten sowie auch des konservativen Verbrauchers an. Digitalisierung Online-Handel Omnichannel-Konzepte Smart-Homes Prognose zum Datenvolumen des Online-Umsatzwachstum 2011 - 2016 Prognose des Online-Umsatzes im weltweiten privaten IP-Traffics CAGR in % deutschen Möbelhandel in €Mrd. in Exabyte p. M. 21,7 247% +11,3% 18,4 Ikea* 8,4 8,8 15,4 7,1 7,8 12,8 home 24 6,3 10,5 5,4 8,5 Westwing 4,6 39% 56% * nur Online- Umsatzanteil 2012 2013 2014 2015 2016 2017 CAGR 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 Die Nutzung der Verbraucher von Online-Medien für Erledigungen des alltäglichen Lebens nimmt insgesamt zu, so auch die Tendenz Möbel über Online-Vertriebskanäle zu erwerben. Bedürfnisse der Verbraucher nach Erprobung des Produkts sowie erschwerte Umtauschbedingungen von Online-Käufen bremsen momentan noch den Online-Verkauf. Omnichannel-Konzepte mit stationären Ausstellungsräumen in Verbin- dung mit Online-Vertriebswegen und technologischen Neuerungen wie bspw. die Verwendung von AR/VR* sowie unkompli- zierte und verbraucherfreundliche Umtauschprozesse für Online-Käufe haben das Potential, die Widerstände zu überwinden. * AR/VR = Augmented Reality/Virtual Reality; Quelle: vdm, PwC-Recherche Die deutsche Möbelbranche November 2017 PwC 25
4 Branchen-Trends und Herausforderungen für Marktteilnehmer: Möbelindustrie 4.0 Die Technik des 3D-Drucks wird von ersten Vorreitern in der Möbelproduktion bereits erfolgreich angewendet. Insbesondere Ikea ist in diesem Bereich ein Trendsetter der Branche. • Erste Vorreiter auf dem Möbelmarkt in der Nutzung von 3D-Druck ist einerseits der vertikal integrierte Player Ikea sowie kleinere Start-up-Unternehmen im Bereich der Möbel- produktion. • VR/AR wird im Möbeleinzelhandel von einigen Unternehmens-Trendsettern genutzt, Ikea 2 nutzt bspw. die VR-Brille „Occulus Rift“ und ist mit seiner der App „Ikea Place“ ein Vorreiter in der Branche. Eine breite Markttauglichkeit ist jedoch bislang nicht erreicht. 3D-Druck, VR/AR Virtual-Reality („VR“) 3D-Druck Augmented-Reality („AR“) Prognose der Umsatzentwicklung mit Meinungsbild deutscher Verbraucher zur Zukunftsentwicklung VR/AR weltweit, in US-$Mrd. von 3D-Druck, in Prozent ja nein +48,5 hat schon einmal einen 3D-Druck angefertigt oder anfertigen lassen 18,0 82,0 48,7 kann sich vorstellen, zukünftig +16,5 3D-Druck für sich zu nutzen 55,0 45,0 18,6 sieht einen Vorteil vor allem in der Virtual Reality Individualität der Gegenstände 81,0 19,0 2,1 0,2 Augmented Reality geht davon aus, dass sich 3D-Druck 2016 2021 bis 2022 in der Industrie durchsetzt 92,0 8,0 Erste Vorreiter in der 3D-Druck Anwendung produzieren vor allem kleinteilige Möbelstücke wie Stühle und Dekora- tionsartikel. Bevorzugte Materialen sind aktuell noch künstliche Werkstoffe, erste Modellversuche mit natürlichen Materialien wie Holz und unter Einbindung von Metall und Keramik sind jedoch bereits existent. Mit „Ikea Place“ ist der Big-Player unter den Möbelhäusern einer der ersten Anbieter einer AR-Technologie, die es den Verbrauchern ermöglicht, Möbel virtuell in ihren eigenen vier Wänden auszuprobieren, bevor sie direkt über die App eine Kaufentscheidung fällen können. Andere Anbieter wie die Entwickler der App „Pair“ bieten ihre unabhängige App-Dienstleistung kleineren Möbelhäusern und -produzenten zu Nutzung von AR-Anwendungen an. Quelle: PwC-Recherche, Statista, Bitcom Die deutsche Möbelbranche November 2017 PwC 26
4 Branchen-Trends und Herausforderungen für Marktteilnehmer: Möbelindustrie 4.0 Eine zunehmende Mobilität und Urbanisierung der Verbraucher schafft einen Markt für multifunktionale Möbel, die dem modernen Work-Life Lifestyle entsprechen und flexibel einsetzbar und frei zu kombinieren sind. • Die Mehrzahl der Verbraucher lebt mittlerweile in Mehrfamilienhäusern. Auch für diesen Trend spielt wie im Gender-/Generation-Fokus die Entwicklung weg vom Mehrfamilien-/ generationenhaus eine Rolle. Städte entwickeln sich zu attraktiven Lebensräumen und werden der Abgeschiedenheit auf dem Land zunehmend vorgezogen. 3 • Moderne Job-Modelle stellen veränderte Anforderungen an die Mobilität der Arbeitnehmer, Home-Office, Pendeln und räumliche Flexibilität gehören zur Normalität. Mobilität & Urbanisierung Work-Life/Home-Office Städte-Shift/Pendler Mehrfamilienhäuser Prognose der in Städten lebenden Anteil der (möglichen) Home-Office- Veränderung der Wohnungsbaufertig- deutschen Bevölkerung, in Prozent Plätze an den deutschen Arbeitnehmern stellungen ggü. dem Vorjahr 78,3 73,1 73,4 73,8 74,6 75,6 76,9 30,0% möglich 4,0% 12,0% genutzt Ein-/Zweifamilienhäuser Mehrfamilienhäuser 58,0% nicht möglich 2014 -3,9% 2000 2005 2010 2015 2020 2025 2030 Homeoffice Das Home-Office gehört für 12% der deutschen Arbeitnehmer mittlerweile zur Normalität, tendenziell wird dieser Anteil auf bis zu 40% ansteigen. Diese Verbrauchergruppe legt vor allem Wert auf multifunktionale und flexible (Modul)-Möbel, die sich in den modernen Work-Life Lifestyle integrieren lassen. Der Trend der Urbanisierung, der aus Städten moderne, lebenswerte Lifestyle-Räume schafft, die von vielen privaten Haus- halten gegenüber einem Leben auf dem Land vorgezogen werden, verändert die Anforderungen an die Einrichtung. Flexible Möbel, die sich nach einem Umzug neu kombinieren und ergänzen lassen, stehen im Fokus dieser Verbrauchergruppe. Quelle: DIW, Statistisches Bundesamt, PwC-Recherche Die deutsche Möbelbranche November 2017 PwC 27
4 Branchen-Trends und Herausforderungen für Marktteilnehmer: Möbelindustrie 4.0 Die Relevanz der Selbstverwirklichung wirkt sich auf das Möbelkonsumverhalten aus. Differenzierung, individuelle Gestaltung und hohe Qualitätsansprüche entsprechen den Präferenzen dieser Trendbewegung. • Moderne Lebensmodelle prägen auch hinsichtlich dieses Trends die Anforderungen an die Ausstattung privater Haushalte. Das Individuum selbst und seine Differenzierung von der breiten Masse steht im Mittelpunkt des Verbraucherinteresses. Für den Möbeleinzelhandel bedeutet dies konkret eine Absatzförderung flexibler und individualisierter Möbelstücke. 4 • Internationale Importe von hochpreisigen Eyecatchern stehen in Konkurrenz zum deutschen Möbelmarkt. Individuali- sierung Self-Design Globalisierung Differenzierung Anzahl der Ein-Personen-Haushalte in Deutschland in Tsd. Entwicklungsprognose 17,0 des Anteils der Möbelumsätze CAGR +48,1% im Hochpreissegment 16,5 +1,3% 40% 16,0 15,5 27% 15,0 14,5 14,0 2004 2006 2008 2010 2012 2014 2016 1980 2020 Das aktive „designen“ des eigenen Lebensstils lässt die Einflüsse hoher Ansprüche an die Ausstattung der eigenen Wohnung auf den Möbelmarkt einfließen. Der „Altdeutsche-Stil-Eiche-Rustikal“ ist längst überholt und gilt als altbacken und unflexibel. Individualisierbare Möbel entsprechen dem Bedürfnis, sich von der breiten Masse abzuheben. Hochwertiges Design und hohe Qualitätsansprüche stehen im Fokus dieser Verbrauchergruppe. Der steigende Anteil von Ein-Personenhaushalten in Deutschland fördert den Umsatz von Basis-Möbelstücken wie Küchen, Schlafzimmermöbeln, etc. Quelle: Statistisches Bundesamt, CESifo, PwC-Recherche Die deutsche Möbelbranche November 2017 PwC 28
4 Branchen-Trends und Herausforderungen für Marktteilnehmer: Möbelindustrie 4.0 Die Trendbewegung des Gender-/Generation-Fokus beruht auf geschlechts- und altersspezifischen Zielgruppen, die vor allem Wert auf leichte, komfortable, flexible und multifunktionale Möbelkonzepte legen. • Moderne Lebensmodelle stellen neue Herausforderungen an Wohnkonzepte und deren Ausstattung. Das Modell vom klassischen Einfamilienhaus, in dem mehrere Generationen unter einem Dach leben, ist in vielen Fällen überholt. • Im Fokus dieser Trendbewegung stehen die individuellen Bedürfnisse verschiedener 5 Generationen sowie die Auswirkungen der Geschlechtergleichstellung in Beruf und Haushalt. Gender-/ Generation-Fokus Female-Fokus Silver-Society Young-Generation Entwicklung der Bevölkerungsanteile in Entwicklung Küchenmöbelproduktion Anzahl der Studenten in Deutschland Deutschland (in Mio. und in %) Umsatz in €Mrd. in Mio. 79,8 82,3 81,8 82,0 80,9 4,6 4,6 2,70 2,76 20,4% 23,6% 26,3% 29,5% 34,6% über 60 J. 2,38 2,50 2,62 4,4 2,22 4,3 4,2 4,2 4,2 57,9% 55,3% 55,3% 52,9% 47,8% 20 - 60 J. 4,0 4,0 3,8 21,7% 21,1% 18,4% 17,6% 17,6% unter 20 J. 3,8 1990 2000 2010 2020 2030 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2010 2011 2012 2013 2014 2015 Barrierefreies Wohnen wird zur aktiven Lifestyle Gestaltung. Die Generation 60+ legt vor allem Wert auf hochwertiges Design und komfortable Möbel. Helle, offene Wohnküchen rücken in den Mittelpunkt des häuslichen Lebens. Multifunktionale Möbel passen sich einem fließenden Übergang zwischen Beruf und Familienleben an. Lernorientiert ausgestattete Kinder- und Jugendzimmer sowie hochmoderne Studentenapartments fordern flexible Modulmöbel mit technischer Multifunktionalität. Quelle: Statistisches Bundesamt, PwC-Recherche Die deutsche Möbelbranche November 2017 PwC 29
4 Branchen-Trends und Herausforderungen für Marktteilnehmer: Möbelindustrie 4.0 Die Green-Awareness der Verbraucher verlangt nach einer nachhaltigen und fairen Möbelproduktion, energieeffizienten Wohnkonzepten und trendbewussten Möbeln aus Re- oder Upcycling-Prozessen. • Das Umweltbewusstsein der Verbraucher wirkt sich auf die Auswahl der Möbel aus. Konsumenten legen Wert auf eine nachhaltige Produktionsweise und die Verwendung von natürlichen und umweltfreundlichen Materialien. Ebenso beliebt bei umweltbewussten Kunden sind alternative Herstellungsweisen durch Upcycling und Recycling. 6 • Natürlich, nachhaltig und fair produzierte Möbel sowie Reproduktionen bereits verwendeter Materialen verkaufen sich im oberen Preissegment. Green- Awareness Recycling/Upcycling Nachhaltige Produktion Energieeffizienz Zahlungsbereitschaft der Verbraucher Relevanz von Nachhaltigkeit beim Umsatzprognose LED-Lampen Europa für Couchtische nach Art der Produktion Möbelkauf für deutsche Verbraucher in €Mrd. in € 14 konventionell 100,00 101,52 nachhaltig schadstofffrei 73,0% wichtig 9 60,64 unwichtig 1 27,0% Couchtisch Nachhaltigkeit 2011 2016 2020 Die Wiederverwendung ausgedienter Ursprungsprodukte zu modernen Möbeln entspricht dem Umwelt- und Trendbewusstsein dieser Verbrauchergruppe. Der umweltbewusste Verbraucher legt Wert auf eine nachhaltige und faire Produktion seiner Möbel. Energieeffizientes Wohnen spielt unter Aspekten des Umweltbewusstseins und der Kostenersparnis für die entsprechende Verbraucherzielgruppe eine wesentliche Rolle. Quelle: PwC-Recherche Die deutsche Möbelbranche November 2017 PwC 30
5 PwC – Referenzen und Experten PwC – Referenzen und Experten Die deutsche Möbelbranche November 2017 PwC 31
5 PwC – Referenzen und Experten PwC-Netzwerk mit 17.000 Experten im Bereich Handel und Konsumgüter. Europa 5.600 Experten Nord-Amerika 3.760 730 Afrika und 3.520 Asien Experten Mittlerer Osten Experten Experten Australien 2.360 Süd-Amerika 1.000 Experten Experten Kompetenz-Center • interdisziplinäre Teams mit langjähriger Erfahrung und tiefgreifender Fachkenntnis der Handel und Konsumgüter gesamten Wertschöpfungskette im Bereich Handel und Konsumgüter – Analysen, Studien und Publikationen über aktuelle Marktthemen • Spezialisten-Teams im Bereich Handel und Konsumgüter in mehr als 50 Ländern weltweit – beraten unsere Kunden mit Fachwissen und Expertise in lokalen Märkten – liefern stetige Qualitätsstandards in allen unseren Projekten Die deutsche Möbelbranche November 2017 PwC 32
5 PwC – Referenzen und Experten PwC publiziert führende Marktstudien über aktuelle Branchenthemen der Handel- und Konsumgüterindustrie. Die deutsche Möbelbranche November 2017 PwC 33
5 PwC – Referenzen und Experten Ihre PwC-Experten Kontaktieren Sie uns gerne bei Fragen und Hinweisen Gerd Patrick Dr. Christian Bovensiepen Ziechmann Wulff Partner Partner Partner Assurance Advisory Transactions Valuation & Strategy Retail & Consumer Leader Germany Retail & Consumer Industry Retail & Consumer Industry and Europe Tel. +49 211 981-2939 Tel. +49 211 981-7518 Tel. +49 40 6378-1312 gerd.bovensiepen@pwc.com patrick.ziechmann@pwc.com christian.wulff@pwc.com Stefan Jan Schwertel Lindenberg Senior Manager Senior Manager Business Recovery Services Business Recovery Services Retail & Consumer Industry Retail & Consumer Industry Tel. +49 69 9585-6057 Tel. +49 211 981-2417 stefan.schwertel@pwc.com jan.lindenberg@pwc.com Die deutsche Möbelbranche November 2017 PwC 34
© November 2017 PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Alle Rechte vorbehalten. „PwC“ bezeichnet in diesem Dokument die PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, die eine Mitgliedsgesellschaft der PricewaterhouseCoopers International Limited (PwCIL) ist. Jede der Mitgliedsgesellschaften der PwCIL ist eine rechtlich selbstständige Gesellschaft.
Sie können auch lesen